Fraunhofer Saitenmusik - Kultur
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Fraunhofer Saitenmusik - Kultur
Fraunhofer Saitenmusik Die Fraunhofer sind mittlerweile eine musikalische Institution - und zwar weit über die Grenzen Bayerns hinaus. Mit ihrer ersten Platte "Volksmusik in schwierigen Zeiten" haben sich die Musiker Richard Kurländer und Heidi und Gerhard Zink 1983 musikalisches Neuland und der traditionellen Musik ein junges Publikum erspielt. Ihre Wertschätzung für die überlieferte, über Jahrhunderte beim Musizieren entstandene Musik, ihre Neugier, mit der sie noch immer Altes oder Fremdes entdecken, neu arrangieren und interpretieren, haben dazu beigetragen, dass die Grenzen der Volksmusik heute anders verlaufen. Traditionell - alpenländisch - europäisch - weltoffen Wenn die "Fraunhofer" eine ihrer musikalischen Entdeckungsreisen antreten, sind sie offen für das, was ihnen begegnet. Ihr Repertoire spannt einen weiten Bogen von traditionellen Volksweisen aus aller Welt bis hin zu klassischen Werken von Beethoven, Mozart, Händel und Orff. Mit Salzburger- oder Appenzeller Hackbrett, Harfe, Bass, Gitarre und Blockflöte schöpfen sie aus einem großen Vorrat an Klangfarben und Interpretationsmöglichkeiten. "Es ist ein wohltuend ein anderes Bild von Volksmusik, das die Fraunhofer Saitenmusik entwirft - eines, das sich jeder sturen Beschränkung auf künstlich nachgezeichnete Traditionslinien und eng umrissenen Definitionen von Brauchtum verweigert." Süddeutsche Zeitung Drei Jahrzehnte Fraunhofer Saitenmusik - eine Chronik Eines der ältesten und schönsten Wirtshäuser Münchens hat der Fraunhofer Saitenmusik ihren Namen gegeben. Die kleine Bühne im Hinterhof ist in den 70erund 80er-Jahren ein ungemein fruchtbares Biotop für eine neue, kritisch-kreative bayrische Kleinkunst. Die Liste der "jungen Wilden" die auf den Brettern von Wirt Beppi Bachmaier ihre ersten Gehversuche unternehmen, liest sich heute wie das Who's who der bayrischen Kulturszene: Sigi Zimmerschied, Biermösl Blosn, Mehlprimeln, Sepp Eibl, Fredl Fesl. Was hier musikalisch entsteht, geht weit über traditionelles, bayrisches Liedgut hinaus, beschäftigt sich mit irischer und russischer Folklore ebenso wie mit alter Musik. Beim Frühschoppen oder beim Hoagart wird probiert, experimentiert und kräftig an den hergebrachten Glaubenssätzen der Volksmusik gerüttelt. Hier begegnen sich Heidi Zink, damals noch Karutz, und Richard Kurländer. Beide keine gelernten Musiker aber beseelt vom Zeitgeist - und auf der Suche… Gemeinsam fortan als "Fraunhofer Saitenmusik" unterwegs lernen sie im Fraunhofer auch Sepp Eibl kennen, selbst renommierter Volksmusiker und als Fernsehjournalist Urheber genialer Musikerporträts, die mittlerweile Kultstatus erreicht haben. Er ermuntert - auf seine ganz eigene Art - die frühen Fraunhofer immer wieder weiterzumachen, sich ihren Stil, ihre Ausdrucksweise und ihr Publikum zu erspielen. Sein Lieblingssatz: "Jetz spuits erst amoi zehn Jahr…" - die Quintessenz seiner Erkenntnis, dass man Volksmusik nicht von Notenblättern und auch nicht an der Hochschule, sondern nur durch Spielen und Zuhören lernt. Später holt Eibl die beiden Musiker als Lehrer an seine Musikschule. Seine Handschrift ist bis heute in der Gruppe hörbar. Als Trio (ab 1983 mit Gary Zink als Bassist) unternimmt die Fraunhofer Saitenmusik in den folgenden Jahren viele Reisen, anfänglich als musikalische Begleiter von Sigi Zimmerschied hauptsächlich in Bayern und Österreich, später über das GoetheInsitut auch in viele Länder Asiens und Afrikas. 1992 stößt Michael Klein als Gitarrist dazu und begleitet die Gruppe sechs Jahre und rund 500 Konzerte lang. Seit Ende 2009 steht er wieder häufig mit Fraunhofer auf der Bühne. Das Ensemble hat mittlerweile zwölf CDs und mehrere Notenhefte herausgegeben. In den 30 Jahren ihrer musikalischen Karriere waren die Musiker auf fast allen Kontinenten zu hören. Als "Botschafter authentischer Volksmusik" gastierten sie in insgesamt 34 Ländern - von Kanada bis Mittelamerika, von Afrika über den vorderen Orient bis nach Indien und zur Ukraine.