Am Puls der Zeit - Kongresszentrum Stuttgart
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Am Puls der Zeit - Kongresszentrum Stuttgart
Am Puls Impressum Inhalt Das Kongressmagazin, Ausgabe 1 Herausgeber Kultur- und Kongresszentrum Liederhalle Norbert Hartmann, Leitung (V.i.S.d.P.) Tanja Bäuerle, Marketing Berliner Platz 1–3, 70174 Stuttgart [email protected] Redaktion und Design VISUELL Studio für Kommunikation GmbH Tübinger Straße 97A, 70178 Stuttgart r-Sc h ütz er Druck Gedruckt auf PlanoArt, Papier stammt aus nachhaltiger Forstwirtschaft. Es werden Druckfarben auf Pf lanzenöl-Basis verwendet. Tec h 09 Architektur-Highlights 10 Kongress . Deutscher StiftungsTag 14 Liederhalle . Hegel-Saal 17 Kultur . Rocky-Horror-Show 18 Partner . ACS Medientechnik 20 Im Gespräch . Hagen Ruoff, Technischer Leiter 24 Kongress . Java Forum 28 Liederhalle . Messeaktivitäten 30 Liederhalle . Macher-Treffen Hag e nR uof Deu f tsch er S tifte r Im G espr äch nik Heg , An ng u el-S mu aal G tu l eic nd hklang Em otio zwisc hen nen r el c kle twi Wan d r En l fü eim spie Even ts e i n e Br anc rum h im e H Kultur- und Kongresszentrum Liederhalle Berliner Platz 1–3, 70174 Stuttgart T +49 711 2027-710, F +49 711 2027-716 [email protected] www.liederhalle-stuttgart.de Java Fo Stuttgart Tipp Gre en Kongressmagazin Liederhalle, Ausgabe 1 Trend . Green Events prei s für W il dtie Copyright Kultur- und Kongresszentrum Liederhalle, 2011. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und Kopien, auch auszugsweise, ohne schriftliche Erlaubnis des Herausgebers untersagt. Keine Gewähr bei eventuellen Fehlern. 02 Stuttgart Tipp Green Events Widerspruch, Illusion oder Auftrag? 3,5 kg Restmüll, 5,5 kg Altpapier, 101 Liter Abwasser und 204 kg CO2 . Das ist der Fußabdruck eines durchschnittlichen deutschen Kongressteilnehmers. Pro Jahr finden in Deutschland 2,76 Millio nen Kongresse, Tagungen und Events statt. Über 300 Millionen Teil nehmer reisen zu diesen Veranstaltungen, werden dort verpflegt, sie übernachten, verbrauchen Strom und Wasser. Kongresse sind einmalige Veranstaltungen. Gerade deshalb ist es wichtig, sich Fragen über die Nachhaltigkeit zu stellen. Das Umdenken hat erst begonnen. Doch Ansätze für umweltfreundliche Veranstaltungen gibt es schon heute. Wichtig ist, dass alle an einem Strang ziehen: Locationbetreiber, Veranstalter und Teilnehmer. Können wir mehrere tausend Teilnehmer an einem Ort versammeln, ohne dabei Klima und Umwelt zusätzlich zu belasten? Bis zu 90 Prozent der Emissionen ent stehen bei der An- und Abreise. Darum müssen wir uns genau überlegen, wo wir tagen und wie die Leute dort hin kommen sollen. Zentral gelegene, gut mit dem Zug erreichbare Kongresszentren haben in der Umweltbilanz einen klaren Vorteil. Einen Anreiz zur klimafreundlichen Anfahrt per Zug kann das Veranstaltungsticket ›Umwelt Plus‹ bieten. Für jedes verkaufte Ticket schießt der Vertragspartner 2 Euro zu. Von diesem Geld kauft die Bahn Ökostrom und investiert gleichzeitig in den Bau neuer Windkraftanlagen. So ermög licht sie die klimafreundliche Anfahrt. Angela Knoll von der Deutschen Bahn ist optimistisch: »Das Interesse ist zwar noch verhalten, wir glauben aber, dass dieses 2 Trend . Green Events Angebot in Zukunft weiter an Akzeptanz gewinnt«. Das Kultur- und Kongresszentrum Liederhalle ist mittlerweile auf den Zug aufgesprungen und bietet das Veranstal tungsticket an. Auch Autofahrer können einen Beitrag zum Green Event leisten: Einige Veranstalter bieten ihren Teilneh mern eine Internetplattform zum Bilden von Fahrgemeinschaften an – so wird schon die Fahrt zum nachhaltigen Erlebnis. Erfolgreiche Green Events beginnen mit der frühzeitigen Planung. Unterstützt werden Sie dabei von den Veranstaltungs häusern. Die Liederhalle hat mit der ›NatureLife International‹-Stiftung einen kompetenten Partner an der Hand, der Sie nicht nur im Vorfeld berät, sondern mit seinem GlobeClimate-Projekt eine sinn volle Kompensation der entstandenen CO2 -Emissionen ermöglicht. Green Events sind zwar noch ein junger Markt, doch die Veranstaltungsbranche reagiert auf den Trend. Erst kürzlich haben sich mehrere Eventdienstleister zu ›mygreenmeeting‹ zusammengeschlossen. Das Netzwerk unterstützt Veranstalter bei der Orga nisation und Bewertung nachhaltiger Kongresse. Es kommt Bewegung in das Thema: Im März fand der zweite ›greenmeetings und events‹-Kongress in Mainz statt – mit sehr guter Resonanz. Zwischen Green Washing und Green Meeting Dass Green Events nicht nur einen Imagegewinn bringen, sondern sich auch für Veranstalter finanziell auszahlen, steht für den Leiter der Liederhalle, Norbert Hart mann, außer Frage. Gleichzeitig warnt er vor der Gefahr des Missbrauchs. Öko ist sexy und darum werden grüne Mäntelchen bei Veranstaltern immer beliebter. Wer es mit dem Umweltschutz ernst meint, setzt auf ein gesamtheitliches Konzept und lässt den CO2 -Ausstoß seiner Veranstaltung kompensieren. Schon jetzt gibt es zahl reiche Anbieter von Öko-Labels auf internationaler und regionaler Ebene. Die Unterschiede hinsichtlich der Kriterien und ihrer Bewertungstransparenz sind jedoch gewaltig. Ein Vergleich ist dringend geboten, denn nicht bei jedem Zertifikat profitieren Anbieter und Umwelt gleichermaßen. >>> »Wer es mit dem Umweltschutz ernst meint, lässt den CO2-Ausstoß seiner Veranstaltung kompensieren.« Kein Kongress kann wirklich klimaneutral stattfinden, von klima fair zu sprechen, kommt der Wahrheit schon näher. Entstandenen CO2 -Ausstoß durch Kompensationszahlungen auszugleichen, wird gerne leichtfertig als Ablasshandel diskreditiert. Doch obwohl die Aufforstung von Regenwäldern und die Renaturierung von Mooren nachweisbaren ökologischen Nutzen bringen, muss die Vermeidung von Emissionen an erster Stelle der Bemühungen stehen. Einige Vorschläge, wie dies gelingen kann: Regionale Produkte Die Wahl ortsansässiger Dienstleister spart unnötige Transportwege. Fragen Sie beim Catering gezielt nach regionalen Produk ten und biologisch angebauten Lebens mitteln. Beweisen Sie Mut und verzichten Sie bewusst auf Fleisch oder Garnelen aus der Südsee! Vergessen Sie dabei aber nicht, dies Ihren Gästen mitzuteilen. Erst sparen, Regionale Produkte dann kompensieren Müll vermeiden Achten Sie auf den Einsatz von echtem Geschirr! Verwenden Sie Mehrweg statt Einweg! Und wenn es einmal nicht anders geht, suchen Sie umweltfreundliche Alternativen wie z. B. den vollkompostier baren Trinkbecher. Energie sparen Immer mehr Veranstaltungshäuser verwenden Ökostrom oder bieten diesen gegen Aufpreis an. Machen Sie davon Gebrauch! Umweltfreundliche Locations verfügen über effiziente Heizungs- und Lüftungssysteme sowie energiesparende Beleuchtung. Altpapier vermeiden Papier oder digital? Programmheft oder App? Wenn Sie wirklich drucken müssen, achten Sie auf den Einsatz von Recycling papier. Dies sind nur einige Ansätze für nachhal tigere Meetings. Bestimmt fallen Ihnen schnell noch mehr Punkte ein, bei denen sich CO2 , Müll oder Energie einsparen lassen. Altpapier vermeiden i Müll vermeiden Energie sparen 4 Trend . Green Events Gewinnspiel + + + 2 Freikarten für Kulturveranstaltung Haben Sie weitere Vorschläge oder haben Sie kürzlich ein eigenes ›Green Event‹ veranstaltet? Schreiben Sie uns etwas darüber! Unter allen Einsendungen verlosen wir zwei Freikarten für eine Kulturveranstaltung Ihrer Wahl in der Stuttgarter Liederhalle. [email protected] Symbiose aus Denkmalschutz und Moderne Green Events in der Liederhalle Umweltschutz ist im Kultur- und Kongress zentrum Liederhalle schon seit vielen Jahren ein Thema. Nun hat die Liederhalle gemeinsam mit der Stiftung NatureLifeInternational ein eigenes Nachhaltigkeits konzept entwickelt. Die Studie analysiert den aktuellen Stand der Umweltschutz maßnahmen, zeigt, wo Handlungsbedarf besteht und dient als Fahrplan für die zukünftige Entwicklung. Der nächste Schritt, so Norbert Hartmann, Leiter der Lieder halle, sei die Zertifizierung des nach haltigen Eventmanagements. www.naturelife-international.org Energievermeidung und Energieeffizienz sind die wichtigsten Säulen des Nachhal tigkeitskonzepts. Auch beim Wasser wird gespart, zum Beispiel durch sparsame Spülstraßen, Armaturen und Spülkästen. Das Maritim Hotel Stuttgart als Catering partner bietet auf Wunsch regionales, biologisches und fair gehandeltes Catering. Mit dem Verzicht auf Einweggeschirr leistet das Kultur- und Kongresszentrum einen wichtigen Beitrag zur Müllvermei dung. 6 Trend . Green Events Die zentrale Lage ist einer der größten Umweltvorteile der Liederhalle: 12 Gehminuten vom Hauptbahnhof entfernt; vier U-Bahnen und zwei Buslinien vor der Tür; die beliebten Ziele in der Innenstadt sind in weniger als 10 Minuten zu Fuß zu erreichen. In unmittelbarer Nachbarschaft liegt das Bosch-Areal, eine ›Kongressstadt in der City‹ mit Bars, Restaurants, Geschäften, einem Kino und Fitnessstudio. Durch die direkte Verbindung gelangen die Gäste nach dem Kongress trockenen Fußes ins benachbarte Maritim Hotel. i Für die CO2-freie Anreise bietet die Liederhalle das Veranstaltungsticket Umwelt-Plus der Deutschen Bahn. Durch ihr Umweltengagement spart die Liederhalle heute schon einen Großteil der Emissionen ein. Die verbleibenden CO2 -Belastungen werden auf Wunsch über unseren Partner, die Stiftung NatureLife-International mit dem Projekt GlobeClimate kompensiert. u 10 Fragen an Claus-Peter Hutter Claus-Peter Hutter, Jahrgang 1955, ist ehrenamtlicher Präsident der Stiftung NatureLife-International und Autor, Mit autor und Herausgeber zahlreicher Bücher und Publikationen zu Umwelt- und Ver braucherthemen. Er ist Leiter der Akademie für Natur- und Umweltschutz des Landes Baden-Württemberg und engagiert sich seit nunmehr 40 Jahren ehrenamtlich für Naturbewahrung, Umweltvorsorge und nachhaltige Entwicklung. Welches Problem muss die Menschheit am dringendsten lösen? Aus ökologischer Sicht – und damit hängen ja auch alle sozialen und wirtschaftlichen Fragen zusammen – ist es sicherlich die Überbevölke rung auf der Erde. Wir sind einfach zu viele Menschen auf der Welt und wir verbrauchen zuviel Energie und andere Ressourcen. Die Beschleunigung des Klimawandels, der Verlust der Biodiversität, Hungersnöte, Klimaf lüchtlinge und kriegerische Auseinan ders etzungen sind die Folge. Weitere wichtige Themen sind der dringend erforderliche soziale Ausgleich, die Chancen gleichheit und der Zugang zu den inter nationalen Märkten für die armen Länder. Worüber wird in den Medien viel zu wenig berichtet? Nun, es fehlt mittlerweile nicht mehr an Aufmerksamkeit der Medien für Umwelt- und Nachhaltigkeitsthemen. Ein Problem ist eher, dass Umweltkatastrophen oder andere Probleme groß aufgemacht werden und dann der Medientross weiterzieht. Was zurückbleibt, was aus den Menschen und der Natur betroffener Regionen wird, bleibt viel zu oft unbeachtet. Das liegt aber nicht an den Journalisten, sondern sicherlich auch daran, dass die Menschen nur ein beschränktes Maß an negativen Nachrichten ertragen. Letztlich brauchen wir mehr Berichterstattung über positive Beispiele und das, was der Einzelne konkret für sich und seine Umwelt tun kann. Was macht Ihnen angesichts der drohenden Klimakatastrophe Mut? Dass trotz vieler Schwierigkeiten auch schnelle Entschlüsse gefasst werden können. Dies zeigt etwa der Atomausstieg und die Hinwendung zu erneuerbaren Energien. Schade ist nur, dass immer erst etwas passieren muss, bevor etwas geschieht. Mut machen mir aber letztlich konkrete Projekte, an denen wir selbst mita rb eiten und die zeigen, wie man Armuts bekämpfung, Klimaschutz und Bewahrung der natürlichen Vielfalt zusammenbringen kann. Ertappen Sie sich gelegentlich bei einer Umweltsünde? Sicher! Wir sind ja alle keine Umweltengel. Immer dann etwa, wenn ich mit dem Auto unterwegs bin, weil bei lang andauernden, auswärtigen Terminen keine S-Bahn mehr fährt. Welche grüne Erfindung hat Sie am meisten beeindruckt? Am meisten beeindrucken mich die vielen Erfindungen der Natur, von der wir noch viel lernen können. Nehmen Sie als Beispiel nur die Fähigkeit der Pf lanzen, Sonnenlicht in Energie umzuwandeln. Ohne diesen Vorgang wäre keinerlei Leben auf der Erde möglich. Was war Ihr erfolgreichstes Projekt? Da gibt es eine ganze Reihe. Etwa die Begründung der ersten Umwelt-Städtepartner schaften in Europa (Sersheim bei Vaihingen/ Enz und Canale im italienischen Piemont sowie die Schäferlaufstadt Markgröningen und das südfranzösische St. Martin de Crau) oder die rechtzeitige Förderung des Nationalpark programms der neuen Bundesländer. Für mich ganz persönlich ist es die Anlage des ›Neckarparadieses‹, ein fast einen halben Kilometer langer Neckarseitenarm schräg 8 Trend . Green Events gegenüber dem Schiller Nationalmuseum bei Marbach a. N. und die Pf lanzung meines hunderttausendsten Baumes auf den Philip pinen im Rahmen der Wiederaufforstung früher abgeholzter Regenwälder. Architektur- Wie stellen Sie sich die Welt Ihrer Enkel vor? Hoffentlich so vielfältig wie wir sie heute noch erleben können. Wo kann man die Natur von ihrer schönsten Seite erleben? Eigentlich überall, wo wir uns die Fähigkeit bewahren, die ganze Faszination der Natur – und die beginnt mit der Blüte und der Biene am Wegesrand – zu entdecken und in uns aufzunehmen. Einer meiner Lieblingsplätze sind die Steillagen-Weinberge vor den Toren Stuttgarts. Etwa an den Neckarschlaufen zwischen Mundelsheim und Besigheim. Dort geben sich Natur und Kultur im wahrsten Sinne des Wortes die Hand. Was war Ihr schönstes Erlebnis in der Liederhalle? Da gibt es viele schöne Erlebnisse – aber besonders denke ich an meinen ersten Besuch in der Liederhalle. Mit Freunden besuchte ich eine Aufführung von Jesus Christ Superstar. Die S-Bahn gab es noch nicht, die Zugverbin dungen waren schlecht. Ein Freund hatte schon den Führerschein und bekam das väterliche Auto. Doch vollkommen unerfahren im damals ja noch beschaulichen Stuttgarter Straßen verkehr landeten wir nachts in der Nähe des Stuttgarter Flughafens. www.naturelife-international.org Kunst am Bau Professor Blasius Spreng (1913 –1987) Kein Künstler hat das Erscheinungsbild der Liederhalle so geprägt wie Professor Blasius Spreng (1913 –1987). Der Münchener Maler und Bildhauer besaß das Talent, in die Gedankenwelt der Architekten einzutauchen und gemeinsam mit ihnen die Projekte fantasievoll weiter zu entwickeln. Nach seinen Entwürfen entstanden die Kleinmosaiken an den Fassaden, am Vorplatz sowie im Außen- und Innenraum. Das wohl bekannteste Kunstwerk bildet die gestaltprägende Fassade des Mozart-Saals. Natürlich gebrochene Quarzitplatten wurden in einem freien Mosaikmuster verlegt. Die breiten, diagonalen Fugen zwischen den nur grob bearbeiteten Platten sind immer wieder mit kunstvollen Kleinmosaiken durchsetzt, wie unser Beispiel mit dem weißen Vogel eindrücklich zeigt. Durch Sprengs Spiel mit den ›Zufälligkeiten‹ der verschiedenfarbigen Quarzitplatten entstand eine großflächige Komposition, eine Art monumentales, abstraktes Gemälde. Foto: Brigida González / Stadtwandel Verlag Und was ist Ihre Lieblingsbeschäftigung? Mir macht alles rund um das Thema Natur Spaß und sehr gerne beschäftige ich mich mit Literatur über Archäologie und Geschichte. Aber noch viel lieber schreibe ich selbst Bücher. Das nächste heißt ›Der Duftcode – Wie die Industrie unsere Sinne manipuliert‹. Es erscheint diesen Herbst im Münchner Heyne Verlag. Deutscher StiftungsTag 11.–13. Mai 2011 Was tut jemand, wenn ihm eines Tages auffällt, dass er den Ruf des Kiebitzes nicht mehr hört? Der Unternehmer Haymo G. Rethwisch begann, sich für den Schutz der Wildtiere zu engagieren. Das war 1960. Rethwisch erwarb Land, das er konsequent in Lebensräume für Wildtiere umgestaltete, bis 1990 waren das mehr als 130 Hektar. 1992 gründete Rethwisch eine Stiftung zum Schutz der Wildtiere, die er später in die ›Deutsche Wildtier Stiftung‹ umbenannte. Im Mai 2011 erhielt Haymo G. Rethwisch im Rahmen des Deutschen Stiftungs Tages den Deutschen Stifterpreis für sein vorbildliches stifterisches Engagement. Überreicht wurde der Preis vom neu gewählten Minister präsidenten Winfried Kretschmann. Nicht nur der Stifterpreis stand in diesen Tagen im Zeichen des Naturschutzes. »Wir befassen uns schon seit vielen Jahren damit, wie man Kongresse nachhaltig durchführen kann«, sagt Ralf Gigerich, Referent für Veranstaltungen des Bundesverbands Deutscher Stiftungen. »Klimaneutrale Tagungen fangen schon bei dem Papier an, auf dem wir drucken. Ein wichtiger Faktor ist die Anreise der Teilnehmer. Unser Team kommt immer mit dem Zug. Für die Gäste gab es in diesem Jahr zum ersten Mal ein Angebot in Zusammenarbeit mit der Deutschen Bahn: Die Teilnehmer erhielten vergünstigte Tickets für 99 Euro, auf jedes Ticket haben wir noch einmal 2–3 Euro draufgelegt. Von diesem Zuschlag kauft die Bahn Ökostrom ein. Damit ist die Fahrt auch wirklich umweltfreundlich und CO2 -neutral.« >>> 10 Kongress . Deutscher StiftungsTag Im Interview: Ralf Gigerich Referent Veranstaltungen Bundesverband Deutscher Stiftungen Ministerpräsident Winfried Kretschmann überreicht den Deutschen Stifterpreis an Haymo G. Rethwitsch Stifterpreis-Gewinner Haymo G. Rethwisch lobte in seiner Ansprache die vorausschauende Planung des Stiftungsverbandes. Dass der Stiftungstag nach Stuttgart gelegt wurde und dann die Grünen bei der Landtagswahl gewählt wurden, damit ihm heute der grüne Ministerpräsident Winfried Kretschmann seinen Preis verleiht, das zeuge von großer Voraussicht, freute sich der Wildschützer. Ministerpräsident Kretschmann dankte in seiner Ansprache allen Menschen, die Verantwortung für eine Stiftung tragen: »Wer eine Stiftung ins Leben ruft, ist ein Vorbild«. Das stiftungsfreundliche Klima in Baden-Württemberg sei »Ansporn und Verpflichtung, den Stiftungsgedanken und das Stiftungswesen weiter zu fördern und zu pflegen«, so Kretschmann. Im Anschluss an die Preisverleihung, die den Höhepunkt des Deutschen StiftungsTages darstellt, lud der Ministerpräsident zum Empfang ins Neue Schloss Stuttgart – die traditionell letzte Veranstaltung des Deutschen StiftungsTages. u 12 Kongress . Deutscher StiftungsTag Was hat das Schadewitzer Feuchtbiotop mit dem Stiftungstag in der Stuttgarter Lieder halle zu tun? Unser Ziel ist der klimaneutrale Gast. Durch die Anreise zu einem Kongress, die Übernach tungen und die Verpf legung verursachen wir CO2 -Emiss ionen. Die Höhe dieser Emissionen kann man abschätzen und kompensieren – das wird immer mehr zum Thema. Die Stiftung Naturs chutz Fonds Brandenburg renaturiert i Der Deutsche StiftungsTag wird jedes Jahr vom Bundesverband Deutscher Stiftungen veranstaltet. Als größter Stiftungsverband in Europa hat er über 3600 Mitglieder; über Stiftungsver waltungen sind ihm mehr als 6000 Stiftungen mitgliedschaftlich ver bunden. Er repräsentiert rund drei Viertel des deutschen Stiftungsvermö gens in Höhe von mehr als 100 Milliar den Euro. Bundesweit gibt es derzeit über 18.000 rechtsfähige Stiftun gen bürgerlichen Rechts, mit wachsen der Tendenz. Im Jahr 2010 wurden 824 neue Stiftungen gegründet. Rund 96 Prozent aller deutschen Stiftungen verfolgen gemeinnützige Zwecke. ein Moor bei Schadewitz in Brandenburg, das – wie alle Moore – als effektive CO2 -Senke gilt. Jeder Gast konnte bei seiner Anmeldung zum Stiftungstag einen kleinen Geldbetrag ›zustiften‹, das waren je nach Art der Anreise und der Unterbringung zwischen 10 und 31 Euro. Sie organisieren seit vielen Jahren die Kongresse für den Bundesverband Deutscher Stiftungen. Worauf achten Sie bei der Wahl des Kongress-Standortes? Unsere Teilnehmer möchten immer gern in der Innenstadt sein. Entscheidend für uns sind die Kapazitäten einer Stadt und die Ressourcen um das Kongresszentrum herum. Viele Cafés und Restaurants im näheren Umfeld sind besonders wichtig. Beim Stiftungstag möchten wir die einzelnen Stiftungen miteinander vernetzen. Die Gespräche und Diskussionen des Tages werden beim gemeinsamen Abendessen fortgeführt. Und gestern Abend haben wir noch viele Teilnehmer getroffen, die in den uml ie genden Restaurants saßen und sich gem ütlich unterh alten haben. Die Liederhalle ist gut mit der Bahn zu erreichen, liegt mitten in der Stadt und hat mit dem angrenzenden BoschAreal und dem angeschlossenen MARITIM Hotel ein sehr gutes Umfeld. Mit unseren 1600 Teiln ehm ern belegen wir zwar das komp lette Kongresszentrum, aber es bieten sich genügend Nischen und Rückzugsm öglichk eiten für kleinere Gruppen. Das ist wichtig bei den über 80 Veranstaltungen, die in den drei Tagen bei uns stattfinden. Wohin geht der Trend bei Kongressen dieser Größenordnung? Immer mehr Veranstalter legen Wert auf Nachhaltigkeit, das Thema wird auch zum Qualitätsmerkmal von Kongressen werden. Die Kongressz entren schaffen dafür das geeignete Umfeld. Bei manchen Locations kann man inzwischen gegen Aufpreis Ökostrom für seine Veranstaltung buchen. Regionales und biolog isches Catering rückt immer mehr ins Bew usstsein. Große Kongresse mit vielen Mens chen wird es auch in Zukunft geben – die Qualität der direkten Gespräche lässt sich nicht in die digitale Welt übert ragen. Aber das Verantwortungsb ewussts ein der Veranstalter nimmt deutl ich zu. u Der Hegel-Saal Gleichklang zwischen Technik, Anmutung und Emotionen Die Menschen wissen nicht, woran es liegt, aber wenn sie den HegelSaal zum ersten Mal betreten, fühlen sie sich positiv gestimmt und zuversichtlich. Der Saal stimuliere durch seine Atmosphäre und seinen selbstverständlichen Glanz – das sei mit der Zeit eher noch ver stärkt worden, erklärt Professor Rudolf Schricker. Er war vor über 20 Jahren gemeinsam mit Wolfgang Henning für die Innenarchitektur des Saales verantwortlich und schwärmt heute noch von dem Saal: »Der Hegel-Saal ist ein Gesamtkunstwerk: konstruktiv, bautechnisch, akustisch und gestalterisch. Der Statiker ist damals schier verzweifelt ob der Komplexität.« Schallsystem mit Glassegeln 1869 Sitzplätze Glaskuppel mit Tageslicht 14 Liederhalle . Hegel-Saal Ende der 80er-Jahre. Die Aufgabe ist komplex, entsprechend hochkarätig ist der legendäre runde Tisch besetzt, an dem die Pläne für den Kongressanbau der Liederhalle entstehen. Der neue Kongress-Saal soll Platz für knapp 2000 Personen bieten und sich architektonisch in das bestehende Liederhallen-Ensemble einreihen. Leitender Architekt ist Wolfgang Henning, ehemaliger Schüler und Partner des Liederhallen-Architekten Rolf Gutbrod. »Die Planungen für den Hegel-Saal waren ein Paradebeispiel dafür, dass Menschen, die gemeinsam um ein Ziel ringen, etwas Außergewöhnliches schaffen können«, sagt Rudolf Schricker. »Das war eine Ansammlung tollster Fachleute: Licht, Bühnenbau, Akustik. Alles stand im Zeichen der Modernität.« >>> Let’s do the Time Warp Again! Die Rocky-Horror-Show zu Gast in der Liederhalle i Wussten Sie schon… m ay Mar do Projektleiter der offiziellen Feierlich keiten war kein geringerer als Norbert Hartmann, heutiger Leiter des Kulturund Kongresszentrums. Als Moderatorin und Sängerin führte Ute Lemper durch den Abend, weitere musikalische Höhepunkte waren der spanische Star-Tenor José Carreras sowie das Radio-SinfonieOrchester Bratislava. 2011 kehrt das wohl extra vaganteste Rocktheater der Musicalgeschichte zurück: Bad Bizarre and Bloody Brilliant! Über 20 Millionen Menschen haben die schräge Show seit ihrer Uraufführung 1973 am Londoner Royal Court Theatre bislang gesehen. Und die Begeis terung ist auch nach fast 40 Jahren ungebrochen. Im September gastierte das Musical mit 13 Vorstellungen im HegelSaal und zog rund 11.000 Besucher an. Nicht wenige davon in schrillen Kostü- men, denn die Rocky-Horror-Show ist Kult. Wenn Männer in Strapsen und wackere Mittfünfzigerinnen in Hochzeitskleidern über den Berliner Platz schlendern, wundert das nur noch Horror-ShowDebütanten. hom dass fast genau vor 20 Jahren der Hegel-Saal eingeweiht wurde? ©T »Der siebeneckige Hegel-Saal mit seiner Glaskuppel und einer Raumhöhe von 30 Metern war akustisch fast nicht zu beherrschen.« Trotzdem ist damals etwas gelungen, was bislang in Europa einmalig war: Der Saal besitzt eine phänomenale Akustik, sowohl für Sprache als auch für klassische Konzerte – was sich für gewöhn lich ausschließt. Das gesprochene Wort benötigt deutlich kürzere Nachhallzeiten als klassische Musik, ein Grund dafür, warum sich viele Kongress- und Mehr zwecksäle nicht für Konzerte eignen. Im Hegel-Saal ging man neue Wege und schrieb damit Architekturgeschichte: Gigantische Glassegel trennen den Raum in ein unteres und ein oberes Raumvolu men und wirken gleichzeitig für Sprache wie Absorber. Entwickelt wurde das Konzept anhand hunderter Modelle, die aus Karton und Balsaholz angefertigt wurden. CAD gab es zu der Zeit noch nicht. Rudolf Schricker erinnert sich lebhaft an die erste Hörprobe im fertigen Saal: »Unser Akustik experte Professor Nutsch schaute mich mit einem Glanz in den Augen an und sagte: Da ist uns etwas gelungen, das haben wir nie im Kalkül gehabt. So einen Saal gibt es noch nicht.« u Die über Jahrzehnte gewachsene Fangemeinde hingegen ist bestens ausgerüstet, denn die Rocky-Horror-Show ist ein Musical zum Mitmachen. Passend zur Story darf nach Lust und Laune mit Konfetti und Toilettenpapier geworfen, Wasser gesprüht und mitgetanzt werden – das routinierte Ausüben der RockyHorror-Rituale mag Außenstehenden fast wie Liturgie einer fremden Glaubens gemeinschaft vorkommen. Ein enormer Reinigungsaufwand nach jeder Show ist jedoch so sicher wie das Amen in der Kirche. Grundsteinlegung > 16 2.–11. September 2011 Liederhalle . Hegel-Saal TechnikPartner ACS Medientechnik »3 Gigabit pro Sekunde – das geht durch keine Kupferleitung mehr durch.« Peter Fiedler ist Geschäftsführer von ACS Medientechnik. Seine Firma ist seit 30 Jahren Technikpartner der Liederhalle. »Die größte Herausforderung in den letzten Jahren war die Umstellung auf HDTechnik und die Bewältigung der enormen Datenraten«, sagt Peter Fiedler. Neben hochauflösenden Projektoren hat ACS auch in entsprechende Videomischer, Zuspieler und in hunderte Meter Lichtwellenleiter investiert. »Die Leute sind heute die hohe Auflösung von ihren Fernsehern und Computermonitoren gewöhnt. Diese Qualität erwarten sie natürlich auch bei Kongressen und Hauptversammlungen«, weiß Fiedler. Sein Kollege Joachim Braun stand schon vor 15 Jahren als Techniker in der Liederhalle. Er sieht die große Heraus forderung heute in der Beherrschung der unterschiedlichen Medienformen: »Jeder Redner bringt seine Präsentation, manch mal auch seinen eigenen Laptop mit. Unsere Aufgabe ist es, die unterschied lichen Präsentationen, Video- und Bild schirmformate und Farbeinstellungen fehlerfrei auf die Leinwand zu bringen.« 18 Partner . ACS Medientechnik Besonders kritisch sind seiner Meinung nach die Zahnärzte. »Das sind Künstler – darum legen sie besonders großen Wert auf eine farbechte Darstellung.« ACS richtet vor großen Kongressen eine Medienannahme ein und versucht, die Vorträge im Voraus auf ihren Medienserver zu spielen. So kann alles gründlich getestet und eingerichtet werden. Doch meistens kommen die Vorträge in letzter Minute – dann hilft nur noch jahrelange Erfahrung und ein ruhiges Gemüt. Und wohin geht der Trend in der Veranstaltungstechnik? »Bei den Projektoren hat sich viel getan«, sagt Peter Fiedler. Seine neuesten Geräte projizieren im RGBY-Farbraum und können dadurch mehr Farben und eine noch genauere Darstellung erreichen. Die Zahnärzte wird das freuen. Peter Fiedler vermutet, dass 3D-Projektionen in Zukunft weiter zunehmen werden, anbieten kann er es schon heute. »3D-Live-Übertragungen aus dem OP-Saal sind heute durchaus möglich.« u Liederhalle >>> Hagen Ruoff Wie sieht Ihr normaler Tagesablauf aus? Was sind Ihre Aufgaben? Ich bin für die Veranstaltungstechnik und die Bauunterhaltung zuständig. Ich erstelle die Dienstpläne für das Haus- und Fremdpersonal, koordiniere Umstuhlarbeiten und die Reini gung. Die Liederhalle ist ein großes Haus, da geht immer irgendetwas kaputt. Meine Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass das Haus immer spielbereit und in tadellosem Zustand ist. Wenn ich morgens ins Büro komme, schaue ich erst einmal nach, ob neue Hiobsbotschaften in meinem E-Mail-Postfach auf mich warten. Technischer Leiter seit 1991 bei der Liederhalle Was reizt Sie an Ihrem Beruf? Man weiß nie, was einen erwartet – kein Tag ist wie der andere. Mich reizt die Vielseitigkeit der Aufgaben und natürlich der persönliche Kontakt zu den Künstlern. Hatten Sie heute schon eine Störung? Ja, heute morgen tat der große Lastenaufzug nicht. Da musste schnell jemand kommen, weil der für den Aufbau im Hegel-Saal gebraucht wird. Mit wem würden Sie gerne einmal im Fahrstuhl stecken bleiben? Ich saß einmal 5 Minuten lang mit Giora Feidmann im Fahrstuhl fest, das war ein hoch- i nteressantes Erlebnis. Mit ihm würde ich jederzeit wieder in den Fahrstuhl gehen. Wen würden Sie gerne einmal in der Liederhalle sehen? Peter Gabriel Was war Ihre schönste Begegnung? Sting. Wir saßen ganz locker zusammen in der Kantine und er war total natürlich und bodenständig. Was macht die Liederhalle aus Ihrer Sicht so besonders? Die Lage mitten in der Stadt. Und die Mischung aus alt und neu, aus denkmal geschützter Architektur und modernster Technik. Das ist einmalig in Deutschland. >>> »Man weiß nie, was einen erwartet – kein Tag ist wie der andere.« 20 Im Gespräch . Hagen Ruoff, Technischer Leiter Liederhalle » Ich nutze den Weg zur Arbeit für mein Triathlon-Training« Welche Rolle spielt der Umweltschutz bei Ihrer Arbeit? Wir machen uns viele Gedanken, was wir noch verbessern können. Wir haben das große Glück, an die Fernwärme angeschlossen zu sein, so ents teht hier kein CO2 beim Heizen. Für die Bel euchtung erstellen wir genaue Zeitpläne und schalten das Licht nur bei Bedarf an. Auch die Lufttechnik regeln wir abhängig von den Teilnehmerzahlen. Wir analysieren laufend unseren Energiebedarf und der sinkt von Jahr zu Jahr. 22 Im Gespräch . Hagen Ruoff, Technischer Leiter >>> Was ist Ihr Lieblingsort in der Liederhalle? Das Foyer vor dem Mozart-Saal mit seiner geschwungenen Decke, den Mosaiken und der Ruhe, die dieser Ort ausstrahlt. Welche Frage hören Sie am häufigsten? Wann kommt der neue Dienstplan? Wie viel Technik haben Sie eigentlich im Haus, wie viel wird zugemietet? Wir haben die Standardtechnik hier: Licht, Ton, Gebäudeleittechnik. Besondere Schein werfer, Hochleistungsbeamer und Leinwände werden in der Regel dazugemietet. Unsere Ausstattung ist immer auf dem neuesten Stand, ca. alle 7 Jahre wird alles ausgetauscht. Hagen Ruoff Was war Ihr lustigstes Erlebnis? Einmal hatten wir hier die Weltmeisterschaft der Zauberer. Ein Zauberer sollte sich durch sägen lassen, heimlich hinter der Bühne verschwinden und dann von draußen wieder in den Saal kommen. Wir warteten und der Zauberer kam nicht. Schließlich stellte sich heraus, dass er keine Eintrittskarte hatte und der Türsteher ihn nicht hereinlassen wollte. Und was war Ihr schlimmstes Erlebnis? Bei einer Ballettvorführung vor einigen Jahren ging der Hauptvorhang nicht auf. Die Tänzer waren bereit, das Publikum wartete. Nach einer halben Stunde hatten wir endlich das Problem gelöst und die Aufführung konnte beginnen. Haben Sie Lampenfieber vor großen Vorstellungen? Nein, das hatte ich noch nie. Ich freue mich immer darauf. Sie sind begeisterter Fahrradfahrer, wie viele Kilometer fahren Sie im Jahr? Ich nutze den Weg zur Arbeit für mein Triat hlon-Training, darum fahre ich immer wenn es geht mit dem Rad. Das sind hin und zurück 100 Kilom eter. Im Jahr komme ich so auf rund 15.000 Kilometer. Wo würden Sie gerne einmal Urlaub machen? Auf Hawaii. Da gibt es einen tollen Triathlon. 7. Juli 2011 Java 11 Uhr. Bis zur Video-Liveübertragung aus Redwoods Shores in Java ist die Hauptinsel Indonesiens und zählt zu den am dichtesten bevölkerten Regionen der Welt. Auch auf dem Java Forum in Stuttgart geht es zeitweise recht gedrängt zu. Der alljährliche Treffpunkt für Softwareentwickler, Programmierer, Berater und Firmen rund um die Programmiersprache Java findet in diesem Jahr zum 14. Mal statt und ist so gut besucht wie noch nie. 1200 Teilnehmer sind gekommen und es standen noch etliche auf der Warteliste. »Beim ersten Forum war Java-Version 1.1 im Umlauf«, sagt Dr. Michael Paus, Vorsitzender der Java User Group Stuttgart e.V., kurz JUGS. Dr. Michael Paus ist von Anfang an dabei, seit 9 Jahren ist er Vorstand der User Group und maßgeblich für die Organisation des Java Forums verantwortlich. Die ersten Treffen fanden noch im Hotel am Schlossgarten statt – mit 250 Teilnehmern. Die Community wuchs schnell, das Java Forum zog ins SI Zentrum um, vor drei Jahren dann in die Liederhalle. Heute – am 7. 7. 2011 – wird Java 7 präsentiert. »Das war ein glücklicher Umstand«, sagt Dr. Michael Paus, »als wir den Termin für das Java Forum 2011 festgelegt haben, wussten wir noch gar nicht, dass Oracle heute die neue Version präsentieren wird«. Kalifornien sind es noch einige Stunden. Langweilig wird es bis dahin bestimmt nicht: Über 40 Vorträge in 6 Räumen – dieses Jahr dreht sich alles um Java 7, Cloud Computing, die mobile Welt im Allgemeinen und Programme für Android-Handies im Speziellen. Dr. Michael Paus ist zufrieden: »Die Liederhalle bietet uns den idealen Rahmen für unseren Kongress. Hier können wir viele unterschiedliche Vorträge parallel halten. Trotz unserer Größe kommt hier in der Liederhalle noch familiäre Atmosphäre auf. Darauf legen wir besonders großen Wert.« Pause. Die Türen des Hegel-Saals öffnen sich und das Foyer füllt sich rasch mit Menschen und den Tragetaschen der Java User Group. Mitten im Getümmel steht Duke, das Maskottchen von Oracle. Das Unternehmen ist der Herausgeber von Java und einer der Hauptsponsoren dieses Forums. Unter den übrigen Ausstellern findet sich eine bunte Mischung aus Softwarefirmen, Jobbörsen und Anbietern rund um die Programmierung. >>> Über 40 Vorträge in 6 Räumen 1200 Teilnehmer Heimspiel für Entwickler 24 Kongress . Java Forum i Das Java Forum Stuttgart wird seit 1998 jährlich von der Java User Group Stuttgart e.V. (JUGS) veranstaltet. JUGS ist ein unabhängiger, gemeinnütziger Verein mit ca. 400 Mitgliedern und dem Ziel, Java-Anwendern und Interessierten ein Forum zum Informations- und Erfahrungsaustausch zu bieten. Das Java Forum Stuttgart ist das jährliche Highlight des Vereins. Die Mischung aus Technologievorträgen, Erfahrungsberichten und Produktpräsentationen, kombiniert mit einem Ausstellungsteil und einem exklusiven Rahmen, macht das Java Forum Stuttgart zu einer der erfolgreichsten Konfe renzen in diesem Bereich, die hochkarätigen Redner und die zuletzt 1200 Teilnehmer verleihen dem Forum über regionale Bedeutung. < Dr. Michael Paus Vorsitzender der Java User Group Stuttgart e.V. 18 Uhr. Die Vorträge sind vorüber. Viele der Besucher haben sich inzwischen mit ihrem Feierabendbier im Hegel-Saal zur Live-Präsen tation von Java 7 eingefunden. Doch draußen über Stuttgart tobt ein gewaltiges Unwetter, statt Bildern aus Kalifornien kommt lediglich ein Störungsbild vom Satellitenwagen. Dank geballter IT-Kenntnis ist schnell eine alternative Übertragung per Internet eingerichtet, 20 Minuten später ist das Unwetter verzogen und die Satelliten verbindung steht. »Das Java Forum ist ein Heimspiel für Entwickler aus der Region. Hier trifft man sich, tauscht sich aus, ist gut drauf«, erklärt Dr. Michael Paus. Es ist zum Selbstläufer geworden: »Wir machen weder Flyer noch Plakate, trotzdem sind wir wieder komplett ausgebucht«, freut sich Dr. Michael Paus und meint dann: »Ich bin mir gar nicht sicher, ob wir noch weiter wachsen wollen«. u 26 Kongress . Java Forum Video-Liveübertragung aus Redwoods Shores in Kalifornien Messeaktivitäten IMEX . Messe Frankfurt, 24.–26. Mai 2011 Drei Messetage Auf der diesjährigen IMEX präsentierte sich die Stadt Stuttgart erstmals mit einem eigenen Stand. Selbstbewusst, mit langer Tradition und doch am Puls der Zeit – Stuttgart kann sich als Kongressort sehen lassen. Die Botschaft kam an: Der Stand mit seiner Kombination aus rustikalen Holzscheiten und futuristischen iPad-Terminals war an allen drei Messetagen gut besucht. Am Stand vertreten waren neben dem Stuttgart Convention Bureau das Kulturund Kongresszentrum Liederhalle, das ICS, das Forum Ludwigsburg, das Esslinger Neckar Forum, das Cong ress Center Böblingen/ Sindelfingen, das Porsche Museum sowie die Hotels Le Méridien und Mövenpick. Zu den Highlights des IMEX-Auftrittes gehörten nicht nur eine Einladung zum Viertel(e) vor Vier mit Stuttgarter Weinen und schwäbischen Leckereien, sondern auch ein Werbekonzept der besonderen Art: Gemeinsam mit dem Stuttgarter Hersteller der SPEICK-Naturkos metik entwickelten die Standpartner attraktive Aufsteller, die auf den Messetoiletten neben den Pflegeprodukten auch Informationen über den Stuttgarter Messeauftritt spendeten. iPad-Terminals 28 Liederhalle . Messeaktivitäten Locations! Esslingen, 14. Juli 2011 Klein aber fein ging es auf der ersten Locations! im Esslinger Neckar Forum zu. Die Messe fand im Juli zum ersten Mal im Raum Stuttgart statt und richtete sich an Kongress- und Eventplaner aus Firmen, an Agenturen, Verbände und Parteien. Rund 60 Aussteller präsentierten sich dort, darunter war auch das Kultur- und Kongresszentrum Liederhalle. »Wir sind von der LOCATIONS! positiv überrascht. Das Publikum war vom Fach und sehr interessiert«, sagt Tanja Bäuerle, Marketing- & Sales-Managerin der Liederhalle. »Durch viele gute Gespräche und interessante neue Geschäfts kontakte war die Messe für uns erfolgreich. Das Konzept gefällt uns gut, deshalb werden wir bei der nächsten LOCATIONS! Region Stuttgart wieder mit dabei sein.« Macher unter sich Kultur- und Kongresszentrum Liederhalle und ICS Internationales Congresscentrum Stuttgart luden zum ›Macher-Treffen‹ der regionalen Veranstaltungsbranche Am 12. Juli 2011 veranstalteten das Kultur- und Kongresszentrum Liederhalle und das ICS Internationales Congresscenter Stuttgart das vierte ›Macher-Treffen der Region‹. Unter dem Motto ›Kongresse und meer‹ trafen sich im Hegel-Saal der Stuttgarter Liederhalle rund 250 ›Macher‹ aus dem Raum Stuttgart. Das Publikum war bunt gemischt: Unter die Vertreter aus der Wirtschaft und Wissen schaft mischten sich Gäste aus der Politik, von Organisationen und Verbänden. Erfahrungsaustausch Stuttgarter Veranstaltungsbranche Kontakte knüpfen 30 Liederhalle . Macher-Treffen Ein bunt beleuchteter Tunnel, die rauchige Melodie eines Saxophons. Der Straßenmusiker ist ganz in seine Musik vertieft. Die Gäste eilen weiter und werden jäh gestoppt. Kontrolle! Mit respektvollen Blicken drücken sie sich vorbei am hühnenhaften Police Officer mit seiner dunklen Sonnenbrille. New York. Metropole am Meer – Rahmen des diesjährigen Macher-Treffens. Wer den Weg durch den New Yorker Untergrund gefunden hat, den empfängt die Skyline Manhattans. Die Videosequenzen auf der raumhohen Leinwand entführen die Besucher auf Rundflüge über die Millionenstadt, über die Brooklyn Bridge und die Freiheitsstatue. Für den passenden Swing sorgt die Band Sm!le. Spare Ribs mit Barbecue-Sauce? Garnelen Hoisin aus Chinatown? Oder doch lieber etwas aus Little Italy? Die drei Themen-Buffets des MARITIM Hotels lassen keine Wünsche offen. Das Macher-Treffen findet seit 2008 einmal pro Jahr statt, abwechselnd in der Liederhalle und im ICS. Ziel des Treffens ist es, so Norbert Hartmann, Leiter des Kultur- und Kongresszentrums Liederhalle, Entscheider, Unterstützer und Meinungsbilder der Stuttgarter Veranstaltungsbranche zusammen zu bringen. Der lockere Rahmen bot auch in diesem Jahr wieder Gelegenheit zum Austausch von Erfahrungen oder zur Planung zukünftiger Kooperationen. »Kontakte, die heute geknüpft werden, sind wichtig für zukünftige Tagungen, Kongresse und Events«, ergänzt Stefan Lohnert, Leiter des ICS/Gastveranstaltungen und betont: »Stuttgart ist eine starke Region mit starken Partnern.« Einige Gespräche später, die Gäste sind inzwischen beim Nach tisch angekommen, betritt Thorsten Strotmann die Bühne. Der schwäbische Meistermagier verwandelt einen 20 Euro-Schein in 500 Euro und erklärt mit seinen Seiltricks das Synapsen verhalten beim Smalltalk. Bei beschwingter Musik und lockeren Gesprächen klingt der Abend langsam aus. u Am Puls Impressum Inhalt Das Kongressmagazin, Ausgabe 1 Herausgeber Kultur- und Kongresszentrum Liederhalle Norbert Hartmann, Leitung (V.i.S.d.P.) Tanja Bäuerle, Marketing Berliner Platz 1–3, 70174 Stuttgart [email protected] Redaktion und Design VISUELL Studio für Kommunikation GmbH Tübinger Straße 97A, 70178 Stuttgart r-Sc h ütz er Druck Gedruckt auf PlanoArt, Papier stammt aus nachhaltiger Forstwirtschaft. Es werden Druckfarben auf Pf lanzenöl-Basis verwendet. Tec h 09 Architektur-Highlights 10 Kongress . Deutscher StiftungsTag 14 Liederhalle . Hegel-Saal 17 Kultur . Rocky-Horror-Show 18 Partner . ACS Medientechnik 20 Im Gespräch . Hagen Ruoff, Technischer Leiter 24 Kongress . Java Forum 28 Liederhalle . Messeaktivitäten 30 Liederhalle . Macher-Treffen Hag e nR uof Deu f tsch er S tifte r Im G espr äch nik Heg , An ng u el-S mu aal G tu l eic nd hklang Em otio zwisc hen nen r el c kle twi Wan d r En l fü eim spie Even ts e i n e Br anc rum h im e H Kultur- und Kongresszentrum Liederhalle Berliner Platz 1–3, 70174 Stuttgart T +49 711 2027-710, F +49 711 2027-716 [email protected] www.liederhalle-stuttgart.de Java Fo Stuttgart Tipp Gre en Kongressmagazin Liederhalle, Ausgabe 1 Trend . Green Events prei s für W il dtie Copyright Kultur- und Kongresszentrum Liederhalle, 2011. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und Kopien, auch auszugsweise, ohne schriftliche Erlaubnis des Herausgebers untersagt. Keine Gewähr bei eventuellen Fehlern. 02 Stuttgart Tipp