"Auf das Handwerk" - Dachdeckermeister Otto Gruß

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"Auf das Handwerk" - Dachdeckermeister Otto Gruß
ZKZ-67542
www.zedach.com
Das Magazin der ZEDACH-GRUPPE
II.Quartal/2014
NEWS
ZEDACH:
STARKE MARKE
BETRIEB
STOLZ SEIN
AUF DEN BERUF
VORGESTELLT
THÜRINGENS
ZIMMERER
"Auf das Handwerk"
SYSTEM
Ein System funktioniert nur dann,
wenn alle Komponenten optimal
aufeinander abgestimmt sind.
ANBIETER
Mit einer perfekt abgestimmten Produktpalette bietet Europas führender
Hersteller von Dachsystemen zu jedem
Dach den passenden Systemaufbau.
Für sicher abgedichtete und gedämmte
Dächer bei jeder Nutzung – von der
Begrünung bis hin zur Energiegewinnung.
Editorial
Nachhaltiges
Unternehmertum...
... ist ein schillernder Begriff und wird heutzutage in den verschiedensten Auslegungen
verwendet. Unter dem Begriff der Nachhaltigkeit versteht man im Wesentlichen das
Erzielen einer länger anhaltenden Wirkung.
Daraus ergibt sich eine übertragene Bedeutung, das sogenannte „forstwirtschaftliche
Prinzip“, nach dem nicht mehr Holz gefällt
werden darf, als jeweils nachwachsen kann.
Das wurde so von Hans Carl von Carlowitz
vor mehr als 300 Jahren erstmalig formuliert. Bis heute versteht man unter nachhaltigem Unternehmertum das Prinzip, nicht
mehr zu verbrauchen als jeweils nachwachsen, sich regenerieren und somit auch künftig wieder bereitgestellt werden kann.
Betrachtet man unsere sozialen und wirtschaftlichen Belange, bedeutet nachhaltige
Entwicklung also das langfristige Ziel, unseren Nachkommen intakte ökologische,
soziale und ökonomische Gegebenheiten
zu hinterlassen. Ein wichtiger und richtiger
Schritt in diese Richtung ist die EnergieEinsparverordnung (EnEV), gekennzeichnet von fortwährender Novellierung und
der sich daraus ergebenden Anpassungen
an aktuelle und zukünftige Gegebenheiten
(Seite 42).
Wenn man Nachhaltigkeit anstrebt, orientiert man sich also nicht primär am schnellen Geschäftserfolg, sondern vielmehr am
langfristigen, soliden Aufbau eines Unternehmens und dessen Werten. Auch die Genossenschaften leben den Begriff „Nachhaltigkeit“. Das hat gerade wieder die
51. ZEDACH-Generalversammlung gezeigt,
zu der sich die Mitglieder der sechs Dachdecker-Genossenschaften im Taunus getroffen haben. Hier wurde deutlich, mit welch
belebender Vielfalt der genossenschaftliche
Gedanke zu positiven Ergebnissen für alle
Beteiligten führen kann. Wirtschaftliche
Werte werden mit sozialer und ökologischer
Verantwortung geschaffen, ohne den ökonomischen Aspekt dabei zu vernachlässigen.
Unsere Vorteile, wie die besondere Nähe zu
unseren Kunden, unsere hervorragende Be-
ratung und das große Vertrauen, das uns seitens unserer Mitglieder entgegengebracht
wird, können wir dabei voll einbringen. Ergebnis ist ein qualitativ hochwertiges Angebot an Waren- und Serviceleistungen, wie
es nur der Marktführer ZEDACH bereitstellt
(Seite 6-7).
Nachhaltigkeit ist auch und sogar ganz besonders gefragt, wenn es um die Zukunft der
Dachdecker-Innungen geht. „Innung muss
sein“, heißt es im „Standpunkt“ auf Seite
15, und in der Titelgeschichte geht es um
die Möglichkeiten, den Wandel innerhalb
der Innungen zu vollziehen, dem Generationswechsel optimal zu begegnen und den
Innungen den Weg zum Dienstleister zu
ebnen (Seite 12ff.).
n Christian Kurth, Vorstand
der Dachdecker-Einkauf Ost eG,
Braunschweig.
Neue Wege im Wohnungsbau geht Dachdeckermeister Voss, der Mehrfamilienhäuser mit farblich ansprechenden Fassadenelementen saniert und damit langfristig
dämmtechnisch und optisch für angenehmes Wohnen sorgt (Seite 28ff.).
Wenn ich eingangs von der Erhaltung des
Holzes als Ursprung des Begriffes „Nachhaltigkeit“ gesprochen habe, so knüpft unser
Bericht über die Zimmerer des Landesverbandes in Thüringen nahtlos an diese These
an. Mit Holz zu bauen erweist sich als Zukunftsmodell, sagt man dort und kann mit
aktuellen Beispielen aufwarten (Seite 30 ff.).
Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen
und interessante Anregungen für die Zukunft – immer mit dem Gedanken im Hinterkopf, dass genossenschaftliches Unternehmertum Verlässlichkeit bedeutet und
nichts mit modischer Beliebigkeit am Hut
hat.
Herzlichst,
Ihr Christian Kurth
Das DACH
3
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Intelligente Technik sieht man nicht.
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DIE ROTO
DACHFENSTERINNOVATION
2014
NEWS
Inhalt
6 Die 51. Generalversammlung der ZEDACH eG
(Zentralgenossenschaft des Dachdeckerhandwerks)
fand in Königstein im Taunus statt. Mitglieder aller
6 Dachdecker-Einkaufs-Genossenschaften hörten
die Berichte von Aufsichtsrat und Vorstand und stellten
die Weichen in die Zukunft.
T I T E LT H E M A
Auf dem Weg zum Dienstleister – Innung im Wandel
12
NEWS
V O R G E S T E L LT
Erfolgreiches Unternehmertum – ZEDACH-Gruppe
Deutsche Meister. Starkes Europa – Gegen Jugendarbeitslosigkeit
Duales System ist wichtig – Ausbildung
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V O R G E S T E L LT
20 Drohne ist ein Wort, das derzeit durch alle Medien
geht. Inzwischen hat auch ein Dachdecker erkannt,
dass dieses Gerät sich gewinnbringend einsetzen lässt.
Ob es sich dabei nur um ein teures Spielzeug handelt,
zeigt unser Bericht aus Hessen.
Porträt – Holger Gruß: Mit der Drohne aufs Dach
Landesverbände – Zimmererverband Thüringen
Frauen im Handwerk – Susann Mai: Kompetenz und Kondition
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PERSÖNLICH
Hobby – Rainer Sigl: Das Flie-Gen
Nachgefragt – Torsten Kriedemann
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PERSÖNLICH
BETRIEB
34 Was hat Gen-Forschung mit Spengler- oder Dach-
MATERIAL+TECHNIK
deckermeistern zu tun? Gibt es ein „Höhen-Gen“ bei
Handwerkern, die hoch hinaus wollen, müssen sie
ständig irgendwo zwischen Himmel und Erde leben?
Mit manchem Hobby lässt sich Selbstverwirklichung
leben.
Heute schon stolz gewesen – Ausbildung
Das Experiment in Hessen – Spanier in Deutschland
Dachmarketing – Schöne Aussichten, nur einen Klick entfernt
Fassade – Neue Wege im Wohnungsbau
Vom Gesellen zum Meister – Teil III
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M AT E R I A L+T E C H N I K
Lux-top – Leitersicherung
Wolfin – Geprüfte Abdichtungsqualität
Marcrist – Lärmschutz durch optimiertes Design
Klöber – Dachdurchgänge und Solarzubehör
Braas – Photovoltaik-Indachsystem mit Speicher
Holz konstruktiv – "Kleiner Globus" in Holzbauweise
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SERVICE
EnEV – Wichtige Änderungen
Erhalt des Steuerbonus – Handwerkerleistungen
40 Holz hat ebenso nachwachsende wie nachhaltige
Eigenschaften. Seine Formen und Strukturen sind aus
der heutigen Baulandschaft nicht mehr wegzudenken.
In Dresden entstand ein KVH-Holzrahmenbau, der mit
einem wellenförmigen Dach aus Brettschichtholz nicht
nur zur Verschönerung der Dachlandschaft beiträgt.
Titelbild: Fotolia, , Cartoon/Humor: Gunga
Beilagen: VELUX, DEG Alles für das DACH (regional)
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RUBRIKEN
Editorial – Christian Kurth
Standpunkt – Lutz Detring
Gewinnspiel/Humor/Impressum – Jetzt das iPad mini gewinnen!
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Das DACH
5
News
51. ZEDACH Generalversammlung
Erfolgreiches Unternehmertum
B
estens besucht war die 51. ordentliche Generalversammlung
der Zentralgenossenschaft des Dachdeckerhandwerks. Die
Mitglieder der ZEDACH eG, mit Sitz in Hamm/Westfalen,
trafen sich in der Villa Rothschild in Königstein bei Frankfurt/
Main, um über die Ergebnisse des genossenschaftlichen Fachhandels abzustimmen. Aufsichtsratsvorsitzender Kurt Krautscheid
sprach von einem guten Jahr 2013 und konnte vom Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH) die Vizepräsidenten André Büschkes, Fred Schneider
sowie Geschäftsführer Ulrich Marx willkommen heißen.
Horst Böckling vom ZEDACH-Vorstand stellte hierzu insbesondere den im Plenum anwesenden neuen Leiter der ZEDACHIT, Markus Jüngst, vor. Gleichzeitig hob er hervor, dass die IT
intensiv mit der ZEDACH-KDS (Katalog- und Daten-Service)
zusammenarbeite und hier ein
Artikeldatenkatalog aufgestellt sei,
Krautscheid appellierte an die Politik,
für klare Verhältnisse und gute Rahmenbedingungen in Europa zu sorgen. Er
dankte den Mitarbeiterinnen und Mitarn „Erfolgreiches Unternehmertum erschöpft
beitern der ZEDACH und lobte unter ansich nicht in hohen Gewinnen“, Peter Schiffl,
derem die Leistungen des Katalog- und
stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender.
Daten-Service (KDS), der Informationsder mit seinen 500.000 Artikeln sowohl
technologie (IT) sowie der Tochtergeselln „Handwerk braucht bessere Rahmenbedingungen",
für die Handwerksbetriebe der ZEDACH
schaft, Dachmarketing/ZEDACH CON- Kurt Krautscheid, ZEDACH Aufsichtsratsvorsitzender.
Genossenschaften als auch für die IndusCEPT. Gerade im Bereich IT sei man
triepartner von großer Bedeutung ist. Über die Dach-Datennach intensiven Gesprächen auf dem richtigen Weg und beziehe
Pool-GmbH seien diese Daten ebenso weiteren Lieferanten
dieses Leistungsspektrum klar in die Arbeit der ZEDACH mit ein.
der Bedachungsbranche zugänglich. Böckling: „Die Daten
können als PDF-Dateien geladen werden. Ein solch geschlosI Genossenschaften mit Erfolg
senes System mit dieser umfassenden Datenmenge kann sonst
Stellvertreter Peter Schiffl zeigte sich im
keiner in der Branche bieten.“ Böckling begrüßte ausdrückBericht des Aufsichtsrates erfreut darülich das intensive Engagement der Genossenschaften in den
ber, „dass es der ZEDACH-Gruppe trotz
Arbeitskreisen des Verbundes. Insbesondere hob er dabei die
witterungsbedingter Umstände zu BeFachgruppe „Werkzeuge und Maschinen“ hervor und lobte
ginn 2013 gelungen ist, gemeinsam mit
die Arbeit der von der ZEDACH CONCEPT GmbH ins Leben
unseren über 6.600 Mitgliedern das Umgerufene Fachgruppe Marketing.
satzergebnis 2012 fast doch noch zu erreichen und dies vor dem Hintergrund
allgemein negativer Trends beim Wettbewerb.“
Schiffl weiter: „Auch im Jahr 2013 hat
sich gezeigt, dass sich erfolgreiches
Unternehmertum nicht in hohen
Gewinnen erschöpft. Selbst das innovativste Wirtschaftssystem lebt
von Werten, von Tradition und
Verantwortung. Den Standorten,
den Menschen, die dort arbeiten,
und den Menschen, für die sie arbeiten, gehört unsere besondere Aufmerksamkeit.
Die uneingeschränkte Förderung der wirtschaftlichen Existenz
unserer Mitglieder steht dabei nach wie vor an oberster Stelle.
Darin verwurzelt ist alles Handeln und Tun, was unseren gemeinsamen genossenschaftlichen Erfolg ausmacht.“
6
Das DACH
Nicht immer trage das Wetter die Verantwortung. „Ob kalt, ob
warm, das haben auch die beiden letzten Messen DACH+HOLZ
gezeigt – die Besucher waren da. Es geht nicht darum, sich
nach anderen zu richten. Wir müssen uns klar auf unsere
Fähigkeiten konzentrieren und die Idee ZEDACH, die mich
immer begeistert hat, weiter nach vorne bringen.“
I Positive Zukunft
n ZEDACH-Aufsichtsrat und Vorstand in Königstein/Taunus.
Knut Brüggemann, DEG Ost, Braunschweig, Kurt Krautscheid, DEG
AfdD, Koblenz, André Büschkes, ZVDH, Köln, Dirk Bollwerk, DEG
DFH, Hamm, Bernd Kleyer, DEG Nordwest, Weyhe/Bremen,
Edith Weerd, DEG DFH, Hamm, Manfred Feger, DEG Rhein-Main,
Horst Böckling, Peter Schiffl, DEG Süd (v.l.).
I Starke Marke ZEDACH
„Wir sind auf einem guten Weg und es ist Zeit für neue
Ausrichtungen, um die Bahnen in eine sichere Zukunft zu
lenken“, erklärte Edith Weerd vom ZEDACH-Vorstand. Die
Marktposition konnte mit über 1,2 Milliarden Euro Umsatz
erneut gefestigt werden „und die starke Marke ZEDACH ist
ein Garant für alle am Verbund Beteiligten, für die 6 Dachdeckergenossenschaften mit über 130 Verkaufsstellen im
In- und Ausland, für die über 2.200 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter, für über 6.600 Dachbaubetriebe als Mitglieder
und für die Vertragslieferanten der Bedachungsbranche.“
Edith Weerd hob die starke Verbundenheit und gegenseitige
Mitgliedschaft mit dem ZVDH hervor. Ebenso stabil sei der
Bedachungsmarkt.
Die Ideen für operative Tätigkeiten des Vorstandes und seine zukünftige Ausrichtung gehörten hier ebenso dazu wie
ein neuer Generalsekretär, der ab September seine Arbeit für die
ZEDACH aufnehmen
werde. Auch 2013 habe ZEDACH ihre Flexibilität als Drehscheibe
zwischen Handwerk
und Industrie gezeigt.
Der Vorstand prognostiziert für 2014
n „Starke Marke ZEDACH“, Edith Weerd,
ein gutes Jahr für die
ZEDACH Vorstand.
ZEDACH Gruppe. Die
Ergebnisse will man zur Generalversammlung und auf dem
Forum Ende Juni 2015 präsentieren.
ZEDACH schüttete auf die Geschäftsanteile eine Dividende
von 6 % aus. Aufsichtsrat und Vorstand wurden vom Plenum
einstimmig entlastet. Manfred Feger, Kronberg, und Bernd
Kleyer, Visbek, wurden
erneut in den Aufsichtsrat gewählt. In der anschließenden konstituierenden Sitzung, an
der auch der Ehrenaufsichtsratsvorstitzende
Jürgen Henke aus Hagen
teilnahm, bestätigte das
Gremium Kurt Krautscheid aus Neustadt/
Wied und Peter Schiffl
n „Ein Datensystem, dass sonst keiner zu
aus Viernheim erneut als
bieten hat“, Horst Böckling, ZEDACH Vorstand.
Vorsitzenden und Stellvertreter.
n André Büschkes
und Fred Schneider,
(v.l.) Vizepräsidenten
des ZVDH.
Das DACH
7
News
P E R SÖN L I CH
n Ulrich Nelskamp (39) erweitert seit
Jahresbeginn die Geschäftsführung der
Dachziegelwerke Nelskamp in Schermbeck, die weiterhin Heinrich Nelskamp (Vorsitz),
Manfred Bracht und Andreas Liesenklas umfasst.
Ulrich Nelskamp wird in
enger Abstimmung und
Zusammenarbeit mit
Heiner Nelskamp Aufgaben innerhalb des Vertriebs des mittelständischen Dachsteinund Dachziegel-Herstellers übernehmen.
Der Volljurist (Baurecht) setzt damit die
Familientradition des Unternehmens fort.
n Daniel Gasperi hat am 1. Mai 2014
die Vertriebsleitung der Joh. Hermann
Picard GmbH & Co. KG, Wuppertal,
von Klaus Braun übernommen und
zeichnet als Gesamtvertriebsleiter für Vertrieb
und Marketing verantwortlich. Gasperi kam
2012 als Export- und
Marketingleiter zu den
Wuppertaler Hammermachern. Der gelernte
Vertriebs- und Marketingwirt (WAK) kann inzwischen auf 20
Jahre Erfahrung in der Werkzeugbranche
blicken. Die weitere Internationalisierung des Markenauftritts von PICARD
sieht Gasperi als wichtige Aufgaben der
weiteren Arbeit.
n Michael Marien hat die Geschäftsführung der Roto Dach- und Solartechnologie GmbH übernommen. Marien, der
dem Unternehmen seit 1988 angehört
und alle Führungsebenen durchlaufen
hat, verantwortete zuletzt als Vertriebsleiter die Aktivitäten der Division Dachund Solartechnologie in
Deutschland. Seit vielen
Jahren untrennbar mit
Roto verknüpft, steht
Marien als „Gesicht des
deutschen Vertriebes“
für alle Tugenden, die
Roto verkörpert und
die das Unternehmen
auch in Zukunft auszeichnen wird. Dazu gehören auch die Fachhandelstreue
und konsequente Nähe zum Handwerk.
8
Das DACH
Aufwärts
Zwei Prozent in 2015
Die deutsche Wirtschaft gewinnt
weiter an Fahrt. So die zentrale
Aussage des neuen Stabilitätsprogramms der Bundesregierung für
die EU-Kommission: „Für das Jahr
2015 erwartet die Bundesregierung
eine reale Zunahme des Bruttoinlandsproduktes von 2,0 Prozent
und damit erneut ein kräftiges
Wachstumsplus.“ Von 2016 bis
2018 wird mit einem durchschnittlichen realen BIP-Plus von etwa eineinhalb Prozent im Jahr rechnet. Für
2014 geht die Bundesregierung von
einem realen Wirtschaftswachstum
von 1,8 Prozent aus. Vor allem die
Stimmung der Unternehmen und
Konsumenten habe sich mehrmals
verbessert.
Immer mehr Studienanfänger
Duales System ist wichtig
Die duale Berufsausbildung hat einen hohen Stellenwert in Deutschland. Lt.
aktuellem Berufsbildungsbericht der Bundesregierung gab es Ende 2012 bundesweit rd. 1,43 Millionen Auszubildende. Laut EURO-STAT verzeichnet Deutschland mit unter 8 % die niedrigste Jugenderwerbslosigkeit in Europa. Die duale
Berufsausbildung steht aber auch vor einer Reihe von Herausforderungen, die
es erforderlich machen, hier Veränderungen herbeizuführen.
I Weniger Ausbildungsverträge
Im Vorjahresvergleich sank die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge insgesamt auf 530.700 (-20.500 bzw. -3,7 Prozent verglichen mit 2012).
Die Zahl der betrieblichen Ausbildungsverträge sank um 16.300 (-3,1 Prozent)
auf 509.000.
I Matchingprobleme
Es wird offenbar grundsätzlich schwieriger, das betriebliche Angebot und die
Nachfrage der Jugendlichen zusammenzuführen – beruflich, regional und anforderungsspezifisch. Obwohl bereits verschiedene Maßnahmen zur Verhinderung von Matchingproblemen realisiert wurden, bleibt diese Thematik eine der
wesentlichen Herausforderungen der kommenden Jahre.
I Gewichtung zwischen Hochschulbereich
und dualer Berufsausbildung verschiebt sich
Die Zahl der Studienanfänger in Deutschland ist erstmals höher als die Zahl
der Anfänger in der dualen Berufsausbildung. Hier spiegeln sich der allgemeine
Trend zur Höherqualifizierung, aber auch doppelte Abiturjahrgänge wider. Für
den Wirtschaftsstandort Deutschland ist aber gerade auch die duale Berufsausbildung unverzichtbar.
Mitgarant für niedrigste Jugendarbeitslosigkeit
Deutsche Meister. Starkes Europa
Der Meisterbrief ist bedroht. Die EU-Kommission fordert die Evaluierung der regulierten Berufszugänge.
Das deutsche Handwerk hat auf der ZDH-Vollversammlung nachfolgende Resolution verabschiedet:
„Die Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit und die Sicherung
der globalen Wettbewerbsfähigkeit des Mittelstandes – das sind
zwei zentrale Herausforderungen in Europa. Um beiden Herausforderungen wirkungsvoll zu begegnen, ist das duale Berufsausbildungssystem mit seinen Strukturen ein besonders geeignetes Instrument. Es muss deshalb gestärkt werden. Die EU-Kommission
setzt aber dieses erfolgreiche System des deutschen Handwerks
sind überdurchschnittlich bestandsfest. Die Negativwirkungen einer Deregulierung werden
von den Auswirkungen der Handwerksnovelle
2003 belegt: Nach einem kurzfristigen Anstieg der Betriebsgründungen bei zulassungsfreien Gewerben waren bereits 60 % der
Betriebe nach 5 Jahren wieder vom Markt
verschwunden. Was dagegen bleibt, ist ein
eklatanter Einbruch der Ausbildungsbetriebsquoten in diesen Gewerken und
die Gewissheit eines fehlgeleiteten Vorhabens.
aufs Spiel.
95 % der Auszubildenden im deutschen Handwerk werden in
Meisterbetrieben oder in Betrieben mit gleichwertig qualifizierten Betriebsleitern ausgebildet.
Die Ausbildungsquote im deutschen Handwerk
ist mit knapp 8 % sogar mehr als doppelt so
hoch wie in der Gesamtwirtschaft. Damit ist
die nachgewiesene Qualifikation der Ausbilder im Handwerk Mitgarant für die
in Deutschland mit etwa 7,4 % niedrigste Jugendarbeitslosigkeit in der
Europäischen Union.
Der
qualifikationsgebundene
Berufszugang ist Voraussetzung
für ein nachhaltiges, qualitätssicherndes Unternehmertum im
Handwerk. Betriebsgründungen
im zulassungspflichtigen Bereich
Fakt ist: Das Handwerk mit seinem
dualen Berufsausbildungssystem
garantiert eine hohe Ausbildungsleistung; es steht für ein
nachhaltiges Unternehmertum und aktiven Verbraucherschutz. Mit Blick auf die aktuellen Herausforderungen und
die jüngst erneut vorgetragene Kritik am qualifikationsgebundenen Berufszugang appelliert das deutsche Handwerk an die
Bundesregierung und die europäischen und internationalen
Institutionen:
1. Der weitere Auf- und Ausbau des dualen Ausbildungs- und
Qualifizierungsmodells und der zugrunde liegenden Strukturen im In- und Ausland muss nachdrücklich gefördert
werden.
2. Die Vorteile und Stärken des qualifikationsgebundenen
Berufszugangs und der zwingende Zusammenhang zwischen
dualer Ausbildung und Reglementierung müssen endgültig
anerkannt werden, um sich einer fatalen Dequalifizierung
selbstbewusst entgegenzustellen.“
Die Sieger
Zimmerer
sind Europameister
Die Zimmerer-Nationalmannschaft von Holzbau
Deutschland ist erneut in der Einzel- und Mannschaftswertung Europameister geworden. Jeder Teilnehmer
musste in 22 Arbeitsstunden an drei Wettbewerbstagen
ein Dachstuhlmodell erstellen. Der 20-jährige Simon
Rehm aus dem bayerischen Weinsfeld bei Hilpoltstein
holte bei der Zimmerer-Europameisterschaft 2014 im
französischen Grenoble in der Einzelwertung die Goldmedaille. Kevin Weidner (21) aus Bischbrunn in Bayern
erreichte den dritten Platz. Martin Fricke (21) aus Zwönitz in Sachsen belegte Platz 6. Das EM-Ergebnis 2014
ist eines der besten deutschen Ergebnisse bei einer
Zimmerer-Europameisterschaft.
n So sehen Sieger aus!
Das DACH
9
News
Prüfung in Mayen
Wir sind Dachdecker –
n Stolz auf den Abschluss: 29 neue Dachdeckergesellen zusammen mit ihren Angehörigen
und Ehrengästen
wir können das!
n Stolz auf den Abschluss: 29 junge Dachdecker-Gesellen mit
ihren Angehörigen und Ehrengästen.
Mit breiter Brust und voller Stolz repräsentierten sich die erfolgreichen Absolventen des 44. Vorbereitungslehrgangs auf die Dachdeckergesellenprüfung
für Dachdeckerhelfer und Umschüler am Bundesbildungszentrum des Deutschen Dachdeckerhandwerks (BBZ) in Mayen. Knapp 97 % der Teilnehmer
bestanden die Gesellenprüfung. Für einige der Lehrgangsteilnehmer wird der
Abschied von Mayen nicht für immer sein: Sie haben die Absicht, nun auch
ihre Meisterprüfung in absehbarer Zeit am BBZ zu absolvieren.
Er kommt
Deutscher Dachdeckertag
Der Dachdecker-Zimmererkongress war gestern. 2015 kommt der Deutsche
Dachdeckertag. In den Jahren ohne DACH+HOLZ werden damit die bundesweite Obermeistertagung und die Delegiertenversammlung des ZVDH
unter einen Hut gebracht. Gleichzeitig biete der Tag lt. ZVDH den Vorteil von
Informationen und Gedankenaustausch untereinander und bringe wichtige
Anregungen für Innungsarbeit und Betriebsführung.
Ab 1. Juli 2014
n Ulrich Wickert ist das
Gesicht der neuen Kampagne.
WarnwestenPflicht
„Häuser sind wie Menschen…"
Ab dem 01.07.2014 werden Warnwesten nach
der DIN EN 471 Norm in
Deutschland zur Pflicht
und müssen in jedem
Fahrzeug vorhanden sein
– auch in allen privat genutzten PKW. Ihre Genossenschaft berät sie gern.
…sie geben uns Schutz, Wärme und Geborgenheit“, sagt Ulrich Wickert. Er ist das Gesicht der neuen Kampagne „Dämmen lohnt sich“,
die sich mit wirksamen Botschaften zu Energieeffizienz, Wohnqualität und Werteerhalt an eine breite Öffentlichkeit wendet. Zahlreiche
Interviews mit Hausbesitzern und Experten führten zu individuellen
Ergebnissen und bilden die Basis für klare Fakten, die offen dargelegt
werden. Ein TV-Spot, Zeitungsbeilagen und Anzeigen in den Zeitschriften der Bausparkassen erregen die nötige Aufmerksamkeit und
verweisen auf das Web-Portal: @ www.daemmen-lohnt-sich.de
10 Das DACH
www.dämmen-lohnt-sich.de
Tarifrunde abgeschlossen
Mitmachen lohnt sich
Rente bundesweit
Die Arbeitgeberverbände, der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie und der
Zentralverband des Deutschen Baugewerbes sowie die IG BAU haben für die rund
760.000 Beschäftigten Folgendes festgelegt:
Bei einer Laufzeit von von 24 Monaten steigen Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen im Tarifgebiet West ab 1. Juni
2014 um 3,1 Prozent und ab 1. Juni 2015
nochmals um 2,6 Prozent. Im Tarifgebiet
Ost sind es jeweils 0,7 Prozentpunkte mehr.
Die bisher ausschließlich von den Arbeitgebern finanzierte und nur im Westgebiet
geltende Zusatzrente für Arbeiter und Angestellte wird ab Januar 2016 auf ein kapitalgedecktes System umgestellt und im
Tarifgebiet Ost eingeführt. Der dann für die
Ost-Arbeitgeber fällige Beitrag in Höhe von
0,6 Prozentpunkten der Lohnsumme soll
schrittweise an den Beitrag im Tarifgebiet
West angepasst werden.
Der Gewinner
Karsten Bank, Dachdeckermeister
aus Ilsede freute sich über sein iPad
mini. „Das DACH“-Rätsel – immer
auf Seite 44 – hatte es möglich gemacht und Dachdecker-Einkauf Ost
eG Mitarbeiter Armin Marquordt
brachte ihm seinen Gewinn in Haus.
Präventionsanreize
BG BAU Förderung nutzen
Durch finanzielle Förderung ausgewählter Maßnahmen zur Verbesserung von
Sicherheit und Gesundheitsschutz gewährleistet die BG BAU ihren Mitgliedsunternehmen starke Impulse für einen weiteren Rückgang von Unfällen und
Berufskrankheiten. Zuschüsse und Prämien werden unabhängig vom individuellen Unfallgeschehen gewährt. U.a. wird die Investition in die betriebliche
Arbeitssicherheit und den Gesundheitsschutz von der BG BAU gefördert. Dazu
gehört z.B. der Erwerb von:
I Akku- und druckluftbetriebenen
Eintreibgeräten mit Einzelauslösung
I Akku-Pendelstabsäge/elektrische
Fuchsschwanzsäge
I Entstauber (Staubklasse M)
I Leise-Brenner mit Armstütze
I Leiternzubehör, das die Standsicherheit verbessert
I Personenschutzschalter
Die Förderung ist an bestimmte Höchstgrenzen der Produktgruppen gebunden.
Die Förderprogramme werden direkt von
der BG BAU je Maßnahme gewährt und
mit 50 % der Fremdkosten bis hin zu den
maximalen Fördergrenzen gefördert.
ZVDH-Präsident Karl-Heinz Schneider prophezeite in seiner Funktion als Vorsitzender der Bundesvereinigung Bauwirtschaft (BVB) der Bauwirtschaft für dieses Jahr gute
Perspektiven: „Wir rechnen mit einem Umsatz von fast
220 Mrd. Euro in 2014, was 2,8 % Zuwachs entspricht.
Dafür ist mehr Personal notwendig, und wir gehen von
knapp 2,5 Mio. Beschäftigten im Jahresdurchschnitt aus.
Zu diesem Umsatzwachstum trägt das Bauhauptgewerbe
82 Mrd. Euro (= +3 %) überproportional bei. Im Ausbau
wird ein Umsatz von 80 Mrd. Euro (= +2 %) und im Bereich
Energie- und Gebäudetechnik von 58 Mrd. Euro (= +2,6 %)
erreicht werden. Schneider forderte die steuerliche Förderung der energetischen Gebäudesanierung. „Ohne sie
wird es keine signifikante Ausweitung der Sanierungsmaßnahmen geben.“ Ansonsten könnten die Klimaschutzziele
der Bundesregierung nicht erreicht werden.
ME ISTE RPF LICHT?
Das Volkswirtschaftliche Institut für
Mittelstand und Handwerk an der Uni
Göttingen berichtet aktuell, dass bis
2004 rund 70 % der Unternehmensgründungen, die auf einer Meisterprüfung fußten, auch noch 5 Jahre später
bestanden. Dieser Werte gelte für
Gewerke mit Meisterpflicht bis heute
fort. Bei zulassungsfreien Gewerken
hingegen, für die seit 2004 keinerlei
Qualifikation benötigt wird, sei die
Überlebensrate auf weniger als 50 %
eingebrochen.
Das DACH
11
Titelthema: Innung im Wandel
E
s gab Zeiten, da war die Mitgliedschaft mit insgesamt sogar leicht rückläufiger
in der Innung für einen Dachdecker- Tendenz. Die Ursache dafür sind nicht
meister mit eigenem Betrieb eine Austritte, die sehr selten sind, sondern
Selbstverständlichkeit. Viele
das Ausscheiden von Betrieben, weil es
keinen Nachfolger gibt.
Innungsmeister waren
kleine Könige, hielten n Ulrich Marx, Geschäftsführer ZVDH. Dass Ältere ausscheiden
und dafür kaum Jüngere
sich gerne mal für unernachrücken, ist ein Prosetzlich und wurden im
blem, das die DachdeAmt alt – gemeinsam mit
cker mit allen Innungen
ihren Vorstandskollegen.
teilen und mit anderen
Mitsprache der Jüngeren
gesellschaftlichen Akwar eher unerwünscht.
teuren – etwa Parteien
Es gab gemeinsame Ausoder Vereinen jeder Art.
flüge und jedes Jahr die
„Klar ist zunächst, dass
Mitgliederversammlung.
das bisherige Angebot
Zusammenhalt war kein
und die bisherige Form
Problem, Service für die
an Veranstaltungen
Mitglieder stand nicht
im Fokus. Die
Zeiten haben
sich verändert
und die Innungen stehen
mitten drin in
Die Innungen sind im Wandel, der Generationenwechsel läuft auf vollen Touren.
einem Wandl u n g s p r o z e s s Was sich noch inhaltlich und organisatorisch ändern muss, damit wieder neue und
zum
Dienst- Mitglieder hinzugewonnen werden können.
leister für ihre
Mitglieder. Denn heute wollen poten- nicht mehr zieht bei den Jüngeren. Inzielle Neue genau wissen, was ihnen an nungen müssen in den Wettbewerb treten
Mehrwert geboten wird, oder wie sie sich mit anderen Freizeit-Events, sie müssen
einbringen können in die Innungsarbeit. die Mitglieder abholen bei ihren HobWeniger zu zahlen für Auszubildende, bies“, sagt Ulrich Marx, Geschäftsfühdas reicht als Argument allein schon lan- rer des Zentralverbandes des Deutschen
ge nicht mehr. Und die soziale Gruppen- Dachdeckerhandwerks (ZVDH). Für ihn
bindung der Innung ist in Zeiten eines heißt das: „Ausflüge brauchen immer
riesigen Freizeitangebots auch kein Zug- einen konkreten Nutzen für die Mitgliepferd mehr.
der. Das kann ein Fahrsicherheitstraining
sein oder eine gute Betriebsbesichtigung.“
Auf dem Weg zum Dienst
I Organisationsgrad ist seit Jahren
rückläufig
Ein Blick auf die Zahlen verdeutlicht
die einschneidenden Veränderungen.
Der Organisationsgrad der Innungen
ist von 2009 bis 2013 um gleich drei
Prozentpunkte auf 57,8 Prozent gesunken. Das zeigen auch die absoluten Zahlen. Während etwa zwischen 2004 und
2012 die Zahl der Dachdeckerbetriebe
um rund 2.000 auf 12.465 gestiegen ist,
stagnierte die Zahl der Innungsbetriebe
12 Das DACH
I Nutzen muss für Mitglieder
klar sein
Oder es ist eine gemeinsame MotorradAusfahrt wie in Schleswig-Holstein, wo
Jüngere und Ältere gemeinsam auf Tour
gehen. Dort zeigt sich, dass der Wandel
auch zu tun hat mit dem Wechsel der
Generationen. Landesinnungsmeister
Torsten Kriedemann und Geschäftsführer Jan Juraschek bilden in SchleswigHolstein ein eingespieltes junges Team,
vor allem junge
n Hans-Peter Kistenberger, Landesinnungsmeister
Baden-Württemberg.
das Dynamik und Erfahrung verbindet.
Doch es ist keineswegs immer eine Frage
des Alters. In Baden-Württemberg führt
Hans-Peter Kistenberger als Landesinnungsmeister wie ein Junger, obwohl er
sich vom Alter her schon in den Ruhestand begeben könnte. In den Vorstand
hat er längst alle Altersgruppen geholt.
n Verbandstage bieten eine gute Möglichkeit des
kollegialen Austauschs über die Innungsgrenzen
hinweg.
deckers zu hoch erscheint. „Das ist eine
echte Vertrauenssache von beiden Seiten.
Wir haben Jahre an dieser Kooperation
gearbeitet“, erklärt Kistenberger. Herausgekommen ist eine tolle Alleinstellung für
Innungsmitglieder, mit der sich sehr gut
Werbung machen lässt in Sachen neue
Mitglieder. Und die bisherigen sind begeistert. Bei der Vorstellung der Kooperation waren 95 Prozent unserer Mitglieder
anwesend und seitdem haben wir auch
keine Abgänge mehr“, erzählt der Landesinnungsmeister. „Wir müssen neue
Dinge entwickeln, immer mit konkretem
Nutzen.“
I Professionelle Strukturen
sind gefragt
leister
Klar ist auf jeden Fall, dass in den Landesverbänden und Innungen der Generationswechsel voll ins Laufen kommt und
teilweise schon vollzogen wurde. Und
dass sich damit eine Philosophie durchsetzt, die konsequent auf Dienstleistung
setzt. „Wir müssen was bringen. Der Nutzen muss klar sein für unsere Mitglieder“,
sagt Kistenberger.
I Aufträge bei Sturmschäden
nur an Innungsbetriebe
Beispielhaft für die Innung Karlsruhe hat
Kistenberger jüngst eine sehr attraktive
Kooperation auf den Weg gebracht, die
sich landesweit ausweiten lässt. Partner
ist die SV-Versicherung der Sparkasse. Bei
Elementarschäden wie Sturm
oder Hagel werden ab sofort
nur noch Innungsbetriebe beauftragt. Geht es um Summen
bis 2.000 Euro, sogar unbürokratisch ohne vorheriges Angebot. Die einzige Frage, die
der Innungsbetrieb den Kunden noch stellen muss: Sind
Sie SV-Mitglied? Verteilt werden die Aufträge über die Geschäftsstelle der Landesinnung.
Die ist auch Schiedsstelle, wenn der SVVersicherung bei größeren Schadensfällen ein Angebot des jeweiligen Dach-
n Hinweis zur Zusammenarbeit mit der Innung auf der Homepage der SV-Versicherung der Sparkassen.
Wichtig dafür ist ein professionelles Umfeld. „Geschäftsstellen der Innungen müssen entsprechend ausgestattet sein, damit
die Arbeit funktioniert. Und wir brauchen
n Tolle Plakatwerbung für die Innungsbetriebe.
eine Aufwandsentschädigung für die Vorstandsarbeit“, fordert Kistenberger. Damit
Innungen vor Ort attraktiv sind, müssen
alle Räder besser ineinandergreifen. „Häufig gibt es eine Projektion auf den Obermeister nach dem Motto: Der wird das
schon machen. Kann er aber nicht ganz
allein und im Ehrenamt“, sagt ZVDHGeschäftsführer Marx. Ein gutes Zusammenspiel von Haupt- und Ehrenamt hält
er für einen wichtigen Schlüssel zu besserer Dienstleistung für die Mitglieder.
Dazu gehört die Abstimmung, wer was
macht: Innungen, Landesinnung, Zentralverband. „Den Mitgliedern ist das egal.
Das DACH
13
Titelthema: Innung im Wandel
n Event der besonderen
Art: Motorrad-Ausfahrt
in Schleswig-Holstein.
I Fachtechnik wird als Thema
immer wichtiger
Was die Innungen auf jeden Fall verstärkt in den Blick nehmen sollten, ist
laut ZVDH-Geschäftsführer die Fachtechnik. „Das ist zentral und hier gilt
es, zu den spannenden und aktuellen
Themen Seminare und Veranstaltungen
zu machen.“ Hierbei stehen Industrie
oder Zedach-Gruppe als Partner bereit,
es braucht jedoch die professionelle Organisation. Vielleicht können sich auch
Innungen, die räumlich nicht so weit
auseinanderliegen, zusammentun, um
gemeinsame Veranstaltungen zu organisieren. „Kreishandwerkerschaften können das im Detail nicht leisten, weil es
da um andere Aufgaben geht und die
Sachkenntnis für das einzelne Gewerk
notwendigerweise fehlt“, erläutert Marx.
Eine Stufe höher machen auch Kooperationen der Landesinnungen mit den
baugewerblichen Verbänden wie in
Nordrhein oder in Westfalen Sinn, um
das Angebot für die Mitglieder zu erweitern. Kreativität ist also gefragt, wie die
gemeinsame Nutzung von Mitarbeitern,
Räumen und Ressourcen. Und Obermeister sollten sich ein verzweigtes Netzwerk
schaffen und wie in Unternehmen Aufgaben verteilen – im Vorstand und am
besten darüber hinaus an ganz normale
Mitglieder. Damit gerade die Jüngeren in
einem ersten Projekt mitmachen und die
Schwellenangst vor dem
Ehrenamt verlieren.
I Jungmeister für
die Innung gewinnen
n Für Nachwuchswerbung braucht es
engagierte Jungmeister in den Innungen.
14 Das DACH
Wenn die Innungen Jungmeister gewinnen wollen,
die gerade einen Betrieb
gegründet haben, dann
geht das nur mit Transparenz. In Karlsruhe lädt
Hans-Peter Kistenberger
sie zur Vorstandssitzung
mit ein – nicht nur zum Zuhören, sondern zum Mitdiskutieren. Er will hören,
was die Mitglieder bewegt und interes-
siert. „Wir müssen zeigen, dass wir in der
Innung eine tolle Truppe sind“, sagt Torsten Kriedemann, Landesinnungsmeister
in Schleswig-Holstein. Er erinnert sich
noch genau, wie es war auf seiner ersten
Innungsversammlung vor über 20 Jahren. „Die Stimmung war: Was macht der
hier? Der hält doch nicht lange durch.
Das hat sich in den meisten Innungen
n Vorträge im Bereich Fachtechnik
werden immer wichtiger.
zwar längst geändert, doch es gilt jetzt,
auch das Image zu ändern.“ Denn bestimmte Urteile halten sich hartnäckig
bei den jungen Meistern, auch wenn
die Realität inzwischen eine andere ist.
Das eine: Innung kostet viel Geld und
bringt dafür nichts. Das andere: Da sitzen die alten Meister auf ihren Posten
und lassen keinen ran. „Wir zeigen jetzt
Flagge und sprechen offensiv mit jungen
Meistern und Nichtmitgliedern über die
Vorteile der Innung“, sagt Kriedemann.
Und in der Innung brauchen die Jungen
dann auch eigene Foren, wie etwa einen
Jungmeisterkreis, meint Ulrich Marx. „Es
gibt bei ihnen andere Sichtweisen und
Themen, für die es auch Raum und ein
offenes Ohr geben sollte.“
Text: Köstergarten, Fotos: Friedrich, Höpken, Köstergarten, LIV S-H
Für sie ist die Innung die Schnittstelle
und der erste Ansprechpartner. Sie muss
in der Lage sein, die Antworten zu geben
und das breit gefächerte Leistungsangebot zu kommunizieren“, erklärt Marx.
„Die Mitglieder spüren genau, ob ihnen
ein echter Mehrwert geboten wird.“
Standpunkt
Innung muss sein!
n Lutz Detring, Dachdeckermeister
und Pressereferent Landesinnungsverband Niedersachsen-Bremen/
Sachsen-Anhalt.
I Wir brauchen auch in Zukunft unsere Innung:
•
weil sie unsere einzige Interessenvertretung ist
I Gegenüber der Politik müssen wir:
•
•
•
•
•
unsere S-KUG-Regelung erhalten
unseren Mindestlohn stärken
Vorruhestandsregelungen erwirken
(z.B. durch Lebenszeitkonten)
steuerliche Förderung von Handwerkerleistungen fordern
(z.B. verminderten MwSt.-Satz)
unser duales Berufsbildungssystem mit dem qualifizierten
Abschluss des Meisterbriefes beibehalten
I Gegenüber unseren gewählten Organen
müssen wir fordern:
•
•
I Gegenüber den Tarifpartnern müssen wir:
•
•
•
weitere maßvolle Tarifabschlüsse durchsetzen
Verbesserungen des Rahmentarifvertrages durch Wegfall
unsinniger Regelungen (z.B. freier Tag bei Umzug usw.)
erwirken
gemeinsame Vorruhestandsregelungen zur Attraktivität
unseres Berufes entwickeln
Dachausstieg wingopan ‘wra 0.8’
Dreifach-Verglasung und Uw = 0,78 W/(m2K)
•
dass die Innungen bei allen Entscheidungen mit
einbezogen werden
dass die weitere Entwicklung der Fachregeln als klare
Grundlage unseres Handwerks vorangetrieben wird
Zentralverband ohne Innungen ist wie Regierung
ohne Parteimitglieder
I Wir brauchen auch in Zukunft unsere Innung, weil:
•
sie den regionalen Zusammenhalt der Dachdeckerbetriebe
vor Ort stärkt
Dreifach wärmegedämmt.
Das DACH
15
Betrieb: Ausbildung
Heute schon stolz gewesen,
W
enn Ihnen ein Dachziegelhersteller anbietet, pro 100
bestellter Ziegel bekommen Sie ein Smartphone: Was ist
Ihre Reaktion? „Wird schon ein schöner Schrott sein, so
ein Billig-Handy.“
Wenige Tage später geht das Dachdeckerhandwerk – wieder
einmal – auf Nachwuchs-Tour zur nächsten Berufs-Info-Messe.
Keine Gelegenheit wird schließlich ausgelassen, um im Zeichen von demografischem Wandel und Boom zu Realschule
und Gymnasium die Gesellen von morgen, die Meister von
übermorgen und die Betriebsnachfolger von überübermorgen
zu finden.
Der Klassiker: Sie schlagen Schieferherzen. Das Hämmern geht
den Nachbarständen schon lange auf die Nerven, der Hausmeister der veranstaltenden Schule überlegt sich schon jetzt,
ob die Schiefersplitter den Bodenbelag nun verkratzen oder
nicht und die fleißigen Dachdeckergesellen, die diese Herzen
schlagen, können interessierten Schülern und Eltern leider
nicht die Hand zur Begrüßung geben, weil die grauschwarz
ist. Eines aber nehmen die Besucher vom Stand auf jeden Fall
mit: die Bestätigung ihres Vorurteils, das Dachdeckerhandwerk sei laut und schmutzig. Der Klassiker in Variation: Sie
lassen Schieferherzen von den Besuchern schlagen. Das führt
16 Das DACH
in den meisten Fällen zu Erfolgserlebnissen. Mit einer kleinen
Einschränkung: „Oh, jetzt tut mir die Hand aber schon ganz
schön weh – hätte nie gedacht, dass das so anstrengend ist“.
Der Satz des aktiven Schülers ist kaum ausgesprochen, schon
schwärmen Sie vom letzten 400-qm-Schieferdach, das Sie
gedeckt haben. Und Sie vergessen natürlich nicht, nochmal
voller Stolz darauf hinzuweisen, dass dafür jede Schieferplatte
vom Dachdecker eigenhändig behauen wurde. Mit Blick auf
die beginnende Sehnenscheidenentzündung verabschiedet
sich der Schüler und murmelt so etwas wie „Ich überleg’s mir
nochmal“. Damit es nicht falsch verstanden wird: Nichts gegen Schieferherzen. Solche Herzen können Herzen brechen.
Aber sie können auch leicht Vorurteile bestärken.
Nächster Versuch: Das Eindecken des Dachmodells. „Jetzt
wollen wir doch mal sehen, wer das Modell schön eindecken
kann“, fordern Sie die Schüler zum Mitmachen auf. Mit zwei
Biberschwanzziegeln in den Händen winken Sie mutmaßliche
Teilnehmer zu sich. Die lesen aber gerade ganz interessiert die
Presseinformation, die am Stand ausliegt. Darin erfahren sie,
dass Dachdecker nicht nur „Ziegelaufleger“ sind. In Ihrer Verzweiflung bieten Sie im letzten Drittel des Berufs-Info-Tages
allen Schülern, die mit dem Schieferhammer mit weniger als
28 Schlägen einen Nagel in den Balken treiben können, den
Ausbildungsvertrag an. Übrigens ist dies kein typisches
Szenario für das Dachdeckerhandwerk. Solche verzweifelten Versuche, Auszubildende um jeden Preis zu finden,
starten auch andere Gewerke. So ist auch bei den Bäckern ein
beliebter Test, von einem 2 Kilogramm schweren Teigklumpen
möglichst ein 100-Gramm-Stück abzuteilen. Erlaubter Toleranzbereich dabei: zwischen 20 g und 2 kg.
Szenenwechsel: In der Innung herrscht drei Jahre später die
nackte Verzweiflung. Das Ergebnis der Gesellenprüfung liegt
vor und die Freisprechungsfeier wird vorbereitet. Es wird wieder mal eine kleine Feier. Von den 40 Auszubildenden, die vor
drei Jahren an den Start gingen, haben 25 % die Lehre abgebrochen. Da waren’s nur noch 30. Und von denen sind fast
40 % wegen nicht akzeptabler Leistungen in Theorie und/oder
Praxis durchgefallen. Da waren’s nur noch 18 – von ursprünglich 40. Wie gesagt, es wird eine kleine Feier.
Bei Smartphone-, Dachziegel- und Autoherstellern würden die
Alarmglocken schlagen, wenn die „Ausschussquote“ auch nur
5 % betragen würde. Im Dachdeckerhandwerk liegt sie bei 55 %.
Über den Begriff „Wirtschaftlichkeit“ muss in diesem Zusammenhang nicht mehr diskutiert werden. Jeder „Ausfall“ ist ein
Ausfall von Investitionen, die in die Ausbildung getätigt wurden. Wenn jeder Vierte die Ausbildung abbricht und weit mehr
als ein Drittel nach drei Ausbildungsjahren bei der Gesellenprü-
Du das Zeug zum Dachdecker hast“ aber appellieren
wir an den Sieger-Instinkt (übrigens ein Urinstinkt der
Menschheit, ohne den der Mensch die Evolution vorzeitig
beendet hätte).
„Ja, aber dann haben wir doch weniger Auszubildende?“
kommt jetzt als Einwand. Stimmt so nicht. Denn 25 hochmotivierte und qualifizierte Auszubildende sind besser als 40
Berufsanfänger, von denen es nur 18 ans Ziel schaffen. Dass
Qualität vor Quantität geht, ist keine neue Erkenntnis.
Um stolz darauf zu sein, Dachdecker zu werden, muss man
besser sein als andere. Eine für das Dachdeckerhandwerk
naheliegende erste Qualifikationsebene könnte Sportlichkeit
sein. Nur wer den Sporttest bestanden hat, kommt eine Stufe
weiter. In der zweiten Stufe könnten Allgemeinwissen, mathematische Grundkenntnisse und Deutschkenntnisse abgefragt werde. Und dann folgt als dritte Qualifikationsebene die
handwerkliche Fähigkeit. Mit jeder Qualifikationsstufe steigt
der Stolz, es geschafft zu haben – bis hin zum Stolz, endlich
das Zeug zur Dachdeckerausbildung zu haben.
Geht so nicht? Irrtum. Andere Berufe machen es vor. Wer sich
bei der Bundespolizei – wahrlich auch kein Traumjob – für die
Ausbildung bewirbt, durchläuft einen zwei- bis dreitägigen
Einstellungstest. Ebenso sucht sich der Zoll in mehreren Stufen wirklich geeignete Bewerber aus. Besonders hart
ist die Qualifikation für die
Ausbildung zum Werksfeuerwehrmann. Hier bleiben
nach drei Qualifikationsstufen etwa noch 5 % der Bewerber übrig.
Dachdecker zu sein?
Text: Friedrich, Fotos: Fotolia, Friedrich (Montage)
fung scheitert, war zum einen die Berufswahl falsch und zum
anderen die Qualifikation für die Ausbildung nicht ausreichend.
Blicken wir zurück: Sie waren froh über jeden Interessenten,
der nach der „lebendigen Werkstatt“ übrig geblieben ist und
haben ihm den Ausbildungsvertrag händeringend angeboten.
Gerade im Handwerk
ist oft die Rede von der
Berufsehre. In einem
Satz hat der Autor dies
einmal auf einem RollUp-Display für das
Dachdeckerhandwerk
zusammengefasst:
„Heute schon stolz gewesen, Dachdecker zu
sein?“
Wenn wir guten Nachwuchs für das Dachdeckerhandwerk
gewinnen wollen, müssen wir diesen Stolz schon bei denen
wecken, die wir ausbilden wollen. Anstatt Ausbildungsverträge
zu „verschenken“ müssen wir dazu auffordern, sich für diese
Ausbildung erst einmal zu qualifizieren. „Dachdecker – Dein
Beruf“ ist eine griffige Formulierung für eine Kampagne und einen Internetauftritt. Mit der Aufforderung „Beweise uns, dass
Drei Beispiele für Berufe, die ebenfalls händeringend Nachwuchs suchen – und dennoch harte Maßstäbe anlegen. Und
vielleicht eine Alternative auch für das Handwerk. Ein Versuch
sollte es eigentlich allemal wert sein. Zu verlieren – also z. B.
Nachwuchs – hat das Handwerk nichts.
Und der Einwand, mit Qualifikationstests in Mathe, Deutsch
und Sportlichkeit wären wohl
kaum noch Auszubildende zu
finden? Nicht ganz. Es werden
erst mal weniger sein. Aber helfen dem Dachdeckerhandwerk
andererseits Auszubildende,
für die sich Sportlichkeit auf
die Daumenbewegung beim Tippen auf dem Smartphone beschränkt, für die Mathe so unberührbar wie eine ansteckende
Krankheit und Deutsch seit Lebzeiten die einzige Sprache
und dennoch eine Fremdsprache ist? Übrigens: Um den Stolz,
Dachdecker zu werden und Dachdecker zu sein, auch konsequent zu leben, müsste die Domain für den Nachwuchs eigentlich heißen: @ www.DachdeckerMeinBeruf.de
Das DACH
17
Betrieb: Spanier in Deutschland
n Karl-Heinz Winterbauer und Sohn Sebastian setzen jetzt auf Mitarbeit im Sommer.
Das spanische
Auch Dachdecker setzen auf Fachkräfte aus dem Ausland. Weil sich hierzulande nicht mehr
genug gute Auszubildende finden lassen, sollen in Hessen Jugendliche aus den Regionen
Madrid oder Barcelona die Lücke schließen. Die Dachdeckermeister Karl-Heinz Winterbauer
und Manfred Feger haben dabei ganz unterschiedliche Erfahrungen gemacht.
D
Kooperation per Vertrag zwischen der Region Madrid und dem
Bundesland Hessen besiegelt. Für Hain eine echte Win-WinSituation: Arbeitslose Jugendliche finden einen Job – deutsche
Betriebe die ersehnten Fachkräfte.
Die Begeisterung und das Engagement waren groß, schon 2012
brachen die ersten Delegationen auf in Richtung Südeuropa,
so auch aus Hessen oder der Stadt Heidelberg. „Wir waren
Ende 2012 das erste Mal in Madrid“, erzählt Norbert Hain,
Geschäftsführer der Landesinnung Hessen. Mit dabei neben
Industrie und Handwerk: Vertreter des Wirtschafts- und Sozialministeriums. Schnell wurde für das Rhein-Main-Gebiet die
Der Andrang der Bewerber war riesengroß. So brauchte es erst
einmal ein Bewerbungskonzept und eine Vorauswahl. 80 junge Spanier kamen in die Vorauswahl, 50 von ihnen wurden
ausgewählt für eine Ausbildung im Einzugsbereich der Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main. Hain war bei einigen
Bewerbungsgesprächen dabei und begeistert von der hohen
Motivation der Spanier und ihren profunden Kenntnissen
des Berufsbilds Dachdecker, das es ja dort gar nicht gibt. „Die
waren super informiert und haben sich als Dachdecker gute
Chancen ausgerechnet, langfristig im Beruf zu bleiben und
ie Zahl muss man sich auf der Zunge zergehen lassen: 421
Millionen Euro. So viel Geld nimmt die Bundesregierung
in die Hand für das Projekt MobiPro-EU. Dahinter versteckt
sich ein für die Jahre 2013 bis 2018 aufgelegtes Sonderprogramm,
mit dessen Hilfe Auszubildende aus EU-Ländern mit hoher Jugendarbeitslosigkeit für die deutsche Industrie und das Handwerk
gewonnen werden sollen. Fördergeld gibt es etwa für Sprachkurse
oder Zuschüsse für den Umzug.
18 Das DACH
I Großer Andrang spanischer Bewerber
sich so in Deutschland eine neue Existenz aufbauen zu können. Viele sind ihre Probleme angegangen und suchten nicht
die soziale Hängematte in Spanien.“
Los ging es dann für die Spanier im Sommer 2013: im ersten
Lehrjahr in Verbundausbildung mit Schwerpunkt Berufsschule
und überbetriebliche Ausbildung im Berufsbildungszentrum
Weiterstadt sowie Deutsch lernen. Hinzu kamen Praktika in
den jeweiligen Betrieben.
ein freundliches Wesen und arbeitet diszipliniert“, berichtet
Feger. Einzige Barriere ist noch die deutsche Sprache, aber
Diaz-Valencia macht Sprachkurse und bei Problemen kommen Dolmetscher dazu. „Er ist sehr aufmerksam, beobachtet
gut und lernt mit den Augen“, erzählt Feger. Das Problem
Sprache hatte der Dachdeckermeister im Vorfeld als echten
Knackpunkt ausgemacht. Diese Sorge hat er jetzt nicht mehr.
Sein vorläufiges Fazit: „Ich würde es jederzeit wieder machen.“
I Hürden Sprachkenntnisse und Heimweh
Neben der Sprache ist die zweite große Hürde das Heimweh.
Weihnachten 2013 ging es zurück zur Familie nach Spanien
und einige kamen danach nicht wieder. „Die Familie spielt
in Spanien noch eine ganz andere Rolle. Viele Eltern waren
auch schon bei den Vorstellungsgesprächen dabei“, sagt Hain.
Direkt betroffen war Dachdeckermeister Karl-Heinz Winterbauer aus Heidelberg. Auch er hatte sich stark engagiert und
mitgemacht beim Pilotprojekt der Stadt „Move for your future
– welcome to Heidelberg“. Der Grund: Winterbauer findet in
Deutschland keine geeigneten Auszubildenden mehr. „Ich hatte mal zwei Jugendliche mit türkischen Wurzeln, die musste
ich zur Prüfung treiben. Sie sind praktisch gut, wenn sie denn
kommen. Es fehlt die Zuverlässigkeit.“ Heute arbeiten beide
bei einem Gerüstbauer – die Probleme sind geblieben.
Experiment
Text: Köstergarten, Fotos: Feger, Winterbauer
I Doch lieber studieren als Dachdecker werden
Doch auch mit den Spaniern hatte Winterbauer bislang kein
Glück. „Der eine hatte Heimweh und ist nach dem Weihnachtsurlaub nicht wiedergekommen. Und der zweite hat uns
nur als Sprungbrett benutzt, um nach Heidelberg zu kommen.
Er studiert jetzt hier.“ Mit den Misserfolgen geht der Dachdeckermeister allerdings pragmatisch um. „Die nächsten Spanier
sollen im Sommer kommen, mitarbeiten und erleben, wie es
auf den Baustellen zugeht. Dann können sie im Winter wieder
heim fahren und im nächsten Sommer wiederkommen zum
Arbeiten. Und danach können wir über eine Lehrstelle sprechen.“ Mehr Erfolg als Winterbauer hatten in Heidelberg die
Gebäudereiniger. „Das sind aber großen Firmen, es gab schon
spanische Mitarbeiter und das Jobprofil ist einfacher. Für die
anspruchsvolle und vielseitige Ausbildung als Dachdecker
braucht es gute Deutschkenntnisse.“
I Spanier motivierter als deutsche Jugendliche
Bessere Erfahrungen hat Dachdeckermeister Manfred Feger
aus Kronberg im Taunus, der mit Sohn Moritz einen 28-Mitarbeiter-Betrieb führt. Adrian Diaz-Valencia heißt der junge
Mann, der seit einem halben Jahr als Lehrling dabei ist. „Er
ist deutlich mehr motiviert als deutsche Jugendliche, hat
n Manfred Feger freut sich über seinen
motivierten spanischen Lehrling.
I Fördertöpfe sind erst 2015 wieder geöffnet
Wann weitere junge Spanier nach Deutschland kommen, ist
derzeit offen. Der Andrang war so groß, dass die Fördertöpfe
für 2014 bereits im April ausgeschöpft waren. „Wir haben in
Hessen ein gutes Netzwerk aufgebaut, aber unsere spanischen
Partner nehmen keine Anträge von Jugendlichen mehr an.
Alle Beteiligten haben Geld und Herzblut hineingesteckt, das
Projekt sollte weitergehen“, erklärt Norbert Hain. Geld aus
dem Fördertopf gibt es wieder Anfang 2015. Dann sollen
erneut junge Europäer in die Förderung über das Sonderprogramm aufgenommen werden können. Die genaue Höhe der
insgesamt zu veranschlagenden Mittel befindet sich derzeit im
Rahmen der Aufstellung zum Bundeshaushalt 2015 noch in
der Abstimmung, teilte ein Sprecher des Bundesministeriums
für Arbeit und Soziales auf Nachfrage mit. Und grundsätzlich
seien die Erfahrungen mit MobiPro-EU, welches in dieser Form
in keinem anderen EU-Land existiert, positiv.
Das DACH
19
Vorgestellt: Betriebsporträt
Von Drohnen
nach der
20 Das DACH
und der Sehnsucht
hellen, warmen US-Ostküste
M
an kennt sie aus der Berichterstattung über Afghanistan,
der Versandhändler Amazon will sie zur schnellen Auslieferung von Paketen nutzen und der deutsche Verteidigungsminister stürzte, weil sie nicht abheben konnten. Die
Rede ist von Drohnen. Inzwischen gehört dieser Begriff für ein
unbemanntes Luftfahrzeug zum allgemeinen Kanon des VolksVokabulars.
n Holger Gruß steuert seine Drohne nah an die Dachhaut.
Auf den hochauflösenden Bildern erkennt er Schäden so
genau, als stünde er auf den Schieferschindeln.
Dass jedoch ein Dachdecker eine Drohne über die Dachschindeln in luftiger Höhe steuert, ist nicht allzu bekannt. Schon
allein deshalb nicht, weil Holger Gruß aus Eichenzell bei Fulda
mit seinem 12-Mann starken Dachdeckerbetrieb wohl zurzeit
noch der Einzige ist, der ein solches Fluggerät zur Analyse von
Dächern einsetzt. „Männer bleiben Kinder, nur die Spielzeuge
werden teurer“, scherzt Gruß ironisch über sich selbst. Die
Drohne transportiert und steuert eine Film- und Fotokamera, die hochauflösende Fotos und Filme erzeugen kann. Aber
was wie Spielzeug aussieht, erspart dem Dachdeckermeister so
manchen Gang auf das Dach,
was wegen der Wettereinflüsse manchmal unmittelbar gar
nicht möglich wäre. Kirchturmbedachungen oder nasse
Schieferdächer kann Holger
Gruß auf diese Weise detailliert betrachten und deren
Schadhaftigkeit analysieren,
ohne sie besteigen zu müssen.
Die zentimetergenaue Steuerung des Quadrocopters
in Höhe und Flugrichtung
ist beeindruckend, die Steuergenauigkeit verblüffend.
Gruß will allerdings demnächst mit einem Oktocopter mit acht Propellern
aufwarten, der dann auch das
Das DACH
21
Vorgestellt: Betriebsporträt
Gewicht einer Spiegelreflexkamera aufnehmen und mitführen
kann. Die nächste Investition in diese Richtung.
Dabei ist das Fliegen bereits bei seinem Großvater im Dienstablauf integriert gewesen. 1961 wurde unter Mithilfe eines Militärhubschraubers das Kirchenkreuz auf dem Eichenzeller
Kirchturm abgesetzt. Das Foto davon ist überliefert und ziert
die Memoiren des Betriebes.
Das knallrote Interieur regt zum Machen an, treibt nach vorne.
In dieser Rolle sieht sich auch Holger Gruß. Er verlässt regelmäßig eingefahrene Spuren und entwickelt Neues. Manchmal
eröffnet er damit auch Nebenstraßen, die zu neuen Zielen
führen. Mit seiner Agentur „Die Mediengarage“ gründete er
eine Firma, die animierte Bilder und Filme zu verschiedenen
Themen anbietet. „Ich habe festgestellt, dass die Kunden oftmals gar nicht wissen, was hinter einer umfangreichen Dachsanierung steckt“, sagt er. Oft werde nur die
große Eurosumme unter dem Angebot wahrgenommen, aber die Arbeitsschritte dahinter
seien überhaupt nicht klar und transparent.
So hat Gruß sich in den Kopf gesetzt, das zu
veranschaulichen und zusammen mit einem
Mediendesigner machte er einen animierten
3D-Film, der Schritt für Schritt erklärt, welche
Arbeiten bei einer Dachsanierung ausgeführt
werden müssen.
n Exterritoriales Gelände mitten im Büro: Die Besprechungsecke ist im Stil eines
US-amerikanischen Diners gestylt. Sehnsuchtsort für den Dachdecker am Fuße der Rhön.
Ein anderer, mehr privater Traum ist für Holger Gruß und seine
Frau Diana ebenfalls nur im Flug zu erreichen: die nordamerikanische Ostküste. An den traumhaften Stränden von Miami
feierten sie ihre Hochzeit. Holger Gruß hat zur Erinnerung an
die sonnendurchfluteten, warmen Tage, die er immer wieder
bei Besuchen dort erleben kann, ein Interieur in sein Büro gestellt, was seinesgleichen sucht: In eine Sitzgruppe im Stil eines
Diners können sich seine Kunden setzen und die Projekte mit
ihm durchsprechen.
n Die Fasanerie Eichenzell thront
über dem gleichen Ort, wo sich die
Großeltern von Holger Gruß mit der
Dachdeckerei nach dem Kriege
niedergelassen haben. Hier wohnten
sie in Zeiten der Wohnungsnot
zunächst auch eine ganze Zeit lang.
Die Großeltern und noch der Vater hatten stets auf den großflächigen
Dächern des schlossartigen Anwesens Reparaturen ausgeführt. Heute
bestimmen teils europaweite Ausschreibungen, die vor allem
über den Preis gehen,
wer auf dem Dach arbeitet.
22 Das DACH
BAUTECHNIK
Die Bildzulieferung als Film oder Foto aus der Drohne,
die animierten Filme, die Sachverhalte erläutern: All das
wollte Gruß umfassender darstellen und und ließ es in
seinem Unternehmen, der Agentur „Die Mediengarage“, zusammenfließen. Zunächst ist das Unternehmen
noch eng mit der Dachdeckerei und deren Themen
verwoben, kann sich aber auch eigenständig weiterentwickeln, wie Holger Gruß jetzt schon prophezeit.
Der vorausschauende 44-Jährige ist mit seinem Betrieb
am Fuße der Rhön Kunde bei der DEG Rhein-Main. Hier
in Eichenzell waren seine Großeltern direkt nach dem
Krieg in der schlossartigen Anlage, der Fasanerie, untergebracht. Die Bindung an das prachtvolle Gebäude
verschaffte regelmäßig Aufträge an den großflächigen,
historischen Dächern der alten Fasanerie aus dem Jahre
1710. Viele der Dächer wurden regelmäßig von der Firma Gruß auch noch unter seinem Vater gewartet. „Jetzt
geht es nur noch über den Preis“, sagt Gruß und ist hier
bereits schon vor gut einem Jahrzehnt ausgestiegen.
Alte Wege verlassen und neue
finden. Holger Gruß, der in der
Organisation „TOP 100 Dachdecker“ Mitglied ist, erhält auch
in dieser angeregten Runde immer wieder Anstöße für neue
Aktivitäten und neue Herangehensweisen an altbekannte
Herausforderungen.
Nach über 50 Jahren Abdichten kann man nur sagen:
WIR HABEN
ZEICHEN GESETZT.
Seit über 50 Jahren produziert WOLFIN Bautechnik
Kunststoff-Dach- und -Dichtungsbahnen für Flachdachund Bauwerksabdichtungen. Als Pionier wurde 1962
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entwickelt und setzte den Standard. Seither ist Innovation für WOLFIN ein großes Thema.
Er f ahr en Sie mehr über WOLFIN unt er
Text: Holland, Fotos: Holland, Gruß
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LUX-top® Absturzsicherungen
Leitersicherung für das
Steil- und Flachdach
Noch immer werden viele Unfälle durch den Einsatz von Leitern
verursacht, die wegrutschen, umkippen oder versinken. Aus
diesem Grund haben die Sicherheitsexperten von ST QUADRAT
ihre Produktpalette um ein Leitersicherungssystem für den Einsatz am Steil- und Flachdach erweitert, mit dem bei Arbeiten
an hochgelegenen Arbeitsplätzen die Anlegeleiter gegen seitliches und rückwärtiges Wegkippen sicher fixiert wird. Auf der
diesjährigen Kölner Fachmesse DACH+HOLZ präsentierte der
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seinen bewährten Lösungen aus unterschiedlichen LUX-top®
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Die Leitersicherung LUX-top® LS II ist für das Steildach konzipiert. Während in der Baustellenpraxis die Leitersysteme
vielfach immer noch einfach an die Dachrinnen geklemmt
werden, bietet die Leitersicherung von ST QUADRAT die
Möglichkeit der Fixierung entweder auf der
Konterlattung oder der Traufbohle. Sie ist also
fester Bestandteil des Dachaufbaus, verhindert
Beschädigungen und gewährleistet darüber hinaus einen ungestörten Abfluss des Regenwassers in die darunter liegende Rinne. LUX-top®
n LUX-top® LS II ist für die Montage auf einer Konterlattung
oder einer Traufbohle konzipiert.
LS III dient der Fixierung der Anlegeleiter bei der Montage an
der Attika (Holz- oder Stahlbetonkonstruktion).
I Sicherheit duldet keine Kompromisse
ST QUADRAT fertigt einen Großteil seiner Erzeugnisse komplett
aus rostfreiem Stahl und nach höchsten Qualitätsstandards.
So werden die Produkte zusätzlich am Baukörper geprüft und
durchlaufen regelmäßige Qualitätssicherungsmaßnahmen an
firmeneigenen Prüfeinrichtungen. Bauherren und Verarbeiter
erhalten zu relativ geringen Kosten ein rundherum sicheres und
geprüftes Leitersicherungssystem und darüber hinaus einen
exakt definierten Zugang zum Dach. Zu allen Anlegevarianten
hält der Hersteller ausführliche Montageanleitungen sowie
Planvorgaben mit technischen Hinweisen, z.B. Anforderungen
an den Befestigungsuntergrund, bereit. Der
Vertrieb erfolgt über den Fachhandel. Weitere
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Anlegeleiter bei der Montage an der Attika
(Holz- oder Stahlbetonkonstruktion).
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Geprüfte Abdichtungsqualität
Wissenschaftliche Langzeitstudien von namhaften Prüfinstituten beweisen: WOLFIN-Bahnen bieten aufgrund ihrer hervorragenden Materialeigenschaften trockene und dauerhaft sichere
Dachkonstruktionen – und das seit mehr als 50 Jahren.
Was Dachhandwerker und Bauherren
beim Blick auf ihre Dächer mühelos
erkennen können,
wurde in den letzten
Jahrzehnten immer
wieder auch wissenschaftlich belegt.
Und was Bauphysiker Dr. Arndt vor
n Degussa AG, Werk Rheinfelden:
Jahren als erster auf
rund 50.000 m² WOLFIN in verschiedenen Altrechnerischem Weg
stadien auf dem Dach – von ca. 5 bis 35 Jahren.
nachgewiesen hat,
wurde anschließend auch in einem Feldversuch des FraunhoferInstituts für Bauphysik in Holzkirchen bestätigt: WOLFIN-Bahnen ermöglichen dank ihrer herausragenden Dampfdiffusionswerte in Verbindung mit der schwarzen Farbe die Austrocknung
durchfeuchteter Dachschichten. Bei einer Sanierung muss nicht
24 Das DACH
mehr zwingend die alte Dämmschicht ausgebaut werden. Eine
neuere wissenschaftliche Studie der Gesellschaft für Materialforschung und Prüfungsanstalt für das Bauwesen (MFPA) in
Leipzig und der TU München, Fakultät für Bauingenieur- und
Vermessungswesen, unterstreicht diese Erkenntnis. Sie kommen
nach der Untersuchung des hygrothermischen Verhaltens von
flach geneigten Dächern in Holzbauweise zu dem Ergebnis,
dass schwarze Bahnen aus bauphysikalischer Sicht stets hellen
vorzuziehen sind. Ebenso verhält es sich mit diffusionsoffenen
im Vergleich zu dampfdichten Bahnen.
Ergänzende Ergebnisse des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik
zum hygrothermischen Verhalten einschaliger Warmdächer in
Holzbauweise haben jüngst abermals die Erkenntnisse der TU
München bestätigt. Die rechnerische Simulation einer fünfjährigen Beanspruchung im WUFI-Verfahren (Wärme und Feuchte
instationär) ergab: WOLFIN-Dächer in Holzbauweise funktionieren auch ohne feuchteadaptive Dampfbremse, auch noch
bei leichter partieller Verschattung und können bei unverschatteter Verlegung darüber hinaus auch noch einen Wassereintrag
bis zu 200g/m² kompensieren. WOLFIN schont durch Belassen
des alten Dämmschichtpaketes neben den Ressourcen und der
Umwelt auch die Kasse des Bauherrn – und das über Abschreibungszeiträume hinaus. Info: @ www.wolfin.de
Regional Dachdecker-Einkauf Rhein-Main eG
Mit VoltMobil seiner Zeit voraus
Seit Mitte Mai fährt Inhaber Hans-Joachim Böhm von der Böhm
Bau GmbH aus Markt-Einersheim mit einem E-Mobil durch die
unterfränkischen Lande. Die DEG Rhein-Main eG ermöglichte als
Vertriebspartner von VoltMobil Herrn Böhm einen lang gehegten
Wunsch. „Ich war schon lange Zeit auf der Suche nach einem
Elektrofahrzeug. Da ich sehr viele Kurzstrecken fahre, ist dies nicht
nur die wirtschaftlichste, sondern auch die umweltschonendste
Art, von A nach B zu gelangen“, erklärt der Zimmerer- und Dachdeckermeister. Dies zeigt, dass er neben den wirtschaftlichen Aspekten auch den Schutz der Umwelt in seine Entscheidung mit
einbezogen hat.
In seinem VoltMobil im gelben Böhm-Bau-Design legt HansJoachim Böhm inzwischen täglich 50-80 km zurück und genießt jeden einzelnen davon. „Das Preis-Leistungs-Verhältnis könnte nicht besser sein. Ich freue mich über jeden
gefahrenen Kilometer – der Firma zuliebe und vor allem für unsere Umwelt“, schwärmt er. Die Anschaffung des VoltMobils
bedeutet für Böhm-Bau eine stimmige Ergänzung der Firmenphilo-
sophie. Die BöhmBau Holzhäuser
stehen für ein gesundes Wohnklima
und eine hohe Energie- und Kosteneffizienz. Wer ökologisch baut, sollte
auch ökologisch
fahren. Er ist gespannt, wann er es
schafft, den Nächn Übergabe des VoltMobils von DEG-Vertriebssten zum Autokauf leiter Frank Schmidt (l.) an Dachdecker- und
zu überreden, denn Zimmerermeister Hans-Joachim Böhm.
er steht voll hinter
dem VoltMobil und seinen Vorteilen.
Wir hoffen, dass auch noch andere Kunden den Nutzen dieses
Autos sehen und stehen gerne mit Rat und Tat zur Seite.
Frühlingsfest in Dietzenbach
Am Freitag, 09. Mai, lud die Niederlassung Dietzenbach Mitglieder und Kollegen mit ihren
Familien zum Frühlingsfest auf das Gelände der Niederlassung ein. Bei wechselhaftem
Wetter startete das Fest gegen 15:00 Uhr. Für kühle Getränke sowie Kaffee und Kuchen
war gesorgt. Das DEG-Radteam aus Eichenzell legte sogar eine Strecke von über 100 km
zurück, nur um dabei zu sein.
Der Spaß sollte für Groß und Klein auch nicht zu kurz kommen. Während die Kinder sich
auf einer Hüpfburg austobten, trugen die Erwachsenen wahre Kämpfe auf dem Spielfeld
eines Human-Table Mega-Kickers aus. Das erste Spiel, bei dem Mitarbeiter der DEG RheinMain eG gegen DEG-Mitglieder antraten, wurde gleich verloren. Natürlich nur um die
Mitglieder zufriedenzustellen – bei uns steht nämlich das Mitglied über allem.
Abends, nach anstrengenden Kämpfen auf dem Spielfeld und netten Gesprächen unter
Kollegen und Kunden, gab es ein leckeres Grillbüfett zur Stärkung.
Das Frühlingsfest war ein voller Erfolg. Für die Organisation möchten wir den Mitarbeitern der Niederlassung Dietzenbach danken.
n Mitglied Firma Kunze kam mit ganzer Mannschaft.
Das DACH
I
Regional Dachdecker-Einkauf Rhein-Main eG
42. Generalversammlung
Frank Skitschak: „Als Genossenschaft ist unser Erfolg der Erfolg unserer Mitglieder! Genau diesen Satz leben wir als DEG
Rhein-Main eG.“
Veranstaltungen, DACHMARKETING sowie die DEBAU dazu.
Investiert wurde in 2013 laut Frank Skitschak hauptsächlich in die
Hofbefestigung und Bebauung des zugekauften Grundstücks in
Cölbe. Dass sich Investitionen lohnen, zeigt die Entwicklung der
Am Mittwoch, den 11. Juni, fand die 42. ordentliche Generalver- Niederlassung Schotten mit dem Zugewinn von 5 neuen Mitgliesammlung der Dachdecker-Einkauf Rhein-Main eG im Güterbahn- dern und einem Umsatz von 1,26 Mio. EUR in 2013.
Insgesamt 134 Mitarbeiter in Voll- und Teilzeit sind bei der DEG
hof Bad Homburg statt.
beschäftig. „Besonders stolz sind wir auf unsere 29
Der Aufsichtsratsvorsitzende Manfred Feger eröffnete
Auszubildenden und Umschüler“, sagte Skitschak.
die Versammlung und freute sich, dass die Mitglieder
Neben der Rekrutierung durch den Einsatz von
und Gäste so zahlreich erschienen waren. Neben den
Facebook und der Karriereseite auf unserer Homepage
Vorständen und Aufsichtsräten der Schwestergenoswurden Ausbildungsmessen besucht. Ein besonderes
senschaften nahmen unter anderem Jörg Dersch und
Highlight sind die 2013 erstellten Azubi-RekruitingTobias Kylian vom Prüfungsverband PDG teil.
Filme, die auch auf der Generalversammlung präDer Bericht des Vorstandes wurde von Frank Skitschak
sentiert wurden. Dabei stellen unsere Auszubildende
vorgetragen. Er erläuterte den Konjunkturbericht
ihren Ausbildungsberuf und ihren Arbeitgeber vor.
und sprach über die Lage der Genossenschaft. Wie
Im Nachtragsbericht wurde die Erweiterung der Nieauch im Vorjahr konnte er den Mitgliedern berichten, n Frank Skitschak
derlassung Eichenzell durch den Zukauf des Nachdass der Umsatz der DEG Rhein-Main eG entgegen
dem Umsatzrückgang im Dachdeckerhandwerk von 3 % auf 65,52 bargrundstücks im ersten Quartal 2014 erwähnt. „Somit kann der
Mio. EUR um 6,6 % gesteigert werden konnte. Somit wurde im Wirtschaftsraum noch besser abgedeckt werden. Das Sortiment in
Jahr 2013 der höchste Umsatz seit Bestehen der Genossenschaft er- den Bereichen Holz und Dämmstoffe kann ausgebaut und für unsere Mitglieder bevorratet werden“, erklärt Skitschak.
wirtschaftet. Der Umsatz mit den Mitgliedern konnte
Die Ertragslage wurde anhand der GuV und die
erfreulicherweise sogar um 8 % erhöht werden, was
Vermögens- und Finanzlage anhand der Bilanz vorlaut Skitschak zeigt, wie wirtschaftlich wichtig die
gestellt. „Als Genossenschaft ist unser Erfolg der ErMitglieder für die Genossenschaft sind. Dass der Fofolg unserer Mitglieder! Dieses Prinzip der gegenseikus der DEG Rhein-Main eG auf dem Lagergeschäft
tigen Hilfe ist das Motto der Genossenschaften, aber
und somit auf der Bevorratung von bedarfsgerechten
ganz besonders auch für unsere Dachdecker-Einkauf
Sortimenten zum Vorteil für die Mitglieder liegt,
Rhein-Main. Ohne unsere Mitglieder gäbe es uns
spiegelt sich darin wieder, dass der Lagerumsatz um
nicht und ohne sie wären wir die letzten 42 Jahre
7,1 % zum Vorjahr gesteigert wurde und nun 68,5 %
n Manfred Feger
kein erfolgreiches Unternehmen. Deshalb möchten
des Gesamtumsatzes ausmacht.
wir uns heute ganz herzlich bei unseren Mitgliedern
Laut Frank Skitschak konnten im Jahr 2013 21 neue
Mitglieder geworben werden. Somit beträgt der Mitgliederbestand für ihre Unterstützung und Loyalität in den letzten Jahren bedanzum Ende 2013 355. Dies ist ein Rekord in der Geschichte der DEG ken“, beendete Skitschak seine Rede.
Rhein-Main eG. Gründe dafür sieht Skitschak in der Kundennähe, Der Bericht des Aufsichtsrates wurde von Peter Löw und der Beder Dienstleistungsorientierung, der Beratungs- und Betreuungs- richt über die Verbandsprüfung von Jörg Dersch verlesen.
kompetenz sowie dem umfangreichen Sortiment. Des Weiteren Anschließend wurde der Jahresabüberzeugt die DEG Rhein-Main eG durch ihr umfangreiches Ange- schluss 2013 von den Mitgliedern
bot an Service-Leistungen, die Frank Skitschak auch kurz vorstellte. festgestellt. Auch die vorgeschlagene
Neben dem flexiblen und modernen Fuhrpark, die Vorteile der Verwendung des Jahresüberschusses
Zentralgenossenschaft ZEDACH und dem Online-Bestellsystem wurde von den Mitgliedern angenomOBIS zählen auch die Werkstatt mit Verleih, die Schulungen und men. „Wie Sie sich vorstellen können,
ist es mir eine große Freude, Ihnen heute mitteilen zu können,
dass Vorstand und Aufsichtsrat beschlossen haben, dass neben
der genossenschaftlichen Rückvergütung in Höhe von 1 % zudem eine Dividende in Höhe von 4 % auf die zum 31. Dez. 2012
eingezahlten Geschäftsanteile ausgeschüttet werden soll. Wie Sie
sehen, geht das größte Stück vom Kuchen an Sie“, verkündeten
Frank Skitschak und Manfred Feger nicht ohne Stolz.
Der Aufsichtsrat und die Vorstände Frank Skitschak, Rüdiger Jäger
und Peter J. Ott wurden einstimmig entlastet.
Turnusgemäß sind die Aufsichtsratsmitglieder Helmut Ehrhardt
und Klaus-Dieter Bender aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden.
Beide stellten sich zur Wiederwahl. Es gab zwei Gegenkandidaten.
Die geheime Wahl gewannen Klaus-Dieter Bender und der Gegenkandidat Marc
Willkomm. Somit wurde Herr Bender für
weitere drei Jahre im Amt bestätigt. Herr
Ehrhardt wurde von der Generalversammlung aus dem Aufsichtsrat gewählt. Ihm
gilt großer Dank für das Mitwirken im Aufsichtsrat in den letzten 13 Jahren. Er hat das
Amt mit Einsatz und Freude begleitet und
n Neu im Aufsichtsrat:
wird deshalb mit einem weinenden Auge
Marc Willkomm.
verabschiedet. Herr Ehrhardt bedankte sich
auch für die konstruktive Zusammenarbeit in den letzten Jahren
beim Aufsichtsrat und Vorstand und wünschte Herrn Willkomm
viel Glück. Marc Willkomm von der Firma Heinz Schneider GmbH
aus Heusenstamm nimmt nun den Platz von Herrn Ehrhardt ein.
Die Gewählten freuten sich und bedankten sich bei der Generalversammlung für das Ihnen entgegengebrachte Vertrauen.
Während der konstituierenden Sitzung des
Aufsichtsrats wurden die Mitglieder von
Oliver Wiese, IT-Leiter der DachdeckerEinkauf Rhein-Main eG, über Zusatzinformationen im OBIS-Shop informiert. Außerdem referierte Rechtsanwalt Dr. Steinle
über die Rechte und Pflichten der Organe
der Genossenschaft.
n Oliver Wiese
Nach der konstituierenden Sitzung, in
der alle Aufsichtsräte in ihren Ämtern bestätigt wurden, kam es
zur Abstimmung über die Satzungsänderung. Zukünftig müssen
Vorschläge für Wahlen zum Aufsichtsrat schriftlich beim Aufsichtsratsvorsitzenden eine Woche vor der Generalversammlung
eingereicht werden. Des Weiteren wurde mit Zustimmung der
Versammlung die Aufsichtsratsvergütung angepasst.
Manfred Feger beendete die Generalversammlung und man ließ
den Abend bei einem leckeren Büfett und netten Beisammensein
gemütlich ausklingen.
n Der Aufsichtsrat der Dachdecker-Einkauf Rhein-Main eG.
Einstieg zum Aufstieg:
Azubi-Infotag
Wir unterstützen unsere Mitglieder aktiv bei der Suche
nach neuen Auszubildenden. Am 15. März ab 09:00
Uhr fand ein Infotag zu den
Ausbildungsberufen Dachdecker, Zimmerer, Spengler,
Bürokaufmann/-frau und
Fachkraft für Lagerlogistik auf
dem Gelände unserer Niederlassung Rottendorf statt.
Dabei waren einige unserer Mitglieder mit ihren Auszubildenden vor Ort, stellten ihre Ausbildungsberufe vor
und tauschten Erfahrungen aus. Diverse Vorführungen
wie eine Schiefereindeckung und die Kran-Attraktion
rundeten den Infotag ab.
Mitarbeiterschulungen
Um dafür zu sorgen,
dass unsere Mitarbeiter immer bestens
informiert sind und
unsere Mitglieder somit bestens beraten können, bieten
wir regelmäßig Lieferanten-Schulungen an. So fand am
15. Mai in unserer Niederlassung Niederdorfelden eine
Schechtl-Schulung und am 19. Mai eine Mauderer-Schulung statt. Wir bedanken uns bei den Fachleuten unserer
Lieferanten für die informativen Veranstaltungen.
Das DACH
III
Regional Dachdecker-Einkauf Rhein-Main eG
Verdienter Ruhestand
Ende Mai wurden zwei langjährige Mitarbeiter der DEG RheinMain eG in ihren wohlverdienten Ruhestand verabschiedet.
Reinhold Schimanski, der zuletzt Außendienstleiter und zuvor
jahrelang Niederlassungsleiter in Eichenzell war, wurde nach
11 Dienstjahren bei uns in die Rente verabschiedet.
Nach 13 Dienstjahren hat uns Joachim Neumann, langjähriger
Außendienstmitarbeiter für den Raum Cölbe, nun verlassen.
Wir danken beiden Herren recht herzlich für ihren jahrelangen
Einsatz und wünschen ihnen für den Ruhestand alles Gute.

Bitte vormerken!

Mitarbeiter-Jubiläum
Hessischer Landesverbandstag
05.-06. September 2014 in Offenbach
Wir gratulieren unseren Mitarbeitern
und freuen uns auf eine weiterhin
erfolgreiche Zusammenarbeit.
Name
NiederlassungEintritt
15-jähriges Mitarbeiterjubiläum
Matthias Habicht
Karl-Heinz Lindert
n Cölbe-Niederlassungsleiter Björn
Augustin (l.) verabschiedete Joachim
Neumann mit einem
Präsentkorb.

Dietzenbach
Niederdorfelden
01.04.1999
03.05.1999
"Runde" Geburtstage
Wir gratulieren unseren
Mitarbeitern zu Ihrem "runden"
Geburtstag.
Name
NiederlassungGeburtstag
50-jähriger Geburtstag
Thomas Hüsselbeck Eichenzell
13.05.1964
20-jähriger Geburtstag
n Vorstand Frank Skitschak (stehend) und sein Team verabschiedeten bei einer kleinen Ausstandsfeier Reinhold Schimanski (r.) in
den Ruhestand.

Felix Höhl
Weiterstadt
08.04.1994
Tobias Ochs
Cölbe
19.04.1994
Neue Mitarbeiter bei der DEG
Name
Bereich
StandortEintrittsdatum
Christoph Körner
Kraftfahrer
Cölbe
01.04.2014
Marco Diener
Umschüler Kfm. im Groß- und Außenhandel
Cölbe
01.04.2014
Sven Lebelt
Kundenbetreuer Innendienst
Miltenberg
01.04.2014
Moritz Helwerth
Kundenbetreuer Innendienst
Weiterstadt
01.04.2014
Ute Hollacher kfm. Aushilfe Stammdaten
Dietzenbach
15.04.2014
Christian Bielek
Kundenbetreuer Innendienst
Rottendorf
16.04.2014
Ulrich Thyrian
Lagermitarbeiter
Rottendorf
01.05.2014
Karlheinz Korb Kundenbetreuer Innendienst
Weiterstadt
01.06.2014
Dominic Reller Kundenbetreuer Innendienst
Niederdorfelden
nach bestandener Prüfung
Maryna Babenko
Rechnungsprüfung
Niederdorfelden
nach bestandener Prüfung
Saeed Hardan Lagermitarbeiter
Niederdorfelden
nach bestandener Prüfung
Isabelle Ahrent Buchhaltung
Dietzenbach
nach bestandener Prüfung
Thomas Pfannmüller
Kundenbetreuer Innendienst
Miltenberg
nach bestandener Prüfung
IV Das DACH
Material+Technik: Arbeitssicherheit
Marcrist Präzisions-Trennscheiben
Lärmschutz durch optimiertes Design
Unnötiger Lärm macht krank, erhöht die Fehlerquote und sorgt für unzufriedene Mitarbeiter und Kunden. So können Winkelschleifer oft die
Grenzen der zulässigen Lärmbelastung überschreiten. Der dann eingesetzte Gehörschutz reicht aber meist nicht aus. Inzwischen haben innovative
Hersteller wie Marcrist vorgesorgt und Produkte entwickelt, die wesentlich leiser arbeiten als bisher. Damit tragen sie zu einem erheblichen Teil
zur Gesundheitsförderung der am Bau beschäftigen Mitarbeiter bei.
Erst kürzlich hat das Institut für Arbeitsschutz der DGUV bestätigt:
Durch optimiertes Design lässt sich der Lärm beim Schneiden
wesentlich reduzieren. Gerade der innovativen BF850
Präzisions-Trennscheibe von Marcrist werden hier
überragende Eigenschaften zugeschrieben, da diese
Höchstleistung mit Lärmeinsparung kombiniert,
ohne gleichzeitig Zusatzkosten zu verursachen.
Dr. Ing. Jürgen Maue vom Institut für Arbeitsschutz der DGUV hat anlässlich der Jahrestagung
für Akustik, DAGA 2014, vorgetragen, dass durch
den Einsatz von lärmreduzierten Scheiben keine
Mehrkosten entstehen müssen. „[…] so können die
Schnittkosten bei entsprechender Auswahl der Trennscheibe erheblich niedriger ausfallen, weil sich höhere
Standzeiten ergeben! […]“. Info: @ www.marcrist.com
n Das sind die Vorteile der BF850:
I Gepanzerter Kern mit PanzerflanschVerstärkung für überragend gute
Schneideigenschaften
I Gelochtes Stammblatt für optimale
Kühlung, wird beim Schneiden
nahezu transparent
I Schneidet alle Arten von Dachziegeln
und Baumaterialien bis hin zu Beton
I Überragende Standzeit durch 12 mm
Hochleistungs-Turbo-Segment
Das DACH
25
Material+Technik: Innovatives Zubehör
KLÖBER Dachdurchgänge und Solarzubehör
Immer eine perfekte Lösung
I Neu: Universelles Venduct® Lüfter-Set DN 150
Mit dem neuen universellen Venduct® Lüfter-Set können Beund Entlüftungen mit Ø DN 150 handwerksgerecht und regensicher durch die meisten Dacheindeckungen geführt werden.
Eine Dichtmanschette zur winddichten Montage auf der zweiten Entwässerungsebene von Unterdeckung oder Unterspannung ist bereits beigelegt. Der Lüfter ist optimal geeignet für
moderne Dunstabzugshauben mit größeren Lüftungsquerschnitten oder für den Einsatz von kontrollierter Wohnraumlüftung. Das universelle Venduct® Lüfter-Set ist eine ästhetische,
schlanke Lösung und wird in zahlreichen Standardfarben sowie auf Anfrage auch in Sonderfarben geliefert. Verschiedene
Varianten der Grundpfannen
können abgestimmt auf das
Bedachungsmaterial eingesetzt werden.
n Das universelle Venduct®
Lüfter-Set DN 150 passt sich harmonisch in die Dachlandschaft ein und
ermöglicht hohe Abluftleistungen.
I Neu: Venduct® Duo
SolardurchführungsSet
Mit dem neuen Venduct® Duo Solardurch- n Das Venduct® Duo Solardurchführungs-Set
führungs-Set ist es mög- ist vormontiert und kann gedreht werden.
lich, zwei Leitungen
schnell und einfach an einer (!) Stelle durch das Dach zu führen.
Das Set ist einsetzbar für Zwillingsleitungen mit einem Durchmesser von 10 bis 55 mm. Durch Kombination mit einer elastischen EPDM Manschette wird die regensichere und winddichte
Durchführung der Leitungen sichergestellt. Das Gehäuse des
Venduct® Duo Solardurchführungs-Set ist stufenlos
seitlich drehbar. Die zusätzliche Gummidichtung
erlaubt darüber hinaus die Durchführung eines Kabels bis max. Ø 6 mm (z.B. Sensorkabel). Das Venduct® Duo Solardurchführungs-Set ist vormontiert,
mit wenig Werkzeug zu installieren und ermöglicht
eine einfache, fachregelkonforme Verlegung der Leitungen. Verschiedene Varianten der Grundpfannen
können abgestimmt auf das Bedachungsmaterial
eingesetzt werden. @ www.kloeber.de
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für eine Vielzahl
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Vollgewindeschrauben fischer Power-Full
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Holzbauschrauben fischer Power-Fast
Ansetzen – Eindrehen – Sitzt
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26www.fischer.de
Das DACH
Betrieb: DACHMARKETING
Neue Werbechancen mit DACHMARKETING
Nur einen Klick entfernt
Werbung muss gar nicht viel mit zusätzlicher
Arbeit und kompliziertem Aufwand zu tun haben. Es geht doch immer darum, beim Kunden
bekannt zu werden und zu bleiben oder sich in
Erinnerung zu bringen. Es geht darum, mit originellen Kampagnen am Ball zu bleiben und dabei
gleichzeitig die Kosten im Rahmen zu halten.
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Berufsstand zu werben
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Das DACH
27
Betrieb: Fassade
Bunte Fassade
Neue Wege im Wohnungsbau
D
ie List ist ein einwohnerreicher Stadtteil in Hannover und nach Meinung
vieler auch der abwechslungsreichste
der Stadt. Hier sanierte die Wohnungsgenossenschaft Gartenheim ein Mehrfamilienhaus. 1957 errichtet, wurde dieses
in den 1980er Jahren mit einem Wärmedämmverbundsystem (WDVS) gedämmt
und hellbeige verputzt.
Alles sah ziemlich trist aus, ohne Esprit
und langweilig wie hundert andere Häuser in der Umgebung. Dann entwickelte
die Wohnungsgenossenschaft Gartenheim eG, Hannover, und Architektin
Dipl. Ing. Larisa Kozjak die Idee zu einer
Sanierung der Fassade, die das Gebäude zu einem modernen Schmuckstück
machen sollte. Die Idee, das Gebäude in
einen fröhlich bunten und gleichzeitig
wärmenden Schal zu hüllen, führte zu
der Entwicklung eines „Strickmusters“
für die Fassade. ROCKPANEL-Fassadentafeln in sechs RAL-Farben wurden als ungewöhnliche Farbkomposition im HellDunkel-Wechsel um das Haus gewebt.
Balkonverkleidung und der äußeren Profilschale der neuen Energiesparfenster
wieder auf.“
I Gute Verarbeitungseigenschaften
Das gesamte Material wurde von der
Dachdecker-Einkauf Nordwest eG geliefert und DENW-Mitglied Voss Bedachungen, Algermissen, montierte eine
Unterkons-truktion aus Aluminiumprofilen, auf die die ROCKPANEL Fassadentafeln aufgenietet wurden. Zuvor sind 180
mm dicke Steinwolle-Dämmplatten, fugenlos gestoßen, als nichtbrennbare Wärmehülle auf die Fassade gedübelt worden.
sehr schätze wegen
seines tollen Design einerseits, aber
auch wegen seiner
Verarbeitungseigenschaften.“ Alle Befestigungsnieten
wurden vom Hersteller in den Farben der Fassadentafeln geliefert.
Die Fassadentafeln sind nach Aussage
des Herstellers absolut witterungs- und
lichtbeständig, lassen sich bei Bedarf
I Haute Couture
„Haute Couture“ betitelte daraufhin der
ambitionierte Bauherr sein Modernisierungsprojekt, das charmant, aber auch
prägnant das Bild der Isernhagener Straße in Hannover belebt. Damit wurde
ein ultimativer Übergang vom plumpen
Isoliermantel zur edlen Designerhülle
vollzogen. Und zwar mit einer nichtbrennbaren und diffusionsoffenen Steinwolle-Fassadendämmung nebst attraktiv
gestalteter Vorhangfassade. Architektin
Larisa Kozjak spricht von „einer Zweckoberfläche, die durch eine ausdrucksstarke
Webstruktur ersetzt wurde und das Ge- I Nachhaltig wohnt sich’s gut
bäude wie ein Maßkleid umschließt. Die Fassadentafeln waren zunächst geEin Fest für die Sinne statt langweiliger nau nach Plan in der Werkstatt zu Streioder braver Fassaden-Monochromie. fen von 2250 mm Breite und 3050 mm
Man muss beim Einsatz so vieler und so Länge geschnitten worden und wurden
starker Farben sehr genau darauf achten, im schleppenden Verband montiert.
den Eindruck eines konzeptlosen, bloß „Die Anpassung der Längen haben wir
bunten Durcheinanders zu vermeiden. vor Ort mit ganz normalem HolzbearbeiEin kräftiges Dunkelrot aus dem Farbmix tungswerkzeug erledigt“, berichtet Bernd
der Fassade nahm die Architektin in der Voss. „Ein Baustoff, den ich persönlich
28 Das DACH
n Das Ergebnis eines "Strickmusters" für die Fassade ist hier zu sehen: ROCKPANEL Fassadentafeln
in sechs ausgeklügelten RAL-Farben wurden als
ungewöhnliche Farbkomposition im Hell-DunkelWechsel um das Haus gewebt.
von Verschmutzungen reinigen und bei
maschinellen Beschädigungen einzeln
austauschen.
Dr. Günter Haese, Vorstand der Wohnungsgenossenschaft, begründete seine
Q U A L I TÄT
VE RB IND ET !
NEU
n Gemeinsam mit dem Verarbeiter, Voss Bedachungen,und
dem Hersteller der Fassadentafeln, ROCKPANEL, plante Larisa
Kozjak die Ausführung der gesamten Fassadenkonstruktion
bis ins Detail.
Wahl mit der Produktqualität:
„Sowohl die Dämmung von
Rockwool als auch die Fassadenbekleidung von ROCKPANEL
gehören zu den anerkannten
Baustoffen für nachhaltiges
Bauen. Das heißt, ihre Öko-Bilanz stimmt und sie sind vollständig zu recyceln. So können
wir sicherstellen, dass die Fassade über Jahrzehnte gut aussieht,
was bekanntlich für verputzte
Flächen nicht immer gilt.“
Die Wohnungsgenossenschaft
will sich damit als außergewöhnlicher Anbieter von einzigartigem, aber nicht überteuertem Wohnraum empfehlen.
„Haute Couture hat zwar ihren
Preis, bleibt aber auch immer
einzigartig und unverwechselbar. Eben nachhaltig werthaltig“, so Dr. Haese.
FLACHDACHSCHAUM
Dämmstoffkleber - 1010 S
B A U TA F E L
Mehrfamilienhaus
Wohnungsbaugenossenschaft,
Hannover
Verarbeiter: Voss Bedachungen,
Hilgermissen
Lieferant: Dachdecker-Einkauf Nordwest eG,
Weyhe
Material:
ROCKPANEL und Rockwool Fixrock
Text: Höpken, Fotos: Rockpanel
Objekt:
Der GRÜN Flachdachschaum
m 10
1010
010 S
ist ein einkomponentiger,, sel
selbstlbstexpandierender Polyurethanklebankl
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Wärmedämmstoffplatten
n
im Bereich Flach- und
nd
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Das DACH
29
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Vorgestellt: Die Landesverbände – Zimmererverband Thüringen
Um die Betriebe über die Innungen zu vernetzen, setzt der
Landesverband für das Zimmerer- und Holzbauhandwerk
Thüringen auf eine konsequente Informationsstrategie.
L
andesinnungsmeister Klaus-Hubert Heinemann und Geschäftsführer Uwe Lübbert bearbeiten ein ganzes Spektrum
an Themen gleichzeitig. In ihrer Geschäftsstelle in Jena berichten sie, wie sie die Organisation ihres Verbands ordnen und
Betriebe für die Innungen sensibilisieren. Auf dem Hof entsteht
zurzeit ein Neubau, der veranschaulicht: Bei energieeffizienten
und platzsparenden Konstruktionen bleibt der Holzbau ein Erfolgsmodell.
I Strukturen vereinen
Der 1991 gegründete Landesverband für das Zimmerer- und
Holzbauhandwerk Thüringen arbeitet im zentral gelegenen
„Haus des Handwerks“. Dieser Standort bündelt die Kräfte
des Handwerks, denn auch die Zimmererinnung Jena und
des umliegenden Saale-Holzlandkreises ist hier ansässig. Als
gemeinsame Baustelle bewältigen der Verband und die Innung die frühere überregionale Struktur. Die daraus resultierende Ausnahmesituation im Freistaat erklärt Zimmerermeister Klaus-Hubert Heinemann: „In Thüringen existieren
vier Zimmererinnungen“, und er fügt hinzu: „...von denen
zwei in unserem Landesverband Mitglied
sind. Unsere Innung
und die Zimmererinnung Ostthüringen.“
Damit sich auch die
beiden
Innungen
Erfurt und Südthüringen dem Landesverband anschließen,
werben Uwe Lübbert
und Klaus-Hubert
Heinemann umso
intensiver in Fachdiskussionen und
Gesprächen. Beide
zeigen sich vorsichtig optimistisch. Im
Landesverband des
Freistaats sind derzeit
15 Betriebe registriert.
Fünf von ihnen in
der Zimmererinnung
Jena/Saale-Holzlandkreis, die 1992 gegründet wurde. Die Einflussmöglichkeiten würden sich definitiv erweitern, für alle
vier Innungen. Und für die Zimmererbetriebe wäre das ein
Gewinn.
Auf vielen Baustellen im
I Professionell Kontakte herstellen
Etwa 727 Zimmererbetriebe arbeiten insgesamt in Thüringen,
der Organisationsgrad liegt bei circa 15 Prozent. Deshalb
30 Das DACH
fährt durch Thüringen ein eigens engagierter Innungswerber, der die Firmen aufsucht
und Kontakte knüpft. Diese
aufwendige Initiative startete
der Verband, um die Betriebe
davon zu überzeugen, dass die
Innung ihre Interessenvertretung ist.
n Fichtenholz bietet Stabilität für die
tragende Konstruktion und bei den
schmalen Wänden genug Halt für die
Schall- und Brandschutzplatten.
Unter dem Motto „Zehn gute
Gründe für die Mitgliedschaft“
erfahren die Betriebe, dass es Vergünstigungen oder Beratung
in rechtlichen Fragen gibt. Klaus-Hubert Heinemann, der 1990
den großväterlichen Betrieb wiederbelebte und die Innung
Jena mitbegründete, zählt weitere Vorteile auf: „Es geht um
handwerksfreundliche Vorschriften und Fachregeln, z.B. beim
Brandschutz, Schallschutz oder Holzschutz.“ Über die politische Interessenvertretung macht sich vor allem der Verband
Holzbau Deutschland dafür stark, dass die Vorschriften für
n Auf der Baustelle im Hof erklären Landesinnungsmeister KlausHubert Heinemann und Geschäftsführer Uwe Lübbert die Arbeiten
an den künftigen Studentenwohnungen.
indem die Innung auf dem Hinterhof ihres Geländes neue
Studentenwohnungen in Holzrahmenbauweise realisiert. Die
Entscheidung für die ökologische Variante brachte Vorteile mit
sich. Beim Rundgang über die Baustelle beschreibt Uwe Lübbert
die Gründe für das Projekt: „Dass der Ausbau ein bestimmtes
Gewicht nicht überschreiten darf, ermittelten Statiker.“ Kein
massives Mauerwerk, sondern schmale, leichte Holzrahmen zu
errichten, gebot außerdem der begrenzte Platz. „Die Verringerung der Wandstärke zugunsten des Wohnraums beträgt bis zu
10 Prozent“, erklärt Klaus-Hubert Heinemann. Für den Rohstoff
aus der Natur spricht außerdem die kurze Trocknungszeit. Anfang April startete die Bauphase, für den 1. September ist bereits
der Bezug geplant. Über ein Detail freut sich der Landesinnungsmeister: „Die Holzrahmenbauweise kommt aus unserem Land.“
Viele glauben, sie käme aus Amerika. Doch der Zimmerermeister
lächelt und sagt: „Ein Auswanderer hat die Technik mitgenommen und dort populär gemacht.“
I Zweistellige Holzbauquote
Einsatz
die Praktiker im Handwerk ausführbar bleiben. Der Landesinnungsmeister, seit 2010 in dieser Funktion und als Obermeister
in Jena aktiv, spricht aus Erfahrung. Bei seinem Engagement
im Bundesvorstand von 2004 bis 2010 sah er sich damit konfrontiert, dass Innungen und Landesverbände Vorgaben, die
das Arbeiten erschweren, kaum allein bewältigen.
Text und Fotos: Rasch
I Riesiger Informationsbedarf
Uwe Lübbert arbeitet seit Januar 2011 als Geschäftsführer im
Verband und in der Kreishandwerkerschaft Jena. Der studierte
Maschinenbauingenieur beobachtet, dass der Bedarf an Informationen weiter zunimmt. Fast wie eine Wanderbaustelle
erscheint der Veranstaltungsmarathon. Um die Jungendlichen
für den Beruf zu begeistern, war die Zimmererinnung im Februar auf dem 21. Jenaer Berufe-Infomarkt vertreten. Auf der
Messe „Bauen-Wohnen-Energie“ im März warb Uwe Lübbert
mit der Kreishandwerkerschaft für das Handwerk insgesamt.
Bedarf besteht auch beim Thema Betriebsübergabe. Daher
führt Uwe Lübbert Infoveranstaltungen zur Firmennachfolge
durch. Viele Betriebe wünschen sich Beratung bei ihren individuellen Fragen. Beispielsweise ist die Moderation zwischen
Inhaber und Nachfolger sehr gefragt.
I „Studentenbude“ aus Holz
Das Holzhandwerk rückt einmal mehr in den Mittelpunkt,
Mit Holz zu bauen erweist sich als Zukunftsmodell: „Private Bauherren bilden einen großen Anteil im Holzbau“, berichtet der
Landesinnungsmeister aus seiner praktischen Erfahrung:
„Die Holzrahmenbauweise liegt bei Eigenheimen im Trend, der
stetig zugenommen
hat und wohl künftig bestehen bleibt.“
Bei den Menschen
wurde ein „energetisches Bewusstsein“
geschärft, wie der
Zimmermeister unterstreicht. Die Menschen achten auf die
Baukosten und die
späteren Heizkosten.
Holzbau ist nicht nur
energieeffizienter,
sondern statisch bis
zum fünften Stockwerk genauso sicher n Per Kran gelangen die vormontierten
wie herkömmliche Rahmensegmente an ihre Position.
Konstruktionstechniken. Die Thüringer Holzbauquote scheint die Entwicklung
zu bestätigen. Nach einer Statistik aus dem Jahr 2013 lag sie im
Wohnungsbau bei 13 %. Bei nicht bewohnbaren Neubauten
erreichte sie 14,6 %. Vom Bundesdurchschnitt mit 15,2 % bzw.
18,1 % liegen die Thüringer Zahlen nicht weit entfernt. Im Vergleich zwischen allen Bundesländern können sich die Werte
sehen lassen.
Das DACH
31
Vorgestellt: Frauen im Handwerk
n Im Büro rechnet Susann Mai
Angebote und stellt Rechnungen.
Die Zahl der Frauen im Dachdeckerhandwerk steigt kontinuierlich. Einen höheren Frauenanteil als andere Betriebe
der Region verzeichnet die Brandenburger Dachdeckerei
Preusker. Diese Entwicklung setzt sich fort und beschleunigt sich.
Kompetenz und Kondition
D
en Trend, dass immer mehr Frauen in Führungspositionen
des Handwerks arbeiten, kann Susann Mai bestätigen. Seit
zwei Jahren leitet die Bauingenieurin erfolgreich den Familienbetrieb in Brandenburg an der Havel. Von ihrem Vater und
Firmengründer Helmut Preusker übernahm sie das Unternehmen
genau am Neujahrstag 2012. Zum Firmenerfolg beigetragen haben Frauen aber eine wesentlich längere Zeit.
I Unverzichtbare Qualifikation
I Gute Resultate
Unterstützung erhält die Firmenchefin von Juliane Mai, die bestens gelaunt die Tür öffnet und
das Büro betritt. Ihre Tochter
musste Susann Mai nicht lange
überzeugen, in den Betrieb einzusteigen. Die Idee zur Dachdeckerausbildung kam von Helmut
Preusker. Er begeisterte die Enke-
32 Das DACH
lin, die ihren Berufswunsch mit ihrem Naturell begründet:
„Ich war nicht wie andere Mädchen, eher handwerklich interessiert.“ Da sie nach dem Abitur das erste Lehrjahr übersprang,
brauchte sie nur zwei Jahre zu lernen. „Die Ausbildung war
leicht“, erklärt die Dachdeckerin mit
einem Augenzwinkern ihre hervorragenden Ergebnisse. Als bester Lehrling
des Jahrgangs schloss sie ihre Gesellenprüfung ab und absolvierte direkt
nach der Ausbildung die Meisterschule. In der Firma übernimmt die junge
Dachdeckermeisterin die Baustellen
und fährt auch Material raus. Sie besucht die Kunden, deren Dächer sie inspiziert, und macht das Aufmaß. Mit
ihren männlichen Kollegen kommt
sie problemlos zurecht: „Ich kann
mich ganz gut durchsetzen“, deutet
sie an und fügt hinzu: „Ich spiele seit
Langem Fußball.“ Auf dem Platz sei
Durchsetzungskraft auch gefragt.
n Sportlich und beruflich ein Ausnahmetalent:
Dachdeckermeisterin Juliane Mai.
I Inspiration durch den Sport
Die Sportbegeisterung liegt in der Familie. Susann Mai selbst war als Kind
Text und Fotos: Rasch
„Mit Fachwissen punkten“, beschreibt Susann Mai jene Voraussetzung, die für ihre Arbeit am wichtigsten ist. Um sich im
Handwerk zu behaupten, war es noch vor zwei Jahrzehnten
nötig gewesen, die Sprache der Männer zu sprechen. Als
der Dachdeckermeister seine Tochter 1992 fragte, ob sie im
Betrieb mitwirken möchte, hatte Susann Mai bereits in Weimar studiert und im Architekturbüro gearbeitet. Geändert
hat sich seitdem, dass viel mehr
Frauen im Dachdeckerhandwerk
und in Architekturbüros tätig sind.
Die Sprache änderte sich auch.
Die Einschätzung heute lautet:
„Jetzt stimmt die Kommunikation.“ Im Tagesgeschäft kümmert
sich die Ingenieurin um die Akquise und Rechnungslegung. Sie
schreibt alle Angebote und arbeitet „12-Stunden-Tage im Betrieb,
von sechs Uhr früh bis sechs Uhr
abends.“
n Dass auch Schieferarbeiten zum Leistungsspektrum der Firma zählen,
verdeutlicht Susann Mai am Meisterstück ihrer Tochter.
Ost eG – bis heute. Die Niederlassung Berlin-Lichterfelde betreut den Betrieb. Wie ihr Vater schätzt Susann Mai das exzellente Verhältnis, bei dem das Material seit der ersten Bestellung
zuverlässig geliefert wird.
I Wandel der Technik
aktive Leichtathletin. Heute engagiert sie sich im Vorstand
des VfL Brandenburg. Der 1997 gegründete Verein wächst
und schickt viele Teilnehmer erfolgreich zu Wettkämpfen.
Wann bleibt Zeit zum Sport? „Nach Feierabend“, antwortet
die Ingenieurin lachend und macht keine großen Worte
darum. Im selben Atemzug erwähnt sie allerdings, dass ihre
Tochter im gleichen Verein Kinder trainiert. „Leichtathletik,
zweimal die Woche“, bestätigt Juliane Mai.
Ebenfalls nach der Arbeit. Zusätzlich zum
Fußball. Offenbar wirkt der Sport wie eine Kraftquelle für die Ausdauer und den
Teamgeist, mit der die Arbeit im Betrieb
bewältigt wird.
Strahlend betritt Birgitta Preusker das Büro. Die Ehefrau des
Firmengründers gratuliert ihrer Enkelin zum Geburtstag und
versetzt die Runde augenblicklich in Feierstimmung. Die gelernte Industriekauffrau hat erheblichen Anteil am Erfolg
der Firma. Unzählige Angebote und Rechnungen schrieb sie,
erinnert sie sich lächelnd. „An den Wochenenden mit dieser
Rechenmaschine.“ Diese Details unterscheiden die Firma der
jetzigen Inhaberin von der ihres Vaters. Für die Angebots- und
Rechnungsstellung sind Computer und Software mittlerweile
unverzichtbar geworden. Nicht nur Birgitta Preusker, auch Susann und Juliane Mai ist es anzumerken: Die Frauen arbeiten
gern in ihrem Betrieb.
I Leidenschaft für den Betrieb
Die Dachdeckerei beschäftigt gegenwärtig
14 Mitarbeiter und einen Azubi. Demnach
erreichen Susann und Juliane Mai einen
Frauenanteil von gut 13 Prozent, deutlich
über dem Branchenschnitt. Dass seine
Tochter und Enkelin fortführen, was er
aufgebaut hat, begeistert Dachdeckermeister Helmut Preusker. Als er den Betrieb am
1. September 1976 gründete, stand auf dem
heutigen Firmengelände eine Scheune. Vor
1990 arbeiteten im Betrieb 4 bis 5 Mann,
danach expandierte das Unternehmen. Seit den ’90er Jahren
ist die Dachdeckerei auch Mitglied der Dachdecker-Einkauf
n Eingespieltes Team: Susann Mai (l.) mit Juliane Mai,
Birgitta Preusker (r.) und Firmengründer Helmut Preusker.
Das DACH
33
Persönlich: Dachdecker und ihre Hobbys
Das
n Rainer Sigl: Beruf "ganz oben" und Hobby "über den Wolken".
E
ine noch relativ junge Wissenschaft ist die Gen-Forschung.
Das ist u. a. daran zu erkennen, dass es bisher weder gelungen ist, Gen-Tomaten in Scheibenform zu züchten, die sich
vom Strauch aus in Tomatensalat verarbeiten lassen, noch GenMais zu entwickeln, der im Dunkeln leuchtet (damit das Popcorn
im Kino leichter zu sehen ist).
Dabei kann Gen-Forschung so einfach sein: Man
nehme einen Spengler- und Dachdeckermeister wie
Rainer Sigl aus Ismaning bei München. Er besitzt,
nach eigener Aussage wohl beruflich bedingt, ein
„Höhen-Gen“. Dachdecker ist ihm nicht hoch genug,
und deshalb entschloss er sich mit ungefähr 20 Jahren, abzuheben. Per Gleitschirm.
n Schon seit seinem 20. Lebensjahr hebt Sigl gerne mal ab.
Dieses Gen ist auch in der Familie nachzuweisen. Sein zweitältester Sohn Florian ist mit 19 Jahren wohl einer der jüngsten
Gyrocopter-(Tragschrauber-)Fluglehrer.
34 Das DACH
Doch erst mal zurück zu Rainer Sigl. Nach über 20 Jahren
Gleitschirm-Erfahrung meint
er heute rückblickend, diese
Art zu fliegen sei eigentlich
Egoismus: „Du gehst mit der
Partnerin auf den Berg, sie
fliegt los, landet und wartet
auf Dich. Dann fliegst Du los
in Richtung Deiner Partnerin,
landest und ihr packt zusammen.“ Also kein besonders
kommunikativer Sport, der als
gemeinsames Erlebnis praktiziert wird.
n Vor jedem Takeoff wird die Ultraleicht durchgecheckt.
2009 weckte ein VHS-Kurs das Interesse des Handwerksmeisters an einer ganz anderen Art des Abhebens: der UltraleichtFliegerei. Hochmotiviert vom VHS-Referenten („Das ist nicht
schwer, wenig Aufwand“) begannen Rainer Sigl und Ehefrau
Johanna noch im Winter des gleichen Jahres mit der Ausbil-
Flie-Gen
dung. Und stellten dabei fest, dass der Referent unter „wenig
Aufwand“ auch das bisschen Luftverkehrsrecht, Meteorologie
etc. verstand.
Sport, sondern Entspannung
pur. Als bekennende ItalienLiebhaber freuen sie sich jedes
Mal beim Kurztrip über den
Großglockner mit Blick auf
die autogefüllten Serpentinen
über ihren „Höhenvorteil“:
„Eineinhalb bis zwei Stunden
Flugzeit à 20 Liter Normalbenzin und alles mautfrei bis
zum feinsten italienischen
Essen jenseits der Alpen“, so
die betriebswirtschaftliche Betrachtung von Rainer Sigl zu
seinem Hobbies.
So zwei Stunden pro Woche steigen die Sigls im Durchschnitt
auf vom 60 km entfernten Flugplatz Ellermühle im niederbayerischen Landshut in Richtung azurblauer Himmel. „Und
wenn mein Team mal wieder einen roten Ultraleicht über der
Baustelle sieht, wissen die, dass der Chef da ist“, lacht Rainer
Sigl. Sein Team – das sind seine zehn Mitarbeiter
und zwei Auszubildende – ermöglicht ihm sein
Hobby. Denn er sieht seine Stärken im Kundenkontakt und Verkauf, nicht so auf der Baustelle.
„Dafür wissen die aber auch, dass ich nicht selten
am Wochenende im Betrieb bin.“
Und weil das Flie-Gen offenbar tatsächlich in der
Sigl-Familie nachweisbar ist, darf auch Sohn Nr. 3,
der elfjährige Stefan, ab und zu schon mal ganz begeistert den
Steuerknüppel übernehmen.
Text: Friedrich, Fotos: Friedrich, Sigl
Dennoch war die Ausbildung etwa ein halbes Jahr später absolviert – auch wenn Rainer Sigls erster Alleinflug im Rahmen
dieser Ausbildung ihm und seinem Fluglehrer wohl unvergesslich bleibt. Mit Schmunzeln erinnert sich der fliegende Dachdecker- und Spenglermeister heute noch an seinen Funkspruch
an den Fluglehrer im Tower, als er ihm sehr sachlich mitteilte,
dass der Motor gerade ausgegangen sei. „Drei Landungen mit
abgestelltem Motor gehören ohnehin zur Prüfung“, meint Sigl
heute rückblickend.
Nach bestandener Prüfung machte sich das „Flie-Gen“ dann
bei Familie Sigl so richtig bemerkbar. Während der älteste
Sohn Tobias ganz bodenständig auf dem Dach blieb – im
elterlichen Betrieb – schwenkte der Zweitgeborene in einem
kunstflugverdächtigen Looping von seinem einstigen Berufswunsch Steuerberater auf Fluggerätemechaniker um und absolvierte seine Fluglizenz („Wenn ihr das in eurem Alter noch
schafft, packe ich das auch“, so die ehrgeizigen Worte an seine
Eltern) und zusätzlich gleich noch die Fluglehrerausbildung
für Tragschrauber – die Ultralights unter den Hubschraubern.
n Das luftige Hobby teilt Rainer Sigl mit seiner Ehefrau.
Angst vorm Fliegen hat Meister Sigl natürlich überhaupt nicht.
„Aber die zehn Stunden in einer großen Maschine zur kürzlichen Studienreise nach Peking hab‘ ich nur mit Rotwein und
Videos überstanden“, gibt er zu. „Fliegen ist eben nicht gleich
Fliegen. Das Flie-Gen musst Du spüren.“
Für die Sigls ist Fliegen mit der eigenen amerikanischen 100PS Rans S6 Coyote in Dachdecker-Einkauf-Rot bis heute kein
Das DACH
35
Betrieb: Vom Gesellen zum Meister III
Spannende
„Wenn mehr als die Hälfte nicht besteht, ist die Stimmung erst
mal ein paar Etagen tiefer“, meint Raphael Eckstein, der zu
der Abteilung der Meisterschüler gehört, die es geschafft haben. Jetzt ist Ursachenforschung angesagt. Denn eine solche
Quote spielt denjenigen, deren Stimme bis nach Brüssel reicht,
Argumente in die Hand. Entgegen der scheinbaren Entwarnung zur Internationalen Handwerksmesse in München im
März dieses Jahres steht der Meisterbrief inzwischen mehr als
auf der Kippe. „Viel zu hohe Anforderungen“, werden jene
Stimmen behaupten.
Meisterschüler Eckstein sieht es anders: „Da sieht man mal,
wieviel Wissen die Grundlage für eine spätere Selbstständigkeit
ist.“ Hoffentlich hören die EU-Kommissare da mal genau zu.
Als Falltür für einige der Meisterschüler erwies sich offenbar
die Betriebswirtschaft und Kalkulation. Dabei steht und fällt
der Erfolg eines Handwerksbetriebs nicht allein mit dem
fachlichen Können, sondern gerade mit dem betriebswirtschaftlichen Know-how. Noch im Vorbereitungskurs sorgte
Raphael Eckstein für Heiterkeit, als er es mit einem auf den
36 Das DACH
Punkt brachte: „Bist Du betriebswirtschaftlich nicht top, hilft
Dir Deine Stärke in Statik nur noch, um zu berechnen, ob der
Sparren hält, an dem Du Dich aufhängen kannst.“
Zum Verhängnis wurde aber seiner Einschätzung nach auch einigen Mitprüflingen ausgerechnet ihre Berufserfahrung. Oder
genauer gesagt: die Routine. In der Theorieprüfung haben
einige es so gemacht, wie in all den Jahren auf der Baustelle.
Und das kann auch falsch sein.
Nicht unwesentlich ist für Eckstein jr. auch, wenn er – wie einige andere – fast unmittelbar nach der Gesellenprüfung zum
Meisterkurs mit seinen Prüfungen geht. „Da steckt noch das
Lernen drin und schon fast so etwas wie Prüfungs-Routine.“.
Und wie ist die Meinung der anderen zu den Ideen aus Brüssel zur Abschaffung des Großen Befähigungsnachweises? Wie
fühlt man sich, wenn die Investition an Zeit und Geld, die
gerade von jedem einzelnen vorgelegt wird, vielleicht morgen
schon Makulatur ist? Den Meisterbrief sehen einige – und auch
Raphael Eckstein – als Qualitätsbeweis ihren künftigen Kunden gegenüber. „Sonst müssten wir auch kein Engagement in
5 Sterne in einer Meisterhaft-Kampagne an den Tag legen, die
auch ein Qualitätsversprechen sind.“ Doch gleichzeitig warnt
Text und Fotos : Friedrich
N
ormalerweise kann man sich nach dem ersten Teil einer
zweiteiligen Prüfung schon mal entspannt zurücklehnen.
Für die Meisterschüler im bayerischen Waldkirchen ist wohl
eher An- als Entspannung nach der Theorie-Prüfung angesagt.
n Daumen hoch: Nicht ins Wasser gefallen
ist seine Theorie-Prüfung für den Meisterbrief.
er: „Wer den Meister nur machen will, um die Baustelle mit
dem Schreibtisch zu tauschen, sollte sich das gut überlegen.
Denn mit der Betriebswirtschaft schließt sich der Kreis wieder.
Oder fällt in sich zusammen.“
Entspannung
Raphael Eckstein ist jetzt in der Endphase seiner Dachdeckerausbildung – auf der vorletzten Stufe der Meisterleiter. Würde
er – noch fast auf Augenhöhe – Jugendliche fürs Handwerk
ganz oben begeistern oder eher vor genau diesen Stufen auf
der Leiter warnen? Ohne zu zögern geht der Eckstein-Daumen hoch (übrigens das Markenzeichen des Familienbetriebs).
Doch der Funke muss schon im Praktikum überspringen.
„Lasst die Kids ran, lasst sie anpacken und machen – und zeigt
ihnen, dass Dachdecker nicht nur traditionelles Handwerk mit
Schieferhammer ist, sondern ebenso Kopfwerk – auch ganz
zeitgemäß mit Laptop, Tablet und Smartphone.“
Hört, hört in Brüssel. Vielleicht wissen junge angehende
Meister einfach besser, was der Markt braucht.
n Noch nicht entspannt zurücklehnen
können sich die Meisterschüler Jahrgang 2014.
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Das DACH
37
Material+Technik: Anzeige Innovation
Braas hat sein Sortiment um einen PV-Speicher erweitert
Photovoltaik-Komplettsysteme
n Das Braas Photovoltaik Indach-System PV Indax
eignet sich für alle gängigen Dachpfannen.
38 Das DACH
aus einer Hand
Mit Braas können Verarbeiter ihren Kunden ab sofort eigenverbrauchsoptimierte Photovoltaiklösungen bieten. Denn die ausgereiften Photovoltaik Indach-Systeme lassen sich jetzt mit einem von Braas neu in das
Produktportfolio aufgenommenen PV-Speicher kombinieren. Auf diese
Weise wird die effiziente Nutzung von Solarstrom leicht gemacht – auch
wenn die Sonne gerade nicht scheint.
Z
eitlich flexibel: Mit dem PV-Speicher ermöglichen Verarbeiter ihren Kunden
ein effektives Energiemanagement. Denn tagsüber produzierter Strom lässt
sich mithilfe des intelligenten Systems auch in sonnenarmen Stunden wie
beispielsweise abends oder am nächsten Morgen nutzen. So erreicht die Eigenverbrauchsnutzung von Privathaushalten leicht mehr als 70 Prozent – in den
Sommermonaten sogar bis zu 100 Prozent. Der PV-Speicher ist in seiner Funktion
perfekt auf die Photovoltaik Indach-Systeme PV Premium und PV Indax von
Braas abgestimmt. Dadurch können Planer und Dachhandwerker ihren Kunden
eine Komplettlösung aus einer Hand bieten. Ein weiterer Vorteil: Der Speicher
kann nicht nur bei neuen Photovoltaikprojekten eingeplant werden, sondern
lässt sich auch mit Anlagen kombinieren, die bereits in Betrieb sind.
Passend zur Größe der jeweiligen Modulfläche auf dem Dach ist der PV-Speicher in verschiedenen Ausführungen erhältlich: von 4,4 kWh bis 13,2 kWh
Speicherkapazität. Der Speicher beruht auf einem Gleichstromsystem, auch
DC-System genannt. Hierbei wird der Solarstrom vom Photovoltaikmodul
auf dem Dach über den Zwischenkreis des Wechselrichters in die Batterie
eingespeist. Eine verlustreiche Umwandlung der Energie in Wechselstrom,
entfällt damit. So beträgt der Wirkungsgrad des
Gesamtsystems 90 Prozent.
n Passend zur Größe der jeweiligen Modulfläche
auf dem Dach ist der neue Braas PV-Speicher in
verschiedenen Ausführungen erhältlich:
von 4,4 kWh bis 13,2 kWh Speicherkapazität.
Kernstück des PV-Speichers ist eine leistungsstarke Lithium-Ionen-Batterie mit einer Ladeleistung von 5 kW. Damit lässt sich die Batterie
zum einen innerhalb kürzester Zeit voll aufladen und zum anderen ist die gespeicherte
Energie schnell wieder abrufbar. Darüber hinaus überzeugt die Batterie des Speichers durch
eine Lebensdauer von mindestens 20 Jahren.
Rein rechnerisch lohnt sich die Nutzung von
Photovoltaikanlagen in ganz Deutschland. Die
Kraft der Sonne ist zuverlässig, emissionsfrei
und darüber hinaus kostenlos. Ein gutes Argument für Verarbeiter im Beratungsgespräch.
Schließlich bringen Solaranlagen nicht nur
ökologische Vorteile mit sich, sondern sind eine sinnvolle wirtschaftliche
Investition. Mit Braas haben Dachexperten einen erfahrenen Partner an ihrer Seite, der sie im Solargeschäft mit technisch ausgereiften Produkten und
vielfältigen Services unterstützt.
n Der neue Braas PV-Speicher ist in seiner Funktion
perfekt auf die Photovoltaik Indach-Systeme von Braas
abgestimmt. Im Bild: PV Premium, das erste TÜVzertifizierte Photovoltaik Indach-System Deutschlands.
Weitere Informationen finden Sie unter @ www.braas.de
Das DACH
39
Holz konstruktiv::Brettschichtholz
n Luftaufnahme der Dachwelle.
Brettschichtholz auf’s Dach
„Kleiner Globus“ in Holzbauw
D
n Wand- und Deckenmontage
im Erdgeschoss.
resden bekam eine neue Kindertageseinrichtung an der Uhlandstraße
43. Wo früher ein alter Plattenbau
stand, strahlt nun ein zweigeschossiger
Neubau, der in Holz-Ständer-Bauweise errichtet wurde. Dabei kamen Ständer
und Riegel verschiedener Dimensionen
zum Einsatz. Innenseitig wurde das Gebäude mit OSB-Platten beplankt. Der
Auftraggeber, die
Stadt Dresden, entschied sich für eine
Holzkonstruktion,
da die Bauphase in
den Wintermonaten vorgesehen war.
Die Planer setzten
auf Holz, da dieser
Baustoff bekanntlich einen sehr hohen
Vorfertigungsgrad bietet.
I Zimmerei Lange baute,
DEG Alles für das Dach lieferte
Die Zimmerei Lange GmbH & Co. KG
war mit den Holzbauarbeiten befasst. Der
Handwerksbetrieb ist von den qualitativen Vorzügen des Baustoffes hinsichtlich Dichtigkeit, Wärme- und Brand-
40 Das DACH
schutz, Raumklima und Schallschutz
überzeugt. Das gesamte Material wie
KVH, BSH, OSB, Holzweichfaser, Deckenund Dachelemente lieferte die DEG Alles
für das DACH eG über den dortigen Holzstandort Reichenbach. Zimmerermeister
Lange: „Auf der Baustelle war eine gute
Zwischenlagerung möglich, da wir nur
hier arbeiteten und die Baumaßnahmen
in vier Abschnitte aufgeteilt hatten.“
I Konstruktive Dachwelle
Die Wände wurden im Holzrahmenbau
mit KVH als Kern hergestellt, innen mit
15 mm OSB und außen mit 60 - 80 mm
Holzfaserplatten ausgestattet. Gedämmt
wurde innen mit einer Isofloc-Einblasdämmung. Die Dachkonstruktion besteht aus Brettschichtholzelementen,
720 mm breit und 160 mm stark. Das
Holzdach zeigt eine Welle mit einer
Dachneigung von 4 Grad und erhielt ein
extensives Gründach. Bei der Gestaltung
der Außenanlagen wird das Wellenmotiv wieder aufgenommen. Kanten und
Abgrenzungen entwickeln sich aus strömenden Linien und gliedern so die Fläche.
I Abbundwerk fertigt vor
Zur Montage nutzte die Zimmerei Lange
einen Turmdrehkran. Die Verbindungsmittel gab die Statik vor, wie zum Beispiel
n Montage der Dachelemente.
B A U TA F E L " K L E I N E R G L O B U S "
Holz- und Dacharbeiten:
Holz- und
Bedachungsgroßhandel:
Architekt:
Ingenieur:
Statik:
Zimmerei Lange GmbH & Co. KG
DEG Alles für das Dach eG
Architekturbüro Karsten Tille
Büro Uwe Lorenz
Planungsbüro Ralf Richter
eise
Vollgewindeschrauben 8x120-500, Scheibenkopfschrauben 8x120-440, Zuganker,
Lochbleche, Winkelverbinder, Bolzenanker und Doppelgewindeschrauben (Heco
Topi CC).
Bereits im Abbundwerk waren die Wände
für das Erdgeschoss vorgefertigt worden.
Sie ließen sich einfach einbauen. „Komplizierter war die Situation im Dachgeschoss“, so Lange, „da die Geschosshöhe
aufgrund der Welle über der möglichen
Transporthöhe lag. So mussten wir viele
kleine Elemente erst zu einem großen
Wandelement auf der Baustelle zusammenbauen und anschließend versetzen.“
n Die Zimmerei Lange kann auf eine über zehnjährige Firmengeschichte zurückblicken. Im
Jahr 2000 gründete Zimmerermeister Holger Lange den Betrieb in Memmendorf bei Oederan.
Bereits im zweiten Jahr wurden Mitarbeiter im Unternehmen angestellt, welche auch heute
noch im Unternehmen erfolgreich ihrer Arbeit nachgehen. Die gesamte Belegschaft ist mit
Herz und Seele bei ihrer Arbeit und baut auf handwerkliche Erfahrung und langjährige
Teamarbeit.
n Wandmontage im Obergeschoss.
Text: Haym, Höpken, Fotos: Lange
Der Zeitplan konnte bestens eingehalten
werden. Die Werksplanung begann im
Oktober 2013. Die Montage wurde im
Februar 2014 aufgenommen und im Juni dieses Jahres abgeschlossen, nachdem
die Einblasdämmung erfolgt war.
In der interkulturellen mehrsprachigen
Kita „Kleiner Globus“ will man 156 Kinder betreuen, davon 75 im Krippenbereich. In der Krippe und im Kindergarten
wird es im ersten Jahr je eine RussischDeutsch-Gruppe geben, in der die Kinder
täglich in das Zweisprachenbad tauchen
dürfen.
Das DACH
41
Service
Neue EnEV
Die wichtigsten Änderungen
Die Energieeinsparverordnung ist Teil der
Energie- und Klimaschutzpolitik der Bundesregierung. Seit dem 1. Mai 2014 gilt die
neue Fassung. Nachfolgend die wichtigsten
Neuregelungen:
I Aufwertung des Energieausweises
Neu ausgestellte Energieausweise ordnen
die Immobilie künftig einer Energieeffizienzklasse von A+ bis H zu, wie man sie etwa
von Kühlschränken kennt. Diese Angabe
muss bereits in der Anzeige für Vermietung
oder Verkauf einer Immobilie angegeben
werden. Spätestens bei der Besichtigung
muss der Energieausweis vorgelegt und bei
Vertragsabschluss auch ausgehändigt werden – unaufgefordert.
I Gestiegene Effizienzanforderungen
an Neubauten ab 1.1.2016
HANDWERKERLEISTUNGEN
Erhalt des Steuerbonus
Die Beratungsgesellschaft Ernst & Young hat im Auftrag des Bundesfinanzministeriums (BMF) einen Evaluierungsbericht zur „Wirksamkeit der steuerlichen Förderung für Handwerkerleistungen nach § 35a EStG.“ erstellt.
Dort werden einerseits Mitnahmeeffekte beim Steuerbonus für Handwerkerleistungen kritisiert, andererseits wird eine gänzliche
Abschaffung abgelehnt, da
positive Wirkungen zur Eindämmung der illegalen Beauftragung von Handwerkerleistungen im privaten Haushalt anerkannt werden. Die
Steuerermäßigung beträgt
20 % der Arbeitskosten, maximal 1.200 Euro jährlich.
Gegen die Kritik an Mitnahmeeffekten
Der Bundesrat sprach sich für eine Einschränkung des Steuerbonus für
Handwerkerleistungen durch die isolierte Einführung eines Sockelbetrags
in Höhe von 300 Euro aus. Die SPD stellt den Steuerbonus für Handwerkerleistungen mittlerweile komplett infrage. Der ZVDH fordert den Erhalt des
bewährten Instruments und wird sich vehement dafür einsetzen.
42 Das DACH
Der maximal zulässige Primärenergiebedarf
wird gegenüber der EnEV 2009 um 25 Prozent verringert. Heizung und Warmwasserbereitung müssen also entsprechend sparsamer arbeiten. Positiv berücksichtigt wird
der Einsatz erneuerbarer Energien. Ebenfalls
verschärft, um durchschnittlich 20 Prozent,
werden die Anforderungen an die Wärmedämmung der Außenfassade.
I Sanierung bestehender Gebäude
Bei der Sanierung bestehender Gebäude gibt
es dagegen keine wesentlichen Neuerungen,
hier gelten weiterhin die Anforderungen
der EnEV 2009. Ab 2021 müssen nach europäischen Vorgaben alle Neubauten im
Niedrigstenergiegebäudestandard errichtet
werden. Für Neubauten von Behörden gilt
dies bereits ab 2019.
Beratung ist gefordert, denn ein Großteil
der betroffenen Immobilienbesitzer weiß
gar nichts von seinen Nachrüstpflichten.
Dabei drohen bei Nichtbeachtung empfindliche Geldbußen. Ein guter Berater kennt
sämtliche Fördertöpfe. Sogar manche Kommunen geben Geld im Rahmen ihrer Stadtentwicklungsprogramme.
Informationen bietet jedoch auch der Förderrechner der Verbraucherzentralen:
@ www.baufoerderer.de
LADUNGSSICHERUNG
Unzureichende Ladungssicherung –
Punkte in Flensburg drohen!
Unzureichende Ladungssicherung wird seit 1. Mai 2014
noch strenger bestraft. Neben einer Anhebung des
Bußgeldes auf 60,- Euro gibt es für Verstöße gegen die
Vorschriften zur Ladungssicherung jetzt auch Punkte in
Flensburg! Info: @ www.logicline.eu
Vor Gericht bestehen
Betriebsbedingt kündigen
Impulsgeber
des
Fortschritts
Wenn die wirtschaftliche Lage zur Verkleinerung des Betriebes führt, kann es u.U. zu Entlassungen aus betrieblichen
Gründen kommen. Der Arbeitgeber ist dazu verpflichtet, genau nachzuweisen, wann welche Entscheidung getroffen wurde. Bei innerbetrieblichen Gründen sollten nicht nur die
wirtschaftlichen Einbußen genannt werden, sondern es ist zu klären, welchen Einfluss
diese auf das Auftragsvolumen und damit auf die
Menge der Arbeit haben. @ www.info-arbeitsrecht.de
Photovoltaik
Kein Abzug
privater Kosten
Wird eine Photovoltaikanlage auf dem Dach
einer ansonsten privat genutzten Halle betrieben, können anteilige Gebäudekosten
nicht als Betriebsausgaben bei den gewerblichen Einkünften des Betriebs „Stromerzeugung“ berücksichtigt werden. Das hat
der Bundesgerichtshof jetzt entschieden,
da Anlage und Halle jeweils eigenständige
Wirtschaftsgüter sind.
Handwerkerleistungen II
Forderungseinzug durch
Inkassobüros begünstigt
Der Steuerermäßigung für Handwerkerleistungen steht der
Einzug von Forderungen der Handwerksbetreibe durch
Inkassobüros oder
durch FactoringUnternehmen nicht
entgegen. So ein
Beschluss der obersten Finanzbehörden des Bundes
und der Länder
(OFD NRW).
IM90Ci
IM100Ci
PPN50Ci
Die neue Ci-Generation
der Impulse-Nagler
Start & Go® Funktion – spart bis zu 25 % Energie
Langlebige Lithium-Batterie mit Schnellaufladung
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Konstante Leistung von -15 °C bis +49 °C
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Innovatives Lochfinder-System (PPN50Ci)
Weitere Infos unter www.itw-paslode.de
Das DACH
43
Gewinnspiel I Humor I Impressum
Apple
iPad mini
gewinnen
Hier die Lösungssumme der 6 Seitenzahlen eintragen, auf denen sich die
unten gezeigten Bilder befinden.
Es liegt gut in der Hand, man ist sehr flexibel damit unterwegs und es hat schon
so manches Problem auf schnelle und
einfache Weise gelöst. Gemeint ist das
iPad mini mit dem fantastischen Display,
neuem A7 Chip, fortschrittlichen mobilen Daten und leistungsstarken Apps. Und es arbeitet wunderschön mit iOS
7 zusammen. Auf dem 7,9 Zoll-Display sieht alles scharf und realistisch aus.
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geht einfach: Das DACH durchblättern und die Bilder auf den dazugehörigen Seiten sichten, Seitenzahlen addieren, Gewinnzahl an Das DACH
senden – etwas Glück haben und schon bald vom iPad mini profitieren.
Über ein nagelneues Apple iPad mini kann sich die Kornmüller Bedachung
GmbH in Münster freuen. Der Betrieb ist langjähriges Mitglied der DFH
Dach-Fassade-Holz eG mit Hauptsitz in Hamm und wird von der Niederlassung in Münster betreut. Herzlichen Glückwunsch!
Impressum
Das DACH 12. Jahrgang
Erscheint quartalsweise
Herausgeber (Leserbriefadresse):
ZEDACH eG
Zentralgenossenschaft des Dachdeckerhandwerks
c/o ZEDACH CONCEPT GmbH
Holzkoppelweg 21, 24118 Kiel
Tel. 0431 54027-73, Fax 0431 54027-79
[email protected], www.zedach.com
Konzeption und Inhalt:
ZEDACH CONCEPT GmbH
Jean Pierre Beyer,
[email protected]
Henning Höpken,
[email protected]
Redaktionsbeirat:
Andreas Hauf, Stefan Klusmann,
Jürgen Matuschke, Volkmar Sangl,
Bernhard Scheithauer, Raimund Schrader,
Frank Skitschak
Redaktion:
Henning Höpken
Mitarbeiter dieser Ausgabe:
Harald Friedrich, Felix Holland, Knut Köstergarten,
Margot Müller, Henry Rasch
Grafik und Layout:
Frank Petersen, Michael Kunsch
Lektorat:
Renate Redmann
Anzeigenverwaltung:
ZEDACH CONCEPT GmbH
Anzeigenschluss:
Vier Wochen vor Erscheinen
Bildbearbeitung:
L+S digital, Kiel
Druck:
dfn! Kiel
Abonnementsbedingungen:
Einzelheftpreis 3,- Euro.
Der Bezugspreis für Mitglieder der ZEDACH-Gruppe
ist in der Mitgliedschaft enthalten.
44 Das DACH
Die Lösungszahl aus dem Rätsel
der vorhergehenden Ausgabe: 127
Schicken Sie die Lösungszahl an:
ZEDACH CONCEPT GmbH
Holzkoppelweg 21, 24118 Kiel
Fax: 0431 54027-79
Einsendeschluss ist der 23. August 2014.
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Na sowas...
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Persönlich: Nachgefragt
Torsten Kriedemann
Ein persönlicher Fragebogen an Torsten Kriedeman aus Mölln, Landesinnungsmeister des Dachdeckerverbandes Schleswig-Holstein und damit
Delegierter des Zentralverbandes des Deutschen Dachdeckerhandwerks
(ZVDH). Der Geschäftsführer der Torsten Kriedemann Bedachungsgesellschaft ist ebenso Obermeister der Innung Lauenburg und Stormarn sowie
Aufsichtsratsmitglied der DEG Alles für das Dach eG.
Herr Kriedemann, was braucht ein
Landesinnungsmeister in Schleswig-Holstein
unbedingt?
Eine positive Lebenseinstellung, gute Laune,
Sinn für Tradition, aber auch Offenheit für Veränderungen, kollegiales Verständnis, Rückhalt
der Familie und der Mitarbeiter.
Bleibt noch Zeit für Freizeit?
Urlaub wird nun grundsätzlich im Winter
gemacht, in der Saison muss dann mal ein verlängertes Wochenende reichen. Ich versuche
aber schon, zumindest einen halben Tag eine
Runde Golf zu spielen, um den Kopf wieder frei
zu bekommen. Bis jetzt klappt das noch nicht
so ganz, aber da arbeite ich dran.
Was schätzen Sie an Ihrem Beruf am meisten?
Die Anrufe meiner Kunden, die sich für die tolle
Arbeit bedanken oder meine Jungs loben. Der
Kontakt zu den Kunden ist mir sehr wichtig. Da
wir fast nur mit Privatkunden zu tun haben, wird
auch mal über andere Dinge geschnackt, als
nur die Pfannenauswahl oder die Stärke der
Dämmung. Für mich ist es unglaublich schön,
die von uns sanierten Dächer zu sehen und zu
wissen, hier haben wir für die nächsten Jahrzehnte vorgesorgt. Auch auf die Gespräche und
Diskussionen mit den Mitarbeitern möchte ich
nicht verzichten. Die sorgen dafür, dass auch
mal um die Ecke gedacht wird. Für einen Betriebsinhaber, der kaum noch auf den Dächern
ist, ist es unglaublich wichtig, die Meinung der
Gesellen zu kennen oder kennenzulernen.
Hat Innung Zukunft?
Auf jeden Fall. Wir erleben in unserer KreisInnung gerade eine ungewöhnlich hohe
Nachfrage nach Mitgliedschaften. Man muss
aber als Innungs-Mitglied auch bereit sein,
46 Das DACH
ein Stück weit vom Konkurrenzdenken wegzukommen. Gerade der offene Dialog mit den
Kollegen macht unsere Innung aus. Bei unseren regelmäßigen Stammtischen werden auch
technische Fragen unkompliziert gelöst. Jeder
von uns freut sich auch, wenn er dem Kollegen
mit seinem Wissen oder seinen Erfahrungen
helfen kann. Das ist nicht selbstverständlich.
Facebook, Twitter etc. sind die Zukunft?
Die sozialen Netzwerke sind nicht mehr wegzudenken, das ist klar. Ob sie tatsächlich auch
im Handwerk unverzichtbar werden, wage
ich zu bezweifeln. Ich persönlich habe kein
Interesse, meine privaten Angelegenheiten
im Netz auszutauschen oder womöglich mitzuteilen, wo ich gerade meinen Kaffee trinke.
Allerdings überlegen wir gerade, für unseren
Betrieb mit aufzuspringen.
Ein Satz zum Ausbildungszentrum
Lübeck-Blankensee?
Das beste in Deutschland, mit einem hoch
motivierten Geschäftsführer und ebenso hoch
motivierten Ausbildern, Mitarbeitern und Betreuern, die alle ihren Beruf leben und dafür
sorgen, dass sich unsere Lehrlinge auf ihre
Zeit in Blankensee freuen.
trieb im Büro oder bei den Kunden unverzichtbar geworden ist. Die Zeiten, in denen ein Dachdeckerbetrieb aus einer kleinen Butze in der
Werkstatt geführt wurde, ist mittlerweile wohl
fast vorbei. Die Kunden möchten wissen, wie
der Betrieb geführt wird, dem sie ihr Dach anvertrauen. Wenn dann schon das Büro oder die
Verwaltung aussieht wie eine Rumpelkammer,
ist das bestimmt nicht der beste erste Eindruck.
Dafür hat der Inhaber zu sorgen. Die Gesellen
müssen beim Kunden dafür sorgen, dass alles
so wird, wie es der Meister versprochen hat.
Dazu gehört auch die Ausbildung der Lehrlinge.
Ich bin dafür, Gesellen für diese Aufgabe fit zu
machen. Schnee schieben oder Dachböden
aufräumen ist keine Dachdecker-Ausbildung.
Gehört zwar auch mal mit dazu, aber darf nicht
die Regel werden. Auch der Umgangston hat
sich auf beiden Seiten deutlich zum Positiven
gewandelt. Hier müssen wir ansetzen, damit
Lehrlinge mit Potenzial nicht schon während
der Lehrzeit verheizt werden und dem Dachdeckerhandwerk damit verloren gehen.
Ausbildungsbereitschaft der Betriebe?
Bei uns in Schleswig-Holstein ist sie noch sehr
gut, mit leicht abnehmender Tendenz. Das liegt
aber nicht an der Bereitschaft der Betriebe,
sondern vor allem an der Qualifikation der
Bewerber.
Rente mit 63 – oder mit 67 noch auf dem Dach?
63 ist schon fraglich auf dem Dach. Dachdecker ist ein Knochenjob. Wer über 40 Jahre
auf dem Dach Volldampf gegeben hat, sollte
ab 60 Jahren eher mit leichteren Aufgaben
betraut werden. Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten könnten dazu zählen. Lehrlingsausbildung kann große Vorteile auch für den
Auszubildenden bringen, wenn sich ihm ein
erfahrener Altgeselle, der dann auch schon
etwas ruhiger geworden ist, annimmt.
Gesellen als Ausbilder?
Ist in vielen Betrieben mittlerweile gängige
Praxis. Geht auch fast nicht mehr anders, da der
Betriebsinhaber in einem modern geführten Be-
Das Beste am Betrieb Kriedemann?
Wenn’s dem Chef gut geht, geht’s den Mitarbeitern auch gut. Glücklicherweise ist das seit
über 20 Jahren so.
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