Praxissemester im Seaside Hotel Sandy Beach auf Gran Canaria

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Praxissemester im Seaside Hotel Sandy Beach auf Gran Canaria
Praxissemester im Seaside
Hotel Sandy Beach auf
Gran Canaria
Fakultät für Tourismus, University for Applied Sciences Munich
Wintersemester 2015/16
Informationen zur Hotelkette
Mein Praxissemester für den Bachelor-Studiengang der Fakultät für Tourismus habe
ich regulär im 4. Semester absolviert, von Anfang September bis Mitte Januar.
Die Seaside Hotelkette besitzt drei Hotels auf Gran Canaria (Grand Residencia 5+*,
Palm Beach 5* in Faro de Maspalomas und Sandy Beach 4* in Playa del Inglés),
sowie ein Hotel auf Lanzarote und sechs Hotels in Deutschland.
Das Seaside Hotel Sandy Beach gehört zu den Führenden der Insel und verfügt über
ein internationales, sowie anspruchsvolles Publikum. Es befindet sich in der
Urlauberregion Playa del Inglés im Süden von Gran Canaria und besitzt insgesamt
256 Hotelzimmer und 486 Gästebetten.
Bewerbungsprozedere
Nachdem ich meine in der Universität erworbenen Spanischkenntnisse gerne weiter
vertiefen wollte, hatte ich mich entschieden in das spanischsprachige Ausland zu
gehen.
Auf die Seaside-Hotelkette bin ich durch Erfahrungsberichte anderer
Kommilitoninnen aufmerksam geworden, welche die Zeit im Hotel als sehr lehrreich
und gut bewertet hatten.
Im Internet hatte ich mich über die Seaside Hotels und nach Möglichkeiten eines
Praktikums informiert und bin bei meinen Recherchen auf eine Anzeige in einem
Jobportal gestoßen.
Das Sandy Beach hatte in dieser Zeit gerade Praktikanten aus Deutschland gesucht.
Auf deren Anzeige hin habe ich eine Email mit Lebenslauf und Anschreiben an die
Verantwortliche Frau Bauer gesendet und sofort eine Rückmeldung erhalten, in der
es hieß, dass sich demnächst eine Dame vom Hotel selbst bei mir melden werde.
Bereits nach wenigen Tagen wurde ich auf ein telefonisches Bewerbungsgespräch
eingeladen, und im Anschluss erhielt ich die Zusage für das Praktikum.
Voraussetzungen
Die wichtigste Voraussetzung für Praktikanten im Sandy Beach ist die deutsche
Sprache, da die Gäste vorwiegend aus dem deutschsprachigen Umfeld kommen.
Spanisch wäre hilfreich, da außer der Rezeption und Direktion, die meisten Kollegen
nur spanisch sprechen. Jedoch bekommt man die Möglichkeit zweimal die Woche an
einem kostenlosen Spanischkurs im Hotel teilzunehmen, auch während der
Arbeitszeit. In diesem werden vor allem die Grammatikkenntnisse vertieft. Der Kurs
orientiert sich dabei hauptsächlich an den Praktikanten mit den wenigsten
Kenntnissen.
Ich selbst hatte im Voraus noch kaum Erfahrungen in der Gastronomie und
Hotellerie, was jedoch kein Nachteil ist und man die Aufgaben auch ohne gut erfüllen
kann.
Anreise
Den Flug nach Gran Canaria muss man selber von zu Hause aus buchen und
bezahlen. Dieser darf jedoch nicht mehr als 300 Euro kosten. Das Geld erhält man
vor Ort, nach Absprache mit der Direktion, bar zurück.
Ich bin am 3. September frühmorgens mit Norwegian Airlines von München nach Las
Palmas geflogen und am 16. Januar um 11 Uhr zurück. Die Flugkosten lagen
insgesamt bei 280 Euro. Die Flugzeit beträgt 4,5 Stunden.
Der Weiterweg zum Hotel muss selber geplant und gezahlt werden. Man kann
entweder mit dem Taxi (ca. 45 Euro) oder mit dem Bus (6 Euro) nach Playa del
Inglés fahren. Ich habe den Bus genommen. Die Busstation befindet sich hinter den
Parkplätzen auf dem oberen Deck. Die naheste Station zum Hotel ist das Yumbo
Centro Comercial. Die Fahrt dauert ca. eine Stunde.
Unterkunft und Verpflegung
Während der Praktikumszeit bekommt man ein Gästezimmer im Hotel kostenlos
gestellt, welches man sich mit einer anderen Praktikantin teilt. Da ich einen Monat die
einzige Praktikantin unseres Hotels war, hatte ich ein Zimmer zur Alleinbenutzung.
Normalerweise befinden sich die Praktikanten auf der untersten Etage mit
Straßenblick, wo man jedoch auch mehr Ruhe von dem Hoteltrubel hat. Die Zimmer
sind sehr geräumig und bequem und man hat alles, was man braucht. Es gibt einen
Föhn, TV mit deutschen Sendern, Handtücher (auch für den Strand kann man oben
welche bekommen) etc.
Ein Nachteil des Lebens im Hotel ist der ständige Umzug, da das Sandy Beach sehr
oft ausgebucht ist. In meiner Zeit war ich mehrmals im Nachbarhotel Palm Beach, in
dem sich zudem sehr viele andere Praktikanten befinden und auch in benachbarten
Apartments.
Auch das Essen im Hotel ist immer kostenfrei. Tagsüber und an den freien Tagen
kann man zu bestimmten Zeiten im Comedor mit den anderen Angestellten essen.
Abends bekommen Praktikanten der Direktion zudem die Möglichkeit einen Teller
vom sehr guten Buffet zu erhalten.
Arbeitsablauf
Der Alltag der Praktikanten der Direktion ist immer gleich strukturiert. Meistens
arbeitet man von 13 – 21 Uhr.
Von 13 – ca. 15:30 Uhr habe ich mit einer Kollegin der Direktion an der Bar im
Restaurant gearbeitet. In dieser Zeit werden die bestellten Getränke der Hotelgäste
bereitgestellt und von den Kellnern zu den Plätzen gebracht. Sobald das Restaurant
leerer wird, müssen die Flaschen, Gläser/Tassen und Utensilien (Strohhalme,
Servietten…) aufgefüllt und schmutzige Gläser abgeräumt werden. Zudem werden
die Gäste an der Bar bedient.
Ab ca. 15:30 Uhr folgen die Gästekorrespondenz per Email und allgemeine
administrative Aufgaben im Büro der Direktion hinter der Rezeption. Hierzu gehört
die Beantwortung von Fragen von Gästen, Eintragung und Beantwortung von
Zimmerwünschen, sowie Jacuzzireservierungen, Schreiben von Memos zB zu
Geburtstagen, speziellem Essen oder Honey Moons und das Erledigen von Briefen.
Nach der Pause um ca. 17:30 Uhr findet ab sechs Uhr das Dinner statt. In dieser Zeit
wird je nach Bedarf nochmals kurzzeitig die Kollegin an der Bar vertreten bzw.
unterstützt. Die Hauptaufgabe besteht darin, zu helfen, wo gerade Not am Mann ist.
Dazu gehören Teller abräumen, Order aufnehmen, evtl. Getränke bringen, Tisch neu
eindecken und sich nach dem Wohlbefinden der Gäste zu erkundigen.
Weitere Aufgaben, die ab und zu anfielen, waren Getränke oder Essen auf das
Zimmer bzw. den Jacuzzi bringen, Einpacken von Geschenken zur Weihnachtszeit,
Plakate schreiben und austauschen etc.
Außerdem musste ich manchmal bei Gruppen die Bestellung aufnehmen und mich
darum kümmern, dass die Getränke gebracht und sonstige Wünsche berücksichtigt
wurden.
Das Essen im Hotel ist immer in Buffetform, nur die Getränke werden an den Tisch
gebracht. Am 25. Dezember, sowie 31. Dezember fand jeweils ein Galadinner statt,
bei dem die Vorspeisen am Tisch serviert werden. An diesen Abenden war es auch
Teil der Arbeit hierbei zu helfen. Des Weiteren durfte ich als Teil der Direktion beim
Sektempfang an der Poolbar teilnehmen. Zu meinen Aufgaben hat das Begrüßen der
Gäste, sowie die Verteilung von Blumen und Sekt gehört.
In der Seaside Kette ist ein wichtiger Teil die Nähe der Direktion zu den Gästen.
Auch die Direktoren helfen den größten Teil des Tages im Restaurant mit, da gerade
hier der meiste Kontakt mit den Gästen möglich ist. Bei einem Praktikum in der
Direktion muss einem bewusst sein, dass man selbst ebenso viel im Service mithilft.
Integration und Kontakt mit Mitarbeitern bzw. anderen Praktikanten
Im Hotel gab es zu Anfang meines Praktikums drei Praktikanten, mich
eingeschlossen, zwischendrin war ich auch teilweise die einzige Praktikantin. In der
Zentrale in San Fernando (20 Minuten Fußweg) und in den anderen beiden Hotels
(10 Minuten mit dem Taxi) gab es immer sehr viele andere Praktikanten. Diese lernt
man am Besten im Spanischkurs kennen.
Die Kanarier brauchen meistens etwas Zeit, um einen besser kennenzulernen, bevor
man auch privat etwas unternehmen kann. Zudem ist bei Ihnen alles oft nicht so
ernst gemeint wie bei den Deutschen und man sollte sich nochmals erkundigen, ob
es sich auch nicht um einen Scherz handelt.
Während der Arbeit wird man jedoch sehr schnell in die Hotelfamilie integriert.
Gerade im Restaurant hat das Arbeiten mir persönlich immer am Meisten Spaß
gemacht, da es hier sehr viel lustiger und lockerer zugeht als in Deutschland. Auch
den Gästen hat die gute Atmosphäre unter den Kollegen sehr gut gefallen, wie oft zu
lesen war in Bewertungen.
Freizeitgestaltung
Es gibt viele Möglichkeiten der Freizeitgestaltung in Playa del Inglés und ausserhalb.
Unter anderem lädt das im Sommer angenehm warme Wasser und der weiche Sand
zu schönen Strandnachmittagen ein. Playa del Inglés hat viele WassersportMöglichkeiten zu bieten und eine Wanderung in den nur 10 Minuten Fußweg
entfernten Dünen ist ein Muss. Viele Touristen laufen gerne am Strand entlang nach
Maspalomas mit dem Leuchtturm und den etwas gehobeneren Geschäften und
Restaurants.
Des Weiteren kann man ein Auto mieten und eine Insel-Rundfahrt machen oder eine
Bustour buchen. Das Inselinnere mit seinen Bergen und der ganz anderen
Vegetation, sowie der Berg Roque Nublo muss man unbedingt besucht haben. Im
Norden gibt es viele kleinere und sehr schöne Orte oder man fährt mit dem
öffentlichen Bus in die Haupstadt Las Palmas und schaut sich den Stadtstrand Playa
de las Canteras mit seiner kilometerlangen Promenade und die Altstadt San Telmo
an.
Die anderen Orte in Richtung der Westküste wie z.B. Puerto Rico und Puerto de
Mogan sollten auf jeden Fall nicht vergessen werden und sind ebenfalls leicht mit
den öffentlichen Bussen zu erreichen.
Es gibt auf der Insel viele schöne Strände, u.a. Playa Amadores.
Wer gerne shoppen gehen möchte sollte in das Einkaufszentrum El Tablero oder das
sehr viel Größere in Vecindario fahren.
Abends findet man auf der Promenade in Playa del Inglés viele kleinere Bars,
ebenso in Maspalomas.
Fazit und Empfehlungen
Ich empfehle das Praktikum gerne weiter, da es gerade für erste Erfahrungen in der
Hotelbranche sehr geeignet ist. Man wird sofort voll mit eingebracht und Fragen
werden jederzeit beantwortet.
Die Kollegen sind sehr hilfsbereit und haben immer einen Scherz auf den Lippen. Die
Gemeinschaft im Hotel ist sehr familiär und bei Problemen kann man sich immer an
jemanden wenden.
Die Spanischkenntnisse verbessern sich auf jeden Fall durch das viele Sprechen mit
den Kollegen und die Unterstützung im Sprachkurs jeden Montag und Donnerstag.
Ein Tipp ist, dass man beim Versuch Freundschaften mit Kanariern zu schließen,
etwas Geduld mitbringen sollte und nichts erzwingen darf. Irgendwann kommen sie
von selber auf einen zu.
Zur Umgebung: Playa del Inglés ist sehr touristisch und durch das Leben im Hotel
sieht man auch in der Freizeit sehr oft die Gäste des eigenen Hotels. Diese sind
jedoch alle sehr freundlich und respektieren die Privatsphäre.
Playa de las Canteras, Las Palmas
Puerto de Mogan
Roque Nublo
Maspalomas
Playa del Inglés