Parkett und Fußbodenheizung
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Parkett und Fußbodenheizung
Parkett und Fußbodenheizung Grundsätzlich ist Parkett zur Verlegung auf Fußbodenheizung geeignet. Es müssen jedoch einige Punkte bei der Auswahl des Parkettbodens beachtet werden. Im Einzelnen sind das: 1. 2. 3. 4. 5. 6. Art der Fußbodenheizung Holzart Parkettart Vorbereitung des Untergrundes Klebstoffauswahl Pflege 1. Art der Fußbodenheizung Der gebräuchlichste Heizungstyp ist die Warmwasser-Fußbodenheizung. Mit diesem Heizungstyp sind über viele Jahre Erfahrungen gesammelt worden. Er hat sich bewährt und ist sehr gut für Parkettböden geeignet. Bei diesem System darf die max. Oberflächentemperatur des verlegten Parkettbodens 26°C nicht überschreiten. Auf keinen Fall darf unser Parkett auf eine Elektro-Fußbodenheizung verlegt werden. Bei solchen Heizungssystemen ist ein gemäßigtes Auf- bzw. Abheizen nicht möglich. Hier ist mit großen Temperaturschwankungen sowohl in der Intensität, als auch in der Geschwindigkeit zu rechnen. Dieser extreme Einfluss könnte zu irreparablen Schäden an Ihrem Parkettboden führen. 2. Holzart Ein sehr wichtiger Gesichtspunkt ist die Wahl der zu verlegenden Holzart. Holz ist ein hygroskopischer Baustoff. Dieser passt sich den jeweiligen raumklimatischen Bedingungen an (siehe auch Punkt „5. Pflege“ in diesem Dokument). Es sollten ruhige, möglichst wenig und langsam arbeitende Hölzer gewählt werden. Sie sollten ein niedriges differenzielles Quell- und Schwundverhalten aufweisen. Helle Holzarten gelten grundsätzlich als Problemhölzer. Dunkle Hölzer sind daher bei der Auswahl zu bevorzugen. Fugen erscheinen, auch wenn sie nur klein bzw. nicht verschmutzt sind, durch fehlendes Licht (Schattenwurf) dunkel. Bei gleicher Fugenbreite sind die optischen Beeinträchtigungen bei hellen Hölzern daher stärker als bei dunklen. Besonders die Holzarten Buche und Ahorn kanadisch arbeiten (quellen und schwinden) sehr stark. Weiterhin neigen einige Holzarten - unter anderem Wenge - auf Fußbodenheizung zur Rissbildung. Aus diesem Grund geben wir Buche, Ahorn und Wenge zur Verlegung auf Fußbodenheizung nicht frei. Die besten Erfahrungen mit Parkett auf Fußbodenheizung sind mit der Holzart Eiche und den meisten Exotenhölzern gemacht worden. 3. Parkett-Art Innerhalb der einzelnen Parkettarten sollten Ausführungen mit möglichst geringer Breite bevorzugt werden. Geeignete massive Parkettarten sind: Mosaikparkett 8mm sehr gut Lamparkett 10mm wenig bis ungeeignet Stabparkett 10mm gut Stabparkett 15mm gut Stabparkett 22mm gut Landhausdielen wenig bis ungeeignet Hochkantlamelle gut Geeignete mehrschichtige Parkettarten sind: NaBo Parkett Landhausdielen 3-Schicht NaBo Parkett Antikdielen VINTAGE NaBo Parkett Landhausdielen 2-Schicht 2-Schicht G-Park + G-Park Strong 2-Schicht G-Park Maxi 2-Schicht G-Park Maxi XL G-Park 3-Schicht Massivdiele G-Park 2-Schicht Massivdiele gut gut gut sehr gut sehr gut gut bis sehr gut gut gut Auch Fertigparkett, welches für die schwimmende Verlegung vorgesehen wurde, (z.B. G-Park 3Schicht-Landhausdielen) sollte bei Verlegung auf Fußbodenheizung grundsätzlich vollflächig verklebt werden. Hier verringert diese Verlegeart den Wärmedurchlasswiderstand erheblich und vereinfacht auch die Handhabung der Heizung (Achtung! Bei schwimmender Verlegung besteht die Gefahr der Kondenswasser-Bildung). 4. Vorbereitung des Untergrundes Grundsätzlich gelten alle Anforderungen eines ungeheizten Estrichs auch bei einem beheizten Estrich. Zusätzlich ist jedoch der Estrich unmittelbar vor der Verlegung nach einem bestimmten Schema aufzuheizen. Dies muss in schriftlicher Form festgehalten werden (Aufheizprotokoll des Zentralverbandes für Parkett). Nach dem Aufheizen des Estrichs und generell vor der Verlegung des Parkettbodens ist es zwingend erforderlich, dass der Estrich auf seinen Feuchtegehalt hin geprüft wird. Entsprechende Messpunkte sind beim Einbringen des Estrichs durch den Estrichleger herzustellen. Insbesondere dann, wenn es sich um einen Estrich mit Fußbodenheizung handelt. 5. Klebstoffauswahl Bei der Auswahl des Klebstoffes muss dessen Eignung für den Einsatz auf einer Fußbodenheizung berücksichtigt werden. Ebenso ist die Klebstoff Auswahl unter Berücksichtigung der Holz- und Parkettart zu treffen. Grundsätzlich sind Klebstoffe mit einem möglichst geringen Schadstoffanteil zu bevorzugen. Hierzu zählen vor allem 1-komponentige, lösemittelfreie SMP Klebstoffe. Diese haben bis auf wenige Ausnahmen jedoch den Nachteil, dass Sie Weichmacher enthalten. Diese können bei Parkettböden ohne seitliche Profilierung (Nut-Feder) wie Mosaikparkett, Industrieparkett und Lamparkett zu dunklen Fugen durch Weichmacherwanderung in Verbindung mit Parkett-Lack und -Öl führen. Bei vorgenannten Parkettböden ist auf einen 2-komponentigen Klebstoff zurück zu greifen um diese unerwünschten, optischen Beeinträchtigungen an der Parkettoberfläche zu vermeiden. 6. Pflege Hochwertige Versiegelungssysteme verhindern über lange Zeit das Eindringen von Staub und Schmutz. Zum Reinhalten genügt im allgemeinen das Abkehren oder Staubsaugen der Parkettfläche. Bei starker Verschmutzung sollten Sie mit einem gut ausgewrungenen Lappen (nebelfeucht) wischen. Um die Schönheit der Oberfläche zu erhalten, ist der gelegentliche Einsatz eines geeigneten Pflegemittels (z.B. Pallmann Vollpflege oder Bona Tech Cleaner) erforderlich. Auch für eine intensive Grundreinigung stehen geeignete Mittel (z.B. Bona Tech Remover) zur Verfügung. Auf Grund der hygroskopischen Eigenschaften von Holz, sind die raumklimatischen Bedingungen von entscheidender Bedeutung für die Werterhaltung Ihres Parkettbodens. Auf die Einhaltung eines gesunden Raumklimas ist daher ein besonderes Augenmerk zu legen. Es sollten stets eine relative Luftfeuchtigkeit von 55 bis 60% und eine Raumtemperatur von ca. 20°C herrschen. Bei einer laufenden Fußbodenheizung ist es mit konventionellen Mitteln leider nicht möglich, diese relative Luftfeuchtigkeit einzuhalten. Es muss daher ein, auf das Raumvolumen abgestimmtes, Luftbefeuchtungsgerät eingesetzt werden. Wird über einen gewissen Zeitraum eine relative Luftfeuchtigkeit von 45% unterschritten, so kann dies beim Parkettboden zu dauerhaften Schäden führen. Wir empfehlen Ihnen daher die Luftfeuchtigkeit mittels eines Hygrometers ständig zu überprüfen. Bei Berücksichtigung all dieser Punkte werden Sie auch bei einer Fußbodenheizung über lange Zeit große Freude an Ihrem Parkettboden haben. Stand 12.11.2015