Grüne Chemie - Bioraffineriesysteme und Anlagen

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Grüne Chemie - Bioraffineriesysteme und Anlagen
IfaS
8. BiomasseBiomasse-Tagung RheinlandRheinland-Pfalz
06./07. November 2008
Umwelt-Campus Birkenfeld
Grüne Chemie – Bioraffineriesysteme und Anlagen
Präsentiert
Sebastian Leiß
Prof. Dr. Birgit Kamm
Wissenschaftliche Direktorin
Forschungsinstitut biopos e.V. und
Brandenburgische Technische Universität Cottbus
Teltow-Seehof
e-mail: [email protected], [email protected]
Inhalt
1
1.1
1.2
2
2.1
2.2
2.3
3
3.1
3.2
4
5
Einleitung
U.S.-Nationale Ziele
Europäische Ziele
Was ist eine Bioraffinerie?
Internationale Bioraffinerie-Systeme
Plattformchemikalien und Produkte
Technische Ziele und Meilensteine
Bioraffinerie Anlagen und Produkte (Beispiele)
Grüne Bioraffinerie Pilotanlage
Mengenbilanzen
Fermentation von Lysinlactat als Bsp. für ein Grüne Bioraffinerie-Produkt
Ausblick
1.0
Einleitung
Der Erhalt und die Bewirtschaftung der Ressourcen
ist ein wesentlicher Politikbereich einer umweltverträglichen,
nachhaltigen Entwicklung im 21. Jahrhundert.
Die Verfügbarkeit von fossilen Ressourcen (Erdöl, Erdgas, Kohle, Mineralien)
ist langfristig fragwürdig. Zudem wird aufgrund des steigenden Preises
fossiler Ressourcen, deren Möglichkeiten der Nutzung eingeschränkt.
Die partielle oder vollständige Umstellung ganzer
Volkswirtschaften auf erneuerbare Rohstoffe erfordert
neue Ansätze in Forschung, Entwicklung und Produktion.
Ein wertstofflicher Ansatz sind Bioraffinerie-Systeme und Biobasierte Produkte.
Einleitung
1.1
Einleitung
Nationale Ziele bei Biomasse Technologien in den USA
Biomass Technical Advisory Committee (U.S.A.)*
Jahr
2002
2010
2020
2030
Bioenergie aus Biomasse
Biomasse Anteil bei Elektrizität & Wärme
2.8 %
(2.7 quads)
4 %
(3.2 quads)
5 %
(4.0 quads)
5 %
(5.0 quads)
Biokraftstoffe
Biomasse Anteil bei Kraftstoffen
0.5 %
(0.15 quads)
4 %
(1.3 quads)
10 %
(4.0 quads)
20 %
(9.5 quads)
Biobasierte Produkte
Anteil an biobasierten Chemikalien
und Materialien
5 %
12 %
18 %
25 %
quads: 1 quad = 1 quadrillion BTU = 1 german billiarde BTU (BTU = British Thermal Unit ; 1 BTU = 0,252 kcal, 1KW = 3413 BTU, 1kcal = 4,186 kJ)
*A group from industry, academia, non-profits, the agriculture and forestry sectors: (among other things)
Dow Chemical; E.I. du Pont; Cargill Dow; Cargill, Genencor Inc.; National Corn Growers Assoc.; Natural Resources DefenseCouncil (Oct. 2002)
1.2
Einleitung
Ziele der EU und Deutschland beim Einsatz
von erneuerbaren Rohstoffen und Energien*
Jahr
2002
2005
2010
2020 – 2050
Bioenergie
Anteil von Windkraft, Fotovoltaik, Biomasse und
Geothermie
bei Elektrizität & Wärme
7,5 %
–
12,5 %
26 % (2030)
58 % (2050)
Biokraftstoffe
Biomasse Anteil bei Kraftstoffen
(Otto- und Dieselkraftstoffe)
1,4 %
2,8 %
5,75 %
10 % (2020)
Biobasierte Produkte
Anteil an biobasierten Chemikalien
7 – 9 %
10,4 %
–
–
Im Bereich ‚Biobasierte Produkte‘ Dritte Säule gibt es in der Europäischen Union derzeit noch keine Richtlinie.
Nach den Direktiven für Bioenergie und Biokraftstoffe steht eine solche Richtlinie politisch auf der Tagesordnung.
In Deutschland: Deutscher Bundestag, Drucksache 15/4943, 23.02.2005/16/5529, 30.05.2007/16/5757, 25.06.2008
* Zusammenfassung aus: Biorefineries- Industrial Processes and Products, Ullmann‘s Encyclopedia of Industrial Chemistry, 7th ed., Wiley-VCH, 2007
1.2
Bedeutung der chemischen und
stoffwandelnden Industrie in Deutschland
Wichtigster Chemieproduzent und Chemiestandort in Europa
Gesamtumsatz: 142,1 Mrd. EURO (2004)
Jährliches Durchschnittswachstum: 3.7 % (bez. 1994–2004)
445.000 Mitarbeiter in Deutschland
Rohstoffeinsatz in der Deutschen Chemischen Industrie
10,4 % der Chemierohstoffe sind Nachwachsende Rohstoffe (NWR)
Fossile Rohstoffe-Chemie 17 Mio t
NWR-Chemie: 2 Mio t
NWR-Chemienahe Industrie: 0,7 Mio t
Quelle: VCI, 2006
Einleitung
1.2
Einleitung
Lösungsansätze
Bioraffinerien
Biogene Rohmaterialien
Biokraftstoffe
Produkt- und Energiemarkt
Bioenergie/Strom
Für die Stoffwirtschaft (Materialien
und Produkte) gibt es nur die Alternative
der Substitution fossiler Rohstoffe durch biologische Rohstoffe.
Biobasierte Wirtschaft
Biobasierte Produkte
Umsetzung eines Drei-Säulen-Konzeptes aus:
BioEnergie
BioKraftstoffe
Biobasierte Produkte
unter dem Dach einer Biobasierten Wirtschaft
2.0 Was ist eine Bioraffinerie?
Was ist eine Bioraffinerie?
Eine Bioraffinerie ist ein komplexes und integriertes System von Prozessen
und Anlagen in welchem Biomasse in eine Vielzahl von Produkten umgewandelt wird.
Bioraffinerie ist dem Konzept einer petrochemischen Raffinerie angelehnt.
Bioraffinerien vereinen die Technologien zwischen den biogenen Rohstoffen
und industriellen Zwischen- und Finalprodukten.
Biorefining oder Bioraffination ist letztendlich nicht anderes als die Übertragung
von Effizienz und Logik der fossil-basierten Chemischen und Stoffwandelnden Industrie
sowie Produktion von Energie auf die Biomasse-Industrie.*
* Kamm, B.; Gruber, P. R.; Kamm, M.; Biorefineries- Industrial Processes and Products: Ullmann’s Encyclopädia of Industrial Chemistry, Wiley-VCH, 2007
2.0 Was ist eine Bioraffinerie?
Vergleich der Basisprinzipien
der Erdölraffinerie und der Bioraffinerie
Raffinerie
Bioraffinerie
Kraftstoffe und Energie:
Bioethanol, Biodiesel,
Biogas, Wasserstoff
Kraftstoffe und Energie
Erdöl
Biomasse
Chemie
Stoffliche Nutzung,
Chemie, Biopolymere
und Biokunststoffe
2.1
Was ist eine Bioraffinerie?
Internationale Bioraffinerie-Systeme
Gegenwärtig werden in Forschung, Entwicklung und Praxis vier Systeme stark forciert:
Die LCF-Bioraffinerie – Lignocellulose Feedstock Biorefinery
(Rohstoffe: „naturtrockene“ Biomasse, cellulosehaltige Biomassen und Abfälle).
Die Getreide-Bioraffinerie – Cereale-Biorefinery/Corn-Refinery
(Rohstoffe: Getreide-Ganzpflanzen, z.B. Triticeen; Stärkepflanzen, z.B. Mais).
Auch: Ganzpflanzen Raffinerie, Trocken- und Nassverfahren
Die Grüne Bioraffinerie – Green Biorefinery
(Rohstoffe: „naturfeuchte“ Biomassen, grünes Gras, Luzerne, Klee, unreifes Getreide).
Das Zwei-Plattform Konzept – Biorefinery two platforms concept
2.1
Was ist eine Bioraffinerie?
Lignocellulose Feedstock Bioraffinerie
Lignocellulose Biomasse
(LCF)
Cellulose
biotech-chemisch
Zucker Rohstoff
Hemicellulose
biotech-chemisch
Kraftstoffe, Chemikalien,
Materialien
Lignin
chemisch
Lignin Rohstoff
Rückstände
Kraft-Wärme-Kopplung
Vorteile
berücksichtigt den Erhalt von der Natur vorgeprägten Strukturen und Strukturelementen, Erhalt der Heteroatome, billiger Rohstoff, große Produktvielfalt, ausgeprägt
stammbaumfähige Raffinerie
Nachteile
noch Entwicklungsbedarf: z.B. Ligninverwertung, „saubere“ PrimärRaffination zu Cellulose, Hemicellulose, Lignin
2.1
Was ist eine Bioraffinerie?
Getreide-/Ganzpflanzen Bioraffinerie
Ganzpflanze, Getreide
Trockenmühle
Korn
biotech-chemisch,
physiko-chemisch
Stärkelinie, Zucker, Rohstoff
Mehl
physiko-chemisch
Nahrungsmittel, Kraftstoffe,
Chemikalien,
Materialien
Stroh
biotech-chemisch
Lignocellulose Rohstoff
Rückstände
Kraft-Wärme-Kopplung
Vorteile
berücksichtigt den Erhalt von der Natur vorgeprägten Strukturen und Strukturelementen (Stärke, Cellulose),
Erhalt der Heteroatome, eingefahrene Basistechnologie und Verarbeitungslinien.
Nachteile
basiert im Wesentlichen auf „Ackerfrüchten“, d.h. hohe Rohstoffkosten.
2.1
Was ist eine Bioraffinerie?
Die Grüne Bioraffinerie
Press-Saft
biochemisch,
biotech-physikalisch
Grüne Biomasse
Presse
Proteine, Lösl. Zucker
Futter, Kraftstoffe,
Chemikalien, Materialien
Press-Kuchen
hydrothermisch,
enzymatisch,
thermochemisch
Cellulose, Lignocellulose
Rückstände
Biogas Kraft-Wärme-Kopplung
Aktivitäten
z.B. in Deutschland, Dänemark, Österreich, Frankreich
Vorteile
großer Biomasse-Ertrag/ha, gute Kopplung mit Agroproduktion, gutes biotech-chemisches Potential, „simple“ Basistechnologien
Nachteile
schnelle Primärverarbeitung oder zu kontrollierende, da rohstoffverändernde Lagerung (Silage)
2.1
Was ist eine Bioraffinerie?
Bioraffinerie Zwei-Plattform-Konzept
Zucker Plattform
biochemisch
Zucker Rohstoff
Biomasse
Kraftstoffe, Chemikalien,
Materialien
Syngas Plattform
thermochemisch
Rückstände
Konditioniertes Gas
Reines Gas
Kraft-Wärme-Kopplung
Vorteile
berücksichtigt Energie, Kraftstoffe und biobasierte Produkte, wenige großtechnische Basistechnologien nötig
Nachteile
Sieht die Präkursoren Lignin (z.T. 30%), Proteine (z.T. 20%) und Öle nur als thermische/thermochemische Ressource, Hochtemperaturtechnologie
Quelle: National Renewable Research Energy Laboratory, USA
2.2 Was ist eine Bioraffinerie?
Biomasse-Präkursoren, Plattformchemikalien
und Anwendungen (Auswahl)
Biomasse
Präkursoren
Plattform-Chemikalien
Produkte/Anwendungen
Getreide-Ganzpflanzen
(Triticeen-Gruppe, Mais)
Stärke
Methanol
Kraftstoffe und Additive
Hemicellulose
Ethanol
Polyethylenfolie
Cellulose
Glycerin
Lebensmittel-Verpackungen,
Textilien
Lignin
Milchsäure
Lignocellulose ‚naturtrockene’
Rohstoffe (Holz, Stroh)
Grüne ‚naturnasse’ Rohstoffe
(grünes Gras, Luzerne, Klee,
unreifes Getreide)
Öle, Fette
Lävulinsäure
Gehäusekunststoffe
auf Basis von Lignin
Protein
Furfural
Nylonbekleidung
Lysin
Schaumstoffe
2.3 Was ist eine Bioraffinerie?
Integrierte Bioraffinerien –
Technische Ziele & Meilensteine
Existierende Stärkebasierte
Bioraffinerien:
Naß & Trockenmühlen
2000
Fraktionierung von Rohstoffen zum
Zugang von hochwertigen
Produkten neben der EthanolErzeugung
2005
Fraktionierung
von Reststoffen in Trockenmühlen
für
neue Koprodukte
aus Lignin
2010
Steigende Ethanol-Produktion durch Nutzung
der Rest-Stärke & Separation von Proteinen
als Co-Produkte
Integrierte Industrielle Bioraffinerien:
Verarbeitung
von Rohstoff-Mix via
Prozeß-Mix zu Produkt-Mix
2020
Fraktionierung von Korn und
Reststoffen, Nutzung von
Energiepflanzen in Trockenmühlen
Fertigstellung
Planung
Quelle: Kaempf, D.; 1st International Biorefinery Workshop, Washington D.C.; July 20-21, 2005
2.3 Was ist eine Bioraffinerie?
Integrierte Bioraffinerie Optionen
Biomasse
Technologie
Produkte
Nutzung
Getreide-Ganzpflanzen
(Triticeen-Gruppe, Mais)
Hydrolyse
Säuren, Enzyme
Zucker und Lignin
Lignocellulose ‚naturtrockene’
Rohstoffe (Holz, Stroh)
Vergasung
Hohe Temperaturen, geringer
Sauerstoff
Kraftstoffe
Ethanol, Biodiesel
Wasserstoff
Brennstoffe
Elektrizität, Wärme
Chemikalien
Plastik
Lösungsmittel
Zwischenprodukte
Phenole
Klebstoffe
Furfural
Fettsäuren
Essigsäure
Kohlenstoff
Farbstoffe, Pigmente,
Tinte, Detergentien, etc.
Nahrungs- & Futtermittel
Synthesegas
Grüne ‚naturnasse’ Rohstoffe
(grünes Gras, Luzerne, Klee,
unreifes Getreide)
Biogas
Bioöl
Fermentation
Bakterien
Pyrolyse
Katalyse, Wärme, Druck
Extraktion
Mechanisch, Chemisch
Separation
Mechanisch, Chemisch
Kohlenstoff-reiche
Ketten
Pflanzenprodukte
3.0 Anlagen und Produkte
Existierende Bioraffinerien
Phase I (Generation I), Auswahl
Existierende Bioraffinerie, Phase II (Generation II)
Rohstoff
Anlagen
Länder
Rohstoff
Anlagen
Länder
Zuckerrohr
Zucker und Ethanol
Produktion
Brasilien
17 Mio t/a
Mais-Korn
Korn Hydrolyse
& MilchsäureFermentation
& PLA Produktion
U.S.A.
200 kt/a LA
140 kt/ a PLA
Mais-Korn
Korn-Hydrolyse
und Ethanol Produktion
U.S.A.
22 Mio t/a
Getreide-Korn
Korn Hydrolyse
und Ethanol Produktion
Germany
1 Mio t/a
Mais-Korn
Quelle: Kamm, B.; Kamm, M.; Das Konzept der Bioraffinerie, Produktion von Plattformchemikalien; Chemie Ingenieur Technik 5 (2007), S. 592–603
Start 2007
Korn-Hydrolyse
& 1,3-PropandiolFermentation
U.S.A.
45 kt/ a PDO
3.0 Anlagen und Produkte
Existierende Bioraffinerien
Phase I (Generation I), Auswahl
Planung Bioraffinerie, Phase II (Generation II)
Rohstoff
Anlagen
Länder
Rohstoff
Anlagen
Zuckerrübe/
Weizen-Korn
Zucker Produktion bzw.
Korn-Hydrolyse &
Ethanol Produktion
Frankreich
1,2 Mio t/a
Zuckerrohr
Zuckerrübe/
Weizenkorn
Zucker Produktion bzw.
Korn-Hydrolyse &
Ethanol Produktion
Belgien
1,3 Mio t/a
Start 2011
Ethanol-Fermentation & Dehydratisierung &
PE Produktion
Getreide-Korn
Korn Hydrolyse
und Ethanol Produktion
Spanien
1,3 Mio t/a
Quelle: Deutscher Bioraffinerie Kongress 2007, 12. und 13. September 2007, Bundespresseamt, Berlin
Gras-Silage
Start 2008
Pilotanlage
Presssaft
Aminosäuren
Milchsäure
Länder
Brasilien
350 kt/ a PE
Österreich
5t/h Input
3.0 Anlagen und Produkte
Beispiel Existierende Industrielle Bioraffinerie
NatureWorks LLC (ehemals Cargill Dow) Polylactid Polymer (PLA) Anlage
Landwirtschaft
Biotechnologie
Chemie
Material Prozesse
Mais (Korn) als Rohstoff
PLA Anlage kombiniert
mit einer Cargill Starch
Plant
Lactic acide Plant;
Blair, NE, USA
Produktionsbeginn:
Januar 2003
200 kt LA Kapazität
PLA & Lactide Anlage;
Blair, NE
Produktionsbeginn:
November 2001
140 kt PLA Kapazität
PLA (Polymer)
für Materialien
– Verpackung, Folien,
Fasern etc.
Quelle: NatureWorks LLC
3.0 Anlagen und Produkte
Zukünftige Vision PLA Produktion
Typen von Rohstoffen
Mais-, Getreidekorn
LC-Biomasse (Lignocellulose)
Weichholz
Quelle: NatureWorks LLC, 2005
Hartholz
Agro-Reststoffe
Gras
z.B. Maisstroh,
Getreidestroh, Bagasse,
etc.
3.0 Anlagen und Produkte
Die „Island Ethanol-orientierte Bioraffinerie“
(Pilotanlage)–Eckdaten
Rohstoff
Lignocellulose Biomasse (Mix)
Menge/Preis
Bemerkungen
20.000 t/Jahr
Lupine Stroh, Gerstenstroh, Heu
Haupttechnologie
Saure Hydrolyse zu Zucker, Fermentation zu Ethanol
Hauptprozessenergie
Geo-thermischer Dampf
modifizierter „Bergius/Rheinau“ Prozess
biorefinery.de GmbH Technologien
1,25 Euro/t
Standort der Anlage
Greenhouse Region, Nähe Flúdir
Hauptprodukte (Phase I)
Ethanol für E10 Kraftstoff
Süd-Island
7 Mio l/Jahr
Betreiber
Icelandic Biomass Company
Kosten
Dampf: 170°C /7 bar
0,46 Euro/l
Sitz: Reykjavik, IS
12 Mio Euro
Inkl. F&E 14 Mio Euro
3.1 Pilotanlage Grüne Bioraffinerie
Die Grüne Bioraffinerie –Pilotanlage (Eckdaten)
Füll- & Dämmstoffe
Grüne Pellets, Futter
Press-Kuchen
Cellulose-Rohstoff
Grüngut -Trockenwerk
Gras, Luzerne, Blattwerk, Kraut u.a.
Naßfraktionierung/ Presse
Festbrennstoffe
Chemie-Rohstoffe
SAFT
Wärme, Strom
Vorhaben: Bau „PrimärBioRaffinerie
Selbelang“
Anlagenkapazität: 1 .Stufe:
8.000 t TM (8 M/J),
Grüngut: Luzerne, WM-Gras
PrimärRaffineriestufen: Pellets, Proteine
Milchsäure (Andocklinie),
Lysin (Andocklinie)
Biogas-KWK-Kopplung;
Invest-Kosten: Euro 10 Mio
Stroh, Weidenholz, Biogas
Fasern, Cellulose
( Lävulinsäure u.a.)
Press-Saft
Separator
Trennverfahren
BiomasseHeiz- & Kraftwerk
Proteine, Feststoffe
Enzyme
Kohlenhydrate
Geschmacksstoffe
Energie
Farbstoffe
Stroh
Biogas
Milchsäure, Lactate
Getreide, Ganzpfl.
Aminosäuren
Korn u./o. Stroh
Kartoffeln u./o. Saft
Vorbehandlung
Proteine (SCP)
Fermentation
Enzyme
Melasse
Organische Säuren
Kamm et al., Wiley-VCH, 2006
Dünger
Ethanol
3.24 Mengenbilanzen
Fermentation v. Lysinlactat
Fermentation of lysine lactate with green juice from alfalfa
O
O
NH3+
HO
NH2
-
O
OH
CAS: 57061-63-9
mw: 236,27 g/mol
melting point: 146-149 °C1
application: lotion for treatment of skin disorders²
1M.Pfeil; diploma thesis, 2006;
2Parab 1995; Patent Nr. 94-215984; Topical preparations having alph- hydroxy carboxylic acids
for treatment of skin disorders
3.24 Mengenbilanzen
Fermentation v. Lysinlactat
Fermentation parameters
Bacteria:
Fermentation conditions:
• Lactobacillus paracasei subsp.
• T = 40,5 °C
paracasei (DSM 2649)
• pH = 6,55
pH-correction:
Fermenter:
• 50% L-lysine (Evonik Industries AG)
• BIOSTAT MD (SARTORIUS AG)
•Classical:
•New Approach:
MRS Medium
Medium from Biorefinery processes
3.24 Mengenbilanzen
Fermentation v. Lysinlactat
Fermentation- culture mediums
0,5 l
Green juice
1 l MRS
peptone from
casein
10 g/l
meat extract
8 g/l
NH4-N
yeast extract
4 g/l
K2HPO4
total
nitrogen
0,5 l
Rye hydrolysate
2.42 g/kg
1123.5 mg/l
337.7 mg/l
15.4 mg/l
Cl-
200 mg/l
273 mg/l1
2 g/l
SO42-
455 mg/l
1060 mg/l1
(NH4)2C6H6O7
2 g/l
Na+
109 mg/l
553 mg/l1
CH3COONa
5 g/l
K+
1430 mg/l
777 mg/l1
MgSO4
0,2 g/l
Mg2+
510 mg/l
145 mg/l1
MnSO4
0.04 g/l
Ca2+
1480 mg/l
40.1 mg/l1
4.5 g/l
88,28 g/l
glucose
50 g/l
glucose
1values taken from: B.Kamm, M. Kamm, J. Venus; Principles of Biorefineries; 2006 Nova Science Publishers, Inc.
3.24 Mengenbilanzen
Fermentation v. Lysinlactat
140
MRS
P: L-Lactic acid
L-Lactic a. yield
c= 45,4 g/l
c= 44,4 g/l
concentration [g/l]
E: Glucose
100
glucose
80
lactic acid
60
lysine lactate
40
97,8 %
20
(93% ee)*
0
0
L-Lysine -(L)-lactate
2
4
6
116,6 g/l
8
10
12
14
16
time [h]
120
green juice + rye hydr.
100
E: Glucose
P: L-Lactic acid
L-Lactic a. yield
c= 39,5 g/l
c= 37,7 g/l
concentration [g/l]
results
120
80
glucose
60
lactic acid
lysine lactate
40
95,5 %
20
(86% ee)*
0
0
L-Lysine-(L)-lactate
99,5 g/l
2
4
6
8
10
12
14
16
time [h]
figures: symbols = measured values; lines = fitted values *HPLC, Column for D/L-Determ. of L.A.
5
Ausblick
Ausblick: Biobasierte Ökonomie in Deutschland
(Beispiel Getreidestroh)
Fossil-basierte Chemische Industrie
produziert 5 Mio t Ethylen pro Jahr
Fossil-basierte Kraftstoff Industrie
Verkauf 25 Mio t Otto-Kraftstoff pro Jahr ~ 33.8 Mio m3
Basischemikalie für Polymere
Substitution
Substitution
Landwirtschaft
produziert ca. 50 Mio t/Jahr Getreide (Korn–Nahrungsmittel)
Entspricht ~ 50 Mio t verfügbares Stroh pro Jahr (1 t Stroh entspricht 280 kg Ethanol)
14 Mio t Ethanol
8,5 Mio t Ethanol
für 5 Mio t Ethylen
5,5 Mio t Ethanol
6,97 Mio m3 für Kraftstoffe u.a.
für E10 Otto-Kraftstoff (basierend auf
25 Mio t) benötigen ~ 3,16 Mio m3
E10 Otto-Kraftstoff ist Normal-Kraftstoff
(10% Ethanol)
Überschuss Ethanol ~ 3,80 Mio
m3 für weitere Anwendungen E85
Kraftstoff, Chemie
Grüne Chemie – Bioraffineriesysteme und Anlagen
Kontakt
Prof. Dr. Birgit Kamm
Sebastian Leiß
FI biopos e.V. und BTU Cottbus
Forschungsstandort Teltow-Seehof
Kantstraße 55
D-14513 Teltow
Fon: 033 28-33 22-10
Fax: 033 28-33 22-11
Email: [email protected], [email protected]
www.biopos.de
www.biorefinica.de

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