Wissen schaf(f)t Geld - Schweizer Klub für Wissenschaftsjournalismus

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Wissen schaf(f)t Geld - Schweizer Klub für Wissenschaftsjournalismus
bulletin
2/06
Schweizer Klub für Wissenschaftsjournalismus
Association suisse du journalisme scientifique
Swiss Association for Science Journalism
http://www.science-journalism.ch
in h a l t
e d it o ria l
Wissen schaf(f)t Geld
Thema Wissen in den Medien 2-6
Bericht IBM-Besuch
7
Auszeichnungen
7
GV 2006
8-10
Bericht SNF-Seminar
10-11
Source Research 11-13
EUSJA 14
Die SRG reagiert mit dem Aus- und Klatsch und Infos
14
Umbau auf die Entwicklung in Deutsch- Mutationen
15
land. Vor allem die Privatsender zeigen Gesundheitsseminar 15
Es ist noch nicht lange her, dass die mit den Wissen-Formaten „Welt der
drei Stationen von Radio DRS nur von Wunder“ (RTL 2), „Wunderwelt Wiseinem einzigen Wissenschaftsjourna- sen“ und „Galileo“ (beide Pro 7) solisten mit News aus Naturwissenschaft, wie den Wissen-Shows „clever!“ (Sat
Technik und Medizin versorgt wurden. 1) und „Myth Busters“ (RTL 2), dass
Seit 2003 wurde die Berichterstattung Wissen(schaft) interessiert – und Geld
stetig ausgebaut. Jetzt folgt der grosse bringt. Eine erfreuliche Entwicklung!
Schritt: das Wissen von Radio DRS
wird in einem eigenen Ressort zusam- Michael Breu
mengefasst, und der Personalpool wird
ausgebaut.
Erfreuliche Entwicklung! Wie kaum
zuvor boomt der Wissenschaftsjournalismus in der Schweiz. Nachdem vor
allem die Sonntagsblätter in das Ressort Wissen investiert haben und – das
zeigen die CopyTest-Quoten – erfolgreich damit gefahren sind, zieht jetzt
die SRG nach: Radio DRS und Schweizer Fernsehen bauen die Wissenschaftsberichterstattung aus.
Ähnlich die Entwicklung beim Schweizer Fernsehen: Seit fünf Jahren sendet das Gesundheitsmagazin „Puls“
wöchentlich aus dem Leutschenbach
– erfolgreich, wie die Einschaltquoten
zeigen. Demnächst soll ein StudioRelaunch der Sendung ein neues Gesicht geben.
Auch „MTW“ wird neu. Anfang April
2007 wird die bisher zweiwöchentliche
Sendung von einem neuen Wissen-Magazin abgelöst. Die Sendung soll neu
wöchentlich erscheinen, aktueller und
populärer sein. Die Zahl der Redaktionsstellen wird verdoppelt.
Weitere Neuheit bei SF: die Plattform
mit dem Arbeitstitel „wissen-online“.
Auf dem Internetportal sollen neu Hintergrundinformationen
zusammengefasst werden. Vor allem das Schulfernsehen bekommt damit ein neues
Gesicht.
SKWJ-bulletin 2/06
Seite T H E M A W issens c h aftsb o o m
R a d i o d rs
Kein Tag ohne ...
Mehr Wissen im Äther
Beiträge aus Wissenschaft, Forschung und Technik
nehmen in allen Medien wachsenden Raum ein. Ein
Anlass für die Bulletinredaktion, einmal die Experten zu
Wort kommen zu lassen.
Schweizer Radio DRS baut aus. Ab November 2006 wird
das Ressort Wissenschaft („Naturwissenschaft“), Medizin und Technik mit zwei zusätzlichen Redaktorinnen
verstärkt.
Von Neuerungen beim Radio hatte man schon länger
gehört. Als Vertreter vom Äther berichtet Koordinator
Christian Heuss über die Auswirkungen des Wissenschaftsbooms auf die Entwicklung des Sendungskonzeptes. Gleichzeitig wird bei DRS 2 eine neue Wissensbörse aufgebaut, die Interaktivität und Inhalt, Austausch
und Wissenvermittlung miteinander verbinden will.
Das Ziel ist hochgesteckt: Wissens-Symmetrie zwischen
Fragestellern und Antwortgebern wird angestrebt. Als
Lexikon sehen die Verantwortlichen [email protected]: die
“Plattform für Wissende, Fachleute, Expertinnen sowie alle
wachen und wissbegierige Menschen”.
Ein Ausbau verbunden mit einigen Erwartungen: Mehr
Wissenschaftsbeiträge in den aktuellen Informationsgefässen und ein neues, wöchentliches Wissenschaftsmagazin auf DRS2.
Auch die Information, dass - vorerst - ein Projektleiter und auch sonst noch einige Mitarbeiter für ein
Faceliftung und einen besseren Auftritt des guten alten
MTW gesucht würden, liess aufhorchen. MTW ist zwar
eine Schweizer Sendung, steht aber beim Zuschauer
in Konkurrenz mit ähnlichen Produkten im ganzen
deutschsprachigen Raum. Wo aber steht die Schweizer
Wissenschaftssendung im Vergleich? Klub-Mitglied
Reto Vetterli hat als von Zürich aus tätiger Redaktor des
3sat-Magazins „nano“ ausgezeichnete Kenntnisse dieser
Szene. Er stellte für das Bulletin einen Ueberblick über die
wichtigsten entsprechenden Sendungen zusammen.
An diesem Ueberblick ist auffallend, dass praktisch an
allen Wochentagen zwischen 14 und 20 Uhr Themen aus
Wissenschaft, Forschung und Technik auf dem TV-Programm stehen, ausser Freitag und Samstag. Interessanterweise ist aber der Sonntag mit diesen Themen besonders
stark befrachtet. MTW wird bisher am Donnerstag
ausgestrahlt. Ob das so bleibt, ist noch ungewiss. Im kommenden Bulletin werden wir mehr Informationen über
das Schweizer Wissenschaftsmagazin haben. Bis dahin soll
auch die Kollegin oder der Kollege bekannt sein, die oder
der von Helen Issler die Redaktionsleitung MTW übernehmen wird.
Und auch heute, das jüngste Print-Medium im Raum
Zürich, setzt auf die Karte Wissen: Täglich gibt es eine
Seite mit einschlägigen Themen zwischen buchstäblich
Federleichtem und Extremereignissen. Warum ein Gratisblatt wie heute auf diese Schiene setzt, berichtet unser
Carte Blanche-Gast Silvia Tschui.
Mürra Zabel
Wenn Schweizer Radio DRS einen redaktionellen Ausbau im Bereich Wissenschaft beschliesst, dann ist das
beachtlich. Denn seit Jahren wird in diesem Hause vor
allem eines: Optimiert, umstrukturiert und abgebaut mit
einem erklärten Ziel: Mehr Quantität mit weniger Leuten,
natürlich bei gleicher Qualität.
Fachredaktionen mit Know-how
Als „ein Radio mit fünf Programmen“ beliebt Radiodirektor Walter Rüegg über Schweizer Radio DRS zu
bezeichnen. Und in diesem einen Radio - verteilt auf
drei Haupt- und fünf Nebenstudios - tummeln sich
Dutzende von so genannten Fachredaktionen. Fachredaktionen speisen mit ihrem Know-how nicht nur ihre
angestammten Schwerpunktgefässe und Sendungen mit
Beiträgen, sondern stehen auch allen anderen Programmen zur Verfügung: Als Know-how Lieferanten, als Beitragsmacher und Gesprächspartner.
Da gibt es natürlich die grossen (und wichtigen) Inland-,
Ausland- und Wirtschaftsredaktionen, die allesamt in
Bern bei der Abteilung Information beheimatet sind. Sie
produzieren in erster Linie für die Primetime-Nachrichtengefässe und Infosendungen wie HeuteMorgen, RendezVous und Echo der Zeit.
Aber es gibt auch Fachredaktionen bei den Programmen:
Bei DRS2 z.B. Fachredaktionen für Religion, für Kultur,
Literatur oder Gesellschaft. Oder bei DRS1 die Fachredaktionen KGA (Konsum, Geld, Arbeit), LLG (Land,
Leute und Gesellschaft) oder die Kinderredaktion. Bei
Bedarf speisen diese Fachredaktionen auch Beiträge in
die Primetime-Infogefässe.
Und wo bleibt da die Fachredaktion Wissenschaft? Nun,
bisher war diese gänzlich inexistent. Stattdessen gab es
ein Trio von mehr oder weniger unabhängigen Einzelmasken.
Über viele Jahre war Wissenschaft bei Radio DRS ein EinMann-Betrieb. „Mister Wissenschaft“ Hans Stefan
Seite W issens c h aftsb o o m in d en M e d ien
Rüfenacht, seit fast 25 Jahren im Hause DRS im Geschäft ist mit seinen etwa wöchentlichen Beiträgen in der
Sendung Kontext auf DRS 2 eine geschätzte Institution.
Es gibt wohl kein Thema über das Hans Stefan Rüfenacht
nicht bereits Sendungen gemacht hat.
Doch selbst dem effizient organisierten Einzelkämpfer
blieb wenig Zeit und Kapazität, auch noch alle anderen
Gefässe und Programme im Hause DRS mit Themen
und Beiträgen zu beliefern, insbesondere, wenn es einmal
wirklich pressiert.
Ausbau mit Teamplayern
Darum hat die Abteilung Information im Jahre 2001 mit
bescheidenen 50 Stellenprozent ebenfalls einen eigenen
Wissenschaftsjournalisten in der Person von Mark
Livingston angestellt. In Sendungen wie Echo der Zeit
oder Rendez-Vous am Mittag beleuchtet er aktuelle
wissenschaftliche Entwicklungen von hoher gesellschaftlicher Relevanz.
Als letzter im Bunde hat DRS 2 Anfang 2005 eine neue
Wissenschaftsredaktorenstelle geschaffen, die ich seither besetze. Zum einen gab es Ausbaubedarf bei DRS 2
(DRS2aktuell, Hörpunkt, Kontext), zum anderen stieg
der Wunsch auch bei DRS1 und DRS3 nach mehr Beiträgen aus Wissenschaft und Forschung im Tages- aber auch
Hintergrundbereich (z.B. Input und Doppelpunkt).
Diese Stelle war daher mit einem Leistungsauftrag für
alle drei Programme verbunden.Rückblickend legte
dieser letzte Ausbauschritt das Fundament für eine
programmübergreifende Fachredaktion Wissenschaft
- angesiedelt bei DRS2. Dazu gehörte auch der intern
umstrittene Entscheid, alle Wissenschaftsredaktoren an
einem Standort zu vereinen. Mark Livingston musste
dazu von Bern nach Basel zu DRS2 zügeln. Im Windschatten dieser Umorganisation witterte der Programmleiter DRS2 Arthur Godel Morgenluft für
einen weiteren Ausbau, wie er nun vollzogen wird.
Neue Verbreitungskanäle
Auf der einen Seite stand bei DRS2 ein wöchentliches
Wissenschaftsmagazin auf der Wunschliste. Zum anderen stieg mit neuen Informationsgefässen wie HeuteMorgen und Info3 auch die Nachfrage nach aktuellen
Beiträgen aus dem Bereich Wissenschaft und Medizin an.
Eine Nachfrage, die bisher mangels vorhandener Kapazitäten nur ungenügend befriedigt werden konnte. Und
schliesslich nimmt Radio DRS mit seinen Podcast-Angeboten und dem in Planung begriffenen DAB-Infokanal
neue Verbreitungskanäle ins Visier. Kanäle, die auch mit
Inhalten versorgt sein müssen.
In einem langwierigen Entscheidungsprozess auf
höchster Ebene bewilligte schliesslich die Radiodirektion
im Frühjahr 2006 zwei neue Stellen. Auf die Ausschreibung per Inserat meldeten sich über 70 BewerberInnen.
Mit Odette Frey (Ex-Facts) und Katharina Bochsler (ExRegionaljournal Aargau/Solothurn) haben schliesslich
zwei Frauen das Rennen gemacht.
Ein wöchentliches Magazin
Die neue Fachredaktion Wissenschaft mit nun insgesamt
400% Stellenprozent und freien Mitteln, um auch Beiträge bei Freien einkaufen zu können, hat einen Strauss
an Aufgaben: Neu wird sie ein wöchentliches, ca. halbstündiges Magazin produzieren, das am Samstag um
12:40 auf DRS2 ausgestrahlt wird, mit einem geplanten
Sendestart im Januar 2007. Zur Zeit entsteht ein Detailkonzept, erste Pilotsendungen werden im November
produziert.
Zusätzlich wird ein sogenannter Wissenschafts-Desk
geschaffen. Dieser „Dienst“ wird aktiv Themen aus
den Bereichen Wissenschaft, Medizin und Technik den
Programmen und Sendegefässen anbieten und sich mit
anderen Fachredaktionen thematisch vernetzen. Die
Präsenz von Wissenschaftsthemen auf den drei Sendern
DRS 1, 2, 3 wird damit hoffentlich verstärkt. Zudem wird
es diese neue Struktur erlauben, auch rascher und flexibler auf Wissenschaftsnews zu reagieren und die erhöhte
Nachfrage der Informationsgefässe zu befriedigen.
Trotz dieses Ausbaus und der zwei neuen Stellen wird die
Fachredaktion Wissenschaft für ihre Aufgaben nicht üppig dotiert sein. Ob damit die von der Programmleitung
gestellten Erwartungen erfüllt werden, wird sich erst
zeigen müssen.
Christian Heuss
Der Autor ist Wissenschaftsredaktor bei SRDRS und koordiniert den Aufbau der neuen Fachredaktion Wissenschaft
[email protected]
SKWJ-bulletin 2/06
Seite T H E M A W issens c h aftsb o o m
R a d i o d rs
Kein Tag ohne ...
Mehr Wissen im Äther
Beiträge aus Wissenschaft, Forschung und Technik
nehmen in allen Medien wachsenden Raum ein. Ein
Anlass für die Bulletinredaktion, einmal die Experten zu
Wort kommen zu lassen.
Schweizer Radio DRS baut aus. Ab November 2006 wird
das Ressort Wissenschaft („Naturwissenschaft“), Medizin und Technik mit zwei zusätzlichen Redaktorinnen
verstärkt.
Von Neuerungen beim Radio hatte man schon länger
gehört. Als Vertreter vom Äther berichtet Koordinator
Christian Heuss über die Auswirkungen des Wissenschaftsbooms auf die Entwicklung des Sendungskonzeptes. Gleichzeitig wird bei DRS 2 eine neue Wissensbörse aufgebaut, die Interaktivität und Inhalt, Austausch
und Wissenvermittlung miteinander verbinden will.
Das Ziel ist hochgesteckt: Wissens-Symmetrie zwischen
Fragestellern und Antwortgebern wird angestrebt. Als
Lexikon sehen die Verantwortlichen [email protected]: die
“Plattform für Wissende, Fachleute, Expertinnen sowie alle
wachen und wissbegierige Menschen”.
Ein Ausbau verbunden mit einigen Erwartungen: Mehr
Wissenschaftsbeiträge in den aktuellen Informationsgefässen und ein neues, wöchentliches Wissenschaftsmagazin auf DRS2.
Auch die Information, dass - vorerst - ein Projektleiter und auch sonst noch einige Mitarbeiter für ein
Faceliftung und einen besseren Auftritt des guten alten
MTW gesucht würden, liess aufhorchen. MTW ist zwar
eine Schweizer Sendung, steht aber beim Zuschauer
in Konkurrenz mit ähnlichen Produkten im ganzen
deutschsprachigen Raum. Wo aber steht die Schweizer
Wissenschaftssendung im Vergleich? Klub-Mitglied
Reto Vetterli hat als von Zürich aus tätiger Redaktor des
3sat-Magazins „nano“ ausgezeichnete Kenntnisse dieser
Szene. Er stellte für das Bulletin einen Ueberblick über die
wichtigsten entsprechenden Sendungen zusammen.
An diesem Ueberblick ist auffallend, dass praktisch an
allen Wochentagen zwischen 14 und 20 Uhr Themen aus
Wissenschaft, Forschung und Technik auf dem TV-Programm stehen, ausser Freitag und Samstag. Interessanterweise ist aber der Sonntag mit diesen Themen besonders
stark befrachtet. MTW wird bisher am Donnerstag
ausgestrahlt. Ob das so bleibt, ist noch ungewiss. Im kommenden Bulletin werden wir mehr Informationen über
das Schweizer Wissenschaftsmagazin haben. Bis dahin soll
auch die Kollegin oder der Kollege bekannt sein, die oder
der von Helen Issler die Redaktionsleitung MTW übernehmen wird.
Und auch heute, das jüngste Print-Medium im Raum
Zürich, setzt auf die Karte Wissen: Täglich gibt es eine
Seite mit einschlägigen Themen zwischen buchstäblich
Federleichtem und Extremereignissen. Warum ein Gratisblatt wie heute auf diese Schiene setzt, berichtet unser
Carte Blanche-Gast Silvia Tschui.
Mürra Zabel
Wenn Schweizer Radio DRS einen redaktionellen Ausbau im Bereich Wissenschaft beschliesst, dann ist das
beachtlich. Denn seit Jahren wird in diesem Hause vor
allem eines: Optimiert, umstrukturiert und abgebaut mit
einem erklärten Ziel: Mehr Quantität mit weniger Leuten,
natürlich bei gleicher Qualität.
Fachredaktionen mit Know-how
Als „ein Radio mit fünf Programmen“ beliebt Radiodirektor Walter Rüegg über Schweizer Radio DRS zu
bezeichnen. Und in diesem einen Radio - verteilt auf
drei Haupt- und fünf Nebenstudios - tummeln sich
Dutzende von so genannten Fachredaktionen. Fachredaktionen speisen mit ihrem Know-how nicht nur ihre
angestammten Schwerpunktgefässe und Sendungen mit
Beiträgen, sondern stehen auch allen anderen Programmen zur Verfügung: Als Know-how Lieferanten, als Beitragsmacher und Gesprächspartner.
Da gibt es natürlich die grossen (und wichtigen) Inland-,
Ausland- und Wirtschaftsredaktionen, die allesamt in
Bern bei der Abteilung Information beheimatet sind. Sie
produzieren in erster Linie für die Primetime-Nachrichtengefässe und Infosendungen wie HeuteMorgen, RendezVous und Echo der Zeit.
Aber es gibt auch Fachredaktionen bei den Programmen:
Bei DRS2 z.B. Fachredaktionen für Religion, für Kultur,
Literatur oder Gesellschaft. Oder bei DRS1 die Fachredaktionen KGA (Konsum, Geld, Arbeit), LLG (Land,
Leute und Gesellschaft) oder die Kinderredaktion. Bei
Bedarf speisen diese Fachredaktionen auch Beiträge in
die Primetime-Infogefässe.
Und wo bleibt da die Fachredaktion Wissenschaft? Nun,
bisher war diese gänzlich inexistent. Stattdessen gab es
ein Trio von mehr oder weniger unabhängigen Einzelmasken.
Über viele Jahre war Wissenschaft bei Radio DRS ein EinMann-Betrieb. „Mister Wissenschaft“ Hans Stefan
Seite W issens c h aftsb o o m in d en M e d ien
Rüfenacht, seit fast 25 Jahren im Hause DRS im Geschäft ist mit seinen etwa wöchentlichen Beiträgen in der
Sendung Kontext auf DRS 2 eine geschätzte Institution.
Es gibt wohl kein Thema über das Hans Stefan Rüfenacht
nicht bereits Sendungen gemacht hat.
Doch selbst dem effizient organisierten Einzelkämpfer
blieb wenig Zeit und Kapazität, auch noch alle anderen
Gefässe und Programme im Hause DRS mit Themen
und Beiträgen zu beliefern, insbesondere, wenn es einmal
wirklich pressiert.
Ausbau mit Teamplayern
Darum hat die Abteilung Information im Jahre 2001 mit
bescheidenen 50 Stellenprozent ebenfalls einen eigenen
Wissenschaftsjournalisten in der Person von Mark
Livingston angestellt. In Sendungen wie Echo der Zeit
oder Rendez-Vous am Mittag beleuchtet er aktuelle
wissenschaftliche Entwicklungen von hoher gesellschaftlicher Relevanz.
Als letzter im Bunde hat DRS 2 Anfang 2005 eine neue
Wissenschaftsredaktorenstelle geschaffen, die ich seither besetze. Zum einen gab es Ausbaubedarf bei DRS 2
(DRS2aktuell, Hörpunkt, Kontext), zum anderen stieg
der Wunsch auch bei DRS1 und DRS3 nach mehr Beiträgen aus Wissenschaft und Forschung im Tages- aber auch
Hintergrundbereich (z.B. Input und Doppelpunkt).
Diese Stelle war daher mit einem Leistungsauftrag für
alle drei Programme verbunden.Rückblickend legte
dieser letzte Ausbauschritt das Fundament für eine
programmübergreifende Fachredaktion Wissenschaft
- angesiedelt bei DRS2. Dazu gehörte auch der intern
umstrittene Entscheid, alle Wissenschaftsredaktoren an
einem Standort zu vereinen. Mark Livingston musste
dazu von Bern nach Basel zu DRS2 zügeln. Im Windschatten dieser Umorganisation witterte der Programmleiter DRS2 Arthur Godel Morgenluft für
einen weiteren Ausbau, wie er nun vollzogen wird.
Neue Verbreitungskanäle
Auf der einen Seite stand bei DRS2 ein wöchentliches
Wissenschaftsmagazin auf der Wunschliste. Zum anderen stieg mit neuen Informationsgefässen wie HeuteMorgen und Info3 auch die Nachfrage nach aktuellen
Beiträgen aus dem Bereich Wissenschaft und Medizin an.
Eine Nachfrage, die bisher mangels vorhandener Kapazitäten nur ungenügend befriedigt werden konnte. Und
schliesslich nimmt Radio DRS mit seinen Podcast-Angeboten und dem in Planung begriffenen DAB-Infokanal
neue Verbreitungskanäle ins Visier. Kanäle, die auch mit
Inhalten versorgt sein müssen.
In einem langwierigen Entscheidungsprozess auf
höchster Ebene bewilligte schliesslich die Radiodirektion
im Frühjahr 2006 zwei neue Stellen. Auf die Ausschreibung per Inserat meldeten sich über 70 BewerberInnen.
Mit Odette Frey (Ex-Facts) und Katharina Bochsler (ExRegionaljournal Aargau/Solothurn) haben schliesslich
zwei Frauen das Rennen gemacht.
Ein wöchentliches Magazin
Die neue Fachredaktion Wissenschaft mit nun insgesamt
400% Stellenprozent und freien Mitteln, um auch Beiträge bei Freien einkaufen zu können, hat einen Strauss
an Aufgaben: Neu wird sie ein wöchentliches, ca. halbstündiges Magazin produzieren, das am Samstag um
12:40 auf DRS2 ausgestrahlt wird, mit einem geplanten
Sendestart im Januar 2007. Zur Zeit entsteht ein Detailkonzept, erste Pilotsendungen werden im November
produziert.
Zusätzlich wird ein sogenannter Wissenschafts-Desk
geschaffen. Dieser „Dienst“ wird aktiv Themen aus
den Bereichen Wissenschaft, Medizin und Technik den
Programmen und Sendegefässen anbieten und sich mit
anderen Fachredaktionen thematisch vernetzen. Die
Präsenz von Wissenschaftsthemen auf den drei Sendern
DRS 1, 2, 3 wird damit hoffentlich verstärkt. Zudem wird
es diese neue Struktur erlauben, auch rascher und flexibler auf Wissenschaftsnews zu reagieren und die erhöhte
Nachfrage der Informationsgefässe zu befriedigen.
Trotz dieses Ausbaus und der zwei neuen Stellen wird die
Fachredaktion Wissenschaft für ihre Aufgaben nicht üppig dotiert sein. Ob damit die von der Programmleitung
gestellten Erwartungen erfüllt werden, wird sich erst
zeigen müssen.
Christian Heuss
Der Autor ist Wissenschaftsredaktor bei SRDRS und koordiniert den Aufbau der neuen Fachredaktion Wissenschaft
[email protected]
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Seite Seite MONTAG
DIENSTAG
MITTWOCH
DONNERSTAG
FREITAG
SONNTAG
Planet Wissen (SWR)
LexiTV - Wissen (MDR)
Clever (Sat.1)
Länge 60’, monothematisch
Sendezeit
Di, 14:30-15:30
Themen Mensch, Gesellschaft, Kultur, Natur, Wissen-
schaft, Technik
www.lexi-tv.de
Länge 30’
Sendezeit Mi, 20:15-21:15
Themen Alltagsfragen
www.sat1.de/comedy_show/clever/
Wissen macht Ah! (WDR, KI.KA)
Länge 30’, Magazin
Sendezeit
Fr, 13:30-14:00 WDR;
Mo-Do, 19:25 KI.KA
Themen Alltagsfragen,
Experimente
www.wdr.de/tv/wissen-macht-ah/flash.
phtml
Kopfball (WDR)
Länge 60’, Magazin
Sendezeit Mo-Fr, 14:00-15:00
Themen Natur, Technik, u.a.
www.planet-wissen.de/pw/index.html
Plietsch (NDR)
Länge 30’, monothematisch
Sendezeit
Do, 18:15-18:45
Themen Aktuelles, Porträts, skurrile Wissenschaft, Experimente
www3.ndr.de/ndrtv_pages_std/
0,3147,SPM10196,00.html
Faszination Wissen (BR)
Länge 45’, Magazin
Sendezeit
Do, 19:30-20:15
Themen Aktuelles und
Faszinierendes aus Wissenschaften und Technik
www.br-online.de/wissen-bildung/sendungen/faszinationwissen/index.xml
Geist und Gehirn (BR alpha)
Länge 15’, Magazin
Sendezeit
22:45-23:00
Themen Wunderwerk im Kopf
www.br-online.de/alpha/geistundgehirn/
Abenteuer Leben (Kabel1)
Mythbusters (RTL2)
Länge 30’, Magazin
Sendezeit
Mo-Sa, 17:45-18:15
Themen Alltag, Wissenschaft, Technik und Mensch
www.kabeleins.de/doku_reportage/abenteuer_leben/index.php
Länge: 30’, Magazin
Sendezeit
Di, 17:00-19:00
Themen Alltagsmythen
mit Special Effects Experten
www.discovery.de/mythbusters
nano (3sat: ARD, ZDF, ORF, SF)
Länge 30’, Magazin
Sendezeit
Mo-Fr, 18:30-19:00
Themen Natur-, Geistes- bis Politikwissenschaft
www.3sat.de/nano
Ozon (RBB)
Länge 30’, Magazin
Sendezeit
Mi, 21:30,
14-tägig
Themen
Wissenschaft und
Umwelt
www.rbb-online.de/ozon
Abenteuer Wissen (ZDF)
Länge 30’, monothematisch
Sendezeit Mi, 22:15-45,
Einfach genial (MDR)
3 x monatlich
Länge 25’, Magazin
Themen
Technik und Natur, Sendezeit
Di, 19:50-20:15
Psychologie und Ge
Themen Erfindungen, Produkte, schichte
Spartipps
www.zdf.de/ZDFde/inwww.mdr.de/einfach-genial/
halt/1/0,1872,1020545,00.html
Quarks & Co. (WDR)
Galileo (Pro7)
Länge 60’, Magazin
Sendezeit
Mo-Fr, 19:00-20:00
Themen: Wissen und Wissen-
schaft
www.prosieben.de/lifestyle_magazine/galileo/
Puls (SF)
Länge 45’, Magazin
Sendezeit
Mo, 21:00-20:45
Themen Medizin, Patientenge-
schichten; Schweizer Bezug
www.sf.tv/sf1/puls/index.php
Länge 30’, monothematisch
Sendezeit
Di, 21:00-21:45
14-tägig
Themen Naturwissenschaft
www.quarks.de
Q21 (WDR)
Länge 45’, Magazin
Sendezeit
Di, 21:00-21:45, 14-tägig
Themen gesellschaftliche Auswirkungen des wissenschaftlichen Fortschritts
www.wdr.de/tv/q21/
Echt! (MDR)
Future Trend (RTL)
Länge 30’, Magazin
Sendezeit
Mo, 23:30-00:00
Themen Innovationen, Trends und Erfindungen www.azmedia.de/portal/lib/index.php?fo
rmat=futuretrend&area=tv&cmd=archiv
Länge 30’
Sendezeit
Di, 21:15-21:45, 14-tägig
Themen Wissenschaft
www.mdr.de/echt/
Joachim Bublath (ZDF)
Länge 30’
Sendezeit
Mi, 22:15-22:45,
monatlich
Themen Phänomene aus Wis-
senschaft und Technik
www.zdf.de/ZDFde/inhalt/1/0,1872,1020545,00.html
Alpha Centauri (BR alpha)
Länge 15’
Sendezeit:
Mi, 22:45-23:00,
14-tägig
Themen Sterngucken
www.br-online.de/alpha/centauri/
Länge 30’
Sendezeit
So, 11:03-11:30
Themen
Zuschauerfragen
www.kopfball.de/stc_home.
phtml?kbsec=home
Prisma (NDR)
Länge 30’, Magazin
Sendezeit
So, 13:45-14:15
Themen: Naturwissenschaft, Medizin, Technik und Forschung
www.ndr.de/tv/prisma/
hitec (3sat)
Länge 30’, Doku
Sendezeit
So 16:00-16:30
Themen Wissenschaft, Technik
www.3sat.de/hitec
MTW (SF)
Länge 45’, Magazin
Sendezeit
Do, 21:00-20:45,
14-tägig
Themen technologische Ent-
wicklung, wissenschaft-
liche Forschung und deren Wechselwirkung mit dem Menschen; Schweizer Bezug
www2.sfdrs.ch/sf1/mtw/index.php
W wie Wissen (ARD)
Länge 27’, Magazin
Sendezeit
So, 17:03-30,
wöchentlich
Themen Wissenswertes aus dem Alltag
www.daserste.de/wwiewissen/
Newton (ORF)
Länge 30’, Magazin
Sendezeit
So, 19:00-30
Themen Wissenschaft
www.tv.orf.at/newton
Odysso (SWR)
Länge 30’, monothematisch
Sendezeit
Do, 22:00-22:30
Themen Wissenschaft, Gesund-
heit, Leben
www.swr.de/odysso/
Welt der Wunder (RTL2)
Länge 60’, Magazin
Sendezeit
So, 19:00-20:00
Themen Natur, Technik, Mensch, Tier
www.weltderwunder.de/
Wunderwelt Wissen (Pro7)
SONNTAG
SAMSTAG
neues (3sat)
Länge der Sendung:
30’, Magazin
Sendezeit:
16:30-17:00
Themen: Computer
Internet:http://www.3sat.de/neues/
Länge 60’, Magazin
Sendezeit
So, 19:00-20:00
Themen Wissen
www.prosieben.de/lifestyle_magazine/
www/
Planetopia (Sat.1)
Länge 45’, Magazin
Sendezeit
So, 22:45-23:30
Themen: modernes Leben,
Forschung und Technik
www.planetopia.de/
Zusammenstellung: Reto Vetterli
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Planet Wissen (SWR)
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Clever (Sat.1)
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Di, 14:30-15:30
Themen Mensch, Gesellschaft, Kultur, Natur, Wissen-
schaft, Technik
www.lexi-tv.de
Länge 30’
Sendezeit Mi, 20:15-21:15
Themen Alltagsfragen
www.sat1.de/comedy_show/clever/
Wissen macht Ah! (WDR, KI.KA)
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Fr, 13:30-14:00 WDR;
Mo-Do, 19:25 KI.KA
Themen Alltagsfragen,
Experimente
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phtml
Kopfball (WDR)
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Sendezeit Mo-Fr, 14:00-15:00
Themen Natur, Technik, u.a.
www.planet-wissen.de/pw/index.html
Plietsch (NDR)
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Themen Aktuelles, Porträts, skurrile Wissenschaft, Experimente
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0,3147,SPM10196,00.html
Faszination Wissen (BR)
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Themen Aktuelles und
Faszinierendes aus Wissenschaften und Technik
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Themen Wunderwerk im Kopf
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mit Special Effects Experten
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Themen Natur-, Geistes- bis Politikwissenschaft
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Ozon (RBB)
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Sendezeit
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14-tägig
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Wissenschaft und
Umwelt
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Abenteuer Wissen (ZDF)
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Technik und Natur, Sendezeit
Di, 19:50-20:15
Psychologie und Ge
Themen Erfindungen, Produkte, schichte
Spartipps
www.zdf.de/ZDFde/inwww.mdr.de/einfach-genial/
halt/1/0,1872,1020545,00.html
Quarks & Co. (WDR)
Galileo (Pro7)
Länge 60’, Magazin
Sendezeit
Mo-Fr, 19:00-20:00
Themen: Wissen und Wissen-
schaft
www.prosieben.de/lifestyle_magazine/galileo/
Puls (SF)
Länge 45’, Magazin
Sendezeit
Mo, 21:00-20:45
Themen Medizin, Patientenge-
schichten; Schweizer Bezug
www.sf.tv/sf1/puls/index.php
Länge 30’, monothematisch
Sendezeit
Di, 21:00-21:45
14-tägig
Themen Naturwissenschaft
www.quarks.de
Q21 (WDR)
Länge 45’, Magazin
Sendezeit
Di, 21:00-21:45, 14-tägig
Themen gesellschaftliche Auswirkungen des wissenschaftlichen Fortschritts
www.wdr.de/tv/q21/
Echt! (MDR)
Future Trend (RTL)
Länge 30’, Magazin
Sendezeit
Mo, 23:30-00:00
Themen Innovationen, Trends und Erfindungen www.azmedia.de/portal/lib/index.php?fo
rmat=futuretrend&area=tv&cmd=archiv
Länge 30’
Sendezeit
Di, 21:15-21:45, 14-tägig
Themen Wissenschaft
www.mdr.de/echt/
Joachim Bublath (ZDF)
Länge 30’
Sendezeit
Mi, 22:15-22:45,
monatlich
Themen Phänomene aus Wis-
senschaft und Technik
www.zdf.de/ZDFde/inhalt/1/0,1872,1020545,00.html
Alpha Centauri (BR alpha)
Länge 15’
Sendezeit:
Mi, 22:45-23:00,
14-tägig
Themen Sterngucken
www.br-online.de/alpha/centauri/
Länge 30’
Sendezeit
So, 11:03-11:30
Themen
Zuschauerfragen
www.kopfball.de/stc_home.
phtml?kbsec=home
Prisma (NDR)
Länge 30’, Magazin
Sendezeit
So, 13:45-14:15
Themen: Naturwissenschaft, Medizin, Technik und Forschung
www.ndr.de/tv/prisma/
hitec (3sat)
Länge 30’, Doku
Sendezeit
So 16:00-16:30
Themen Wissenschaft, Technik
www.3sat.de/hitec
MTW (SF)
Länge 45’, Magazin
Sendezeit
Do, 21:00-20:45,
14-tägig
Themen technologische Ent-
wicklung, wissenschaft-
liche Forschung und deren Wechselwirkung mit dem Menschen; Schweizer Bezug
www2.sfdrs.ch/sf1/mtw/index.php
W wie Wissen (ARD)
Länge 27’, Magazin
Sendezeit
So, 17:03-30,
wöchentlich
Themen Wissenswertes aus dem Alltag
www.daserste.de/wwiewissen/
Newton (ORF)
Länge 30’, Magazin
Sendezeit
So, 19:00-30
Themen Wissenschaft
www.tv.orf.at/newton
Odysso (SWR)
Länge 30’, monothematisch
Sendezeit
Do, 22:00-22:30
Themen Wissenschaft, Gesund-
heit, Leben
www.swr.de/odysso/
Welt der Wunder (RTL2)
Länge 60’, Magazin
Sendezeit
So, 19:00-20:00
Themen Natur, Technik, Mensch, Tier
www.weltderwunder.de/
Wunderwelt Wissen (Pro7)
SONNTAG
SAMSTAG
neues (3sat)
Länge der Sendung:
30’, Magazin
Sendezeit:
16:30-17:00
Themen: Computer
Internet:http://www.3sat.de/neues/
Länge 60’, Magazin
Sendezeit
So, 19:00-20:00
Themen Wissen
www.prosieben.de/lifestyle_magazine/
www/
Planetopia (Sat.1)
Länge 45’, Magazin
Sendezeit
So, 22:45-23:30
Themen: modernes Leben,
Forschung und Technik
www.planetopia.de/
Zusammenstellung: Reto Vetterli
Seite SKWJ-bulletin 2/06
Carte b l an c h e f ü r S i l via T s c h ui
I B M - B esu c h
einem Absacken der Leser-Aufmerksamkeit Gegensteuer
zu halten.
Bei heute, so wurde von externen Blattkritikern vermerkt,
herrscht eine auffällige Diskrepanz zwischen der Sprache
der einzelnen Ressorts. Während sich der «Nachtleben»Teil scheu dem Jugendslang annähert, ist der News- und
der Wissens-Teil in der Regel sprachlich sehr nüchtern
gehalten. Die Komplexität der Sprache ähnelt sich aber
im vorderen und hinteren Teil. Als Grundregel gilt:
Einfachheit vor sprachlicher Selbstverwirklichung des
Redaktors, oder, in diesem Falle, der Redaktorin. Sätze
sollen möglichst Hauptsätze bleiben, Fremdwörter sollen
möglichst durch ein deutsches Äquivalent (!) ausgedrückt
werden.
Erwünschte Form und erwünschter Inhalt
Zunächst ein Aufwärmer der alten Binsenwahrheit; so
abgelutscht, dass sie nicht mal einen ausgeführten Satz
benötigt: Informationsflut – Überschwapp, jüngere
Menschen – Desorientierung. Ein Fakt, der von den
Testgruppen bei der Beurteilung der Nullnummern ausserordentlich deutlich bestätigt wurde. Alles, was auch nur
ansatzweise wild, anders, vielleicht auch boulevardesk war, Populäre Bildsprache
fiel ins Bodenlose. Gewünscht war ein klares, einfaches
Die doch grössere Textlastigkeit der Artikel muss in der
Layout mit determinierter, hierarchischer Leserführung.
Aufbereitung und im Layout aufgefangen werden, eine
Es ist wohl im Zusammenhang mit populärwissenschaftli- Aufgabe, an der heute ständig feilt: Mit einer klaren und
chen Artikeln nicht falsch, von der erwünschten Form auf doch populären Bildsprache, mit - wo es geht - schmisden erwünschten Inhalt abzuleiten.
sigen Titeln, auch mit der Proportionierung des Textes
mittels Zwischentiteln zu verdaulichen Häppchen. Das
Der zweite Grund, warum dieses Bedürfnis nach einfach
Leserbrief-Feedback bei eher trockenen, langen Texabgehandelter Wissenschaft besteht, kann schon beinahe
ten fällt dann aber oftmals optimistischer aus als es die
als Medienkritik verstanden werden: Vor allem Printmeredaktionsinterne Diskussion vermuten liesse. Trotz des
dien gehen nach der Meinung des heute-Chefredaktors
Wunschs nach verständlicher Erklärung soll und will der
Bernhard Weissberg häufig von einer zu hoch eingeschät- Leser eben auch nicht unterschätzt werden.
zen Allgemeinbildung des Leser aus – oder möchten nur
Die dritte, wichtigste, aber nicht schwierigste Entscheifür ein Lesersegment produzieren, bei dem dieser Wisdung betrifft den Themenschwerpunkt: Menschen wollen
senshorizont vorausgesetzt werden kann. Uns erreichen
über Menschen lesen, im Essentiellen über sich selbst. Im
denn auch wöchentlich Leserbriefe, die diese Annahme
Wissens-Teil bekommen deshalb biologische und psybestätigen.
chologische Studien den grössten Platz. Tiere und Umwelt
ziehen auch immer, und einer generellen Technikfaszination, gekoppelt mit einer Portion Science-Fiction muss
ebenfalls Genüge getan werden: Weltraumthemen sind
«Guten Abend, Ich möchte nur
bei uns überproportional vertreten.
ganz kurz gratulieren! Bei der
heute-Ausgabe vom 19.09.06 war
eine sehr gute Erklärung über die
drei Abstimmungen. Es war nicht
so schwierig wie sonst! Weiter so!
Mit freundlichen Grüssen.»
Dass da also das Bedürfnis nach einer «Erklärung der
Welt» ist, ist unbestritten. Dass der Leser aber auch dort
erreicht werden soll, wo er die Information überhaupt
verarbeiten kann, dass der Leser nicht vor einer «Textwüste» erschrickt und sich sogleich ausklinkt, darin
besteht die Herausforderung und die Gratwanderung.
Verschiedene Instrumente stehen zur Verfügung, um
A us z ei c h nungen
Revolutionär
Eine Portion Wissen täglich
Die Entscheidung, in heute «Wissens»-Artikel auf täglicher Basis zu publizieren, war klar wie eine mit Zeitungspapier liebevoll abgeriebene Fensterscheibe: In den
Marketingumfragen im Vorfeld der Lancierung einer
neuen Gratiszeitung schrie die Testleserschaft geradezu
nach einer «Erklärung der Welt». Zweierlei Faktoren
scheinen bei diesem Bedürfnis mitzuspielen.
Seite Für die Zukunft überlegen wir uns, ob wir auf unserer
Wissens-Seite monothematisch bleiben, oder ob wir verschiedene Stoffe kürzer behandeln wollen. Die Leserrückmeldungen zeigen aber, dass auch in einer Gratiszeitung
Platz ist für komplexer dargelegte Sachverhalte.
Die Carte Blanche-Autorin über sich:
Silvia Tschui schlafwandelte einige Semester an der Uni Zürich am
germanistischen Seminar herum, bis sie sich für eine Kunstausbildung in Zürich und London entschied. Zu ihrem Job als Wissens/Hintergrunds- und Literatur-Redaktorin bei heute kam sie zur
eigenen Ueberraschung.
Das IBM Zurich Research Lab feiert in diesem Jahr den
50. Geburtstag. Anlass für den Klub, den Forschungssitz in
Rüschlikon zu besuchen.
Der Ort ist gut gewählt. Etwas versteckt an Zürichs Stadtrand
liegen “auf den Anhöhen Rüschlikons die vier flachen, weissen Gebäude des Forschungszentrums – ganz in der Tradition
schweizerischen Understatements“, heisst es im Magazin „IBM
Think!“. „Der unauffällige Stil der Architektur, die beschauliche
Landschaft, die offene und freundliche Atmosphäre machen
das Wesen des Instituts aus und stehen in deutlichem Kontrast
zu den Forschungen am Campus: denn die sind oft umwälzend,
ja revolutionär.“ – Das IBM Zurich Research Lab, eines von
acht Forschungslaboratorien des Grosskonzerns, Arbeitgeber
von 300 Wissenschafterinnen und Wissenschaftern aus über 25
Nationen, feiert in diesem Jahr den 50. Geburtstag. Anfang Juli
hatten wir die Möglichkeit, die Labors zu besuchen und einen
Einblick in die aktuelle Forschung zu erhalten.
Mit einem Blick zurück begann das Referat von Karin Vey, der
Kommunikationschefin von IBM Zürich. Highlights seien die
Erfindung des Rastertunnel-Mikroskops durch Gerd Binnig
und Heinrich Rohrer (Physik-Nobelpreis 1986) und die Arbeiten von K. Alex Müller und Georg Bednorz über die
Hochtemperatur-Supraleitung (Physik-Nobelpreis 1987). Die
Entdeckung des Rastertunnel-Mikroskops legte die Grundlage
für die Nanotechnologie“, so Karin Vey.
„Welche Fortschritte die Nanotechnologie seitdem gemacht hat,
zeigt eine revolutionäre nanomechanische Speichertechnologie,
die die Zürcher Experten derzeit entwickeln. Zur Speicherung
‚schreiben’ Tausende feiner Spitzen nur wenige nanometergrosse Vertiefungen in eine Polymeroberfläche, die dann auch
wieder ausgelesen und gelöscht werden können,” berichtete
Paul Seidler, Leiter des Departements Science & Technology.
Der Prototyp des Nanospeichers erreiche so eine extrem hohe
Speicherdichte von mehr als einem Terabit pro Quadratzoll,
was der Menge von rund 25 DVDs auf der Fläche einer Briefmarke entspreche.
Auf einem Laborrundgang berichteten Gerhard Meyer über
aktuelle Projekte im Bereich atomarer Manipulationen (erst
kürzlich berichtete Science über die Arbeiten) und Roger Dangel über optische Datenverbindungen. Einen weiteren For-schungsbereich stellte Doug Dykeman vor: den Service Research. Dabei geht es im Wesentlichen um neue Technologien
wie etwas den „On Demand Innovation Services“ (ODIS).
„Hier arbeiten Forscher gemeinsam mit Beratern und dem Kunden an innovativen Lösungen für deren komplexe Geschäftsprobleme.” Eine solche Kooperation von Forschung
und Beratung ist in der gesamten IT-Industrie einmalig“,
heisst es dazu in „IBM Think!“.
50 Jahre IBM Zürich: die Forscher verstehen es auch heute noch,
für die immer komplexer werdenden Anliegen zu begeistern.
Michael Breu
Weitere Informationen zum Forschungszentrum sowie dem
Jubiläumsjahr 2006: www.zurich.ibm.com.
Susan Gasser, Professorin für Molekularbiologie an der
Universität Basel und Direktorin des Friedrich MiescherInstituts, wurde mit dem Otto Nägeli-Preis ausgezeichnet.
Den mit 200 000 Franken dotierten Preis erhielt sie für
bahnbrechende Analysen, die wichtig seien für die weitere
Erforschung von Krebs- und Alterungsprozessen. Die
Verbindung der Disziplinen Biologie, Genetik und Zellbiologie sei Susan Gasser hervorragend gelungen.
Hans-Jörg Rheinberger wurde mit dem cogito-Preis
2006 für seine originellen wissenschaftshistorischen
Analysen ausgezeichnet. Der Biologe Rheinberger, in
Grabs SG geborener Bürger von Liechtenstein, ist Direktor am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte
in Berlin. Der mit 50 000 Franken dotierte Preis der
cogito foundation mit Sitz in Wollerau zeichnet Personen
aus, die erfolgreich disziplinübergreifend forschen.
Odette Frey und Mark Livingston erhalten den
«Prix Excellence» der Schweizerische Akademie der
Medizinischen Wissenschaften. Dieser Preis wird dieses
Jahr zum ersten Mal verliehen. Die mit 10 000 Franken
dotierte Auszeichnung geht zu gleichen Teilen an Mark
Livingston von Schweizer Radio DRS für seine Sendungen
«Lizenz zum Klonen» und «Klonforschung in Newcastle»
sowie an Odette Frey für ihren Artikel «Fragen Sie Ihre
Gene» (“Facts”).
Andreas Moser, Redaktionsleiter und Moderator der SFSendung „Netz Natur“, wurde von der VetSuisse-Fakultät
der Uni Zürich mit einem Ehrendoktortitel ausgezeichnet.
Europa Nostra Medaille für die aussergewöhnlich
respektvolle Restaurierung des Badepavillons des Hernerguts Horgen. Auf einem Inselchen im Zürichsee zwischen 1899 und 1900 erbaut, war die Restaurierung dieses
beispielhaften Baus im Stil, der Schlossarchitektur des
Barock eine besondere Herausforderung an die Architekten und Restauratoren. Die Europa Nostra Medaille ist
die höchste Auszeichnung dieser Art.
P ub l ikati o n
Irène Dietschis Buch „Fragiles Leben – Leben mit
Hirnverletzungen“ ist im Verlag Orell Füssli AG Zürich
erschienen. Paralell zum Buch erschien der gleichnamige
Dokumentarfilm von Rudolf Welten. Die Autoren behandeln das Thema mit grosser Einfühlsamkeit. Irène
Dietschis Porträts ergänzen die Langzeitbeobachtungen
des Filmemachers. Buch und DVD gibt es im Package.
Seite SKWJ-bulletin 2/06
Carte b l an c h e f ü r S i l via T s c h ui
I B M - B esu c h
einem Absacken der Leser-Aufmerksamkeit Gegensteuer
zu halten.
Bei heute, so wurde von externen Blattkritikern vermerkt,
herrscht eine auffällige Diskrepanz zwischen der Sprache
der einzelnen Ressorts. Während sich der «Nachtleben»Teil scheu dem Jugendslang annähert, ist der News- und
der Wissens-Teil in der Regel sprachlich sehr nüchtern
gehalten. Die Komplexität der Sprache ähnelt sich aber
im vorderen und hinteren Teil. Als Grundregel gilt:
Einfachheit vor sprachlicher Selbstverwirklichung des
Redaktors, oder, in diesem Falle, der Redaktorin. Sätze
sollen möglichst Hauptsätze bleiben, Fremdwörter sollen
möglichst durch ein deutsches Äquivalent (!) ausgedrückt
werden.
Erwünschte Form und erwünschter Inhalt
Zunächst ein Aufwärmer der alten Binsenwahrheit; so
abgelutscht, dass sie nicht mal einen ausgeführten Satz
benötigt: Informationsflut – Überschwapp, jüngere
Menschen – Desorientierung. Ein Fakt, der von den
Testgruppen bei der Beurteilung der Nullnummern ausserordentlich deutlich bestätigt wurde. Alles, was auch nur
ansatzweise wild, anders, vielleicht auch boulevardesk war, Populäre Bildsprache
fiel ins Bodenlose. Gewünscht war ein klares, einfaches
Die doch grössere Textlastigkeit der Artikel muss in der
Layout mit determinierter, hierarchischer Leserführung.
Aufbereitung und im Layout aufgefangen werden, eine
Es ist wohl im Zusammenhang mit populärwissenschaftli- Aufgabe, an der heute ständig feilt: Mit einer klaren und
chen Artikeln nicht falsch, von der erwünschten Form auf doch populären Bildsprache, mit - wo es geht - schmisden erwünschten Inhalt abzuleiten.
sigen Titeln, auch mit der Proportionierung des Textes
mittels Zwischentiteln zu verdaulichen Häppchen. Das
Der zweite Grund, warum dieses Bedürfnis nach einfach
Leserbrief-Feedback bei eher trockenen, langen Texabgehandelter Wissenschaft besteht, kann schon beinahe
ten fällt dann aber oftmals optimistischer aus als es die
als Medienkritik verstanden werden: Vor allem Printmeredaktionsinterne Diskussion vermuten liesse. Trotz des
dien gehen nach der Meinung des heute-Chefredaktors
Wunschs nach verständlicher Erklärung soll und will der
Bernhard Weissberg häufig von einer zu hoch eingeschät- Leser eben auch nicht unterschätzt werden.
zen Allgemeinbildung des Leser aus – oder möchten nur
Die dritte, wichtigste, aber nicht schwierigste Entscheifür ein Lesersegment produzieren, bei dem dieser Wisdung betrifft den Themenschwerpunkt: Menschen wollen
senshorizont vorausgesetzt werden kann. Uns erreichen
über Menschen lesen, im Essentiellen über sich selbst. Im
denn auch wöchentlich Leserbriefe, die diese Annahme
Wissens-Teil bekommen deshalb biologische und psybestätigen.
chologische Studien den grössten Platz. Tiere und Umwelt
ziehen auch immer, und einer generellen Technikfaszination, gekoppelt mit einer Portion Science-Fiction muss
ebenfalls Genüge getan werden: Weltraumthemen sind
«Guten Abend, Ich möchte nur
bei uns überproportional vertreten.
ganz kurz gratulieren! Bei der
heute-Ausgabe vom 19.09.06 war
eine sehr gute Erklärung über die
drei Abstimmungen. Es war nicht
so schwierig wie sonst! Weiter so!
Mit freundlichen Grüssen.»
Dass da also das Bedürfnis nach einer «Erklärung der
Welt» ist, ist unbestritten. Dass der Leser aber auch dort
erreicht werden soll, wo er die Information überhaupt
verarbeiten kann, dass der Leser nicht vor einer «Textwüste» erschrickt und sich sogleich ausklinkt, darin
besteht die Herausforderung und die Gratwanderung.
Verschiedene Instrumente stehen zur Verfügung, um
A us z ei c h nungen
Revolutionär
Eine Portion Wissen täglich
Die Entscheidung, in heute «Wissens»-Artikel auf täglicher Basis zu publizieren, war klar wie eine mit Zeitungspapier liebevoll abgeriebene Fensterscheibe: In den
Marketingumfragen im Vorfeld der Lancierung einer
neuen Gratiszeitung schrie die Testleserschaft geradezu
nach einer «Erklärung der Welt». Zweierlei Faktoren
scheinen bei diesem Bedürfnis mitzuspielen.
Seite Für die Zukunft überlegen wir uns, ob wir auf unserer
Wissens-Seite monothematisch bleiben, oder ob wir verschiedene Stoffe kürzer behandeln wollen. Die Leserrückmeldungen zeigen aber, dass auch in einer Gratiszeitung
Platz ist für komplexer dargelegte Sachverhalte.
Die Carte Blanche-Autorin über sich:
Silvia Tschui schlafwandelte einige Semester an der Uni Zürich am
germanistischen Seminar herum, bis sie sich für eine Kunstausbildung in Zürich und London entschied. Zu ihrem Job als Wissens/Hintergrunds- und Literatur-Redaktorin bei heute kam sie zur
eigenen Ueberraschung.
Das IBM Zurich Research Lab feiert in diesem Jahr den
50. Geburtstag. Anlass für den Klub, den Forschungssitz in
Rüschlikon zu besuchen.
Der Ort ist gut gewählt. Etwas versteckt an Zürichs Stadtrand
liegen “auf den Anhöhen Rüschlikons die vier flachen, weissen Gebäude des Forschungszentrums – ganz in der Tradition
schweizerischen Understatements“, heisst es im Magazin „IBM
Think!“. „Der unauffällige Stil der Architektur, die beschauliche
Landschaft, die offene und freundliche Atmosphäre machen
das Wesen des Instituts aus und stehen in deutlichem Kontrast
zu den Forschungen am Campus: denn die sind oft umwälzend,
ja revolutionär.“ – Das IBM Zurich Research Lab, eines von
acht Forschungslaboratorien des Grosskonzerns, Arbeitgeber
von 300 Wissenschafterinnen und Wissenschaftern aus über 25
Nationen, feiert in diesem Jahr den 50. Geburtstag. Anfang Juli
hatten wir die Möglichkeit, die Labors zu besuchen und einen
Einblick in die aktuelle Forschung zu erhalten.
Mit einem Blick zurück begann das Referat von Karin Vey, der
Kommunikationschefin von IBM Zürich. Highlights seien die
Erfindung des Rastertunnel-Mikroskops durch Gerd Binnig
und Heinrich Rohrer (Physik-Nobelpreis 1986) und die Arbeiten von K. Alex Müller und Georg Bednorz über die
Hochtemperatur-Supraleitung (Physik-Nobelpreis 1987). Die
Entdeckung des Rastertunnel-Mikroskops legte die Grundlage
für die Nanotechnologie“, so Karin Vey.
„Welche Fortschritte die Nanotechnologie seitdem gemacht hat,
zeigt eine revolutionäre nanomechanische Speichertechnologie,
die die Zürcher Experten derzeit entwickeln. Zur Speicherung
‚schreiben’ Tausende feiner Spitzen nur wenige nanometergrosse Vertiefungen in eine Polymeroberfläche, die dann auch
wieder ausgelesen und gelöscht werden können,” berichtete
Paul Seidler, Leiter des Departements Science & Technology.
Der Prototyp des Nanospeichers erreiche so eine extrem hohe
Speicherdichte von mehr als einem Terabit pro Quadratzoll,
was der Menge von rund 25 DVDs auf der Fläche einer Briefmarke entspreche.
Auf einem Laborrundgang berichteten Gerhard Meyer über
aktuelle Projekte im Bereich atomarer Manipulationen (erst
kürzlich berichtete Science über die Arbeiten) und Roger Dangel über optische Datenverbindungen. Einen weiteren For-schungsbereich stellte Doug Dykeman vor: den Service Research. Dabei geht es im Wesentlichen um neue Technologien
wie etwas den „On Demand Innovation Services“ (ODIS).
„Hier arbeiten Forscher gemeinsam mit Beratern und dem Kunden an innovativen Lösungen für deren komplexe Geschäftsprobleme.” Eine solche Kooperation von Forschung
und Beratung ist in der gesamten IT-Industrie einmalig“,
heisst es dazu in „IBM Think!“.
50 Jahre IBM Zürich: die Forscher verstehen es auch heute noch,
für die immer komplexer werdenden Anliegen zu begeistern.
Michael Breu
Weitere Informationen zum Forschungszentrum sowie dem
Jubiläumsjahr 2006: www.zurich.ibm.com.
Susan Gasser, Professorin für Molekularbiologie an der
Universität Basel und Direktorin des Friedrich MiescherInstituts, wurde mit dem Otto Nägeli-Preis ausgezeichnet.
Den mit 200 000 Franken dotierten Preis erhielt sie für
bahnbrechende Analysen, die wichtig seien für die weitere
Erforschung von Krebs- und Alterungsprozessen. Die
Verbindung der Disziplinen Biologie, Genetik und Zellbiologie sei Susan Gasser hervorragend gelungen.
Hans-Jörg Rheinberger wurde mit dem cogito-Preis
2006 für seine originellen wissenschaftshistorischen
Analysen ausgezeichnet. Der Biologe Rheinberger, in
Grabs SG geborener Bürger von Liechtenstein, ist Direktor am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte
in Berlin. Der mit 50 000 Franken dotierte Preis der
cogito foundation mit Sitz in Wollerau zeichnet Personen
aus, die erfolgreich disziplinübergreifend forschen.
Odette Frey und Mark Livingston erhalten den
«Prix Excellence» der Schweizerische Akademie der
Medizinischen Wissenschaften. Dieser Preis wird dieses
Jahr zum ersten Mal verliehen. Die mit 10 000 Franken
dotierte Auszeichnung geht zu gleichen Teilen an Mark
Livingston von Schweizer Radio DRS für seine Sendungen
«Lizenz zum Klonen» und «Klonforschung in Newcastle»
sowie an Odette Frey für ihren Artikel «Fragen Sie Ihre
Gene» (“Facts”).
Andreas Moser, Redaktionsleiter und Moderator der SFSendung „Netz Natur“, wurde von der VetSuisse-Fakultät
der Uni Zürich mit einem Ehrendoktortitel ausgezeichnet.
Europa Nostra Medaille für die aussergewöhnlich
respektvolle Restaurierung des Badepavillons des Hernerguts Horgen. Auf einem Inselchen im Zürichsee zwischen 1899 und 1900 erbaut, war die Restaurierung dieses
beispielhaften Baus im Stil, der Schlossarchitektur des
Barock eine besondere Herausforderung an die Architekten und Restauratoren. Die Europa Nostra Medaille ist
die höchste Auszeichnung dieser Art.
P ub l ikati o n
Irène Dietschis Buch „Fragiles Leben – Leben mit
Hirnverletzungen“ ist im Verlag Orell Füssli AG Zürich
erschienen. Paralell zum Buch erschien der gleichnamige
Dokumentarfilm von Rudolf Welten. Die Autoren behandeln das Thema mit grosser Einfühlsamkeit. Irène
Dietschis Porträts ergänzen die Langzeitbeobachtungen
des Filmemachers. Buch und DVD gibt es im Package.
SKWJ-bulletin 2/06
Seite Seite G enera l versamm l ung 2 0 0 6
Protokoll der 33. Generalversammlung des
Schweizerischen Klubs für Wissenschaftsjournalismus (SKWJ) 2006
Ort: Ehemaliger Hauptsitz des Weltfussballverbands
FIFA auf dem Sonnenberg in Zürich
Entschuldigt sind die Vorstandsmitglieder This Wachter, Christian Heuss und Martina Frei
Protokollführer ist Patrick Imhasly. Als Stimmenzähler werden bestimmt: Irène Dietschi und Mark
Livingston
1. Genehmigung des Protokolls der GV 2005
Das Protokoll der GV 2005 wird auf Antrag des Präsidenten ohne Beanstandungen und per Akklamation genehmigt.
2. Jahresbericht des Präsidenten
Periode 17.6.2005 bis 8.6.2006 siehe Seite 9 und 10.
Mitgliederbestand am 9.6.2006:
ordentliche Mitglieder: 129 (2005: 128)
ausserordentliche Mitglieder: 113 (2005:106)
Ehrenmitglieder: 9 (2005:9)
Gönner: 11 (2005:11)
3. Jahresbericht des Kassiers, Jahresabschluss
Der Kassier Patrick Imhasly legt eine Jahresrechnung
vor, die einen Ausgabenüberschuss von 7588,43
Franken aufweist. Damit beträgt die Bilanzsumme
per 31.12.2005 42‘523,57 Franken.
Jahresrechnung 2005 / Budget 2006
Einnahmen
Budget
Ausgaben
Budget
2005
2006
2005
2006
15’715
15’000
Vorstand
1’996,70
2’000
3’800
5’000
Sekretariat
3’903,75
2’800
605
500
Website
689,79
1’000
Adressenverkauf
2’400
2’500
Bulletin
7’245,20
7’500
Inserate/
3’500
2’500
EUSJA
969,98
900
29,40
50
PC-Konto
121,05
150
3’000
4’800
Mitgliederbeiträge
Gönner
Spenden
Recherchebeiträge
GV 05
6. Gesundheitsseminar 2006
Der Vorstand stellt drei Themen zur Wahl: Systembiologie, Fälschung und Täuschung in der Medizin
sowie neue Entwicklungen in der Tropenmedizin.
Die GV entscheidet sich in zwei Wahlgängen für das
Thema Tropenmedizin.
7. Statutenänderung
Der Artikel 11 in den Statuten wird mit Zustimmung
der GV revidiert. Bisher hiess es: «Für Verbindlichkeiten des SKWJ haftet nur das Vereinsvermögen.»
Neu lautet die Formulierung: «Für die Verbindlichkeiten des SKWJ haften die Mitglieder jeweils in
der Höhe ihres Mitgliederbeitrags, der maximal 300
Franken beträgt.»
4’000
23’150
8. und 9. Gönnerbeiträge und Rechierfonds
Der Vorstand schlägt vor, alle Gönner explizit auf der
534,50
Budgetierte
5. Personelle Wechsel im Vorstand
An der GV 2005 treten This Wachter, «Der Bund»,
und Mark Livingston, Schweizer Radio DRS, nach
mehrjähriger Vorstandsarbeit zurück. Der Präsident
Michael Breu bedankt sich bei den beiden für ihr
grosses Engagement im Interesse des Klubs: This
habe sich profiliert als «Hüter der journalistischen
Moral», Mark habe den e-commerce des Klubs zum
Erfolg geführt und immer wieder spannende Veranstaltungen organisiert. Ohne Gegenstimme werden
in den Vorstand gewählt: Mürra Zabel, 3Sat, und
Marcel Hänggi von der «Wochenzeitung» (WOZ).
Die bisherigen Mitglieder des Vorstands werden in
globo per Akklamation bestätigt.
Die GV beschliesst, dass jedes Jahr über die Höhe des
Mitgliederbeitrags abgestimmt werden und dieser
im Protokoll festgehalten werden muss. Für das Jahr
2006 bestätigt die GV den jährlichen Mitgliederbeitrag von 70 Franken.
Newsletter
Zinsen
4. Revisorenbericht
Der Revisorenbericht von Felix Frank und
Christian Bernhart wird von der Generalversammlung akzeptiert und die Jahresrechnung per
Akklamation genehmigt. Urs Gasche stellt den Antrag, dass der Vorstand im Hinblick auf die GV 2006
das Spesenregelment überarbeitet und dabei eine
grosszügigere Entschädigung der Vorstandsmitglieder in Betracht zieht. Der Antrag wird angenommen.
Anlässe
Einnahmen total
26’049,40
25’550
Ausgaben total
18’460,97
Website aufzuführen. Ausserdem hat er ein Reglement erarbeitet für die Verwendung der Gelder aus
dem Recherchierfonds. Die Vorschläge des Vorstands
werden angenommen.
10. Verschiedenes
Aus dem Recherchierfonds wurden im vergangenen
Jahr zwei Beiträge ausbezahlt: an Marcel Hänggi für
eine Artikel-Recherche und an Beat Glogger für eine
Buch-Recherche.
Patrick Imhasly, 9.6.2006
Jahresbericht 2005
des Präsidenten Michael Breu
Dieser Jahresbericht betrifft die Periode vom 17. Juni
2005 bis 9. Juni 2006. Am 8. Juni 2006 hatte der Club
129 Mitglieder, also eines mehr als 2005.
Forschen erforschen“ fand im Mai 2006 in Zürich
statt. Die Wissenschaftssoziologin Professor Karin
Knorr Cetina von der Universität Konstanz berichtete über den aktuellen Stand der Wissenschaftsforschung. In einem Koreferat begegnete ihr der
Nobelpreisträger und emeritierte Chemieprofessor
Richard Ernst (EZHZ). Im zweiten Teil diskutierten
Professor Wolf-Andreas Liebert von der Universität
Koblenz und Odette Frey von Facts, wie Metaphern
im Wissenschaftsjournalismus verwendet werden
(das Thema war im Bulletin 2/03 bereits einmal
diskutiert worden). Im dritten Teil referierte Sheldon
Krimsky von der Tufts University zum Thema „How
Money Makes Science“. Ihm entgegnete Olaf Kübler,
ehemaliger Präsident der ETHZ, per Videokonferenz
von Tokio aus. Am Workshop nahmen rund 40 Journalistinnen und Journalisten teil.
Der ausführliche Bericht von Marcel Hänggi folgt auf
Seite 10 bis 11.
Klub-Kommunikation
Es wurden 18 Newsletter mit Hinweisen auf Anlässe,
Die Anlässe des Vereinsjahres:
Im Mai 2005 nahm Christian Bernhart an der EUSJA- Artikel, Fellowships, Weiterbildungen und Reisen
Reise nach Hamburg teil. Im Bulletin 3/05 berichtete verschickt. Zwei Bulletins wurden zu Themen wie
Public Relations und/oder Journalismus“ und „Jourer über die Jubiläumsausstellung „100 Jahre
nalistenpreise“ publiziert.
Ingenieurausbildung in Hamburg“.
Aus dem Vorstand
Der Vorstand besteht aus acht Mitgliedern. Es gab
einige Wechsel: Hildegard Bösch-Billing (SF/Puls),
Matthias Meili (NZZaS) und Reto U. Schneider
(NZZ Folio) traten an der GV 2005 zurück. Neu
gewählt wurden Michael Breu (SF/Puls), MarAlan Niederer nahm im November 2005 an der
tina Frei (Tages-Anzeiger) und Patrick Imhasly
von der Bertelsmann-Stiftung organisierten Wis(Der
Bund). Michael Breu wurde zum Präsidenten
senswerte-Tagung teil und berichtete darüber im
gewählt.
Bulletin 1/06.
Während des Vereinsjahres stiess Mürra Zabel (3sat)
hinzu, die seither das Bulletin betreut. Anlässlich
Das Gesundheitsseminar 2005 in Zusammenarbeit
mit der Interpharma fand im ISREC in Epalinges bei dieser GV kandidiert Marcel Hänggi (WOZ) für ein
Lausanne statt. Die Tagung informierte über aktuelle Vorstandsamt.
Themen rund um die Krebsforschung. Institutsdirek- Beide „Neue“ sind bereits aktiv geworden: Mürra
produziert das Bulletin und Marcel organisierte mit
tor Michel Aguet begrüsste die Klubmitglieder. Der
Thomas Müller zusammen den NFS-Workshop und
Bericht zu diesem Anlass von Rolf App erschien im
moderierte den Anlass auch.
Bulletin 1/06.
Die GV 2005 fand im Historischen Museum Bern
statt. Im Anschluss daran hatten die Klubmitglieder eine Extraführung durch die damals noch nicht
eröffnete Albert-Einstein-Ausstellung.
Unsere Delegierte Irène Dietschi vertrat den Klub an
der EUSJA-Generalversammlung im März 2006 in
Strassburg und berichtete darüber im Bulletin 1/06.
Der Nationalfonds-Workshop zum Thema „Das
Der Vorstand traf sich im vergangenen Vereinsjahr zu
7 Sitzungen.
Auf diese GV traten This Wachter (Der Bund) und
Mark Livingston (SR DRS) aus dem Vorstand zurück.
SKWJ-bulletin 2/06
Seite Seite G enera l versamm l ung 2 0 0 6
Protokoll der 33. Generalversammlung des
Schweizerischen Klubs für Wissenschaftsjournalismus (SKWJ) 2006
Ort: Ehemaliger Hauptsitz des Weltfussballverbands
FIFA auf dem Sonnenberg in Zürich
Entschuldigt sind die Vorstandsmitglieder This Wachter, Christian Heuss und Martina Frei
Protokollführer ist Patrick Imhasly. Als Stimmenzähler werden bestimmt: Irène Dietschi und Mark
Livingston
1. Genehmigung des Protokolls der GV 2005
Das Protokoll der GV 2005 wird auf Antrag des Präsidenten ohne Beanstandungen und per Akklamation genehmigt.
2. Jahresbericht des Präsidenten
Periode 17.6.2005 bis 8.6.2006 siehe Seite 9 und 10.
Mitgliederbestand am 9.6.2006:
ordentliche Mitglieder: 129 (2005: 128)
ausserordentliche Mitglieder: 113 (2005:106)
Ehrenmitglieder: 9 (2005:9)
Gönner: 11 (2005:11)
3. Jahresbericht des Kassiers, Jahresabschluss
Der Kassier Patrick Imhasly legt eine Jahresrechnung
vor, die einen Ausgabenüberschuss von 7588,43
Franken aufweist. Damit beträgt die Bilanzsumme
per 31.12.2005 42‘523,57 Franken.
Jahresrechnung 2005 / Budget 2006
Einnahmen
Budget
Ausgaben
Budget
2005
2006
2005
2006
15’715
15’000
Vorstand
1’996,70
2’000
3’800
5’000
Sekretariat
3’903,75
2’800
605
500
Website
689,79
1’000
Adressenverkauf
2’400
2’500
Bulletin
7’245,20
7’500
Inserate/
3’500
2’500
EUSJA
969,98
900
29,40
50
PC-Konto
121,05
150
3’000
4’800
Mitgliederbeiträge
Gönner
Spenden
Recherchebeiträge
GV 05
6. Gesundheitsseminar 2006
Der Vorstand stellt drei Themen zur Wahl: Systembiologie, Fälschung und Täuschung in der Medizin
sowie neue Entwicklungen in der Tropenmedizin.
Die GV entscheidet sich in zwei Wahlgängen für das
Thema Tropenmedizin.
7. Statutenänderung
Der Artikel 11 in den Statuten wird mit Zustimmung
der GV revidiert. Bisher hiess es: «Für Verbindlichkeiten des SKWJ haftet nur das Vereinsvermögen.»
Neu lautet die Formulierung: «Für die Verbindlichkeiten des SKWJ haften die Mitglieder jeweils in
der Höhe ihres Mitgliederbeitrags, der maximal 300
Franken beträgt.»
4’000
23’150
8. und 9. Gönnerbeiträge und Rechierfonds
Der Vorstand schlägt vor, alle Gönner explizit auf der
534,50
Budgetierte
5. Personelle Wechsel im Vorstand
An der GV 2005 treten This Wachter, «Der Bund»,
und Mark Livingston, Schweizer Radio DRS, nach
mehrjähriger Vorstandsarbeit zurück. Der Präsident
Michael Breu bedankt sich bei den beiden für ihr
grosses Engagement im Interesse des Klubs: This
habe sich profiliert als «Hüter der journalistischen
Moral», Mark habe den e-commerce des Klubs zum
Erfolg geführt und immer wieder spannende Veranstaltungen organisiert. Ohne Gegenstimme werden
in den Vorstand gewählt: Mürra Zabel, 3Sat, und
Marcel Hänggi von der «Wochenzeitung» (WOZ).
Die bisherigen Mitglieder des Vorstands werden in
globo per Akklamation bestätigt.
Die GV beschliesst, dass jedes Jahr über die Höhe des
Mitgliederbeitrags abgestimmt werden und dieser
im Protokoll festgehalten werden muss. Für das Jahr
2006 bestätigt die GV den jährlichen Mitgliederbeitrag von 70 Franken.
Newsletter
Zinsen
4. Revisorenbericht
Der Revisorenbericht von Felix Frank und
Christian Bernhart wird von der Generalversammlung akzeptiert und die Jahresrechnung per
Akklamation genehmigt. Urs Gasche stellt den Antrag, dass der Vorstand im Hinblick auf die GV 2006
das Spesenregelment überarbeitet und dabei eine
grosszügigere Entschädigung der Vorstandsmitglieder in Betracht zieht. Der Antrag wird angenommen.
Anlässe
Einnahmen total
26’049,40
25’550
Ausgaben total
18’460,97
Website aufzuführen. Ausserdem hat er ein Reglement erarbeitet für die Verwendung der Gelder aus
dem Recherchierfonds. Die Vorschläge des Vorstands
werden angenommen.
10. Verschiedenes
Aus dem Recherchierfonds wurden im vergangenen
Jahr zwei Beiträge ausbezahlt: an Marcel Hänggi für
eine Artikel-Recherche und an Beat Glogger für eine
Buch-Recherche.
Patrick Imhasly, 9.6.2006
Jahresbericht 2005
des Präsidenten Michael Breu
Dieser Jahresbericht betrifft die Periode vom 17. Juni
2005 bis 9. Juni 2006. Am 8. Juni 2006 hatte der Club
129 Mitglieder, also eines mehr als 2005.
Forschen erforschen“ fand im Mai 2006 in Zürich
statt. Die Wissenschaftssoziologin Professor Karin
Knorr Cetina von der Universität Konstanz berichtete über den aktuellen Stand der Wissenschaftsforschung. In einem Koreferat begegnete ihr der
Nobelpreisträger und emeritierte Chemieprofessor
Richard Ernst (EZHZ). Im zweiten Teil diskutierten
Professor Wolf-Andreas Liebert von der Universität
Koblenz und Odette Frey von Facts, wie Metaphern
im Wissenschaftsjournalismus verwendet werden
(das Thema war im Bulletin 2/03 bereits einmal
diskutiert worden). Im dritten Teil referierte Sheldon
Krimsky von der Tufts University zum Thema „How
Money Makes Science“. Ihm entgegnete Olaf Kübler,
ehemaliger Präsident der ETHZ, per Videokonferenz
von Tokio aus. Am Workshop nahmen rund 40 Journalistinnen und Journalisten teil.
Der ausführliche Bericht von Marcel Hänggi folgt auf
Seite 10 bis 11.
Klub-Kommunikation
Es wurden 18 Newsletter mit Hinweisen auf Anlässe,
Die Anlässe des Vereinsjahres:
Im Mai 2005 nahm Christian Bernhart an der EUSJA- Artikel, Fellowships, Weiterbildungen und Reisen
Reise nach Hamburg teil. Im Bulletin 3/05 berichtete verschickt. Zwei Bulletins wurden zu Themen wie
Public Relations und/oder Journalismus“ und „Jourer über die Jubiläumsausstellung „100 Jahre
nalistenpreise“ publiziert.
Ingenieurausbildung in Hamburg“.
Aus dem Vorstand
Der Vorstand besteht aus acht Mitgliedern. Es gab
einige Wechsel: Hildegard Bösch-Billing (SF/Puls),
Matthias Meili (NZZaS) und Reto U. Schneider
(NZZ Folio) traten an der GV 2005 zurück. Neu
gewählt wurden Michael Breu (SF/Puls), MarAlan Niederer nahm im November 2005 an der
tina Frei (Tages-Anzeiger) und Patrick Imhasly
von der Bertelsmann-Stiftung organisierten Wis(Der
Bund). Michael Breu wurde zum Präsidenten
senswerte-Tagung teil und berichtete darüber im
gewählt.
Bulletin 1/06.
Während des Vereinsjahres stiess Mürra Zabel (3sat)
hinzu, die seither das Bulletin betreut. Anlässlich
Das Gesundheitsseminar 2005 in Zusammenarbeit
mit der Interpharma fand im ISREC in Epalinges bei dieser GV kandidiert Marcel Hänggi (WOZ) für ein
Lausanne statt. Die Tagung informierte über aktuelle Vorstandsamt.
Themen rund um die Krebsforschung. Institutsdirek- Beide „Neue“ sind bereits aktiv geworden: Mürra
produziert das Bulletin und Marcel organisierte mit
tor Michel Aguet begrüsste die Klubmitglieder. Der
Thomas Müller zusammen den NFS-Workshop und
Bericht zu diesem Anlass von Rolf App erschien im
moderierte den Anlass auch.
Bulletin 1/06.
Die GV 2005 fand im Historischen Museum Bern
statt. Im Anschluss daran hatten die Klubmitglieder eine Extraführung durch die damals noch nicht
eröffnete Albert-Einstein-Ausstellung.
Unsere Delegierte Irène Dietschi vertrat den Klub an
der EUSJA-Generalversammlung im März 2006 in
Strassburg und berichtete darüber im Bulletin 1/06.
Der Nationalfonds-Workshop zum Thema „Das
Der Vorstand traf sich im vergangenen Vereinsjahr zu
7 Sitzungen.
Auf diese GV traten This Wachter (Der Bund) und
Mark Livingston (SR DRS) aus dem Vorstand zurück.
Seite 10
G enera l versamm l ung 2 0 0 6
SKWJ-bulletin 2/06
Seite 11
S N F - S eminar
«Das Forschen erforschen»
This Wachter stiess im Sommer 1998 als BulletinRedaktor zum Klub. An der GV 1999 wurde er in den
Vorstand gewählt. Er hat das Bulletin bald zu einem
mehrseitigen, informativen Verbandsorgan ausgebaut. In seinen Beiträgen hat er immer wieder die
Grenzen zwischen Journalismus und PR thematisiert.
This Wachter war gleichsam der Hüter der journalistischen Ethik und Moral. This hat aber auch den
Dialog zwischen Journalisten und Wissenschaftlern
thematisiert, etwa in einem Editorial mit dem Titel
„Traumatischer Dialog“ im Nachgang zur GenschutzIniative. Den Dialog hat This nicht nur kritisiert, er
hat ihn auch gefördert. So gehörte er zu den Mitbegründern des (inzwischen wieder eingeschlafenen)
Berner Medienstamms.
2001 übernahm This von Stefan Stöcklin das KlubSekretariat und führte es bis 2004. Danach war er
unser Vertreter bei der EUSJA.
Mark Livingston wurde an der GV 2001 in den
Vorstand gewählt. Mark ist massgeblich dafür
verantwortlich, dass unser Klub eine gute Einnahmequelle aus dem Verkauf von Adressen und Inseraten fand. Er baute den Bereich e-commerce aus.
Mark hat für die Klubmitglieder auch Reisen mit organisiert – zum Beispiel die Radio-Wanderung unter
dem Titel „Beromünster. Rauschen im Radio – Wissenschaft im Rausch“ oder die GV im Technorama.
Zu unserem Kerngeschäft als Wissenschaftsjournalisten
gehört die Berichterstattung darüber, was die Wissenschaft entdeckt. Aber können und sollen wir auch darüber
berichten, wie die Wissenschaft ihre Wahrheiten produziert? Diese Frage stand im Zentrum des diesjährigen
Seminars am 18. Mai, das der SKWJ zusammen mit dem
Nationalfonds organisierte. Hauptredner waren eine Soziologin, ein Linguist und ein Philosoph. Marcel Hänggi
und Thomas Müller moderierten die Veranstaltung.
Knorr Cetina: Wie wir wissen - was wir wissen
Zuerst sprach Karin Knorr Cetina, Professorin für Soziologie in Konstanz und Chicago. Knorr gehörte in den
1970er Jahren zu den Pionierinnen einer Laborforschung,
die mit den Methoden der Ethnologie arbeitet und «Wissenskulturen» (epistemic cultures) erforscht. Wichtig sei
in der Wissenschaftsforschung, dass die Erklärungsmodelle falsche und richtige Erkenntnisse der Wissenschaft
gleichermassen erklären könnten. Knorr erläuterte ihre
Arbeit anhand einer Studie über das Cern (nachzulesen
in: Wissenskulturen, Suhrkamp, 1999). Hier kann ein
einzelnes Experiment bis zu dreissig Jahren dauern und
2000 Physiker einschliessen. Erstaunlicherweise gelingt
dies mit äusserst wenig administrativem Overhead und
sehr flachen Hierarchien. Eine Folge des Zwangs zur
Kooperation ist eine Eliminierung des Individuums als
Subjekt wissenschaftlicher Erkenntnis. Das kommt etwa
darin zum Ausdruck, dass Papers von Hunderten von
Forschenden in alphabetischer Reihenfolge gezeichnet
sind. In der Molekularbiologie dagegen ist die ForGönnerdiskussion und Reglement
schungsgruppe stark hierarchisch aufgebaut; die weitaus
meisten
Konflikte entstehen um die Frage, wer wo auf der
Recherchierfonds
Autorenzeile stehen darf. Zuletzt berührte der Vortrag die
An der GV 2005 waren die Gönnerbeiträge heiss
diskutiert und umstritten. In der Schlussabstimmung Soziologie der Finanzmärkte, die Knorr Cetina ebenso als
lehnten es die Mitglieder ab, die vom Vorstand vorge- Wissenskulturen zu begreifen versucht.
schlagene Statutenänderung zur Abschaffung des
Gönnerstatus zu genehmigen. Das Thema beschäftig- Ernst: Keine Infragestellung der
te den Vorstand auch weiterhin. So wurden verschie- Wissenschaft
dene Verhaltenskodizes im Newsletter publiziert und Auf Knorr Cetina reagierte in einer kurzen Replik der
Chemiker und Nobelpreisträger Richard Ernst. Er lehnte
die Liste aller Gönner in die Homepage integriert.
zentrale Begriffe von Knorrs Ansatz ab; darunter den BeSeit 2005 fliessen auf Wunsch der GV die Gönnergriff der «Wissenskulturen». Der Umstand, dass die Wisbeiträge zweckgebunden in den Recherchierfonds.
Das entsprechende Reglement wird jetzt zur Abstim- senschaft sich unterschiedlichen Fragestellungen anzupassen vermöge, rechtfertige es nicht, von verschiedenen
mung vorgelegt.
Aus diesem Recherchierfonds wurden bisher eine
Arbeit von Marcel Hänggi unterstützt, die Recherchen zu seiner WoZ-Geschichte „Unterwegs zu
McScience?“, sowie ein Beitrag an Beat Gloggers
Buchprojekt geleistet.
Kulturen zu sprechen und die Einheit der Wissenschaft in
Frage zu stellen. Im zweiten Teil sprach Wolf Andreas
Liebert, Professor für germanistische Linguistik in
Koblenz, über Metaphern in der Wissenschaftssprache.
Metaphern leisten – für uns Journalisten besonders wichtig – Anschauung, sie transportieren aber auch Interpretationen und Wertungen.
Liebert: Metaphern nicht zu
Fachtermini erheben
Es gibt ein Ideal, wonach Wissenschaftssprache metaphernfrei zu sein habe; dieses Ideal wird allerdings nie
erreicht. Teilweise werden Metaphern zu Fachtermini
erhoben, wodurch oft vergessen geht, dass es sich um
Metaphern handelt. Das Sprechen in Metaphern nannte
Liebert ein «Als-ob-Spiel», wie es auch Kinder spielen: Sie
nehmen ein Stück Styropor und tun so, als ob es ein Eis
wäre, und spielen damit Eisdiele. Das Spiel funktioniert,
solange alle Teilnehmer sich des Kontextes bewusst sind
und nicht auf die Idee kommen, das Styropor tatsächlich
zu essen. Bei einer Experten-Laien-Kommunikation ist
das gemeinsame Wissen über den Spielkontext aber oft
nicht gegeben. Liebert foderte uns Journalisten deshalb
dazu auf, auf Metaphern zwar nicht zu verzichten, diese
aber immer kenntlich zu machen. Odette Frey, “Facts”Redaktorin, gestand, sie habe bei der Verwendung der
Textmetaphern für die Genetik (das Genom als «Text»,
der «gelesen» wird etc.) immer schon ein ungutes Gefühl
gehabt, bis zu Lieberts Vortrag aber nicht genau gewusst,
woher dieses Gefühl komme. Die Forderung, bei der
Verwendung von Metaphern immer auch den Kontext
mitzuliefern, lehnte sie als unpraktikabel ab; sie ging aber
mit Liebert einig, dass wir uns des Unterschieds zwischen
fach- und alltagssprachlicher Bedeutung der Metaphern
immer bewusst sein müssten.
In der Diskussion erinnerte Sheldon Krimsky daran, dass
Metaphern oft mit Bedacht so gewählt würden, um politische Botschaften zu vermitteln. Irène Dietschi rief dazu
auf, die Metaphern der Wissenschafter nicht unbesehen
zu übernehmen. Die Textmetaphorik für die Genetik
gehöre auf den Index.
Krimsky: Kommerzialisierung
schafft Interessenkonflikte
Nach dem Mittagessen berichtete Sheldon Krimsky von
der Tufts University über seine Forschungen zum Verhältnis von Universität und Industrie. Seine zentralen
Aussagen lauteten: Die Kommerzialisierung von Wissenschaft schafft Interessenkonflikte; Interessenkonflikte
können die Autonomie der Wissenschaft untergraben;
in den USA haben Interessenkonflikte die Haltung der
Wissenschaftler verändert. Ein (knapper) Entscheid des
US-Bundesgerichts von 1980 erklärte das Patentieren von
Genen für rechtens. Über Nacht wurden damit alle, die
Gene sequenzierten, zu potenziellen Unternehmern.
Gleichzeitig wurden unter dem Schlagwort des Technologietransfers neue Gesetze geschaffen. Politiker
befürchteten, die USA würden an Kompetitivität verlieren, weil sie zu wenig innovativ seien und weil Patente in
den Schubladen der Ämter Staub ansetzten statt Früchte
zu tragen (eine Argumentation, die uns in der Schweiz
mit zwanzigjähriger Verspätung bekannt vorkommt). Die
Folge der Gesetze war eine massive Kommerzialisierung
der Wissenschaften. In seinen Forschungen hat Krimsky
einen klaren «Funding effect» festgestellt: Wenn mehrere
Forscher etwa die Nebenwirkungen eines Medikaments
untersuchten, so kämen diejenigen, die Geld von der
Pharmaindustrie erhielten, mit viel grösserer Wahrscheinlichkeit zum Schluss, diese Nebenwirkungen seien harmlos, als die staatlich finanzierten Forscher. Krimsky fordert
deshalb, gewisse Interessenkonflikte seien zu verbieten.
Kübler: Ein System von Checks and Balances
Als Koreferent zeigte sich der Ex-ETH-Präsident Olaf
Kübler, der sich aus Tokio per Vidokonferenz zuschaltete,
vom Vortrag beeindruckt und bekannte sich zu einem
System von Checks and Balances, von strengen Richtlinien, um Missbräuche zu verhindern. Der Journalismus
solle die Rolle einer Kontrollinstanz übernehmen, ähnlich
der Rolle, die die NGO Transparency International in der
internationalen Politik spiele. Trotz seiner engagierten Bekenntnisse blieb Kübler eher vage, was konkrete Massnahmen der ETH angeht (sein Nachfolger Ernst Hafen nennt
als eines der Hauptziele seiner Präsidentschaft, den Anteil
privater Finanzierung zu erhöhen). Auf eine Frage von
Urs P. Gasche verteidigte er seinen seinerzeitigen Entscheid, den Medien keine Auskunft über Interessenkonflikte einzelner ETH-Angehöriger zu geben. Richard
Ernst sagte in der Diskussion, er habe sich nie von einem
Sponsor unter Druck gesetzt gefühlt. Wenn in Zukunft
mehr Forschung privatwirtschaftlich finanziert werden
solle, sorge er sich aber schon um die Autonomie der
Wissenschaft. Karin Knorr Cetina berichtete, dass in der
EU auch die Politik fordere, die Wissenschaft müsse sich
stärker in den Dienst der Wirtschaft stellen; eine Forderung, die die Autonomie ebenfalls gefährde (und die
uns in der Schweiz ebenfalls bekannt vorkommt). In der
Schlussdiskussion waren sich alle einig, dass die Bedingungen, unter denen Wissenschaft entsteht, auch in das
Blickfeld des Wissenschaftsjournalismus gehören. Die
freien Journalisten Irène Dietschi und Roland Fischer
hatten allerdings unterschiedliche Erfahrungen gemacht,
ob Artikelvorschläge aus diesem Themenfeld in den
Redaktionen auch auf Widerhall stossen. Karin Knorr
Cetina rief dazu auf, ein realistischeres Wissenschaftsbild
zu vermitteln – eines, zu dem ausser den Erfolgen auch
das Scheitern gehöre. Als letzter noch anwesender Zeitungsredaktor sagte Stefan Stöcklin (BaZ), er würde eine
interessant geschriebene Reportage über einen erfolglosen
Laboralltag durchaus publizieren.
Marcel Hänggi
Seite 10
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SKWJ-bulletin 2/06
Seite 11
S N F - S eminar
«Das Forschen erforschen»
This Wachter stiess im Sommer 1998 als BulletinRedaktor zum Klub. An der GV 1999 wurde er in den
Vorstand gewählt. Er hat das Bulletin bald zu einem
mehrseitigen, informativen Verbandsorgan ausgebaut. In seinen Beiträgen hat er immer wieder die
Grenzen zwischen Journalismus und PR thematisiert.
This Wachter war gleichsam der Hüter der journalistischen Ethik und Moral. This hat aber auch den
Dialog zwischen Journalisten und Wissenschaftlern
thematisiert, etwa in einem Editorial mit dem Titel
„Traumatischer Dialog“ im Nachgang zur GenschutzIniative. Den Dialog hat This nicht nur kritisiert, er
hat ihn auch gefördert. So gehörte er zu den Mitbegründern des (inzwischen wieder eingeschlafenen)
Berner Medienstamms.
2001 übernahm This von Stefan Stöcklin das KlubSekretariat und führte es bis 2004. Danach war er
unser Vertreter bei der EUSJA.
Mark Livingston wurde an der GV 2001 in den
Vorstand gewählt. Mark ist massgeblich dafür
verantwortlich, dass unser Klub eine gute Einnahmequelle aus dem Verkauf von Adressen und Inseraten fand. Er baute den Bereich e-commerce aus.
Mark hat für die Klubmitglieder auch Reisen mit organisiert – zum Beispiel die Radio-Wanderung unter
dem Titel „Beromünster. Rauschen im Radio – Wissenschaft im Rausch“ oder die GV im Technorama.
Zu unserem Kerngeschäft als Wissenschaftsjournalisten
gehört die Berichterstattung darüber, was die Wissenschaft entdeckt. Aber können und sollen wir auch darüber
berichten, wie die Wissenschaft ihre Wahrheiten produziert? Diese Frage stand im Zentrum des diesjährigen
Seminars am 18. Mai, das der SKWJ zusammen mit dem
Nationalfonds organisierte. Hauptredner waren eine Soziologin, ein Linguist und ein Philosoph. Marcel Hänggi
und Thomas Müller moderierten die Veranstaltung.
Knorr Cetina: Wie wir wissen - was wir wissen
Zuerst sprach Karin Knorr Cetina, Professorin für Soziologie in Konstanz und Chicago. Knorr gehörte in den
1970er Jahren zu den Pionierinnen einer Laborforschung,
die mit den Methoden der Ethnologie arbeitet und «Wissenskulturen» (epistemic cultures) erforscht. Wichtig sei
in der Wissenschaftsforschung, dass die Erklärungsmodelle falsche und richtige Erkenntnisse der Wissenschaft
gleichermassen erklären könnten. Knorr erläuterte ihre
Arbeit anhand einer Studie über das Cern (nachzulesen
in: Wissenskulturen, Suhrkamp, 1999). Hier kann ein
einzelnes Experiment bis zu dreissig Jahren dauern und
2000 Physiker einschliessen. Erstaunlicherweise gelingt
dies mit äusserst wenig administrativem Overhead und
sehr flachen Hierarchien. Eine Folge des Zwangs zur
Kooperation ist eine Eliminierung des Individuums als
Subjekt wissenschaftlicher Erkenntnis. Das kommt etwa
darin zum Ausdruck, dass Papers von Hunderten von
Forschenden in alphabetischer Reihenfolge gezeichnet
sind. In der Molekularbiologie dagegen ist die ForGönnerdiskussion und Reglement
schungsgruppe stark hierarchisch aufgebaut; die weitaus
meisten
Konflikte entstehen um die Frage, wer wo auf der
Recherchierfonds
Autorenzeile stehen darf. Zuletzt berührte der Vortrag die
An der GV 2005 waren die Gönnerbeiträge heiss
diskutiert und umstritten. In der Schlussabstimmung Soziologie der Finanzmärkte, die Knorr Cetina ebenso als
lehnten es die Mitglieder ab, die vom Vorstand vorge- Wissenskulturen zu begreifen versucht.
schlagene Statutenänderung zur Abschaffung des
Gönnerstatus zu genehmigen. Das Thema beschäftig- Ernst: Keine Infragestellung der
te den Vorstand auch weiterhin. So wurden verschie- Wissenschaft
dene Verhaltenskodizes im Newsletter publiziert und Auf Knorr Cetina reagierte in einer kurzen Replik der
Chemiker und Nobelpreisträger Richard Ernst. Er lehnte
die Liste aller Gönner in die Homepage integriert.
zentrale Begriffe von Knorrs Ansatz ab; darunter den BeSeit 2005 fliessen auf Wunsch der GV die Gönnergriff der «Wissenskulturen». Der Umstand, dass die Wisbeiträge zweckgebunden in den Recherchierfonds.
Das entsprechende Reglement wird jetzt zur Abstim- senschaft sich unterschiedlichen Fragestellungen anzupassen vermöge, rechtfertige es nicht, von verschiedenen
mung vorgelegt.
Aus diesem Recherchierfonds wurden bisher eine
Arbeit von Marcel Hänggi unterstützt, die Recherchen zu seiner WoZ-Geschichte „Unterwegs zu
McScience?“, sowie ein Beitrag an Beat Gloggers
Buchprojekt geleistet.
Kulturen zu sprechen und die Einheit der Wissenschaft in
Frage zu stellen. Im zweiten Teil sprach Wolf Andreas
Liebert, Professor für germanistische Linguistik in
Koblenz, über Metaphern in der Wissenschaftssprache.
Metaphern leisten – für uns Journalisten besonders wichtig – Anschauung, sie transportieren aber auch Interpretationen und Wertungen.
Liebert: Metaphern nicht zu
Fachtermini erheben
Es gibt ein Ideal, wonach Wissenschaftssprache metaphernfrei zu sein habe; dieses Ideal wird allerdings nie
erreicht. Teilweise werden Metaphern zu Fachtermini
erhoben, wodurch oft vergessen geht, dass es sich um
Metaphern handelt. Das Sprechen in Metaphern nannte
Liebert ein «Als-ob-Spiel», wie es auch Kinder spielen: Sie
nehmen ein Stück Styropor und tun so, als ob es ein Eis
wäre, und spielen damit Eisdiele. Das Spiel funktioniert,
solange alle Teilnehmer sich des Kontextes bewusst sind
und nicht auf die Idee kommen, das Styropor tatsächlich
zu essen. Bei einer Experten-Laien-Kommunikation ist
das gemeinsame Wissen über den Spielkontext aber oft
nicht gegeben. Liebert foderte uns Journalisten deshalb
dazu auf, auf Metaphern zwar nicht zu verzichten, diese
aber immer kenntlich zu machen. Odette Frey, “Facts”Redaktorin, gestand, sie habe bei der Verwendung der
Textmetaphern für die Genetik (das Genom als «Text»,
der «gelesen» wird etc.) immer schon ein ungutes Gefühl
gehabt, bis zu Lieberts Vortrag aber nicht genau gewusst,
woher dieses Gefühl komme. Die Forderung, bei der
Verwendung von Metaphern immer auch den Kontext
mitzuliefern, lehnte sie als unpraktikabel ab; sie ging aber
mit Liebert einig, dass wir uns des Unterschieds zwischen
fach- und alltagssprachlicher Bedeutung der Metaphern
immer bewusst sein müssten.
In der Diskussion erinnerte Sheldon Krimsky daran, dass
Metaphern oft mit Bedacht so gewählt würden, um politische Botschaften zu vermitteln. Irène Dietschi rief dazu
auf, die Metaphern der Wissenschafter nicht unbesehen
zu übernehmen. Die Textmetaphorik für die Genetik
gehöre auf den Index.
Krimsky: Kommerzialisierung
schafft Interessenkonflikte
Nach dem Mittagessen berichtete Sheldon Krimsky von
der Tufts University über seine Forschungen zum Verhältnis von Universität und Industrie. Seine zentralen
Aussagen lauteten: Die Kommerzialisierung von Wissenschaft schafft Interessenkonflikte; Interessenkonflikte
können die Autonomie der Wissenschaft untergraben;
in den USA haben Interessenkonflikte die Haltung der
Wissenschaftler verändert. Ein (knapper) Entscheid des
US-Bundesgerichts von 1980 erklärte das Patentieren von
Genen für rechtens. Über Nacht wurden damit alle, die
Gene sequenzierten, zu potenziellen Unternehmern.
Gleichzeitig wurden unter dem Schlagwort des Technologietransfers neue Gesetze geschaffen. Politiker
befürchteten, die USA würden an Kompetitivität verlieren, weil sie zu wenig innovativ seien und weil Patente in
den Schubladen der Ämter Staub ansetzten statt Früchte
zu tragen (eine Argumentation, die uns in der Schweiz
mit zwanzigjähriger Verspätung bekannt vorkommt). Die
Folge der Gesetze war eine massive Kommerzialisierung
der Wissenschaften. In seinen Forschungen hat Krimsky
einen klaren «Funding effect» festgestellt: Wenn mehrere
Forscher etwa die Nebenwirkungen eines Medikaments
untersuchten, so kämen diejenigen, die Geld von der
Pharmaindustrie erhielten, mit viel grösserer Wahrscheinlichkeit zum Schluss, diese Nebenwirkungen seien harmlos, als die staatlich finanzierten Forscher. Krimsky fordert
deshalb, gewisse Interessenkonflikte seien zu verbieten.
Kübler: Ein System von Checks and Balances
Als Koreferent zeigte sich der Ex-ETH-Präsident Olaf
Kübler, der sich aus Tokio per Vidokonferenz zuschaltete,
vom Vortrag beeindruckt und bekannte sich zu einem
System von Checks and Balances, von strengen Richtlinien, um Missbräuche zu verhindern. Der Journalismus
solle die Rolle einer Kontrollinstanz übernehmen, ähnlich
der Rolle, die die NGO Transparency International in der
internationalen Politik spiele. Trotz seiner engagierten Bekenntnisse blieb Kübler eher vage, was konkrete Massnahmen der ETH angeht (sein Nachfolger Ernst Hafen nennt
als eines der Hauptziele seiner Präsidentschaft, den Anteil
privater Finanzierung zu erhöhen). Auf eine Frage von
Urs P. Gasche verteidigte er seinen seinerzeitigen Entscheid, den Medien keine Auskunft über Interessenkonflikte einzelner ETH-Angehöriger zu geben. Richard
Ernst sagte in der Diskussion, er habe sich nie von einem
Sponsor unter Druck gesetzt gefühlt. Wenn in Zukunft
mehr Forschung privatwirtschaftlich finanziert werden
solle, sorge er sich aber schon um die Autonomie der
Wissenschaft. Karin Knorr Cetina berichtete, dass in der
EU auch die Politik fordere, die Wissenschaft müsse sich
stärker in den Dienst der Wirtschaft stellen; eine Forderung, die die Autonomie ebenfalls gefährde (und die
uns in der Schweiz ebenfalls bekannt vorkommt). In der
Schlussdiskussion waren sich alle einig, dass die Bedingungen, unter denen Wissenschaft entsteht, auch in das
Blickfeld des Wissenschaftsjournalismus gehören. Die
freien Journalisten Irène Dietschi und Roland Fischer
hatten allerdings unterschiedliche Erfahrungen gemacht,
ob Artikelvorschläge aus diesem Themenfeld in den
Redaktionen auch auf Widerhall stossen. Karin Knorr
Cetina rief dazu auf, ein realistischeres Wissenschaftsbild
zu vermitteln – eines, zu dem ausser den Erfolgen auch
das Scheitern gehöre. Als letzter noch anwesender Zeitungsredaktor sagte Stefan Stöcklin (BaZ), er würde eine
interessant geschriebene Reportage über einen erfolglosen
Laboralltag durchaus publizieren.
Marcel Hänggi
SKWJ-bulletin 2/06
Seite 12
Seite 13
Zur ü c k z u d en Q ue l l en
Source Research und ihr Nutzen
Ein selbständiger Forschungszweig bildet sich aus der
schon früher praktizierten pflegenden Konservierung und Restaurierung heraus. Die Erkenntnisse aus
bestehende Spezialgebieten müssen stärker verbunden
werden. Dem Wissenschaftsjournalismus kommt dabei
eine besondere Rolle zu.
Warum ist diese Orientierung zu einer Bewertung und
Authentifizierung der Quellen meiner Meinung nach so
beachtenswert und damit wichtig? Die Thematik Kunst
und Kulturgut nimmt einen immer breiteren Raum ein
auch in der Presse - so entstehen immer mehr KunstZeitschriften und Kunstseiten in den Zeitungen - auch in
der Wirtschaft: der Anteil der kunstverbundenen Aktivitäten inklusive Kunsthandels-Tätigkeit am Bruttosozialprodukt z.B. von New York wurde vor etwa 10 Jahren
bereits mit 12 % angegeben; es entstehen immer mehr
Galerien, Museen und Messen, das nützt dem Handel und
dem Tourismus.
Es gibt ein Sigel mehr, eine neue Abkürzung: ATSR steht
für Art Technological Source Research, was wörtlich übersetzt soviel bedeutet wie Kunsttechnologische Quellen
Forschung. Es benennt also eine Tätigkeit, der viele
Restauratoren und Konservierungsforscher von Kulturgut
recht häufig nachgehen, je nach Objekt, an dem sie gerade
Die Preise, die bezahlt werden für Kunst, sind eindrückarbeiten, oder aus grundsätzlichem Interesse für die Gelich; ein Cézanne zu 9 Millionen, ein Rembrandt zu 50
schichte der Kulturgut-Erhaltung. Mit dem Wort source
Millionen, ein Gauguin zu 25 Millionen - solche Bilder,
im Titel bedeutet es im Englischen etwas, das zwar von
also Investitionen, müssen echt sein, dürfen nicht zereinigen Autoren und Forschern früher schon praktiziert
fallen.
wurde, aber bisher nicht als selbständiger Forschungszweig der Konservierung etabliert ist, nämlich die AuWichtiger Beitrag der Naturwissenschaften
thentizität, Qualität und Relevanz der konsultierten
Die Authentizität der Objekte ist der Grundstein der
Quellen zu bestimmen. Die historische Literatur, in
Wertschätzung und zusammen mit der Seltenheit oder
diesem Fall der Kunsttechnologie, wird dabei nicht in
ihrer Funktion als Quelle und Hilfsmittel angesehen - aus Einmaligkeit des jeweiligen Kunstgegenstandes die Basis
sowohl der finanziellen wie auch der kulturellen Einder unser Wissen über die historische Kunsttechnologien
schätzung. Dies gilt jedenfalls für das bewegliche Kulund Praktiken stammt und das durch sie erweitert wird,
turgut, sei es nun „westliche“ oder „östliche“ Malerei,
sondern sie selbst ist das Objekt der Forschung; sehr vereinfacht ausgedrückt geht es um quellenkritischen Ansatz, „moderne“, „alte“ oder „ethnographische“ Kunst, Mobiliar
um die Philologie der der Kulturgut-Erhaltung zur Verfü- oder Kunstgewerbe. Hier hat die Naturwissenschaft durch
den Einsatz archäometrische Methoden, durch Materialgung stehenden Quellenliteratur.
Analysen, den Einsatz forensischer Techniken und durch
Altersbestimmungen viel beizutragen; es braucht zugänEine Disziplin und eine Vereinigung
gliche Datenbanken, die Ergebnissen der Erforschung von
ASTR ist aber auch, und deswegen macht diese AbkürTechnologien
und Materialien enthalten, sowie Forschunzung einen Sinn, die internationale Vereinigung derer, die
gen
zum
Altersverhaltens
der Materialien der Kulturgüter.
sich um eine Systematik bemühen, mit Hilfe derer diese
kritische Sichtung der Quellen im Bereich Kulturgut-Erhaltung zum einen objektivierbar, zum anderen aber auch Juristische Spezialgebiete
Da das Pedigree eines Objektes dieser Kategorien, sein
auskunftsträchtiger wird. Die Gruppe ist sehr aktiv.
Herkunftsstammbaum, von erheblichem Preis- und
Reputation-schaffendem
Wert ist, wird die historische
Eine der Neuheiten innerhalb der ATSR als “discipline” ist
Forschung
fortlaufend
mehr
eingefordert, genaue hisdie Aufmerksamkeit, die der Rekonstruktion geschenkt
wird, im besonderen der wissenschaftlich durchgeführten torische Daten und Informationen zu liefern; auch die
Rekonstruktion, z.B. nach Rezepten, die aus der Quellen-, Kunstgeschichte, die Museen und die Ausstellungsmacher sind hier gefragt. Das Spezialgebiet Kunstrecht
aber auch aus der Sekundärliteratur und aus der mündlihat seit den 80iger Jahren einen enormen Aufschwung
chen Überlieferung stammen, mit all dem, was dabei an
genommen, ICOM-CC hat eine Arbeitsgruppe „Legal
handwerks- und wissenschaftsgeschichtlicher, sprachwisaspects in conservation“, die Universität Genf hat eine
senschaftlicher und sprachgeschichtlicher Forschungsargrosse
Abteilung Kunstrecht innerhalb ihres Rechtsinstibeit philologisch ansteht. Bahnbrechend war hier Leslie
tuts, es gibt dort ein eigenes Art Law Center. Viele KünCarlyle, heute Hauptverantwortliche für Konservierung
stler der zeitgenössischen Szene
an der Tate Gallery in London, die im Rahmen des
beschäftigen
Anwälte, und zwar bereits vor der Fertiholländischen MOL-ART Forschungsprogramms die
gung von Kunstwerken; dieses Phänomen hängt mit
Grundlagen legte für ihr beispielhaftes Buch „The Artist’s
dem Beginn der konzeptuellen Kunst zusammen, deren
Assistant“.
Vertreter ihre Projekte und deren verschiedene Stufen der
Realisierung bereits vor der Erstellung mittels Verträgen
verkauften (wie Kienholz oder Sol Lewitt). Rechtsgebiete
werden neu erschlossen, Urheberrecht, das droit moral
des Künstlers etc. spielen jetzt auch eine Rolle bei Konservierungen sowie bei der Pflege von Kunst im öffentlichen
Raum. Prozesse finden statt wegen Restaurierungen, als
prominentestes Beispiel sei auf den Prozess Goldrayer gegen van de Wetering in Sachen Barnet Newmann, „who is
afraid of red, green and blue“ im Stadeldik Museum von
Amsterdam verwiesen. Auch in diesem Umfeld spielen all
die mit Restaurierung und Konservierungswissenschaft
verbundenen Disziplinen eine immer grössere Rolle; eine
davon ist ATSR.
Neuland für Journalisten
Erstaunlich ist, dass das Feld der Kulturgütererhaltung
sich immer mehr bemüht, nicht nur gute und solide
Grundlagen zu schaffen, um besser Forschung betreiben
zu können, sondern auch, um Fälschern, den häufigen
Zweifeln an Echtheit und Material auf Grund gesicherten
Wissens begegnen zu können, auch um fehlerhafte Expertisen entlarven und falsche oder boshafte Unterstellungen
oder gefälschte Forschungsresultate widerlegen zu können. Es sind auch andere Berufe damit beschäftigt, sich
ähnliche Arbeitsbasen und Werkzeuge zu konstruieren,
ihre Quellenverifikation zu systematisieren und noch
vorsichtiger zu werden, insbesondere der WissenschaftsJournalismus. Die letzte Nummer des wpk Quarterly, des
Magazins der Wissenschafts-Pressekonferenz e.V. , beginnt mit einem Editorial: „Wer prüft die Fakten?“ und
enthält Beiträge zum “fact-checking“: „7 Tipps für das
Fact-Checking eigener Manuskripte“ und „Ein Tag als
Dokkerin“ und mehr zum gleichen Thema. Dokker sind
Fact-checker. Ein Zitat daraus: „Weil Wissenschaft und
ihr Gutachterprozess auf Vertrauen angewiesen ist, sind
es bei Fälschungen offenbar zunehmend die Medien, die
Kontrollfunktionen erfüllen“ – wenn wir hier das Wort
„Medien“ mit Kunstwissenschaftern ersetzen, trifft er voll
auch auf unsere Berufssparte zu.
Was aber bedeutet Qualität in der Konservierungsforschung? In der New York Times vom 13. Februar 2006
findet sich ein Artikel „Reporters find Science journals
harder to trust, but not easy to verify“ von Julie Bosman.
Ein Auslöser dieser weltweiten Überlegungen zur Verifikations-Problematik war, dass dem südkoreanischen
Wissenschafter Hwang Woo-suk auf dem Gebiet der
menschlicher Stamm-Zellen Forschung Betrug nachgewiesen wurden, nachdem diese gefälschten Ergebnisse
bereits in der sehr wichtigen Zeitschrift Science publiziert
worden waren. Trotzdem wurde ihm, laut einer Meldung
der AFP vom 8. März 2006, auf Grund einer Mitteilung
der National University von Seoul attestiert, mit Snuppy
den ersten Hund geklont zu haben.
Fact-checking ein eigentlich altes Thema
Auch die Konservierungs-Wissenschaft hat Leichen im
Keller – weswegen einige unserer Kollegen anfangen,
fact checking zu betreiben, wie z. B. Jilleen Nadolny,
die ihre Forschungsrgebnisse betreffend die englischen
Kontroverse um den Gebrauch der Ölmalerei im mittelalterlichen England darlegt; um eine Kontroverse, die
sich bereits im frühen und mittleren 19. Jht. zutrug. Die
Forscher Barber (1736-1818) und Haslam (1764-1844)
hatten in schriftlichen Quellen und mittels pionierhafter
Erforschung der mittelalterlichen Bindemittel fast die
Lehrmeinung umstossen können, dass erst die Brüder van
Eyck die Ölfarbe entdeckt hätten. Die Quellenforscher
Merrifield and Eastlake interpretierten die Schriftquellen
auf andere Art und weigerten sich kategorisch zu akzeptieren, dass es möglich sei, mit chemischen Analysen den
Gebrauch von Öl in mittelalterlichen Malereien nachzuweisen.
„Aesthetical and Ethical Issues of Conservation in Central
Eastern Europe: museum, ideology, society and conservation (case study : Czechoslovakia 1918 – 1960’s)“, ein
Beitrag von Zuzanna Bauerova im Newsletter
N° 12 / 2006 der ICOM-CC Arbeitsgruppe Theorie and
History of Conservation (THC) zeichnet nach, wie die
konservativ puristische Theorie der Museologie und
Konservierung der Ungarischen Monarchie durch das
Riegl’sche und Dvorak’sche Verständnis des Begriffs
„geistiger Wert“ so umgekrempelt werden konnte, dass sie
den Regimes der Tschecheslowakei in ihren ultranationalen Bestrebungen diente.
Fazit: Es gilt noch viel Grundlagen-Forschung zu betreiben, damit das Berufs-Handwerkszeug der Restauratoren und das anderer Berufe mit ähnlicher Verantwortung
einigermassen zureichend wird, die Probleme der verschiedenen Fachgebiete lösen zu helfen.
Hans-Christoph von Imhoff
SKWJ-bulletin 2/06
Seite 12
Seite 13
Zur ü c k z u d en Q ue l l en
Source Research und ihr Nutzen
Ein selbständiger Forschungszweig bildet sich aus der
schon früher praktizierten pflegenden Konservierung und Restaurierung heraus. Die Erkenntnisse aus
bestehende Spezialgebieten müssen stärker verbunden
werden. Dem Wissenschaftsjournalismus kommt dabei
eine besondere Rolle zu.
Warum ist diese Orientierung zu einer Bewertung und
Authentifizierung der Quellen meiner Meinung nach so
beachtenswert und damit wichtig? Die Thematik Kunst
und Kulturgut nimmt einen immer breiteren Raum ein
auch in der Presse - so entstehen immer mehr KunstZeitschriften und Kunstseiten in den Zeitungen - auch in
der Wirtschaft: der Anteil der kunstverbundenen Aktivitäten inklusive Kunsthandels-Tätigkeit am Bruttosozialprodukt z.B. von New York wurde vor etwa 10 Jahren
bereits mit 12 % angegeben; es entstehen immer mehr
Galerien, Museen und Messen, das nützt dem Handel und
dem Tourismus.
Es gibt ein Sigel mehr, eine neue Abkürzung: ATSR steht
für Art Technological Source Research, was wörtlich übersetzt soviel bedeutet wie Kunsttechnologische Quellen
Forschung. Es benennt also eine Tätigkeit, der viele
Restauratoren und Konservierungsforscher von Kulturgut
recht häufig nachgehen, je nach Objekt, an dem sie gerade
Die Preise, die bezahlt werden für Kunst, sind eindrückarbeiten, oder aus grundsätzlichem Interesse für die Gelich; ein Cézanne zu 9 Millionen, ein Rembrandt zu 50
schichte der Kulturgut-Erhaltung. Mit dem Wort source
Millionen, ein Gauguin zu 25 Millionen - solche Bilder,
im Titel bedeutet es im Englischen etwas, das zwar von
also Investitionen, müssen echt sein, dürfen nicht zereinigen Autoren und Forschern früher schon praktiziert
fallen.
wurde, aber bisher nicht als selbständiger Forschungszweig der Konservierung etabliert ist, nämlich die AuWichtiger Beitrag der Naturwissenschaften
thentizität, Qualität und Relevanz der konsultierten
Die Authentizität der Objekte ist der Grundstein der
Quellen zu bestimmen. Die historische Literatur, in
Wertschätzung und zusammen mit der Seltenheit oder
diesem Fall der Kunsttechnologie, wird dabei nicht in
ihrer Funktion als Quelle und Hilfsmittel angesehen - aus Einmaligkeit des jeweiligen Kunstgegenstandes die Basis
sowohl der finanziellen wie auch der kulturellen Einder unser Wissen über die historische Kunsttechnologien
schätzung. Dies gilt jedenfalls für das bewegliche Kulund Praktiken stammt und das durch sie erweitert wird,
turgut, sei es nun „westliche“ oder „östliche“ Malerei,
sondern sie selbst ist das Objekt der Forschung; sehr vereinfacht ausgedrückt geht es um quellenkritischen Ansatz, „moderne“, „alte“ oder „ethnographische“ Kunst, Mobiliar
um die Philologie der der Kulturgut-Erhaltung zur Verfü- oder Kunstgewerbe. Hier hat die Naturwissenschaft durch
den Einsatz archäometrische Methoden, durch Materialgung stehenden Quellenliteratur.
Analysen, den Einsatz forensischer Techniken und durch
Altersbestimmungen viel beizutragen; es braucht zugänEine Disziplin und eine Vereinigung
gliche Datenbanken, die Ergebnissen der Erforschung von
ASTR ist aber auch, und deswegen macht diese AbkürTechnologien
und Materialien enthalten, sowie Forschunzung einen Sinn, die internationale Vereinigung derer, die
gen
zum
Altersverhaltens
der Materialien der Kulturgüter.
sich um eine Systematik bemühen, mit Hilfe derer diese
kritische Sichtung der Quellen im Bereich Kulturgut-Erhaltung zum einen objektivierbar, zum anderen aber auch Juristische Spezialgebiete
Da das Pedigree eines Objektes dieser Kategorien, sein
auskunftsträchtiger wird. Die Gruppe ist sehr aktiv.
Herkunftsstammbaum, von erheblichem Preis- und
Reputation-schaffendem
Wert ist, wird die historische
Eine der Neuheiten innerhalb der ATSR als “discipline” ist
Forschung
fortlaufend
mehr
eingefordert, genaue hisdie Aufmerksamkeit, die der Rekonstruktion geschenkt
wird, im besonderen der wissenschaftlich durchgeführten torische Daten und Informationen zu liefern; auch die
Rekonstruktion, z.B. nach Rezepten, die aus der Quellen-, Kunstgeschichte, die Museen und die Ausstellungsmacher sind hier gefragt. Das Spezialgebiet Kunstrecht
aber auch aus der Sekundärliteratur und aus der mündlihat seit den 80iger Jahren einen enormen Aufschwung
chen Überlieferung stammen, mit all dem, was dabei an
genommen, ICOM-CC hat eine Arbeitsgruppe „Legal
handwerks- und wissenschaftsgeschichtlicher, sprachwisaspects in conservation“, die Universität Genf hat eine
senschaftlicher und sprachgeschichtlicher Forschungsargrosse
Abteilung Kunstrecht innerhalb ihres Rechtsinstibeit philologisch ansteht. Bahnbrechend war hier Leslie
tuts, es gibt dort ein eigenes Art Law Center. Viele KünCarlyle, heute Hauptverantwortliche für Konservierung
stler der zeitgenössischen Szene
an der Tate Gallery in London, die im Rahmen des
beschäftigen
Anwälte, und zwar bereits vor der Fertiholländischen MOL-ART Forschungsprogramms die
gung von Kunstwerken; dieses Phänomen hängt mit
Grundlagen legte für ihr beispielhaftes Buch „The Artist’s
dem Beginn der konzeptuellen Kunst zusammen, deren
Assistant“.
Vertreter ihre Projekte und deren verschiedene Stufen der
Realisierung bereits vor der Erstellung mittels Verträgen
verkauften (wie Kienholz oder Sol Lewitt). Rechtsgebiete
werden neu erschlossen, Urheberrecht, das droit moral
des Künstlers etc. spielen jetzt auch eine Rolle bei Konservierungen sowie bei der Pflege von Kunst im öffentlichen
Raum. Prozesse finden statt wegen Restaurierungen, als
prominentestes Beispiel sei auf den Prozess Goldrayer gegen van de Wetering in Sachen Barnet Newmann, „who is
afraid of red, green and blue“ im Stadeldik Museum von
Amsterdam verwiesen. Auch in diesem Umfeld spielen all
die mit Restaurierung und Konservierungswissenschaft
verbundenen Disziplinen eine immer grössere Rolle; eine
davon ist ATSR.
Neuland für Journalisten
Erstaunlich ist, dass das Feld der Kulturgütererhaltung
sich immer mehr bemüht, nicht nur gute und solide
Grundlagen zu schaffen, um besser Forschung betreiben
zu können, sondern auch, um Fälschern, den häufigen
Zweifeln an Echtheit und Material auf Grund gesicherten
Wissens begegnen zu können, auch um fehlerhafte Expertisen entlarven und falsche oder boshafte Unterstellungen
oder gefälschte Forschungsresultate widerlegen zu können. Es sind auch andere Berufe damit beschäftigt, sich
ähnliche Arbeitsbasen und Werkzeuge zu konstruieren,
ihre Quellenverifikation zu systematisieren und noch
vorsichtiger zu werden, insbesondere der WissenschaftsJournalismus. Die letzte Nummer des wpk Quarterly, des
Magazins der Wissenschafts-Pressekonferenz e.V. , beginnt mit einem Editorial: „Wer prüft die Fakten?“ und
enthält Beiträge zum “fact-checking“: „7 Tipps für das
Fact-Checking eigener Manuskripte“ und „Ein Tag als
Dokkerin“ und mehr zum gleichen Thema. Dokker sind
Fact-checker. Ein Zitat daraus: „Weil Wissenschaft und
ihr Gutachterprozess auf Vertrauen angewiesen ist, sind
es bei Fälschungen offenbar zunehmend die Medien, die
Kontrollfunktionen erfüllen“ – wenn wir hier das Wort
„Medien“ mit Kunstwissenschaftern ersetzen, trifft er voll
auch auf unsere Berufssparte zu.
Was aber bedeutet Qualität in der Konservierungsforschung? In der New York Times vom 13. Februar 2006
findet sich ein Artikel „Reporters find Science journals
harder to trust, but not easy to verify“ von Julie Bosman.
Ein Auslöser dieser weltweiten Überlegungen zur Verifikations-Problematik war, dass dem südkoreanischen
Wissenschafter Hwang Woo-suk auf dem Gebiet der
menschlicher Stamm-Zellen Forschung Betrug nachgewiesen wurden, nachdem diese gefälschten Ergebnisse
bereits in der sehr wichtigen Zeitschrift Science publiziert
worden waren. Trotzdem wurde ihm, laut einer Meldung
der AFP vom 8. März 2006, auf Grund einer Mitteilung
der National University von Seoul attestiert, mit Snuppy
den ersten Hund geklont zu haben.
Fact-checking ein eigentlich altes Thema
Auch die Konservierungs-Wissenschaft hat Leichen im
Keller – weswegen einige unserer Kollegen anfangen,
fact checking zu betreiben, wie z. B. Jilleen Nadolny,
die ihre Forschungsrgebnisse betreffend die englischen
Kontroverse um den Gebrauch der Ölmalerei im mittelalterlichen England darlegt; um eine Kontroverse, die
sich bereits im frühen und mittleren 19. Jht. zutrug. Die
Forscher Barber (1736-1818) und Haslam (1764-1844)
hatten in schriftlichen Quellen und mittels pionierhafter
Erforschung der mittelalterlichen Bindemittel fast die
Lehrmeinung umstossen können, dass erst die Brüder van
Eyck die Ölfarbe entdeckt hätten. Die Quellenforscher
Merrifield and Eastlake interpretierten die Schriftquellen
auf andere Art und weigerten sich kategorisch zu akzeptieren, dass es möglich sei, mit chemischen Analysen den
Gebrauch von Öl in mittelalterlichen Malereien nachzuweisen.
„Aesthetical and Ethical Issues of Conservation in Central
Eastern Europe: museum, ideology, society and conservation (case study : Czechoslovakia 1918 – 1960’s)“, ein
Beitrag von Zuzanna Bauerova im Newsletter
N° 12 / 2006 der ICOM-CC Arbeitsgruppe Theorie and
History of Conservation (THC) zeichnet nach, wie die
konservativ puristische Theorie der Museologie und
Konservierung der Ungarischen Monarchie durch das
Riegl’sche und Dvorak’sche Verständnis des Begriffs
„geistiger Wert“ so umgekrempelt werden konnte, dass sie
den Regimes der Tschecheslowakei in ihren ultranationalen Bestrebungen diente.
Fazit: Es gilt noch viel Grundlagen-Forschung zu betreiben, damit das Berufs-Handwerkszeug der Restauratoren und das anderer Berufe mit ähnlicher Verantwortung
einigermassen zureichend wird, die Probleme der verschiedenen Fachgebiete lösen zu helfen.
Hans-Christoph von Imhoff
SKWJ-bulletin 2/06
Seite 14
I nternati o na l es
K l ats c h
35 Jahre EUSJA: Fest in Helsinki
Die EUSJA, der Dachverband der europäischen Vereinigungen für Wissenschaftsjournalismus, bereitet sich auf
ihre Feierlichkeiten zum 35-Jahr-Jubiläum vor. Das Fest
steigt am 8. Dezember in Helsinki, begleitet von einer
Festschrift, welche die Geschichte der EUSJA seit ihrer
Gründung 1971 nachzeichnet.
Aktive Schweizer
Für unseren eigenen Klub ist das Jubiläum insofern von
Bedeutung, als die EUSJA bisher schon drei Mal von
Schweizer Seite präsidiert wurde: zwei Mal von unserer
Ehrenpräsidentin Rosemarie Waldner (1980-1982 und
1994-1998) und ein Mal von Werner Hadorn (1998-2002).
Zudem wurde der SKWJ seinerzeit gegründet, damit
die Handvoll Schweizer Wissenschaftsjournalistinnen
und –journalisten der EUSJA beitreten konnte. «An einer
Unesco-Konferenz 1973 erzählte man mir von diesem
Netzwerk europäischer Wissenschaftsjournalistenclubs,
danach fuhr ich nach Hause und sagte zu meinen Kollegen: ‚So etwas brauchen wir in der Schweiz auch’», erzählt Rosemarie Waldner – deren Erinnerungen übrigens
in der Festschrift festgehalten sind, ebenso wie diejenigen
von Werner Hadorn.
Grenzüberschreitende Kooperationen
Die EUSJA wurde im März 1971 von damals sieben europäischen Vereinigungen aus der Taufe gehoben. Das Ziel
war, Kontakte unter Wissenschaftsjournalisten innerhalb
von Europa zu fördern. Bei zahlreichen Studienreisen
– die zur eigentlichen Kernaktivität der EUSJA wurden
– lernten sich Kolleginnen und Kollegen über die Landegrenzen hinweg kennen, knüpften Freundschaften
und recherchierten vor Ort über Wissenswertes für die
Medien. Nach dem Fall der Berliner Mauer öffnete sich
die EUSJA Richtung Osten. Heute zählt der Verband 24
Journalistenvereinigungen aus 23 Ländern.
Mehr Informationen unter: www EUSJA.org
Irène Dietschi
Ein EUSJA-Studientrip in der Schweiz ist für
Frühling 2007 vorgesehen. Weitere Informationen
folgen.
Seite 15
M utati o nen
Aufnahmen
Beat Gloggers Buch „Xenesis“ ist für den Descartes Preis
(Descates Preis <http://ec.europa.eu/research/descartes/
communication_en.htm>) der EU-Kommission nominiert. Der Preis wird für ausgezeichnete Wissenschaftskommunikation verliehen und ist mit einer Preissumme
von insgesamt 275 000 EUR dotiert. Die Preisverleihung
findet am 7. März 2007 in Brüssel statt.
Matthias Meili, bisher Redaktionsleiter-Stv. der NZZ am
Sonntag, hat Ende September diesen Posten verlassen, um
als freier Wissenschaftsjournalist zu arbeiten. Auf ihn folgt
Theres Lüthi, bisher Ressortleiterin Wissen der
Weltwoche (und zuvor NZZ Forschung und Technik).
Stefanie Schramm (vorher Die Zeit) wird künftig das
Weltwoche-Wissen leiten.
Heidi Blattmann, Gruppenleiterin Wissenschaft der NZZ,
wird neu Ressortleiterin Wissenschaft der NZZ.
Thomas Müller ist wieder als freier Wissenschaftsjournalist tätig.
heute, das neue Gratis-Arbeitsblatt aus dem Hause
Ringier, hat eine tägliche Wissens-Seite (siehe auch die
Carte Blanche auf Seite 6)
Aus dem Vorstand
Zum Abendessen nach der GV 2006 hatten sich 25
Mitglieder angemeldet. Zum Essen blieben allerdings
nur 12. Für die Ausfallkosten von 40 Fr pro Person
musste der Klub aufkommen. Wer will, kann diesen
Betrag der Klubkasse rückvergüten. Information
beim Sekretär.
Weltkongress
11. bis 15. November 2006 findet in Manchester der
Weltkongress der Science and Factual Producers statt,
der wichtigste Kongress von TV-Produzenten im Be- Bitte vormerken: Besuch bei der EMPA
reich Wissenschaft. Reto Vetterli und Michael Breu
Am Mittwoch, 29. November 2006, um 14 Uhr treffen wir
uns bei der EMPA in Dübendorf. Weitere Informationen
nehmen als “nano”-Vertreter daran teil. Ein Bericht
folgen.
folgt im nächsten Bulletin.
Ordentliche Mitglieder
Ausserordentliche Mitglieder
David Jans ist seit 2001 Moderator und Redaktor
bei MTW – Menschen, Technik Wissenschaft. Seit 12
Jahren ist er beim SF Schweizer Fernsehen, vor der
Wissenschaft war er für die Wirtschaft tätig.
Stefan Lehmann hat Ur- und Frühgeschichte und
Geschichte des Mittelalters studiert und an der Uni
Basel mit einer Dissertation abgeschlossen. Seit 1999
in Kontakt mit Printmedien, entwickelte sich bald
eine enge Zusammenarbeit als Fachjournalist mit
den Schwerpunkten Archäologie u.a. mit verschiedenen Schweizer und ausländischen Medien.
Sabine Olff arbeitet seit Januar 2006 bei der
SonntagsZeitung als Redaktorin im Ressort „Wissen“.
Sie ist Biologin und hat zudem Sport studiert. Nach
Michael Lindemaier ist Freischaffender WissenAbschluss des Studiums in Köln hat sie zunächst bei
schaftsjournalist und Uebersetzer mit beruflichen
der Deutschen Krebshilfe gearbeitet. Als StipendiaVorkenntnissen im biomedizinischen und phartin der Studienstiftung der Süddeutschen Zeitung
mazeutischen Bereich. Seine Ausbildung absolvierte
hospitierte sie in verschiedenen Wissenschaftsredaer in der Schweiz und in den USA. Er publiziert in
ktionen. In der Schweiz begann ihre Tätigkeit mit
einem Teilpensum beim online-Magazin „uniaktuell“ deutscher und in englischer Sprache für Fachjournale, Buchverlage und Laienpresse.
der Uni Bern.
Niklaus Salzmann ist Praktikant beim Ressort Wissen des Tages Anzeigers. Er hat das Studium an der
Universität Bern in den Fächern theoretische Physik,
Mathematik und allgemeine Oekologie abgeschlossen. Er begann journalistisch zu arbeiten
Erik Thurnherr ist manchen noch als MTW-Moderator bekannt. Er ist nach einigen Jahren Tätigkeit für
das IKRK in die Schweiz und in den Journalismus
zurück gekehrt. Er hat ein Teilpensum bei „nano“
und ist daneben selbständig im Bereich Medienprodukte tätig. Eine Spezialität sind auch die Audioguides für Museen und Gebäude, z.B. für die Berner
Einstein-Ausstellung.
Nathalie Matter schloss ihr Studium der Kunstgeschichte und Medienwissenschaft an der Uni Bern ab
und arbeitete anschliessend dort als Assistentin am
Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft. Nach einer Weiterbildung an der Uni Neuenburg ist sie heute als PR- und Medienredaktorin in
der Abteilung Kommunikation der Uni Bern tätig.
G esun d h eitsseminar
Reto Vetterli ist der Schweizer Produzent von „nano“,
dem Wissenschaftsmagazin von 3sat. Zudem ist er
auch als Filmautor aktiv. Er hat Anglistik studiert
und sich schon während des Studiums mit FernsehThemen beschäftigt.
Tropenkrankheiten - Tropenmedizin
Ariane Vlérick ist Kommunikationsbeauftragte der
Medizinischen Fakultät der Universität Genf. Ihr
Ingenieur-Studium an der Unversité libre de
Bruxelles hat sie mit einer Dissertation abgeschlossen. Am Ende ihres Doktorats begann sie sich auf
Tätigkeiten zu konzentrieren, in denen sie ihre
wissenschaftlichen und journalistischen Interessen
verbinden konnte.
Ort: Hotel Rigihof
Universitätstrasse 101
8033 Zürich
Donnerstag bis Freitag,
26. Oktober 2006 18.00 Uhr,
27. Oktober 2006 15.30 Uhr
Programm & Anmeldung:
www.science-journalism.ch
http://www.science-journalism.ch
Schweizer Klub für Wissenschaftsjournalismus
Association suisse du journalisme scientifique
Swiss Association for Science Journalism
2/06
bu l le t in
P.P.
CH-3001 Bern
Druck:
Sihldruck AG, 8021 Zürich
Adressänderungen
bitte an den Sekretär
Impressum:
Bulletin des SKWJ
Redaktion: Mürra Zabel
Martina Frei
Tagesanzeiger / Redaktion Wissen
Werdstrasse. 21
8021 Zürich
Tel. 044 248 44 56
[email protected]
Irène Dietschi
Sandrain 14
4614 Hägendorf
Tel. Büro
062 216 44 72 (Mo, Do, Fr)
Tel. P 062 216 88 44
[email protected]
Patrick Imhasly
Sekretariat
Der Bund
Bubenbergplatz 8
3001 Bern
Tel. 031 385 12 07
[email protected]
Michael Breu
Präsident
Redaktion PULS/SF
Schweizer Fernsehen
Fernsehstr. 1-4
Tel. 044 305 58 49
Fax 044 305 58 80
[email protected]
Der Vorstand
Mürra Zabel
Buechiweg 12
8966 Oberwil-Lieli
Tel.056 631 88 77
[email protected]
Thomas Müller
Weiherhofstr. 109
4054 Basel
Tel. 044 632 84 17
[email protected]
Christian Heuss
Schweizer Radio DRS
Postfach
4002 Basel
Tel 061 365 33 97
[email protected]
Marcel Hänggi
WOZ, Hardturmstr. 66
8031 Zürich
Telefon 044 44 8 14 14
Fax 044 44 8 14 15
[email protected]

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