Blau-(Weiß)-Silber Berlin e.V. Tanzsportclub

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Blau-(Weiß)-Silber Berlin e.V. Tanzsportclub
Unsere Club-Chronik über 63 Jahre
28.4.2014
Blau-(Weiß)-Silber Berlin e.V. Tanzsportclub
Abteilungsverein im Olympischen Sport-Club Berlin e.V.
1950 Die Geschichte des Blau-Silber Berlin beginnt im Jahr 1950. Damals gründeten Richard
und Mädy Keller im Verbund mit der Tanzschule Keller den Blau-Gold-Berlin, später Excelsior
Berlin, den Blau-Weiß-Silber Berlin und den Grün-Gold Berlin. Durch den engen
Zusammenschluss von Club und Tanzschule konnten viele Kursteilnehmer als Mitglieder
gewonnen werden.
1970 Eine Latein-Formation wurde 1970 zusammengestellt, die 1971 und1976 sogar den dritten
Platz bei der Deutschen Meisterschaft erringen konnte. Veränderungen in der Zusammensetzung
der Formation durch die in solchen Gruppen vorkommende Fluktuation von Paaren und Personen
führten mehrfach zu einem Auf und AB. So hat auch unsere Formation Höhen und Tiefen
durchgemacht und hat im Jahr 1994 ihren Platz in der Regionalliga gefestigt. 1995 wurde die
Formation wegen Mangel an Paaren und aus Kostengründen nicht mehr weitergeführt.
1973 Die speziellen Clubbelange und die gewachsene Eigenständigkeit veranlassten zunächst
den Club Excelsior dem OSC als Tanzsportabteilung beizutreten. Die Mitgliederversammlung des
Blau-Weiß-Silber hat dann am 14.11.1973 eine Fusion mit der Tanzsportabteilung Club Excelsior
im Olympischen Sport-Club unter Beibehaltung des Namens Blau-Weiß-Silber beschlossen.
1974 Steigende Mitgliederzahlen und erweiterte Aktivitäten erforderten bald eigene
Trainingsräume, die 1974 am Kürfürstendamm bezogen wurden.
1981 Aber auch dieses Studio wurde bald für ca. 750 Mitglieder zu klein und ein zweites
Clubstudio musste 1981 im Steglitzer Kreisel eröffnet werden. Das Studio am Kurfürstendamm
wurde wegen zu hoher Mietforderung und anderer Nutzungsabsichten des Vermieters im Januar
1996 aufgegeben. Seitdem konzentrierte der Club seine Arbeit in seinen Räumen im Steglitzer
Kreisel.
2000 Im Jahr 2000 wurde aus dem Vorstand des OSC, eine Arbeitsgruppe OSC2000plus
gebildet, die eine Öffnung des Clubs für rechtlich selbstständige Vereine vorbereiten sollte. Die
Arbeitsgruppe erarbeitete den § 6a der OSC-Satzung (Abteilungsvereine), der die Mitgliedschaft
von selbständigen Abteilungsvereinen zulässt. Die neue Satzung wurde von der
Vereinsversammlung des OSC, am 17.10. 2000 beschlossen.
2001 Die OSC-Tanzsportabteilung wurde dann am 1.7.2001, als erster Abteilungsverein in den
OSC aufgenommen. Sie trug seit dem den Namen: Blau-Weiß-Silber Berlin e.V. im OSC e.V. . Der
Mietvertrag für die Räume im Kreisel wurde mit der Fa. Becker & Kries neu verhandelt und vom
Blau-Weiß-Silber e.V. übernommen.
Der Landestanzsportverband Berlin betrieb als Untermieter, in den von uns angemieteten
Räumen im Kreisel, das Landes-Leistungszentrum-Tanzen. Auf Weisung des Senats von Berlin,
musste der LTV in die Räume der neu gebauten Max-Schmeling-Halle umziehen und kündigte
seinen Vertrag als Untermieter bei uns. Dadurch kam es im Blau-Weiß-Silber zu erheblichen
finanziellen Problemen. Dazu kamen noch die ständig steigende Miete im Kreisel und sinkende
Mitgliederzahlen. Viele Versuche, in Verhandlungen mit dem Vermieter zu einer spürbaren
Mietminderung zu kommen, hatten keinen Erfolg.
2003 Anfang 2003 zeichnete sich dann eine nicht mehr zu bewältigende finanzielle Schieflage ab.
Trainerhonorare konnten nicht mehr voll gezahlt werden und nennenswerte Zuschüsse vom LTV
waren nicht mehr zu erwarten. Der Vorstand stellte daher in der außerordentlichen
Mitgliederversammlung am 18.6.2003 den Antrag zur Auflösung des Blau-Weiß-Silber Berlin
e.V. In Anbetracht der Gesamtsituation stimmte die Versammlung der Auflösung und der
sofortigen Einstellung des Trainingsbetriebes zu.
2003 Einige Mitglieder des Blau-Weiß-Silber hatten vorausschauend bereits am 22. Januar 2003
den neuen (Nachfolge-) Verein mit dem Namen Blau-Silber Berlin e.V. gegründet. Der neue
Club sollte die erfolgreiche Arbeit und die Tradition des Blau-Weiß-Silber als Abteilungsverein im
OSC fortsetzen. Zum Vorsitzenden wurde Günter Pfaffenbach gewählt. Viele ehemalige Mitglieder
aus dem aufgelösten Blau-Weiß-Silber sind in den neuen Verein wieder eingetreten.
Neben den Vorbereitungen für die Eintragung in das Vereinsregister war die Suche nach
Clubräumen für den neuen Verein besonders vordringlich. Fündig wurde man zunächst am
Priesterweg in der dortigen Turnhalle. Leider erhob aber auch die Sportschule des
Landessportbundes Anspruch auf die Halle, die dann nach Zustimmung des LSB zur Übernahme
des angeschlossenen Hotelbetriebs vom Bezirk den Zuschlag erhielt.
Mit Unterstützung der Stadträtin für Sport, Frau Angelika Schöttler, dem OSC, dem
Landestanzsportverband Berlin, dem Deutschen Tanzsportverband und dem BVV-Sportausschuss
gelang es schließlich, uns den Schlesiensaalkomplex im Rathaus Friedenau als Trainings- und
Clubräume mit Nebenräumen zur Verfügung zu stellen, leider nicht kostenfrei, wie es in der SPAN
steht. Aber wir waren und sind froh, mit dem Schlesiensaal geeignete und auch bezahlbare
Räume für unsere Clubarbeit zu haben, auch wenn wir uns die Räume über viele Wochen im Jahr
mit dem Theater Morgenstern teilen müssen.
Seit Bestehen hat unser Club stets eine breite Angebotspalette bereitgehalten: Turniersport,
Breitensport, Hobbytanzgruppen, Jugendgruppen sowie Ballett und Aerobic gehören zu unserem
Trainingsprogramm. Durch engagierte Arbeit mit dem Ziel, den "neuen" Club wieder für eine breite
Mitgliederschaft attraktiv zu machen und zu sportlichen Erfolgen zu führen, haben Vorstand und
Trainer den Blau-Silber Berlin zu einem der mitgliederstärksten und erfolgreichsten Tanzclubs in
Berlin entwickelt.
2009 Von ca. 130 Mitgliedern im Jahr 2003 ist der Blau-Silber Berlin im Jahr 2009 auf über 400
Mitglieder gewachsen. Zu diesem Erfolg haben alle unsere Mitglieder, Sportpaare, Hobby-Tänzer,
Fördermitglieder und der OSC entscheidend beigetragen. Auch unsere Veranstaltungen, ob
Turniere oder Club-Feiern, haben durch ihre ansprechende Ausgestaltung das Ansehen des Clubs
in Berlin und darüber hinaus gestärkt. Seit Bestehen des Blau-Silber Berlin konnten unsere Paare
eine Vielzahl von Berliner Meisterschaften erringen und auch auf Deutschen Meisterschaften und
anderen Großturnieren hervorragende Plätze erringen. Sie alle hier aufzuführen würde den
Rahmen dieser "Chronik" sprengen.
Aus dem Club Blau-Silber Berlin und seinem Vorgänger Blau-Weiß-Silber Berlin sind schon viele
Meister, darunter Berliner Meister, Gebietsmeister, Deutsche Meister, Deutsche Vizemeister und
Vize-Europameister in den verschiedenen Leistungsklassen hervorgegangen. Am bekanntesten
sind wohl die Marschalls, die insgesamt fünfmal Deutsche Meister in der S-Klasse (höchste
Leistungsklasse), zweimal Vize-Europameister und einmal Dritte bei der Weltmeisterschaft in
Latein wurden. Eine Tabelle der Erfolgspaare unseres Clubs ist als Anlage 1 beigefügt. Es war
und es ist ein Glücksfall, dass die Marschalls nach ihrer aktiven Zeit als eines der erfolgreichsten
deutschen Turnierpaare als Trainer und "Meistermacher" ihr Wissen und Können unseren Paaren
vermittelt haben und es noch immer tun. Gleiches gilt auch für Laurens und Nicole Mechelke.
Auch sie sind nach ihrer aktiven erfolgreichen Turnierlaufbahn als Trainer für die Lateintänze mit
viel Erfolg im Blau-Weiß-Silber und heute im Blau-Silber Berlin geblieben. Beate Franke gehört
ebenso zu den langjährigen qualifizierten und erfolgreichen Trainern. Seit 2005 gehört zu unserem
Trainerteam auch Kerstin Jörgens. Sie war mehrfache Deutsche Meisterin der Amateure und der
Professionals und Weltmeisterin in der Kür.
Mit dem Namen des Clubs verbinden sich nicht nur für das Berliner Publikum unvergesslich
schöne Erinnerungen an viele Europa- und Weltmeisterschaften sowie World-Cups in der
Deutschlandhalle, für die der Blau-Weiß-Silber erfolgreicher Ausrichter war. Der Club ist stolz
darauf, dass er die in den fünfziger Jahren begonnene Tradition über mehrere Jahrzehnte
weiterführen konnte. Hinter der beeindruckenden organisatorischen und gestalterischen Leistung
standen immer Vorstand, Trainer und Tänzer gemeinsam. Der große persönliche Einsatz in den
Monaten der Vorbereitungen konnte niemandem die Freude daran nehmen, zu einem
erfolgreichen Team zu gehören. Die besonderen Fähigkeiten von Christel Marschall, ein
Rahmenprogramm von außergewöhnlichem Flair zu schaffen, haben wesentlich zum Gelingen
und Ansehen der großen Veranstaltungen beigetragen. Die Palette der tänzerischen Möglichkeiten
unserer Paare wurde voll ausgeschöpft. Nicht nur Turniertänze oder alte deutsche Tänze konnten
bewundert werden, sondern auch Elemente des Ballett-Tanzes und des modernen
Ausdruckstanzes wurden zur Gestaltung von populären Geschichten verwendet. Leider steht uns
heute für solche tanzsportliche Höhepunkte die Deutschlandhalle nicht mehr zur Verfügung.
2012 Wasser im Rathaus Friedenau
Das Jahr 2012 war für den Club ein sehr schwieriges Jahr. In der Nacht vom 6. zum 7. Februar
drangen Wandalen in das Rathaus Friedenau ein. Offenbar hofften sie in der Kasse der Bücherei
Geld zu finden. Weil sie aber ohne Beute blieben, haben sie im 3. und 4. OG die Hydranten
aufgedreht und große Teile des Hauses unter Wasser gesetzt. Schwer getroffen davon wurde
auch der Schlesiensaal und Nebenräume. Damit stand der Club von einem Tag auf den anderen
ohne Trainingsräume da.
Nur durch die Hilfe befreundeter Clubs, der Techn. Uni Berlin und des Bezirksamtes sowie der
Tanzschule Keller konnte der Trainingsbetrieb mit relativ geringem Ausfall weitergeführt werden.
Ab dem 1. April stand uns als Ersatz die Aula in der Teske-Schule für unser Training zur
Verfügung und teilweise auch die obere Turnhalle. Zugangsprobleme und andere
Verwaltungsabläufe erschwerten teilweise das Training in der Teske-Schule.
Auf Vorschlag von Wilhelm Sommerhäuser und mit Zustimmung des Bezirksamtes konnte durch
setzen einer Trennwand auf Kosten des Clubs, die den hinteren Teil mit dem beschädigten Parkett
abschloss, der restliche Teil des Saales wieder ab Ende April genutzt werden. Die erste Aktivität
dort war die Mitgliederversammlung am 20. April. Der kleine Saal stand weiterhin nicht zur
Verfügung und so musste die Aula der Teske-Schule weiter genutzt werden.
Für die Nutzung der Aula der Teske-Schule zu Trainingszwecken und die Einrichtungen für das
Provisorium Schlesiensaal musste der Club ca. 2.600,- € aufwenden.
Zunächst stand die Rekonstruktion des Schlesiensaals in Frage. Schließlich erfolgte doch die
Reparatur des Parketts in beiden Sälen und so konnte der Trainingsbetrieb ab November wieder,
mit den bekannten Einschränkungen durch die Nutzung durch das Theater Morgenstern, im
Rathaus Friedenau komplett stattfinden.
Durch den Wassereinbruch mit seinen Folgen haben wir allerdings eine größere Zahl von
Mitgliedern verloren. Ein weiterer Mitgliederschwund gab es im Jugendbereich durch
Trainerwechsel und die Schulreform mit den verlängerten Schulzeiten. Die Mitgliederzahl sank
2012 von 425 auf ca. 380.Mitglieder.
Sportlich gab es aber trotz der räumlichen Einschränkungen viel Erfreuliches zu berichten. Unsere
Paare erreichten bei Berliner- und Deutschen Meisterschaften sowie Ranglisten-Turnieren (auch
international) 80 mal die Endrunde, davon 25 erste, 15 zweite und 13 dritte Plätze. Besonders
zu erwähnen ist der am 2.6.2012 Deutsche Vizemeistertitel von Stefan Leschke und Leila
Kessler sowie ihr zweiter Platz in Blackpool am 28.5.2012 in der Senioren I S Klasse.
Steffen Zoglauer und Sandra Koperski beendeten ihre erfolgreiche Karriere als Amateurpaar und
wechselten ins Profi-Lager. Dort konnten sie ihre Erfolgsstory nahtlos fortsetzen. Sie wurden
Deutsche Vizemeister Kür Standard, Europa-Vizemeister über 10 Tänze, Deutsche Meister
über 10 Tänze und Europa Vizemeister Kür Standard (siehe Ehrentafel).
2013 10 Jahre Blau-Silber Berlin e.V. Der Club wurde am 22. Januar 2003 als Nachfolger des
Vereins Blau-Weiß-Silber Berlin gegründet, als dessen Auflösung wegen zu hoher Mietkosten im
Steglitzer Kreisel notwendig wurde. Damit blickt der Blau-(Weiß)-Silber Berlin im Grunde auf eine
63-jährige Tradition zurück. Die operative Zeit des Blau-Silber Berlin begann im Juli 2003 im
Rathaus Friedenau. Auch der neue Club wurde bzw. blieb als Abteilungsverein Mitglied im
Olympischen Sport-Club Berlin. Diese 10 Jahre waren erfolgreiche Jahre, wie die Ehrentafel
unserer Erfolgspaare bestätigt.
Diethard Marschall beendet in diesem Jahr seine Arbeit nach 40 Jahren als Clubtrainer und wird
weiter als Privat-Trainer im Club tätig sein. Er war mit seiner damaligen Frau Christel Marschall
eins der erfolgreichsten Deutschen Paare im Tanzsport. Sein Können hat er an viele Paare mit viel
Einfühlungsvermögen weitergeben können, was deren Erfolge bis zu deutschen Meisterschaften
eindeutig belegen. Als seine Nachfolger konnten Steffen Zoglauer und Sandra Koperski als
Trainer für unseren Club gewonnen werden.
Vitam und Barbara Kodelja wurden nach 2 mal Vize-Weltmeister in diesem Jahr endlich mit der
Erringung der Weltmeisterschaft Senioren III S belohnt.
Stefan Leschke und Leila Kessler waren in diesem Jahr ebenfalls sehr erfolgreich. Neben dem
Gewinn einiger internationaler Turniere wurden sie am 6.12.2013 Latein-Weltmeister Senioren I
in der Amateursektion des WDC.
Ein ganz außergewöhnlich erfolgreiches Jahr war 2013 für Steffen Zoglauer und Sandra
Koperski. Sie wurden Deutsche Profi-Vize-Meister in Standard, Deutsche -, Europa -und
Welt-Meister der Professionals jeweils über 10 Tänze und in der Kür. Es gibt wohl kaum einen
anderen Club, der in einem Jahr 3 Weltmeister in seinen Reihen zählen durfte.
Die Entwicklung der Mitgliederzahl verlief nicht so positiv. Insbesondere die neue Schulordnung
mit den Ganztagsschulen, die Reduzierung der Gymnasialklassen von 13 auf nur 12 Jahre und
allgemeine Kosten- und Lohnentwicklungen haben zu einem weiteren leichten Rückgang der
Mitgliedszahlen insbesondere im Jugendbereich geführt. Das war hauptsächlich der Anlass, die
Beiträge nach fast 10 Jahren der Stabilität moderat zu erhöhen.
Die Entscheidung über den weiteren Verbleib des Clubs im Rathaus Friedenau ist endgültig noch
immer nicht gefallen. Die Verhandlungen darüber laufen noch. Fest steht, dass das Rathaus
rückwirkend zum 1.1.2013 an die BIM (Berliner Immobilien Management GmbH) übergegangen
ist. Inoffiziell verlautet aus dem Rathaus, dass wir gute Aussichten haben, auch in Zukunft im
Rathaus Friedenau bleiben zu können.
Vorsitzende:
Wegen einer fehlenden lückenlosen Dokumentation der Funktionäre werden nachstehend nur die
bisherigen Vorsitzenden genannt:
Blau-Weiß-Silber Berlin
 Helmut Brand,
 Dr. Broser,
 Dr. Horst Eick,
 Karl Rehagel,
 Rudi Hubert,
 Werner Franke
1974 -1984
 Erich Förster
1984 1993
 Kurt Bert
1993 - 1997
 Erich Förster
1997 – 1998
 Wilhelm Sommerhäuser 1998 – 2003 (formal bis 2008 bis zum Ende des Insolvenzverfahrens)
Blau-Silber Berlin
 Günter Pfaffenbach
2003 -2010
 Sebastian Rüter
2010 - 2013
 Karin Pfaffenbach
seit 2013
Eine Auflistung der von unserem Club durchgeführten Großveranstaltungen des Tanzsports zeigt,
wie aktiv der Club in Berlin war und ist. (Anlage 2)

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