Merkblatt Zecken - Gemeinde Bassersdorf

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Merkblatt Zecken - Gemeinde Bassersdorf
gemeinde bassersdorf
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Zecken
Liebe Eltern, liebe Kinder
Der Frühling ist die Zeit, wo wir uns wieder vermehrt draussen aufhalten, sei es im Garten, in den Wiesen
und Feldern oder im Wald. Da gleichzeitig die „Zeckensaison“ anfängt, soll Ihnen dieses Informationsblatt
helfen, Zeckenstichen vorzubeugen und Ihre Kinder vor den Folgen von Zeckenstichen zu schützen. Mehr
zum Thema finden Sie unter: www.zecken.ch
Allgemeines über Zecken
Die Zecke (Ixodes ricinus oder „Holzbock“) ist besonders an begrasten oder mit Unterholz bewachsenen
Waldrändern, in Waldlichtungen sowie entlang von Waldwegen zu finden, aber auch in Gärten mit Büschen
und Sträuchern kommt sie häufig vor. Sie hält sich vor allem unter 1000 m ü.M. auf. An Gräsern und Büschen wartet sie auf einen vorübergehenden Wirt (Kleintier, Wildtier oder auch Menschen). Zecken fallen
nie von den Bäumen, sie halten sich selten höher als 1,2 m über dem Boden auf. Mit dem Mund hakt sich
die Zecke an der Haut fest. Dann sticht sie zu, was oft nicht bemerkt wird. Zecken können abhängig von
den klimatischen Verhältnissen praktisch ganzjährig auftreten, die Hauptaktivität dauert von April bis November. FMSE wird hauptsächlich in den Monaten Juni, Juli und August durch den Speichel der Zecke
übertragen.
Vorbeugung
Geschlossene Kleider bieten den besten Schutz vor Zeckenbefall. Hemden und Blusen mit langen
Ärmeln und Hosen mit langen Beinen sowie geschlossene Schuhe sind deshalb unbedingt zu empfehlen.
Insektenabweisende Mittel bieten möglicherweise einen Schutz für eine begrenzte Zeit, der Schutz ist aber
nie vollständig.
Wenn möglich sollte man nicht durch Unterholz, Gebüsch und hohes Gras streifen, weil sich
hier die Zecken besonders gerne aufhalten.
Nach einem Aufenthalt in einem typischen Zeckenbiotop muss der Körper nach Zecken abgesucht werden. Besonders gründlich sollte man zwischen den Beinen, unter den Armen, um den Bauchnabel herum,
am Kopf, am Hals und an den Ohren nachsehen. Zecken lieben warme Körperstellen und weiche
Haut.
Vorgehen nach Zeckenstichen
Die Zecke muss möglichst rasch entfernt werden. Sie wird wenn möglich mit einer Pinzette oder einer speziellen Zeckenzange gefasst und unter gleichmässigem Zug langsam herausgezogen. Eine Vorbehandlung mit Öl, Desinfektionsmittel etc. darf nicht erfolgen. Falls ein Teil der Zecke in der Haut zurückbleibt, soll dieser von einer Ärztin oder einem Arzt entfernt werden. Die Einstichstelle muss desinfiziert werden.
Durch eine rechtzeitige Entfernung der Zecke kann eine Infektion mit dem Borreliose-Erreger oft verhindert
werden. Der Erreger der Borreliose befindet sich im Darm der Zecke und wird oft erst nach mehreren
Stunden übertragen. Das FSME-Virus ist im Speichel der Zecke vorhanden und wird hingegen meistens
bereits beim Stich übertragen.
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tel 044 838 85 85
www.bassersdorf.ch
Nachfolgend eine Beschreibung der beiden häufigsten, durch Zecken verursachten Krankheiten:
Lyme-Borreliose
Erreger:
Ansteckung:
Inkubationszeit:
Krankheitszeichen:
Diagnose:
Behandlung:
Verlauf:
Vorbeugung:
Borrelia Burgdorferi (Bakterium)
Stich durch eine infizierte Zecke, der mehrere Stunden andauert. Nur bei einer kleinen Anzahl kommt es zu einer Übertragung der Bakterien. Die Krankheit ist von
Mensch zu Mensch nicht übertragbar.
3 – 32 Tage
Typisches ersten Anzeichen unmittelbar nach dem Stich bis
wenige Wochen später (Frühstadium) ist ein roter Fleck an der
Stichstelle, eventuell auch an einer anderen Körperstelle, der sich
ringförmig ausbreitet und manchmal recht gross (20 – 30 cm)
werden kann. Der rote Fleck ist gut sichtbar und scharf
abgegrenzt. Begleitsymptome können grippale Zeichen wie
Unwohlsein, Kopf- oder Gliederschmerzen sein.
Nach mehreren Wochen bis vielen Monaten (Spätstadium)
können ganz verschiedene Symptome wie rheumatische
Beschwerden, Lähmungen, Haut- oder Herzprobleme auftreten.
Eine Diagnose kann nur durch den Arzt erfolgen.
Antibiotika. Nur bei Krankheitszeichen.
Der Verlauf kann sehr unterschiedlich sein: Typischerweise tritt ein Früh- und Spätstadium auf. Das Frühstadium kann auch fehlen oder unbemerkt bleiben. Unbehandelt können Folgeschäden auftreten oder chronische Beschwerden bestehen
bleiben.
Es gibt nur eine Vorbeugung gemäss den oben beschriebenen allgemeinen Schutzmassnahmen. Eine Impfung gegen Borreliose gibt es nicht.
Zeckenenzephalitis (Frühsommer-Meningoenzephalitis FMSE, Hirnhautentzündung)
Erreger:
Ansteckung:
Inkubationszeit:
Krankheitszeichen:
Diagnose:
Behandlung:
Verlauf:
Vorbeugung:
FMSE-Virus
Stich einer infiziierten Zecke. Die Krankheit ist nicht von Mensch zu Mensch übertragbar. Das Infektionsrisiko ist auf bestimmte Gebiete beschränkt (eine Ansteckung auf 1000 Zeckenstiche)
3 – 14 Tage
Beginn mit grippalen Symptomen wie Kopf- und Gliederschmerzen, leichtem Fieber
etc. Später eventuell Fieber bis >40°, Übelkeit, Erbrechen, Nackensteifheit, Lichtscheu, Krampfanfall, Lähmungen.
Nachweis von Antikörpern im Blut des Patienten.
Nur symptomatische Therapie möglich.
Unbemerkte Infektion ohne Symptome bei Kindern unter 6 Jahren.
Bei schwerem Verlauf (bei Kindern selten) kann es zu Folgeschäden oder sogar zu
Todesfällen kommen.
Allgemeine Schutzmassnahmen gegen Zecken, wie oben beschrieben. Es gibt eine
Schutzimpfung, die für alle Einwohner der Risikogebiete empfohlen wird.
Da die Gemeinde Bassersdorf wie auch die umliegenden Gemeinden zu den Risikogebieten bei beiden
Krankheiten zählen, besteht die Gefahr einer Erkrankung und ein entsprechender Schutz ist wichtig. Wir
bitten deshalb alle Eltern und Kinder, die vorstehenden Massnahmen zu befolgen.
SCHULPFLEGE BASSERSDORF

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