Der «Nomade» aus Pontresina unterwegs auf der

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Der «Nomade» aus Pontresina unterwegs auf der
REGION SPORT
Stucki triumphiert
in Hasliberg
Schwingen. – Christian Stucki hat
am Sonntag nach einem gestellten
Schlussgang gegen Matthias Glarner
das Oberländische Schwingfest in
Hasliberg (Bern) gewonnen. Für den
23-jährigen Berner war es der vierte
Kranzfestsieg in dieser Saison und der
neunte insgesamt.
Stucki hatte heuer bereits in
Schwarzsee, am Emmentalischen in
Zollbrück und am Freiburger Kantonalen in Ried bei Kerzers triumphiert. In Hasliberg bezwang der
1,98 Meter grosse und 137 Kilogramm schwere Forstwart sowohl Philipp als auch Adrian Laimbacher. Im
Schlussgang ging Stucki keine Risiken
mehr ein. (si)
Oberländisches Schwingfest (151 Teilnehmer/2000 Zuschauer) in Hasliberg (Bern)
Schlussgang: Christian Stucki (Ottiswil) – Matthias
Glarner (Meiringen) nach zwölf Minuten gestellt.
Rangliste: 1. Stucki 58,50. 2. Christian Dick (Koppigen) 58,00. 3. Glarner und Christian Bürki (Eggiwil)
je 57,50. 4. Simon Anderegg (Meiringen) und Matthias Sempach (Alchenstorf) je 57,25. 5. u.a. Roger
Brügger (Rubigen), Adrian Laimbacher (Steinerberg), Philipp Laimbacher (Seewen) und Kilian Wenger (Horboden) je 57,00.
Schaffhauser Kantonalfest (121 Teilnehmer/
800 Zuschauer) in Neuhausen am Rheinfall
Schlussgang: Stefan Fausch (Seewis) – Andy Büsser (Niederwil) nach zwölf Minuten gestellt.
Rangliste: 1. Fausch 58,50. 2. Büsser 58,25. 3. Roland Krähenbühl (Gachnang) 58,00. 4. Daniel Bösch
(Zuzwil) 57,75. 5. Urs Meier (Rifferswil) und Roman
Wanner (Thalheim) je 57,50.
Erfolgreicher
Schwingernachwuchs
Schwingen. – Beim Schaffhauser Kantonalen Jungschwingertag, der am
letzten Samstag in Neuhausen zur
Austragung gelangte, waren die Bündner Nachwuchsschwinger sehr erfolgreich. Die Entscheidung in der Kategorie A (Jahrgänge 1990/91) war gar
eine reine Bündner Angelegenheit,
standen sich doch im Schlussgang
Sandro Schlegel (Fideris) und Michi
Haller (Davos) gegenüber. Der 18jährige Prättigauer gewann auch diesen Gang und beendete den Wettkampf mit der Maximal- und Traumnote von 60 Punkten.
Ein weiteres Topresultat gelang in
der Kategorie D (Jahrgang 1996/97)
Christian Biäsch (Sertig), der ebenfalls
die Schlussgangqualifikation schaffte,
dabei aber seinem Gegner unterlag.
Insgesamt erkämpfte sich die Bündner
Delegation in Neuhausen nicht weniger als 20 Zweige. (kr)
Sechs Bündner
Gruppen weiter
Schiessen. – Von den insgesamt
neun teilnahmeberechtigten Bündner
Gruppen an der Schweizer Gruppenmeisterschaft Pistole 50 Meter haben
sich deren sechs für die zweite nationale Hauptrunde qualifiziert. Es
sind dies Sportschützen Rhäzüns
(373 Punkte), Küblis und Chur-Stadt
1 (372), Surselva und Chur-Stadt 2
(371) sowie Pontresina (365). Ausgeschieden sind St.Antönien (365), IgisLandquart (362) und Chur-UOV
(361). (ziv)
IN KÜRZE
Golf. Auf der Alps Tour hat Martin
Rominger (Pontresina) am Sonntag
am Open International de Normandie (50 000 Euro/Par 71) in SaintSaëns/Rouen (Fr) mit 278 Schlägen
(68/70/66/74) den zwölften Platz erreicht.
Fussball. Der FC Wil hat sich für die
neue Saison in der Challenge League
mit dem polnischen Innenverteidiger
Przemek Madry (23 Jahre) und dem
ungarischen Goalie Daniel Totka (20)
verstärkt. Beide haben bis anhin in
ihren Heimatländern in der zweithöchsten Liga gespielt. Madry unterschrieb für eine, Totka für zwei Saisons.
DIE SÜDOSTSCHWEIZ | DIENSTAG, 15. JULI 2008
13
Der «Nomade» aus Pontresina
unterwegs auf der Asien-Tour
Martin Rominger ist aktuell
neben dem Genfer Raphaël
De Sousa der beste Schweizer
Profi-Golfer. Er bestreitet
vorwiegend die Asia-Tour
und ist permanent auf Achse.
Bloss: In seiner Heimat interessiert das kaum jemanden.
Von Kristian Kapp
Golf. – Um das Frustpotenzial beim
Golfen adäquat zu umschreiben,
greift Martin Rominger zu einem
Running Gag der Szene: «Wir sagen
stets: ‘Ich kann es.’» In Tat und Wahrheit wird das Gegenteil gemeint: Man
kann es eigentlich nie, noch besser
spielen geht immer, wer viel kann,
kann noch gar nichts, es gibt keine Limiten nach oben – und der Weg dorthin ist lang. Es ist dies eine Faszination des Golfsports, die den 29-jährigen
Engadiner gepackt hat. «Es geht lange, bis die Arbeit Früchte trägt, es
heisst nicht umsonst, dass Golf die
schwierigste Sportart ist», sagt Rominger. Das Glücksgefühl in Erfolgsmomenten sei deshalb umso grösser –
«für mich», so Rominger, «ists wie eine Droge». Seine Hingabe zum Golf
erklärt er auch dadurch, dass immer
alles anders ist: «Platz, Wetter, Luft,
Klima, alles wechselt mit jedem neuenTurnier, das ist einmalig im Sport.»
Exotische Stationen
Rominger ist derzeit neben dem Genfer Raphaël De Sousa der beste
Schweizer Golf-Professional. Wenn
einer hier über das «Alles, das immer
anders ist» Bescheid weiss, dann er.
Rominger ist seit drei Jahren Profi,
und er bestreitet die Asian Tour. Diese ist hinter der US- und der European Tour die drittstärkste der Welt, er
hofft jedoch, bald auf der höchsten
europäischen Tour startberechtigt zu
sein. Der grosseTraum ist natürlich, ir-
gendwann einmal in Amerika regelmässig inmitten der weltbesten Golfer zu spielen.Aber eben – derWeg an
die US-Tour ist erst recht weit. Deshalb nimmt Rominger auch Umwege
in Kauf, sein Tourplan enthält Destinationen wie Kuala Lumpur, Brunei,
Delhi, Singapur, Jakarta, Hongkong, Hanoi, Siem Reap
(Kambodscha)
oder Kota Kinabalu (Malaysia).
Rominger hat
ausgerechnet,
dass er seit seinem
Übertritt ins Profilager total rund
550 000 Kilometer weit (hin und her)
geflogen ist – das ist umgerechnet 14
Mal um die Erde. «Ich bin ein Nomade», sagt Rominger und lacht.Weil er
immer wieder auch an Turnieren in
Europa und ab und zu auch in Nordamerika teilnimmt, zudem noch gelegentlich in Südafrika trainiert, wechselt er den Kontinent oft im Wochentakt. Eigentlich wohnt Rominger in
Zürich, doch dort trifft man ihn kaum
einmal an, er ist zwölf Monate im Jahr
irgendwo am Golfen.
legen spielte damals Golf.» «Dumme
Sprüche» gab es dennoch kaum. «Der
Erfolg stellte sich relativ schnell ein,
und wenn du Erfolg hast, gibts auch
keine ‘dummen Sprüche’», sagt Rominger.
Ski oder Eishockey? Golf!
Auf der Asian Tour ist Rominger ein
«Outsider», er ist der einzige Schweizer und einer von nur ganz wenigen
Europäern. Doch das ist nichts Neues für ihn. Zum Golf fand der
Pontresiner im Engadin, dort, wo
viele Sportler sagen, in ihrer Jugend hätte es die Wahl zwischen Eishockey und Skifahren gegeben. Rominger
entschied sich für Golf,
er war 13 – es war die
Zeit, als Golf als elitär galt. Rominger
erinnert
sich:
«Kaum einer
meiner Kol-
Rominger spielte auch Tennis, war
Ski-Kadermitglied. Mit 15 entschied
er sich, definitiv auf Golf zu setzen, elf
Jahre später wurde er Profi. Der
Schritt zum Professional war auch ein
Schritt ins Ungewisse. «Zunächst war
es wie ein Teufelskreis. Du brauchst
Sponsoren, doch diese kommen erst
mit den Erfolgen, und diese hast du zu
Beginn halt noch nicht», sagt Rominger. Mittlerweile weiss er sich zu helfen. Einige Sponsoren hat er zwar bereits («Der grosse fehlt noch»), doch
weil diese nicht ausreichen, um die
aufwendige Reiserei zu finanzieren, organisiert Rominger (Golf-)Anlässe, lässt sich
«mieten» und verdient
so das nötige Geld dazu.
«Nach fast drei Jahren
als Profi bin ich etwas
ruhiger geworden»,
gesteht er.
Vor fünf Wochen
gewann er das Tessali e Metaponto Open
in Italien – sein erster
Turniersieg. «Das Turnier gehört zwar bloss
zur Alps Tour (dritthöchste Klasse Europas,
die Red.), aber ein Sieg ist
ein Sieg», sagt Rominger,
denn die Spitze jedes internationalen Turniers sei stark
besetzt. Dennoch: Das (mediale) Echo in der Schweiz ist
gering. «Ich glaube, zwei Mal
brachte das Fernsehen bisher einen Bericht über mich», sagt Rominger. Irgendwann sollen Erfolge auf höheren Stufen folgen,
dann dürfte auch das öffentliche
Interesse steigen. Eilig hat es Rominger nicht. «Beim Golfen
musst du weder mit 16 Weltklasse sein, noch bist du mit 35 zu alt.»
Es braucht Geduld – der Weg ist
lang.
IM Roland Ekström aus Basel neuer Leader
Leaderwechsel an den Schweizer Schach-Meisterschaften in
Samnaun: Weil sich GM Florian
Jenni und GM Joe Gallagher
gestern im Spitzenkampf nach
nur elf Zügen auf ein Remis
einigten, setzte sich IM Roland
Ekström an die Tabellenspitze.
Von Markus Angst
Schach. – Der dreifache Schweizer
Meister Roland Ekström (Basel) bezwang in der fünften Runde IM Markus Klauser (Belp) und hat als Einziger vier Punkte auf dem Konto. Damit
hat er nach wie vor intakte Chancen,
die für eine Grossmeister-Norm nötigen sieben Punkte aus neun Runden
zu holen. Florian Jenni (Zürich) folgt
mit einem halben Punkt Rückstand
auf Ekström. Die beiden treffen in der
zweitletzten Runde des Titelturniers
am Donnerstag aufeinander.
Zum Spitzenreiter aufgeschlossen
Im Hauptturnier I schloss IM Simon
Williams (England), der Aurelio Colmenares (Breganzona) bezwang, zu
Spitzenreiter GM Mikhail Ulibin
(Russland), der gegen GM Daniel
Gormally (England) remisierte, auf.
Unter den neun Verfolgern mit einem
halben Punkt Rückstand befinden
sich auch die drei Schweizer Markus
Räber (Buchrain), Zeno Kupper (Herrenschwanden) und Patrik Hugentobler (Volketswil). Als bester Bündner liegt JonasWyss (Passugg-Araschgen) mit 31⁄2 Punkten auf dem 22.
Platz.
Partien der 6. Runde (heute, 13 Uhr, Schulzentrum
Samnaun-Compatsch): Ekström – Huss, Carron –
Jenni, Gallagher – Sedina, Klauser – Raetsky, Gerber
– Landenbergue.
Zusammenschluss an der Spitze
Im Senioren-Titelturnier kam es zum
grossen Zusammenschluss an der
Tabellenspitze. FM Hans Karl (Kindhausen) und Eugen Fleischer (Winterthur), die gegen Jürg Morf (Landschlacht) bzw. Pierluigi Schaad (Chur)
gewannen, schlossen zu Leader FM
Peter Hohler (Aarburg), der gegen
Olivier Noyer (Thônex) remisierte,
auf.
Ranglistenspitze: 1. GM Mikhail Ulibin (Rus) und IM
Simon Williams (Eng) je 41⁄2. 3. Markus Räber (Buchrain), Zeno Kupper (Herrenschwanden), Patrik Hugentobler (Volketswil), GM Miron Sher (USA), GM
Keith Arkell (Eng), GM Daniel Gormally (Eng), GM
Thomas Pähtz (D), GM Frank Holzke (D) und IM Ali
Habibi (D) je 4. Ferner: 15. WGM Tatjana Lematschko (Zürich) 31⁄2. 33. WIM Monika Seps (Oberengstringen) 3. 53. WFM Alexandra Wilson (Eng/Schweizer
Bürgerin) 21⁄2.
Schweizer Schachmeisterschaften in Samnaun
5. Runde. Männer-Titelturnier: Jenni – Gallagher
1 1
⁄2: ⁄2. Ekström – Klauser 1:0. Landenbergue – Carron
1 1
⁄2: ⁄2. Sedina – Raetsky 1⁄2:1⁄2. Huss – Gerber 1:0.
Rangliste: 1. IM Roland Ekström (Basel) 4. 2. GM
Florian Jenni (Zürich) 31⁄2. 3. GM Joe Gallagher (Neuenburg) und FM Julien Carron (Bramois) je 3. 5. IM
Andreas Huss (Lausanne), GM Alexander Raetsky*
(Rus) und WGM/IM Elena Sedina* (It) je 21⁄2. 8. IM
Markus Klauser (Belp) 2. 9. IM Claude Landenbergue (Onex) 11⁄2. 10. IM Richard Gerber (Genf) 1.
* nicht titelberechtigt.
Hauptturnier I. Wichtigste Resultate: Ulibin – Gormally 1⁄2:1⁄2. Pähtz – Holzke 1⁄2:1⁄2. Sher – Arkell 1⁄2:1⁄2. Williams – Colmenares 1:0. Hugentobler – Muheim 1:0.
Habibi – Nuri 1:0. Räber – Hubschmid 1:0. Tordeur
– Kappeler 1⁄2:1⁄2. Kriste – Kupper 0:1. Jenal – Jurek
0:1. Elfert – Lematschko 0:1. Seps – Dürig 1⁄2:1⁄2.
Wichtigste Partien der 6. Runde (heute, 13 Uhr,
Schulzentrum Samnaun-Compatsch): Williams – Ulibin, Holzke – Sher, Arkell – Hugentobler, Gormally –
Habibi, Räber – Pähtz, Jurek – Kupper, Kappeler –
Kelecevic, Hindermann – Wyss, Colmenares – Paleologu, Muheim – Gähwiler, Lematschko – Grinfeld,
Duport – Seps, Illijin – Wilson.
Senioren-Titelturnier: Hohler – Noyer 1⁄2:1⁄2. Karl –
Morf 1:0. Fleischer – Schaad 1:0. Maurer – Zesiger
1 1
⁄2: ⁄2. Rickenbach – Bürgi 1⁄2:1⁄2.
Rangliste: 1. FM Hans Karl (Kindhausen), FM Peter
Hohler (Aarburg) und Eugen Fleischer (Winterthur)
je 31⁄2. 4. Horst Zesiger (Neftenbach), Fritz Maurer
(Bern), Olivier Noyer (Thônex) und Jürg Morf (Landschlacht) je 21⁄2. 8. Pierluigi Schaad (Chur) 2. 9. Jakob Bürgi (Küsnacht) 11⁄2. 10. Jakob Rickenbach
(Hergiswil) 1.
Partien der 6. Runde (heute, 13 Uhr, Schulzentrum
Samnaun-Compatsch): Schaad – Karl, Zesiger –
Hohler, Rickenbach – Fleischer, Bürgi – Noyer, Morf
– Maurer.
Resultate der Bündner. Hauptturnier I: Toni Preziuso (Chur) – Gabriel Gähwiler (Neftenbach) 0:1. Jean–
Pierre Z’Berg (Zürich) – Jonas Wyss (Passugg–
Araschgen) 0:1. Paul Risch (Chur) – Gabriele Botta
(Gorduno) 0:1. Andri Arquint (Samnaun-Compatsch) – Mosab Ghattour (Lyb) 0:1. Patrick Schmid
(Chur) – Roman Freuler (Winterthur) 1:0. Thomas
Brunold (Chur) – Matthias Stucki (Lützelflüh-Goldbach) 1:0. David Weisstanner (Celerina) – Benjamin
Seitz (Reinach/BL) 0:1. Jürg Butzerin (Peist) – Nicolas Duport (Vessy) 0:1. Eric Sommerhalder (Riehen)
– Christian Binggeli (Chur) 1⁄2:1⁄2. Rafael Scheel (Chur)
– Marc Schaerer (Veyrier) 1:0.
Hauptturnier II: Rolf Schärer (Wettingen) – Thomas
Eberle (Chur) 0:1. Karl Wilhelm (Baden) – Toni Paganini (St. Moritz) 0:1. Silvio Grass (Samedan) – Alois
Schöpfer (Root) 1:0. Jeannine Schweizer (Wil/SG) –
Walter Leuenberger (Samedan) 1⁄2:1⁄2.
Senioren-Titelturnier: Eugen Fleischer (Winterthur)
– Pierluigi Schaad (Chur) 1:0.
Allgemeines Seniorenturnier: Trudy André (Uetendorf) – Willy Ingold (Zuoz) 1⁄2:1⁄2.