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informationen
zur sexualpädagogik und sexualerziehung
D E UT S C HE G E S E L L S C H A FT FÜ R G E S C H L E C HT S E R ZI E H UN G E .V. B ON N
Mitglied der World Association for Sexology (WAS)
28. Jahrgang
DRUCK – AUSGABE
Heft 3 2005
www.dgg-ev-bonn.de ISSN 0935-2643
Karla Etschenberg
Eine Krankheit namens Mann
Unsere Ehrenvorsitzende Dr. Etschenberg demonstrierte das
für Sexualpädagogik immer mehr vernachlässigte Fach Biologie und seine Didaktik exemplarisch: Der Mann, eine
aussterbende Spezies? Die soziale und genetische „Behinderung“ - „Mensch, Mann, - was wird aus dir?“
Fakten und Visionen
1
Das traditionelle Bild vom Mann
1.1
Ebenbild Gottes (Genesis 2)
Unser traditionelles Welt- und Menschenbild ist geprägt durch den Schöpfungsbericht im Alten Testament. Bezüglich der Bedeutung des Mannes im Verhältnis zur Frau ist vor allem der Text aus Genesis 2 relevant: "Dann sprach Gott der Herr: ‚Es ist nicht gut,
dass der Mensch allein bleibt. Ich will ihm eine Hilfe
machen, die ihm entspricht.’ Da ließ Gott der Herr den
Menschen in einen tiefen Schlaf fallen, nahm eine seiner Rippen und verschloss ihre Stelle mit Fleisch. Gott
der Herr bildete aus der Rippe, die er vom Menschen
genommen hatte, eine Frau und führte sie dem Menschen zu. Und Adam sprach: ‚Dieses da ist endlich Gebein von meinem Gebein und Fleisch von meinem
Fleisch.’ "
Hier wird der Mann als Ebenbild Gottes dargestellt und
die Frau wird dem Mann zuliebe hinterher in die Welt
gesetzt. Die Existenz von Frauen erscheint als Zugeständnis an die Bedürfnisse des Mannes. Würde er ihre
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Hilfe nicht brauchen, dann gäbe es keine Frauen.
Wichtig zu wissen ist, dass dieser Text auch heute noch
in Religionsbüchern für Kinder vorkommt (vgl.
Halbfas, 1985), und so (immer noch) großen Einfluss
auf die Vorstellungen von Menschen bezüglich der
Rolle von Mann und Frau in dieser Welt hat.
Aus dem Inhalt
Seite
Eine Krankheit namens Mann
1
Zur Jahrestagung 2005
Verleihung Ehrenmitgliedschaft
Literatur
Bericht vom WAS – Weltkongress
Zur fächerübergreifenden Sexualerziehung
Mit Vielfalt umgehen – Downloadhinweis
Fortpflanzungsmedizin
Zum W A D 2005-09-13
Vor 25 Jahren
Literaturkritik
Aus dem Vorstand
DGG/ASF Forschung
Aus dem Ausland
Das Letzte
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Herzliche Einladung zur
DGG -Jahrestagung 2004
nach Würzburg
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DRUCK – AUSGABE
Heft 3 2005 Seite 1
1. 2
Ergebnis einer "Zuchtwahl" (Darwin 1871)
Darwin hat im 19. Jahrhundert mit seiner Abstammungslehre diese und andere Sichtweisen des Schöpfungsberichts heftig erschüttert, aber das Verhältnis
von Mann und Frau hat er mit seinen Analysen nicht
verändert.
Er sieht den Mann in vielen Punkten der Frau überlegen, führt das aber nicht auf einen "göttlichen" Einfluss
bei der Schaffung von Männern und Frauen zurück,
sondern auf die sogenannte Zuchtwahl: Unter bestimmten Lebensbedingungen sind bestimmte Eigenschaften
ein Vorteil und erhöhen die Überlebenschancen eines
Organismus, erhöhen aber auch die Attraktivität in der
Geschlechterbeziehung und führen so zu mehr Nachkommen, die dann wieder diese Eigenschaften ausbilden und weitergeben.
Den Mann beschreibt Darwin so: "Es kann kaum bezweifelt werden, dass die bedeutendere Rolle Größe
und Kraft des Mannes im Vergleich zum Weibe ..., sowie sein größerer Mut und seine Kampfsucht, hauptsächlich von der Vererbung seiner halbmenschlichen
Vorfahren herrühren. Die Charaktere werden nun während der langen Zeit menschlicher Wildheit durch die
Erfolge der stärksten und kühnsten Männer im allgemeinen Kampf ums Dasein, wie auch im Kampf um
den Besitz des Weibes erhalten oder sogar noch erhöht
worden sein." Er fährt dann fort: "Der Hauptunterschied der intellektuellen Fähigkeiten beider Geschlechter zeigt sich darin, dass der Mann zu allem,
was er unternimmt, eine vorzüglichere Leistung als das
Weib aufzuweisen vermag, ob es nun tiefes Denken,
Vernunft und Imagination oder bloß der Gebrauch der
Sinne und Hände erfordert" (Darwin 1871, S. 343/344).
Nur zu gerne wurde diese Sichtweise von Mann und
Frau in der Folgezeit verschmolzen mit dem Mythos
vom Mann als Ebenbild Gottes.
2
Der Mann als "zweites Geschlecht"
Grundsätzlicher als durch Darwin konnte das traditionelle Bild vom ursprünglich erschaffenen Mann und
der nachträglich erschaffenen Frau erschüttert werden
durch die Erkenntnisse der Embryologie: Der menschliche Embryo ist zweigeschlechtlich angelegt, auch
wenn man glauben könnte, durch bestimmt
Chromosome sei von der Befruchtung an festgelegt,
welches Kind männlich oder weiblich wird. Wird eine
Eizelle, die immer ein X-Chromosom enthält, von einer
Samenzelle, die ebenfalls ein X-Chromosom enthält
befruchtet, so entsteht ein genetisch weiblicher Embryo. Wird die Eizelle hingegen von einer Samenzelle,
die ein Y-Chromosom enthält, befruchtet, so entsteht
ein genetisch männlicher Embryo. Aber: Es gibt keine
zwangsläufige Entwicklung aus einem XY-Embryo zu
einem typisch männlichen Kind. Es müssen mehrere
(störanfällige) Bedingungen erfüllt werden, damit sich
aus dem zweigeschlechtlichen Embryo ab der 6. Woche der Körper eines Jungen entwickeln kann. Selbst
der biologische Laie erkennt auf den ersten Blick, dass
der zweigeschlechtliche Embryo zumindest äußerlich
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DGG- Informationen: 28. Jahrgang
DRUCK – AUSGABE
aussieht wie ein Mädchen, und wenn eine der Bedingungen nicht erfüllt ist, kann aus dem Embryo kein
richtiger Junge werden (vgl. Drews 1993; Zankl 1999).
Die durch die Geschichte nach Genesis 2 nahegelegte
Zuerkennung einer biologischen Vorrangigkeit des
Mannes erweist sich als unhaltbar. "Die Biologie beweist, dass nicht die Frau, sondern der Mann das zweite Geschlecht ist" (Jones 2003, S. 21). Interessant ist,
dass diese Sicht vom weiblichen und männlichen Körper bisher kaum Eingang in die Literatur und in Biologiebücher der Schule gefunden hat.
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Apropos Zuchtwahl ...
Darwin stellt fest: "Wenn je ein Verzeichnis der bedeutendsten Männer und Frauen auf dem Gebiet der
Dichtkunst, Malerei, Bildhauerei, Musik, Geschichte,
Naturwissenschaften und Philosophie hergestellt und
unter jedem Gegenstand ein halbes Dutzend Namen
verzeichnet würden, so könnten beide Listen nicht den
Vergleich miteinander bestehen." Er folgert, dass das
Durchschnittsmaß der geistigen Befähigung beim
Mann von Natur aus größer sein muss als das des Weibes (Darwin 1871, S. 345).
Es erhebt sich die Frage: Wenn diese hervorragende
Stellung des Mannes das Ergebnis einer Zuchtwahl
war, ist es dann nicht nur noch eine Frage der Zeit, dass
sich die Merkmale von Männlichkeit verändern und
anpassen werden? Wer braucht heute in den Industriestaaten noch den starken emotionslosen Kämpfer, den
Bärenjäger, den Retter der Frauen und Kinder? Den
Typ Mann, der in grauer Vorzeit Vorlage war für den
Mythos vom Mann als Ebenbild Gottes und der von
Darwin vor 130 Jahren beschrieben wurde?
Frauen in den Industriestaaten brauchen den Typ Mann
heute nicht mehr. Müsste dieser Typ Mann als nicht
langsam aussterben oder schon ausgestorben sein, weil
er in dieser Form überflüssig, ja vielleicht sogar lästig
geworden ist? Immerhin bevölkert dieser Typ von
Mann auch als gefährlicher Raser die Autobahnen und
als Gesetzesbrecher die Gefängnisse wegen diverser
geschlechtstypischer
unsozialer
Verfaltensbereitschaften (Gewaltverbrechen). Und in
terroristischen und kriegerischen Auseinandersetzungen liegen diese Männer zweifellos mit ihrem Engagement auch an einsamer Spitze.
Nein, er stirbt so leicht nicht aus. Weder Mann noch
Frau haben in absehbarer Zeit eine Chance, sich grundlegend im Sinne einer Anpassung genetisch zu verändern. Die Änderungen genetischer Programme als
Konsequenz von Zuchtwahl braucht viel mehr Zeit als
die Änderung gesellschaftlicher Realitäten.
Und solange s i e i h n aufgrund einer angeborenen
weitgehend unbewussten Reaktionsbereitschaft auf bestimmte Merkmale als Vater ihrer Kinder bevorzugt,
weil er der Starke und Dominante ist, und solange e r
s i e aufgrund einer vorbewussten angeborenen Reaktionsbereitschaft bevorzugt, weil sie ihm gefällig ist,
kann sich genetisch nichts ändern, und es steht
schlecht um eine "moderne" Zuchtwahl (vgl. GEO
Wissen 2000).
Heft 3 2005
4
Das heutige Bild vom Mann
4.1
Das eigentlich "schwächere" Geschlecht
Aktuelle Statistiken und Analysen zum "starken" Geschlecht (vgl. Hurrelmann/Kolip, 2002) gipfelten vor
einiger Zeit in einem Spiegelartikel mit dem Titel "Eine Krankheit namens Mann" (Der Spiegel, 2003).
In Deutschland verloren zwischen 1991 und 1995 beispielsweise doppelt so viele Männer wie Frauen ihren
Arbeitsplatz. Für Frauen gab es 210000 zusätzliche
Jobs, für Männer 400000 weniger. ... Frauen sind auf
dem Vormarsch, und obwohl sie noch einen weiten
Weg vor sich haben, fühlen die Männer sich bedroht
und reagieren mit Aggression gegen die Frauen und
gegen sich selbst" .
Alles deutet darauf hin, dass der Mann das eigentlich
"schwächere" Geschlecht ist. Nicht nur seine Lebenserwartung ist deutlich geringer als die der Frauen, seine
Anfälligkeit für Krankheiten und Verhaltensstörungen
ist offenbar größer.
Man fragt sich verdutzt, ob die von Darwin so trefflich
skizzierten Ergebnisse von Zuchtwahl, die den Mann in
eine eindeutige Vormachtstellung gebracht haben,
überhaupt eine genetische Grundlage hatten/haben.
Aktuell kommt auch noch das Problem abnehmender
Potenz hinzu. Die Spermienzahl sinkt und Jones (2003,
S. 306) prophezeit: "Wenn es so weiter geht, werden
die Bewohner der Industrieländer bis zum Ende unseres Jahrhunderts gar keine Samenzellen mehr produzieren."
5
4.2
Das Y-Chromosom - ein schwächelnder Einzelgänger
Das Y-Chromosom ist wesentlich kleiner als sein Partner das X-Chromosom, aber sind das überhaupt richtige Partner? Alle anderen Chromosomen - auch das XChromosom der Frau - haben einen echten Partner, mit
dem sie beim sogenannten Crossing over Teile austauschen können. Das ist dem Einzelgänger YChromosom verwehrt. Nur ganz kleine Abschnitte an
den Enden können sich mit dem X-Chromosom austauschen. Das führt anscheinend zu einer Schwächung
dieses Chromosoms über viele, viele Jahrhunderte
hinweg. Genetiker behaupten, es seien nur ein Drittel
so groß wie zu Beginn seiner Karriere. Prognose: In
125000 Jahren gibt es das Y-Chromosom nicht mehr.
4. 3
... und die soziale Vorrangstellung?
Seitdem es Frauen in den Industriestaaten möglich ist,
die gleichen Chancen zur selbstbestimmten Lebensgestaltung wahrzunehmen wie Männer, verändert sich einiges. Frauen machen Karriere, zum Teil mit Familie
bzw. eigenen Kinder zum Teil ohne, sind erfolgreich in
Wirtschaft, Forschung und Politik (nur bei den Gewaltverbrechen scheinen sie nicht so recht aufzuholen).
Clare (2002, S. 11/12) zieht folgende Bilanz: "Die
männliche Macht wird untergraben. Überall in Europa
- in den Grundschulen, den weiterführenden Schulen
und auch auf den Universitäten - zeigen Mädchen inzwischen bessere Leistungen als Jungen. In der europäische Union schließen 20% mehr Frauen ihr Studium
ab als Männer. Beim Verlassen der Schule oder Universität können sich Frauen bessere Chancen auf einen
Arbeitsplatz ausrechnen.
Quellen: Clare, A.: Männer haben keine Zukunft. Deutsch von
Ch. Strüh. Scherz Verlag. Bern/München/Wien. 2002; Darwin, Ch.:
Die Abstammung des Menschen und die Zuchtwahl in geschlechtlicher Beziehung. Leipzig. 187; Drews, U.: Taschenatlas der Embryologie. Thieme Verlag. Stuttgart 1993; GEO Wissen: Frau & Mann –
Alte Mythen – Neue Rollen. Nr. 26. Gruner + Jahr. Hamburg. 2000;
Hurrelmann, K./Kolip, P.: Geschlecht, Gesundheit und Krankheit.
Verlag Hans Huber. Bern 2002; Jones, St.: Der Mann – ein Irrtum
DGG- Informationen: 28. Jahrgang
Eine Welt ohne Männer?
Stirbt der Mann aus oder wird er zeugungsunfähig,
dann wäre zumindest vordergründig die sexuelle Fortpflanzung beim Menschen gefährdet. Ohne Sexualität
säßen wir - sehr vereinfacht ausgedrückt - wahrscheinlich noch in Afrika auf den Bäumen, weil unser Erbgut
nicht ständig rekombiniert würde.
Wohlweislich forscht man deshalb schon heftig an alternativen Möglichkeiten der sexuellen Fortpflanzung.
Die Fortpflanzungsmedizin macht inzwischen fast alles
möglich - und den Mann überflüssig.
Vor diesem Hintergrund lohnt sich die Frage: Mensch,
Mann, was wird aus Dir?
Ein seriöse Antwort auf diese Frage ist selbstverständlich nicht möglich. Aber man kann über die Vision einer Welt ohne Männer trefflich spekulieren und diskutieren.
Die schlechteste Alternative wäre die, dass sich der
hier kritisch diskutierte Typ Mann dadurch unentbehrlich zu machen versucht, dass er die Welt in einen Zustand zurück versetzt, in dem der emotionslose Kämpfer, Bärenfänger und Retter von Frauen und Kindern
wieder gefragt wäre.
Dagegen gäbe es nur eine Lösung: Frauen müssen der
„Zuchtwahl― nachhelfen und nur noch den Typ Mann
zur Fortpflanzung zulassen, der in die moderne Welt
passt und seinen Anspruch auf „natürliche― Vormachtstellung aufgibt. Wie aber bringt man Frauen zu so einem vorausschauenden (Sexual- und Fortpflanzungs)Verhalten?
Der Vortrag entspricht im Wesentlichen einem
Vortrag, der anlässlich der DGG-Jahrestagung
2004 „Sexualitäten und Behinderung
in Warnemünde gehalten wurde.
der Natur? Deutsch von S. Vogel. Rowohlt. Reinbek. 2003; Halbfas,
H. (Hrg.): Religionsbuch für das 3. Schuljahr. Patmos Verlag. Düsseldorf. 1985; Rinard, M.: Unter vier Augen. 13.Auflage. Erich
Hoffmann Verlag. Heidenheim/Brenz. 1949; SPIEGEL, DER: Eine
Krankheit namens Mann. Heft 38. Hamburg. 2003; Zankl, H.: Phänomen Sexualität – Vom kleinen Unterschied der Geschlechter.
Darmstadt. 1999 ; Div. Internetseiten
DRUCK – AUSGABE
Heft 3 2005 Seite 3
Einladung zur Jahrestagung 2005
Termin: 7. - 9. 10. 2005 in Würzburg
Wünsche, Anträge und Anregungen erbitten wir an die Geschäftsstelle.
Thema: Sexualerziehung ... „von Anfang an und ein Leben lang!“
Die Tagung wird finanziell unterstützt von den Lehrerverbänden VBE und BLLV sowie von J&J.
Insbesondere werden Fahrtkosten für
ausländische Gäste und Referenten
übernommen. Hiefür danken wir ganz
herzlich.
Gleichzeitig erinnere ich dankbar an unser leider viel zu früh verstorbenes Mitglied Hans Proske. Er wurde von uns
stellvertretend für den BLLV mit der
DGG geehrt. Diese Radierung wird in
diesem Jahr dem VBE für seine Förderung der satzungsgemäßen Aufgaben der
DGG verliehen.
Die Urkunde zur Ehrenmitgliedschaft
wurde Vilmos Szilágyi am 21. 5. 2005 in
Budapest verliehen. Ein freundschaftlicher
Besuch im Arbeitszimmer gab einen Einblick in das bewegte Leben und das umfassende Werk des Geehrten.
Herzlichen Glückwunsch und alles Gute unserem ungarischen Freund und Ehrenmitglied !
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DGG- Informationen: 28. Jahrgang
DRUCK – AUSGABE
Heft 3 2005
Motivierung zum Mitmachen an
der DGG - Jahrestagung 2005
Als Vorsitzender der DGG e.V. Bonn lade ich nicht nur
die Mitglieder ganz herzlich zum aktiven Mitmachen bei
der Jahrestagung der DGG 2005 ein. Die Form des Hearings meint, wir wollen uns selbst „anhören―, um uns
wieder ein Stück mehr fachkompetent zu machen. Dazu
stellen wir Öffentlichkeit durch Gäste her. In der Diskussion hoffen wir, neue Anregungen für unsere weitere Arbeit zu finden, auch um der Lösung des schwierigen
Themas Sexualerziehung „longlifelearning― näher zu
kommen. Leider können wir für die Tagung in Würzburg
nicht zu großzügige finanzielle Zusagen tätigen, da wir
ausschließlich ehrenamtlich arbeiten und auf Spenden für
die Finanzierung unserer Aufgaben angewiesen sind. Die
Mitgliedsbeiträge werden nur für satzungsgemäße Zwecke eingesetzt. Deshalb bitten wir bei einer Zusage auch
für sich selbst zu prüfen, ob die anfallenden Auslagen
nicht durch eine andere Instanz „abgefedert― werden können.
Zur Arbeitserleichterung erbitte ich das Statement/Referat/Redebeitrag digital. Den Basissatz benötigen wir für eine mögliche Resolution.
Zum Stand der Jahrestagung 2005
Zeit: Freitag, 7. 10. bis Sonntag, 10. 10. 2005
Ort: D-97078Würzburg, Gustav-Walle-Schule,
Schwabenstr. 12,
- vom Bahnhof direkt mit Haltestelle Linie 12Thema: Sexualerziehung „longlifelearning“
Veranstaltungsform: Gesellschaftstagung: Ehrung,
Neuwahl und Fachpodium HEARING
Moderation: Bundesvorsitzende Dipl. Päd. Linus
Dietz und Dr. Christina Walther
Tagungsgebühr *: Institutionen 50 €; Nichtmitglieder
20 €; Mitglieder 10 €
Referentinnen/Referenten
 Gründungs- und Ehrenvorsitzender
Prof. Dr. Rudi Maskus
 Ehrenvorsitzender Prof. Dr. Norbert Kluge
 Ehrenvorsitzende Prof. Dr. Karla Etschenberg
 Prof. Dr. Herbert Meyer
 Schulrätin Hildegund Rüger, VBE
 Rektor Franz Werthmann, BLLV
 Rektor i. R. Dr. Rolf Pommerening
 Soz. Päd. Karin Baumgärtner
 Ruppert Heidenreich, Ministerium NRW
 Dipl. Psych. Winfried Loosch
 Dr. Monika Böhme, ÄGGF




NN AIDS-Prävention
NN Sexueller Missbrauch
Dipl. Päd. Rektor Linus Dietz
DGG- Informationen: 28. Jahrgang
Geplante Tagesordnung
Donnerstag, 7. 10., 18 Uhr: Organisationsteam vor
Ort; Anreise und Presseeinladung; Gespräch mit örtlichen Medien; Tagung der Forschungsgruppe
DGG/ASF - auf Anmeldung Freitag, 8. 10., ab 16 Uhr: Vorbereitungsteam; auf
Wunsch Stadtführung, Erfahrungsaustausch mit örtlichen und regionalen Institutionen, Referenten und Gästen; Sitzung der DGG Bayern e.V.
19.30 Uhr Gesellschaftsabend der DGG e. V. Arbeitsbilanz 2005 mit Rechenschafts-, Revisionsberichten und Neuwahl, Anträge, Resolution, Sonstiges und
Abendessen * mit Ehrungen;
Abendprogramm nach Wunsch.
Samstag, 9.10., 9.30 Uhr Begrüßung/Logistik/
Referentenabsprache, Kaffeepause *
10 Uhr s.t. bis 12.30 Uhr Hearing:
„Sexualerziehung – Von Anfang an und ein Leben
lang“
Thematische Einführung: Der Bundesvorsitzende
Angemeldete Fachbeiträge mit pointierten Statements
- etwa halbstündig mit Aussprache Gemeinsames Mittagessen -Tagungsgetränke *
14 Uhr bis 17 Uhr Fortsetzung;
Bezüge zur Praxis; Gästebeiträge; Auslandserfahrungen (Ungarn, Polen, Schweden) mit
Diskussion, Ausblick, Resolution 2005
„Hierzu ergeht folgende Stellungnahme …. ―
(Um Vorschläge darf ich jetzt schon bitten.) - Presse 17 Uhr Ende der Veranstaltung: Schlusswort durch die
Stellv. Bundesvorsitzende
20 Uhr Gemeinsamer Abend mit kulturellem Schwerpunkt (Vorschläge erbeten)
Sonntag, 21. November, 9.30 Uhr:
Pressearbeit, erweiterte Vorstandssitzung, nach Absprache Besuch und Führung in Würzburg und Ende
der Tagung gegen 16 Uhr mit individueller Rückfahrt.
Information zur Anmeldung zum Selbstbuchen (siehe
Anlage)
Bitte aus fiskalischen Überlegungen im Hotel
selbst zahlen. Zimmervermittlung auf Bitte ist erledigt und wird gesondert bestätigt. Die zugesagten Fördermittel werden an der Tagung direkt
durch die Schatzmeisterin ausbezahlt.
Die Teilnahme wird bestätigt für Fortbildungsnachweise und fiskalische Zwecke.
Mit freundlichen Grüßen
DRUCK – AUSGABE
Heft 3 2005 Seite 5
Zur Sitzung in Würzburg bietet sich diefolgende Information zum Lusamgärtchen an
Der Text gehört auch nach hinten zu S. 19: SE exemplarisch Deutsch.
Im Lusamgärtchen, direkt hinter dem Neumünster und in unmittelbarer Nähe des Würzburger Dorns soll er begraben sein:
Einer der größten deutschen Dichter, der Vater der deutsche Lyrik, der Begründer des politischen deutschen Gedichts: Walther von der Vogelweide . ...
"Ich saz ûf eime steine" In diesem Jahr wird
sein 775. Todestag gefeiert. Doch ob Walther tatsächlich 1230 starb
ist genau-so ungewiss, wie der letzte Beweis dafür, dass er in Würzburg begraben liegt, fehlt. Trotzdem pilgern Zehntausende jedes
Jahr zu dem Ort, an dem das schlichte, steinerne Grabmal wie ein Altar für Liebende hinter einer efeubewachsenen Bogenmauer steht.
Immer ist es mit Blumen geschmückt. Die Menschen hier flüstern,
halten sich an den Händen, träumen und verneigen ihre Herzen —
dieser Ort ist romantisch und mythisch zugleich.
Vieles ist erhalten geblieben vom Werk, doch über den Menschen
Walther von der Vogelweide ist wenig bekannt. Wer war dieser
safMann, der die hohe Kunst des Minnesangs so ausgezeichnet beherrschte, der über Liebe genauso sang wie über Politik? Der als Vordenker seiner Epoche gilt und der seine Spuren bis ins
Deutschland des 21. Jahrhunderts zieht? Gelebt hat er wahrscheinlich von 1170 bis 1230. Dass er in Würzburg begraben ist, gilt
als wahrscheinlich — immerhin. Als Anhaltspunkt soll ein Hof „zur Vogelweide” dienen, der in einem domkapitelschen Kopialbuch
zitiert wird. Dort ist für das Jahr 1323 eine „curia dicta zu der vogelwaide” auf dem Würzburger Sand (heute Sanderau) belegt. Der
Protonotar Michael de Leone will im Grashof des Neumünsters Walther gar persönlich gesehen haben — doch bewiesen ist bis
heute nichts. Auch andere Länder und Regionen beanspruchen den großen Minnesänger für sich — in Bozen etwa steht ein riesiges Walther-Denkmal.
Walthers Dichtkunst prägt bis heute das nationale Bewusstsein der Deutschen. Die bundesrepublikanische Nationalhymne ist
seinen Sprüchen entlehnt, denn als August Hoffmann von Fallersleben 1841 auf Helgoland zu einer Melodie von Joseph Haydn
das „Lieder der Deutschen” schrieb, zitierte er sogar Watthers Sprüche. Würzburg verehrt „seinen” Walther bis heute. Zeichen dafür sind der Franconia-Brunnen vor der Residenz, zahlreiche Festakte in der Geschichte der Stadt und natürlich das Grab im
Lusamgärtchen, an dem sogar ein „moderner Walther” an manchen Tagen als Touristenattraktion mit mittelalterlichem Kostüm
und Instrument dessen Sprüche singt..
In der Aussendung der gedruckten Auflage
ist ein Stadtplan und eine Führung
durch Würzburg beigelegt.
Hierfür bedanke ich mich bei [email protected]
Kurt Seikowski, Sexualität und Neue Medien, PabstSP, Lengerich, 2005, ISBN 3-89967231-3, 165 S., 15 €
Das Thema ist nicht mehr neu. Aber dass sich eine
sexualpädagogisch und forscherisch ausgelegte Gesellschaft (GSW 2003 in Leipzig) in einer Tagung
darum kümmert, ist an sich schon bedeutsam. Die
Ergebnisse live präsentiert zu bekommen und sie
dann nachlesen zu können auch. Die Realität der
Neuen Medien für Millionen zeigt sich für wahnsinnig viele Menschen immer noch als eher unheimliches Phänomen. Unser Sexualverhalten wird aber volens nolens davon mehr beeinflusst und bestimmt als
wir gerne wahrhaben wollen. Das Chatten - um nur
ein Beispiel zu nennen – sollte man(n)frau sich einmal genau anschauen, wenn Kindererziehung und
Prävention überhaupt noch mehr als Wortgetönse
sein sollen. Das Lesen ist nicht nur für mich
„sexualpädagogisches MUSS“.
Seite 6
DGG- Informationen: 28. Jahrgang
Elisabeth Niejahr, Alt sind nur die anderen, So werden wir leben, lieben und arbeiten, S. Fischer, Fft/M. 2004, ISBN 3100537041,
17 €
In Deutschland wird in zwanzig Jahren mehr als die Hälfte
der Einwohner älter als sechzig Jahre sein. Elisabeth
Niejahr zeigt, wie das Leben, der Alltag in einer gealterten
Gesellschaft dann aussehen könnte und was das für jeden
von uns - und das sind wir dann jeweils selbst! -bedeutet.
Zahlreiche Veränderungen wie eine längere Lebensarbeitszeit, ein neues Rentensystem und Umgang mit neuen Techniken (sic!) sind absehbar. Aber damit ändert sich das Straßenbild, der Wohnungsbau, der Verkehr (sic!) oder die Produktangebote. Und das bringt unweigerlich neue Lebenskonzepte und der Zwang zu neuen Gemeinschaften. Damit
ist sicher: Wir alle werden anders leben, anders denken, anders essen, vielleicht auch anders wählen und selbstverständlich anders lieben, egal wie alt wir jetzt sind. Der
Umgang mit Viagra wird pointiert angesprochen.
Und eine Leseprobe soll das Buch zusätzlich empfehlen: „Mit Viagra und der Sexualität
im Alter verhält es sich wie mit der
Demographiedebatte selbst. Lang galt Begierde von
Alten als unpassend, man schwieg und schaute weg.
Inzwischen droht eher das andere Extrem―. Die Psychologin Eva Jaeggi ...: Gesprächspartner er-
röten vor Scham beim Thema Lust, „aber
nicht etwa, weil sie Sex hatten, sondern weil
sie keinen Sex hatten und ihnen das unangenehm war.“
DRUCK – AUSGABE
Heft 3 2005
WAS
http://www.worldsexology.org
Nachrichten zum Weltverband
Am Weltkongress unserer
„Dachorganisation“ in Montreal
nahm unser Mitglied Winfried Loosch teil.
Von ihm stammt auch der folgende Bericht.
Der nächste Kongress ist für 2007 *
in Bangkok/Thailand angekündigt:
„Sexuality: East & West Unification
Bericht
Weltkongress Sexuologie
Montreal 10.07.05 – 15.07.05
Um es vorweg zu sagen, stellte meine Teilnahme an
solchem Weltkongress ein gewisses Abenteuer dar,
weil skeptische Fragen nach meinen Sprachkenntnissen, das Empfinden, die DGG vertreten zu sollen und
nur mindere akademische Weihen zu haben, mich etwas daran zweifeln ließen, ob ich solch ein Wagnis
eingehen sollte. Im nachherein bin ich froh und stolz,
dabei gewesen zu sein. Die Mühen der Anreise via To-
ronto nach Montreal waren schnell vergessen. Mein
Hotel entpuppte sich als kostenlose Sauna bei 35° C
und langzeitig direkter Sonneneinstrahlung, was meinen Schlaf etwas minderte. Da das Hotel nicht so fern
vom Kongresszentrum lag, war dieses mit einem Gang
durch Chinatown schnell erreichbar. Außerdem konnte
man da gut preiswert essen.
Das Kongressgebäude liegt wie ein riesiger moderner
Betonklotz inmitten der Stadt, von dem man alle wichtigen Sehenswürdigkeiten wie Kathedrale und Altstadt
schnell erreichen konnte. Der Service war excellent,
weil durch eine sorgfältige Vorbereitung an die wesentlichen Aspekte einer solch Großveranstaltung gedacht
wurde, genügend klimatisierte Räume mit entsprechender Größe und reibungslos funktionierender Technik zur Verfügung standen und jeder auch genügend
Zeit hatte, zwischenzeitlich eine kleine Verschnaufpau
DGG- Informationen: 28. Jahrgang
se einzulegen. Mich beeindruckte sehr, dass jeder mit
einer Information um den Hals als wer und woher identifizierbar anzusprechen war und Rang (und Namen) in
diesem Sinn
keine Bedeutung hatten. Da bei meinen Kontakten fast
ausnahmslos nur Professoren und Institutsleiter anwesend zu sein schienen, spielte es eben keine Rolle, eben
selbst keiner zu sein. Die Ungezwungenheit, hier jemanden anzusprechen und nach den Vorträgen nach
Details zu fragen, beeindruckte mich sehr. Aufgefallen
ist mir dass außer mir aus Deutschland nur noch ein
Professor aus Hamburg mit Forschungsuntersuchungen
vertreten war, die mit gleichem Inhalt schon vor 20
Jahren an der Charite der HU Berlin publiziert worden
waren, die er jedoch nicht kannte (die DDR scheint
auch wissenschaftlich ein Brachland gewesen zu sein).
Mich hat diese personell geringe Vertretung sehr verwundert, weil es doch genügend auch zu diskutierende
Forschungsansätze und Detailergebnisse gibt, die selbst
mit einer Posterrepräsentation hätten vorgestellt werden können. Zu bedenken ist daher, ob nicht im Jahr
2009 in Göteborg * ein paar Beiträge langfristig vorbereitet werden könnten/ sollten.
Der Veranstalter hatte sich eine spezielle Stadtführung
mit dem Bus unter dem Thema „Sex and/in the city―
ausgedacht. Es gab dabei einen historischen Rückblick
auf die Entwicklung der Prostitution in der Stadt (1648
war Montreal das Ziel der französischen Dandys, um
freien Sex zu haben – Sextourismus schon damals, so
dass schließlich gegen einen entsprechenden finanziellen Anreiz kräftige französische Bäuerinnen angeworben werden mussten, um die Bebauung des Landes abzusichern und das Missverhältnis von sechs Männer zu
einer Frau etwas auszugleichen. Die erst danach sich
wieder behauptende katholische Kirche prägte dann die
Politik (Moral, Anstand Sitte) bis 1967, als der Staat
eine radikale Trennung vollzog und Scheidung, Prostitution, Homosexualität legalisierte.
Eine Eheschließung von Homosexuellen mit gleichen
Rechten und Pflichten wie bei Heterosexuellen ist seit
2005 möglich. Die Rotlichtviertel von damals und heute, die für das Liebesleben der Schwulen „reservierten―
Parks am Mont Real (so dass oft die Hunderte Parkplätze nicht reichten) gehörte ebenso zum Programm
wie spezifische Bauwerke (Olympiastadion), die Sexsymbolen nahe kommen. Studenten stellten in alten
Trachten bürgerliches Flair und Etikette einschl.
Beichtgelegenheit nach. Ein abendlicher Film zeigte
eine Dokumentation über das Sexualleben von Frauen
im mittleren Alter, deren Darstellungen eine Widerspiegelung der langsamen generationsbedingten Selbstfindung der kanadischen Frauen beinhaltete. (Die Feministinnen der Bundesrepublik glaubten auch, die
DDR – Frauen mit „Muschi Begucken―(Tschesno) begeistern zu können).
Es gab auch eine Modenschau als Ausdruck der „zweiten Haut―, eine Varietenummer zum Striptease und
Tanz. Kulturell bot die Stadt viel, von einem Jazzfestival bis zu Straßenfesten ohne Alkohol und Würstchenbuden.
DRUCK – AUSGABE
Heft 3 2005 Seite 7
Zur Veranstaltung
Die Eröffnung nahmen der Präsident der WAS M.
Ganem und der Präsident der kanadischen Sektion P.
Assalian vor, wobei mich beeindruckte, wie er anders
als zu DDR – Zeiten, wo zuerst Partei und Regierung
gehuldigt wurden, er mit Bildern vom Vorbereitungsteam einschl. seiner Frau und Kinder in warmherzigen
Dankesworten berichtete, sie mit Blumen bedankte und
auch seine private Ausrichtung seiner Arbeit im Glauben an Gott nicht aussparte. Es wurden fünf Auszeichnungen vergeben, eine davon an Igor Kon aus Russland, den kennenzulernen mir besonders wichtig war,
weil er schon 1985 ein interessantes Buch in der DDR
mit Thesen zur kulturgeschichtlichen Entwicklung der
Sexualität veröffentlichte, das, wie er mir sagte, erst
1988 in der Sowjetunion erscheinen durfte. Nachstehend habe ich einige Ergebnisse schwerpunktartig zusammen getragen.
1.Gefahren für ein risikoreiches Sexualverhalten

Soziale Entwurzelung(steriles familiäres Klima,
Asozialität, Großfamilie, Alkoholismus, Immigration)
 Geringes Selbstwertgefühl (autoritär – abwertende
Erziehung, körperliche Stigmata, Behinderungen,
Ausrichtung auf die Erwartungen und Normvorgaben anderer einschl. Mode etc., Lieblosigkeit)
 Werte – Desorientierung (alles ist beliebig, käuflich, Spaßgesellschaft, Egoismen und Schuldzuweisung an andere anstatt Verantwortungsübernahme, Kommerzialisierung der Gefühle)
 Überreglementierung („Keuschsein bis zur Ehe―
als Wert- und Verhaltensorientierung in den USA)
mit den entsprechenden Gegenströmungen
 Internet (Sensationslust, Sexsucht und –
abhängigkeit, anonyme Überwindung von Ängsten
mit der Vermeidung von Konflten und Problemen
in der Realität, Flucht vor der Beziehungsproblematik).
Immer, wenn es gelang, Sprache zu gewinnen, Körpererfahrung und Emotionen zuzulassen, die Beziehung
selbstbewusst mit- und zueinander dynamisch zu gestalten, veränderte sich die individuelle und partnerschaftliche Lebensweise einschließlich der Qualität sexuellen Erlebens.
die Unerfahrenheit und das Informationsbedürfnis der
Jugendlichen zu sexuellen Themen und die Unfähigkeit
und Feigheit der Eltern, sich aufklärerisch und begleitend an die Seite der Kinder zu stellen und statt dessen
auf die unkontrollierten und unkritisch verkonsumierten Medien verweisen, benutzten, um die Auflage zu
steigern, Werbung für sexuell anreizende Kleidung zu
machen und soziale Normen zu induzieren, die die
Hemmschwellen senken. Dabei wird widerspruchslos
vorausgesetzt, dass Jugendliche Sex haben, (wer nicht,
ist out of norm), dass Sex von Natur aus toll ist, Spaß
macht und ganz leicht zu machen ist (stell dich nicht so
dumm an!), Gefahren zwar benannt, aber durch den
Gebrauch allerlei Mittel verharmlost werden (Schwangerschaft von Jugendlichen), dass Strings und Tangas
für 14Jährige eben sexy sind.13Jährige chatten so bis
zu 5 Stunden/Woche im Internet.
3. Sexualfurcht in den USA
Als Ausdruck staatlich gewollter und geförderter Tabuisierung und Wahrnehmungsverengung als Mittel,
Kontrolle und Macht auszuüben, die Menschen in ihren
Anschauungen und Handlungen zu manipulieren, die
Bevölkerungspolitik zu beeinflussen und eigene Ängste
vor Machtverlust (männliche Dominanz) in Zwang
umzuwandeln.
Das wird sichtbar in
- Streichen aller Mittel für den Sexualkundeunterricht
und deren Einsatz für das Programm ―Keusch bis zur
Ehe― (50 Mill. $)
- Unsicherheit und Neugierverhalten bei unzureichender/fehlender Offenheit und Kommunikation zum
Thema Sex schon in der Familie führt zum Ansteigen
von STD und Teeny – Schwangerschaften
- Voyorismus entlädt sich übers Internet, in der Prostitution, Ansteigen der Privatclubs oder Sexualisierung
der Werbung
- Verkaufen von Sex als Kunst (Nacktszenen, Werbung, Im Mittelalter Verpacken in religiösen Darstellungen wie z. B. David)
- Individualität im Erleben und Gestalten von Sexualität wird normativ unterdrückt
- Unter dem Deckmantel religiöser Anschauung werden individuelle Ängste zur normativen Ausrichtung
für alle stilisiert (Homophobie)
4.
2. Unter dem Titel:―Sexualerziehung
oder Kindesmissbrauch― wurden in England 8
Teeniezeitschriften (wie „Bravo― in Deutschland) untersucht. Obwohl die Einzelinformationen nicht zu beanstanden waren, wurde sichtbar, dass die Zeitungen
Kulturvergleiche – Länderspezifika
Für Nachfragen, Autoren und evtl. Referenzen
(Internetadressen) stehe ich gern zur Verfügung.
Winfried Loosch
Bevor Sie Bücher und/oder Materialien wegräumen und „entsorgen“,
bedenken Sie bitte das A R C H I V der DGG.
Wir danken auch in diesem Jahr wieder allen Spendern.
Seite 8
DGG- Informationen: 28. Jahrgang
DRUCK – AUSGABE
Heft 3 2005
Sexualerziehung fächerübergreifend ... exemplarisch Geschichte
60 Jahre danach – „GEGEN VERGESSEN – Staatsbürgerpflicht“
Die Sexualpädagogik hat allen Grund, diese Aktion mitzumachen
Dieter Rieke Foto der sowjetischen Geheimpolizei 1948
Die Not der eingesperrten Sexualität
Die Bitternis und Leiden der langen Haftjahre nach 1945 unter
der Knute der sowjetischen und deutschen
Kommunisten in den
Gefängnissen und Lagern der Sowjetischen Besatzungszone und der
DDR sind von den Opfern häufig beschrieben
und eingehend diskutiert worden. Ob in Bautzen, Torgau, Hoheneck und anderen Gefängnissen der SBZ/DDR oder in den Lagern Sibiriens
— alle berichten von den Entbehrungen und
seelischen Belastungen, die sie als politisch
Verfolgte der kommunistischen Machthaber ertragen muss ten. Viele haben die dunklen Jahre
ihrer Haft bis heute nicht verwunden und spüren noch schmerzhaft die Wunden dieser Vergangenheit.
men und nach den langen Haftjahren meine
Selbstachtung und Selbstbehauptung wieder
finden konnte. Es war allein das Glück der
Umstände. Nur die Erinnerung an das damals
Durchlebte und Erlittene schmerzt noch heute
in der Tiefe einer geschundenen Seele.
Ich will hier den Versuch wagen, auf ein
meist verschwiegenes und verdrängtes Kapitel der Haft einzugehen: der Not einer, so
nenne ich es, eingesperrten Sexualität als Teil
des Erlebens in der Isolation von Freiheit und
Würde der Persönlichkeit.
Thema der täglichen Gespräche zwischen den
auf engstem Raum zusammenlebenden Gefangenen wurden auch intimste Erlebnisse. Es
stellte sich dabei heraus, dass selbst gewagteste Illusionen begierige Zuhörer fanden und
über Stunden leidenschaftliche Diskussionen
auslösten. Hinzu kam noch, dass der eine den
anderen zu über trumpfen suchte.
Wissenschaft und Forschung versuchten nach
der Wende in den nach und nach geöffneten
russischen und deutschen Archiven mit Hilfe
von Zeitzeugen ein klareres Bild über die Inhaftierungen und die Leiden in den Gefängnissen
und Lagern der kommunistischen Peiniger in
Ostdeutschland zu er langen.
Manchen half dieser Gesprächsstoff augenscheinlich über den tristen Alltag hinter Gittern hinweg, und sei es nur, weil es bestätigte,
dass der Sinn für das normale Leben noch
nicht verloren gegangen war.
Einige Häftlinge fertigten im Speziallager
heimlich Zeichnungen an und versteckten diese im Inerrn eines Pfeilers, im Fußboden und
sogar im Erdreich des Lagergeländes. Im April 1953 entdeckte die Volkspolizei eines der
Verstecke und konnte durch Verhöre und Befragungen der Häftlinge auch die anderen
Verstecke offen legen. Die Zeichnungen wurden dem MfS übergeben, fotografische Ablichtungen gehen an die Hauptverwaltung
Strafvollzug. In den 90er Jahren gelangen die
Abzüge zur Gedenkstätte, die genauen „Quellenverläufe“ bleiben etwas unklar. Die Zeichnung ist eine von 30 erhaltenen Skizzen.
Als Betroffener wurde ich oft gefragt, wie ich
der Zerstörung menschlicher Würde entkom-
Es existieren keine Untersuchungen darüber,
DGG- Informationen: 28. Jahrgang
DRUCK – AUSGABE
Heft 3 2005 Seite 9
welche Auswirkungen die Unterdrückung der
eigenen Sexualität, die Entwicklung homo sexueller Beziehungen oder die weit verbreitete
Selbstbefriedigung vor allem bei den über lange
Jahre eingesperrten Gefangenen gehabt haben.
Hierzu gibt es lediglich Vermutungen und Beobachtungen aus der Haftzeit. Will man sich
dieser Frage nähern, muss man die zeitlichen
Umstände und Gegebenheiten der Haft näher in
Betracht ziehen.
Nach der Auslieferung und da mit Übergabe
der von der sowjetischen Besatzungsmacht inhaftier ten und verurteilten Gefangenen in die
Hände und Verantwortung der DDR änderte
sich das Zusammenleben der Häftlinge in Bautzen. Es wurden nach und nach weitere Produktionsstätten inner halb der Gefängnismauern
eingerichtet, die zur Planerfüllung der kommunistischen Staatswirtschaft beitragen sollten.
Mit der Bildung von Arbeitskolonnen öffneten
sich die Zellen und Säle für die bis dahin untätigen Gefangenen, die für den Arbeitsprozess
geeignet erschienen. Für viele war es besonders
wichtig, nun tagsüber die Zellen verlassen und
untereinander Kontakte an bahnen zu können.
In den Arbeitspausen konnte miteinander geredet werden und es wurden Freundschaften geschlossen. Ein Stückchen Lebensmut kam wieder auf und da mit auch das Hoffen auf eine
bessere Zukunft jenseits der Gefängnis mauern.
Aufmerksamen Beobachtern konnte nicht entgehen, dass sich auch freundschaftliche Verbindungen entwickelten, die über das Maß des
Gedankenaustausches hinaus gingen. Vor allem
unter jüngeren Gefangenen entwickelte sich
häufig ein starker Drang nach partnerschaftlicher und schließlich auch körperlicher Nähe.
ziehungen bald offenkundig wurden, waren
Bindungen zwischen Jung und Alt eher selten.
Die Sehnsucht hat uns in dieser Welt der eingesperrten Sexualität immer wieder die Köpfe
beschwert. Manche gingen Freundschaften mit
Mitgefangenen ein. Halfen diese, auch wenn sie
nur aus platonischer Zuneigung bestanden, über
die sexuelle Not und Einsamkeit hinweg? Ich
glaube ja, denn es war hier etwas der eigenen
Persönlichkeit zu bewahren, die manche
brauchten, um zu bestehen und auf die Freiheit
zu hoffen.
Für die meisten der von der sowjetischen Geheimpolizei nach Kriegsende verhafteten Deutschen begann mit der Freilassung ab Mitte der
50er Jahre ein neuer Lebens abschnitt. Die intimen Beziehungen während der Haftzeit wurden als eine aus der Not geborene Verhaltensweise gedeutet und beiseite geschoben. Nur gelegentlich ist dies noch am Rande ein Thema.
Als Teil des eigenen Erlebens hat es einmal eine gewichtige Rolle gespielt, nun wird es als
Facette im Spektrum der Ereignisse und ohne
Nachwirkung angesehen.
Man sagt, wer die Höhen und Tiefen von Verfolgung und Haft durchlitten habe, könne mehr
als jeder andere nachempfinden, wie weit sich
der Bogen menschlicher Tragik zu spannen
vermag, wenn die Seele des Menschen zerstört
und sein Herz entwurzelt wird. Auch die hier
geschilderte Not ist Teil der Leiden, denen viele
der unter kommunistischen Verfolgung Inhaftierten ausgesetzt waren und über die hier auch
einmal ein offenes Wort gesprochen werden
sollte
Während unter den
Jüngeren engere BeIn: GEGEN VERGESSEN Zeitschrift 44/2005, Berlin, S. 30 f; Der Text wurde auf
Nachfrage freundlicherweise zum Nachdruck überlassen. Der Bundesvorsitzende ist
Mitglied. Gegen Vergessen - Für Demokratie e.V. Stauffenbergstraße 13-14 10785
Berlin [email protected] www.gegen-vergessen.de Vorsitzender: Dr.h.c.
Joachim Gauck Stellv. Vorsitzende: Dr. Dr. Hanna-Renate Laurien
Dieter Rieke, geboren 1925 und Journalist von Beruf, trat
1945 der SPD bei und erlebte 1946 die Zwangsvereinigung mit der KPD. Wegen seiner Kontakte
zum Ostbüro der SPD wurde er am 4. Mai 1948 in Gardelegen festgenommen Verhören durch den
sowjet. Geheimdienst unterzogen. Das zuständige Militärtribunal verurteilte ihn am 14. April 1949
zu 25 Jahren Zwangsarbeit. Aus der Strafhaft in Bautzen wurde er 1956 entlassen.
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DGG- Informationen: 28. Jahrgang
DRUCK – AUSGABE
Heft 3 2005
Sexualerziehung fächerübergreifend ... exemplarisch Deutsch - Lesung
Szenische Lesung mit Constantin Kilian
und Britta Schramm – EXEMPLARISCH 1. Authentischer Bericht der Klasse und
Interview mit Schülerinnen und Schülern
2. Nachgestaltend mit „Autoren― aus der Schule
Lehrer und/oder Schüler – vielleicht auch
inzeniert. Die Arbeit an diesem Thema macht
garantiert nicht nur Spaß, sondern auch
effektiven Unterrichts- und Erziehungserfolg.
–
Constantin C & Katja Reider Bertelsmann
Das erste Mal lieben – Das erste Mal streiten
Verlag: cbt – C. Bertelsmann Taschenbuch, Umfang: 220 Seiten, Erscheinungsjahr: Januar 2005, ISBN: 3570301559, Preis: 5,50€
Buchkritik
Buchkritik
auf Wunsch der Verfasserin gelöscht
Pädagogische Empfehlung!
DGG- Informationen: 28. Jahrgang
DRUCK – AUSGABE
Heft 3 2005 Seite 11
Autoren INTERVIEW
Autoren INTERVIEW
Hallo Herr Dietz,
danke für Ihre prompte Antwort. Schön, dass Sie gleich ja sagen zu meiner Lesung.
Gerne beantworte ich Ihnen Ihre Fragen.
--------------------------Fragen an den Autor:
Was ist der Auslöser zu dem Buch gewesen, wessen Idee? Warum?
Auslöser war eine Redakteurin, die an uns beide Autoren herangetreten ist, uns zusammengebracht
hat und uns nur die Anfangsidee geliefert hat: Eine Geschichte über die erste Liebe eines Jungen
und eines Mädchens, von beiden Seiten aus erzählt.
Wir haben dann zu dritt ein Exposé entwickelt. Alles andere - die nicht ganz einfache Ausarbeitung
- haben die Hamburger Autorin Katja Reider und ich zusammen entwickelt und geschrieben.
Wann wurde das Buch begonnen? (das 1. Mal der Autoren liegt ja „theoretisch― schon etwas zurück).
1997.
Es sind übrigens zwei Bücher. Das zweite ist eine Art Fortsetzung.
Erstmals erschienen 1998 und 1999 beim DINO-Verlag, Stuttgart.
Das zweite Mal, unter neuem Titel, bei Bertelsmann, Okt. 2004 und Jan.2005
Und ja, natürlich... das "erste Mal" der Autoren liegt schon ein paar Jährchen zurück Aber die Erinnerung ist eine ganz wichtige Gabe von Schriftstellern. Ausserden vergißt man so wichtige Dinge
nicht...
Ist das Buch autobiographisch?
Ja. Natürlich.
Es gibt wohl kein Buch, wo nichts Autobiographisches einfließt. Aber in disem Falle ist schon recht
vieles autobiographisch, wobei ich jetzt nur von mir sprechen kann. Sowohl in den 17-jährigen
Helden, als auch in dessen Vater, der ja in meinem Alter ist und nicht ganz zufällig Theaterregisseur ist, wie ich... habe ich sehr viel Autobiographisches einfliessen lassen. Aber man muss sich
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DGG- Informationen: 28. Jahrgang
DRUCK – AUSGABE
Heft 3 2005
immer das raussuchen, was dramaturgisch interessant ist und vielleicht sogar eine Allgemeingültigkeit besitzt.
Verfolgt der Autor eine Absicht damit?
Womit?
Mit dem Autobiographischen? - Wenn ja. Natürlich. Die Absicht ist ein gute Geschichte zu erzählen und Geld zu verdienen.
Gab es Probleme mit dem Titel und/oder dem Thema einen Verleger zu finden?
Nein. Denn der Verlag ist ja uns herangetreten. (siehe 1.Frage)
Wie kamen die zwei Autoren zusammen . München und Hamburg liegen ja nun nicht in unmittelbarer Nachbarschaft.
Auch das beantwortet die erste Frage zum großen Teil. Die Redakteurin kannte uns beide als Autoren schon
und hat uns dann zusammengebracht. Am Anfang war es nicht ganz einfach, wir haben - 1997 - eine Menge
Papier gefaxt. Und besonders bei den erotischen Szenen war es etwas heikel, meine Co-Autorin hat sich anfangs nicht so richtig getraut, wurde aber dann schnell ziemlich gut...
Wie war die Resonanz auf die Idee und das Buch bei
*
Familie




Freunden
Kollegen
Öffentlichkeit
Organisationen
Durchwegs gut.
Es taucht immer wieder die Frage auf, war das bei dir genauso? Hast du das wirklich erlebt? Dann
kann man ein bißchen grinsen... und schweigen. Wie war das mit dem Gentleman gleich noch...
Wir haben besonders gute Kritiken bekommen bei Jugendzeitschriften, "Bravo" , "Girl" und so weiter. Besonders schön waren Zuschriften von Jugendlichen, die gesagt haben, es wäre toll, wie zwei
ältere Autoren sich so genau in Jugendliche und ihre Gefühle versetzen können und auch den Ton
der Kids so genau treffen.
Erfahrungen mit Lesungen in Schulen, ...
Das ist schon unterschiedlich. Je größer der Rahmen, desto vorsichtiger sind die Fragen.
Besonders Jungs trauen sich nicht so recht, Fragen zu stellen. Besonders in einem offiziellen Rahmen, mit vielen fremden Leuten. Ich glaube, Sie haben oft Angst, sich zu blamieren, und vor ihren
Freunden, als uncool zu wirken.
Bei einer Lesung, in einem kleineren Rahmen, eine einzelne Klasse im eigenen Klassenzimmer, in
dem sich alle kannten, war die Diskussion am lebhaftesten und ergiebigsten.
DGG- Informationen: 28. Jahrgang
DRUCK – AUSGABE
Heft 3 2005 Seite 13
Eine Schule hat sich besonders positiv hervorgetan. Die Gustav-Walle-Hauptschule in Würzburg.
Das liegt wohl an dem Direktor Linus Dietz, dem die Themen "Aufklärung", "Sex" und "Erste Liebe" bei Jugendlichenn sehr am Herzen liegen.
Constantin Kilian, München
Sexualerziehung fächerübergreifend ... exemplarisch Sozialkunde-
BzGA 13 050 000: Medienpaket - ISBN 3-937707-01-8
Prävention von Schwangerschaften bei Minderjährigen
„Kritik des ersten Eindrucks auf Wunsch der DGG“
 Broschüre für Medienangebot ist bebildert, erleichtert die Auswahl
 Jules Tagebuch: nur was für „gute― Leser (klein gedruckt, sehr viel Text und wieder nix für Jungs. Idee: Tagebuch ist nicht schlecht (Aha, andern geht es auch so!)
 S. 24/25 Zur Freude von Fr. Prof. Dr. Etschenberg ist sogar der Kitzler erwähnt, allerdings kann man ihn eigentlich nicht sehen. Exemplarisch: S. 27 Hier ist die Klitoris dafür genau beschrieben, auch ihre „Verwendung und Aufgabe―. S. 28 Ob man die Story von Onan wirklich braucht?! Aber es ist positiv zu sehen, dass
man die Selbstbefriedigung an sich und überhaupt erwähnt. S. 44/45 selbstherstellbare Hilfsmittel finde ich
gut. S. 60/61 lesbische Liebe wird „behandelt―, aber nicht überbewertet
 (-) Verhütungsmittel sind sehr ausführlich dargestellt, für junge Mädchen auch weniger geeignete, verwirrt
eher
 !! S. 74 ff Frauenarzt: sehr ausführlich, gute Vorbereitung, Selbstuntersuchung (auch gut für Hautkrebs, ...)
 Was mir fehlt (vielleicht hab´ ich es auch übersehen):Geschlechtskrankheiten (Anzeichen, Arten, Hilfen), das
gilt auch für Impfungen
Fazit: „Alles in allem ganz gut gelungen und ganz witzig geschrieben,
- wenn es denn einer ganz liest!“ HU
Sexualerziehung fächerübergreifend ... exemplarisch
Wirtschaft und Recht: Aktuelles Urteil
Liebe am Arbeitsplatz - Privates und Berufliches im Arbeitsalltag trennen
Unterschiedliche Wirkungen aufs Betriebsklima beschrieb Barbara Auer in: www.aktiv-wirtschaftszeitung.de, Köln, Ausgabe Bayern, 6. 8. 05, G 7147
Das Urteil „Auch wenn ein Arbeitnehmer mit einer Kollegin ein Liebesverhältnis unterhält, ist er nicht verpflichtet, seinen Arbeitgeber hie rüber genauer zu informieren. Da es sich um eine private Angelegenheit
handelt, kann der Arbeitgeber deswegen auch keine fristlose Kündigung aussprechen.―
Arbeitsgericht Frankf Az.: 8 Ca 6859/9
NEWSNEWSNEWS - Und diese Broschüre „MIT
VIELFALT
UMGEHEN“–Sexuelle Orientierung und Diversity - sorgt
zur Zeit für Aufregung -Wir werden auf der Tagung darüber
dann berichten
Heft 3 2005 http://typo3.lsvd.de/fileadmin/pics/ Dokumete/
Homosexualtaet/Diver-sity.pdf - direkt zum DONLOAD .
eine 28.Meinung
bilden
und
Seitehören,
14 DGG-uns
Informationen:
Jahrgang DRUCK
– AUSGABE
Sexualerziehung fächerübergreifend ... exemplarisch
Grundschule: Heimat- und Sachunterricht HSU
Zwei sexualpädagogische Ideen : “Familie“ - Früher und heute
1. Zum Thema “Familie“ bringen die Kinder
2. Baby-Tagebuch
von zu Hause alte Familienfotos mit. Anstatt diese geordnet nach Lebensabschnitten auszustellen kann man
die Schüler auch bitten, zu einer bestimmten Person
von verschiedenen Lebensabschnitten Fotos zu sammeln. Auf diese Weise entstehen einige Lebensläufe,
vom Kleinkind bis zum Großelternalter.
Wenn in der Familie eines Mitschülers ein Geschwisterchen unterwegs ist, ist dies der Klasse meist zuvor
bekannt. Wenn das Kind dann geboren ist, freuen sich
alle und jeder gratuliert. Dem ―großen Bruder― oder der
―großen Schwester― kann man dazu ein BabyTagebuch schenken, ein fantasievoll verziertes Heft
oder Büchlein. Daraus lassen sich die Mitschüler dann
regelmäßig über Entwicklungsschritte und Ereignisse
wie Lachen, Sprechen, Laufen, Zahnen oder Taufe vorlesen und sehen sich eingeklebte Fotos an. Vielleicht
kann die gesamte Klasse sogar einmal gemeinsam an
einer Taufe teilnehmen?
Diese Dokumentation eines Menschenlebens ist für die
Schüler viel anschaulicher und beeindruckender als ein
wahlloses Fotosammelsurium.
Aus Flohs Ideenkiste (Domino-Verlag), in:
Arbeitsgemeinschaft Bayerischer Junglehrer ABJ im
BLLV/VBE, JL 6/2005, S. 145
Sexualerziehung fächerübergreifend ... exemplarisch Kunsterziehung –
Nackte Frauen im Gotteshaus –
Aufregung in Magdeburg, MP 6.5.05
MAGDEBURG/WÜRZBURG (JK/DPA)
Große Aufregung um eine Kunstausstellung im Magdeburger Dom, die viele Ähnlichkeiten mit dem Wirbel
um das Bild eines nackten Jesus vor kurzem im Würzburger Museum am Dom hat: Weil viele Gläubige über
riesige Bilder mit nackten Frauen in dem Magdeburger
Gotteshaus empört waren, mussten die Gemälde des
Berliner Künstlers Dieter M. Weidenbach abgehängt
werden. Die erst am Sonntag eröffnete Ausstellung
„Die Erde der Ottonen―, die neben Bildern auch Plastiken um fasst, soll nun umgestaltet werden, berichtete
PFIZER empfiehlt
die „Magdeburger Volksstimme― unter Berufung auf
Domprediger Giselher Quast. „Es ist nicht grundsätzlich etwas gegen ein entblößtes Schamhaar im Dom zu
sagen, das gab es bei Eva im Paradies auch―, wird
Quast zitiert. „Aber manche Selbstreflexion des Künstlers passte nicht her, ‘vor allem war es zu viel. Die
Menschen haben ihren Dom nicht mehr erkannt.― Weidenbach selbst akzeptiert dem Zeitungsbericht zufolge
das Aus für einige seiner Werke im Dom und will die
neue Konzeption für eine kleinere Ausstellung mittragen
Selbstforschung zu verschiedenen Themen
www.mann-info.de
Vier weitere Brustkrebsgene identifiziert
FLJ14299, C8orf2, BRF2 und RAB11FIP auf Chromosom 8
DGG- Informationen: 28. Jahrgang
DRUCK – AUSGABE
Heft 3 2005 Seite 15
Sexualerziehung fächerübergreifend ... exemplarisch Deutsch Literatur
Sprachgeschichte ... Übung ... AUS DER MINNE - ZEIT
Wir übersetzen Mittelhochdeutsch oder:
Wie sprach Walter von der Vogelweide über die Liebe?
Arbeitsauftrag:
Dû bist mîn, ich bin dîn
Dû bist mîn, ich bin dîn:
des solt dû gewis sîn.
dû bist beslozzen
in mînem herzen:
verlorn ist daz slüzzelîn:
dû muost immer drinne sîn.
Walther von der Vogelweide:
"Ich saz ûf eime steine"
Mittelhochdeutscher Text:
Versuche dieses Liebeslied aus dem 12.
Jahrhundert Zeile für Zeile zu übersetzen. Es
ist gar nicht so schwer, wenn du die Worte
laut aussprichst.
Erläuterungen:
Das Gedicht wurde im Zeitraum von 11901202 auf dem Hintergrund der gleichzeitigen
Wahl zweier Kaiser im Deutschen Reich geschrieben. Damals wählten die Staufen Philipp von Schwaben und die Welfen Otto IV.
zum deutschen Kaiser, so dass im Reich bürgerkriegsähnliche Zustände herrschten.
Neuhochdeutsche Übersetzung:
Ich sâz ûf eime steine
und dahte bein mit beine:
dar ûf satzt ich den ellenbogen.
ich hete in mîne hant gesmogen
daz kinne und ein mîn wange
dô dâhte ich mir vil ange
wie man zer werlte solte leben.
Ich saß auf einem Stein,
und schlug ein Bein über das andere.
Darauf stützte ich den Ellenbogen.
Ich hatte in meine Hand geschmiegt
das Kinn und meine eine Wange.
So erwog ich in aller Eindringlichkeit,
wie man auf dieser Welt zu leben habe.
Angebote der Fortpflanzungsmedizin nehmen zu.
Das führt bei Paaren, die sich ein Kind wünschen, zu einem steigenden Informationsund Beratungsbedarf. Die BZgA reagiert mit ihrer Datenbank http://www.bzga.de/
praenataldiagnostik-unerfuellterkinderwunsch auf diese wachsende Nachfrage. Medienpaket „Kinderwunsch und Unfruchtbarkeit―, 4 Broschüren und 4 Videofilme, in
deutscher und in türkischer Sprache erhältlich. Faltblatt „Pränataldiagnostik“ Erstinformation zu Beratung, Methoden und Hilfen
Seite 16
51101 Köln Fax: 0221-8992257 e-mail: [email protected]
DGG- Informationen: 28. Jahrgang
DRUCK – AUSGABE
Heft 3 2005
Sexualerziehung fächerübergreifend ... exemplarisch
„Aus aktuellem Anlass – 1. Dezember: W A D“
Pressemitteilung http://www.bzga.de
Angesichts der deutlich steigenden Zahlen von Geschlechtskrankheiten in Deutschland
sieht die BZgA die Aids-Prävention vor neuen Herausforderungen
.
Während der Kenntnisstand der Allgemeinbevölkerung zu
HIV/Aids sehr hoch ist, ist das Wissen über andere Geschlechtskrankheiten, ihre Übertragungswege und Schutzmöglichkeiten nur gering verbreitet. Dabei stellen die Geschlechtskrankheiten wesentliche Kofaktoren der HIVVerbreitung dar. Deshalb wird die BZgA im Rahmen ihrer
Aids-Präventions-Kampagne einen deutlich stärkeren Focus
auf die Prävention von Geschlechtskrankheiten legen.
unterzeichnen heute eine Kooperation zur HIV/AidsPrävention. Die private Krankenversicherung wird künftig
die Aids-Präventionsarbeit der BZgA mit jährlich 3,4 Mio.
Euro unterstützen. Die Kooperation trägt dazu bei, die bisherigen Erfolge der bundesweiten Kampagne "Gib Aids keine
Chance" der BZgA zu sichern und den neuen Herausforderungen wirksam zu begegnen. Ein Ausbau der Aidsprävention ist wichtig, weil die Zahl der Neuinfektionen wieder zunimmt
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung und der
Verband der privaten Krankenversicherung
.
Pressemitteilung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)
und des Verbandes der privaten Krankenversicherung (PKV-Verband)
Deutsch-Österreichischer AIDS-Kongress in Wien - Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung legt in der AidsPrävention noch größeres Gewicht auf die Aufklärung
von Geschlechtskrankheiten - Im. Juni 2005 fand in
Wien der Deutsch-Österreichische AIDS-Kongress
statt. Angesichts der deutlich steigenden Zahlen von
Geschlechtskrankheiten in Deutschland sieht die Bun-
deszentrale für gesundheitliche Aufklärung die Aids-
Prävention vor neuen Herausforderungen.
- Vertreter der WHO http://www.who.int
haben zugegeben, dass sie das Ziel der Verbreitung von HIVMedikamenten wahrscheinlich nicht erreichen werden.
Genf (pte/29.06.2005/13:15)
www.gib-aids-keine-chance.de www.machsmit.dewww.aidsberatung.de
WELT-AIDS-TAG 2005 :
"Gemeinsam gegen Aids:
Wir übernehmen Verantwortung. Für uns selbst und andere."
Unter diesem Motto steht die Kampagne zum Welt-Aids-Tag 2005 in Deutschland, die gemeinsam von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), der Deutschen AIDS-Hilfe (DAH) und der Deutschen AIDS-Stiftung
(DAS) getragen wird.
Die DGG ruft dazu auf, diesen Tag nicht unpädagogisch verstreichen zu lassen:
„Dont die of ignorance! SEI DOCH NICHT BLÖD !!!
DGG- Informationen: 28. Jahrgang
DRUCK – AUSGABE
Heft 3 2005 Seite 17
- 18 -
Niemand muss an seiner eigenen Unwissenheit sterben!
DGG vor 25 Jahren:DGGINFO 3/1980
In memoriam Harry Hauke:
„Zur Lage der schulischen Sexualerziehung―
Kurzbericht der Arbeitsgruppe Grundschule
Leitung: Dr. Lothar Katzenberger
2. Sexualerziehung geht neben thematisch fest umrissenen
Problemstellungen vor allem von zuvor gar nicht
einplanbaren gelegentlichen Fragen der Schüler aus, erfolgt
also situativ, wobei Äußerungen der Schüler über geschlechtliche Vorgänge vom Lehrer nicht nur gestattet, sondern geradezu provoziert werden. Voraussetzung hierfür ist ein
angstfreies, von gegenseitigem Vertrauen getragenes Klassenklima.
3. Als wesentlicher Faktor erweist sich die Person des Lehrers, da die Schüler hauptsächlich durch Modelllernen Verhaltensweisen ändern und einüben. Viele Lehrer haben aber
in diesem Bereich noch große Schwierigkeiten, da sie bei ihren sexual-pädagogischen Bemühungen im Kollegium oft
ohne Unterstützung bleiben, die Ausstattung an den Schulen
mit entsprechenden Medien und Arbeitsmitteln schlecht ist
und sie von der Ausbildung her nicht gelernt haben, über diese Probleme offen zu sprechen und mit Schülern mitmenschlich umzugehen. Der Lehrer muss daher lernen, eigene Gefühlszustände auszudrücken, da nur dann auch die Schüler an
seiner Gestik und Mimik Gefühlsäußerungen erkennen, ihre
eigenen Gefühle zeigen und lernen, sie differenziert und verständlich zu verbalisieren.
4.Da Sexualerziehung auf zärtliche und verantwortliche Liebesfähigkeit zielt, muss sie diesbezügliche Gefühle beachten
und einbeziehen. Dies erfolgt durch Training von Verhaltensmustern, damit Werte durch Modelllernen internalisiert
werden, sowie durch soziale Verstärkungen und Rollenspiele,
damit dem Schüler bei Wertentscheidungen in alternativen
Situationen geholfen wird, Rollendistanz als Möglichkeit zur
Selbstbestimmung, Einfühlungsvermögen.
und kommunikative Kompetenz zu erlangen. Er lernt dabei,
Affekte, die das Zusammenleben stören, zu unterdrücken und
Gefühle offen zu äußern.
5. Möglichkeiten, emotionale Reaktionen zu beeinflussen,
ergeben sich durch die Thematisierung von Gefühlen und
Verhaltensweisen sowie durch die Darbietung darauf bezogener Fotos, Poster, Dias, Filme und Texte. Auch außerschulische Begebenheiten der Schüler, wie etwa die sich abspielenden Rituale beim Zubettgehen oder bei Krankheit und das
geschlechtsspezifische Rollenverständnis (dürfen Jungen
weinen?) können in Rollenspielen und Unterrichtsstunden
einbezogen werden. Sensibilisierungsmöglichkeiten ergeben
sich, indem Empfindungsqualitäten von Geräuschen geprüft
oder durch „Berührungsspiele― erfahren werden. Zu prüfen
wäre dabei stets, wo die Grenzen des Erfahrbaren für Kinder
liegen. Der Lehrer muss selbst entscheiden, ob er in einem
gegebenen Fall einen Schüler nur durch Worte oder auch
durch „Berührungsreize― trösten darf.
6. Um die vielfältigen Anliegen eines sexualpädagogischen
Geleits bewältigen zu können, muss der Lehrer hierfür fundiert ausgebildet sein. Wer Kinder lehren will, was und wie
sie im sexuellen Bereich lernen sollen, muss zunächst selber
lernen, wie er all dies lehren soll. Was die Lehrerbildung anbelangt, so ist die Einrichtung von Lehrstühlen für Sexualpädagogik ebenso erforderlich wie eine permanente Weiterbildung der Lehrer.
Hartmut Kasten, Weiblich-Männlich,
Geschlechterrollen durchschauen,
Reinhardt, München, 2003, ISBN 3-497-016500, 14,90 €, 210 Seiten:
„Irgendwann kommt immer die Zeit, sich
mit den Klischees auseinanderzusetzen.
Gibt es wirklich Unterschiede abgesehen
von der sichtbaren Biologie? Die Antworten sind unterhaltsam und gleichzeitig
wissenschaftlich fundiert. Sie belegen
wie unsere Erwartungen unser Verhalten
mitbestimmen.
Seite
1. Sexualerziehung in der Grundschule setzt
die bisherigen Erfahrungen der Kinder in Elternhaus und Kindergarten fort. Als Teil der
Gesamterziehung beschränkt sie sich nicht auf
die Vermittlung biologisch-medizinischer
Kenntnisse, sondern schließt das Erlernen
partnerschaftlicher Verhaltensweisen und damit auch zärtlicher, jedoch verantwortlicher
Kommunikationsformen ein.
Warnung: Das Lesen könnte
eigenes Verhalten ändern.“
18 DGG- Informationen: 28. Jahrgang DRUCK – AUSGABE
Gehirnjoggingempfehlung
Anja Voss, Geschlecht im Sport
- sozialkonstruktivistische Lesarten,
Reihe Junge Sportwissenschaft, Hofmann-Verlag, Schorndorf, 2003, ISBN 37780-7204-8, 19,80 €, 203 Seiten:
„Zum Studium empfohlen, wem´s Spaß
macht, wie mir, sich an Dissertationen zu
ergötzen. Das Nachsinnen über Geschlechterkonstruktionen auf wissenschaftlicher Ebene in reiner Theorie
hat durchaus seinen Reiz.
Wie das richtige Leben in Praxi
und Alltag auch.
Aber halt ganz anders! ―.
Heft 3 2005
AUS DEM VORSTAND - Protokollnotiz
aus der Ferienarbeit des Vorsitzenden-
„EPAPER“
verändert Archivierung der DGG.
Wir bearbeiten das Zeitungsarchiv
nach Stichwörtern der Sexualpädagogik seit mehr als 20 Jahren - wohl
einmalig –
und berichten zitierend auf überregionaler Ebene
in den DGG-informationen
(www.dgg-ev-bonn.de/zeitschriften) - dazu haben wir einen täglich arbeitenden zeitlich und finanziell aufwendigen
Ausschnittsdienst.
.
Die komplette Zeitung MainPost ist jetzt online verfügbar.
Folglich finde ich künftig bei epaper die für mich relevanten Ausschnitte, was bedeutet, dass wir unser Archiv nun wohl
ab 2006 digitalisieren und uns die dicken Aufklebeblätterordner sparen können.
Hiervon profitiert u. a. unsere derzeitige Forschungssammelstelle.
DGG/ASF Die Arbeitsgemeinschaft sexualpädagogischer Forschung innerhalb
der DGG wird von der Geschäftsstelle verwaltet. Zur Zeit werden uns interessierende Informationen
gesammelt und archiviert. Näheres dazu auf der Homepage der DGG www.dgg-ev-bonn.de
Die aktuellen Forschungen von Prof. Dr. Norbert Kluge sind unter. E-Mail: [email protected]
Homepage: http://www.uni-landau.de/kluge
H Empfehlung Symbol bedeutet HOLDIENST von der HOMEPAGE
Schaffung von Eizellen und Sperma aus Stammzellen rückt näher
Stammzellen unfruchtbarer Patienten sollen geklont werden
Ergo bibamus FAZ 1.5.05
Eine billige Möglichkeit, sich in Fahrt zu bringen, haben Psychologen der University of Missouri in Columbia entdeckt. Sie stellten fest, daß
schon die Vorstellung von alkoholischen Getränken die
männliche Libido in ähnlicher Weise stimulieren kann wie
der tatsächliche Genuß von Alkohol.
DGG- Informationen: 28. Jahrgang
In der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift Addiction berichten sie, daß die Teilnehmer ihrer Studie nach der unbewußten Wahrnehmung von relevanten Begriffen wie „Bier―
oder „Schnaps― die Attraktivität von Frauen nach dem gleichen Muster beurteilten wie sonst im berauschten Zustand.
DRUCK – AUSGABE
Heft 3 2005 Seite
19
.."
Aus dem Ausland
Afghanistan-Rundbrief [email protected]
Lieber Linus, vielen Dank für Deine schnelle Antwort.
Ich bin noch. hier und gelegentlich finde ich Informationen für Deinen Interessenbereich.
Unterricht für Mädchen und Frauen ist ein heiß es Thema.
Aber für diesen Kreis von Schülerinnen ist ein Sexualkundeunterricht undenkbar.
Aids ist für diesen Personenkreis nicht wichtig,
für Afghanistan insgesamt schon ein Thema.
Doch ich weiß zu wenig darüber.
Österreich
Viele Grüße, Peter.
TRANSGENDER
Ausbruch aus Geschlechtergrenzen oder Krankheit?
Gender (engl.)
ist Geschlechtlichkeit im sozialen Zusammenhang. TransGender bedeutet das Überschreiten herkömmlicher Geschlechterrollen und -zwänge. Dazu gehören: Transsexuelle, Transvestiten / Crossdresser, Butches, DragQueens / Drag-Kings, Travestiekünstler…
In der Klassifikation psychischer Störungen der WHO (ICD-10) wird der Wunsch, als Angehörige/r des anderen Geschlechts zu leben und
anerkannt zu werden, als „Störung der Geschlechtsidentität“ und somit als „Persönlichkeits- und Verhaltensstörung“ bezeichnet.
-
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Wer oder was bestimmt das Geschlecht?
Ist das biologische Geschlecht bindend für die Geschlechtsidentität?
Was macht die Identität eines Menschen aus?
Der herkömmliche (Hetero-)Sexismus kategorisiert: Entweder Mann oder Frau! Gibt es ein sowohl als auch? Oder
gar ganz etwas anderes, ein drittes Geschlecht?
Ist Transsexualität eine „Normvariante“ menschlicher Identität? Tatsache ist, dass es zu allen Zeiten und in allen Kulturen, in allen Gesellschaftsschichten und in allen Generationen Menschen gab und gibt, die die unveränderbare Gewissheit haben, transsexuell zu sein.
Wie geht das Gesetz mit TransGender-Personen um?
AKTUELLE INFORMATION
Fortbildungsangebot
5. / 6. November in Hof Oberlethe/Oldenburg
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„Gemischte Gefühle – Sexualpädagogik interkulturell“
[email protected]
Das gegen Schulstempel kostenfreie Medienpaket von J&J für die schulische Sexualerziehung ist zur Zeit nicht lieferbar. Das umfangreiche Kontingent ist erschöpft. Empfehlung: Trotzdem bestellen! Es zählt als Vormerkdatei. Per Internet ist das für den Unterricht gut geeignete Material leicht erreichbar: www.vomerwachsenwerden.de
www.aufklaerungsstunden.de
Seite 20 DGG- Informationen: 28. Jahrgang
DRUCK – AUSGABE
Heft 3 2005
Lesenswert! AJS 2/2005, Stuttgart, Fachzeitschrift der Aktion Jugendschutz
Das Themenheft berichtet von „Strategien gegen rechts―; aufgefallen sind hierbei die Berichte von den „braunen Schwestern―,
die zwischen Feminismus und der Suche nach einem neuen
Selbstbild Ambivalenzen zeigen. Unter [email protected] und ww.infokoop.de ist ein Artikel mit
Einladung „Auch Indianer kennen Schmerz“ zur Thematik
Sexuelle Gewalt gegen Jungen zu finden. Die Tagung findet am
17. November 2005 im Kloster Schöntal statt. Das Institut für
Sozialpädagogik ISP (gemeint wahrscheinlich Sexualpädagogik!?) weist auf die Tagung „Was behindert Sexualität?“ am
20. Oktober 2005 im Dietrich-Keuning-Haus in Dortmund hin.
www.isp-dortmund.de...
An den Sommer
Oh Hitze, wie flüssiges Blei
kreist das Blut
und alles, was lebt,
stöhnt mit trockenen Kehlen.
Verschwende doch nicht
ohne Maß deine Glut.
Für Sie gelesen ...
Moralische Geschichten
V0N
MAXIM BIELER, in:
FAZ 190605 Fellatio
Nоch niе hatte Soskin einer Frau erlaubt, ihn mit dem Mund zu
liebkosen. So sehr er sich danach sehnte, so groß war seine
Angst, er könnte es mit einer Verrückten zu tun bekommen, diе
dazu imstande wäre, seinen Schméndrik abzubeißen und Got t behüte! - ihn auch noch zu verschlingen. Aber als Soskin
mít vierundvierzig Jahren endlich heiratete, hielt er es nicht
länger aus. Wenn ich ihr nicht trauen kann, wem sonst? dachte
er in der Hochzeitsnacht und drückte I l anits Kopf, der auf seiner Brust lag, sanft in diе Tiefe. Seine Braut verstand den
W m k sofort. Nachdem Soskin sehr schön und sehr laut gekommen war, küßte sie ihn ein paarmal zärtlich auf den Mund,
drehte sich glücklich auf die Seite und schlief ein. Soskin lag
aber noch bis z um Morgengrauen wach da, wütend auf sich
selbst, sein halbes Leben vergeudet zu haben.
Es kommen noch Tage,
da wirst du uns fehlen.
Wie gern möcht‘, Hitze,
ich dich konservieren,
in Großmutters bauchige
Gläser einwecken,
bei 30 Grad minus
dich keimfrei einfrieren,
wie‘s Eichhörnchen dich
in der Erde verstecken.
Dann kommt nur, ihr Fröste,
ihr eisigen an.
Du Hitze, du bist mir
auf Vorrat geblieben.
Nach dem Sonntagsblatt
Würzburg, 10.7. 05,
Dann kuschel ich mich
veröffentlichte der Papst einen
an dich wollüstig an.
Kurz-Katechismus. Hierbei wurde auch
Im Winter, ja dann würd‘
über schwere Verfehlungen zum Moralgesetz berichtet und unter „den Sünden listet das
Kompendium `Ehebruch, Masturbation, Unzucht, Pornografie, Prostitution,
Vergewaltigung und homosexuelle Akte´auf.―
Josef Kuhn,
ganz heiß ich dich lieben.
in: SoBl Wü 10.7.05
Und es erreichen mich
immer wieder Gedichte
Neues vom blauen Wunder
Die FAZ, 290505, berichtete vom Druck
auf die Papiere des weltgrößten Pharmakonzerns Pfizer durch eine Meldung der
amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA
über mögliche Nebenwirkungen des Potenzmittels Viagra. In einigen Fällen soll
die Einnahme zur Erblindung bei Männern
geführt haben. Das haben sich zwar manche Frauen schon löange gedacht, aber bewiesen ist das erhöhte Risiko hierfür nicht.
Das Papier verlor 1,87 Punkte.
.
Liebe
gleicht dem Wind,
den wir nicht sehen
und nur
Gelangweilt sitzt das junge Paar auf
dem Sofa vor der Glotze.
„Ach, Max―, seufzt sie,
„wenn du nur nicht so einsilbig
wärst!― Es folgt prompt als Antwort:
„Ach, nenne mich doch Maximilian!―
spüren können.
Ruk Mika
In einer Sendung bei Kerner berichtete Oswald
Kolle zum Thema Sexualität und Alter: Er
empfehle grundsätzlich die Einnahme einer geringen Dosis, weil es die Lebensqualität zu steigern vermag. Kerner bot daraufhin an, zu diesem
Thema eine eigene Sendung zu machen.
Impressum...
DGG-Informationen
zur Sexualpädagogik und Sexualerziehung
Erscheinungsweise: vierteljährlich
… aus der Erfahrung von mehr als 25 Jahren
der Deutschen Gesellschaft für GeschlechtserAuflage: 300 Bezug: für DGGziehung DGG e. V. Bonn
Herausgeber und Redaktion:
Vorstand der DGG (verantw.)
Dipl.-Päd. Linus J. Dietz
Schwabenstraße 12,
97078 Würzburg,
[email protected]
Seite 22 DGG- Informationen: 28. Jahrgang
Bezug: Mitglieder kostenlos
für Nichtmitglieder auf Anfrage
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DRUCK – AUSGABE
Heft 3 2005