Australien Praktikumsbericht Melbourne 2013 - Friedrich
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Australien Praktikumsbericht Melbourne 2013 - Friedrich
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Erfahrungsbericht Auslandspraktikum & Abschluss-/Studienarbeit Persönliche Angaben Studiengang an der FAU: Humanmedizin Gasteinrichtung: Royal Melbourne Hospital Gastland: Australien Art des Aufenthaltes (z.B. PJ (Praktisches Jahr) Praktikum) Aufenthaltszeitraum Februar/März 2014 (WS, SS oder Jahr): 1. Vorbereitung (Planung, Organisation und Bewerbung) Um ein PJ-Tertial am Royal Melbourne Hospital absolvieren zu können, ist eine direkte Bewerbung bei der Sekretärin für ausländische Studenten, Ms Dianne Kennedy ([email protected]) nötig. Diese sollte rechtzeitig - am besten 2 Jahre vorher- erfolgen, damit die gewünschte Fachrichtung noch verfügbar ist. Kurzfristig freie Plätze gibt es selten bis nie. Am RMH sind nur Aufenthalte von 4-8 Wochen möglich. Die Uni/ Bearbeitungsgebühren von 800 AUD (für 2 Monate) müssen bei der Bewerbung bezahlt werden und können nicht rückerstattet werden, falls etwas dazwischen kommt um man den Platz doch nicht benötigt. Einige Woche vor Anreise muss man Ms Kennedy die Versicherungsunterlagen zusenden, hier sind Bestätigungen über Auslandskranken/Unfall/Haftund Berufshaftpflichtversicherung nötig. Einige Tage vor Arbeitsbeginn teilt Ms Kennedy per E-mail Informationen über den Ablauf des ersten Tages mit. 2. Anreise (Flug, Bahn), Visum, Anmeldeformalitäten vor Ort Die Anreise nach Melbourne dauert ungefähr 30 Stunden. Den Flug kann man ab einem Jahr vorher buchen, für zeitiges Buchen gibt es deutliche Preisvorteile. Für Aufenthalte bis zu drei Monaten reicht ein elektronisches Touristenvisum. Dieses erhält man problemlos in 24-48 Stunden online über die australische Botschaft. Formal ist für ein Praktikum in einem australischen Krankenhaus eine spezielle medizinische Untersuchung bei einem zertifiziertem Arzt notwendig, die bis zu 200 Euro kosten kann. Jedoch interessiert sich (weder an der Grenze noch an der Klinik) wirklich niemand dafür, so dass man sich das Geld und vor allem den Aufwand auch sparen kann. Bei An/Ausreise muss man keine längeren Wartezeiten einplanen (kein Vergleich zu den USA). Vor Ort sollte man sich in der ersten Woche persönlich bei Ms Kennedy vorstellen und Kontaktdaten austauschen. Andere Anmeldefomalitäten gibt es nicht. 3. Unterkunft (Wohnheim, privat) 1 Die Suche einer Unterkunft war die größte Herausforderung in der Planung des Aufenthaltes. Zimmer in Studentenwohnheimen werden leider nur für ein Jahr vermietet, so dass diese Option wegfällt. Am besten man hat Kontakte vor Ort, die bei der Suche helfen können. Ansonten muss man versuchen, privat im Internet etwas zu finden. Wenn gar nichts klappt, gibt es noch immer die Möglichkeit in Hostels eine gewisse Zeit zu bleiben. Die Miete für ein Zimmer sind durchschnittlich 400 AUD die Woche. 4. Praktikum/ Abschlussarbeit (Beschreibung der Tätigkeit) Da ich beide Monate in internistischen Fachgebieten war, gehörte zu den Haupttätigkeiten die Teilnahme und das Dokumentieren der Visiten. In Australien wird sehr viel Wert auf Lehre gelegt, so dass man fast täglich Fortbildungen hat, die meist sehr gut sind. Man gehört immer zu einem Ärzteteam und geht in die Funktionen/Notaufnahme mit. Mit der Zeit gewöhnt man sich an das System und die Sprache, so dass man immer mehr Aufgaben übernehmen kann. Insgesamt habe ich sehr viel gelernt, da die Ärzte viel mehr Zeit haben, sich um Studenten zu kümmern. Zu beachten ist, dass es in Australien keine Berufskleidung gibt, sondern einen sehr chicken Dresscode. Männer tragen Hemd und Anzughose, Frauen Etuikleider oder Röcke und Blusen zu Ballerinas oder Pumps. Jeans und Sportschuhe sind im Krankenhaus nicht gerne gesehen. 5. Betreuung an der Gasteinrichtung Die Betreueng im Krankenhaus war hervorragend. Die Ärzte sind alle sehr nett und man wird schnell ins Team integriert. Man wird nicht als Stundent sondern als Arbeitskollege gesehen. Der Umgang untereinander ist sehr höflich. Gemeinsame Kaffeepausen werden jeden Tag praktiziert. Es war eine sehr schöne Zeit im Krankenhaus, und man konnte viel in angenehmer Atmosphäre lernen. 6. Ausstattung der Gasteinrichtung (eigener Arbeitsplatz, Kantine) Im Krankenhaus gibt es zwei Kantinen, und eine weitere gegenüber im Universitätsgebäude. Mittagessen kann man für ungefähr 10 AUD kaufen. Einen eigenen Arbeitsplatz für Studenten gibt es nicht, man erhält aber Zugang zu PCs wenn man welche zum Arbeiten braucht. Umkleiden werden nicht benötigt, da man gekleidet von zu Hause kommt. Die Ausweiskarte (muss man am ersten Tag bei der Security anfertigen lassen) enthält die Zugangsberechtigung für die Abteilungen, in denen man arbeitet. Im Krankenhaus gibt es für Gäste kostenfreies Internet, den Wifi-Code bekommt man über Sekretärinen. 7. Alltag & Freizeit (Sehenswertes, Kulinarisches, Geld-Abheben, Handy, Jobs) Melbourne ist eine tolle Stadt zum Leben. Um Tram/Bus/Zug zu fahren muss man sich an einem der größeren Bahnhöfen eine myki Karte kaufen und diese für die Fahrten aufladen. Die Innenstadt kann man problemlos zu Fuß besichtigen. Mit einem internationalen Studentenausweis ist der Eintritt in die meisten Museen kostenlos. In Melbourne gibt es zahlreiche Festivals zu den 2 verschiedensten kulturellen als auch kulinarischen Themen. Da es meist kein Problem ist, einen Studientag pro Woche zu erhalten, kann man auch Australien über ein verlängertes Wochenende besichtigen. Flüge gibt es günstig mit Tigerair oder Jetstar. Prepaid Handyangebote gibt es für ungefähr 30-40 AUD im Monat. Die SIMKarte erhält man ohne großen Aufwand innerhalb von Minuten, man benötigt nur ein freigeschaltenes Handy. Zum Geldabheben eignet sich am besten eine VISA-Karte, die im Ausland gebührenfrei ist (z.B. DKB). Geldautomaten gibt es in nahezu jeder Straße. 8. Finanzielles (Lebenshaltungskosten, Stipendien) Die Lebenserhaltungskosten sind vergleichbar mit Deutschland. Gewisse Produkte (z.B. Joghurt, Käse) sind etwas teurer. Das meiste Geld muss man auf jeden Fall für die Miete einplanen. Für Stipendien sollte man sich rechtzeitig bei der Heimatuni erkundigen. 9. Interkulturelles (Was ist z.B. beim Umgang mit Kollegen im Gastland zu beachten?) Es sind nicht viele Besonderheiten zu beachten. Man wird als deutscher Student eher überrascht sein, dass der Umgang im Krankenhaus viel lockerer als bei uns ist. Mit Offenheit und gutem Willen wird man problemlos ins Team integriert. 10. Fazit (beste und schlechteste Erfahrung) Wenn ich an den Aufenthalt zurückdenke, so fällt mir keine negative Erfahrung ein. Australien ist ein wunderschönes Land, ebenso ist Melbourne eine tolle Stadt. Man kann viele neue Erfahrungen sammeln, sowohl im Krankenhaus als auch in der Freizeit. Ich kann jedem nur empfehlen den Schritt ins Ausland zu wagen und die Zeit in Australien zu genießen! 11. Wichtige Ansprechpartner und Links Ansprechpartnerin am RMH: [email protected] 3