Johannes Steck Patrick O`Brian

Transcription

Johannes Steck Patrick O`Brian
>> Der Autor: Patrick O’Brian
>> Der Sprecher: Johannes Steck
Patrick
O‘Brian
Johannes
Steck
stammt aus einer englisch-irischen
Familie. 1969 begann er seine Seefahrerromane über Jack Aubrey und
Dr. Stephen Maturin zu schreiben. Sie
wurden international schnell zum Inbegriff
spannender historischer Unterhaltung –
historische genau und mit dem Gefühl
für das, was die Menschen damals beschäftigte – und Millionen nicht nur maritim
interessierter Leser warteten gespannt
auf den jeweils nächsten Roman. Durch
seinen Tod im Januar 2000 verlor England
den anerkanntesten Autor im Genre
maritime Literatur. Sein Werk wurde in
viele Sprachen übersetzt und mit Russell
Crowe verfilmt.
Johannes Steck besuchte die Schauspielschule in Wien und arbeitete nach seinem
Abschluss zwei Jahre an verschiedenen
Theatern. Das Sprechen faszinierte ihn
zunehmend. Er wurde zunächst gefragter
Sprecher für Werbetexte, Trailer und
Ähnliches; außerdem lieh er zahlreichen
Produktionen verschiedener Rundfunkanstalten seine Stimme. Er produzierte
u. a. das Piratenhörspiel Long John Silver
mit 30 Sprechern. Als Schauspieler spielte
er die Hauptrolle des Dr. Kreutzer in der
ARD-Erfolgsserie In aller Freundschaft
und in der Serie Die Anrheiner. Heute
liegt sein Lebensmittelpunkt in der Nähe
von München, wo er mit seiner Frau und
seinen Kindern lebt und arbeitet. Er spricht
und produziert vor allem Hörbücher und
Hörspiele.
>> Zeitliche Einordnung
Im Oktober 1801 wird der Waffenstillstand
zwischen Frankreich und Britannien vereinbart und im März 1802 ein Friedensvertrag
geschlossen.
Der Band „Feindliche Segel“ (Original-Titel:
Post Captain) beginnt kurz nach dem
Waffenstillstand; Jack und Stephen sind auf
dem Seeweg nach England. Ende 1802
bezieht Jack sein Anwesen Melbury Lodge
und er und Stephen treffen das erste Mal
mit Diana Villiers zusammen.
Lord St. Vincent wird der First Lord der
Admiralität. Jack streitet sich mit ihm und
bleibt ohne Kommando. (Jack ist Torry
(Konservativer), Lord St. Vincent ist Whig
(Liberaler)).
Im Frühjahr/Sommer 1803 befinden sich Jack
und Stephen auf einer Reise in Frankreich
(Toulon), als der Krieg zwischen Frankreich
und England wieder erklärt wird. Der neue
First Lord der Marine ist nun Melville, der
Jack das Kommando über die Polycrest gibt.
Ab Mai 1804 erhält Jack das
Interimskommando über die Lively.
Stephen ist in Spanien unterwegs und
kommt im Herbst zurück nach London, wo er
Diana mit Canning in der Oper sieht. Durch
seine Spionagetätigkeit ermöglicht er den
Einsatz einer britischen Flotte gegen die
Spanische Schatzflotte (Oktober 1804).
>> Die Schiffe in Episode 2
Schemazeichnung Lively
Die HMS Lively gab es tatsächlich. Sie war
der erfolgreichste Typ leichter Fregatten der
Briten im Napoleonischen Krieg, und es wurden noch 15 Schwesterschiffe der Lively
gebaut. Sie wurde in der 5. Klasse der
Kriegsschiffe eingeordnet und trug 38
Kanonen (18-Pfünder). Die in „Feindliche
Segel“ geschilderte Aktion, der Überfall auf
die Spanische Schatzflotte und das Streichen
der Flagge der Clara vor der Lively hat sich
so in Wirklichkeit zugetragen. Kapitän
Aubrey ist natürlich nur eine fiktive Gestalt.
>> Die Schiffe in Episode 2
>> Kurze Erklärungen
Kapitel 1-2
Dows – waldloses, grasbedecktes Hügelland
der Süd- und Südostküste Englands
Schemazeichnung Polychrest
Die HMS Polychrest war zunächst ein
Experimental-Schiff zum Abfeuern großer
Raketen. Das Experiment misslang, das Schiff
wurde jedoch für den allgemeinen Dienst
freigegeben. Sie besaß ein Heck, das so spitz
wie der Bug zuläuft, eine DoppelruderAnlage und einen flachen UnterwasserBoden. Sie war mit 24 Haubitzen bewaffnet
(32-Pfünder) und dadurch feuerstark, jedoch
nur auf kurze Distanz. Sie hatte einen kleinen
Laderaum, eine enorme Abdrift durch Wind
und Strömung und war auf einer schlechten
Werft schlecht gebaut worden; von den
Seeleuten wurde sie „Zimmermanns Irrtum“
genannt. Reale Vorbilder waren die Dart, die
Arrow und die Projekt.
Tauteich – flacher, meist künstlich angelegter Teich zum Sammeln atmosphärischern
Kondenswassers
Semaphor – optischer Signalturm
Kapitel 3
solis deprivation – Mangel an Sonnenschein
Kapitel 4
Domestique, Monsieur – Ihr Diener, mein
Herr (Aubrey benutzt irrtümlich die Anrede,
die ein Diener nutzen würde, richtig wäre:
Votre serviteur
Je préserve - j‘ai - le plus vivid rémembrance
de vos combatte à Ushant à bord le Pong,
en vingt-quatre neuf – Ich habe es behalten
– die lebendigste Erinnerung an Ihre Kämpfe
bei Ushant an Bord der Pong, in 1789 –
wieder schlechtes Französisch von Jack
Aubrey. Pong soll Peacock bedeuten.
Nous avons livre une table –
haben einen Tisch bestellt
capitaine de vaisseau – Vollkapitän
coq au vin – Hühnchen in Wein
>> Kurze Erklärungen
>> Kurze Erklärungen
sole normande – normannische Seezunge
Schenkeln des Mannes. – Der Herr hat
Gefallen an denen, die ihn fürchten, die auf
seine Güte hoffen.
N‘oubliez pas l‘ours, messieurs-dames –
Vergesst den Bär nicht, meine Damen und
Herren
Boletus – Pilz
Kapitel 5
Chasse-marées – Fischerboote, Lugger
Kapitel 6
Messieurs les prisonniers – Die Herren
Gefangenen
O fortunatos nimium, sua si bona norint,
agricolas – Oh die glücklichen Landleute,
würden sie doch ihr Glück kennen!“.
Ursprünglich von Vergil, „O die allzu glücklichen Landleute (Bauern), wenn sie ihr Glück
erkennten (erkannt hätten)!“
bar mitzvah – Zermonie beim 13.
Geburtstag eines jüdischen Jungen
pediculus vestimenti – Kleiderlaus,
pediculus capitis – Kopflaus
quod volunt credere – das, was er glauben
will
gnosce teipsum – erkenne dich selbst. Vom
Griech. gnothi seauton ins Lateinische übernommen, berühmte Inschrift am Tempel des
Apoll in Delphi.
Ein Curragh ist ein irisches Boot aus einem
Holzgerippe, das mit Leinwand überzogen
und geteert wird.
Kapitel 8
Arma virumque cano – Vom Krieg und
einem Mann (Helden) singe ich. Aus Virgils
Aeneis.
Kapitel 11
Rendez-vous! – Ergebe dich
Jé mé rendre .... Parola! – ich ergebe mich
... auf mein Ehrenwort
extravaskuläres Blut – nicht aus einer Vene Capitaine, cessez effusion sang.
Rendezvous. Hommees desertés.
kommend
Rendezvous! – Kapitän, hört auf mit dem
Kapitel 7
Blutbad. Gib auf. Deine Männer fliehen.
Psalm 147, 10: Er hat keine Freude an der
Gib auf!
Stärke des Rosses und kein Gefallen an den
Jamais monsieur! – Niemals, Sir
>> Kurze Erklärungen
>> Kurze Erklärungen
Capitaine, en bas, dessous, s‘il vous plaît.
Toutes officiers dessous. – Kapitän, nach
unten, bitte. Alle Offiziere nach unten.
Sinn: Ich kam von nirgends und nun bin ich
gegangen – was soll mich das Leben kümmern (Epikur).
Das schlechte, kaum verständliche
Französisch des Jack Aubrey ist vom
Autor so gewollt.
tranquillitas animi et indolentia corporis –
Das Ende ist die Freiheit von Schmerzen und
Ruhe von Körper und Geist. (Gassendi)
Le monsieur est touché – Der Herr ist
verwundet
Le Astutzie Femminili – Ital. Opera Buffa
von Cimarosa, Die Listen/Schliche der
Frauen, Erstauff. Neapel 1794
Mauvaisement blessay? Schwer verletzt?
Sais pas, commandant. Il parle plus: je
crois bien que c‘est un macchabée à présent. y a du sang partout. Vous voulez pas
me faire passer une élingue, commandant?
– Ich weiß es nicht, Kapitän. Er spricht nicht
mehr. Ich bin ziemlich sicher, dass er tot ist.
Da ist überall Blut. Kann mir jemand eine
Leine reichen, Kapitän?
Kapitel 12
Non omnia possumus omnes – nicht alle
können alles, wir können nicht alles (Virgil)
Kapitel 13
Déjà-vu – Schon einmal gesehen
Kapitel 14
fui non sum non curo – Bin nicht gewesen,
bin gewesen, bin nicht mehr, keine Sorge.
Lord St. Vincent
>> Personen dieser Episode
Lord St. Vincent
In der Seeschlacht bei Kap St. Vincent schlug
Jervis 1797 mit 15 Linienschiffen und vier
Fregatten die 27 Linienschiffe und zehn
Fregatten starke spanische Flotte und wurde
hierfür zum Earl of St. Vincent erhoben. Er
wurde First Lord of the Admiralty (MarineMinister) von 1801 bis Mai 1804. Politisch
gehörte er zu den Whigs (Liberalen).
Lord Melville
First Lord of the Admiralty, Melville - Henry
Dundas, 1. Viscount Melville. Er war 1791
Innenminister, 1794 bis 1801 war er „War
Secretary“, also Kriegsminister, ein Posten,
der mit ihm zum ersten Mal besetzt wurde.
Ab 1804 führte er als Erster Lord der
Admiralität (Marine-Minister) eine Reihe von
Reformen durch. In seine Dienstzeit fällt der
für die britische Seeüberlegenheit entscheidende Sieg in der Seeschlacht von Trafalgar
im Oktober 1805.
Sir Joseph Blaine
Sir Joseph Blaine ist Maturins (fiktive)
Führungsperson im Geheimdienst der
Lord Melville
Britischen Navy. Er ist Mitglied der Royal
Society, sein spezielles Interesse gilt den
Käfern. Der Autor hat ihm einige Züge von
Sir Joseph Banks, dem Naturforscher und
Entdeckungsreisenden gegeben. Spionage
und Gegenspionage war damals vor allem
eine Sache der Diplomaten; einen offiziellen
Geheimdienst der Navy gab es zwar noch
nicht, aber die Funktion von Blaine ist durchaus realistisch geschildert.
Patrick O’Brian: Kurs auf
Spaniens Küste, Hörbuch.
Aufmachung und Spieldauer etwa
wie die vorliegende Ausgabe.
Bernard Cornwell:
Sharpes Beute als Hörbuch
„Was diese Bücher zu einer so
erfolgreichen Formel macht, ist
die Mischung aus Aktion, gut
recherchiertem historischen Hintergrund, anschauliche
Charakterisierung und einer reizvollen Nebenhandlung.“
(The Times) | „Durchgängig voller Spannung – das sind
wunderbare Romane“ (Stephen King)
George MacDonald Fraser:
Flashman in Afghanistan.
Hörbuch, ca. 10 Stunden
Spielzeit
„Es war Anfang der 70er Jahre,
als dieser seltsame Romanserienheld Harry Flashman auftauchte, ein Haudegen, Schlitzohr und Betrüger wie er im
Buche steht. Diese Romane von George MacDonald Fraser
gehören zum Feinsten, was die Abenteuerliteratur zu bieten
hat ... Die fiktiven Memoiren des Harry Flashman sind nicht
nur ungeheuer witzig, sondern auch historisch sehr genau.“
(Uwe Grosser in der Heilbronner Stimme)
„Feindliche Segel“
von Patrick O’Brian, gelesen von Johannes Steck
Bearbeitung: Bernd Kübler | Tonregie: Alena Kübler |
Layout und Gestaltung: Grafissimo! Daniela Hertel,
unter Verwendung eines Gemäldes von Geoff Hunt.
www.grafissimo-design.de
Die Originalausgabe erschien 1972 unter dem Titel
Post Captain bei Fontana/Harper Collins, London.
New York. Copyright 1972 by Patrick O’Brian.
Deutsche Ausgabe: Copyright  2004 by Ullstein
Buchverlage GmbH, Berlin,  2003 by Ullstein Heyne
List GmbH & CO. KG,  by 2001 by Econ Ullstein
List Verlag GmbH & Co KG, München. Erschienen im
Ullstein Taschenbuch Verlag in der Übersetzung
von Jutta Wannenmacher.
 und P 2012 der Hörbuchausgabe by Kuebler
Verlag GmbH, Lampertheim. Alle Urheber- und
Leistungsschutzrechte vorbehalten. Keine unerlaubte
Vervielfältigung, Vermietung, Verleih, Einspeisung
ins Internet, Aufführung oder Sendung.
www.kueblerverlag.de
ISBN 978-3-86346-022-8
(Box mit Audio-CDs)
ISBN 978-3-86346-042-6
(mp3-CD)