Seite 10 der LVZ vom 28. April 2006 mit dem Artikel über uns

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Seite 10 der LVZ vom 28. April 2006 mit dem Artikel über uns
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SZENE LEIPZIG
10
Für echten Punk fehlt die Wut
Leipzig rockt und
zeigt Courage
Heute geht’s um Ganze: Die Siegerbands der Vorausscheide beim Jugendwettbewerb „Leipzig. Courage zeigen.“
treten heute gegeneinander an. Wer
durch die Jury auf den Thron gewählt
darf, wird am Vorabend des 1. Mai
beim Konzert „Leipzig. Courage zeigen.“ am Völkerschlachtdenkmal neben
vielen Größen des Musikgeschäfts auf
der Bühne stehen; außerdem winkt die
Aufnahme einer CD im Tonstudio.
Auftreten werden ab 19 Uhr die
Bands Goodfellas, 3apes, Trainwavers,
Shaype, vain:trash und New Reality.
Der Sieger gehört zum Line-Up am 30.
April ab 18 Uhr (Eintritt wie immer
frei). Eine rockende Show für Frieden,
Demokratie und Menschenrechte liefern Die Happy mit der berauschenden
Frontfrau Marta Jandová, H-BlockX,
die inzwischen ihr fünftes Studio-Album im Kasten haben, Sebastian Krumbiegel sowie Stoppok mit der bewährten Mischung aus Folk, Rock, Rhythm
’n’ Blues und Country. Eiszeitklub machen ehrlich-emotionalen Pop, die Leipziger Band Lipstix rockt, auch V:Ness
drückt aufs Tempo. Moderiert wird der
lange Abend von Alex Huth.
@www.leipzig-courage-zeigen.de
FREITAG, 28. APRIL 2006
Schnulzen in Verkleidung: Prinzen-Sänger Sebastian Krumbiegel scheitert als Schnodder-Rocker im Ilses Erika
Punk ist eigentlich die Musik von
Jungs, die sich nicht die Nase putzen
und kein sauberes Hemd im Schrank
haben. Die vier Akkorde gelernt und
zwei wieder vergessen haben. Und die
trotzdem losbasteln, und zwar schön
laut. Sebastian Krumbiegel hat saubere
Hemden, das kann man auf den Freiberger-Plakaten sehen. Die Harmonielehre hat er schon als Chorknabe vollständig in sich aufgesogen. Und er will
trotzdem mal richtig laut und schnoddrig sein, in dieser Mittwochnacht im Ilses Erika.
Leider geht das in die Hose. An seiner Begleitband liegt es nicht; Robert
And The Roboters machen von hinten
ordentlich Druck, trommeln, schrammeln und zupfen hart und ohne
Schnörkel. Da hätte man drauf aufbauen können. Doch was und wie „SK“ –
wie er sich nennt – singt, das passt leider überhaupt nicht dazu.
Zehn Lieder bekommen die anfangs
40, später nur noch 30 Zuschauer auf
die Ohren. Zehn bisher unbekannte
Krumbiegel-Kreationen mit Namen wie
„Es wird wärmer“, „Du triffst mich in
der Sonne“, „Freundschaft“ und
Er gab alles, aber alles vergeblich: Sebastian Krumbiegel erlebte im Ilses Erika eine Bauchlandung.
„Sehnsucht“. Die Titel täuschen nicht:
Allzu oft gehen die Texte in den kritischen Schnulzenbereich runter, und
das noch ohne erkennbaren Witz. Als
Krumbiegel die Nummer „Ich bring
dich durch die Nacht“ ankündigt,
kommt aus weiblichem Zuschauermund ein vernehmbares „Oh Gott“,
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Tiermarkt
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1 Puppe: Heute hat das Jugendtheaterprojekt „Die Puppe und der Straßenjunge“ im Theatrium Premiere (ab 14, Leitung: Larsen Sechert). 20 Uhr, Kartentelefon 0341/9 41 36 40.
14 Musiker: Das LeipJAZZig-Orkester
tritt heute im UT Connewitz auf – 21
Uhr, Karten gibt es ab 20 Uhr an der
Abendkasse.
2 Spieler: Nur noch von heute bis Sonntag ist Alexander Schillings gelungene
Inszenierung des 2-Personen-Stücks
„Der Nachtbus“ im Lofft zu sehen. Jeweils 20 Uhr, Tel. 0341/9 61 76 15.
Zig Filme: Beim Nippon-Festival läuft
heute unter anderem in der naTo der
Film „Hanging Garden“ (20 Uhr) – Regisseur Toyoda Toshiaki ist anwesend.
1 Stunde vor Mitternacht: Das Basamo
präsentiert heute eine große Trommelnacht mit afrikanischen Musikern– 23
Uhr im Café.
Die Hälfte: Märchen vom Mond unter
dem Titel „… ist nur halb zu sehen“
bringt Schauspielerin Susanne Krämer
heute in den Frauenkultur e.V.; Beginn
20.30 Uhr.
19 Uhr: Zum Sächsischen Literaturfrühling liest Roswitha Geppert heute im
Westphalschen Haus Markkleeberg aus
„Nah am Dreck“.
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Amtliche Bekanntmachungen
Az. 91 IN 1332/00 Amtsgericht Leipzig – Vollstreckungsgericht – Das Insolvenzverfahren
über das Vermögen des Rolf Meilick, Bahnhofstr. 123, 04158 Leipzig, ist mit Beschluss vom
24.04.2006 nach Verteilung gemäß § 200 InsO
aufgehoben worden. Dem Schuldner wird Restschuldbefreiung erteilt werden, wenn er für die
Zeit von 7 Jahren ab dem 24.4.2006 seine Obliegenheiten erfüllt und von Insolvenzgläubigern
oder dem Treuhänder Versagungsgründe nicht
wirksam geltend gemacht werden.
PC – Allround – Service, www.jukomo.de Az. 91 N 1546/96 Amtsgericht Leipzig – Voll% (01 79) 5 02 06 33 o. 034202/53696 streckungsgericht – Das Gesamtvollstreckungsverfahren über das Vermögen des Wilfried Grünert, geb. 29.07.1963, Bernhard-Göring-Str.
119, 04275 Leipzig, ist mit Beschluss vom
18.04.2006 nach § 19 Abs. 1 Nr. 1 GesO eingeKaufe alte Möbel kom.sof.0341-6897853 stellt worden.
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Az 92 IK 1208/99 Amtsgericht Leipzig – Vollstreckungsgericht – : In dem Restschuldbefreiungsverfahren des Lothar Göring, geb. am
03.02.1954, Weißenfelser Str. 8 b, 04229 Leipzig wurde dem Schuldner Restschuldbefreiung
erteilt. Hiervon betroffen sind alle Gläubiger, die
zum Zeitpunkt der Eröffnung des Insolvenzverfahrens über das Vermögen am 22.02.2000 Insolvenzgläubiger i. S. d. § 38 InsO waren. Dies
gilt auch für Gläubiger, die ihre Forderung nicht
angemeldet haben.
Az: 91 N 483/98 Amtsgericht Leipzig – Vollstreckungsgericht – In dem Gesamtvollstreckungsverfahren über das Vermögen der
Hempel Bau GmbH, Elbaue 20, 04874 Belgern,
gesetzl. vertr. d. d. GF Andreas Hempel soll die
Schlussverteilung stattfinden. Verfügbar sind
0,00 EUR Bei der Schlussverteilung sind
395.340,06 EUR bevorrechtigte und nicht bevorrechtigte Forderungen zu berücksichtigen.
Schlusstermin wird bestimmt auf Freitag,
16.06.2006, 10:15 Uhr, Amtsgericht Leipzig,
Bernhard-Göring-Str. 64, 04275 Leipzig, EG Zi.
029. Der Termin dient der Prüfung nachträglich
angemeldeter Forderungen, der Abnahme der
Schlussrechnung des Verwalters, der Erhebung
von Einwendungen gegen das Schlussverzeichnis, der Genehmigung des Verteilungsvorschlages und der Entscheidung der Gläubiger über
nicht verwertbare Vermögensgegenstände. Die
Vergütung des Verwalters wurde festgesetzt. Der
vollständige Beschluss sowie das Verteilungsverzeichnis und die Anmeldeunterlagen liegen auf
der Geschäftsstelle des Amtsgerichts zur Einsicht
aus.
Glückwünsche/Jubiläen
Lieber Papsch
95 Jahre - das kostet Kraft,
doch mit Deiner Ruhe hast Du’s geschafft.
Mit Gesundheit, Humor
und friedvollen Tagen
soll Dich das Leben auch noch bis zum
100 Jährigen tragen.
Dies wünschen Dir
Deine Frau Herta
und die Kinder Dagmar, Matthias,
Bodo & Anka mit Familien
Guten Morgen, liebe Mutti, liebe Oma
Ellen Hoffmann
75.
Wir wollen keine Zeit verlieren, zum
Wiegenfeste Dir ganz herzlich
gratulieren. Viele Jahre sind vorbei, nicht alle waren sorgenfrei.
Hast vieles durchgemacht, hast mal geweint auch mal gelacht.
Denk nicht an die Tage, die zeronnen, denk an die schönen, die noch kommen.
Es sollen brennen viele Kerzen, alles Gute kommt vom Herzen.
Das wünschen Dir
Dein lieber Mann Siegfried, Deine Kinder Wolfgang und Monika
sowie Marco, Nicole, Benjamin, Anja
und Deine Schwester Ingeborg
Unserer lieben Oma
Renate aus Holzhausen
wünschen wir heute zum
65. Geburtstag
alles Liebe und Gute, immer
Sonnenschein, viel Gesundheit und
sagen herzlichen Dank für alles.
Deine Enkel
Sebastian und Tino
Holzhausen, 28.04.2006
und selbst die Lippen des Bassisten
umspielt ein kleines, ironisch-distanziertes Lächeln.
Ja, der Prinz hat leider so gar keine
Wut im Bauch, die er rausschreien
müsste, er ist nicht besoffen und singt
auch nicht gern drastisch über Sex.
„Ich schlaf so gern mit dir – ich schlaf
Oma hat Geburtstag,
Opa hat geschaltet.
Ihre gestaltete private
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Weitere Hinweise auf der Serviceseite
in unserem Lokalteil und im Internet unter www.leipzig-live.com
Foto: André Kempner
so gern mit dir ein“, das ist die schmutzigste Zeile des Abends. Das reißt die
Menge nicht mit, es reicht nur zum einen oder anderen Kopfwippen.
„SK“ hat sich das anders vorgestellt.
„Ihr sollt tanzen!“, spornt er nach dem
zweiten Lied seine herumstehenden
Fans an. Nach fünf Songs meint er
schon matter: „Hier geht’s ja echt ab.“
Und am Ende spricht er die goldenen
Sozialarbeiterworte: „Vielen Dank, liebe Leute, dass ihr euch für das interessiert habt, was hier heute abend passiert ist.“ Und wer will, kann es am
Sonntag beim Courage-Festival nochmal erleben …
Uwe Krüger
Lust am Fabulieren
Connewitzer Cammerspiele adaptieren Lems „Solaris“
Meeresrauschen, Funksprüche, Landegeräusche. 16 Monate war der Psychologe Kris Kelvin unterwegs zum Planeten
Solaris, der fast vollständig von einem
Plasma-Ozean bedeckt ist, von einer intelligenzbegabten Flüssigkeit, die unter
anderem die Gravitation regelt. In einer
Forschungsstation bemühen sich Wissenschaftler seit Jahrzehnten, mit diesem Einheimischen Kontakt aufzunehmen. Ebenso gut hätten sie auf Godot
warten können. Zuletzt sind die Funksprüche aus der Station merkwürdig geworden, daher Kelvins Mission: Er hat zu
schauen, wie es um die drei verbliebenen Forscher steht.
Er trifft auf Chaos: Der Leiter der Station hat sich umgebracht, Dr. Sartorius
schließt sich im Labor ein und Dr. Snaut
zeigt sich verwirrt. Schwerer Stoff, den
sich die Connewitzer Cammerspiele für
ihre jüngste Bühnenadaption vorgenommen haben: Stanislaw Lems legendärer
Roman „Solaris“, veröffentlicht 1961, für
die Leinwand adaptiert 1972 von Tarkowskij und 2002 von Soderbergh. Beide
Verfilmungen stießen bei Lem, der Ende
März 84-jährig starb, auf wenig Gnade.
Den Roman als „eine Metapher auf das
Unbegreifliche“ zu inszenieren, lautet
das selbsterklärte Ziel der Cammerspiele. „Die Wissenschaft verspricht grenzenlosen Fortschritt, doch die Menschheit
scheitert schon im Umgang mit Mitmenschen oder gar fremden Kulturen.“ Also
abgehobenes Diskurstheater? Mitnichten. Das Regie-Duo Susann Koch und
Christian Hanisch beweisen Lust am Fabulieren. Über Spielfilmlänge (105 Minuten) gelingt es ihnen, die Spannung zu
halten. Das Metaphorische kommt ihnen
dabei eher abhanden, im Vordergrund
steht die Nacherzählung. Bald schon
merkt Kelvin, was die Forscher zermürbt: Das Plasma konfrontiert die Forscher mit ihrem eigenen Unterbewusstsein.
Die Schauspieler – Markus Wilmsmann, Sebastian Schwabe, Maria Aigner,
Christian Landgraf, Stefan Simanek –
machen ihre Sache durchweg recht ordentlich, wobei Schwabe und Landgraf
es mit der Theatralik bisweilen übertreiben.
Hendrik Pupat
Vorstellung heute, 20 Uhr, in der Schille (Otto-Schill-Str. 7). www.cammerspiele.de
⁄Nächste
Fräulein Julie und Jean werten aus
Regisseur Sven
Mundt präsentiert
heute in der
Schaubühne Lindenfels den Abschluss seiner Tetralogie „Reconstructing Fräulein
Julie von August
Strindberg“ (die
zweite ist für 2007
geplant). Eine Frau
und ein Mann
(Sonchai Körner
und Yves Hanke),
die sich zufällig begegnen und mit
großem Interesse
alles übereinander
erfahren wollen.
20.30 Uhr, Karten
unter Telefon
0341/48 46 20.
Foto: peer
Fettes Kulturprogramm
im „Waldfrieden“
Großes Programm im „Waldfrieden“: In
der Connewitzer Kulturkneipe treten
heute Dieter Beckert & Vergißmeinnicht
aus Dresden mit dem Midipneumatischen Druckluftorchester auf (20 Uhr).
Am Samstag legt zur selben Zeit die Connewitzer Überraschungsband LopNohr
los; Sonntag (15 & 17 Uhr) spielt das
Puppentheater Toni Malloni für Kinder
ab 2, 20 Uhr bluest das Duo Last Fair
Deal. Montag wird das Gartenlokal eröffnet.
Das-Ein-Mann-Orchester-Rossini
macht den ganzen Tag lang Musik, Hausclown Monello bespaßt die Menschheit.
Straße 56, Eintritt: BenefizSpende für die Baumaßnahmen im Garten.
@Bornaische
Nachwuchs gewünscht
Das Leipziger Orchester Jugendbrass wird 50 und spielt im Gewandhaus
„Speisesaal“ steht an der Tür, hinter der
die Luft dünn wird. Aber das ist nach
wenigen Minuten
vergessen.
Auch
akustisch ist der kleine Raum in der
Herderschule nicht optimal, aber so
merkt man, wie gewaltig Hörner, Pauken, Trompeten und Tuben klingen können. Bis in die letzte Ecke gedrängt sitzen Menschen mit glänzenden Instrumenten in den Händen. Einige fächeln
sich Luft zu, Spaß haben offenbar alle.
Sie lachen zwischen „My Way“ und „Bolero“ – die Generalprobe für den besonderen Auftritt, das Jubiläumskonzert
„50 Jahre Jugendbrass Leipzig“.
Weil 50 Jahre ein Grund zum Feiern
sind, gönnt sich der Verein zum ersten
Mal in seiner Geschichte eine teure Studio-Produktion. Ein Problem trübt die
Jubiläumsfreude: Die Jugend geht aus.
„Nach der Wende ist es immer schwieriger geworden, Nachwuchs zu gewinnen“, sagt Marko Knaack, stellvertretender Vereinsvorsitzender und Baritonspieler. Die 35-köpfige Gala-Besetzung ist im Schnitt 26 Jahre alt. „Wir
wollen wieder ein richtiges Jugendorchester werden und kümmern uns seit
diesem Schuljahr intensiver um den
Nachwuchs.“ 17 Leipziger Erst- und
Zweitklässler lernen nach dem Unterricht das Spiel auf der Mutter aller Blasinstrumente, der Blockflöte. Nach ein
paar Jahren sollen sie ins richtige Orchester wechseln. „Hoffentlich bleiben
alle dabei“, sagt Knack.
Mangel an jungen Bläsern gab’s in
den Gründungstagen nicht. Viele Pioniere kamen 1956 in den damals so genannten „Fanfarenzug“. Fanfaren sind
Trompeten ohne Ventile, die nur wenig
Grundtöne erzeugen. In den 60ern bekamen die Fanfaren ihre Klappen und
sorgten so für den neuen Vereinsnamen: „Fanfarenorchester“. Weil die
Musik aber immer noch zu laut, zu hart
klang und wenig abwechslungsreich,
wandelte sich das Orcherster weiter. Die
Ventil-Fanfaren
wurden
verdrängt
durch Trompeten und Tenorhörner,
dazu kam das „weiche Blech“, die
Flügelhörner. Saxophone komplettieren
das Orchester Ende der 90er. „Die
musikalische Qualität haben wir seit
1994 mit unserem neuen Dirigenten
sehr gesteigert“, so Knaack. Der Neue
war Dietmar Heberle, ehemaliger Po-
saunist und Konzertmeister des Rundfunk-Blasorchesters Leipzig, ein Profimusiker, der mit der Rente nicht aufhören wollte. Wenn er den Taktstock
erhebt, ist die 15-jährige Jessica Emisch
ganz konzentriert. Denn sie gibt
wahlweise mit Trommel, Becken,
Tambourin den Rhythmus an. Ihr
Wunsch zum 50. Jugendbrass-Geburtstag: „Mehr junge Leute, vor allem Mädels.“ Nur dann könnte Heberles Traum
wahr werden: „Nochmal 50 Jahre, das
wäre schön.“
Maria Lang
Das Jubiläumskonzert morgen, 20 Uhr, im
des Gewandhaus, Kar⁄Mendelsohn-Saal
tentel. 0341/1 27 02 80;
www.jugendbrass.de.
„Musikalische Qualität seit 1994 gesteigert“ – Marko Knaack (l.), stellvertretender Vereinsvorsitzender und Baritonspieler.
Foto: André Kempner

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