Asp - Wer Sonst? Tour 2009 - 03.10.09

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Asp - Wer Sonst? Tour 2009 - 03.10.09
Asp - Wer Sonst? Tour 2009 - 03.10.09 Ruhrcongresshalle Bochum (2.Bericht)
Nachdem ich ASP im Oktober 2008 schon einmal unplugged in der Bochumer Christuskirche gesehen sowie
den einen oder anderen kurzen Auftritt auf dem M'era Luna miterlebt hatte, war es mir nun zum ersten Mal
vergönnt, ein normales voll-plugged Konzert der Band im RuhrCongress zu Bochum zu besuchen.
Um es vorweg zu nehmen, ich wurde nicht enttäuscht...
Doch alles der Reihe nach. Zunächst einmal muss ich sagen, dass mir die RuhrCongress-Halle, die moderne
Nachfolgerin der alten Ruhrlandhalle, sehr gut gefallen hat. Dank breiter Ein- und Durchgänge gab es
nirgendwo große Schlangen. Ein besonders hübscher Anblick war die über und über mit schwarzen Mänteln
behangene Garderobe, die unmissverständlich klarmachte, welcher Szene die Veranstaltung zuzuordnen
war. Die Konzerthalle selbst bot genug Platz, um das Konzert ohne klaustrophobische Attacken zu genießen
und hatte eine wirklich ausgezeichnete Akustik.
Diese wurde zunächst von der ersten Vorband mit dem Namen CAPUTT getestet, deren Symbol das
zerbrochene Zahnrad ist. Sie lieferte soliden Gothic Rock und schaffte es, das Publikum direkt vor der Bühne
schon ein wenig anzuheizen.
Als zweite Vorband kamen danach MONO INC. an die Reihe, die vorwiegend langsamere Songs spielten.
Man könnte dieser Band zwar vorwerfen, dass sich ihre Lieder nicht besonders stark voneinander
unterscheiden, ich muss allerdings sagen, dass mir einige davon sehr gut gefallen haben und mir als
Ohrwürmer noch einige Tage erhalten geblieben sind, insbesondere "Voices of Doom", der Titelsong des
neuen Albums, und "Get some sleep". Bei dieser Band gefiel mir besonders der chorartige Gesang, bei dem
alle vier Bandmitglieder mitwirkten.
Nachdem das Publikum schon in der Umbaupause die obligatorischen "Wir wolln brennen"-Rufe angestimmt
hatte, betraten endlich unter großem Jubel ASP die Bühne. Im Gegensatz zum Unplugged-Konzert im
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Vorjahr waren diesmal, wie bei einem normalen Rockkonzert zu erwarten, nur die vier Musiker der Band aber
keine Streicher oder weiteren Musiker als Gäste dabei. Asp kam diesmal auch in relativ schlichter
Aufmachung, ohne Maske und Dreispitz. Los ging's mit dem Lied "Verwandlungen" aus dem Krabat
Liederzyklus und dem Song "Weltunter". Während die Lautstärke während dieser ersten beiden Lieder für
meinen Geschmack noch etwas zu wünschen übrig ließ, drehten ASP, die Tontechniker und das Publikum
beim folgenden Hit "Ich bin ein wahrer Satan" zum ersten Mal so richtig auf. Ab jetzt gab es kein Halten
mehr: Das Publikum sang bei allen folgenden Liedern lautstark mit und erwies sich als sehr textsicher. Der
Sound und Asps Gesang waren für einen Live-Auftritt sehr beeindruckend, mindestens ebenso gut wie auf
dem Akoasma-Live-Album. Mit "Im Märchenland" spielte die Band auch ein neues Lied, welches bei den
Zuhörern sehr gut ankam.
Nach dem Song "Kokon" holte der Gitarrist Matze "die böse Müllerin", seine Akustikgitarre, heraus, um das
Lied "Zaubererbruder" anzustimmen. Vorher versprach Asp noch, dass es irgendwann sicherlich wieder eine
Akustik/Unplugged-Tour geben wird, da der Band die besondere Stimmung bei den Unplugged-Konzerten
sehr gefallen hat. Den zweiten Gesangspart bei "Zaubererbruder" übernahm der Bassist Tossi und schlug
sich dabei sehr gut.
Zwischen den folgenden Liedern übte Asp mit dem Publikum schon mal einige Parts des Publikumsfavoriten
"Ich will brennen". Nach dem Hit "Me" spielten ASP das neue Lied "Wer sonst?", was zusammen mit dem in
der zweiten Zugabe gespielten "Sage nein" als Aufruf zu mehr (Zivil-)Courage verstanden werden kann. Es
folgten noch einige weitere Songs (siehe Setlist), bei denen die Stimmung immer intensiver wurde. Das
Ganze kulminierte in der Gothic-Hymne "Scharzes Blut", nach der die Band zum ersten Mal die Bühne
verließ.
Laute Zugabe- und "Wir wollen brennen"-Rufe lockten die Band zur ersten Zugabe heraus. Noch waren ASP
aber nicht bereit, dieses Lied zu spielen und gaben stattdessen mit "Sing Child" und "Werben" zwei andere
Hits zum Besten. Dem Publikum gelang es mittels Gesang aber, die Band noch zu einer weiteren Zugabe zu
bewegen. Nach "Sage nein" wurde es nun auch endlich mit dem Song "Ich will brennen" belohnt, bei dem
frenetisch mitgesungen wurde. Es war sehr beeindruckend, wie laut und lang dieses Lied noch in den
Gesängen des Publikums nachhallte. Das fand wohl auch die Band, denn sie ließen sich noch zu einer
dritten und letzten Zugabe überreden, in der sie sich mit "Abschied" aus dem Krabat-Liederzyklus von einem
euphorischen Bochumer Publikum verabschiedeten.
Summa summarum kann ich ASP in der unplugged wie auch in der elektrischen Version allen Freunden
tiefschwarzer Rockmusik nur wärmstens empfehlen.
(Setlist: Verwandlungen, Weltunter, Ich bin ein wahrer Satan, So viel tiefer,
Krabat, Im Märchenland, Schwarzer Schmetterling, Raserei, Kokon,
Zaubererbruder, Nimm mich, Sanctus Benedictus, Demon Love, Me,
Wer sonst?, Besessen, Und wir tanzten (ungeschickte Liebesbriefe),
Denn ich bin der Meister, Schwarzes Blut
1. Zugabe: Sing Child, Werben
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2. Zugabe: Sage nein, Ich will brennen
3. Zugabe: Abschied)
Geschrieben von : Heiko MV, am 25.10.2009 16:59
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