Ratingverfahren extern2009

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Ratingverfahren extern2009
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Ratingverfahren in der KSK
Vortrag November 2009
KSK Ratzeburg, Karin Soltau
November 2009
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Die Systematik
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Was ist ein Rating?
Ein Rating ist ein Verfahren zur Bestimmung der Ausfallwahrscheinlichkeit von Kreditnehmern auf Basis statistischer Merkmale.
Ausfallrelevant Merkmale sind
- quantitative Merkmale
(z.B. Eigenkapitalquote, cash-flow, Lagerdauer, Debitorenlaufzeiten)
- qualitative Merkmale
(z. B. Aussagen zur Managementqualität und zur Führungskultur, Nachfolgeregelung, Planungskultur/-systematik)
Gemessen wird die Ausfallwahrscheinlichkeit auf 12 Monate.
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Interpretation der Aussage
Systematische Untersuchung und Bewertung
von wesentlichen ausfallrelevanten Merkmalen
eines betrachteten Unternehmens.
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Quelle: DSGV
0,08%
0,12%
0,17%
0,30%
0,40%
0,60%
0,90%
1,30%
2,00%
3,00%
4,40%
6,70%
10,0%
15,0%
20,0%
Ausfall
Ausfall
Ausfall
Steigende Ausfallwahrscheinlichkeit (12 Monate)
Zuordnung des betrachteten Unternehmens zu
einer Gruppe von Unternehmen mit
vergleichbaren Merkmalausprägungen (d. h.
mit vergleichbarer Risikostruktur).
Sparkassen-rating
Sparkassen-rating
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statistische Merkmale
-
Bestimmung „trennscharfer“ Merkmale
-
-
die eine hohe statistische Genauigkeit zur Prognose
aufweisen
Wesentliches Unterscheidungsmerkmal
- Regelmäßigkeit des Einkommens
- Einkommen aus abhängiger Beschäftigung
- Einkommen aus selbständiger Tätigkeit
-
Ziel eines Unternehmens
- ertragsorientiert
- gemeinnützig orientiert
- kommunale Unternehmen
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statistische Merkmale
Voraussetzung für Qualität des ratings
-
homogene Gruppen mit weitgehend übereinstimmenden
Merkmalen
z.B.
abhängig Beschäftigte,
Existenzgründer,
Freiberufler,
Gewerbetreibende nach Umsatzgrößen
-
auf jeweilige Gruppe zugeschnittenes Module zur Ermittlung
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Differenzierungen innerhalb der rating-Systematik (1)
Differenzierungen innerhalb der rating-Systematik
nach
überwiegend technisch geprägte Ermittlung
- trennscharfe Merkmale werden aus den Kontodaten ermittelt
- Warnsignale fließen automatisch ein
überwiegend manuell erstellte Ermittlung
- trennscharfe Merkmale werden aus den Jahresabschlussdaten
und Kontodaten gewonnen.
- Warnsignale fließen überwiegend automatisch ein
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Übersicht der Module innerhalb der S-Finanzgruppe
Anwendungsbereiche:
StandardRating
private Baufinanzierungen
Girokonten
Dispositionslinien
Konsumentenkredite
Scoring für Privatkunden
inkl. KleinstkundenRating
/
en n
ss ke
ka n
ar sba
S p de
n
La
Firmenkunden
Gewerbekunden
Geschäftskunden
Freie Berufe
Existenzgründer
Komplexität der
Anwendung
ImmobiliengeschäftsRating
/
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ka an
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Sp nde
La
Investoren
Bauträger
Wohnungsbaugesellschaften
Landesbanken-Rating
/
en
nk n
ba s e
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La Spa
Länder
Banken
Multinationale
Projekte
vorrangige Anwendung durch:
Häufigkeit der Anwendung
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Differenzierung der Module
Woher (werden) die hauptsächlichen erweiterten Cash Flows zur Rückzahlung der
Verbindlichkeiten stammen?
Resultiert der überwiegende Teil der Cash Flows des Kreditnehmers aus:
– selbständiger
Tätigkeit
– gewerblicher
Tätigkeit
– unternehmerischer
Tätigkeit
– freiberuflicher
Tätigkeit
rating-Modul
StandardRating
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kommerziellen KapitalImmobilien
vermögen
(Miete, Pacht, Privatiers
Verkauf)
nichtselbständiger
Tätigkeit (Lohn,
Gehalt etc.)
staatliche (Sozial-)
Zuschüsse
sonstige Cash Flows
Sonder
fall
rating-Modul
ImmobiliengeschäftsRating
rating-Modul
Privatkunden-Scoring
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Vierstufiger Aufbau eines manuellen ratings (1)
Menge an
Bilanzfaktoren/
Finanzkennzahlen
Finanzrating
Menge an
Qualitativen
Faktoren
Qualitatives Rating
Warnsignale
Haftungsverbünde
Rating-Abstufung
Bonitätseinfluss
Basisrating
Kundenrating
Integriertes Kundenrating
Im Finanzrating werden die ausgewerteten Jahresabschlussdaten (Bilanz nebst
GuV-Rechnung, Gewinnermittlung oder Einnahmen-Überschuss-Rechnung)
über die Bildung von Finanzkennzahlen bewertet.
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quantitative Merkmale - Jahresabschlussdaten
Das Eigenkapital wird als Risikopuffer gesehen, so dass dieser Größe
in der Ermittlung der rating-Note eine erhöhte Bedeutung zufällt!
Erläuterungen zu Bilanzpositionen ermöglichen eine bessere
Beurteilung der Bilanzzahlen und haben damit Einfluss auf die
Ermittlung.
Die herangezogenen Daten des Jahresabschlusses variieren je nach
Branche und zugeordnetem Segment des zu ratenden Kunden.
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Vierstufiger Aufbau eines manuellen ratings (2)
Menge an
Bilanzfaktoren/
Finanzkennzahlen
Finanzrating
Menge an
Qualitativen
Faktoren
Qualitatives Rating
Warnsignale
Haftungsverbünde
Rating-Abstufung
Bonitätseinfluss
Basisrating
Kundenrating
Integriertes Kundenrating
Merkmale außerhalb des Jahresabschlusses, die zur Beurteilung des Unternehmens/ des Unternehmers dienen, fließen als qualitative Daten ein. Dabei
werden auch Kontodaten mit berücksichtigt!
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qualitative Merkmale – Unternehmer/-en (1)
Bewertet wird – differenziert nach Größe des Unternehmens –
–
Managementqualität
Führungskultur im Unternehmen
interne Kommunikation
Nachfolgeregelung bei Einzelunternehmen
Absicherung des Geschäftsbetriebes
–
Planungsprozess mit Liquiditätsplanung
Jahresplanung mit Controlling
Kennzahlen auf Produktebene
Zahlungsbedingungen / gewährte Zahlungsziele
Debitorenbuchhaltung
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Seite 13
qualitative Merkmale – Unternehmer/-en (2)
–
Marktstellung
regelmäßige Bewertung des Marktumfeldes
Produktzyklus
Kenntnis über Abnehmerstruktur
Kundenzufriedenheit
–
Objektdaten bei einem auf eine Immobilie abgestelltem rating
Die Gewichtung und Intensität der einzelnen Merkmale ist dabei stark
von dem zugeordneten Segment und der Branche abhängig!
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Seite 14
qualitative Merkmale - Warnsignale
Warnsignale sind begründete Hinweise auf ein zukünftig
erhöhtes Ausfallrisiko!
Sie haben erhebliche Konsequenzen für die Beurteilung und
müssen aufgrund ihrer Bedeutung umgehend im rating verarbeitet
werden.
Beispiele
•
•
•
•
Überziehungen
Pfändungs- und Überweisungsbeschlüsse
Leistungsstörungen bei Darlehensraten
Lastschrift- / Scheckrückgaben
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Vierstufiger Aufbau eines ratings (3)
Menge an
Bilanzfaktoren/
Finanzkennzahlen
Finanzrating
Menge an
Qualitativen
Faktoren
Qualitatives Rating
Warnsignale
Haftungsverbünde
Rating-Abstufung
Bonitätseinfluss
Basisrating
Kundenrating
Integriertes Kundenrating
Einflüsse aus verbundenen Unternehmen stellen Risiken aber auch Chancen
dar und werden entsprechend untersucht.
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Seite 16
Hohe Qualität der Verfahren
Erst die Endrating-Note differenziert das Portfolios ausreichend.
Die Qualitativen Faktoren haben somit einen sehr deutlichen Einfluss auf die
rating-Note.
rating-Verteilung
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12,00
in Prozent
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Endnote
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Finanznote
4,00
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0,00
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Ratingklassen
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nachhaltige Aussagekraft der rating-Noten (1)
Die Aussagekraft dokumentiert sich in der Treffsicherheit einer
Prognose!
Dazu werden Vergleiche erstellt:
prognostizierte Ausfallwahrscheinlichkeit
zu
tatsächlichem Ausfall
Es werden jährlich alle Module eingehend auf Basis der Daten aller
Sparkassen im Bundesgebiet analysiert. Anpassungen und
Änderungen erfolgen mit dem Ziel, das prognostizierte Ergebnis
möglichst nahe an die tatsächlichen Ergebnisse heranzuführen
(Validierung/Kalibrierung).
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nachhaltige Aussagekraft der rating-Noten (2)
Um auch hausintern eine hohe Aussagefähigkeit der Noten zu
erreichen, müssen die Prozesse den zentralen Vorgaben entsprechen:
zeitnahe Erfassung der Warnsignale
mind. jährliche Aktualisierung des ratings
zeitnahe Erfassung aller kritischen Ereignisse
Kritische Ereignisse
• 90-Tage-Verzug bei mind. 2,5 % der Verbindlichkeiten
• Abgabe an den Abwicklungsbereich
• Stundungen/Aussetzungen über 12 Monate
• Wertberichtigung auf unsere Kundenforderung
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Nutzung der rating-Noten
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Seite 20
Einfluss der rating-Noten - Einzelkundenebene
Kompetenzstaffel nach Risikogehalt
erhöhte Kreditkompetenz vor Ort bei guten rating- Stufen
– incl. ÜZ-Kompetenzen
Offenlegung der wirtschaftlichen Verhältnisse
steigende Anforderungen von/an Unterlagen bis hin zu unterjährigen Darstellungen (z.B. viertelj. BWA-Einreichung)
Besicherungsanforderung
Erhöhte Besicherung bei schlechteren rating-Stufen
risikoadjustierte Konditionierung
individuell ermittelte Risikobepreisung je rating-Stufe
unter Berücksichtigung der jeweiligen Sicherheiten
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risikoadäquate Bepreisung der Kredite
Bank B:
Undifferenzierte
Bepreisung
Bank A:
Risikoadäquate
Bepreisung
Z
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n
s
m
a
r
g
e
Z
i
n
s
m
a
r
g
e
Gut
Schlecht
Gut
Schlecht
Abwanderung
Abwanderung
lit.: Fraedrich (Kreditrisikosteuerung) S. 126, Rolfes/Emse (Kreditpreise) S. 58
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Einfluss der rating-Noten - Portfolioebene
Ermittlung der Risikotragfähigkeit der Kreissparkasse
(aufsichtsrechtliche Vorgabe)
Ermittlung des Ausfallrisikos im Kreditportfolio unter
Berücksichtigung der Einzelnoten je Engagement
Kreditrisikostrategie
Unterlegung der strategischen Planung mit detaillierten
Auswertungen des Kreditportfolios hinsichtlich des jeweiligen
Ausfallrisikos und seiner Entwicklung
z.B. hinsichtlich Branchen
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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
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