Hamster - Kleintierpraxis Dr. Nina Müller

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Hamster - Kleintierpraxis Dr. Nina Müller
Autorin: Eva Röhrig
Hamster
Wissenswertes
Die am häufigsten gehaltene Hamsterart ist der Goldhamster. Diesen gibt es mittlerweile in vielen
verschiedenen Farb- und Fellrichtungen. So ist auch der Teddyhamster mit seinem längeren Fell
eine Zuchtvariante des Goldhamsters.
Bei den Zwerghamstern unterscheidet man zwischen dem Dsungarischen Zwerghamster, dem
Chinesischem Streifenhamster, dem Campbell-Zwerghamster und der kleinsten Hamsterart, dem
Roborowski Zwerghamster.
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Physiologische Daten
Körpertemperatur:
36,1°C – 38,9°C
Herzfrequenz:
200-500/Min
Atemfrequenz:
35-135/Min
Geschlechtsreife:
weiblich
6-10 Wo.
männlich
10-14 Wo.
Trächtigkeitsdauer:
15-18 Tage
Wurfgröße:
4-10 Junge (Nesthocker)
Lebenserwartung:
1,5-4 Jahre
Körpergewicht:
weiblich
95-150 g
männlich
85-150 g
Bekanntestes Merkmal der Hamster sind die großen Backentaschen. Diese reichen bis zum
Rippenbogen und werden vor allem zum Futter „hamstern“ benutzt. Beidseits der Flanken befinden
sich in der Haut schwarzpigmentierte sog. Seitendrüsen. Diese dienen der Reviermarkierung.
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Ernährung :
Hamster sind überwiegend Körnerfresser. Allerdings muss bei der Ernährung auch darauf geachtet
werden, dass den Hamstern genügend tierisches Eiweiß zugeführt wird, da sie in freier Natur auch
Insekten fressen. Auch frisches Futter sollte angeboten werden. Hamster benötigen täglich 8-12 g
Futter, wovon etwa ein Drittel aus Rohprotein (Eiweiß) bestehen sollte. Geeignete Futtermittel sind:
 Heu
 jegliche Art von Getreide
 Früchte (alles außer Zitrusfrüchte)
 Gemüse (bitte kein blähendes Gemüse wie Kohlarten o.ä.)
 Salate
 Gräser
 Äste von unbehandelten Obstbäumen
 Nüsse
 Rohe oder gekochte Nudeln
Als tierisches Eiweiß eignen sich:
 Kerbtiere + Insekten (z.B. Grillen oder Maden aus Zoohandlung)
 Hundekuchen
 rohes Rinderhackfleisch
 Käse
 Joghurt (bitte nur ungezuckert)
 hartgekochtes Ei
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 Spezielle Alleinfuttermittel (Zusammensetzung: Rohprotein 14%, Rohfett: max. 7%,
Rohfasern: 8%, ca: 0,5-0,8%). Aufnahme zwischen 4,5 und 6,7 g Trockensubstanz/100g
Körpergewicht.
Die Zähne der Hamster wachsen ein Leben lang nach. Deshalb ist es wichtig, dem Hamster immer
genügend Nagematerial zur Verfügung zu stellen. Die Zähne werden ansonsten übermäßig lang
und ab einem bestimmten Zeitpunkt ist die Nahrungsaufnahme nicht mehr möglich.
Eine Freude kann man seinem Hamster machen, wenn dieser sein Futter suchen muss. So kann
man es z.B. im Einstreu verbuddeln. Dieses fördert auch den für Hamster typischen Buddeltrieb.
Bitte achten sie darauf, Ihrem Hamster keine Futtermittel anzubieten, die Zucker enthalten.
Frisches Trinkwasser sollte immer zur Verfügung stehen. Hier eignen sich Nippeltränken am
besten.
Haltung:
Käfig:
Der Käfig des Hamsters sollte eine gewissen Mindestgröße nicht unterschreiten und auf die
Bedürfnisse der jeweiligen Art angepasst sein. Für einen Goldhamster empfehlen wir eine
Mindestgröße von 80cm x 40cm x. 60 cm.
Für Goldhamster eignen sich in die Höhe gebaute Plastikkäfige mit waagrecht verlaufenden
Gitterstäben als Klettermöglichkeiten. Die Gitterstäbe sollten nicht farbig beschichtet sein, da
Hamster gerne die für sie giftige Beschichtung annagen. Für Zwerghamster eignet sich ein
Glasterrarium besser, da diese nicht so gute Kletterkünstler sind. Holzkäfige eignen sich generell
eher weniger, da diese sehr viele Verletzungsmöglichkeiten bieten und weniger gut zu reinigen
sind.
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Der Käfig sollte eine genügend tiefe Bodenwanne besitzen, damit ausreichend Platz zum Buddeln
und Wühlen zur Verfügung steht.
Einstreu:
Am besten eignet sich eine 6-7 cm hohe Schicht an Sägespänen als Einstreu. (Bitte NICHT
parfümiert!). Auch das immer häufiger angebotene Hanfeinstreu, sowie Holzspäne können
verwendet werden. Achten sie darauf, dass das Einstreu nicht staubig oder verschimmelt ist. Bei
einem großen Käfig reicht ein zwei- bis dreiwöchiger Wechsel der gesamten Einstreu, da Hamster
sehr reinlich sind und in der Regel eine Ecke des Käfigs als Pipiecke benutzen. Diese sollte man
täglich säubern.
Laufrad:
Hamster laufen in der freien Natur in einer Nacht viele Kilometer, so dass ein Laufrad im Käfig
unerlässlich ist um ihrem Bewegungsdrang gerecht zu werden. Hier sollten sie darauf achten, dass
der Hamster beim Laufen den Rücken nicht biegen muss, also ganz gerade läuft. Ein Goldhamster
benötigt ein Laufrad mit etwa 30 cm Durchmesser um sich artgerecht austoben zu können.
Das Rad sollte nicht aus einzelnen Gitterstäben bestehen, sondern eine geschlossene Lauffläche
bilden, da der Hamster sonst Verletzungen an den Pfötchen bekommen kann.
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Sandbad:
Zur Fellpflege des Hamsters eignet sich eine Wanne mit Chinchillasand. Bitte kein Katzenstreu oder
Vogelsand verwenden. Sollte diese keinen Platz im Käfig haben, kann man dem Hamster ein
solches Sandbad beim Freilauf (s.u.) zur Verfügung stellen.
Hamsterhaus:
Das Haus sollte nicht aus Plastik bestehen, da dort die Luftzirkulation erschwert ist. Besser sind
Häuschen aus Holz oder Keramik.
Hamsterwatte kann zur Strangulation führen, besser ist es dem Hamster Klopapier oder
Taschentücher zum Nestbau zur Verfügung zu stellen.
Freilauf:
Hamster sind sehr neugierige Tiere. So ist es für sie eine besondere Freude die Welt außerhalb des
Käfigs zu erkunden. Bitte achten sie hierbei besonders darauf, dass der Hamster keine für ihn
giftigen Pflanzen oder Elektrokabel annagen kann.
Gerade Goldhamster sind wahre Kletterkünstler und können auf hohe Schränke klettern. Leider
können sie Entfernungen nur schlecht abschätzen und springen auch aus großen Entfernungen
wieder herunter. Um Verletzungen zu vermeiden, sollte der Hamster immer nur unter Aufsicht frei
laufen.
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Wann sollte ich zum Tierarzt gehen?
 Inappetenz: frisst ihr Hamster nicht mehr richtig, ist dies ein Zeichen von Unwohlsein. Der
Grund sollte in der Praxis abgeklärt werden.
 Durchfall ist immer ein Notfall. Bitte kommen sie schnellstmöglich in unsere Praxis.
 Juckreiz, Haarverlust, strähniges Fell sind ebenfalls Anlass für einen Tierarzttermin
 Gewichtsabnahme. Bitte wiegen sie ihren Hamster regelmäßig, da bei einer Erkrankung als
erstes Anzeichen oft nur eine Gewichtsreduktion zu erkennen ist.
 Verletzungen
Besonderheiten:
Junge Hamster können in sehr seltenen Fällen mit dem Virus der ansteckenden
Hirnhautentzündung infiziert sein. Dieses Virus ist auf den Menschen übertragbar, weswegen
gerade schwangere Frauen keinen Hamster unter 6 Monaten erwerben sollten.
Bitte denken sie beim Kauf eines Hamsters (auch Zwerghamster!) daran, dass diese absolute
Einzelgänger sind und auf keinen Fall zu zweit gehalten werden sollen.
Hamster sind nachtaktiv und werden oft nicht richtig handzahm. Deshalb denken bitte sie daran:
Hamster sind keine geeigneten Haustiere für Kinder!
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