TIEF ÜBER DER CAMPUSHALLE

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TIEF ÜBER DER CAMPUSHALLE
AKTUELL
TIEF ÜBER DER
CAMPUSHALLE VIELE BLICKE
NACH FRANKFURT
Wie geht´s weiter in Flensburg?
Gerade zum 15. Jahrestag erlebte das
FFIT in Flensburg einen herben
Einschnitt. Anstoß gab die bevorstehende Branchenmesse ITeG im Juni in
Frankfurt. Sie drosselte die Präsenz von
Ausstellern und Fachbesuchern. Doch
der Flensburger Veranstalter Prof. Trill
wird weitermachen - wenn er den
Wandel erfolgreich meistert.
„Wer bisher den Besuch in Flensburg
noch nicht geplant hat, der möge versuchen, eine andere, auf den IT-Bereich
spezialisierte Veranstaltung wie die
unsrige zu finden", intonierte Initiator
und Veranstalter Prof. Dr. Roland Trill
vor Beginn des 15. „Flensburger
Forums für IT-Anwendungen im
Gesundheitswesen" (FFIT, www.wi.fh-
In Flensburg ging es
den Rauchern an den
Kragen
Egal ob Pfeifen-, Zigarren- oder Zigarettenraucher, beim diesjährigen Flensburger Forum wurden sie gnadenlos bei
jeder Suchtattacke an die Luft gesetzt.
Erstmals gab es keine Raucherzonen in
der Campushalle mehr. Auch der gesellige Vorabend (mit deutlich weniger
Teilnehmern und Stimmung als im
Vorjahr) machte keine Ausnahme. Firmenchefs und Marketingleiter, die
zuvor mit saftigen Standgebühren belastet wurden, staunten nicht schlecht, als
sie von den hämischen Blicken ihrer
nichtrauchenden Kollegen begleitet,
wie die FH-Studenten bei eisiger Kälte
und Windboen vor die Tür geschickt
wurden. Mürrischer und zugleich einhelliger Kommentar der vor Kälte bibbernden Süchtlingen: „Die sehen uns
nie wieder!" Neu war auch der Versuch
mit vollendeter Tateinheit, in der Cafeteria das gute alte Porzellan abzuschaffen und die Todfeinde Kaffee und Plastikbecher zu vereinen. Ein Schwapp aus
der übergroßen Thermoskanne in den
Kunststoffkübel und 1,80 EUR war für
diesen Frevel zu entrichten.
flensburg.de/ffit) am 11. und 12. 2.
2004. Er warb mit über 70 Ausstellern
und mehr als 40 Vorträgen aus dem ITBereich für das Gesundheitswesen.
Doch nicht alles, was Rang und Namen
im IT -Bereich hat, traf sich, mit Blick
15.FFIT in der Campushalle in Flensburg
mit deutlich reduzierter Besucherzahl
Fortsetzung Seite 6
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AKTUELL
auf Kosten und Aufwand, in gewohntem Volumen. In der Campushalle in
Flensburg schrumpfte in diesem Jahr
die Zahl der Aussteller von 78 auf 72,
auch etwa ein Viertel weniger Standfläche wurde verkauft. Bei den Besuchern ließen sich wesentlich weniger
Personen sehen, vergangenes Jahr
waren es laut Prof. Trill noch 1500.
Bei den Ausstellern sorgten vor allem
ausgebliebene Besucher für Verstimmung. Skeptische Stimmen waren zu
hören wie die von Carl W. Schaper:
„Gemessen an der Tradition dieser
Veranstaltung muss man sich schon
fragen: Ist der Markt momentan so
ausgelastet oder so bedeckt, dass die
Resonanz schwach ist?" Nach Meinung
des Geschäftsführers der dataswiss
Solutions AG hat das Flensburger Forum seinen Bestand, zumindest was die
Region betreffe. Für andere Kritiker
hing das Tief über der Campushalle
direkt mit der erstmalig stattfindenden
„InformationsTechnologie im Gesundheitswesen"-Messe ITeG am 23. bis 25.
Juni 2004 in Frankfurt am Main
zusammen. Der Verband der Hersteller
von IT-Lösungen für das Gesundheitswesen (VHitG) auf dem Wunsch seiner
Mitgliedsunternehmen die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten der Informationstechnologie im Gesundheitswesen fokussiert und konzentriert
präsentieren. Dr. Britta Böckmann,
Vorstand der ITB Informationstechnologie Beratung AG, wegen deutlich
Nicht selten waren
dieAussteller unter sich
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weniger interessanter Kontakte im
Vergleich zu vergangenem
Jahr
ziemlich
enttäuscht, deutete
als Grund an:
„Vielleicht spielt
die Diskussion um
die ITeG eine Dr. Britta Böckmann,
Rolle. Das Ziel des ITB
VHitG ist es ja, das Engagement auf
kleineren Veranstaltungen deutlich
zurückzufahren."
Die Unsicherheit wegen der VerbandsMesse im Juni benannte ebenfalls Dr.
Adolf Sonnleiter, Physician Executive
bei Cerner, als eine
Ursache für den
Schwund bei Besuchern wie Ausstellern. Sein Tipp:
"Klaren Schwerpunkt setzen, klare
Ziele
vorgeben,
ein Thema konDr. Adolf Sonnleitner, zentriert herausCerner
greifen und stark
fokussiert mit hochkarätigen Vorträgen
besetzen. Dann sind Publikum und
Aussteller wieder hier."
Auch Detlef Lübben, Marketing
Director der Boss AG, sah seine
Erwartungen bei
den Besucherzahlen nicht erfüllt.
„Wir kreieren im
Rahmen der ITeG
eine neue Messe.
Sie soll als Alternative für derartige Veranstaltungen darstellen.
Detlef Lübben,
Daher wird es
BOSS
sicher ein verändertes Forum geben." Dies vermuteten
auch andere Aussteller, wie Fritz
Diekmann. In beiden Bereichen - ITEG
wie Flensburg - werde ein Überdenken
stattfinden. „Flensburg besitzt eine
mehr fachlich-wissenschaftliche Einbindung," resümierte der Geschäftsführer der ID Gesellschaft für Information und Dokumentation im Gesundheitswesen mbH, „während die
ITEG im Juni 2004 eine industriellprofessionelle Kundenstrukturierung
haben wird."
Auch positive Stimmen waren zu
hören. Ralf Hörstgen von der medical
net ag meinte etwa: „Für uns als
Tochterfirma der GWI AG ist der diesjährige Eindruck
positiv." Intensive
und
qualitativ
hochwertige Gespräche zusammen mit der tiefgehenden Qualität
der Vorträge und
Workshops überRalf Hörstgen,
zeugten den Vermedical net
triebsleiter.
Trotz Endzeit-Prophezeiungen von
Insidern sowie der angezogenen
Investitionsbremse in Krankenhäusern
ist Prof. Dr. Roland Trill selbst zuversichtlich: „Insgesamt ziehen wir auch
2004 wieder ein positives Fazit", so
Prof. Dr. Roland Trill. Erste Ergebnisse
unserer Besucherbefragung scheinen zu
bestätigen, dass der Kunde diese regionalen Veranstaltungen mit hoher
Kompetenz zu schätzen weiß. Trill sieht
für Veranstaltungen wie das FFIT auch
in der Zukunft einen Bedarf. „Die FFITTage finden nächstes Jahr wieder statt."
Eine Standortbestimmung für den
Flensburger Veranstalter und Hochschulprofessor scheint indes unumgänglich. Impulse dafür geben konnte
ihm sicher der diesjährige Eröffnungsvortrag von Managementberater und
Bremer Professor Dr. Peter Kruse:
„Kultur des Wandels - Komplexe
Dynamik erfolgreich meistern". Über
das „Wie" wird die Fachöffentlichkeit
nach der ITeG
2004 mehr erfahren. Dann will
Prof. Dr. Roland
Trill sein gewandeltes Flensburger
Konzept verraten.
Fritz Diekmann,
ID-Berlin

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