Allgemeine Zeitung Windhoek, Namibia

Viel potential, hohes Risiko
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Allgemeine Zeitung Windhoek, Namibia
Vom 10.10.2011
Viel potential, hohes Risiko
Es ist erstaunlich, wie plötzlich an der Küste das „Phosphat-Fieber“ ausgebrochen ist. Die Entsendung einer ersten großen
Ladung Meeresschlamm vom namibischen Kontinentalsockel zur Untersuchung nach Südafrika ist ein konkretes Zeichen,
dass die Gesellschaft es ernst meint. Der Phosphat-Lizenzinhaber hatte sich bereits bei der Bergbaumesse in Windhoek
präsentiert. Hier gibt es also etwas zu holen, das Gewinne abwirft und das als Düngemittel zur Lebensmittelproduktion
beitragen könnte.
Wie immer muss der Rohstofflieferant Namibia genau darauf achten, was für das Land dabei herauskommt. Es geht nicht
an, dass privilegierte Funktionäre des Staates, die die Formalitäten der Schürf- und Abbaulizenzen bearbeiten, sich dabei die
Taschen stopfen, sondern es geht darum, dass Phosphat als einmaliger Rohstoff, der, einmal abgebaut, nie wieder zurückkommt, auch bleibende Werte und Betriebe zurücklässt. Einmal muss das in Gestalt von Ausbildung und Fachkenntnis an
Namibier vermittelt werden, wodurch Existenzgrundlagen geschaffen werden und nicht nur Löcher zurückbleiben, wenn der
Abbau erschöpft ist oder die Nachfrage die Ausbeute nicht mehr rechtfertigt. Dieser Grundsatz gilt für den Abbau aller
Mineralien.
Kurzfristiger materieller Vorteil macht Planung alternativer, nachhaltiger Gewerbe in keiner Weise überflüssig.
Von Eberhard Hofmann
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11/10/2011