schwerpunkt

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schwerpunkt
NR. 3251/32
FREITAG, 24. APRIL 2015
BÖRSE EXPRESS
be INVESTOR
Schwerpunkt
Ethische Investments
Das Investmentvolumen Nachhaltiger Fonds steigt stetig, Österreichs erste Bank für Gemeinwohl steht in den Startlöchern doch ist unser Land wirklich reif für ethische Investmentlösungen?
Foto: „Earthdefenders“ - Lavazza Kalender 2015/Steve McCurry
FREITAG, 24. APRIL 2015
2
BÖRSE EXPRESS
NEWS MIX
BENE
UMBENENNUNG IM SOMMER
Vorab-Zahlen: Der
Verlust wurde halbiert
ÖVAG wird Bad Bank
immigon portfolioabbau
hr letztes Bilanzjahr in der bisherigen Form hat die teilstaatliche Volksbanken AG (ÖVAG) mit einem Jahresverlust von 887,9 Mio. Euro beendet. Im Jahr davor waren
im Einzelabschluss 223 Millionen Euro Verlust gestanden.
Wegen der bevorstehenden Abwicklung mussten drastische
Abwertungen vorgenommen werden.
Zählt man noch einen Verlustvortrag aus Vorjahren dazu,
summiert sich der Bilanzverlust der ÖVAG im Einzelabschluss 2014 auf 1,29 Mrd. Euro. Das geht aus dem Jahresbericht hervor, der am Freitag auf der Internetseite der Bank
veröffentlicht wurde.
Die alte ÖVAG ist ab Sommer eine Bad Bank. Sie heißt "Immigon Portfolioabbau AG".
Mehr unter http://goo.gl/lQSM2R <
I
Bene veröffentlicht erste Einblicke.
Foto: beigestellt
ene gibt eine erste Einschätzung zum Ergebnis des am
31. Jänner 2015 zu Ende gegangenen Geschäftsjahres
2014/15. Demnach erzielte der Büromöbelhersteller
im abgelaufenen Geschäftsjahr nach voraussichtlichen, ungeprüften Zahlen einen Konzernumsatz in Höhe von 158,9
Mio. Euro nach 163,1 Mio. im Vorjahr. Deutlich verbesserte
Prozesse, eine erhöhte Profitabilität sowie die angepasste
Kostenstruktur spiegelten sich in Verbesserungen bei
EBITDA und EBIT wider. Mit einem EBITDA in Höhe von 1,9
Mio. Euro (GJ 2013/14: -12,5 Mio.), einem EBIT in Höhe von
-9,5 Mio. Euro (GJ 2013/14: EUR -24,2 Mio.) und einem Jahresfehlbetrag in Höhe von -13,4 Mio. (GJ 2013/14: -28,6 Mio.)
lagen die Ertragskennzahlen nach vorläufigen, ungeprüften
Zahlen im erwarteten Bereich. Insbesondere aufgrund der
anhaltenden Verlustsituation der Gruppe reduzierte sich das
Eigenkapital des Konzerns nach vorläufigen, ungeprüften
Zahlen im Geschäftsjahr 2014/15 auf -38,9 Mio. Euro (GJ
2013/14: -21,9 Mio.). Entsprechend erhöhte sich die Nettoverschuldung zum Stichtag 31.01.2015 auf 74,6 Mio. Euro
(GJ 2013/14: EUR 64,6 Mio.). Die endgültigen Ergebnisse des
Geschäftsjahres 2014/15 werden gemäß Finanzkalender am
1. Juli .2015 publiziert.
Im Zuge des geplanten Investoreneinstiegs ändert Bene
den Finanzkalender für das laufende Geschäftsjahr 2015/16.
Demnach findet am 8. Juni 2015 eine außerordentliche
Hauptversammlung in Waidhofen an der Ybbs statt. Mehr
unter http://goo.gl/HPM49l <
B
Die News des Tages von ...
Montag
Dienstag
Meldungen
in Kürze
Die wichtigsten Meldungen
zu Börse, Unternehmen, Konjunktur und von der Zunft
der Analysten.
»
Analysen des Tages.
Heute stehen die Aktien
von bwin.party, OMV, Telekom Austria, ams, Vienna Insurance Group, RHI und Andritz im
Fokus der Analysten. Mehr
unter http://goo.gl/PMHKEe
»
Atrium hat die neue
Anleihe gepreist.
Atrium European Real
Estate Limited hat laut einer aktuellen ad hoc-Mitteilung das
Pricing für eine weitere 100 Mio.
Euro 3,625% Anleihe, fällig im
Oktober 2022, die mit der von
Atrium im Oktober 2014 begebenen 350 Mio. 3,625% Anleihe,
fällig im Oktober 2022, konsolidiert und mit dieser eine einheitliche Serie bilden wird,
abgeschlossen.
»
Wiener Städtische
wuchs schneller als
der Markt. Die Wiener
Städtische ist im Jahr 2014 deutlich über dem österreichischen
Gesamtmarkt gewachsen. Das
Prämienvolumen stieg um 4,1
Prozent auf insgesamt 2,34 Mrd.
Euro. „Wir können auf ein sehr
erfolgreiches Jahr zurückblicken
– und das in einem Jahr, in dem
wir unseren 190. Geburtstag feiern durften. Was mich besonders freut, ist, dass wir in allen
Sparten, also in der Lebensversicherung, in der Kranken- und
Schaden/Unfallversicherung zulegen konnten“, sagt Generaldirektor Robert Lasshofer. Mehr
unter http://goo.gl/s108he
(einfach den entsprechenden Wochentag anklicken)
Mittwoch
Donnerstag
FREITAG, 24. APRIL 2015
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BÖRSE EXPRESS
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FREITAG, 24. APRIL 2015
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BÖRSE EXPRESS
SCHWERPUNKT ETHISCHES INVESTMENT
Das weltweite Geldvermögen
der Privathaushalte stieg
2014 auf 118 Billionen Euro.
Die Zahl der weltweit Hungernden lag im selben Jahr
bei 805 Millionen.
Foto: APA/HELMUT FOHRINGER
FREITAG, 24. APRIL 2015
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BÖRSE EXPRESS
SCHWERPUNKT
CAFE BE TEIL 1
Ethik-Banken lassen ursprüngliche
Sparkassen-Idee wieder aufleben
Im Cafe BE (v. li.): Norbert Wolf (Steyler Ethik-Bank), Robert Moser (Projekt Bank für Gemeinwohl), Günter Benischek (Zweite
Sparkasse)
Foto: BE/Martina Draper
Diskussionsleitung: Christa Grünberg
Fotos: Martina Draper
„Wir sind nicht da um Geld zu verlieren,
sondern um damit etwas Gutes zu tun“,
meint Norbert Wolf von der Steyler EthikBank. Ein Cafe BE über die Frage, ob die Zeit
und Österreich reif für Ethik-Banken sind.
CAFE BE: Die erste österreichische, aus der Mitte der Zivilgesellschaft entstehende, ethische Bank braucht 15 Millionen Euro Eigenkapital. Das Projekt Bank für Gemeinwohl befindet sich derzeit
in der Phase der Kampagne zur Kapitalsammlung - für die Gründung der Bank. Wie ist denn dabei der aktuelle Stand?
Robert Moser: Wir als Genossenschaft haben innerhalb unseres Private Placements gerade 149 Personen angesprochen, davon haben 120 Personen Anteile - für mindestens
200 und höchstens 100.000 Euro - gezeichnet. Im Schnitt
waren es pro Person Anteile zu 3500 Euro, was unseren Erwartungen entspricht. In einem zweiten Schritt werden wir
ab Mai die 600 Mitglieder des Vereins zur Gründung und
Förderung einer demokratischen Bank zur Zeichnung von
Genossenschaftsanteilen einladen, dann die etwa 7000 Empfänger unseres Newsletters und erst danach an die breite Öffentlichkeit gehen. Im April wird außerdem der
Kapitalmarktprospekt fertiggestellt und es erfolgt ein informatives Gespräch mit der Finanzmarktaufsicht.
Bevor wir die Diskussion beginnen, eine Frage zu den Begrifflichkeiten. Wie stehen Sie zur Vielzahl von
Bezeichnungen - angefangen von Nachhaltigkeitsbanken bis zu Sozial- und
Ökobanken und wo sehen Sie ihre Bank?
Norbert Wolf: Der Begriff Nachhaltigkeit ist schon sehr facettenreich.
Die einen konzentrieren sich dabei
eher auf Ökologie, die anderen auf
Ethik und Moral. Aber eigentlich gehört alles zusammen. Es geht
immer um den Menschen, um die
Bewahrung der Schöpfung. Dazu gehört eine moralische Dimension mit einer Langzeitbetrachtung, wozu Artenvielfalt,
ressourcenschonende Nutzung, Klima, Wasserqualität und
Nahrungsmittel passen.
FREITAG, 24. APRIL 2015
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BÖRSE EXPRESS
SCHWERPUNKT
„Das meiste, was
man unter
ethischem Banking
versteht, sollte auch
eine konventionelle
Bank leisten.“
Norbert Wolf
(Steyler Ethik-Bank)
Was ist mit ethischem Verhalten?
Norbert Wolf: Das gehört natürlich auch zur moralischen
Dimension aber nicht unbedingt unter langfristigen Gesichtspunkten. Wir wollen weder Korruption noch Preisabsprachen. Ins Gesamtpaket kommt dann noch eine ideelle
Dimension, Stichworte Nächstenliebe und Solidarität. Das
bedeutet, dass Unternehmen mehr machen als das wozu sie
gesetzlich verpflichtet sind. Nachhaltigkeit hat für mich
also eine ethische, soziale und ökologische Dimension und
eine ideelle Form mit dazu. Der Begriff Ethik-Bank, wie wir
unsere Bank nennen, schließt das alles mit ein.
Günter Benischek: Ich komme von einer reinen sozialen
Bank, der Zweiten Sparkasse. In der Erste Bank mache ich
zwar auch Social Banking, aber da ist es eher das Ziel, dass
man mit Bankdienstleistungen Hilfe zur Selbsthilfe gibt.
Das ist auch ein Zweck der Zweiten Sparkasse. Aber wir sind
2006 - zwar aus der allgemeinen Sparkassenidee - aber vor
allem mit dem Ziel gegründet worden, ein Problem zu
lösen, dass uns damals von NGOs ans Herz gelegt worden
ist: Menschen mit Girokonten zu versorgen, die keinen Zugang dazu haben. Ethik war also gar keine Frage und Nachhaltigkeit ist nicht die vordergründige Zielsetzung, auch
wenn wir uns bemühen, dass die von uns betreuten Menschen nachhaltig ihre Situation im Griff haben.
Nehmen Sie auch auf aktuelle Entwicklungen Rücksicht?
Günter Benischek: Ja, wir haben z.B. begonnen, den Begriff
Schuldenfalle auch mit jüngeren Menschen zu thematisieren und das Thema Finanzbildung in unserer Klientel stärker zu verankern. Die Leute sollen gewohnt sein, mit Geld
umzugehen.
Robert Moser: Ich sehe unsere Bank ähnlich wie Sie, Herr
Wolf. Wir haben Ethik, Transparenz und Nachhaltigkeit
aber unter dem Titel Gemeinwohl subsummiert. Wir wollen eine Ethikbank werden, das Wichtigste ist uns aber das
Gemeinwohl.
Günther Benischek: Ich habe einmal ein Interview mit
dem inzwischen verstorbenen Michael Ende, dem Autor der
unendlichen Geschichte, gehört und da sprach er von der
weissen Magie des Geldes als nächstes Buchprojekt. Er
wollte genau das näher betrachten, weil die schwarze Magie
- Spekulation, Korruption, Ausbeutung - sowieso so präsent
ist. Ich würde sagen, ethische Banken bemühen sich um
diese weisse Magie. Sie kümmern sich mehr darum, was mit
dem Geld gemacht wird und weniger darum, wie viel Ertrag
es bringt. Bei uns z.B. ist sind die Maßnahmen-Ziele Existenzgründung und Wohnraumschaffung.
Norbert Wolf: Ich denke, das meiste was man unter ethischem Banking versteht, sollte auch eine konventionelle
Bank leisten. Jedes Finanzprodukt sollte das leisten. Aber es
passiert leider zu wenig. Daran muss man arbeiten, dass die
konventionellen Leistungen unter moralischen, sozialen
und ökologischen Gesichtspunkten besser werden. Das
schafft man nur, wenn man transparent ist und Rechenschaft ablegt, wo man investiert. Im Grunde genommen
kann das jede Bank leisten, insbesondere Sparkassen und
Genossenschaftsbanken.
Günter Benischek: Ja, wir sind aus diesem Gedanken heraus gegründet worden. Ich denke, gerade Ihr könnt viel aus
den Gründungsurkunden der Sparkasse herauslesen. Ist ja
kein Zufall, dass der designierte Vorstand aus dem Sparkassenbereich kommt.
Robert Moser: Der ursprüngliche Gedanke hat sich im
Laufe der Zeit verändert. Begonnen hat es damit, dass damals manche Sparkassen mit der Veranlagung in Gold mehr
Gewinne gemacht haben als andere. Diejenigen, die solche
Spekulationen nicht getätigt haben, wurden damals als blöd
bezeichnet - bis immer mehr diesen Weg gegangen sind.
Günter Benischek: Naja, das Kreditgeschäft war den Sparkassen zu Beginn untersagt.
Robert Moser: Ja, aber wären die Sparkassen bei ihren ursprünglichen Geschäften geblieben, wären sie vielleicht
„Wären Sparkassen
bei ihren ursprünglichen Geschäften
geblieben, wären
sie heute vielleicht
nicht so groß aber
auf dem Weg, den
wir gehen wollen.“
Robert Moser
(Projekt Bank für Gemeinwohl)
FREITAG, 24. APRIL 2015
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BÖRSE EXPRESS
SCHWERPUNKT
„Im Bankgeschäft
gibt es keine
greifbaren
Produkte. Wir
ermöglichen erst
Träume oder
Perspektiven, die
die Kunden haben.“
Ich war neben Mödling auch in Tirol und an anderen Missionsstandorten wie Polen, Portugal oder Spanien. Ausschlaggebend für Österreich war dann 2002 die einheitliche
Währung, der Euro, die Niederlassungsfreiheit innerhalb
der EU und das Verständnis für den Märkt. Im Gegensatz zu
Portugal oder Spanien, bekommt man in Österreich sehr
rasch das Gefühl, ob man hier mit seinem Geschäft erfolgreich sein kann. Denn das ist letztendlich immer noch notwendig. Wir sind ein Business, in dem solide gewirtschaftet
werden muss. Wir sind nicht da, um Geld zu verlieren, sondern um damit etwas Gutes zu tun.
Günter Benischek
(Zweite Sparkasse)
Wie sieht Ihre Erfolgsbilanz in Österreich aus?
Norbert Wolf: Wir sind hier mit einem Teilproduktspektrum, dem reinen Einlagengeschäft, unterwegs und sind bis
2011 an die 42 Millionen Euro-Grenze im Einlagenvolumen
herangekommen, konnten bis heute rund 3700 Kunden gewinnen. Seit 2011 stagnieren wir aber, weil wir nicht mit
den Produkten nachziehen. Wir müssten das Girokonto anbieten und das Wertpapiergeschäft, haben dies aber noch
nicht getan.
heute nicht so groß, aber auf dem Weg, den wir gehen wollen, nämlich für das Gemeinwohl in der Region etwas zu
tun.
Norbert Wolf: Ja, das sehe ich ähnlich. Der Mensch muss
immer einen Nutzen spüren. Bei Finanzprodukten ist der
Hauptnutzen sicherlich, dass das Geld noch da ist und dass
man sogar noch ein bisschen mehr am Konto hat. Aber es
gibt ja auch noch einen anderen Nutzen und dazu gehört,
dass man die Region unterstützt oder Unternehmen, die
nachhaltiger wirtschaften. Und das muss man natürlich
auch herausstellen, denn das Geldgeschäft ist abstrakt. Bei
uns ist das zum Beispiel der solidarische Zweck, der noch
dahinter steht. Wir haben jetzt einen Aktienfonds lanciert,
der auch die CO2-Belastung der Unternehmen mitberücksichtigt und in Vergleich setzt zu anderen Investitionen. Um
zu zeigen, wie arbeitet mein Geld unter diesem Gesichtspunkt.
Günter Benischek: Im Bankgeschäft gibt es keine greifbaren Produkte. Wir ermöglichen erst Träume oder Perspektiven, die die Kunden haben. Deshalb ist die Verantwortung
der Banken eine sehr große. Aber daher ist es auch so
schwierig, diese Verbindung zum Nutzen und zur Region
herzustellen.
Was hat den Ausschlag gegeben, dass die bereits 1964 gegründete
- und damit älteste Ethik-Bank in Deutschland - Steyler Ethik-Bank
2002 ihre Niederlassung in Österreich eröffnet hat?
Norbert Wolf: Dass die österreichische Zweigniederlassung
der deutschen Steyler Ethik-Bank in Maria Enzersdorf gegründet wurde, hatte natürlich etwas mit den hiesigen Steyler Missionaren zu tun, die in St.Gabriel bei Mödling ihr
Missionshaus haben. Der Orden hat dort viele Freunde und
Förderer, die auch durchaus bereit sind, für Projekte Geld
zu spenden. Wir - ich bin jetzt 22 Jahre für die Steyler EthikBank tätig - haben damals überlegt, wohin können wir expandieren, wo können wir unsere Idee noch präsentieren.
Warum nicht?
Norbert Wolf: Das sind Fragen
http://www.boerseder Ressourcen und wo man
express.com/cat/diashow/
sie einsetzt.
slidepage/697630#3slideShow1
Günter Benischek: Das Aktivgeschäft ist derzeit schwierig.
Norbert Wolf: Wir müssen die derzeitige Wirtschaftssituation bedenken, haben noch den deutschen Markt zu bedienen und verstärkte Regulatorik, die uns viel Geld kostet. Da
muss man schauen, wie man behutsam das Geschäft vorantreibt. Aber wir wollen nachziehen, weil wir wissen, dass
wir hier mit Girokonto und Wertpapiergeschäft Erfolg
haben werden. <Teil 2 lesen Sie auf den Folgeseiten.>
WEITERE FOTOS
„Wir sind ein
Business, in dem
solide gewirtschaftet werden muss.
Wir sind nicht da,
um Geld zu
verlieren, sondern
um damit etwas
Gutes zu tun.“
Norbert Wolf
(Steyler Ethik-Bank)
FREITAG, 24. APRIL 2015
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BÖRSE EXPRESS
SCHWERPUNKT
NACHHALTIGE FONDS
Die Nachfrage steigt, das Angebot
hat manchmal einen Haken
Christa Grünberg
[email protected]
Die Performance nachhaltig definierter
Fonds im Vergleich zu konventionellen kann
sich sehen lassen. Wie steht es aber um ihre
Eignung für die Diversifikation im AnlegerPortfolio unter ethischen Gesichtspunkten?
eit 2009 ist das Volumen, das in nachhaltige Investmentfonds fließt, stetig gewachsen und liegt mittlerweile bei
mehr als 50 Milliarden Euro. Das zeigen Daten von software-systems.at Finanzdatenservice, dem Kärntner Dienstleister mit bester Expertise im Bereich nachhaltiger Investments.
In seiner FIAP (Fonds Invest Analyse Programm) Fondsdatenbank fast das Unternehmen mehr als 30.000 in- und ausländische Fondsanteilsklassen zusammen. Immer mehr private
Anleger und Institutionelle wollen nachhaltig investieren, in
dem sie verstärkt Einfluss auf Inhalte in ihren Wertpapierbeständen nehmen. Der erste Weg führt oft über als nachhaltig
definierte Finanzprodukte, in erster Linie über Fonds.
Was bei nachhaltigen Investments zählt, ist meist auch die
Performance im Vergleich zu konventionellen. Und hier zeigt
sich: Nachhaltigkeit bringt mehr Ertrag. Die als nachhaltig deklarierten Anleihen-, Misch- und Aktienfonds erreichten, über
ein Jahr betrachtet, im Schnitt ein deutlich besseres Performanceergebnis als der konventionelle Bereich (siehe Grafiken
5 bis 7). Beim Performanceranking der Nachhaltigkeitsfondsarten liegen „Ethik/Ökologie“ Fonds mit durchschnittlich 19,6
Prozent Zuwachs und einem neuen Performancerekord voran,
während „Neue Energie Fonds“ einen Performancegewinn von
knapp über neun Prozent aufweisen (Grafik 8).
Die langfristige Outperformance zeigt sich noch klarer (siehe
Chart 2 rechts), wenn sich Anleger intensiver mit nachhaltigen Inhalten nach ihren Präferenzen beschäftigen. Dafür hat
Finance & Ethics Research (FER), die Analyseabteilung von software-systems.at, eine Kennzahl entwickelt. EDA steht für
„Ethisch Dynamischer Anteil“ und dient, laut software-systems.at, dem objektivierten Screening von Finanzprodukten
nach eigens definierten Kriterien oder zur Überprüfung von
Portfolioinhalten. Mit EDA Let’s go kann der Anleger zum Beispiel auf Knopfdruck jene Fonds ausfindig machen, die seinen
Vorgaben entsprechen. Dabei stehen vier Positivkriterien wie
etwa Transparenz oder Erneuerbare Energien und sechs Ne-
S
Edward Mukiibi (Slow Food International) ist ein Verfechter
nachhaltiger Landwirtschaft. „Earthdefenders“ - mehr Bilder
hier: http://bit.ly/1zQTVFQ
Foto: Lavazza Kalender 2015/Steve McCurry
1. Entwicklung des Volumens Nachhaltiger Fonds
2. Nachhaltige Aktien (EDA) vs. Aktien Welt
Volumen nachhaltiger Fonds stieg deutlich - nachhaltige Aktien performten besser. Mehr hier: http://bit.ly/1QoMJLJ
Quelle:FER Nachhaltigkeitsreport 01/04/2015 - software-systems.at
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BÖRSE EXPRESS
SCHWERPUNKT
gativkriterien wie z.B. Gentechnik, Rüstung und Menschenrechtsverletzungen zur Auswahl. Je höher die EDA, desto besser entspricht der Fonds den vorgegebenen Kriterien.
Dass man die Inhalte der Fonds näher beäugen sollte, dafür
sprechen auch die im letzten Jahr gemessenen Mittelabflüsse
bei nachhaltigen Aktienfonds. Das Minus von 400 Millionen
Euro trotz guter Performance lässt sich laut Michael Tschaas
von software-systems.at nur so erklären: „Der Grund liegt nicht
daran, dass Investoren weniger in Nachhaltigkeit investieren,
sondern darin, dass immer mehr Wert auf Diversifikation im
Portfolio unter nachhaltigen Gesichtspunkten gelegt wird.
Dazu sind die als ‘nachhaltig’ definierten Fonds aber nicht
immer geeignet.“
Tatsächlich stellt sich die Frage, was Einzeltitel wie die Pharmariesen Novartis und Roche oder der Nahrungsmittelkonzern Nestle in nachhaltigen Fonds zu suchen haben? Dafür ist
der weit verbreitete Best-in-Class-Ansatz für die Auswahl der
Fondstitel verantwortlich. Man sucht dabei zwar nach Unternehmen, die innerhalb ihrer Branche top in Sachen Nachhaltigkeit sind. Weil aber Ausschlusskriterien fehlen, kann der
Titel im Extremfall schon mal ruhig der Rüstungsindustrie angehören. Mehr zu EDA hier: http://bit.ly/1DGDzAd<
3. Mittelzu- und Abflüsse: Nachh. Fonds 04/14 - 03/15
4. Mittelzu- und Abflüsse: Art der Fonds 04/14 - 03/15
Geld fließt in Mischfonds.
Ethik/Ökologiefonds gewinnen neue Mittel.
Quelle:software-systems.at
Quelle:software-systems.at
Nachhaltige Aktienfonds
Name
FER Fonds Rating
FER Fonds Rat. EDA
Lyxor UCITS ETF World Water
Erste WWF Stock Climate Change
SUPERIOR 6 - Global Challenges
KEPLER Ethik Aktienfonds (R)
JSS Sustainable Equity USA
3 Jahre
Performance
3 J. EUR
1 Jahr
5 Jahre
Outperf.
3 Jahre
TER
durchs.
KGV
Vola
36 Mon.
Treynor Zufluss
36 Mon. 1 J. Mio.
FRK
96
83,47
83,47
28,18
131,56
27,99
0,30
22,59
9,78
0,20
51,31
3,84
91
73,28
73,28
10,35
49,41
21,42
1,82
23,01
15,76
0,13
-0,31
3,69
86
73,69
73,69
29,77
89,70
11,18
1,62
14,10
7,61
0,22
0,19
3,55
82
65,66
65,66
29,46
83,28
3,15
1,86
16,03
8,75
0,17
45,52
3,72
80
65,07
97,42
15,94
*
2,56
4,05
21,27
15,90
0,13
4,92
3,76
Jul.Baer M.Par.Rob.SAM S.Hea. Liv. 79
82,06
82,06
33,37
109,71
19,55
2,12
21,00
8,61
0,26
10,18
3,78
Vontobel Clean Technology
79
73,21
73,21
24,70
87,74
10,70
2,10
18,98
8,73
0,22
1,01
3,77
77
86,95
86,95
32,62
113,12
24,44
1,63
17,69
8,20
0,23
10,47
3,64
LGT Sustainable Eq. F. Global(EUR) 76
57,46
57,46
34,91
90,00
-5,06
1,77
20,84
9,65
0,16
34,19
3,87
LO Funds Generation Global
76
84,86
84,86
34,67
111,49
28,51
1,78
25,04
7,68
0,29
31,93
3,58
67
73,11
73,11
31,00
98,06
10,60
1,86
19,40
8,03
0,20
21,87
3,75
65
60,44
60,44
30,30
84,09
19,23
0,70
17,76
7,04
0,20
-16,10
3,70
96
72,81
72,81
20,52
66,20
10,30
1,78
22,22
10,56
0,16
-2,37
3,73
94
54,30
54,30
18,51
74,69
2,43
2,00
22,79
8,23
0,18
0,40
3,62
91
64,70
64,70
16,02
70,17
12,83
2,69
25,41
12,62
0,14
-0,84
3,87
87
74,95
74,95
22,49
97,01
19,48
2,36
22,22
9,23
0,20
18,53
3,95
Jul.Baer M.Par.Rob.SAM Sm.Energ. 86
28,51
28,51
21,00
19,98
-1,66
2,20
25,49
10,15
0,09
-13,13
3,80
PRIMA - Global Challenges
86
60,24
60,24
33,47
77,47
-2,27
2,33
17,96
8,59
0,16
0,24
3,68
84
71,39
71,39
20,01
105,19
15,92
1,83
22,30
9,81
0,17
-7,36
3,92
84
68,55
68,55
21,77
114,48
13,07
2,04
22,88
8,84
0,19
16,48
3,75
83
68,37
68,37
16,48
67,98
5,86
2,48
17,93
11,43
0,14
2,27
3,58
81
59,92
85,44
29,96
103,37
-2,59
1,73
22,67
9,37
0,24
4,06
4,43
80
58,12
58,12
27,34
83,30
-4,40
1,75
18,04
7,99
0,17
-52,86
3,69
terrAssisi Aktien I AMI
KBC Eco Fund World
CSF(Lux)Gl.Responsible Eq.
Erste WWF Stock Umwelt
Jupiter Global Ecology Growth
Ökoworld Klima
Variopartner SICAV Tareno Waterf. KBC Eco Fund Water
Swisscanto (LU) Eq. F. Water Inv.
DKB Zukunftsfonds
First State Asia Pacific Sustain.
Erste Responsible Stock Global
Quelle: FER Nachhaltigkeitsreport 01/04/2015 - software-systems.at; * keine Berechnung aufgrund Auflagedatums; in Fondswährung
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BÖRSE EXPRESS
SCHWERPUNKT
5. Performance Nachhaltige Aktienfonds 04/14 - 03/15
6. Performance Nachhaltige Mischfonds 04/14 - 03/15
7. Performance Nachh. Anleihenfonds 04/14 - 03/15
8. Performance Nachh. Fonds nach Thema 04/14 - 03/15
Nachhaltige Fonds besser als Markt.
Ethik/Ökologie als Klassenbeste.
Quelle:software-systems.at
Quelle:software-systems.at
Nachhaltige Anleihenfonds
Name
FER Fonds Rating
FER Fonds Rat. EDA
KBC Renta Decarenta
ESPA Bond Euro Mündelrent
Petercam L Bds.Gov.Sustainable
Candriam Bds.Su. Euro Govern.
Erste Responsible Bond
KBC Renta AUD Renta
BAWAG P.S.K. Öko Sozial Rent
s Ethik Bond
KEPLER Ethik Rentenfonds
Candriam Bonds Sustainable Euro Candriam Sustainable Euro Bonds 3 Jahre
Performance
3 J. EUR
1 Jahr
5 Jahre
Outperf.
3 Jahre
TER
durchs.
Bonität
Vola
36 Mon.
Sharpe
36 Mon.
Treynor Zufluss
36 Mon. 1 J. Mio.
94
15,77
15,30
13,10
34,62
6,30
0,87
FER-A1
5,80
0,77
0,03
94
22,73
22,73
12,04
34,71
12,06
0,46
FER-A2
3,62
1,77
0,04 -40,08
-5,92
87
17,23
17,23
10,37
30,78
6,57
0,76
FER-A1
3,79
1,28
0,03
11,53
87
17,92
17,92
11,57
24,18
7,25
0,79
FER-A2
3,86
1,31
0,03
12,55
86
20,90
20,90
9,20
25,37
10,23
0,76
FER-A3
2,71
2,18
0,05
9,58
85
19,14
3,01
10,62
37,77
8,44
1,36
FER-A1
3,79
1,43
0,07 -10,38
84
16,95
16,95
6,99
25,81
6,28
0,69
FER-A2
2,47
1,94
0,05
84
19,05
19,05
12,46
27,58
8,39
1,08
FER-A3
3,96
1,36
0,03
5,12
83
22,29
22,29
9,45
35,00
11,63
0,73
FER-A2
3,12
2,01
0,05
57,30
81
17,00
17,00
9,85
23,45
6,33
0,80
FER-A2
3,17
1,51
0,04
13,50
81
17,18
17,18
9,85
23,18
6,51
0,88
FER-A2
3,21
1,51
0,04
-3,02
TER
Vola
36 Mon.
Sharpe
36 Mon.
Zufluss
1 J. Mio.
FRK
29,68
Quelle: FER Nachhaltigkeitsreport 01/04/2015 - software-systems.at; in Fondswährung
Nachhaltige Mischfonds
Name
FER Fonds Rating
FER Fonds Rat. EDA
ÖkoWorld ÖkoTrust
3 Jahre
Performance
3 J. EUR
1 Jahr
5 Jahre
Outperf.
3 Jahre
Treynor
36 Mon.
87
28,84
28,84
11,72
22,66
18,85
2,96
6,62
1,21
0,07
0,39
3,45
85
32,05
32,05
14,83
42,25
12,24
1,00
3,44
2,56
0,10
22,01
2,47
83
21,66
21,66
11,55
33,60
1,84
1,15
3,69
1,65
0,09
2,38
2,85
Swissc.(LU)Pf.Fd.Green Inv.(EUR)Bal.
83
35,75
35,75
14,17
41,35
10,15
1,54
4,61
2,11
0,13
1,24
3,13
Schoellerbank Ethik Vorsorge
80
39,30
39,30
17,77
53,57
13,71
1,37
4,97
2,14
0,11
1,97
2,98
78
33,09
33,09
19,61
52,02
7,50
1,11
5,51
1,65
0,10
20,16
3,14
77
34,43
34,43
14,36
34,56
11,99
1,92
9,14
1,03
0,10
-5,56
3,61
75
24,40
24,40
14,36
34,45
3,66
1,42
3,94
1,74
0,07
0,58
2,91
73
30,79
30,79
17,68
42,30
3,89
1,65
5,55
1,53
0,09
-8,50
3,13
PIA - Ethik Fonds
Swissc. (LU)Pf.Fd.Gr.Inv.Yield EUR
Raiffeisen-Nachhaltigkeitsf.-Mix
Warburg Zukunft Strategie
Candriam Sustainable Low
Candriam Sustainable Medium
Quelle: FER Nachhaltigkeitsreport 01/04/2015 - software-systems.at; in Fondswährung
FREITAG, 24. APRIL 2015
BÖRSE EXPRESS
11
SCHWERPUNKT
CAFE BE TEIL 2
Die Zeit ist reif für eine Ethik-Bank Regulatorik bleibt ein Stolperstein
Im Cafe BE (v. li.): Christa Grünberg (Moderation, Börse Express), Robert Moser (Projekt Bank für Gemeinwohl), Norbert Wolf
(Steyler Ethik-Bank), Günter Benischek (Zweite Sparkasse).
Foto: BE/Martina Draper
Diskussionsleitung: Christa Grünberg
Fotos: Martina Draper
Trotz des positiven Resümees, die Diskutanten im Cafe BE sind sich einig: Zinsumfeld, Regulatorik und Kosten sind Steine auf
dem Weg der neu zu gründenden Bank für
Gemeinwohl. Optimismus ist gefragt.
CAFE BE: Wie muss man sich das Geschäft in der Zweiten Sparkasse vorstellen?
Günter Benischek: Wir können nur ausgeglichen bilanzieren, weil wir unser Eigenkapital veranlagen und weil wir
mit 400 Freiwilligen die Bank darstellen und daher keine
Personalkosten haben. Wir zahlen zwar für die Leistungen,
die wir konsumieren, z.B. in der EDV, das geht sich aber mit
der Eigenkapitalveranlagung halbwegs aus. Wir haben auch
keine Gewinnabsichten sondern versuchen nur unserem
Zweck gerecht zu werden.
Wieso wurde die Zweite Sparkasse ausgerechnet 2006 gegründet?
Günter Benischek: Das hat mit der Erste Stiftung zu tun,
die 2003 aus der Ersten Österreichischen Spar-Casse hervorgegangen ist und mit deren Mitteln wir gegründet wurden. Die Stiftung - Hauptaktionär der Erste Group - hat es
sich zum Ziel gemacht, die Dividenden und Erträge aus der
Erste Group in kulturelle, soziale und den Europagedanken
stärkende Projekte zu stecken, in den Ländern wo wir vertreten sind. In Österreich haben wir uns damals mit großen
NGOs und der Schuldnerberatung
zusammengesetzt
und
deren
Wunsch war ein Girokontoangebot
für Menschen, die keines bekommen.
Das war ja ehemals der Zweck der Sparkassen, oder?
Günter Benischek: Ja, die Ideenfinder haben sich viel mit den
Gründungsurkunden der Sparkassen befasst. Denn 1819 als in Wien die erste Bank für solche Menschen eröffnet wurde, war Österreich schon einmal
reif für eine ethische Bank. Im ländlichen Bereich entstanden dann - mit demselben Zweck - die Raiffeisenbanken.
FREITAG, 24. APRIL 2015
12
BÖRSE EXPRESS
SCHWERPUNKT
„1819, als in Wien
die erste Bank für
Menschen ohne
Zugang zum Girokonto eröffnet
wurde, war
Österreich schon
einmal reif für eine
ethische Bank.“
Günter Benischek
(Zweite Sparkasse)
Und wie entwickelte sich bei der Zweiten Sparkasse das Geschäft?
Günter Benischek: Nun, zu Beginn, haben wir mal geschaut, wie viele Ehrenamtliche wir für die Arbeit gewinnen werden, 30 bis 40 haben wir gedacht. 400 waren es
dann und erst da ist es möglich geworden, die Bank ohne
hauptamtliche Mitarbeiter zu führen. Die 400 sind uns auch
bis heute nicht davongelaufen. Wenn es um die Kunden
geht, so haben wir seit 2006 rund 13.000 betreut, derzeit
haben wir noch 8500.
Dieser Rückgang ist ja gewollt.
Günter Benischek: Ja. Unsere Kunden sollten nach drei Jahren mit ihren Finanzen so weit sein, dass sie von einer normalen Bank gerne genommen werden. 2000 bis 2500
Kunden haben wir so schon in das normale Bankwesen
übergeleitet. Der Rest hat uns aus anderen Gründen verlassen. Die Konten werden übrigens mit den Kosten, die ein
Girokonto üblicherweise hat, belastet, aber als Kaution deponiert und der Kunde kann sie - quasi als Belohnung - in
die normale Bank mitnehmen.
Robert Moser: So wie Sie, leben auch wir derzeit von den
vielen Ehrenamtlichen oder den pro bono-Mitarbeitern wie
Rechtsanwälten oder Steuerberatern. Diese enorme Bereitschaft fasziniert mich.
Günter Benischek: Ja, mich auch. Von unseren 400 Ehrenamtlichen sind ungefähr die Hälfte ehemalige SparkassenMitarbeiter, also Pensionisten, und die andere Hälfte sind
noch aktive Mitarbeiter. Ich bewundere das.
Robert Moser: Ich denke, das ist die Sinnsuche. Sinn finde
ich, wenn ich bei etwas dabei bin, was neu entsteht oder bei
etwas Sozialem, was anderen Menschen weiterhilft. Viele
Menschen wollen sich so ein zweites Standbein aufbauen,
können es es aber nicht, weil sie Geld verdienen müssen.
Hat sich nicht die Öffentlichkeit von den Bankern ein ganz anderes
Bild gemacht?
Norbert Wolf: Ja, in der Bewertungsskala ist der Beruf des
Bankers bei den Menschen derzeit ganz unten angesiedelt.
Aber diese vielen Freiwilligen sind positive Signale. Auch
das muss man herausstellen.
Günter Benischek: Nur mittlerweile hat unser Image so gelitten, dass auch die guten Taten verdächtig sind. Wir müssen uns auf die Wirkung konzentrieren. Auch ich bin bei
diesen vielen CSR (Corporate Social Responsibility)-Aktivitäten - nicht nur in der Bankenbranche - skeptisch, weil Vieles nur getan wird, um Anderes, was die Aktionäre aufregt,
zu übertünchen.
Norbert Wolf: Das ist auch etwas, was ich generell kritisiere, auch was die Finanzprodukte angeht. Auf Tagungen
zum Thema Nachhaltigkeitsprodukte höre ich immer: Ja,
wir machen das um Reputationsrisiken zu vermeiden. Das
ist komplett der falsche Ansatz. Es geht auch nicht darum,
die Risiken im Portfolio niedriger zu halten. Das sind allerdings derzeit in Deutschland die Motivationstreiber, die das
nachhaltige Investment fördern. Ich halte das aber nicht für
die Obermotivation in nachhaltige Fonds anzulegen oder zu
einer Ethik-Bank zu gehen.
Günter Benischek: Ich habe die gleiche Beobachtung gemacht. Bei dem ganzen Spektrum der Nachhaltigkeitsfonds
der Erste Group sind die Kriterien wirklich überzeugend.
Zum Beispiel ist Apple nicht im Portfolio drinnen, weil die
bei ihren Zulieferfirmen große personelle Probleme haben.
Bei den Privatanlegern landen die Fonds aber selten, dafür
aber bei den institutionellen Kunden, die eben dieses Reputationsrisiko vermeiden wollen.
Kehren wir zur Grundfrage zurück. Sind Zeit und Österreich nun wieder - reif für eine Ethik-Bank?
Günter Benischek: Ich glaube schon. Es gibt immer mehr
Kunden, denen es nicht egal ist, was mit ihrem gesparten
oder investierten Geld passiert. Bei den angesprochenen
Nachhaltigkeitsfonds steigt die Nachfrage, insbesondere,
„Die Hürden für
eine neue Bank
liegen in der
Antwort auf die
Frage, wo man
überhaupt noch
Geld verdienen
kann.“
Norbert Wolf
(Steyler Ethik-Bank)
FREITAG, 24. APRIL 2015
13
BÖRSE EXPRESS
SCHWERPUNKT
„Nach unserem
Business Plan
sollten wir im
vierten, spätestens
im fünften Jahr in
die Gewinnzone
kommen.“
Robert Moser
(Projekt Bank für Gemeinwohl)
weil man auch nachweisen kann, dass kein zinsenmäßiger
Nachteil entsteht. Daher scheint mir die Zeit reif für eine
Ethik-Bank in Österreich.
Warum gibt es dann noch keine?
Günter Benischek: Weil der Markt zu klein ist. Ich habe
zum Beispiel die deutsche GLS Bank kennengelernt, die
haben einen viel größeren Markt. Die bekommen auch eine
indirekte hohe Förderung von Seiten der öffentlichen Hand.
Außerdem sind sie sehr langsam und aus einem anderen
Zweck heraus gewachsen. Jetzt eine Bank zu gründen ist
keine leichte Übung. Das wird noch eine Herausforderung.
Ich kann mir bei den regulatorischen Auflagen ein selbstständiges Geschäftsmodell kaum vorstellen. Wir als Erste
Group sind ja schon lange in Kontakt mit der Idee der Bank
für Gemeinwohl und sehen mit hoher Sympathie zu. Aber
es wird schwierig.
Robert Moser: Ja, wir bekommen viel Unterstützung von
den Banken. Es haben auch schon welche Genossenschaftsanteile gekauft. Ich sehe das aber ähnlich. Es ist nicht leicht,
eine Bank zu gründen. Auf die Kosten muss man ganz besonders aufpassen.
Wie werden Sie damit umgehen?
Robert Moser: Wir werden nicht die Gehälter zahlen können, die in Banken üblicherweise gezahlt werden. Damit
und mit der kostengünstigen Übernahme vieler administrativer Tätigkeiten im Hintergrund durch unseren Software-Anbieter müsste es aber funktionieren.
Wie sieht Ihr Business Plan aus?
Robert Moser: Dem Plan nach sollten wir im vierten, spätestens im fünften Jahr in die Gewinnzone kommen. Aber
alles hängt von den Personal- und den EDV-Kosten ab. Dass
wir genügend Kunden bekommen, davon bin ich überzeugt.
Wenn wir das Eigenkapital aufbringen, dann erreichen wir
auch eine Kundenanzahl, die die Bank lebensfähig macht.
Können Sie das unterschreiben?
Norbert Wolf: Ja. Die Menschen sind hier viel bodenständiger und offener als in Deutschland. Und auch die meisten
Fachleute, die sich mit nachhaltigem Investment auseinandersetzen, kommen aus Österreich. Einige große Kapitalanlagegesellschaften haben sich in diesem Bereich schon
seit vielen Jahren gut etabliert, in einer Form, wie wir das in
Deutschland nicht erleben. Allerdings sind die Treiber die
Institutionellen. Daher, denke ich, wäre es gut, wenn es hier
eine Leuchtturm-Bank gibt, die das Ganze vorantreibt.
Wo liegen dann eher die Hürden für eine neue Bank?
Norbert Wolf: In der aktuellen Situation im Bankgeschäft
und der Antwort auf die Frage, wo man überhaupt noch
Geld verdienen kann. Bei dem Zinsniveau ist mit Förderkrediten nichts mehr zu machen. Also als GemeinwohlBank finde ich es sehr schwierig. Und am Kapitalmarkt
muss man hohe Risiken eingehen um überhaupt noch Zinsen zu erhalten und die sind nicht ausreichend.
Wie sehen Sie also Ihre Zukunft?
Norbert Wolf: Wir als Steyler Ethik-Bank werden in den
nächsten fünf Jahren ungefähr 30 bis 40 Prozent unseres
Zinsertrages verlieren und damit werden wir 2020 noch
knapp im Positiven liegen. Verantwortlich dafür, dass wir
hier noch kein Girokonto und kein Wertpapiergeschäft anbieten, sind auch die, im Vergleich zum kleinen Markt, relativ hohen Kosten etwa für EDV, Prüfungen, Regulatorik,
Beraterprotokolle und Compliance.
Robert Moser: Apropos Kosten. Beim Kreditgeschäft wird
unsere Gemeinwohl-Prüfung ein wichtiger Punkt sein. Die
GLS Bank hat zum Beispiel ganz geringe Kreditausfallsraten, weil die Kreditnehmer deutlich gründlicher geprüft
werden. Allerdings heißt das noch nicht, das man dadurch
„Wir werden in den
nächsten fünf
Jahren ca. 30 bis 40
Prozent unseres
Zinsertrags
verlieren und damit
2020 noch knapp
im Positiven
liegen.“
Norbert Wolf
(Steyler Ethik-Bank)
FREITAG, 24. APRIL 2015
BÖRSE EXPRESS
14
SCHWERPUNKT
auch etwas verdient.
Ist das auch Ihre Meinung?
Günter Benischek: Ja, ich glaube auch, dass in der Vermeidung von Risikokosten der Schlüssel zum Erfolg liegen
könnte. Weil bei Ihrer Bank die anzunehmende Kundenbindung vielleicht mit einer höheren moralischen Rückzahlungsverpflichtung gegenüber der Bank verbunden ist.
Das Geheimnis der klassischen Mikrokreditban„Ich glaube auch,
ken ist letztendlich, dass
dass in der Vermei- sie kein Risiko haben, obdung von Risikokos- wohl sie sehr hohe Aufschläge
bei
der
ten der Schlüssel
Verzinsung
verlangen.
zum Erfolg liegen
Aber durch die moralikönnte.“
sche Verpflichtung der
Kunden wird vermieden,
Günter Benischek
dass Risiko entsteht. Bei
(Zweite Sparkasse)
einer ethischen Bank, die
auf eine höhere Moral
ihrer Kunden trifft, kann
das funktionieren.
Robert Moser: Auch
unser geplantes langsames Wachstum könnte
hilfreich sein.
Günter Benischek: Darum bin ich bezüglich Ihres Business
Plans skeptisch, dass Sie bereits in vier Jahren in die Gewinnzone kommen. Für eine neu gegründete Bank ist das
sehr schnell. Auch die GLS Bank hat viel länger gebraucht,
bis das eigentliche Bankgeschäft etwas einbrachte.
Kommen wir zum Zinsverzicht, den die Bank für Gemeinwohl Sparkunden anbieten wird. Wie hilfreich ist da das aktuelle Umfeld?
Robert Moser: Ja, in der jetzigen Niedrigzinsphase fällt es
Kunden relativ leicht, auf Zinsen zu verzichten. Wir haben
in Umfragen unter unseren Verbandsmitgliedern festgestellt, dass rund 20 Prozent auf Zinsen verzichten wollen,
wenn sie die Mittelverwendung beeinflussen können. Es ist
aber fraglich, ob das hält, wenn wir die breite Öffentlichkeit
fragen.
Norbert Wolf: Das traue ich Ihren Kunden ohne Weiteres
zu. Bei uns verzichtet ein Drittel der Kunden auf Sparzinsen. Und diese Zahl ist auch seit Jahren konstant, war aber
davor höher. Das hat damit zu tun, dass wir auch in Deutschland früher nur das Einlagengeschäft betrieben haben. Mit
mehr Kreditgeschäft, mit den Girokonten und dem Wertpapiergeschäft hat sich das etwas verwässert. Absolut ist das
Volumen in der Niedrigzinsphase noch mal angestiegen,
aber dabei kommt unter dem Strich nicht mehr raus. Also
die Bereitschaft zum Zinsverzicht ist derzeit höher, das Ergebnis ist deswegen aber nicht besser.
Zum Schluss noch zum Thema Regulatorik. Sie sehen das nicht so als
große Hürde?
Robert Moser: Mit unserem Konzept des normalen Bankgeschäfts ohne Spekulationen kann das keine Hürde sein.
Eine Bank wie unsere ist auch für die Finanzmarktaufsicht
leichter zu prüfen.
Günter Benischek: Ich glaube schon, dass die regulatorischen Vorgaben kleine Institute massiv unter Druck bringen. Zwar wird Regionalität gewünscht, aber dann verlangt
man von der Sparkasse Egg das gleiche wie von der Erste
Bank. Da stimmt was nicht.
Welche konkreten Vorgaben sind das, die große Banken begünstigen?
Günter Benischek: Zum Beispiel die große Anzahl der fixen
Personen, die man im Risikomanagement vorsehen muss.
Wie wird das die Bank für Gemeinwohl lösen?
Robert Moser: Derzeit erstellen pro bono-Mitarbeiter, die
in anderen Banken tätig sind, für uns das Risikomanagement-Konzept. Wenn wir es schaffen, dass diese Mitabeiter
auch in der Bank für Gemeinwohl weiterhin ehrenamtlich
tätig sind, müsste es gehen. Oder wir werden die Aufgaben
ausgliedern. Unser Business Plan entwickelt sich jedenfalls
ständig weiter.
Noch eine letzte Frage: Wie werden Sie die Mittelverwendung angehen?
Robert Moser: Wir werden versuchen, das Geschäft mit
Krediten und Einlagen in
Balance zu halten. Aber
„Mit unserem Konjeder Banker weiss, dass
zept des normalen
das schwierig ist.
Bankgeschäfts ohne Günter Benischek: Es
Spekulationen kann wird bei den Einlagen
schneller gehen als bei
Regulatorik keine
den Krediten und dann
die Hürde sein.“
ist die Frage, wie man die
Gelder ethisch investiert.
Robert Moser
Robert Moser: Da ist un(Projekt Bank für Gemeinwohl)
sere Überlegung, die Gelder auch Sparkassen zur
Verfügung zu stellen, die
sich einer Gemeinwohlprüfung
unterzogen
haben. Da gibt es schon
zwei Institute in Österreich und weitere haben Interesse dafür bekundet. Die vergeben dann Kredite nach den gleichen Kriterien wie wir und
,können etwas für die Region tun.
Ich bedanke mich für die Teilnahme an der Diskussion und wünsche
viel Erfolg bei der Gründung der Bank für Gemeinwohl!
FREITAG, 24. APRIL 2015
15
BÖRSE EXPRESS
ÖKO-INVESTMENT
REPRISK-INDEX (TEIL 4)
Unternehmen: Wo Licht
ist, ist auch Schatten
Christa Grünberg
[email protected]
Um nachhaltig zu investieren, genügt es
nicht, die Unternehmen nach Umwelt-, Sozial- und Governance-Aspekten (ESG) zu beurteilen. Ihre Reputationsrisiken zu kennen,
gehört auch dazu.
ozial- und Umweltstandards von Konzernen sind laut
Nichtregierungsorganisationen (NGOs) oft unzureichend
oder nicht durchgesetzt. Dominant bleibe der Billigpreisdruck auf Zulieferer - Ausbeutung sei die Folge. Derartige
Reputationsrisiken erfassen spezialisierte Datenbanken wie
beispielsweise RepRisk aus Zürich.
S
Beispiel Apple. Die Produkte des US-Konzerns werden noch
immer von vielen Menschen als „Religion“ gesehen. 2010
bekam das Image der Marke Apple dann einen Kratzer. Eine
Selbstmordserie beim weltgrößten Elektronikteilehersteller
Foxconn in Taiwan erschütterte die Gemüter. Gründe für die
Verzweiflungstaten waren die unerträglichen Arbeitsbedingungen für Produkte von Weltkonzernen wie Hewlett-Packard, Dell, Motorola,
„Wir sehen uns als
Nokia und eben auch
Ergänzung zur Funda- Apple.
mentaldatenanalyse
und nicht als Ersatz.”
Fakten. Ein Film von
CNN Money online dokumentierte im Januar 2011 die harten Arbeitsbedingungen
und Gesundheitsgefahren bei Foxconn, bei denen auch Kinder
unter 14 Jahren zwölf Stunden täglich arbeiteten. 2013 gab es
weitere Selbstmorde von Mitarbeitern dieses Zulieferers. Ermittlungen in zehn verschiedenen Apple-Fabriken in China
haben laut der Organisation China Labor Watch im Juli 2013
ergeben, dass schädliche Arbeitsbedingungen in der Lieferkette weit verbreitet sind.
Methode 1. Laut RepRisk war das Reputationsrisiko von
Apple Anfang 2012 mit 65 Prozent außerordentlich hoch, mit
60 Prozent (März 2015) gehört das Unternehmen auch heute
noch zu den kontroversesten im RepRisk Index (RRI). Der täglich aktualisierte Index hebt Unternehmen hervor, die vor
kurzem negative Schlagzeilen machten. Unternehmen, die in
der Vergangenheit starker Kritik ausgesetzt waren, reagieren
weniger sensibel auf neue Vorwürfe. Werden keine neuen Kri-
Die RepRisk-Datenbank umfasst über 51.000 Unternehmen und bewertet unter anderem News von mehr als 9000 NGOs.
Foto: Apple Inc
tiken erfasst, sinkt der RRI eines Unternehmens über einen
Zeitraum von maximal zwei Jahren auf Null. Von der Reihenfolge der Nachrichten wird der Index nicht beeinflusst.
Methode 2. Die Nachrichten werden mithilfe komplexer
Suchalgorithmen ermittelt, auf ihre Relevanz analysiert und
anschließend mit Verknüpfungen zu den betreffenden Unternehmen und verbundenen Organisationen in die Datenbank eingegeben. Diese Bewertung wird von Risikoanalysten
nach vorgegebenen internationalen Standards vorgenommen.
Aspekte. Als Quellen dienen RepRisk unabhängige Drittinformanten wie Printmedien, NGOs, Newsletter, Newsübersichten, staatliche Stellen und Blogs. Auf diese Weise wird
täglich die soziale und ökologische Risikoexposition eines Unternehmens überwacht. Zu den beleuchteten Aspekten zählen Umweltbelastung und Klimawandel, Menschenrechte und
negative Folgen der Geschäftstätigkeit auf die Gesellschaft, Arbeitsbedingungen und Arbeitnehmerbeziehungen sowie kontroverse Produkte, Korruption und Geldwäsche.
Idee. „Wir sehen uns als Ergänzung zur Fundamentaldatenanalyse und nicht als Ersatz. Wir können auf einen Blick
zeigen, wie kontrovers eine Firma beurteilt wird. Doch das
ist in der Unternehmensbeurteilung bloß ein Aspekt.”, erläuterte einmal Philipp Aebey, CEO von RepRisk. Die Idee
des 2006 eingeführten RepRisk-Tools kam übrigens ursprünglich von einem Kunden des früher unter Ecofact firmierenden Unternehmens, einer Investmentbank.
(Nächstes Mal mehr zum Reputationsrisiko von Banken) <
FREITAG, 24. APRIL 2015
16
BÖRSE EXPRESS
Hierbei handelt es sich um eine Werbemitteilung. Sie stellt weder eine Anlageberatung, noch ein Angebot oder eine Einladung
zur Angebotsstellung zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten oder Veranlagungen dar. Ein dem Kapitalmarktgesetz
entsprechender und von der Finanzmarktaufsichtsbehörde gebilligter Prospekt (samt allfälliger ändernder oder ergänzender
Angaben) ist bei der Österreichische Kontrollbank AG als Meldestelle hinterlegt und auf der Website der Raiffeisen
Centrobank AG (www.rcb.at/Wertpapierprospekte) abrufbar. Weitere Hinweise – siehe Prospekt. Stand: April 2015
Raiffeisen Centrobank AG
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FREITAG, 24. APRIL 2015
BÖRSE EXPRESS
17
BELOG VON BE24.AT
VON GERHARD WINZER
CHEFVOLKSWIRT DER ERSTE SPARINVEST & BELOGGER AUF
BE24.AT
China – Die größte
Volkswirtschaft der Welt
ie Bedeutung von China für das weltweite Wirtschafts- und Finanzsystem nimmt weiter rasant
zu. Im vergangenen Jahr wurde ein weiterer Meilenstein gesetzt. China ist die größte Volkswirtschaft der
Welt. Die in einem Jahr produzierten Güter und Dienstleistungen sind größer als jene in den Vereinigten Staaten. Damit liefert China mit 30 Prozent den größten
Beitrag zum Wachstum der weltweiten Wirtschaft.
D
„Die Internationalisierung des
Renminbi
impliziert, dass
es nicht im
Interesse von
China ist, sich
am globalen
Abwertungswett
lauf zu
beteiligen.“
Transformation. Das Ziel für
das reale Wirtschaftswachstum liegt für 2015 bei 7 Prozent. Die jüngsten,
enttäuschend schwachen
Wirtschaftsindikatoren deuten auf einen Wert darunter
hin. Tatsächlich befindet sich
die chinesische Volkswirtschaft in einem langfristigen
Transformationsprozess. Das
von Exporten und vor allem
Investitionen getriebene und
von einem sehr hohen Kreditwachstum finanzierte Wachstum wird auf nachhaltige Beine gestellt. Langfristig
sollen, wie in einer modernen Volkswirtschaft üblich, sowohl der Konsum als auch der Servicesektor einen dominanten Anteil an der Wirtschaftsleistung haben. Nur so
kann eine Stagnation auf einem mittleren Einkommensniveau abgewehrt werden. Dazu gehört ein Liberalisierungsprozess. Die Planwirtschaft wird zugunsten eines
marktwirtschaftlichen Systems zurückgedrängt. Flankiert wird dieser Prozess durch Maßnahmen zur Bekämpfung der Korruption.
Feinsteuerung. Damit die langfristig angelegte Abschwächung des Wirtschaftswachstums auf ein nachhaltiges
Niveau und das Vermächtnis des Kredit- und Investitionsbooms – notleidende Kredite und unrentable Projekte –
nicht zu einer „harten“ Landung führen, lenkt die chinesische Wirtschaftspolitik im Fall von enttäuschenden
Wirtschaftsdaten entgegen. So sind in den vergangenen
Monaten die Leitzinsen und die Mindestreservesätze ge-
Foto: Bloomberg
senkt und das Budgetdefizit ausgeweitet worden. Auch
die Eigenkapitalerfordernisse für Immobilienkäufe wurden gelockert.
Internationalisierung. Der Aufstieg Chinas kann auch
anhand der Gründung einer eigenen multilateralen Entwicklungsbank abgelesen werden, an der sich auch viele
westliche Staaten beteiligen.
Damit im Einklang schreiten der Abbau der Kapitalverkehrsrichtlinien und die Internationalisierung der chinesischen Währung weiter voran. Der Renminbi könnte
bald den Status als konvertierbare Währung zuerkannt
bekommen. Ob der Renminbi in weiterer Folge auch in
den Währungskorb für die Buchwährung des Internationalen Währungsfonds, das Sonderziehungsrecht, aufgenommen wird, hängt dann nur noch von politischen
Argumenten ab.
Finanzmärkte. Die Internationalisierung des Renminbi
impliziert, dass es nicht im Interesse von China ist, sich
am globalen Abwertungswettlauf zu beteiligen. Zudem
wird der Anteil von chinesischen Aktien und Anleihen
in globalen Indizes zunehmen. Das wird für Aktien eine
Unterstützung bieten, auch wenn aktuell die Gewinnentwicklung Richtung Süden zeigt. Darüber hinaus benötigt
eine Reservewährung einen großen, liquiden Rentenmarkt. Da die Renditen in
„Zudem wird
China deutlich über dem
Niveau der anderen Reserveder Anteil von
währungen liegen, dürfte ein
chinesischen
zunehmendes EmissionsvoluAktien und
men von chinesischen
Anleihen
kein Problem darAnleihen in
stellen. <
globalen Indizes
Mehr von Gerhard Winter
zunehmen.“
unter http://goo.gl/NldnkF
FREITAG, 24. APRIL 2015
18
BÖRSE EXPRESS
BELOG VON BE24.AT
VON WALTER KOZUBEK
ZERTIFIKATEREPORT-HERAUSGEBER & BELOGGER AUF BE24.AT
5 Prozent Zinsen mit
Daimler Festzins
Express-Anleihe
er Kurs der Daimler-Aktie geriet mit dem Rückfall
des DAX-Index unter die 12.000 Punkte-Marke deutlich unter Druck. Dennoch konnten Anleger mit
der Wertentwicklung der Daimler-Aktie in den vergangenen Monaten mehr als zufrieden sein. Allein zwischen
Mitte Oktober 2014 und Mitte März 2015 legte der Daimler-Aktienkurs um mehr als 70 Prozent von 55 auf bis zu
96 Euro zu. Bei der Erstellung dieses Beitrages hielt sich
der Kurs der Daimler-Aktie bei 85,69 Euro auf.
Die Mehrheit der Analysten geht wegen der Neuausrichtung des Konzerns, die sich bereits sehr guten Zahlen ausdrückt und den positiven Zukunftsperspektiven von
weiteren Kursanstiegen des Daimler-Aktienkurses aus. Für
Anleger, die sich den Expertenmeinungen zwar grundsätzlich anschließen, die aber
„Unabhängig
nach dem massiven Kursanvom Kursverlauf stieg der vergangenen Monate
auch bei einem stagnierenden
der Daimleroder leicht nachgebenden AkAktie erhalten
tienkurs positive Rendite erzielen wollen, könnte die
Anleger ... “
Investition in die derzeit zur
Zeichnung angebotene Morgan Stanley-3 Jahres 5% p.a.
Festzins Express-Schuldverschreibung bezogen auf die
Daimler-Aktie interessant sein.
D
5% Zinsen, mindestens 30% Schutz. Der am 5. Mai 2015
ermittelte Schlusskurs der Daimler-Aktie wird als Startwert für die Anleihe fixiert. Bei 65 bis 70 Prozent des Startwertes wird sich die Barriere befinden. Bei 100 Prozent des
Startwertes wird die für die vorzeitige Tilgung der Anleihe relevante Einlösungsschwelle angesiedelt sein.
Unabhängig vom Kursverlauf der Daimler-Aktie erhalten
Anleger nach jedem Laufzeitjahr (erstmals am 10. Mai
2016) einen Zinskupon in Höhe von 5 Prozent gutgeschrieben. Notiert die Aktie an einem der im Jahresab-
Die Entwicklung der Daimler-Aktie steht im Fokus.
Foto: Bloomberg
stand angesiedelten Bewertungstage oberhalb der Einlösungsschwelle von 100 Prozent des Startwertes, dann wird
die Anleihe inklusive der fälligen Zinszahlung mit ihrem
Ausgabepreis zurückgezahlt.
Der finale Bewertungstag. Läuft die Schuldverschreibung bis zum finalen Bewertungstag (8. Mai 2018), so erhalten Anleger ihren vollständigen Kapitaleinsatz
zuzüglich der anstehenden
„ ... nach jedem
Zinszahlung gutgeschrieben,
wenn
der offizielle SchlussLaufzeitjahr
kurs der Aktie an diesem Tag
einen
auf oder oberhalb der Barriere
Zinskupon in
gebildet wird. Erst bei einem
finalen Daimler-Kurs unterHöhe von
halb
der Barriere wird die An5 Prozent.“
leihe mittels der Lieferung
einer am 5. Mai 2015 ermittelten Anzahl von Daimler-Aktien getilgt.
In der Zeichnung. Die Morgan Stanley-3 Jahres 5 % p.a.
Festzins Express-Schuldverschreibung auf die DaimlerAktie, maximale Laufzeit bis 10. Mai 2018, ISIN:
DE000MS8KH03, kann noch bis 5. Mai 2015 in einer Stückelung von 1000 Euro mit 100 Prozent plus 0,5 Prozent
Ausgabeaufschlag gezeichnet werden.
ZertifikateReport-Fazit: Diese Express-Schuldverschreibung wird Anlegern in den nächsten Jahren eine Bruttorendite von 5 Prozent pro Jahr ermöglichen, wenn sie
vorzeitig getilgt wird, oder, wenn die Daimler-Aktie am
Laufzeitende auf oder oberhalb der Barriere notiert. <
FREITAG, 24. APRIL 2015
19
BÖRSE EXPRESS
DEPOT
DEPOTAUSRICHTUNG: SPEKULATIV. KEINESFALLS EIN ERSATZ FUR INDIVIDUELLE,
ANLEGER- UND OBJEKTGERECHTE BERATUNG. START MUSTERDEPOT: 4. 4. 2002
BE-Real-Money-Depot
Performance: seit Kontoeröffnung inkl. Spesen
85.712,68
290,29
Marktwert
Cash
Depotinhaber: Styria Börse Express GmbH | Depotnummer: 3325 - 1
86.002,97 +760,03%
Gesamtwert
Performance seit Start
MARKTKONSTELLATION
Die Hoffnung stirbt zuletzt
Morgen vor zehn Jahren erfolgte das Listing der Raiffeisen Bank International an der Wiener Börse - hoffen wir, dass die nächsten
zehn Jahre besser verlaufen. Aus einer Preisspanne zwischen 27
und 33 Euro gab’s einen IPO-Preis von 32,5 Euro - dazu im Jänner
des Vorjahres die Möglichkeit, sich um 28,5 Euro (Bezugsverhältnis
2:1) neue RBI-Aktien in Depot zu legen. Wer diese Aktien nicht
gleich verkaufte, hatte dann aber keine Chance mehr, diese mit Gewinn zu verkaufen - heute stehen wir bei rund 15 Euro - Rekordhoch war bei heute schier unglaublichen 118,65 Euro im Juli 2007.
Punkto Performance gibt es im ATX jedenfalls kein Unternehmen,
+96,88%
ATXPrime seit BE-Start
VON ROBERT GILLINGER
[email protected]
das seit dem RBI-IPO schlechter performte - was auch für den
ATXPrime gilt. Hoffen wir, dass das nur ein verunglücktes Aufwärmjahrzehnt war, dem nun bessere folgen.
Zum Rückblick: Porr beschäftigte uns hier gestern - ein Vergleich
der Erwartungshaltung und des effektiven Ergebnisses 2014 http://goo.gl/DqjPHU. Gleiches passierte Tags zuvor mit der Telekom
Austria - http://goo.gl/bEx4cD -, wobei wir einen Ausblick auf die
Zahlen zu Wochenbeginn brachten. Dazwischen wurde erklärt,
warum wir bei der laufenden UBM-Kapitalerhöhung nicht mitziehen
- http://goo.gl/B3C9wB. Übrigens: YTD liegt unser Echtgeld-Depot
mit 21,9 Prozent im Plus, der Wiener Gesamtmarkt liegt bei 17,9
Prozent. <
FREITAG, 24. APRIL 2015
20
BÖRSE EXPRESS
Schneller ans Renditeziel:
®
Erste Group EURO STOXX 50
Express- Anleihe VIII (AT0000A1DTW6)
•
•
•
•
Chance auf festen Ertrag
kurze Laufzeit möglich
Kapitalverlust möglich
Emittentenrisiko der Erste Group Bank AG
Mehren!
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erfah
Dies ist eine Werbemitteilung. Sie stellt weder eine Anlageberatung oder Empfehlung, noch ein Angebot oder eine Aufforderung
zum Kauf bzw. Verkauf von Wertpapieren dar. Die vollständigen Informationen zu den Wertpapieren, insbesondere zu
den Bedingungen sowie Angaben zur Emittentin sind den jeweiligen Endgültigen Bedingungen in Verbindung mit dem
Basisprospekt nebst allfälligen Nachträgen zu entnehmen, die am Sitz der Emittentin Erste Group Bank AG, Graben 21,
1010 Wien, während der üblichen Geschäftszeiten kostenlos aufliegen bzw. auf der Internetseite www.erstegroup.com abrufbar
sind. Zusätzlich ist die jeweilige WAG 2007 Kundeninformation zu beachten. Eine Veranlagung in Wertpapieren birgt neben den
geschilderten Chancen auch Risiken. Stand: April 2015
produkte.erstegroup.com
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FREITAG, 24. APRIL 2015
21
BÖRSE EXPRESS
ANLAGE
FONDS UND CO
ETF-Anleger scheuen US-Aktien - Chinas A-Aktien nun
investierbar - Anleihen haben nicht ausgedient
ie Zuflüsse auf den europäischen ETF-Markt hielten
auch im März 2015 an. Die Nettomittelzuflüsse betrugen insgesamt 8,1 Milliarden Euro und lagen
damit fast 48% über dem 1-Jahres-Durchschnitt. Das nun
insgesamt in ETFs verwaltete Vermögen ist im Vergleich
zum Jahresende 2014 um 22 Prozent gestiegen und liegt
bei 441 Milliarden Euro, inklusive eines deutlich positiven
Markteinflusses in Höhe von 15,3 Prozent. Dabei konnten
vor allem ETFs auf europäische und asiatische Aktienindizes sowie der Anleihebereich von einem freundlichen
Marktumfeld profitieren.
Die Nettomittelzuflüsse in ETFs, die Aktienindizes abbilden, erreichten 3,8 Milliarden Euro und lagen damit 15
Prozent über dem 1-Jahres-Durchschnitt. Investoren bevorzugten dabei europäische und asiatische Aktien-ETFs,
die weiterhin von der aktuellen Geldpolitik profitieren. Europäische Aktien-ETFs erreichten Nettomittelzuflüsse in
Höhe von 5,5 Milliarden Euro und lagen damit nur um 3%
unter dem 5,7 Milliarden Rekordhoch aus dem Januar
2015. Asiatische Aktien-ETFs erreichten mit Nettomittelzuflüssen in Höhe von 1,1 Milliarden Euro einen 1-JahresRekord. Im Gegensatz dazu kam es bei Aktien-ETFs auf
US-amerikanische Indizes im zweiten Monat in Folge zu
Rückflüssen, diese lagen nun auf einem Rekordlevel in
Höhe von 1,6 Milliarden Euro. Vor dem Hintergrund möglicher Zinssteigerungen in den USA kam es bei ETFs auf
Aktienindizes der Schwellenländer zu Rückflüssen in Höhe
von 593 Millionen Euro.
Die Nettomitteltzuflüsse in ETFs auf Anleiheindizes blieben mit 4,2 Milliarden hoch und lagen damit um 83% über
dem 1-Jahresdurchschnitt. Von der für die Kreditmärkte
zusätzlich bereitgestellten Liquidität der EZB konnten vor
allem ETFs auf Unternehmensanleihen profitieren. ETFs
auf Hochzinsanleihen profitieren von der Jagd vieler Investoren nach Renditequellen in einem Umfeld sehr niedriger bzw. negativer Zinsen und verzeichneten daher hohe
Nettomittelzuflüsse.
D
lackRock hat den iShares MSCI China A UCITS ETF
bei der Deutschen Börse in Frankfurt gelistet. Dieser
ETF ermöglicht institutionellen und privaten internationalen Investoren direkten Zugang zu A-Aktien über
BlackRocks Quote für Renminbi Qualified Foreign Institutional Investors (RQFII). Der ETF ist der einzige Fonds im
Rahmen der europäischen Fondsrichtlinie UCITS, der den
MSCI China A International Index abbildet. Dieser Index
umfasst einen breit diversifizierten Korb von 300 Unternehmen hoher und mittlerer Marktkapitalisierung. Der
B
ETF bildet den zugrunde liegenden Index physisch ab. Das
heißt, er kauft und hält die entsprechenden Indexpapiere
im Portfolio.
mundi legt folgende vier von Amundi Smith Breeden gemanagte Teilfonds des Luxemburger Amundi
Funds SICAV] neu auf und ebnet Anlegern damit den
Zugang zur Expertise des renommierten US-Fixed-Income
Managers.
Amundi Funds Bond US Aggregate: Der Fonds investiert
in liquide US-Schuldtitel, inklusive Staats- und Unternehmensanleihen sowie verbriefte Kreditpapiere. Das Fondsmanagement konzentriert sich vor allem auf die
Branchenallokation
und die Titelauswahl
auf Basis eines ValueAnsatzes.
Amundi Funds Bond
US Corporate: Anleger
können mit diesem
Fonds auf einem der
größten Märkte für Unternehmensanleihen
investieren, wobei Emittenten in Fokus sehen, die über ein
Investment-Grade-Rating verfügen. Das Fondsmanagement
verfolgt unter Berücksichtigung von Diversifikations- und
Liquiditätsaspekten einen aktiven und flexiblen Investmentansatz, um Renditechancen entlang des gesamten
Kreditzyklus zu nutzen.
Amundi Funds Absolute US Corporate: Der Fonds strebt
eine marktunabhängige Rendite an und orientiert sich an
keinem Vergleichsindex. Grundlage dafür ist ein aktiver
und flexibler Ansatz im gesamten US-Staatsanleihen- und
Kreditmarkt, wobei sowohl Long- als auch Short-Positionen eingegangen werden können]. Die Strategie kann
komplementär zu traditionellen Long-Only-Investments
eingesetzt werden.
Amundi Funds Bond Global High Yield: Der Fonds investiert schwerpunktmäßig in Hochzinsanleihen und strebt
attraktive Renditen durch die Kombination von Zinserträgen und Kurssteigerungen an. Der globale Markt für HighYield-Anleihen bietet ergänzend zu Papieren mit einem
Investment-Grade-Rating ein breites Anlageuniversum. <
A
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FREITAG, 24. APRIL 2015
22
BÖRSE EXPRESS
ANLAGE
FONDS UND CO
Corporates für den Mehrertrag, Sicherung für die
Lebensversicherung und Immodirektinvestments
m aktuellen Marktumfeld sind mit Unternehmensanleihen höhere Renditen zu erzielen als mit Euro-Staatsanleihen vergleichbarer Laufzeit. Der seit 20. April bei
Erste Bank und Sparkassen zur Zeichnung aufliegende
Fonds
ESPA
CORPORATE
BASKET
2020
(ISIN
AT0000A1DD97) der ERSTE-SPARINVEST hat eine fixe Laufzeit von fünf Jahren und bietet eine Anlagemöglichkeit in
einen ausgewogenen Anleihen-Mix mit Schwerpunkt in
den Schwellenländern. Mindestens die Hälfte des veranlagten Volumens wird bei Fondsstart in Anleihen sehr
guter bis mittlerer Bonität („Investment Grade“) investiert,
der Rest in Hoch-Zins-Anleihen („High Yield“). Durch die
Veranlagung in 70-80 unterschiedliche Anleihen wird das
Ausfallsrisiko breit gestreut. Fremdwährungsrisiken werden gegenüber dem Euro abgesichert. Anleger im ESPA
CORPORATE BASKET 2020 erhalten eine jährliche Ausschüttung von voraussichtlich brutto 2,5%). Der ESPA CORPORATE BASKET 2020 ist nur während der Zeichnungsfrist
bis 8.5.2015 erhältlich.
I
ie Wiener Privatbank bietet Anlegern ab sofort Altbau-Wohnungen in parifizierten Wiener Zinshäusern als Anlagemodell an. Die Wohnungen sind
unbefristet zu einem marktüblichen Preis vermietet und
zeichnen sich durch günstige Einstiegspreise sowie hohes
Wertsteigerungspotenzial aus. „Die Vorsorgewohnung+
eignet sich in Zeiten von Negativzinsen als sicheres sowie
renditestarkes Investment“, sagt Wiener Privatbank-Vorstand Helmut Hardt. Der Einstieg ist bereits ab einem Eigenmitteleinsatz von rund 35.000 Euro möglich.
Die starken fundamentalen Rahmenbedingungen am
Wiener Immobilienmarkt sowie das Niedrigzinsumfeld
bieten optimale Voraussetzungen für VorsorgewohnungsInvestments. Geeignete Grundstücke in guten Lagen sind
inzwischen jedoch schwierig zu attraktiven Preisen zu bekommen. „Altbau-Vorsorgewohnungen sind deshalb eine
gefragte Alternative zu den klassischen Vorsorgewohnungen im Neubau. Wir haben mit unserem Modell Alt-Wiener Vorsorgewohnung bereits gute Erfahrungen gemacht“,
so Hardt. Dabei handle es sich um Wohnungen, die unbefristet an einen Altmieter zu einem historisch gedeckelten
Mietzins vermietet sind. Im Gegensatz dazu seien die Wohnungen bei der Vorsorgewohnung+ zu marktüblichen Preisen vermietet. „Das Plus beim neuen Anlagemodell sind
die regelmäßigen, hohen Mieterträge sowie der Inflationsschutz. Das macht die Vorsorgewohnung+ zu einer interessanten Alternative für Anleger , erläutert Hardt. Die
Wohnungen sind zum Zeitpunkt des Erwerbs auf hohem
D
Niveau – zwischen 7,00 bis 10,70 Euro pro Quadratmeter –
vermietet. Der Kaufpreis ist im Vergleich zu Neubau-Vorsorgewohnungen dennoch günstig. So werden die Vorsorgewohnungen+ zu Preisen von rund 2.500 bis 3.500 Euro
pro Quadratmeter angeboten, während Neubauwohnungen in vergleichbar guten Lagen derzeit bei rund 3.000 bis
4.500 Euro pro Quadratmeter liegen. Nach Auszug des
Mieters kann die Wohnung weiterverkauft oder selbst genutzt werden. Mehr dazu gibt’s unter http://goo.gl/c2P2HU.
b sofort bietet die Helvetia Versicherung das neue
Helvetia Sicherungskonto an, ein am Markt in dieser Form neuartiges Feature innerhalb der fondsgeb u n d e n e n
Lebensversicherung.
Mit dem Helvetia Sicherungskonto können
beispielsweise
Erträge
abgesichert
und Zuzahlungen für
ein späteres Investment sicher geparkt
werden:
- Anlage im Deckungsstock der Helvetia
- Schutz des Vermögens vor Kursschwankungen
- Flexibel einsetzbar wie ein Fonds
- Gestaffelte Gewinnbeteiligung – sofort, ab dem ersten
Monat
- Individuell kombinierbar mit Anlagestrategien und Einzelfonds.
Das Helvetia Sicherungskonto ist eine Veranlagungsmöglichkeit innerhalb der fondsbegundenen Lebensversicherung. Es kann als flexibler Sicherheitsbaustein in den
Produkten CleVesto Platinum, Fondssparplan und CleVestino ausgewählt werden. Helvetia bietet mit dem Sicherungskonto seinen Kunden eine Investition in den Helvetia
Deckungsstock mit gestaffelter Gewinnbeteiligung ab dem
ersten Monat – bei gleichzeitiger Flexibilität eines Fonds.
Die Kunden müssen sich nicht bei Vertragsbeginn entscheiden, ob sie klassisch oder fondsgebunden vorsorgen
möchten. Mit dem Sicherungskonto haben sie während
der gesamten Laufzeit die Möglichkeit, ihre Veranlagung
an individuelle Vorsorgebedürfnisse anzupassen – Mehr
dazu gibt’s unter http://goo.gl/g33tNV. <
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FREITAG, 24. APRIL 2015
23
BÖRSE EXPRESS
RANKINGS - FONDS - AKTIEN
Die besten Aktienfonds 2015 (YTD)
Quelle: Bloomberg, *AA ... Ausgabeaufschlag, in Prozent (auf Euro-Basis)
Name
Anlagefokus
ISIN
Perf. YTD
Perf. 1a
Kosten
AA*
Emerging Markets - Aktien
IE0002817751
50,83
92,33
2,25
5,00
PARVEST EQUITY RUSSIA-CC-EU
Russland
LU0823431720
49,86
18,95
N.A.
N.A.
CS LUX RUSSIA EQUITY-B USD
Russland
LU0348403774
48,74
17,37
N.A.
5,00
PICTET-RUSSIAN EQUITIES-IUSD
Russland
LU0338482002
47,88
16,91
1,43
N.A.
HSBC GIF-RUSSIA EQ-AUSD
Russland
LU0329931090
47,46
16,38
2,15
5,54
ALLIANZ CHINA FUND-A USD
UBS L EQ-CHINA OPP USD-P
NESTOR CHINA FONDS-B
EDMOND DE ROTHSCHILD CHINA-A
China
LU0067412154
47,13
71,83
2,38
2,00
Mehrere Länder
LU0656651824
46,93
63,29
4,20
3,00
China
FR0010479923
46,89
87,65
N.A.
3,00
Russland
LU0265268689
46,30
18,93
0,00
0,00
LUXEMBOURG SEL-AS SOL&WIN-A1
Thematischer Sektor
LU0405846410
46,11
31,41
N.A.
N.A.
UBAM-RUSSIAN EQUITY-ACAPUSD
Russland
LU0541091996
45,96
12,04
2,43
N.A.
STABILITAS PAC GOLD+METALS P
EQUITY RUSSIA OPPORTUNIT-CC
Edelmetallsektor
LU0290140358
45,75
18,86
3,30
5,00
UBS L E-GRT CHINA USD-P
Großchina
LU0072913022
44,69
72,59
2,39
2,00
AB CHINA OPP PORT-A USD
Großchina
LU0084234409
44,23
83,30
2,57
N.A.
UBS LX EQ S-RUSSIA USD-PA
Russland
LU0246274897
44,10
18,24
2,38
2,00
JPMORGAN JPM RUSSIA-AUSD-DIS
Russland
LU0215049551
43,89
17,38
1,90
5,00
EAST CAPITAL RUSSIAN FUND
Russland
SE0000777708
43,78
-1,61
2,50
0,00
ALLIANZ CHINA EQUITY-A
HSBC GIF-CHINESE EQUITY-AD
PICTET-RUSSIA INDEX-P USD
Emerging Markets - Aktien
LU0348825331
43,55
88,17
2,28
5,00
China
LU0039217434
43,41
96,63
1,90
5,54
Russland
LU0625741946
43,31
12,64
0,67
N.A.
Die schlechtesten Aktienfonds 2015 (YTD)
Name
CPB HELLENIC EQUITY
ARSAGO BRAZIL EQUITY VAL-BS_
PARVEST EQUITY TURKEY-C
Anlagefokus
ISIN
Perf. YTD
Perf. 1a
Kosten
AA*
Wachstum - Mid Cap
N.A.
-18,75
-48,06
2,42
0,80
Brasilien
LU0514681393
-9,92
-19,82
4,62
0,00
Einzelnes Land
LU0265293521
-6,84
15,11
1,89
N.A.
JPMORGAN F-TURKEY EQUITY-A€
Einzelnes Land
LU0117839455
-3,29
18,52
1,95
5,00
HSBC GIF-HGIF TURK EQ-AC
Einzelnes Land
LU0213961682
-3,20
22,74
N.A.
5,54
UBAM-TURKISH EQUITY-IC
ESPA ALTER GLOBAL MARKETS-A
ESPA STOCK ISTANBUL-A
EAST CAPITAL TURKISH FUND
ADVANCE INVEST MUTUAL-INC
Einzelnes Land
LU0500236640
-2,81
30,65
1,62
N.A.
Ausländischer Wert
AT0000A012G4
-2,59
-1,43
N.A.
3,50
Einzelnes Land
AT0000704333
-2,37
17,33
N.A.
4,00
Mehrere Regionen
SE0001621327
-2,01
19,80
2,50
0,00
Osteuropäische Region
BG9000014134
-1,85
-4,53
N.A.
1,50
S ZUKUNFT AKTIEN 2
Euro-Zone
AT0000657838
-1,59
-4,58
N.A.
N.A.
S-ZUKUNFT AKTIEN 1
Ausländische Mischung
AT0000649967
-1,38
-3,62
N.A.
5,00
OP AKTIEN MARKTNEUTRAL-R
Marktneutral
DE000A1JBZ51
-1,03
-0,29
0,86
3,00
MLIS-ENHAN VOL PREM-A ACC
Ausländisches Wachstum
LU0994402526
-0,34
0,03
N.A.
0,00
ES0138599032
-0,31
-0,74
N.A.
5,00
DE000A0KFUW8
-0,25
-3,63
1,10
0,00
Gemischt - aufnahmefähiger MarktES0156977037
0,07
0,22
N.A.
2,00
FONDMAPFRE GARANTIZADO 1104 Aufnahmefähiger Markt
FIRST PRIVATE ALPHA EUROPA-B
KUTXABANK HOR 2015 II FI
Marktneutral
GF 100 (GROSSANLERFONDS)
Ausländisches Wachstum
AT0000846746
0,09
0,38
N.A.
5,00
GF67
Ausländisches Wachstum
AT0000783675
0,20
0,70
N.A.
N.A.
C 40
Ausländisches Wachstum
AT0000629142
0,21
-0,06
N.A.
N.A.
FREITAG, 24. APRIL 2015
24
BÖRSE EXPRESS
RANKINGS - FONDS - ANLEIHEN
Die besten Anleihenfonds 2015 (YTD)
Quelle: Bloomberg, *AA ... Ausgabeaufschlag, in Prozent (auf Euro-Basis)
Name
SCHRODER-ASIA CONV BND-AUSDA
Anlagefokus
ISIN
Perf. YTD
Perf. 1a
Kosten
AA*
Wandelbare
LU0351440481
26,99
43,77
1,69
3,09
MAN CONVERTIBLES GLOBAL-CHFI
Wandelbare
LU0346428005
25,77
29,94
0,93
5,00
FISCH CB-HYBRID INTL-A
Wandelbare
LU0162832405
23,97
26,99
1,77
3,00
SWISSCANTO LU GL CONV HCHF B
Wandelbare
LU0556183134
23,96
28,82
1,36
N.A.
CSIF BD CL CORP X CHF-ZH
ausländische Anleihe
CH0189956813
23,80
30,56
N.A.
0,40
KBC RENTA SWISSRENTA-DIS
ausländische Anleihe
LU0068455509
23,21
33,57
N.A.
2,50
Anleihe
LU0102602561
22,86
32,54
0,78
3,00
PARVEST CONV BONDASIA-CLAS C
Wandelbare
LU0095613583
22,53
37,78
1,60
0,00
LO FUNDS-CNV BD AS USD-PA
Wandelbare
LU0394778582
22,40
39,80
1,82
0,00
Hochverzinsliche Anleihe
FISCH BOND FUND CHF-B
SWISSCANTO BD IN GCO-H CHF P
LU0957594327
20,86
N.A.
N.A.
0,00
NEU BERG EM MKT CRP DEBT-IAC Emerging Markets - Anleihen
IE00B97C6C50
20,72
24,34
N.A.
0,00
UBS EMER MKT BD 2018 CHF-K1A Emerging Markets - Anleihen
LU1029157390
20,55
21,95
0,59
1,50
NEUBERGER BRM EM DB HC-CHFAAEmerging Markets - Anleihen IE00B986FD06
20,25
24,40
N.A.
5,00
SWISSCANTO LU GL CORP HCHF BAusländ. Unternehmensanleihe LU0489326578
20,24
26,93
1,05
N.A.
JB EMERGING MKTS CORP B S_-A Emerging Markets - Anleihen
LU0784393430
20,04
24,04
1,47
0,00
OLD MUT MO INC HY BD-AUSDA
Hochverzinsliche Anleihe
IE00BPBFLJ48
20,01
N.A.
N.A.
6,25
SWISSCANTO SECURED HY-HCHFA Hochverzinsliche Anleihe
LU1057798362
19,91
N.A.
N.A.
N.A.
MORGAN ST-GLOBAL CONV BOND-A
Wandelbare
LU0149084633
19,87
37,13
1,30
4,00
SISF-GLBL CONVERT BOND-AUSDA
Wandelbare
LU0351442180
19,82
39,58
1,65
3,09
Emerging Markets - Anleihen
LU0854727129
19,82
25,22
1,19
N.A.
JB EMERGING MRK I/G BD-AS_
Die schlechtesten Anleihenfonds 2015 (YTD)
Name
BLUEBAY-EM MKT INFL LNKED-R
NOMURA EURO CONVERTIBLE FD
LFAM-PROTECTAUX-B CAP
Anlagefokus
ISIN
Perf. YTD
Perf. 1a
Kosten
AA*
Emerging Markets - Anleihen
LU0627758153
-6,50
-10,22
N.A.
0,00
Wandelbare
DE0008484098
-6,24
-6,87
1,68
3,00
ausländische Anleihe
LU0970533757
-6,10
-16,10
N.A.
N.A.
DANSKE INVEST GLOB VERKSOBLAusländ. Unternehmensanleihe DK0016075294
-5,74
-0,69
0,89
1,55
KBC RENTA TRY-RENTA-C
ausländische Anleihe
LU0218855848
-4,30
11,21
N.A.
2,50
ANTECEDO INDEPENDENT INV-A
ausländische Anleihe
DE000A0RAD42
-3,08
-0,90
1,57
3,00
EVLI EUR INVESTMENT GRADE-A
Europäische Region
FI0008803937
-2,03
2,22
0,75
0,00
EVLI CORPORATE BOND-A
Europäische Region
FI0008801089
-2,00
0,68
0,85
0,00
Hochverzinsliche Anleihe
LU0232765429
-1,91
-20,16
1,55
N.A.
RAIFF 336 GTAA OVERLAY-T
Anleihe - Euro-fokussiert
AT0000A07YN3
-1,90
2,60
1,05
5,00
SPARINVEST-ETH HI YLD BND-€I
Hochverzinsliche Anleihe
LU0473785169
-1,75
-19,50
0,92
0,00
LU0644385733
-1,65
-6,65
N.A.
3,00
DE000A0RHEJ0
-1,56
-5,05
1,31
3,00
SPARINVEST-HIGH YLD VA BDS-R
XAIA CREDIT DEBT CAPITAL-P
ausländische Anleihe
WARBURG-BUND TREND ACT SH-RAnleihe - kurzfristig
TIBERIUS EUROBOND OP-R
Europäische Region
LU0272317057
-1,53
-4,72
0,76
3,00
FEDERAL OBLIGATION M/T IR-P
Euro-Zone
FR0007394846
-1,44
-2,05
N.A.
2,00
UNOFI-RENDEMENT 2-D
Euro-Zone
FR0007460472
-1,43
-0,83
N.A.
0,50
NESTOR OSTEUROPA BND FONDS-B Osteuropäische Region
LU0182187632
-1,17
-9,83
1,50
3,00
EVLI EURO GOVERNMENT BOND-A
Euro-Zone
FI0008800487
-1,09
5,21
0,65
0,00
Europäische Region
FI0008800503
-0,98
0,29
0,55
0,00
ESPA-BOND GLOBAL ALPHA-T
Aggregat, Anleihe
AT0000A05F50
-0,81
-3,41
N.A.
5,00
ALLIANZ INVEST SOLID-A
Europäische Union
AT0000824693
-0,56
-0,72
0,29
1,50
EVLI SHORT CORP BOND-A
FREITAG, 24. APRIL 2015
25
BÖRSE EXPRESS
RANKINGS - FONDS - IMMOBILIEN
Die besten Immobilienfonds 2015 (YTD)
Quelle: Bloomberg, *AA ... Ausgabeaufschlag, in Prozent (auf Euro-Basis)
Name
UBS LUX KEY-G REAL EUSD-P AC
EII PROP WORLD INVEST EX-US
PRIVATE BAN M PROM RE EST-A
DWS SACHWERTE-INC
ISIN
Anlagefokus
Perf. 1a
Kosten
AA*
LU0574507207
Sachwerte und Wertpapiere 19,59
Perf. YTD
54,55
2,11
2,00
IE0030794618
Sachwerte und Wertpapiere 19,51
33,04
1,62
3,00
AT0000A07YH5 Sachwerte und Wertpapiere 13,58
27,26
N.A.
5,00
DE000DWS0W32 Sachwerte und Wertpapiere 8,76
16,69
1,41
5,00
UBS D 3 SEC REAL ESTATE EUR
DE0009772681
Sachwerte
3,57
-3,41
0,94
5,00
SEMPERREAL ESTATE - A
AT0000622980
Sachwerte
1,06
2,24
N.A.
3,00
IMMOFONDS 1
AT0000632195
Sachwerte
0,67
2,60
N.A.
3,25
REAL INVEST AUSTRIA-A
AT0000634357
Sachwerte
0,63
2,46
N.A.
3,00
WESTINVEST INTERSELECT
DE0009801423
Sachwerte
0,28
2,07
0,57
5,50
RAIFFEISEN-IMMOBILIENFONDS-A
AT0000633409
Sachwerte
0,02
-1,36
1,19
3,50
REAL INVEST EUROPE
AT0000A04KN9
Sachwerte
-0,40
-7,98
N.A.
3,50
REAL INVEST E 2006-A
AT0000A001N3
Sachwerte
-0,41
-7,97
N.A.
3,50
UBS D EUROINVEST IMMOBILIEN
DE0009772616
Sachwerte
-1,47
-18,75
0,93
N.A.
CS EUROREAL-A EUR
DE0009805002
Sachwerte
-1,50
-4,44
0,80
5,00
AXA IMMOSELECT
DE0009846451
Sachwerte
-5,90
-9,32
0,62
5,00
Die besten Alternative Investment Fonds 2015 (YTD)
Name
R OPAL GLOBAL EQUITY-C EUR
ISIN
Anlagefokus
Perf. YTD
Kosten
AA*
FR0010239657
Aktien-Hedge (FOHF)
23,15
N.A.
3,00
TRIAS L/S FUND
LI0183864052
Long/Short
19,88
N.A.
N.A.
SUPERFUND GREEN GCT EUR
LU0138077283
Verwaltete Futures - Systematisch
19,76
N.A.
0,00
SUPERFUND GREEN GCT USD
LU0067494376
Verwaltete Futures - Systematisch
19,46
N.A.
4,50
R OPAL EUROPE EQUITY-C EUR
FR0010241703
Multi-Strategie (FOHF)
18,22
N.A.
2,50
LAMARTINE PERFORMANCE
FR0007045281
Long/Short
17,29
N.A.
3,00
NN L ALTR BETA-PC-PC
LU0370038167
Makro, systematisch - Diversifiziert
16,17
1,34
N.A.
WELLINGTON DURABLE COS-SUNH
IE00BQV17N57
Multi-Strategie
16,16
N.A.
0,00
SUPERFUND GRN C-GENUSSSCHEIN AT0000641188
Verwaltete Futures - Systematisch
16,01
N.A.
3,00
SUPERFUND GRN B GENUSSSCHEIN AT0000641170
Verwaltete Futures - Systematisch
12,88
N.A.
0,00
LYXOR EPSILON GLOBAL TR-I€
IE00B643RZ01
Verwaltete Futures - Systematisch
12,35
N.A.
5,00
CAN DIVERSIFIED FUTURES-C
FR0010794792
Verwaltete Futures - Systematisch
11,95
1,50
1,00
MLIS GRAHAM CAP SYS MACRO-B
LU0556497740
Makro, systematisch - Diversifiziert
11,88
N.A.
0,00
MAN AHL TREND EUR D
LU0424370004
Verwaltete Futures - Discretionary
11,83
3,42
5,00
OLYMPIA STRATEGIES ALPHA FND
FR0007456561
Multi-Strategie (FOHF)
11,64
N.A.
5,69
CARAVELA-GLOBAL DEFENSIVE
LU0124810986
Multi-Strategie (FOHF)
11,02
N.A.
3,00
CARAVELA-GLOBAL BALANCED
LU0124811018
Multi-Strategie (FOHF)
9,62
N.A.
3,00
LO FUNDS-ALT RISK PR-USDIA
LU1081212463
Makro, systematisch - Diversifiziert
9,56
N.A.
0,00
AQUANTUM - GLOBAL SYS-AK I
LU0821053443
Verwaltete Futures - Systematisch
9,39
N.A.
0,00
MLIS YORK ASN EVENT-DRV-USDA
LU0532509980
Ereignisgesteuert - Sondersituation
9,14
N.A.
0,00
SMN DIVERSIFIED FUTURES-1996
LU0070804173
Verwaltete Futures - Systematisch
9,09
N.A.
0,00
HI VB GLOBAL TREND-A
DE0005321418
SUPERFUND GRN A GENUSSSCHEIN AT0000641162
Verwaltete Futures/CTA (FOHF)
8,98
4,86
5,00
Verwaltete Futures - Systematisch
8,01
N.A.
0,00
MLIS THEOREMA EURO EQ LS- BA
LU0517905021
Long/Short
7,73
2,41
0,00
WILLIAM B SICAV-DYNM DV AL-I
LU0874269805
Makro - Diversifiziert
7,32
1,25
N.A.
FREITAG, 24. APRIL 2015
26
BÖRSE EXPRESS
Protect Pro Aktienanleihen
Auch an ruhigen Passagen kann
man Freude haben.
Multi Aktienanleihe auf Deutsche Bank AG,
Daimler AG, Deutsche Post AG, Commerzbank AG,
Deutsche Lufthansa AG, K+S AG
chnen
Jetz.0t 4z.2e01i 5 bei alleenn
bis 28 sen und Bank
Sparkas
Kupon
3,00% p. a.
Basiswert
Deutsche Bank AG, Daimler AG, Deutsche Post AG,
Commerzbank AG, Deutsche Lufthansa AG, K+S AG
WKN/ISIN
VZ9834/DE000VZ98343
Nennbetrag
EUR 1.000,00
Basispreis
55% des Schlusskurses des Basiswertes am 28.04.2015
Festlegungstag
28.04.2015
Bewertungstag
20.04.2018
Ausgabepreis
100% des Nennbetrages (EUR 1.000,00)
Dieses Produkt bietet keinen Kapitalschutz. Anleger tragen das Risiko des Geldverlustes bei Zahlungsunfähigkeit des Emittenten bzw.
des Garanten (Emittentenrisiko). Um ausführliche Informationen, insbesondere zur Struktur und zu den mit einer Investition in das
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FREITAG, 24. APRIL 2015
27
BÖRSE EXPRESS
SERIE WIENER SMALL UND MID CAPS
PALFINGER
(Regionale) Diversifizierung als
Basis für den globalen Erfolg
Robert Gillinger
[email protected]
Nun hat Palfinger auch die Riesenmärkte
Russland und China geknackt, womit
Wachstum garantiert scheint. Daneben
wird der maritime Bereich als zweites
Standbein ausgebaut.
nternationalisierung - basierend auf einem Technologievorsprung gegenüber der Konkurrenz. Das ist in etwa die
Strategie von Palfinger (siehe zur Geschichte nächste Seite).
Erstmals wurde damit im Vorjahr die Schallmauer beim Umsatz von 1,0 Milliarden überboten. Zuletzt lagen die Schwerpunkte der Expansionspolitik in Russland und China. In
Russland, mittlerweile einer der wichtigsten Märkte Palfingers, ist die Gruppe mit der Mehrheitsbeteiligung an PMGroup Lifting Machines, den zwei Joint Ventures mit KAMAZ
und der Erweiterung der Produktion bei INMAN jetzt auch in
Bezug auf lokale Wertschöpfung und breite Marktdurchdringung fest verankert - und ist damit sogar ein Profiteur der
Sanktionspolitik gegen Russland. Und in China wurde bereits
mit dem Partner SANY ein signifikanter Marktanteil erobert
und mit der Fertigstellung der Kranproduktion in Rudong die
Basis für das weiteres Wachstum gelegt. „Hohe Flexibilität
und Kompetenz in der Produktion sowie ein weltweites Vertriebs- und Servicenetzwerk sichern uns den entscheidenden
Wettbewerbsvorteil“, ist CEO Herbert Ortner überzeugt. Und
dass Palfinger heute, mit seiner regional immer breiteren Aufstellung „besser auf die Volatilität der Märkte vorbereitet ist,
als noch vor wenigen Jahren.“
Übrigens: So wie das Unternehmen an Land mit einer möglichst länderübergreifenden Präsenz Schwächephasen einzelner Regionen auszugleichen versucht, soll neben diesem
‘Land-Standbein’, der maritime Bereich zu einem gleichwertigen zweiten Standbein als Ergänzung zum aktuellen Kerngeschäft ausgebaut werden. Hier wurde Anfang des Jahres
Norwegian Deck Machinery übernommen, ein Hersteller von
speziellen Winden und Ladesystemen. Durch diese Beteiligung
erhält Palfinger auch Zugang zu Kundengruppen, die bisher
nicht angesprochen wurden. Die Palfinger-Gruppe umfasst
derzeit 67 Gesellschaften in 25 Ländern mit insgesamt 8893
Mitarbeitern. Die Produktion erfolgt in 35 Fertigungs- und
Montagewerken - dazu kommt ein Vertriebs- und Servicenetzwerk mit mehr als 200 unabhängigen Generalimporteuren
und rund 5000 Stützpunkten in mehr als 130 Ländern.<
I
CEO Herbert Ortner
Foto: beigestellt
Palfinger: Vergangenheit ...
in Mio. Euro
2012
2013
2014
Umsatz
935
981
1063
EBITDA
98
105
105
EBIT
68,5
74,1
66,5
Überschuss
40,4
44,0
38,4
Gewinn/Aktie
1,14
1,24
1,05
Div./Aktie
0,38
0,41
0,34
Kaufen
Halten
Verkaufen
2
4
2
Kurspotenzial
8%
Das sagen die Analysten
Empfehlungen
Konsensrating*: 3,00
Kursziel
25,14 Euro
Quelle: Bloomberg, ‘von 1 bis 5 - je höher desto besser - Unternehmensangaben
... und Zukunft
in Mio. Euro
2015e
2016e
2017e
Umsatz
1124
1182
1248
EBITDA
122
134
145
EBIT
84,8
99,0
106,0
Überschuss
51,5
60,5
68,7
Gewinn/Aktie
1,38
1,63
1,83
Div./Aktie
0,46
0,53
0,60
Quelle: Bloomberg, Unternehmensangaben
FREITAG, 24. APRIL 2015
28
BÖRSE EXPRESS
SERIE WIENER SMALL UND MID CAPS
INFO ZUM UNTERNEHMEN
Palfinger
Aktionäre dzt.: Familie Palfinger (59%), Sany-Gruppe (10%),
Palfinger AG (1%), Streubesitz (30%)
Adresse: F.-W.-Scherer-Straße 24, 5020 Salzburg
IR-Sprecher: Hannes Roither
E-Mail: [email protected]
Tel.: +43 662 4684-82260
Tel.: +43 662 4684 – 0
IPO: 4. Juni 1999
Vorstand: Herbert Ortner (Vorstandsvorsitzender), Christoph Kaml
(Finanzvorstand), Martin Zehnder (Vorstand für Produktion),
Wolfgang Pilz (Vorstand für Marketing und Vertrieb)
Internet: https://www.palfinger.ag
IR-Seite: https://www.palfinger.ag/de/investor-relations
E-Mail: [email protected]
TECHNOLOGIE-FÜHRERSCHAFT
Die globale Kran-Story
Paul Jezek
[email protected]
1932 gegründet und seit Jahren international führend bei innovativen hydraulischen
Hebesystemen – so lautet in einem Satz die
Erfolgsstory von Palfinger. 2015 sind die
Kranhersteller ein „Konzern von Welt“.
an schrieb das Jahr 1932, als Richard Palfinger eine
Schlosserei und Reparaturwerkstatt für landwirtschaftliche Anhänger, Kipper und Fahrzeugaufbauten gründete. Und es dauerte mehr als ein Vierteljahrhundert
– bis 1959 – bis nach verschiedenen Spezialgeräten für die
Landwirtschaft der allererste Kran die Palfinger-Werkstatt verließ. Im Olympiajahr 1964 schließlich legte Hubert Palfinger
- der älteste Sohn - mit der Spezialisierung auf hydraulische
LKW-Ladekrane den Grundstein für eine neue Ära. Vier Jahre
später lief bereits der erste in Serie produzierte Kran vom
Band. Und schon sehr bald wurde man jenseits der Grenzen
auf die Palfinger-Produkte aufmerksam: Die Schweiz und
Frankreich waren die ersten Exportländer.
1973 erhielt man das Patent für Mastensetzgreifer. Bereits
jetzt sprach (bzw. schrieb) Palfinger vom „Kran als multifunktionale Arbeitsmaschine“. 1978 wurde das Patent für die Zylinderanordnung am Ausschubsystem auf mehrere Schubarme
ausgeweitet - noch heute handelt es sich dabei um den „State
of the art“-Standard in der Ladekrantechnik.
Ab 1980 baute Palfinger für Bohrinseln Unterwasserkrane
für die Verlegung von Rohrleitungen. 1984 wurde das Werk in
Lengau eröffnet. Ab den frühen 90er Jahren lag die Exportquote konstant jenseits der 90-Prozent-Marke. Palfinger war in
mehr als 70 Ländern präsent - Tendenz steigend. 1992 kamen
erstmals Speziallösungen von Palfinger Railway bei Eisenbahnunternehmen zum Einsatz. Ein weiterer Meilenstein in
der Unternehmensgeschichte kam im Juni 1999 mit dem Börsengang. Weiters übernahm Palfinger das französische Unter-
M
nehmen Guima S.A., den weltweit zweitgrößten Hersteller von
Abrollkippern. Es war ein ereignisreiches Jahr mit u. a. auch
dem Patent für hydraulische Überlastsicherung und der Auslieferung des 100.000sten Krans. Weiters wurde das neue Epsilon-Werk in Elsbethen eröffnet. 2001 wurde Power Link Plus,
ein von Palfinger entwickelter, nach oben überstreckbarer
Knickarm, der schwierigste Kranarbeiten auf beschränktem
Raum ermöglicht, in den Markt gebracht. Erfinder-Ehre, wem
dieselbe gebührt: 2003 erhielt das Unternehmen den Innovationspreis des Landes Salzburg für die Realisierung des innovativen
Umschlagterminals
(IUT)
und
Palfinger
Mobiler-Produkte. Ein Jahr später wurde Bison, der deutsche
Marktführer für LKW-montierte Hubarbeitsbühnen, übernommen. Die bereits bestehenden Access-Produkte wurden in
die Produktpalette der neuen Marke Bison Palfinger integriert.
2005 folgte die Akquisition von Ratcliff: Damit übernahm Palfinger den britischen Marktführer im Bereich Ladebordwände
und Einstiegsysteme. Eine neue Lösung zur StandsicherheitsÜberwachung (ISC) wurde entwickelt, 2008 präsentierte Palfinger mit dem PK 50002-EH den ersten Vertreter der neuen
High Performance Großkrane.
2010 erwarb Palfinger 80 Prozent des Hubarbeitsbühnenherstellers ETI, eines Top-Players am nordamerikanischen
Markt. Ein bedeutender Schritt: Der Konzern war zuvor in
Nordamerika mit Hubarbeitsbühnen noch nicht vertreten. Ein
Jahr später übernahm Palfinger nach Genehmigung durch die
russische Wettbewerbsbehörde den führenden russischen
Kranhersteller Inman. Dann kam der Markt in Südamerika ins
Visier und es wurde die Übernahme von Tercek vereinbart:
Dieses Unternehmen entwickelt unter der Marke Líbero elektrisch angetriebene Buseinstiegshilfen – ein Wachstumssegment in einem vielversprechenden Markt. 2013 wurde der
größte Auftrag in der Unternehmensgeschichte für den Bereich Marine im Wert von umgerechnet rund 90 Mio. Euro eingefahren. Im Vorjahr kam das Umsatzwachstum dann zur
Abwechslung wieder vor allem aus Europa – und für das Jahr
2017 sieht Palfinger das Potenzial, den Umsatz auf 1,8 Mrd.
Euro zu steigern - zum größten Einzelmarkt soll übrigens
China werden ... <
FREITAG, 24. APRIL 2015
29
BÖRSE EXPRESS
AKTIEN WIEN
PEERGROUP-VERGLEICH: ZUMTOBEL
Schnellerer, aber unlukrativerer LED-Siegeszug
Zumtobel: Blick in die Zukunft
Zumtobel im Peergroupvergleich (Regressionsanalyse)
Umsatzrendite e
EV/Umsatz e
Peergroup*
6,6%
1,7
Zumtobel
4,7%
0,9
in Mio. Euro - Stand 15. April
2014/15e
2015/16e
2016/17e
Umsatz
1289
1344
1403
EBITDA
114
147
176
„fairer Wert“* (=-1,7+0,52*Rendite)
0,73
EBIT
52
90
117
Potenzial
-18%
Überschuss
26,2
63,3
90,4
Gewinn/Aktie
0,54
1,49
2,03
KGV
30,2
16,2
11,7
Div./Aktie
0,24
0,50
0,73
Div.Rendite
1,0
2,1
3,1
Kurs/Buchwert 3,1
2,7
2,3
Kaufen
Halten
Verkaufen
8
3
0
Kurspotenzial
10%
Quelle: Bloomberg/BE, Median aus Iwasaki, LG innotec, Everlight, Osram, Endo Lighting, Jenoptik, Revolution Lighting,
Fagerhult, Hubbell, Cree Acuity Brands Ocean’s King Lighting
Das sagen die Analysten
Empfehlungen
Konsensrating*: 4,45
Kursziel
26,3 Euro
Quelle: Bloomberg, *von 1 bis 5 - je höher desto besser
ED Inside, die ‘Leuchtenabteilung’ des Marktforschers
TrendForce hat sich die Aussichten des LED-Marktes im
gewerblichen Beleuchtungssegment angesehen. Eines,
bei dem der Wandel gen LED schneller voran geht, da in Supermarkt und Co die Beleuchtung intensiver genutzt wird als
in Privathaushalten, womit das Kostenargument hier ein größeres ist. LED Inside prognostiziert jedenfalls, dass der gewerbliche Leuchtenmarkt allein von 2015 auf 2016 um zwei
Drittel auf knapp vier Milliarden US-Dollar anwachsen wird.
Eine interessante Grafik zum Gesamtmarkt gibt es übrigens
bei statista: „Prognose zur Umsatzverteilung auf dem globalen Beleuchtungsmarkt nach Technologie bis zum Jahr 2020“
der
LED-Siegeszug
scheint
unumkehrbar
http://goo.gl/D1MFfk.
Übrigens. Nur weil LED den Markt mehr und mehr dominiert, heißt das noch lange nicht, dass sich die Hersteller deshalb eine goldene Nase verdienen. Denn dieser Siegeszug
wurde durch Preise erkauft, die in Wahrheit alte Planungsdaten über den Haufen werfen. Denn mit als Entscheidungshilfe
für die EU-Komission, ob diese bei der vollständigen Umstellung des Marktes von Halogen- auf LED-Lampen ab September 2016 bleibt, kamen CLASP, die dänische Energiebehörde
und Energy Piano nach einer Analyse des europäischen Beleuchtungsmarktes zum Schluss, dass in Europa bereits qualitativ hochwertige LED-Lampen mit Preispunkten erhältlich
sind, die in den Geschäften erst 2025 erwartet wurden, und
die sämtliche vom Konsumenten erwarteten Funktionen und
Merkmale haben“, sagt CLASP-CEO Christine Egan. Übrigens:
L
Die EU entschied am Freitag, dass Halogenleuchten der Effizienzklasse D bis September 2018 erhältlich sind. >gill<
Mehr zu Zumtobel gibt es unter http://goo.gl/5ukVHt
FREITAG, 24. APRIL 2015
30
BÖRSE EXPRESS
AKTIE DES TAGES MAYR-MELNHOF
KURSANSTIEG
Mayr-Melnhof (21.10.2014 bis 22.04.2015)
Zum Jubiläum gab es ein
Allzeithoch
m Dunkeln ist gut munkeln - heißt es. Oder umgelegt auf
den Wiener Markt: „Wenn keiner hinsieht, steigt es sich
am schönsten.“ Bestes Beispiel dafür ist die Aktie des Kartonspezialisten Mayr-Melnhof, die am Mittwochmorgen,
kurz nach neun Uhr, zum dritten Mal in zwei Tagen intraday
auf ein neues Allzeithoch von
EINSCHÄTZUNG
105 Euro geklettert ist. Im weiteren Tagesverlauf rutschte die
Aktie zwar, schloss aber dann auf
dem Allzeithoch von 105 Euro.
Auf Sicht eines Jahres hat das
Analysten raten zum Kauf,
Wertpapier, das am Mittwoch
drei zum Halten der Aktie.
auf den Tag genau vor 21 Jahren
Verkaufen würde keiner.
sein Debüt an der Börse gefeiert
hat, inklusive Dividenden seinen Anlegern einen Ertrag von
21,87% eingebracht. Zum Vergleich der ATX Total Return hat
im selben Abstand ein Plus von 6,99% erzielt.
Für Zocker, die ihr Heil in schnellen Gewinnen suchen,
zählt Mayr-Melnhof wohl zu den „fadesten“ Aktien die Wien
zu bieten hat. Für Anleger, die Kostolanys alten Spruch von
den Aktien und den Schlaftabletten beherzigen hat sich ein
Engagement in der Aktie bisher ausgezahlt. Seit Ende des Jah-
I
Sechs
SPORTSTUFF
Von einem Meister, der
nicht aufsteigen darf
ngst spielt Fußball! Die Sky Go Erste Liga ist wohl
die spannendste Liga Europas. Und mit Sicherheit
eine der kuriosesten. Zwei Vereine steigen aus der
Zehnerliga ab, sieben Mannschaften tummeln sich quasi
am Tabellenende. Die viertplatzierten Kapfenberger sind
sieben Spiele vor dem Ende der Punktejagd gerade einmal sechs Zähler von Schlusslicht Hartberg sowie vom
möglichen Abstieg entfernt.
Der Meister steht mit dem FC Liefering so gut wie fest,
darf aber nicht in die höchste Klasse aufsteigen. Das wiederum ist das Ergebnis eines Deals zwischen Red Bull
Salzburg und der Bundesliga. Der Satelliten-Verein der
Bullen spielt in der „Horror-Liga“ quasi außer Konkurrenz mit. Der größte Wert wird auf die Ausbildung und
Entwicklung der Talente gelegt. Statt des Jubels über Ta-
A
res 1999 hat die Aktie ein sattes Plus von 452% aufs Parkett
gelegt, umgelegt war dies eine Performance von etwas mehr
als 28% pro Jahr - ohne Dividende wohlgemerkt. Dagegen
sieht die Rendite von jedem Sparbuch älter als alt aus.
Sechsmal Kaufen. Wenn man den Analysten glauben schenken darf, so sollte es in dieser Tonart weitergehen. Sechs von
neun sagen derzeit Kauf, drei meinen halten. Verkaufen
würde aktuell keiner. Das Kurspotenzial ist mit einem Kursziel (Median) von 107,20 Euro allerdings ein wenig eingeschränkt. Allein - erst gestern vergaben die Experten der UBS
ein Ziel von 115 Euro. Man wird sehen ....<hf>
VON PETER RIETZLER
CHEFREDAKTEUR WWW.LAOLA1.AT
bellenführung und Meistertitel werden jene Lieferinger
Spieler, die den Sprung in den Kader von RB Salzburg
schaffen, quasi als Erfolg gefeiert.
Wettbewerbsverzerrung? Viele sehen das „Bullen“-Modell als eine Art Wettbewerbsverzerrung, dabei entspricht es exakt jener Vorgabe, welche sich die Liga einst
selber gegeben hat. Die Erste Liga sollte eine Brutstätte
für Talente sein und Nachschub für die höchste Spielklasse „produzieren“. Aktuell sieht es ganz anders aus.
Im Wochen-Rhythmus werden Trainer gefeuert. Talente
füllen zwar den Kader auf, kommen im beinharten Abstiegskampf aber kaum zum Einsatz, da es um die Existenz der Vereine geht und Routiniers gefragt sind. Wer
zwei Mal in Serie verliert, der findet sich im Tabellenkeller wieder und muss sich Ende Mai möglicherweise aus
dem Profifußball verabschieden. Die Nerven liegen
blank. Kein Wunder, dass die Kritik am Ligaformat
wächst und die Beteiligten nach einer grundlegenden Änderung schreien.<
FREITAG, 24. APRIL 2015
31
BÖRSE EXPRESS
CHARTWATCH / TRADING
IM FOKUS: ALUMINIUM UND AMAG
Aluminium: Produktion übersteigt die Nachfrage
Happy Birthday Bierdose
935 war das Dosenbier geboren - erstmals verkauft von
der Krüger Brewing Company in Richmond, Virginia,
USA. Damals musste die Dose noch mit dem Büchsenoffner geöffnet werden, erst 1962 entwickelte der US-Amerikaner
Ermal
Fraze
den
noch
heute
gültigen
Öffnungsmechanismus. Übrigens: Zu Beginn wog so ein (leeres) Bierdosen-Seiterl 100 Gramm, heute sind es 20 - 80 Gramm
weniger zum 80. Geburtstag. Gewichtsreduktion ist auch ein
wesentliches Stichwort, wenn es um den Siegeszug von Aluminium geht. Das weltweite Nachfragewachstum wird von
Alcoa, dem größten US-Produzenten, in diesem Jahr auf 7% geschätzt. Vor allem die Autoindustrie und die Luftfahrtbranche
sollen hierzu beitragen. Die Produktion hält da aber durchaus
mit (siehe Grafik). Und laut Einschätzung des staatlichen chinesischen Research-Instituts Antaike werden die Schmelzkapazitäten in China heuer um gut 14% ausgeweitet ... >gill<
1
Aluminium seit 2008 (in US-Dollar je Tonne)
SocGen TV
Titel: Silber vor Comeback?
Veranstalter: Societe Generale
Inhalt: SocgenTV präsentiert Ihnen an dieser
Stelle regelmäßig aktuelle NTV Interviews.
Das sagen die Analysten
2015
2016
2017
Kursprognose 1908
2012
2075
Futures:
1867
1920
1820
Amag seit 2013
Webinar II
Das sagen die Analysten
Empfehlungen
http://goo.gl/hmohEJ
Kaufen
Halten
Verkaufen
1
5
4
Kurspotenzial
-7%
Titel: Inline Optionsscheine clever einsetzen
Veranstalter: Societe Generale
Inhalt: Wenn die Märkte seitwärts tendieren,
bieten sich Inline-Optionsscheine an. Doch
was sind Inline-Optionsscheine und wie funktionieren sie genau? Wie wählen Anleger den
passenden Inline-Optionsschein aus und wie
können Strategien mit diesen Produkten am
besten umgesetzt werden?
Konsensrating*: 3,00
Kursziel
29,67 Euro
Quelle: Bloomberg, *von 1 bis 5 - je höher desto besser
http://goo.gl/QixhZf
FREITAG, 24. APRIL 2015
BÖRSE EXPRESS
32
Anzeige
FREITAG, 24. APRIL 2015
33
BÖRSE EXPRESS
PEERGROUP
IM FOKUS: WETTANBIETER
Sieg und Niederlage
liegen eng beisammen
ie Goldgräberstimmung scheint vorbei – Onlinesportwett- und Casinoaktien hinken dem Gesamtmarkt YTD mit einer in etwa Nullperformance
hinterher. Gradmesser für die Branche soll der MV Global
Gaming-Index sein – mit dem Schlusslicht bwin.party (Performance rund 30% minus). Wobei die Spannweite groß ist:
Betfair etwa liegt mehr als 40% im Plus, Paddy Power mehr
als 20.
Aber bwin.party scheint auch mehr ‘Probleme’ als der
Rest zu haben: Die Blockade von Online-Glücksspielseiten
in Griechenland und Einbußen im Pokergeschäft haben
dem österreichisch-britischen Glücksspielkonzern im Vorjahr einen Verlust beschert. Netto gab es ein Minus von 94,3
Mio. Euro, nach einen Gewinn von 41,1 Mio. Euro im Jahr
zuvor. Der Umsatz schrumpfte von 652,4 Mio. auf 611,9 Mio.
Euro. Und Konzernchef Norbert Teufelberger rechnet auch
heuer mit scharfem Gegenwind durch neue Wettabgaben
und andere indirekte Steuern sowie anhaltendem Druck auf
dem europäischen Pokermarkt. Außerdem findet heuer
kein großes Fußballturnier statt - Europa- und Weltmeisterschaften sind üblicherweise Umsatzgaranten für Wettanbieter. Die Rückkehr in die Gewinnzone wird von Analysten
trotzdem erwartet. Gab es 2014 aber auch den Sondereinfluss einer Wertminderung auf den Pokerbereich und andere immaterielle Vermögensgegenstände in Höhe von
104,4 Mio. - nicht Cash-wirksam. Womit für 2014 sogar eine
Dividende gezahlt wird – mit 3,78 Pence je Aktie sogar mehr
als 2013 mit 3,6 Pence.
Die Hoffnungen der Branche ruhen nicht zuletzt auf einer
weiteren Liberalisierung des US-Marktes, wo bwin.party
eine führende Rolle einnehmen möchte – und dafür vorweg
Anlaufkosten in Kauf nimmt.
Experten rechnen für den Internet-Glücksspielmarkt für
2015 jedenfalls mit einem weltweiten Rekordumsatz von
mehr als 28 Milliarden Euro. 2003 waren es noch 6,6. Die
gute Nachricht für Anleger: Gesättigt scheint der Markt
längst nicht, Prognosen zufolge steigen die Einnahmen in
den nächsten fünf Jahren um weitere zehn Prozent.
Den Hoffnungen, etwa in den USA, stehen auch handfeste
Probleme in Europa gegenüber:
Da wäre etwa die unsichere Gesetzeslage bezüglich Internet-Glücksspielen in vielen Ländern: In Deutschland ist Online-Glücksspiel derzeit nur deshalb möglich, weil das
Bundesland Schleswig-Holstein aus dem Glücksspielstaatsvertrag ausgestiegen war und als einziges Bundesland Lizenzen in unbegrenzter Zahl vergeben hatte. Am 7. Mai will
der Deutsche Bundesgerichtshof sein Urteil über die vorübergehende Liberalisierung von Internet-Glücksspielen in
D
Foto: BE
Schleswig-Holstein verkünden.
Weiters hat die Europäische Union ein Steuergesetz geändert. Seit dem 1. Jänner 2015 müssen Unternehmen dort
ihre Umsatzsteuer zahlen, wo das Geld der Kunden herkommt. Für einige Online Poker-Anbieter könnten dies
hohe Abgaben bedeuten.
Und last but not least hat die Liberalisierung weiterer
Märkte natürlich auch einen Hackenfuß: Dem höheren (späteren) Umsatzpotenzial geht vorab eine Lizenzzahlung an
den jeweiligen Staat voraus.
So steigt der Konsolidierungsdruck in der Branche. Letztens blätterte der italienische Lottoanbieter Gtech für den
Kauf des US-Automatenherstellers International Game Technology (IGT) 4,7 Milliarden US-Dollar auf den Tisch – und
rund um bwin.party ranken sich seit Monaten Gerüchte
über eine bevorstehende Fusion. Zuletzt wurde die kanadische Amaya-Gruppe als Kaufinteressentin kolportiert. In
London werden der britische Rivale William Hill und die
GVC Holding genannt, die hinter Sportingbet steckt.
Geht es rein nach den Analystenempfehlungen, ist
bwin.party aktuell 'fair' bewertet - was auch ein Blick auf
die Peergroup-Grafik zeigt. Besser sieht es beim zweiten
Österreicher - bet-at-home.com aus. Top-Empfehlung im
weltweiten Ranking (anhand des Analystenkonsens) ist aber
die bereits erwähnte Amaya - der Aktie wird auch noch ein
Kurspotenzial von 70 Prozent gegeben. >gill<
Onlinewettanbieter in der Peergroup
(Quelle: Bloomberg/BE)
EV/EBITDA
Gewinnrenditen(%)
FREITAG, 24. APRIL 2015
34
BÖRSE EXPRESS
PRIMÄRMARKT
VENTURE CAPITAL
Erster Crowd-Ausfall
sollte die ambitionierten
Pläne nicht durchkreuzen
Christine Petzwinkler
[email protected]
Die heimische Politik setzt auf Gründer. Es
wird ein enormes Job-Potenzial erkannt. Der
erste Ausfall in der heimischen Crowdinvesting-Szene sollte zwar verstärkt wieder das
Risiko vor Augen führen, aber keinen nachhaltigen Dämpfer für die heimische StartupDynamik darstellen.
ie heimische Crowdinvesting-Szene ist jung, erste
Plattformen gibt es seit 2012, bis dato wurden geschätzt mehr als 30 Projekte finanziert. Insgesamt
stecken mehr als 3 Mio. Euro von großteils Privatanlegern in
den Projekten. Dass man als Crowdinvestor aufgrund der
meist jungen Geschäftsmodelle ein besonders hohes Risiko
eingeht, sollte jedem bewusst sein. Insofern ist der nun erfolgte erste Ausfall (Anmerkung: Unter ca. 30 finanzierten
Projekten!) in der heimischen Crowdinvesting-Szene zwar
bitter, aber nicht gänzlich überraschend. Wie vergangene
Woche bekannt wurde, hat das steirische Startup Woodero,
das sich auf die Herstellung von Holz-Hüllen für
Smartphone und Tablets speziali„Unser Ziel ist siert hat, am Landesgericht Leoben
es, Österreich Konkurs angemeldet. Woodero
Ende 2013 über die Crowdinzum Gründer- hatte
vesting-Plattform
1000x1000.at
land Nr. 1 in
rund 166.000 Euro eingesammelt.
Die Investoren haben im Schnitt jeEuropa zu
weils 950 Euro bereitgestellt. Sie
machen“
hätten über Genussrechte am Gewinn und Unternehmenswert beteiligt werden sollen. Die
Investition der 175 Crowdfunding-Investoren ist aber nun
verloren. Laut APA ist das Unternehmen geschlossen, eine
Fortführung ist nicht geplant. Vom Masseverwalter werde
derzeit ein Verkauf des kompletten Unternehmens oder von
Teilen geprüft.
Gründerlandstrategie Auch wenn es nun 175 enttäuschte
Investoren gibt, so bleibt zu hoffen, dass die heimische
Szene keinen nachhaltigen Dämpfer erleidet. Es ist anzunehmen, dass die Investoren künftig eine noch nachhaltigere und fundiertere Kommunikation erwarten und sich die
Zukunftsaussichten der Geschäftsmodelle noch genauer vor
Augen führen. Aber unbestritten sollte sein, dass es enor-
D
Staatssekretär Mahrer erwartet bis 2020 etwa 100.000 neue
Jobs durch Startups.
Foto: APA/HERBERT PFARRHOFER
mes Potenzial in der heimischen Startup-Szene gibt. Das beweist nicht nur die Performances der hierzulande tätigen
Startup-Fonds und Business Angels (Anmerkung: Die ebenfalls bereits Ausfälle verkraften mussten), sondern auch der
Wille der Politik, für die Startups ein passendes Umfeld zu
kreieren. Staatssekretär Harald Mahrer hat besonders ambitionierte Pläne: „Unser Ziel ist es, Österreich zum Gründerland Nr. 1 in Europa zu machen“, verkündete er
kürzlich. Die sogenannte Land-der-Gründer-Strategie ist aus
einem Paket mit 40 Maßnahmen entstanden, die sich in die
fünf wesentlichen politischen Handlungsfelder Innovation,
Finanzierung, Bewusstseinsbildung, Netzwerke sowie Infrastruktur & Regulatorik unterteilen. Die aws ist an der
Umsetzung maßgeblich beteiligt. Mahrer erklärt: „Im Rahmen der Gründerland-Strategie etablieren wir die öffentliche Hand als Investor und Förderer. Wir setzen auf
Hebelwirkung und mobilisieren Private Equity und Venture
Capital. Dabei gilt: Öffentliche Mittel sollen privates Kapital nicht ersetzen, sondern ergänzen. Die Mobilisierung von
Eigenkapital ist unbedingt notwendig, um nachhaltig die Finanzierungslücke von Unternehmen zu füllen.“ Der Staatssekretär sieht durch Startups ein Potenzial von 100.000 Jobs
bis zum Jahr 2020.
Crowdinvesting fix. Einen fixen Bestandteil der Gründerland-Strategie nimmt weiterhin Crowdinvesting ein. Die
Rahmenbedingungen werden zum Gefallen aller Beteiligten angepasst. Und die Projektpipeline war zuletzt stets gut
gefüllt. Mit der niederösterreichischen Philippeit GmbH
kündigt sich auf conda.at bereits eine neue Kampagne an.
Das Unternehmen ist auf biometrische Sicherheitstechnik
spezialisiert und befasst sich mit Softwareentwicklung und
Vermarktung von Gesamtlösungen „integrierter Handvenentechnologie“. In Kürze soll es auf conda.at losgehen.
Mehr unter: http://www.boerse-express.com/venture
FREITAG, 24. APRIL 2015
35
BÖRSE EXPRESS
STUDIE
DELOITTE HR-STUDIE
Österreichs Unternehmen haben
ein Problem mit der Komplexität
m Rahmen der Deloitte Global Human Capital Trends
wurden über 3300 HR- und Unternehmensleiter in 106
Ländern befragt. Das wichtigste Ergebnis der heuer zum
dritten Mal durchgeführten Studie: Mangelndes Commitment der Mitarbeiter ist für 87% der Befragten derzeit das
wichtigste HR-Thema. Laut Deloitte ist dies in erster Linie
mit den wachsenden Anforderungen der Generation Y an
ihren Arbeitsplatz zu erklären. Einerseits stehen Sinnhaftigkeit der Tätigkeit sowie das Bedürfnis nach persönlicher
Weiterentwicklung stärker im Vordergrund als der nächste
Sprung auf der Karriereleiter. Andererseits herrscht ein starker Mangel an bestimmten Fähigkeiten oder „Skills“ am
Markt, der den Wettbewerb um Schlüsselarbeitskräfte anfacht. Arbeitgeber müssen daher vermehrt auf ihre Unternehmenskultur und den Abgleich der persönlichen und
beruflichen Ziele ihrer Mitarbeiter mit den Unternehmenszielen achten, damit Commitment und Motivation der Belegschaft nicht nachlassen.
I
Leadership als Hebel für erfolgreiche Unternehmenskultur. Im direkten Zusammenhang mit dem Commitment
der Mitarbeiter steht deren Führung. Im Vorjahr noch an
erster Stelle, stellt Leadership heuer für 86% der Befragten
ein wichtiges Thema dar, für 50% sogar ein sehr wichtiges.
Insbesondere der kontinuierliche Aufbau von Führungskompetenzen sowie neue Ansätze für Führungslernen und
den Aufbau von Nachwuchs haben sich als wesentlich erfolgreicher herausgestellt als punktuelle Trainings. „Gute
Mitarbeiter werden mobiler, autonomer und stellen höhere
Ansprüche an ihre persönliche Entwicklung – im Gegensatz
zu einer vordergründigen Karriereorientierung. Dies macht
es schwer, sie zu führen und an das Unternehmen zu binden“, erläutert Julian Mauhart, Partner Deloitte Österreich.
Neue Wege des Lernens als Antwort auf ‘Skill Gaps’. Vor
dem Hintergrund, dass mangelnde Skills Wachstum behindern, nannten 85% der Teilnehmer „Aus- und Weiterbildung“ als drittes Top-Thema, eine deutliche Steigerung zum
8. Platz im Vorjahr. In diesem Bereich hat Österreich großen Aufholbedarf. Der Weg führt von traditionellen Methoden hin zu integrierten und digitalen Lernformen, die bei
Bedarf zum richtigen Zeitpunkt abrufbar sind. „Je stärker
Unternehmen das Lernen in die Arbeitsabläufe integrieren
und damit mehr Reflexion und Dialog ermöglichen, umso
höher ist das Commitment der Mitarbeiter“, so Mauhart.
Julian Mauhart: „Gute Mitarbeiter werden mobiler, autonomer und stellen höhere Ansprüche an ihre persönliche Entwicklung.“
Foto: picco
Komplexität verursacht Stress. Eine zusätzliche Herausforderung für die Mitarbeiter ist die hohe Komplexität des
Arbeitsumfeldes. Dies gilt insbesondere für Österreich, wo
85% der Studienteilnehmer angeben, dass Arbeitsumfeld
und -abläufe als besonders komplex wahrgenommen werden. Damit liegt Österreich noch einmal deutlich über dem
ohnehin schon hohen internationalen Wert von 74%. Unternehmen haben offensichtlich Schwierigkeiten, Stress
am Arbeitsplatz zu verringern, Geschäftsprozesse zu vereinfachen und Mitarbeiter bei der Bewältigung der Informationsflut zu unterstützen. Die gute Nachricht: Mehr als
die Hälfte der teilnehmenden Unternehmen planen bereits
konkrete Projekte, um Arbeitsabläufe zu vereinfachen.
Mauhart sieht in diesem Bereich noch Potenzial: „Dies beginnt ganz banal beim Durchforsten eingeschliffener Arbeitsroutinen und -termine. Die Anzahl von Meetings,
Reports oder Telefonkonferenzen zu verringern ist eine der
wirksamsten und am wenigsten ausgeschöpften Maßnahmen zur Erhöhung von Produktivität und auch von Lebensqualität. Personalabteilungen könnten hier eine
Vorreiterrolle einnehmen und Führungskräften wie Mitarbeitern spürbar schlankere und einfachere Methoden zur
Verfügung stellen.“ <
Die komplette Studie finden Sie unter http://goo.gl/tScEbq
FREITAG, 24. APRIL 2015
36
BÖRSE EXPRESS
BELOG VON BE24.AT
VON WOLFGANG MATEJKA
MATEJKA & PARTNER AM SOWIE BELOGGER AUF BE24.AT
Checks & Balances
An den globalen Börsen geht seit einigen Monaten die
sprichwörtliche Post ab. Aus der anfänglichen Suche
nach Dividendenschnäppchen wurden pauschale Kauforders. ETF’s hatten Dank der EZB-Schleusen wieder Hochsaison und jeder Mutige freute sich ob der Gewinne. Die
Korrektur letzte Woche hatte ob ihrer Schärfe zwar das
Potenzial dieses Momentum zu erschüttern, der Montag
brachte aber die nahezu einer Gewissheit gleichende Zuversicht, dass dies nicht der Fall ist. Jetzt gilt es diese Erkenntnis zu festigen und europäisch danach zu handeln.
Die Europäer glauben nämlich selbst noch nicht so
daran und hetzen noch
immer jedem ausländi„Die
schen Ball nach der durch
Überraschung,
die Straße getrieben wird.
dass es doch
möglich ist aus
Europa heraus
Markttrends
anzuführen oder
technologische
Veränderungen
einzuleiten,
kommt somit
sehr oft zu spät“
So sorgt die Erkenntnis
einer langsamen Erholung
der US-Konjunktur im
zweiten Halbjahr 2015 sofort für Umschichtungen
aus europäischen Aktien in
US-Stocks. US-Investoren
hingegen nutzen lächelnd
den Kursrückgang zum erneut billigen Einstieg in
Europa. Auch stehen Chinas Reformen und Geldpolitik mehr im Fokus als die
Börse vor der Haustüre. Fehlt noch Brasilien im Turn,
dann ist bald keiner mehr am Heimatkontinent investiert. Technologischer Wandel wird auch dem Ausland
viel eher geglaubt als heimischen Unternehmen. Die
Überraschung, dass es doch möglich ist aus Europa heraus Markttrends anzuführen oder technologische Veränderungen einzuleiten, kommt somit sehr oft zu spät.
Menschlich ist das alles verständlich wenn man sich vor
Augen führt mit welcher Masse an kaum erklärbaren politischen Unzulänglichkeiten wir uns in Europa seit Jahren auseinandersetzen müssen. Kaum ein Staat der nicht
ein paar ‘Peinlichkeiten’ vorzuweisen hat. Kapitalmarktverständnis kaum vorhanden. Die ökonomische Lupe
das Instrument unserer Tage. Die Unternehmen, angeführt von Banken und Versicherungen, haben daher inzwischen gelernt nicht zu laut aufzutreten, ihre
Foto: Bloomberg
Aktivitäten konzentrierter umzusetzen, eigenständigeres und eigenfinanziertes Agieren anzustreben und den
Rest die Anderen machen zu lassen.
So ist es auch kein Wunder wenn man auf Konferenzen
auf den ersten Blick kaum mehr Überraschungen bzw.
‘laute Töne’ vernimmt. Man orientiert sich mehr und
mehr am Konsensus. Ist zufrieden wenn er erreicht
wurde, nimmt Gewinn
„Werte entstehen wenn er überschritten
durch Bewertung wurde. Das ‘Hold’ wird zur
und die Auseinan- Maxime.
dersetzung mit
den Firmen ist
nach wie vor der
erste und
wichtigste
Schritt.“
Dabei ist es gerade jetzt so
spannend und ertragsversprechend wie selten sich
mit den Unternehmen tiefergehend auseinanderzusetzen, die ‘Barriere der
vorsichtigen Kommunikation’ zu erschüttern, den
Kern zu attackieren, die Kraft des Geschäftsmodells im
Hintergrund neu zu betrachten. Ganz schön erkenntnisreiche Gespräche ergeben sich daraus. Der Blick aufs Investment wird schärfer und selbstbewusster. Die
Performance zahlt es einem zurück. Werte entstehen
durch Bewertung und die Auseinandersetzung mit den
Firmen ist nach wie vor der erste und wichtigste Schritt.
Klar, dass man auf dem heimischen Weg zur Performance noch den anderen Markt im ‘Hold-Status’ gegen
sich hat. Der wird dann sicher vom ausländischen Investor durchbrochen werden. Und am Ende fragen sich
viele wieso man das Alles nicht selbst erkannt hat. Vor
der Haustüre. Wir wissen warum. <
FREITAG, 24. APRIL 2015
37
BÖRSE EXPRESS
BELOG VON BE24.AT
VON MONIKA ROSEN
VICE PRESIDENT UND CHEFANALYSTIN BANK AUSTRIA PRIVATE
BANKING & BELOGGER AUF BE24.AT
USA hinken alten Wachstumsraten hinterher
ie meisten Experten sind sich einig, dass die USA
die konjunkturelle Lokomotive unter den Industriestaaten ist. Das stimmt an sich auch, dennoch
sind in Amerika selbst viele Ökonomen mit dem Wachstum unzufrieden. Der Tenor lautet: wir könnten das alles
noch viel besser, wenn das po„Zwischen den litische Patt in Washington uns
nicht lähmen würde. Ein kurFronten steht
zer Blick auf die Zahlen: seit
gleichsam die
dem Ende des 2. Weltkrieges
Notenbank“
betrug das durchschnittliche
Wirtschaftswachstum in den
USA 3%. Seit der Finanzkrise haben die USA diese Rate
aber in keinem Jahr mehr erreicht. Angesichts der 2016
anstehenden Präsidentschaftswahlen sind die Rezepte,
was zur Ankurbelung des Wachstums geschehen müsste,
natürlich sehr unterschiedlich. Zwischen den Fronten
steht gleichsam die Notenbank. Sie muss natürlich unabhängig bleiben, und hat es sich eigentlich zum Ziel gesetzt, die Zinsen heuer zumindest etwas zu straffen.
D
SPORTSTUFF
Der Weg an die
Tennis-Spitze ist ein langer
illionen-Preisgelder, fette Werbe-Verträge, unzählige Fans und überfreundliche Turnierdirektoren,
die einem jeden Wunsch von den Augen ablesen.
Keine Frage, sieht man sich den Alltag eines Top-Ten-Spielers an, so kann man sich kaum einen schöneren Beruf als
jenen des Tennis-Profis vorstellen.
M
Die wenigen Auserwählten in der Weltklasse stellen allerdings nur die Mini-Spitze des Eisbergs dar. Dahinter kämpfen rund um die Erdkugel tausende Spieler um den
Anschluss und um finanziell über die Runden zu kommen. Denn das große Geld gibt es erst bei den großen ATPTurnieren zu holen. Die meisten Akteure schaffen diesen
Sprung erst nach einem guten Jahrzehnt auf der Tour. Das
Durchschnittsalter in den Top 100 beträgt mittlerweile
fast 30 Jahre. Umso schöner ist es dann, wenn sich wie in
Foto: dpa
Wann ein solcher Schritt kommen könnte, darüber wird
immer noch heftig diskutiert. Einerseits ist die US Konjunktur deutlich weg von ihrem Tief, das sie nach der
Lehman Pleite registrierte. Andererseits signalisieren einige Indikatoren immer wieder einen eher enttäuschenden Konjunkturverlauf, zuletzt lagen die
Arbeitsmarktdaten für März deutlich unter den Erwartungen. Daher wird eine US Zinsanhebung wenn überhaupt, wohl nur gering und sehr langsam erfolgen. <
Der Autorin auf Twitter folgen:@Monika_Rosen
VON CHRISTIAN FRÜHWALD
REDAKTEUR WWW.LAOLA1.AT
diesen Wochen mit Andreas Haider-Maurer ein solcher
Athlet seinen Lebenstraum erfüllen kann. „Wir haben
über Jahre immer davon geredet, wann der Punkt
kommt“, freut sich Bernd Haberleitner, seit zwölf Jahren
„AHM-Manager“, im Gespräch mit LAOLA1 mit seinem
Schützling mit. Sein langjähriger Wegbegleiter streicht
vor allem die schwierige Zeit auf der Challenger-Tour hervor. „Diese Ebene ist brutal und beinhart. Die Matches
dort sind körperlich und geistig nicht weniger anstrengend als auf dem ATP-Tour Level.“ Andreas Haider-Maurer
ist dadurch das beste Vorbild für nachkommende Talente
wie Dennis Novak, Lucas Miedler oder Sebastian Ofner.
Nur wenige Ausnahme-Spieler wie Dominic Thiem sind
schon mit 21 Jahren - sowohl körperlich als auch mental so weit, dass sie sich in der erweiterten Weltklasse etablieren können. Der Großteil muss den steinigeren und längeren Weg wählen. Die Früchte des Erfolgs schmecken
deshalb aber mindestens genauso süß - schließlich steckt
auch dieselbe harte Arbeit dahinter. <
FREITAG, 24. APRIL 2015
BÖRSE EXPRESS
38
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FREITAG, 24. APRIL 2015
39
BÖRSE EXPRESS
GRAFIK
GELDSTRAFEN
Banken büßen mit Milliarden für
Tricksereien in der Vergangenheit
Harald Fercher
[email protected]
Strafzahlungen von internationlen Großbanken
Bußgelder von umgerechnet 47 Milliarden
Euro zahlten internationale Großbanken
im vergangenen Jahr. Den weitaus größten
Teil mussten die Banken in den USA berappen.
ie Sünden der Vergangenheit kommen der Finanzbranche immer noch teuer zu stehen. Strafen in
Höhe von umgerechnet knapp 47 Milliarden Euro
brummten die Behörden den jeweils zehn nach Bilanzsumme größten Instituten auf beiden Seiten des Atlantiks
im vergangenen Jahr auf. Das geht aus einer am Donnerstag
veröffentlichten Aufstellung des Beratungsunternehmens
EY (Ernst & Young) hervor.
Bisher noch unbestätigten Berichten zufolge soll es in dieser Tonart munter weitergehen. So soll die Deutsche Bank
im Skandal um Zinsmanipulationen einem Insider zufolge
voraussichtlich mehr als zwei Milliarden Dollar an die Behörden in den USA und Großbritannien zahlen, berichteten
am Mittwoch APA und Reuters unter Berufung auf eine mit
der Angelegenheit vertraute Person. Der seit langem erwartete milliardenschwere Vergleich mit den Regulierern im
Skandal um Zinsmanipulationen soll am Donnerstag bekanntgegeben werden, wie die Nachrichtenagentur Reuters
von zwei mit der Sache vertrauten Personen erfahren hatte.
In den Zinsskandal waren Banken rund um den Globus
verstrickt. Nach Erkenntnissen von Regulierern hatten sich
einzelne Händler bei wichtigen Referenzzinsen wie Libor
und Euribor abgesprochen, um Handelsgewinne einzustreichen. An solchen Zinssätzen hängen weltweit Geschäfte
von Hunderten Billionen Dollar. Etliche Institute haben in
den vergangenen Jahren Vergleiche mit verschiedenen Instanzen geschlossen.
D
USA kassieren 36,3 Milliarden. Einer Ernst & Young-Analyse zufolge mussten den Löwenanteil der Strafzahlungen
im Jahr 2014 - 36,3 Milliarden Euro - Banken in den USA berappen. "Insbesondere die US-Behörden sind zurzeit äußerst
wachsam und verhängen zum Teil drakonische Strafen",
sagte Georg von Pföstl, Geschäftsführer Financial Services
Advisory bei EY Österreich, laut Aussendung. Geahndet wur-
den unter anderem Verstöße gegen Wirtschaftssanktionen
sowie Manipulationen von Zinssätzen (Libor), Goldpreis und
Devisenkursen. Die europäischen Großbanken büßten mit
10,5 Milliarden Euro.
"Zum Teil beziehen sich die im vergangenen Jahr verhängten Strafzahlungen auf Auswüchse aus der Zeit vor der
Finanzkrise, zum Teil aber geht es auch um weniger lang
zurückliegende Vorgänge", so Pföstl. "Und die Banken werden sich auf weitere Belastungen einstellen müssen. Aufsichtsbehörden sind inzwischen überaus strikt und bereit,
auch sehr hohe Strafen zu verhängen."
Am härtesten traf es die Bank of America (siehe Grafik), bei
der sich die im vergangenen Jahr verhängten Strafen auf umgerechnet 22,4 Milliarden Euro summierten. Das Institut
wurde vor allem für Hypotheken-Deals zur Rechenschaft gezogen. Die höchste US-Strafe für eine europäische Bank kassierte die französische BNP Paribas mit umgerechnet 7,4
Milliarden Euro. Sie soll bei Geschäften mit seinerzeit als
"Schurkenstaaten" geltenden Ländern wie Iran, Kuba und dem
Sudan amerikanische Handelssanktionen verletzt haben.
Das Eigenkapital der je zehn größten Kreditinstitute in
Europa und den USA lag 2014 auf dem höchsten Stand der
vergangenen zehn Jahre. Seit 2008 haben die Europäer ihr Eigenkapital um 70% auf 818 Milliarden Euro, die Amerikaner
sogar um 92% auf umgerechnet 923 Milliarden Euro aufgestockt.<apa/dpa/reuters>
FREITAG, 24. APRIL 2015
40
BÖRSE EXPRESS
INTERVIEW
CRASH
„Das Haltbarkeitsdatum des
Finanzsystems ist 2008 abgelaufen“
Christoph Rohrmoser
[email protected]
Mit ihrem zweiten Buch, „Der Crash ist die
Lösung“, stürmen Sie die Bestsellerlisten in
Deutschland. „Warum der finale Kollaps
kommt und wie Sie Ihr Vermögen retten“,
erklärt Marc Friedrich im Interview.
BÖRSE EXPRESS: Herr Friedrich, was hat Sie veranlasst, ein (zweites) Buch zum Thema Eurokrise/Finanzkrise zu verfassen?
MARC FRIEDRICH: Ursprünglich wollten wir kein neues
Buch schreiben, aber die Ereignisse seit dem Erscheinen unseres ersten Buches haben uns doch fassungslos gemacht.
Auch weil wir gesehen haben, dass die Politik und Finanzindustrie nicht die notwendigen Schritte eingeleitet hat, um
die Probleme anzugehen, sondern nur die Symptome mit
viel billigem Geld in die Zukunft zu verschieben trachtet.
Das hat uns gezwungen - es war ein Akt der Zivilcourage und
bürgerlichen Pflicht - ein zweites Buch zu verfassen und
darin die Geschehnisse nochmals in einer Sprache, die für
jeden verständlich ist, zusammenzufassen. Ein jeder, der mit
„Man hat dem
Geld zu tun hat, ist der Leidtratodgeweihten
gende und wird dafür die Zeche
Patienten ledig- bezahlen müssen. Das passiert
lich lebensverja jetzt schon durch Niedrigzinsen
oder gar Negativzinsen,
längernde
durch Repressalien und finanMedikamente
zielle Repression. Aus diesem
gegeben in der
Grund haben wir uns gezwunGewissheit, dass gen gesehen, uns wieder hinzusetzen und nochmals den
er so oder so
ganzen systematischen Betrug
sterben wird. “
in der Bankenwelt aufzuzeigen
und den Menschen auch eine
Möglichkeit zu geben, sich zu wappnen und zu schützen und
ihr Vermögen zu retten.
Planen Sie jetzt noch ein weiteres Buch zu diesem Thema?
Wir machen kein drittes Buch über Vermögenssicherung,
aber wir haben eine Idee, die wahren Fehler des Systems zu
durchleuchten und langfristig Möglichkeiten aufzuzeigen,
was nach diesem System kommen kann.
Marc Friedrich (links) und Matthias Weik schreiben über
den finalen Crash.
Foto: Friedrich/Weik
Ihre These ist, dass der gordische Knoten der Finanzverwerfungen nur
durch einen Crash durchschlagen werden kann. Ich erinnere mich allerdings nur allzu gut, dass man auch bereits Ende der 70er Jahre/Anfang der 80er Jahre häufig die Meinung hörte, dass es zu einem
Schuldenkollaps kommen müsse. Seitdem sind immerhin bald 40 Jahre
vergangen und die Welt steht noch.
Natürlich wird sich die Welt auch nach dem Crash weiterdrehen. Aber wir haben ein mathematisches Problem, und
die Hybris zu besitzen, zu sagen, wir könnten ein mathematisches Naturgesetz überlisten, das wird desaströs enden.
Das Finanzsystem hat nun mal durch Zins und Zinseszins
eine mathematisch begrenzte Lebensdauer und das Haltbarkeitsdatum ist 2008 abgelaufen. Seitdem gibt es keinen
Kapitalismus mehr, sondern nur noch Planwirtschaft und
diese hat noch nie funktioniert. Wenn Aktionäre enteignet,
Banken verstaatlicht und die Notenbanken in den Märkte intervenieren, um sie künstlich nach oben zu manipulieren,
ist das alles andere als Kapitalismus, denn im Kapitalismus
regelt der Markt alles. Doch seit 2008 haben wir weltweite
Planwirtschaft mit verheerenden Folgen installiert. Durch
das mathematisch begrenzte Zeitfenster hat man sich in den
letzten Jahren nur mehr kostspielig Zeit erkauft. Wir haben
ein nachweislich gescheitertes System, das mehrfach bereits
kurz vor dem Kollaps stand, lediglich mit demokratisch fragwürdigen Rettungspaketen, mit volkswirtschaftlich und ökonomisch ebenfalls mehr als fragwürdigen und sehr teuren
Rettungspaketen, künstlich am Leben erhalten wird. Man
FREITAG, 24. APRIL 2015
41
BÖRSE EXPRESS
INTERVIEW
hat dem todgeweihten Patienten lediglich lebensverlängernde Medikamente gegeben in der Gewissheit, dass er so
oder so sterben wird. Wir
„Politiker sind
haben uns die letzten Jahre
strukturell gierig sehr teuer erkauft. Seit 2008
und können mit haben sich weltweit die Schulden auf 200 Billionen Dollar
Geld nicht umge- verdoppelt. Ob es nochmals
hen. Das beweizwei Jahre gutgeht oder vier,
das
weiß keiner. Aber irgendsen viele
wann wird der Stecker gezoBaustellen. Wir
gen und dann werden die
müssen die Politi- Kollateralschäden enorm sein.
Je länger das System künstlich
ker in Haftung
am Leben erhalten wird, desto
nehmen. ...“
größer werden die Schäden
sein, nicht nur monetär.
Sie schreiben in Ihrem Buch, dass aufgrund der Komplexität der modernen Wirtschaft ein Goldstandard nicht praktikabel wäre. Antal
Fekete skizziert allerdings einen Goldstandard, der wohl praktikabel
erscheint und meint dazu, zu behaupten, ein Goldstandard sei nicht
praktikabel, komme dem gleich zu sagen, Ehrlichkeit sei auch nicht
praktikabel (siehe dazu: http://bit.ly/1HjwQ6C).
Wir sind große Verfechter von einem gedeckten Geldsystem, und davon überzeugt, dass nach dem jetzigen Geldsystem ein gedecktes Geldsystem folgen wird. Wenn Prof.
Fekete eine Möglichkeit aufgezeigt hat, sind wir für alles
offen und keine Dogmatiker. Uns geht es einfach um eine
zielführende Lösung und wir sind keine Anhänger von
einem Schubladendenken oder einer Denkschule. Wir
möchten lieber Brücken zwischen den verschiedenen Lagern
bauen, um gemeinsam eine Lösung zu finden, die allen Menschen dient. Ein Goldstandard ist durchaus charmant, er hat
tausende Jahre immer funktioniert, die stabilsten Währungen waren immer mit Gold oder Silber gedeckt. Wenn das
mit Feketes Modell in einer modernen Volkswirtschaft funktioniert, hätte ich kein Problem damit, sondern würde dies
auch befürworten und unterstützen.
…....ein Goldstandard wäre meiner Meinung die einzige Möglichkeit,
die Politiker bezüglich Geldvermehrung in die Schranken zu weisen.....
Politiker sind strukturell gierig und können mit Geld
nicht umgehen. Das beweisen viele Baustellen. Wir müssen
die Politiker in Haftung nehmen. Da gibt es verschiedene
Möglichkeiten. Eine Politiker/Managerhaftung, sodass Politiker auch haften müssen wie jeder Bürger oder Unternehmer. In einer Marktwirtschaft gehören Risiko und Haftung
immer zusammen. Zum anderen fordern wir in unserem
Buch, dass Steuergeldverschwendung genau so hart bestraft
wird wie Steuerhinterziehung. Und natürlich sollten Politiker genauso in Sozialkassen einzahlen wie andere Bürger.
Wir haben ein Eliteproblem und das wird immer deutlicher.
Es sitzen welche ganz oben, profitieren vom System, müssen für nichts haften, zahlen in keine Sozialkassen ein. Deshalb haben sie auch keine Intention oder Motivation,
irgendwas am bestehenden System zu ändern. Von oben
kommt daher kein Wandel, der Wandel kommt von unten
und daher ist der Crash die Lösung. Leider!
Der Vollgeldansatz, den Sie vertreten, scheint mir allenfalls ein notwendiger, aber kein hinreichender Schritt zu sein, ein seriöses Währungssystem wiederherzustellen. Denn eine wirkliche Unabhängigkeit
der Notenbanken gibt es allenfalls über einen begrenzten Zeitraum.
Politiker werden wieder mit allen Tricks die Notenbanken dazu bringen, Geld zu drucken. Aktuell wird im übrigen gerade in Island ein
Vollgeldansatz evaluiert. Was halten Sie davon?
Ich finde den Ansatz diskussionswürdig. Er hat Schwächen, denn es ist gefährlich, dass man einer Notenbank die
komplette Hoheit über das Geld gibt. Diese muss kontrolliert werden und darf garantiert nicht zum Instrument der
Politiker werden. Denn diese würden wieder allzu gern auf
die Notenbank zurückgreifen, um ihre Wahlversprechen zu
finanzieren. Aber der Vollgeldansatz hat durchaus einige
gute und charmante Punkte. Es gibt viele verschiedene
Denkrichtungen, Goldstandard, die Österreicher mit Hayek
und Mises, Regionalgeld etc.. Alle diese haben viele richtige
Punkte, man muss das Beste aus allen Denkrichtungen herausdestillieren und den Königsweg finden. Im Mittelpunkt
muss allerdings der Mensch stehen, denn die Variable
„Mensch“ wird zu gerne vergessen in all diesen Modellen
und ist der gefährlichste Faktor.
„... In einer
Marktwirtschaft
gehören Risiko
und Haftung
immer zusammen. Zum anderen fordern wir
in unserem Buch,
dass Steuergeldverschwendung
genau so hart bestraft wird wie
Steuerhinterziehung. “
Sollte es zu dem von Ihnen prognostizierten Crash kommen, wie
kann sich der Anleger wirklich
davor schützen? Außer dass er
heimlich Gold kauft und bei sich zu
Hause vergräbt, sodass der Staat
keinen Zugriff hat, sehe ich wenig
Möglichkeiten. Auch eine Lagerung
von Gold in der Schweiz hält Marc
Faber für höchst unsicher. In Zeiten
des Informationsaustausches hilft
auch
ein
ausländisches
Konto/Wertpapierdepot nichts. Eigentlich sehe ich als einzige Lösung
eine Wohnsitzverlegung, was wohl
nur die wenigsten können. Nur,
wer mag deshalb nach Hongkong,
Singapur oder auf die Bahamas
etc. übersiedeln (wobei man letzteren wegen der Nähe zu den USA
wohl eher nicht trauen kann).
Raus aus Papierwerten, rein in Sachwerte. Bei Papierwerten möchten viele mitverdienen, Banker, Versicherungen,
FREITAG, 24. APRIL 2015
42
BÖRSE EXPRESS
INTERVIEW
Makler, der Staat. Bei Sachwerten kann natürlich der Staat
auch eventuell zugreifen, man denke an ein Goldverbot und
Zwangshypotheken. Daher ist es wichtig, im Tafelgeschäft
anonym Gold zu erwerben und auch Silber. Ein Silberverbot
gab es noch nie. Ich traue keiner Bank, daher lieber ein
bankunabhängiges Schließfach, Tresor, im Garten vergraben, das muss jeder selbst überlegen. Natürlich kann es eine
Vermögensabgabe geben. Ich bin ein Freund des Regionalitätsprinzips und habe mein Vermögen lieber in der Nähe,
denn was mache ich mit dem Gold in Hongkong oder Singapur. Schnell können die Grenzen auch zu sein, dann hat
man keine Möglichkeit, auf das Vermögen zuzugreifen. In
Zypern wurden die Inhaber eines Bankkontos rasiert, während die Leute mit dem Geld
im
Schließfach glimpflich da„Als erstes wird
vonkamen, aber auch sie hatder Negativzins
ten zwei Wochen keinen
für alle Sparer
Zugriff auf das Schließfach.
In der Schweiz müssen die
kommen und
Banken
ab 2019 die Schließfädann ist die logicher auf den Kontoauszügen
sche Schlussfol- von Ausländern angeben. Auch
gerung, dass
in der Vergangenheit gab es
schon Schließfachöffnungen,
jeder sein Geld
daher ist hier schon Vorsicht
abheben wird
angebracht.
und in ein
Die Papierwährungen werden
wie schon in der VerganSchließfach oder
genheit
scheitern, aber Gold
unter die Matwird seinen Wert bewahren,
ratze legt. “
auch wenn uns Banken und
Staat immer weismachen wollen, dass Gold nichts wert sei, was im Widerspruch dazu
steht, dass die Zentralbanken nach wie vor massiv Gold als
Reservewährung in den Tresoren haben und kaufen.
Wie sehen Sie das Thema Bargeldverbot?
Als erstes wird der Negativzins für alle Sparer kommen
und dann ist die logische Schlussfolgerung, dass jeder sein
Geld abheben wird und in ein Schließfach oder unter die
Matratze legt. Auch Schweizer Pensionskassen haben das
schon durchgerechnet, nur geben die Banken das Geld nicht
heraus. Denn wie man inzwischen wissen sollte, gehört das
Geld auf dem Bankkonto nicht mehr dem Anleger, sondern
der Bank, der man lediglich einen unverschämt günstigen
Kredit gegeben hat. Ein Bargeldverbot hat auch schon Ken-
ZU DEN AUTOREN
Die beiden Ökonomen, Querdenker und Honorarberater Matthias Weik und Marc Friedrich
schrieben 2012 zusammen den
Bestseller “Der größte Raubzug
der Geschichte – warum die
Fleißigen immer ärmer und die
Reichen immer reicher werden“.
Es war das erfolgreichste Wirtschaftsbuch 2013. Seit April
2014 gibt es eine aktualisierte
und überarbeitete Taschenbuchausgabe. Mit ihrem zweiten
Buch, „Der Crash ist die Lösung
– Warum der finale Kollaps
kommt und wie Sie Ihr Vermögen retten“, haben sie es bis auf
Rang 2 der Spiegel Bestsellerliste geschafft sowie auf Rang 1
im Manager Magazin und Han-
delsblatt. Das Buch ist seit 11
Monaten auf allen relevanten
Bestsellerlisten vertreten und
war das erfolgreichste Wirtschaftsbuch 2014. In ihm haben
sie u.a. die EZB Leitzinssenkung
und Minuszinsen für die Banken,
die Absenkung des Garantiezins
bei den Lebensversicherungen
sowie den Ausgang der EU-Wahl
richtig prognostiziert. Auch das
Scheitern des Euros und einen
Absturz an den Börsen haben
sie darin prognostiziert. Am 14.
November 2014 ist das Hörbuch
zu „Der Crash ist die Lösung“ erschienen. Weitere Informationen
und aktuelle Vortragstermine
unter: http://www.friedrichweik.de (auch auf Facebook).
neth Rogoff prognostiziert und ist wohl die einzige Möglichkeit, das Geldsystem noch ein paar Jahre am Leben zu
halten, und um die Bürger mit Negativzinsen zu schröpfen.
Die meisten Leute nehmen das Bargeld-Problem überhaupt nicht
zur Kenntnis.....
Die meisten Leute zahlen alles online, per Handy, Kreditkarte und machen sich keine Gedanken über diese Probleme. Sie befinden sich so im Hamsterrad, dass sie keine
Zeit dazu haben, sich damit auseinanderzusetzen. In den
letzten 10 bis 20 Jahren ist die Schlagzahl enorm gestiegen.
Man wird dermaßen mit Informationen überflutet, es gibt
Ablenkungen an allen Ecken und Enden..... Wer hat noch
Zeit, ein Buch zu lesen oder groß nachzudenken? Die Leute
sind mit Brot und Spielen zugedeckt, denn ein uninformiertes Volk ist leichter zu regieren als ein informiertes.
Das Geschrei wird groß sein, wenn die Währungsreform
kommt und 90% der Leute wird es eiskalt erwischen, weil
sie sich nicht vorbereitet haben. Daher schreiben wir die Bücher in der Sprache, die jeder versteht, und halten Vorträge,
um möglichst viele zu erreichen, damit sie sich vorbereiten
können. Je mehr mental und monetär vorbereitet sind,
umso glimpflicher wird es ablaufen.
Danke für das Interview.
Aktuelle Abo-Angebote
http://www.boerse-express.com/abo
FREITAG, 24. APRIL 2015
43
BÖRSE EXPRESS
BELOG VON BE24.AT
VON GEROLD PERMOSER
CIO DER ERSTE ASSET MANAGEMENT/ERSTE-SPARINVEST &
BELOGGER AUF BE24.AT
Der Turm zu Babel
ie Geschichte gehört zu einer der bekanntesten aus
der Bibel. Die Menschen wollten sich mit Gott auf
eine Stufe stellen und begannen, einen Turm bis
zum Himmel zu bauen. Gott bestrafte der Menschen Hybris daraufhin mit der babylo„Immobilien,
nischen Sprachverwirrung.
von vielen auch Einer einheitlichen Sprache
verlustig gegangen, waren die
als Betongold ti- Menschen nicht mehr in der
tuliert, waren in Lage, den Turmbau zu vollenden letzten Jah- den.
Wenn man das Rennen um
ren im D-A-CHdas höchste Gebäude der Welt
Raum sowohl
mitverfolgt, zeigt sich recht
schön, dass wir Menschen
von den Erträgen als auch von wenig gelernt haben. Turm
und Hybris dürften immer
der Nachfrage
noch siamesische Zwillinge
her eine der insein. Und zumindest in jenen
Immobilien, die nachhaltig
teressantesten
wollen, ist mit dem ZertiAnlageklassen.“ sein
fikate-Chaos auch die babylonische Sprachverwirrung geblieben. Was macht eine
Immobilie nachhaltig? Ist es nachhaltiger, in einem
D
SPORTSTUFF
Pöltl geht seinen Weg
akob Pöltl gibt der NBA einen Korb und bleibt zumindest
noch ein zweites Jahr am College in Utah. Der 19-jährige
Wiener wäre in der ersten Runde ausgewählt worden,
hätte er sich in den nächsten Tagen für den NBA-Draft angemeldet. Er hätte sich somit aller Wahrscheinlichkeit nach
zum ersten Österreicher in der besten Basketball-Liga der
Welt gemacht. Der Youngster hätte Geschichte geschrieben
und wäre finanziell für lange Zeit abgesichert gewesen. Die
verständliche „Gier“ der Öffentlichkeit nach dem ersten
NBA-Österreicher bleibt aber vorerst ungesättigt.
Wer Jakob Pöltl näher kennt, wurde von seiner Entscheidung nicht überrascht. Der 2,13 m große Hüne ist wohl einer
der wenigen, die selbst bei einem Lockruf aus der NBA die
Ruhe bewahren können und emotional von den drei großen
Buchstaben nicht übermannt werden. „Egal, wohin in der
J
schlecht isolierten Jahrhundertwende-Altbau zu leben, da
ein Neubau die Umwelt mehr belasten würde als die höheren Energiekosten? Ist es sinnvoll, in eine Isolierung zu investieren, wenn diese de facto als Sondermüll endet? Sind
dreifach verglaste Fenster die Lösung, auch wenn sie oft
aufgrund von schlechtem Lüftungsverhalten zu mehr
Schimmel in den Wohnungen führen? Und wie misst man
die Nachhaltigkeit von Immobilien, wenn schon der Begriff nicht klar ist?
Zwar gibt es eine Unmenge von Ratings und Zertifizierungen, die für sich eine Aussagekraft über die Nachhaltigkeit der Immobilie beanspruchen. Aber was messen
Energieausweis & Co wirklich? Und wie stehen solche Zertifikate zueinander? Messen sie dasselbe oder macht es
Sinn, sie zu kombinieren? Immobilien, von vielen auch als
Betongold tituliert, waren in den letzten Jahren im D-A-CHRaum sowohl von den Erträgen als auch von der Nachfrage
her eine der interessantesten Anlageklassen.
Investoren, die gezielt in nachhaltige Investmentprodukte investieren, fanden wenige Anlagemöglichkeiten
vor. Ein Grund, uns dieser nachhaltigen Terra Incognita zu
widmen. Wir laden Sie, meine Damen und Herren, dazu
ein, uns auf unserer Entdeckungsreise zu begleiten. Vielleicht können wir einen Beitrag leisten, die nachhaltige
Sprachverwirrung zu beenden und so den Weg für den Bau
eines nachhaltigen Immobilienportfolios freimachen.
Lesen Sie mehr zum Thema nachhaltige Immobilien in
unserem Magazin ERSTE RESPONSIBLE RETURN – The ESGLetter <
Mehr von Gerold Permoser unter http://goo.gl/XQyK19
VON PETER RIETZLER
CHEFREDAKTEUR WWW.LAOLA1.AT
NBA ich auch heuer schon gehen würde, ich würde mich
schon zurechtfinden“, bewies er im LAOLA1-Interview vor einigen Wochen durchaus Selbstvertrauen. Jedoch hat er Vorund Nachteile eines Wechsels in Ruhe betrachtet und die
Entscheidung getroffen, die ihm sein Bauchgefühl nahegelegt hat. Das Vertrauen darin, die beste Wahl für seine sportliche und persönliche Entwicklung getroffen zu haben, stand
im Mittelpunkt. Das Gehabe sowie das historische Gefühl
„ich bin NBA-Spieler“ bzw. den Dollar-Jackpot zu knacken,
hatten beim „Langen“ nicht die höchste Priorität. So tickt
Jakob Pöltl.
Deswegen war er jeder neuen Aufgabe, der er sich gestellt
hat, nicht nur gewachsen – er hat die Erwartungen übertroffen und brilliert. Und deswegen darf Österreich auch weiterhin hoffen, nicht nur bald einen Spieler zu haben, der in
einem NBA-Kader aufscheint, sondern einen, der in der NBA
auch ordentlich aufzeigen kann. <
FREITAG, 24. APRIL 2015
44
BÖRSE EXPRESS
ROHSTOFFE
GOLD-ÜBERLEGUNGEN (TEIL 5)
Emsiger WGC: Treffen am
Rande von Weltbank, IWF
Christa Grünberg
[email protected]
Der World Gold Council (WGC) kümmert
sich in letzter Zeit wirklich eifrig um den
Goldmarkt. Dabei geht es nicht um Zahlen zu
Angebot und Nachfrage, sondern um Gedanken zur Bedeutung von Gold.
ast unbemerkt von den Medien fand am vergangenen
Freitag in Washington ein „Briefing” zum Thema
„Gold, the renminbi and the multicurrency reserve system” statt. Von offizieller Seite wurde bisher noch nichts zu
diesem Meeting bekannt.
F
Treffen. Das deutsche Goldportal - eines der wenigen Fachmedien, die die Geschichte aufgriffen - titelte vorige Woche
„Geheimnisvolles Banker-Treffen zum Thema Gold” und berichtete über eine Veranstaltung des WGC gemeinsam mit
dem Official Monetary and Financial Institutions Forum
(OMFIF) am Rande der Gespräche von Weltbank und IWF.
Der Zweck des Treffens und die geladenen Gäste wurden auf
der OMFIF-Webseite so beschrieben: OMFIF und World Gold
Council laden ausgewählte Zentralbanken und andere offizielle Brancheninstitutio„Ein bisschen Gold nen
zu
einer
Frühstücksdiskussion
über
könnte helfen,
Gold, den Renminbi und
die SDR’s zu
das Multiwährungsreservestabilisieren.”
system ein. Die Diskussionen finden unter Anwendung der Chatham House Regel
und während des Frühlingstreffens von Weltbank und Internationaler Währungsfonds (IWF) in Washington statt.
OMFIF. Die von den Medien vielfach als britische Denkfabrik bezeichnete Organisation spricht sich bereits seit längerem für eine Remonetarisierung von Gold aus. Der von
Ronald-Peter Stoeferle verfasste Goldreport 2013 erwähnte
einen Report von OMFIF - übrigens trägt dieser den gleichen
Titel wie die obige Veranstaltung -, in dem darüber geschrieben wurde. Gold solle wieder eine zentrale Rolle im
globalen Währungsgefüge spielen. Aufgrund seiner Historie
sei Gold prädestiniert, um den Aufbau und die Pflege von
Vertrauen und die Stabilität in internationalen moderaten
Beziehungen wiederherzustellen und Gold wäre als Währungsanker von gegenseitigem Nutzen für alle Länder.
Grundlegende Veränderungen im Währungsgefüge - mit oder ohne
Gold? Darüber wird auf höchster Ebene diskutiert. Foto: Heraeus/apa
SDR. Die sich selbst als unabhängige Research und Beratungsgruppe bezeichnende Institution OMFIF empfiehlt
immer wieder eine Aufnahme von Gold in die Sonderziehungsrechte des IWF, womit sie mit dem Gouverneur der
Peoples Bank of China konform geht. Er sieht Sonderziehungsrechte (SDR’s) - eine vom IWF eingeführte Währungseinheit, die nicht auf den Devisenmärkten gehandelt wird
und aus den vier Weltwährungen US-Dollar, Euro, Yen und
Pfund beseht - als „Licht im Tunnel für die Reform des internationalen Währungssystems.
Renminbi. 2015 wird, wie alle fünf Jahre, über eine Neuzusammensetzung der SDR’s beraten und IWF-Chefin Christine Lagarde hat bereits ihr Interesse an der chinesischen
Währung im Korb bekundet:„Es ist keine Frage des ‘ob’, es
ist nur eine Frage des ‘wenn’.”
Gold. Meghnad Desai, Vorsitzender des OMFIF-Beirats, plädiert öffentlich für die Inkludierung von Gold in die
SDR’s:„Ein bisschen Gold könnte helfen, die SDR’s zu stabilisieren. Wir werden Gold für die Nominierung zur Aufnahme in die SDR’s vorschlagen. Ich glaube, dass das
höchstwahrscheinlich passieren wird.”
Anonym. Wenn Gold wieder eine wichtige Rolle im Weltfinanzsystem erhält, werden wir es irgendwann auch von offizeller Seite erfahren. Wer was beim besagten Briefing
gesagt hat, bleibt indes geheim, denn die Chatham House
Regel garantiert Anonymität. (Fortsetzung folgt) <
FREITAG, 24. APRIL 2015
45
BÖRSE EXPRESS
Hierbei handelt es sich um eine Werbemitteilung. Sie stellt weder eine Anlageberatung, noch ein Angebot oder eine Einladung
zur Angebotsstellung zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten oder Veranlagungen dar. Ein dem Kapitalmarktgesetz
entsprechender und von der Finanzmarktaufsichtsbehörde gebilligter Prospekt (samt allfälliger ändernder oder ergänzender
Angaben) ist bei der Österreichische Kontrollbank AG als Meldestelle hinterlegt und auf der Website der Raiffeisen
Centrobank AG (www.rcb.at/Wertpapierprospekte) abrufbar. Weitere Hinweise – siehe Prospekt. Stand: April 2015
Raiffeisen Centrobank AG
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NUTZEN SIE DEN INDEX DER 50 GRÖSSTEN UNTERNEHMEN DER EUROZONE
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FREITAG, 24. APRIL 2015
46
BÖRSE EXPRESS
ZERTIFIKATE
ZERTIFIKATEMARKT ÖSTERREICH
Der österreichische Zertifikatemarkt
Garantie-Zertifikate
lassen Markt schrumpfen
Michael J. Plos
[email protected]
Im Vergleich zum Februar ist der heimische
Zertifikatemarkt um 130 Millionen Euro
(bzw. 1,1 Prozent) leichter. Das liegt an den
Garantie-Zertifikaten und Zinsprodukten,
wie das Zertifikate Forum Austria erklärt.
Das Volumen des österreichsichen Zertifikatemarktes in den
vergangen zwölf Monaten.
Quelle: Screenshot ZFA
er Ende März beträgt das Gesamtvolumen des österreichischen Zertifikatemarktes nunmehr 11,8 Milliarden
Euro. Im direkten Vergleich zum Vormonat ist das ein
Rückgang um 1,1 Prozent bzw. 130 Millionen Euro.
Die Schuldigen sind laut ZFA eindeutig zu identifizieren.
„Der Rückgang ist einzig auf Garantie-Zertifikate und Zinsprodukte zurückzuführen, die im aktuellen Niedrigzinsumfeld wenig nachgefragt werden.“ Teilschutzprodukte setzen
ihr anhaltendes Volumenwachstum hingegen fort und auch
Hebelprodukte sind weiter attraktiv.
P
Der Open Interest exkl. Zinsprodukte der fünf ZFA-Mitglieder. Der Open Interest der Zertifikate exkl. Zinsprodukte
(das sind Garantie-Zertifikate, Teilschutzprodukte und Hebelprodukte) der Mitglieder des ZFA sinkt im März um 1,0
Prozent bzw. 43 Millionen Euro. Garantie-Zertifikate verlieren um 2,2 Prozent, Teilschutzprodukte legen hingegen um
1,7 Prozent zu. Hebelprodukte können einen Zuwachs von
13,9 Prozent verzeichnen. Das Verhältnis Anlageprodukte zu
Hebelprodukte bleibt bei 99,4 zu 0,6 (siehe hierzu Grafik).
Das Gesamtvolumen der Zertifikate exkl. Zinsprodukte beträgt per Ende März 4,4 Milliarden Euro.
Der Open Interest strukturierter Zinsprodukte der fünf
ZFA-Mitglieder. Das Volumen strukturierter Zinsprodukte reduziert sich im Vergleich zum Vormonat um 48 Millionen
Euro, das sind 1,2 Prozent. Der Open Interest beträgt per
Ende März 3,8 Milliarden Euro.
Wenn man nun diese 3,8 Milliarden mit den 4,4 Milliarden
addiert, erhält man 8,2 Milliarden Euro. Weitere (geschätzte)
3,6 Milliarden Euro macht laut ZFA das Volumen der NichtZFA-Mitglieder aus.
Quelle: Screenshot ZFA
Quelle: Screenshot ZFA
Handelsvolumen legt deutlich zu. Im März belebt sich die
Handelstätigkeit, so wie schon im Vormonat. Insgesamt werden 190 Millionen Euro in Zertifikaten umgesetzt, ein Umsatzanstieg von 7,9 Prozent. <
FREITAG, 24. APRIL 2015
47
BÖRSE EXPRESS
ZERTIFIKATE
STUFENZINS-ANLEIHE
Mit Norwegischer Krone
zu ansteigenden Zinsen
Michael J. Plos
[email protected]
Die Landesbank Baden-Württemberg bietet
derzeit die Norwegische Kronen StufenzinsAnleihe zur Zeichnung an. Die Laufzeit liegt
bei sechs Jahren. Die Zinsen steigen von 1,2
auf 1,7 Prozent.
n der Produktinformation steht geschrieben: „Die LBBW
Stufenzins-Anleihe ist ein Wertpapier, das in Norwegischen Kronen notiert und einen festen Zinsertrag bietet.“ Was sich hier so einfach anhört, hat für potenzielle
Anleger aber durchaus weitreichende Folgen - vor allem,
wenn man davon ausgeht, dass man seinen Wohnsitz in Euroland hat.
Denn: Das Kapitalschutzprodukt hat einen Nominalbetrag von 1000 Norwegischen Kronen. Und auf diese 1000
Norwegischen Kronen bezieht sich auch die Rückzahlung.
Heißt: Man bezahlt 1000 Kronen und erhält diese zum Laufzeitende - nebst den regelmäßigen Zinszahlungen, die
ebenfalls in Kronen erfolgen - zurück. Rein technisch betrachtet, gibt es kein Währungsrisiko bzw. keine Währungschance. Faktisch ist das aber anders.
I
Zwei zusätzliche Transaktionen. Denn als EuroAnleger ist man dazu
gezwungen Euro in Kronen zu tauschen. Das tut
man vor dem Kauf bzw.
Anleger sollten bei diesem Produkt davon ausgehen, dass
die Kronen gegenüber dem Euro zulegt.
Foto: Bloomberg
nach dem Laufzeitende. Je nachdem wie sich die Norwegische Krone im Vergleich zum Euro entwickelt hat, hat man
von der Währungschance (Krone wertet gegenüber dem
Euro auf ) profitiert oder unter dem Währungsrisiko gelitten (Euro wertet gegenüber der Krone auf ).
Die Zinsen. Der Zinssatz p. a. erhöht sich während der
Laufzeit jährlich um 0,1 Prozentpunkte von 1,2 Prozent im
ersten Jahr auf 1,7 Prozent im sechsten und letzten Laufzeitjahr. Die Kupons werden am jeweiligen Zinszahlungstag in Norwegischen Kronen bezahlt.
Daten und Fakten. Die ISIN lautet DE000LB01VZ1. Die
Zeichnungsfrist läuft noch bis zum 18. Mai 2015. Der Nominalbetrag liegt bei 1000 Norwegischen Kronen. Das Listing erfolgt in Stuttgart (regulierter Markt). <
Chancen und beispielhafte Szenariobetrachtung
Zertifikat des Monats
Hier sehen Sie alle
Sieger
boerse-express.com/zertifikatdesmonats
FREITAG, 24. APRIL 2015
48
BÖRSE EXPRESS
ZERTIFIKATE
PROTECT AKTIENANLEIHE
Mit der BMW-Aktie zu
6 Prozent Zinsen
Michael J. Plos
[email protected]
Vontobel bietet derzeit die „Protect Aktienanleihe“ mit Basiswert BMW-Aktie zur
Zeichnung an. Die Laufzeit beträgt ein Jahr.
Die Verzinsung liegt bei 6 Prozent. Die
Barriere von 75 Prozent sollte halten.
ontobel erklärt: Das Produkt hat eine feste Laufzeit
und wird am 27. Mai 2016 fällig (Rückzahlungstermin). Der Anleger erhält am Rückzahlungstermin unabhängig von der Wertentwicklung des Basiswerts eine
Zinszahlung in Höhe von 6 Prozent p.a. auf den Nennbetrag
1000 Euro“. Damit ist schon sehr viel - aber noch nicht alles
gesagt.
V
Die drei Möglichkeiten. Für die Rückzahlung des Produkts
gibt es die folgenden Möglichkeiten. Bei der Betrachtung
dieser Möglichkeiten gehen wir von einem „Basispreis“
(Schlusskurs am 27. April 2015) von 116,69 Euro aus.
1. Notiert der Basiswert im Zeitraum vom 27. April 2015
bis 20. Mai 2016 immer über der Barriere (indikativ: 87,52
Euro - entspricht 75 Prozent
des Basispreise), so erhalten
VERZINSUNG
Anleger den Nennbetrag.
2. Der Basiswert notiert im
Beobachtungszeitraum mindestens einmal auf oder unter
der Barriere. Liegt aber der ReDie Verzinsung liegt - völlig
unabhängig von der
ferenzpreis (Schlusskurs) des
Performance der Aktie - bei
Basiswertes am 20. Mai 2016
6 Prozent pro Jahr
(Bewertungstag) auf oder über
6,00%
Die Aktie von BMW dient als Basiswert. Innerhalb eines Jahres
solte sie nicht mehr als 25 Prozent an Wert verlieren. Foto: Bloomberg
dem Basispreis (indikativ: 116,69 Euro), erhalten Anleger
auch hier den Nennbetrag.
3. Der Basiswert notiert im Beobachtungszeitraum mindestens einmal auf oder unter der Barriere. Liegt der Referenzpreis des Basiswertes am 20. Mai 2016 unter dem
Basispreis, erhalten der Anleger den Basiswert entsprechend
des Bezugsverhältnisses (indikativ: 8,56971 Aktien -> 1000
Euro geteilt durch 116,69 Euro). Bruchteile des Bezugsverhältnisses werden nicht geliefert. Stattdessen erhalten Anleger deren Gegenwert ausgezahlt. In diesem Fall wird der
Gegenwert der gelieferten Basiswerte zuzüglich Bruchteilsbetrag unter dem Nennbetrag liegen.
Markterwartung. Vontobel stellt klar: „Das Produkt richtet
sich an Anleger, die davon ausgehen, dass der Kurs des Basiswerts leicht steigt, seitwärts tendiert oder leicht sinkt,
aber zumindest während des Beobachtungszeitraums oberhalb der Barriere bleibt.“
Daten und Fakten. Die ISIN lautet DE000VZ949N6. Die
Zeichnungsfrist läuft noch bis zum 27. April. Der Nominalbetrag liegt bei 1000 Euro, der anfängliche Emissionspreis
beträgt 100 Prozent. Das Listing erfolgt in Frankfurt und
Stuttgart. <
foonds.com/zone/strukturierte
Alles zum Thema
Zertifikate
FREITAG, 24. APRIL 2015
49
BÖRSE EXPRESS
ZERTIFIKATE
USD FESTZINS 1/2015 ANLEIHE
US-Dollar-Spekulation
bringt 2 Prozent pro Jahr
Michael J. Plos
[email protected]
Die HSH Nordbank bietet derzeit die
„Nordic Horizon USD FestZins 1/2015 Anleihe“ zur Zeichnung an. Die Laufzeit beträgt drei Jahre und vier Monate. Die
Verzinsung liegt bei 2 Prozent jährlich.
ie HSH Nordbank fasst in den Produktinformation
zusammen: „Diese Schuldverschreibung ist ein Wertpapier, das einen festen Zinsertrag in US-Dollar bietet. Laufzeit und die Art der Zahlungen am
Rückzahlungstermin sind vorgegeben. Am Ende der Laufzeit erfolgt eine Zahlung in US-Dollar zu 100 Prozent des
Nennbetrages.“ Das heißt: Für jeweils 1000 US-Dollar Nominalbetrag erhalten Anleger eine Verzinsung von 20 USDollar (2 Prozent) pro Jahr. Die Laufzeit endet im August
2018.
D
VERZINSUNG
2,00%
Für jedes Laufzeitjahr
erhalten Anleger eine
Verzinsung von 2 Prozent.
Das US-Dollar-Konto. Um die
Zahlungen in US-Dollar erhalten zu können, benötigen Anleger ein US-Dollar Konto. Das
bedeutet, dass Anleger zwar
rein technisch betrachtet kein
Währungsrisiko tragen - da ja
sowohl in US-Dollar gekauft als
auch getilgt wird - faktisch sind
Euro-Anleger jedoch dem
Wechselkurs ausgesetzt.
Je stärker sich der US-Dollar gegenüber dem Euro
entwickelt, desto besser für Anleger.
Foto: Bloomberg
Daraus macht die HSH Nordbank auch überhaupt keinen
Hehl. Die Grafik zeigt, wie sich die Entwicklung des Euro
gegenüber dem US--Dollar auf die Höhe des Nominalbetrags
auswirkt. In unserem Beispiel gehen wir von einem angelegten Nominalbetrag von 10.000 US-Dollar aus.
Die Zinstermine. Der Rückzahlungstermin ist der 13. August 2018. Das ist gleichzeitig auch der letzte Zinstermin
bzw. Zinszahlungstag. Die erste Zinszahlung erfolgt am 13.
Mai 2016, die zweite am 13. Mai 2017. Die dritte findet im
August 2018 statt.
Bei einem Investment von 10.000 US-Dollar fallen über die
Gesamtlaufzeit des USD Festzins Anleihe in Summe 650,41
US-Dollar an. Selbstverständlich unterliegen auch die Zinszahlungen dem Währungsrisiko. Auch hier gilt entsprechend: Je stärker sich der US-Dollar gegenüber dem Euro
entwickelt, desto besser.
Daten und Fakten. Die ISIN lautet DE000HSH4ZC7. Die
Zeichnungsfrist läuft noch bis zum 8. Mai 2015. Der Nominalbetrag liegt bei 1000 US-Dollar. Das Listing erfolgt in
Hamburg. <
Grafik: Auswirkung des Wechselkurses Euro/US-Dollar auf die Rückzahlung
Quelle: Screenshot HSH Nordbank
FREITAG, 24. APRIL 2015
50
BÖRSE EXPRESS
KALENDER (CLICK FOR MORE)
Uhrzeit
Event
Montag, 27. April
Tatsächlich
Konsens
Zuletzt
Uhrzeit
Event
Dienstag, 28. April
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