Erfahrungsbericht Dublin 2002/2003
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Erfahrungsbericht Dublin 2002/2003
Erfahrungsbericht Dublin 2002/2003 von Hendrik Häuser ([email protected]) 1 Irland - Die Republik Irland - Dublin City – Baile Atha Cliath - Northern Ireland 2 Dublin Institute of Technology - Lage & Organisation - Kurse & Projekte - Erasmus-Programm am DIT - Sonstige Aktivitäten am DIT 3 Tipps für einen guten Start - Anreise - Wohnungssuche + Unterkunft - Shopping - Bankkonto, Telefon etc. - Verkehr - Freizeitgestaltung, Sightseeing in Dublin + Irland - Pubs + Clubs - Zu guter Letzt 1 Irland Die Republik Irland Geschichtlich gesehen ist die Republik Irland ein recht junger Staat. Erst 1921 gelang es den Iren, sich endgültig von der englischen Besatzungsmacht zu lösen und sich für unabhängig zu erklären. Es folgte eine Phase der selbstgewollten wirtschaftlichen Isolation, die bis in die 60er Jahre hinein Irland immer weiter ins Abseits drängte und einen Aufschwung und Wohlstand unmöglich machte. Erst die politische und wirtschaftliche Öffnung und in besonderem Maße der spätere Beitritt zur EU halfen dem kleinen Land zu einem enormen Anstieg aller Wohlstandsindikatoren. Galt Irland noch Anfang der 90er Jahre eher als Armenhaus Europas, kann heute dank der Unterstützung der EU und einer sehr wirtschaftsfreundlichen Politik davon keine Rede mehr sein. Viele internationale, vor allem aber amerikanische Konzerne haben sich mittlerweile in Irland niedergelassen und nutzen Irland als Sprungbrett aufs Festland. Neben der Agrarwirtschaft haben sich so in der letzten Dekade drei weitere Wirtschaftszweige entwickelt, die als Motor der Wirtschaft gelten: die pharmazeutische Industrie, die Computer- und Softwareindustrie und der Tourismus. Insbesondere Dublin als Hauptstadt, Hafenstadt und Financial Center hat von diesem Aufschwung profitiert, was sich leider auch immer wieder deutlich in den üblichen Problemen großer Metropolen widerspiegelt: Das alltägliche Verkehrchaos inkl. Parkplatznot, eine relative hohe Kriminalität, Wohnungsknappheit und daraus resultierende hohe Mieten etc. Wer das erste Mal nach Irland reist, der wird sich darüber wundern, das alles zweisprachig gehalten ist. So findet man neben dem englischen Namen auch immer den ursprünglichen irischen Namen. Und in der Tat ist nicht etwa Englisch die Nationalsprache, sondern Irisch. So ist z.B. die Verfassung in Irisch, und wer einen Job in der öffentlichen Verwaltung haben möchte, muss irisch sprechen können. Aber keine Panik: Zwar müssen alle Schulkinder in Irland Irisch lernen, aber keiner spricht die eigentliche Muttersprache. Alle sprechen Englisch und die Vorlesungen etc. am DIT finden sowieso in Englisch statt. Einzig der Dialekt, den die meisten Iren sprechen erinnert daran, das sich das Englische über die Jahrhunderte hinweg mit der irischen Aussprache vermischt hat. Dublin City – Baile Atha Cliath Dublin als DIE Metropole in Irland hat in den letzten Jahren einen wirtschaftlichen Aufschwung erlebt, der die Stadt in weiten Teilen sehr verändert hat. Überall findet man Baustellen und Baukräne, die ganze Viertel neu aufbauen und das Aussehen der Stadt ziemlich verändern. Die alten typischen Häuserzeilen mit ihren einstöckigen Cottages werden nach und nach abgerissen und durch Neubauten ersetzt. Man mag das schade finden, aber wer schon mal in einem solchen Haus drin gewesen ist, weiß, warum die Iren ihren alten Behausungen keine Träne nachweinen: Es ist kalt, nass und viele Häuser sind über die Jahre zudem baufällig geworden, so dass sie ohnehin nicht mehr lange stehen würden. Und außerdem wird neuer Wohnraum dringend benötigt, die Wohnungsnot und die hohen Mieten sind eines der größten Probleme von Dublin. Neben dem Wohnungsbau fallen vor allem die öffentlichen Bemühungen auf, dem Verkehrschaos Einhalt zu gebieten. Zur Zeit gibt es in Dublin weder Straßenbahn noch UBahn, nur an der Küste führt eine S-Bahn Linie (die sog. DART) von Süden nach Norden 2 entlang. Der gesamte öffentliche Personennahverkehr beschränkt sich daher zur Zeit auf die zahlreichen Buslinien, die die Straßen von Dublin trotz spezieller Busspuren verstopfen. Allerdings wird zur Zeit eine U-Bahn Linie bis ins City Center gebaut, die sog. LUAS, und um den Schwerlastverkehr, der zur Zeit vom Hafen aus quer durch die Innenstadt rollen muss, umzuleiten, wird ein Tunnel direkt vom Hafengebiet aus zur Autobahn Richtung Belfast gegraben (Dublin Port Tunnel Projekt). Diese Autobahn ist allerdings selbst noch im Bau, soll aber noch dieses Jahr in Teilen fertiggestellt werden. Geographisch wird die Stadt durch den River Liffey in einen nördlichen und einen südlichen Teil aufgeteilt. Im Norden befinden sich die alten Arbeiterviertel Dublins, während im Süden zumeist modernere Viertel mit vielen Neubauen zu finden sind. Der Airport als Ausgangpunkt für die meisten Erasmusstudenten findet sich ganz im Norden der Stadt, so dass man am besten mit dem Bus (Linie 16A) ins Zentrum fährt. Entlang des River Liffey finden sich die meisten bedeutenden Gebäude, so liegen viele Regierungsgebäude nahe des Liffeys, ebenso sind das Bankenviertel und die Haupteinkaufsstraßen (Grafton Street im Süden, O’Connell Street und Henry Street im Norden) dort zu finden. Im Westen befindet sich ein riesiger Park, der Phoenix Park, in dem weitere Gebäude wie die amerikanische Botschaft, das Präsidentenhaus oder auch der Zoo zu finden sind. Im Osten finden sich zu beiden Seiten des Liffeys große Strände, Sandymount Beach und Dollymount Beach, wobei insbesondere Letztgenannter im Sommer sehr zu empfehlen ist. Einwohnermäßig ist Dublin knapp eine Millionenstadt, auch wenn es eher wie ein riesiges Dorf anmutet: Es gibt selbst im Zentrum keine wirklichen Hochhäuser, und weiter außerhalb sehen die Stadtviertel aufgrund ihrer relativ engen Straßen und den vielen kleinen Häusern erst recht eher ländlich aus. Schwerindustrie und selbst große Industrieanlagen wie Raffinerien, Fabriken etc. wie im Ruhrgebiet gibt es sowieso in Dublin selbst nicht, das Höchste der Gefühle sind die Gewerbegebiete außerhalb der Stadt und die St. James Gate Brewery (die Guinness Brauerei) in der Nähe des Phoenixparks. Northern Ireland Entgegen der allgemeinen Meinung in Deutschland, dass in Nordirland nach wie vor bürgerkriegsähnliche Zustände herrschen, hat sich Northern Ireland während meines Aufenthaltes als absolut friedlich und sicher herausgestellt. Städte wie Belfast oder Londonderry (in Irland heißt die Stadt übrigens Derry) sind genauso sicher wie Dublin oder Berlin auch. Ich war selbst zweimal in Belfast und habe von Unruhen etc. absolut nichts mitbekommen. Auch das DIT hat für die Erasmus-Studenten einen Tagestrip nach Belfast organisiert, bei dem man ein wenig über die Geschichte und die aktuelle Situation in Nordirland aufgeklärt wird. Unbestritten gibt es einige gravierende Probleme in der nordirischen Gesellschaft, die man als Tourist aber nicht mitbekommt. 99% aller Einwohner Nordirland wollen sowieso nur ihre Ruhe und mit den politischen Auseinandersetzungen nichts am Hut haben. Und die Landschaft, insbesondere die Küste von Antrim mit dem weltberühmten Giants Causeway ist einfach umwerfend. Ich kann jedem nur empfehlen, selbst mal eine Reise nach Nordirland zu unternehmen und sich Land und Leute anzuschauen. 3 2 Dublin Institute of Technology (DIT) Lage und Organisation Das Dublin Institute of Technology, oder kurz DIT, ist eine von 3 Universitäten in Dublin und war ursprünglich auf naturwissenschaftliche Studiengänge fokussiert. Mittlerweile hat das DIT aber neben den klassischen Ingenieurwissenschaften auch eine große Anzahl anderen Studiengänge zu bieten. Anders als die Uni Duisburg ist das DIT an 6 Standorten quer über die Stadt verteilt, wobei der Bereich BWL/Business komplett am Standort Aungier Street zu finden ist. Ihr solltet also bei eurer Wohnungssuche ein bisschen darauf achten, die Aungier Street in Reichweite zu haben. Parkplätze für Studenten gibt es am DIT nämlich nicht, man ist also auf seine eigenen Füße, das Fahrrad oder den Bus angewiesen. Für Erasmus Studenten sind daneben die Standorte Kevin Street (ca. 200m vom DIT Aungier Street entfernt) und Bolton Street (auf der anderen Seite des Liffey) interessant, da dort die Sprachkurse angeboten werden. Der Standort Aungier Street ist zur Zeit das Schmuckstück des DIT, da es ein wirklich großer und großzügiger Neubau mit all seinen Annehmlichkeiten wie modernen Vorlesungsräumen (solche Räume wie das LB 104 oder 107 findet man dort zum Glück nicht!) oder vielen Computerräumen mit modernen PC’s ist. Organisatorisch unterteilt sich die Fakultät Business in 4 Streams, die jeweils einen ErasmusKoordinator haben. Mr. Mitchell ist also weder der Erasmus-Koordinator des gesamten DIT, noch des gesamten BWL-Bereichs. Er ist der Leiter des Marketing-Streams am DIT Aungier Street und damit gleichzeitig verantwortlich für die ausländischen Studenten in seinem Stream. Neben dem Marketing-Stream von Mr. Mitchell gibt es 3 (Finance, Accounting, Marketing & Management) weitere, die jeweils von einem eigenen Erasmus-Koordinator betreut werden. Wundert euch also nicht, wenn ihr am Anfang Erasmus-Studenten begegnet, die einen anderen Koordinator (z.B. Mr. Sherlock, der Leiter des Marketing & Management-Streams) haben. Jeder Stream veranstaltet komischerweise seine eigenen Einführungsveranstaltungen für die „Internationals“, und es lohnt sich, auch mal bei den Veranstaltungen der anderen Streams vorbeizuschauen. Die „Vorlesungspläne“ am DIT sind etwas anders organisiert als in Duisburg, es gibt feste Kurse, die aus jeweils mehreren Vorlesungen bestehen. So bietet der Marketing-Stream z.B. 3 verschiedene Kurse für jedes Studienjahr an. Die irischen Studenten sind fest in einen dieser Kurse eingebunden, als Erasmus-Student hat man aber die freie Wahl, zu welchen Kursen man gehen möchte. So kann man Zweijahres-Kurse des Marketing-Streams mit Drittjahreskursen des Finance-Streams kombinieren, solange sich die Vorlesungen nicht zeitlich überschneiden (was schnell passieren kann!). Kurse & Projekte Die meisten Vorlesungen dauern nur eine gute Dreiviertelstunde, finden dafür aber an zwei verschiedenen Tagen der Woche statt. Als Erasmus-Student sollte man sich nicht mehr als 4 oder 5 Kurse heraussuchen, da man zum einen neben den regulären Kursen am DIT einen Englischkurs und den Irish Culture Kurs besuchen sollte, sich zum anderen aber auch erst an die Sprache gewöhnen muss. Und 4 die meisten Vorlesungen werden von z.T. aufwendigen Projektarbeiten begleitet, die mitunter den Grossteil der Zeit beanspruchen. Nachfolgend sind einige Kurse aufgelistet, die ich während meines Jahres am DIT besucht habe. Da ich an der Uni Duisburg die Schwerpunkte Marketing und Planung & Organisation hatte, habe ich meine Kurse entsprechend dieser Themengebiete ausgewählt. 1. English for Erasmus students Das DIT bietet speziell für alle Erasmus-Studenten Englischkurse an. Im September finden Einstufungstests statt, anhand derer man später den einzelnen Kursen zugewiesen wird. Aus meiner Sicht war der Englischkurs nicht nur aus rein sprachlicher Sicht eine gute Entscheidung, es gab auch immer viel zu lachen und man hatte reichlich Gelegenheit, mit anderen Erasmus-Studenten vom DIT ins Gespräch zu kommen. 2. Irish Culture Der Irish Culture Kurs am DIT ist ebenso wie die Englischkurse speziell für ErasmusStudenten gedacht. Das DIT legt großen Wert darauf, den Erasmus-Studenten neben den rein akademischen Inhalten auch kulturelle, geschichtliche und gesellschaftliche Dinge näher zu bringen. Wer meint, das dies nach einem staubtrockenen Unterricht klingt, wird schnell eines besseren belehrt werden. Neben häufigen Exkursionen ist auch der Unterricht selbst recht unterhaltsam. Mr. Smyth ist ein Ire wie aus dem Lehrbuch: er erzählt gerne Geschichten und liebt es, Späße zu machen. 3. IT-Technology Der Kurs teilt sich auf in eine wöchentliche Vorlesung und eine mehr oder weniger begleitende Übung. Auch wenn die Vorlesung an sich nicht unbedingt der Knüller schlechthin ist, in der Übung wird sehr praxisnah gearbeitet, Thema sind unter anderem Excel, Word, Access und SPSS. Mr. Trimble vergibt daneben auch Projektarbeiten, für man Credit-Points bekommen kann, allerdings sind diese Projekte zurecht unbeliebt unter den Studenten, so dass man sich überlegen sollte, seine credits vielleicht woanders zu holen. 4. International Marketing Speziell für Studenten mit Schwerpunkt Marketing ist dieser Kurs interessant. Neben den bekannten 4 P’s im internationalen Marketing werden auch Probleme angesprochen, die speziell irische Unternehmen bei der Internationalisierung haben. Zudem gibt es wie üblich Hausarbeiten. 5. Marketing 4th year Der Marketingkurs von Mr. Mitchell für die final year students ist durchweg zu empfehlen, auch wenn man speziell zum Ende hin regelrecht mit Kopien überschüttet wird. Mr.Mitchell gibt sich wirklich Mühe, die Erasmus-Studenten aktiv in seinen Kurs einzubinden. Durch sein sehr deutliches Englisch (was man leider nicht von allen Lehrern am DIT behaupten kann) ist er sehr einfach zu verstehen, auch wenn einem am Anfang schlichtweg die Vokabel fehlen, um wirklich alles genau zu verstehen. 5 Von Oktober bis kurz vor Weihnachten steht zudem eine umfangreiche Projektarbeit im Rahmen des Bolton Trust (einer Art Ideenwettbewerb) an. Es geht dabei um neue Produkte, für die ein Business-Plan entworfen und ausgearbeitet werden soll. Anzumerken sei noch, dass Mr. Mitchell bei der Präsentation Wert auf angemessene Kleidung legt, also Anzug und Krawatte für die Jungs und Entsprechendes für die Mädels. Zudem gibt es mehrere Runden beim Bolton Trust, sodass man unter Umständen im März nochmal vor einem Gremium des DIT steht und seinen Businessplan vorstellen muss. Die gute Nachricht daran: Dem Gewinnerteam winken 1200 Euro, den Zweit- und Drittplazierten immerhin ein paar hundert Euros. 6. Economics of Strategy Dieser Drittjahres-Kurs stellt so etwas wie das Bindeglied zwischen VWL und BWL dar: es werden sowohl volkswirtschaftliche Themen (hauptsächlich Themen, die man als Duisburger aus der AVWL-Vorlesung FiWi von Prof. Tietzel kennt, also z.B. Spieltheorie, Monopolpreise etc.) als auch betriebswirtschaftliche Themen angesprochen, wobei der Schwerpunkt eindeutig auf der VWL liegt. Mr. O’Rourke schafft es aber, den meistens etwas zähen Stoff locker rüberzubringen und ist bei den Studenten daher ziemlich beliebt. Vorlesungsbegleitend gibt es die obligatorische Hausarbeit, allerdings ohne eine Präsentation. 7. Marketing & Planning Dieser Kurs ist dank seines Lehrers Mr. McGrath eine echt Bereicherung für jeden Stundenplan. Der Unterricht ist nicht nur sehr praxisnah gestaltet, sondern durch die zahlreichen Beispiele, die Mr. McGrath gibt, auch leicht zu verstehen. Leider werden die Themen teilweise nur recht oberflächlich behandelt, allerdings kann man sich dadurch sicher sein, von Anfang an alles zu verstehen. Am Anfang hat man als Erasmus-Student eine Menge Zeit, einfach mal in jeden Kurs reinzuschnuppern und selbst herauszufinden, welche Kurse einem am meisten liegen. Zu den Projektarbeiten sei noch erwähnt, dass diese meistens in Gruppenarbeit erstellt werden. Insbesondere in den 4th-Jahreskursen achten die Lehrer dabei darauf, möglichst reine Erasmusgruppen zu bilden, da die Iren auf eine gute Abschlussnote angewiesen sind und sich daher nur ungern mit einem „fünften Rad am Wagen“ in Form eines Erasmus-Studenten abgeben. Darüber hinaus sei noch bemerkt, dass die Erasmusstudenten bei den Lehrern allgemein hoch im Kurs stehen. Werden die irischen Studenten das ein oder andere Mal wegen ihrer (nicht zu leugnenden) Faulheit mit schlechten Noten oder einer Standpredigt zurechtgewiesen, dienen die Erasmusstudenten immer als das leuchtende Vorbild, an dem sich die Iren ein Beispiel nehmen sollten (Ob das immer so der Realität entspricht, sei mal dahingestellt...). Man braucht also keine Angst haben, wegen seiner mangelnden Sprachkenntnisse oder einer etwas dürren Präsentation bloß gestellt zu werden! Im internationalen Vergleich ist das Englischniveau der deutschen Studenten übrigens überdurchschnittlich, also bloß keine Hemmungen, den Mund aufzumachen und einfach drauflos zu plappern! 6 Erasmus-Programm am DIT Das DIT organisierst für die Erasmus-Studenten regelmäßig Partys und Ausflüge. So findet einmal pro Monat im DIT Bolton Street eine Feier für alle Erasmus-Studenten statt. Das ist immer eine gute Gelegenheit, auch mal Studenten der anderen Fakultäten zu treffen, mit denen man sonst wahrscheinlich nicht in Kontakt kommen würde. Am DIT Aungier Street findet ebenfalls monatlich ein friendship lunch statt, bei dem sich die Erasmus Studenten aus Aungier Street und Kevin Street treffen können, um Erfahrungen, Tipps & Tricks etc. auszutauschen. Darüber hinaus werden vom DIT Ausflüge organisiert, z.B. ein Tagesausflug nach Belfast, der den ausländischen Studenten die Problematik und Geschichte der Teilung der Insel näher bringen soll. Andere Ausflüge, z.B. der berühmt berüchtigte Halloween Trip nach Tulsk, finden innerhalb des Irish Culture Kurses statt, der speziell für Erasmus Studenten gedacht ist. Ansprechpartner für eventuelle Probleme, die im Laufe des Jahres auftreten können, sind übrigens neben den Erasmus-Koordinatoren auch die Angestellten des chaplany service sowie die Students Union (eine Art ASTA am DIT, mit dem Unterschied, dass die DITSU auch die Funktionen einer Fachschaft wahrnimmt.). Insbesondere am Anfang, wenn alles neu ist und man schon mal leicht den Überblick verliert, helfen diese Leute einem auf alle Fälle weiter. Um schon mal im Vorfeld das eine oder andere Problem vom Tisch zu räumen, plant das DIT eine spezielle Erasmus-Seite auf der Homepage des DIT: www.dit.ie Im Moment sieht es allerdings so aus, als ob die Studenten des kommenden Jahres noch auf diese Seite verzichten müssen, da es am Geld und wohl auch an Personal mangelt. Um den Erasmus Studenten den Kontakt nach Hause etwas zu erleichtern, hat das DIT am Anfang einen Computerraum für die „Internationals“ freigegeben, in dem man seine mails abrufen oder auf nur mal so nur Entspannung surfen konnte. Wobei angemerkt sei: Das DIT ist sehr strikt, wenn man dabei erwischt wird, Seiten mit „pornographischem“ Inhalt aufzurufen! Und damit sind nicht nur eindeutige Sexseiten gemeint, sondern es gilt in Irland schon als pornografisch, wenn man eine e-card mit dem Bild einer leicht bekleideten Person per mail erhält und öffnet! Während meines Aufenthaltes wurden deshalb so einige Studenten/innen ins Büro des Netzwerkadministrator zitiert und dort zurechtgewiesen. Mehr hat man allerdings dann wohl auch nicht zu befürchten, zumindest nicht beim ersten Mal... Sonstige Aktivitäten am DIT Wer von der Uni Duisburg kommt, wird sich am Anfang erst einmal wundern, was am DIT neben dem eigentlichen Unterricht noch alles angeboten wird. Damit sind in erster Linie die zahlreichen societys gemeint, für die man sich am Anfang des akademischen Jahres anmelden kann. Eigentlich gibt es so gut wie nichts, was nicht als society angeboten wird: Fußball, Badminton, Basketball, Frisby, Go-Kat fahren, Paintball, Climbing etc. Organisiert werden die societys meistens von Studenten, die vom DIT dafür finanziell unterstützt werden. Einige Erasmus Studenten haben in dem Jahr auch eine eigene society gegründet und wurden ebenfalls durch das DIT unterstützt. Wer also neben den Vorlesungen und Projekten auch noch etwas Spaß an der Uni haben will, sollte sich auf alle Fälle für die ein oder andere society anmelden. Und es ist immer eine gute Gelegenheit, auch mit den irischen Studenten in Kontakt zu kommen. 7 Daneben verfügt das DIT auch über einen swimming pool in Kevin Street und eine Turnhalle mit kleinem Fitnesscenter in der Cathal Brugha Street. Dort kann man ohne Anmeldung hingehen, wenn man meint, dass ganze Guinness wieder abtrainieren zu müssen. 8 3 Tipps für einen guten Start Anreise Prinzipiell gibt es zwei Möglichkeiten, Nach Dublin zu reisen, nämlich per Flugzeug (was wirklich preisgünstig, zeitsparend und bequem ist) oder per Fähre. Wer sich für das Flugzeug entscheidet, fliegt am besten mit Aer Lingus, der staatlichen irischen Fugfahrtgesellschaft. Sie fliegt zweimal täglich von Düsseldorf aus direkt nach Dublin, und das zu wirklich guten Preisen. So bekommt man einen Hin- und Rückflug schon ab ca. 115 Euro inklusive Steuern! Am besten bucht man die Flüge direkt unter www.aerlingus.com , die Tickets werden einem dann innerhalb einer Woche zugeschickt oder man kann sie auch am Flughafen hinterlegen lassen. Das ganze klappt wirklich problemlos und ist zu empfehlen. Nachteil: Man kann nur 20 kg Gepäck kostenlos mitnehmen, was bei einem Jahresaufenthalt ja nun wirklich nicht viel ist. Jedes Kilo Übergepäck kostet übrigens dann ca. 7 Euro extra. Am Flughafen in Dublin sollte man als erstes 3 Dinge erledigen, bevor man Richtung City aufbricht: 1. Stadtplan kaufen: Es empfiehlt sich der „Dublin Street Guide“, den man z.B. bei „Hughes & Hughes“, einem Zeitschriftenladen im Flughafen, bekommt. Vorteil dieses Stadtplans ist, dass zum einen wirkliche ALLE Straßen eingezeichnet sind und zum anderen sind die Busrouten direkt mit drin. Übrigens gibt es auch einen ganz ähnlichen Plan für Irland, der ebenfalls sehr gut ist. 2. Handy besorgen: Am Flughafen gibt es einen Shop von Vodafone, an dem man dies direkt erledigen kann. Zu empfehlen ist hier das „Ready to go“ Packet, das ein Pre-paid Handy und Startguthaben enthält. Neben Vodafone gibt es natürlich noch andere Anbieter, nämlich O2 und Meteor. Wer mag, kann also erst mal Angebote vergleichen gehen, bevor er zuschlägt. 3. Busfahrkarte besorgen: Am Flughafen gibt es eine Tourist Information, bei der man Bustickets kaufen kann. Meist empfiehlt es sich, eine 3-Tages oder Wochen - Karte zu kaufen. In den Bussen selbst kann man zwar auch Tickets kaufen, nur muss man das Geld passend haben, was sehr nervig sein kann, wenn einem die passenden Münzen ausgehen. Mit Stadtplan und Handy bewaffnet kann man sich dann also aufmachen, Dublin zu erkunden und eine der wohl unerfreulichsten Aufgaben zu erledigen: die passende Wohnung oder Unterkunft suchen. Mit der Buslinie 16A kann man vom Flughafen direkt ins City Center und zu einem Hostel (z.B. dem Avalon House in der Aungier Street) fahren, von wo aus die eigentliche Wohnungssuche losgehen kann. Vorteil des Avalon House ist, dass man per Internet unter www.avalon-house.ie ein Bett vorbestellen kann. Kleiner Tipp: Vorhängeschloss fürs Gepäckfach mitnehmen. Erwarten sollte man allerdings nicht allzu viel, die Zimmer sind spärlich eingerichtet (keine Möglichkeit, sein Gepäck im Zimmer wegzuschließen, es gibt nur zentrale Gepäckfächer. Und die Preise sind teilweise recht hoch, an manchen Wochenenden bis zu 30 Euro pro Nacht! Dafür liegt das Avalon House sehr zentral, nur etwa 200 Meter vom DIT entfernt und etwa 500 Meter vom Kneipenviertel (dem Temple Bar District). Wer ein Auto hat, kann natürlich auch damit nach Irland reisen. Da ich selbst mein Auto mitgenommen habe kann ich dazu nur sagen: es lohnt sich unbedingt, wenn man außer Dublin auch noch den Rest von Irland sehen möchte! Die öffentlichen Verkehrsmittel sind nämlich 1. furchtbar langsam, 2. teilweise recht teuer und 3. erreicht man die wirklich schönen Orte in Irland mit öffentlichen Verkehrsmitteln erst gar nicht. 9 Grundsätzlich gibt es zwei Reiserouten, über England und Wales oder über Frankreich. Irish Ferries fährt 2 mal pro Woche von Cherbourg und Roscoff in Nordfrankreich nach Roslare im Süden von Irland. Allerdings sind die Preise in der Hochsaison happig: 400 Euro muss man für eine Einzelfahrt schon rechnen, und das ohne Kabine! Buchbar ist das Ganze unter www.irishferries.com Als zweite Reiseroute bietet sich die Fahrt über England an: Da ich beide Routen, über Frankreich und über England, ausprobiert habe, kann ich sagen: Über England ist es eindeutig erholsamer und wesendlich kürzer! Ich bin von Rotterdam nach Hull im Osten von England gefahren und von Holyhead im Norden von Wales direkt nach Dublin übergesetzt. Am besten bucht man diese Route über den ADAC, da man dort einen ordentlichen Rabatt bei P&O bekommt. Und unbedingt nach Studententarifen fragen! Der Linksverkehr in Irland ist übrigens halb so wild, man gewöhnt sich sehr schnell daran. Nur den furchtbaren Dubliner Stadtverkehr sollte man am Anfang noch meiden. Busse und Taxen nehmen weder auf Freund noch Feind Rücksicht und drängeln sich in jede noch so kleine Lücke! In Dublin angekommen, stellt sich zuerst die große Frage, wohin mit dem Wagen. Das Avalon House selbst verfügt über keine Parkplätze und im City Center einen kostenfreien Parkplatz zu finden, gleicht einem Wunder. Stellt man den Wagen weiter außerhalb ab, sollte man sich vorher die Gegend gut anschauen: Autos, gerade wenn sie voll beladen sind, werden in Dublin recht schnell aufgebrochen. Daher an dieser Stelle noch der Tipp: Eine Lenkradkralle ist mit Sicherheit eine gute Investition! Da ich all diese Unannehmlichkeiten am Anfang tunlichst vermeiden wollte, bin ich ca. 4 Wochen vor meinem eigentlichen Aufenthalt schon mal nach Dublin geflogen und habe mich um ein Apartment gekümmert, vor dem ich meinen Wagen kostenlos parken konnte. Und ich hatte den großen Vorteil, genau zu wissen, was ich noch so an Einrichtung (Geschirr, Gardinen etc.) mitbringen musste. Neben Auto und Flugzeug kann man auch per Bus nach Irland reisen: Man kann mehr Gepäck mitnehmen als im Flugzeug und es ist nicht wesendlich teurer als das Flugzeug. Nachteil: es ist sehr anstrengend und man kann nicht nonstop nach Irland fahren, sondern muss unterwegs umsteigen. 10 Wohnungssuche + Unterkunft Die Wohnungssuche ist mit Sicherheit eine der unangenehmsten Aufgaben, die einem während des Aufenthaltes begegnen. Das DIT selbst verfügt über keine Studentenwohnheime o.ä., so dass alle Studenten privat unterkommen müssen. Auch darf man keinerlei Unterstützung vom DIT erwarten, auch wenn sie für die Zukunft in diesem Punkt Besserung versprochen haben. Bevor man in Dublin ankommt, sollte man auf alle Fälle schon mal bei www.daft.ie vorbeischauen. Dort finden sich sehr viele Wohnungsanzeigen und man kann gezielt Suchkriterien eingeben. In Dublin selbst sollte man dann jeden Tag in einem der zahlreichen Internet-Cafes überprüfen, ob neue Angebote dazugekommen sind. Und es gibt eine Tageszeitung namens „Evening Herald“, in der ebenfalls viele Angebote zu finden sind. Die Zeitung kommt jeden Tag gegen 12 Uhr raus und man bekommt sie am besten an einem der Zeitungsstände rund um die O’Connell Bridge. Und dann gibt es noch die vielen Wohnungsanzeigen an den schwarzen Brettern des DIT und Trinity College. Meistens werden dort Mitwohngelegenheiten in Studenten-WG’s (student community) angeboten. Generell läuft die Wohnungssuche in Irland etwas anders ab als in Deutschland. Daher folgende Tipps, um möglichst schnell das Bett im Hostel gegen eine eigene Bude zu tauschen: In Dublin gilt: Wer zuerst kommt, malt zuerst; sprich Schnelligkeit ist gefragt, deshalb sofort Mittags den Evening Herald nach interessanten Angeboten durchforsten und dann alles abtelefonieren und sog. appointments ausmachen. Die meisten Zimmer und Wohnungen sind ab sofort zu beziehen, d. h. man kann teilweise noch am gleichen Tag im Hostel auschecken und in seinem eigenen neuen Bett einschlafen. Da ich 4 Wochen vorher in Dublin war, hatte ich große Probleme, überhaupt eine Bude zu finden, die ich nicht ab sofort mieten musste. Letzten Endes habe ich mich dann mit einer Vermieterin darauf einigen können, für 4 Wochen bis zum Anfang meines Aufenthaltes nur die halbe Miete zahlen zu müssen. Natürlich gibt es Dublin auch viele professionelle Wohnungsmakler, die euch gegen Provision Adressen und Wohnungsangebote überlassen. Manche Studenten haben so ihre Wohnung relativ schnell gefunden, andere wiederum bekamen für 90 Euro angeblich exklusive Adressen, die gleichzeitig auch im Evening Herald zu finden waren. Vorsicht ist also angebracht, bevor man eine Provision für die Vermittlung bezahlt. Insgesamt ist anzumerken, dass man sich bei der Wohnungssuche bloß nicht unterkriegen lassen sollte. Es gibt viel zu wenig Wohnraum, was zum einen die Mieten nahezu explodieren lässt und zum anderen den Vermietern die Gelegenheit gibt, sich die Mieter frei auszuwählen. Es ist völlig normal, am Anfang erst einmal reihenweise Absagen zu kassieren, ehe man überhaupt einen Termin vereinbaren kann. Hilfreich ist dabei häufig, direkt am Telefon zu erklären, dass man ein Exchange Student aus Deutschland ist. In den Augen vieler Iren gelten die Deutschen als sehr sauber und ordentlich und darüber hinaus als zuverlässig was die Miete angeht. Ich habe für ein kleines 22 qm Apartment in Rathmines (ca. 25 min. zu Fuß vom DIT Aungier Street entfernt und so was wie das Studentenviertel von Dublin) 630 Euro Miete gezahlt, dazu kamen noch etwa 50 Euro Strom pro Monat. Wer meint, dass sei Wucher, dem muss ich auf der einen Seite Recht geben, auf der anderen Seite ist dies ein absolut normaler Preis für Dublin. Wem es nichts ausmacht, mit anderen zusammen zu wohnen, der kann sich auch nach einem Platz in einer der zahlreichen WGs umschauen. Accomodation sharing heißt das Ganze und ist in Dublin aufgrund der hohen Mietpreise besonders unter Studenten sehr beliebt. 350 – 400 Euro sollte man aber trotzdem monatlich für Miete inklusive Nebenkosten einplanen. 11 Neben dem Mietpreis sollte man auch unbedingt auf die Lage der Wohnung achten: Weit außerhalb zu wohnen ist nicht nur sehr nervig, da man jeden Tag auf den Bus angewiesen ist, sondern man hat auch Schwierigkeiten, abends mit den anderen Erasmus-Studenten rauszugehen, da die letzten Busse schon zwischen 11 Uhr und 11.30 Uhr fahren. Daneben gibt es in Dublin einige Viertel, die aufgrund ihrer hohen Kriminalität besser nicht in Frage kommen. Dazu zählen insbesondere die Viertel nördlich des City Centers rund um das „Croke Park Stadium“, wie auch die Viertel, die an die Guinness-Brauerei grenzen. An dieser Stelle sei bemerkt: In Dublin ist die Kriminalitätsrate mit Sicherheit nicht höher als in anderen Metropolen wie Berlin, London, Paris etc. auch, und die Polizei (Garda) ist allseits präsent. Trotzdem sollte man gerade als Ausländer am Anfang vorsichtig sein, möchte man nicht direkt am Anfang ein Negativerlebnis in Form eines Auto- oder Wohnungsaufbruchs, eines Diebstahls o.ä. erleben. Insbesondere die Kleinkriminalität ist in Dublin nach wie vor ein Problem, das nur schwer in den Griff zu bekommen zu sein scheint. Hat man sich endlich mit einem Vermieter geeinigt, wird meistens als Erstes eine Monatsmiete Kaution fällig. Unbedingt sollte man sich hierfür wie auch für alle weiteren Mietzahlungen eine Quittung geben lassen, da schriftliche Mietverträge eher selten sind und durch einen Handschlag ersetzt werden. Um später die Kaution wiederzubekommen, sollte man außerdem mit dem Vermieter zusammen am Anfang eine Mängelliste aufstellen und sich unterschreiben lassen, um am Ende bei der Kautionsrückzahlung keine böse Überraschung zu erleben. Shopping Dublin bietet vielfältige Möglichkeiten, nach Herzenslust shoppen zu gehen. In nahezu jeder Preisklasse finden sich entsprechende Angebote und sog. „Spezial Offer“. Nachfolgend seien nur einige Läden erwähnt, die ganz hilfreich ganz hilfreich bei der Beschaffung des täglichen Bedarfs sein können. Lebensmittel - - Kleidung - Lidl, zu finden in der Grange Road ganz im Norden von Dublin im Stadtviertel Baldoyle und direkt an der N2 im Stadtviertel Finglas. Die Preise sind vergleichbar mit den deutschen, und es gibt viele aus Deutschland importierte Artikel. Aldi, zu finden in der Parnell Street gegenüber vom ILACKinokomplex. Sehr zentral im Zentrum gelegen. Dunnes Stores: Wer in Rathmines und Umgebung wohnt, kann ins Swan Shopping Center an der Rathmines Road gehen, dort befindet sich auch ein großer Dunnes Store-Supermarkt Obst- und Gemüsemarkt in der Moore Street: Dort bekommt man wirklich frisches Gemüse zu guten Preisen. Der Markt ist täglich außer Montags. Ebenfalls zu empfehlen sind die Stände in der Wexford Street sowie die kleinen Obst- und Gemüseläden in der Wexford Street und der Camden Street. Mark & Spencers findet sich in der Grafton Street ebenso wie in der Henry Street. Große Auswahl an Klamotten aller Art Brown Thomas: Gelegen in der Grafton Street und eher was zum Staunen als zum Shoppen. Brown Thomas ist das beste Kaufhaus in Irland, und leider wohl auch das teuerste. Penneys: Discounter in der Henry Street Ann Summers: Na ja, findet es einfach selber mal raus, was es da so 12 Shopping Center Sonstiges - alles gibt. Zu finden auf der O’Connell Street. St. Stevens Green Shopping Center: großes Shoppingcenter direkt am gleichnamigen Park gelegen ILAC Shopping Center, gelegen in der Henry Street Jewish Shopping Center, ebenfalls in der Henry Street Argos, ein Laden im Jewish Center, wo man fast alles bekommen kann Chapter Verse, ein Buchladen in der obersten Etage des St. Stevens Green Shopping Centers, die häufig sehr gute Sonderangebote haben Daneben gibt es natürlich Unmengen weiterer Läden, die man am besten selbst mal bei einem Stadtbummel findet. Bankkonto, Telefon etc. Ein Bankkonto zu eröffnen, ist in Irland gar nicht so einfach, solange man keinen irischen Studentenausweis und einen Nachweis über einen Wohnsitz in Irland (Strom- oder Telefonrechnung mit dem eigenen Namen + Adresse reicht aus) vorweisen kann. Das mag solange kein Problem sein, wie man mittels Kreditkarte oder auch EC-Karte Geld von seinem deutschen Konto abheben kann. In meinem Fall hatte ich aber das Problem, das ESB (das Unternehmen, das Dublin mit Strom versorgt) die monatliche Stromrechnung nur per direct debit, d.h. Direktabbuchung von einem irischen Konto, bezahlt haben wollte. Da die Studentenausweise meist erst Anfang November im Office abgeholt werden können, muss man sich am Anfang mit einer Bescheinigung begnügen, die einen als Student des DIT ausstellt. Mr. Mitchell kann so eine Bescheinigung für euch ausstellen, falls ihr ein Bankkonto eröffnen wollt. Übrigens kann ich die AIB in diesem Zusammenhang empfehlen, da sie zum einen spezielle Studentenangebote (kostenlose Führung des Kontos + Welcome present) offeriert (am Anfang des Winterterms) und zum anderen als einzige Bank über ein flächendeckendes Bankautomatennetz in Irland verfügt. Daneben gibt es natürlich auch noch andere Banken, die Bank of Ireland, Bank of Scotland, Permanent TSB, die National Irish Bank, Ulster Bank usw., die aber alle nicht viel mehr als eine Filiale in den größeren Städten haben und daher eher ungeeignet für ein Girokonto sind. Wer sich den Luxus eines Festnetztelefons leisten möchte, muss sich wohl oder übel mit Eircom, der staatlichen Telefongesellschaft, herumärgern. Zu erreichen unter 1901 von jedem irischen Festnetztelefon aus. In meinem Fall brauchte Eircom geschlagene 6 Wochen, um einen simplen analogen Anschluss zu installieren und freizuschalten! Zudem sind Gespräche über Eircom ins Ausland recht teuer, aber es gibt sog. Prepaid Calling Cards (z.B. Planet), mit denen man nach Deutschland ab 4c pro Minute telefonieren kann. Bekommen kann man diese Prepaid-Karten in fast jedem Zeitschriftenladen. Angenehmer Nebeneffekt für diejenigen, die ein Laptop mitgenommen haben: Man hat Internet zu Hause und ist nicht auf die Uni angewiesen, wenn man mal seine e-mails checken möchte. Eircom bietet übrigens auch Internetzugang an, die notwendige Installations-CD bekommt man in jeder Eircom-Filiale. Es sei noch erwähnt, dass Eircom ebenso wie ESB seine Rechnungen durch Abbuchung bezahlt haben will, so dass man auch in diesem Fall ein irisches Girokonto braucht. Die deutsche Botschaft Booterstown direkt an verschiedenen Buslinien werden oder sind andere in Dublin befindet sich in der Trimleston Ave. im Stadtteil der Küste. Man kann sie bequem mit der DART oder mit erreichen. Sollte mal der Personalausweis verloren oder geklaut Formalitäten zu erledigen, ist dies eine Adresse, an die ihr euch in 13 jedem Fall wenden könnt. Außerdem organisiert die Botschaft zusammen mit dem GoetheInstitut regelmäßig Veranstaltungen, beispielsweise bei Wahlen in Deutschland oder an speziellen Feiertagen ( z.B. Tag der dt. Einheit). Verkehr Wie schon erwähnt, ist der Verkehr insbesondere in Dublin recht chaotisch und als Neuling in der Stadt empfiehlt sich auf alle Fälle Vorsicht, ob als Fußgänger oder Autofahrer. Es gibt zwar Fußgängerampeln in Dublin, der Sinn und Zweck dieser Einrichtung ist den Iren aber völlig fremd; jeder geht und fährt gerade so, wie es ihm gefällt. Auch Fahrbahnbegrenzungen werden eher als Empfehlung denn als Verkehrsregel angesehen, folglich wird man recht häufig von Bussen, LKWs etc. geschnitten oder ausgebremst. Auch als Radfahrer hat man es nicht leicht in Dublin, gilt doch vielerorts schlicht und ergreifend das Gesetz des Stärkeren bzw. Schnelleren! Geschwindigkeitsangaben sind in Irland übrigens in Meilen (~1,5 Kilometer) angegeben, Entfernungen dagegen in Kilometern. Außerhalb von Dublin ist der Verkehr dagegen fast beschaulich und man braucht keine Angst zu haben, unter dem nächsten LKW-Reifen zu landen. Ich bin während meines Aufenthaltes quer durch Irland gefahren und kann daher sagen, dass Dublin tatsächlich eine Ausnahme darstellt. Was noch anzumerken wäre: Falsch parken kann in Dublin sehr schnell sehr teuer werden, da anstatt von Knöllchen meistens Krallen verteilt werden. Also besser nicht auf den doppelten gelben Streifen am Fahrbahnrand parken und die Parkzeit nicht überschreiten. Und Parkhäuser gibt es ja auch noch, auch wenn diese nicht gerade billig sind (ab 2 Euro/h aufwärts). Sightseeing in Dublin + Irland Außer dem DIT gibt’s in Dublin natürlich noch eine Menge mehr zu sehen. Da aber jeder andere Dinge für interessant hält, möchte ich mich an dieser Stelle recht kurz fassen und nur ein paar Ausflugsziele aufzählen, die meiner Meinung nach ganz interessant sein könnten: Dublin Castle Saint Stevens Green Trinity College Phoenix Park Kilmainham Goal Jameson Distillery St. James Gate Brewery Botanischer Garten Prospect Cemetery An der Lord Edward Street direkt im Zentrum gelegen, manchmal finden dort auch OpenAir-Konzerte statt (z.B. Craig David) Park an der Grafton Street Älteste Uni von Irland, schöne alte Gebäude Riesiger Park, ideal zum Joggen und FußballSpielen Altes Gefängnis der Engländer, unbedingt empfehlenswert! Alte Whiskey-Distillerie an der Bow Street Guinness-Brauerei, die Brauerei selbst kann leider nicht besichtigt werden, nur ein Museum Glasnevin Hill Road gegenüber dem alten Friedhof Uralter Friedhof an der Finglas Road 14 Dollymount Beach Sandmount Beach Harolds Cross Greyhound Race Schöner Sandstrand in der Bucht von Dublin, ideal zum Joggen und spazieren Strandpromenade südlich des Hafens Windhundrennbahn an der Harolds Cross Road, im Montags, Dienstags und Freitags ab 8 Uhr, wirklich lustig! Dies ist natürlich nur eine kleine Auswahl der Sehenswürdigkeiten in Dublin, es gibt unzählige Ausflugspunkte in und um Dublin herum. Manche Ausflüge wurden auch vom DIT zentral organisiert, z.B. ein Ausflug zum Pferderennen nach Leopardstown oder ein Besuch der Jameson Distillery. Um Dublin herum gibt es natürlich auch viel zu sehen: Malahide im dem Castle und den riesigen Parkanlagen, die Wicklow Mountains mit Glendalough im Süden von Dublin, Trim Castle (dort wurde der Film Braveheart gedreht), Newgrange mit dem ältesten Bauwerk der Welt (500 Jahre älter als die Pyramiden), Dun Laoghaire im Süden, etc. Man muss also wirklich keine Angst haben, dass Langeweile aufkommt! Und auch sonst ist Irland ein sehenswertes Land: Die Cliffs of Moher in County Clare, der Giant’s Causeway in County Antrim, der Slieve League in County Donegal, Achill Island in County Mayo, Connemara National Park in County Galway, der Ring of Kerry in County Kerry etc. Pubs + Clubs Last but not least die Sache, die man in Dublin bei weitem am Besten machen kann: in den Pub gehen, ein oder zwei Guinness trinken und danach weiter in einen Club feiern gehen. In Dublin gibt es eine fast unbegrenzte Anzahl von Pubs und Clubs, die mehr oder weniger alle einen eigenen Stil haben. Ich habe in der ganzen Zeit nicht einen Pub gesehen, von dem ich abraten könnte. Im Feiern und Trinken sind die Iren wirklich ungeschlagen, egal wie trinkerprobt ihr auch sein mögt, gegen einen echten Iren ist kein Kraut gewachsen! Nachfolgend habe ich mal ein paar Pubs aufgezählt, die euch am Anfang die Qual der Wahl vielleicht etwas erleichtern. Ihr werdet aber sehr schnell merken, dass es am meisten Spaß macht, immer wieder neue Pubs auszuprobieren und nicht immer in die gleichen zu gehen. Flannery’s Savannah Toast Ould Dubliner TramCo Fireworks Porterhouse Zanzibar Turk’s Head Café en Seine Camden Street Rathmines Road Lower Rathmines Road Lower Temple Bar District, Temple Street Rathmines Road Lower Pearse Steet gegenüber dem Trinity College Temple Bar District, Essex Street Ormond Quay Temple Bar District, Essex Street Dawson Street Im Sommer sind die Pubs in der Innenstadt von Touristen total überlaufen und man hat Mühe, einen Iren zu treffen, aber ab Herbst erobern die Iren ihre Stadt von den Touristenscharen zurück. Leider gibt es in Irland eine Sperrstunde, die auch strikt eingehalten wird. In der Woche schließen viele Pubs um halb 12, am Wochenende ist spätestens um halb 4 morgens Schluss, 15 auch in den Discos. Wer also die Nacht durchmachen möchte, sollte besser auf eine private Party gehen. Zu guter Letzt Zum Schluss möchte ich noch kurz auf die Homepage hinweisen, die Gregor (der andere Duisburger in Dublin) und ich ins Netz gestellt haben. Unter www.ath-cliath.de findet ihr viele Fotos, Tipps etc. die euch vielleicht bei der Entscheidung, nach Dublin/Irland zu gehen, helfen. Ich für meinen Teil bin jedenfalls froh, am Ende meines Studiums noch mal ins Ausland gegangen zu sein und Dublin hat sich als perfekte Stadt dafür herausgestellt. Einzig die bisher mangelhafte Anerkennung von Prüfungsleistungen trübt das Bild etwas. Da es in Duisburg nach wie vor kein Credit Point System gibt, kann man sich die Credit Points, die man sich in Dublin hart erarbeitet hat, nicht direkt anrechnen lassen. Allerdings kann man sich das Wahlfach Wirtschaftsenglisch anerkennen lassen. Man sollte allerdings bereits vorher abklären, welche Leistungen erbracht werden müssen, damit die Anerkennung nachher problemlos klappt. In der Regel müssen 120 Stunden englischsprachiger Unterricht sowie mehrere Aufsätze/Projekte nachgewiesen werden. Diese können in Form der vielen Projektarbeiten am DIT aber problemlos abgearbeitet werden. Und zu guter letzt noch eine Bemerkung betreffs Erasmusgeld: Wir haben 1500 Euro für den gesamten Aufenthalt bekommen, allerdings kann die Höhe des Betrages von Jahr zu Jahr verschieden sein. Auf keinen Fall solltet ihr das Geld von vornherein fest einplanen, da man zum einen nicht genau weiß, wann es kommt, und zum anderen, wie viel es letztendlich sein wird. Mehr als ein gutes Taschengeld sind die 1500 Euro bei den derzeitigen Preisen sowieso nicht. Um gut über die Runden zu kommen, solltet ihr pro Monat inklusive Miete eine Summe von 900-1000 Euro einplanen! Viel Spaß bei eurem Irlandaufenthalt am DIT. Es lohnt sich! ©2003 by Hendrik Häuser 16