Tagebuch Eine Bearbeitung von Willkommen und Abschied von JW

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Tagebuch Eine Bearbeitung von Willkommen und Abschied von JW
Tagebuch
Eine Bearbeitung von Willkommen und Abschied von J.W. v. Goethe
Camila Nakashima, 2013
Heute habe ich Stunden geritten. Es war dunkel und die Nacht kam
schnell. Ich sah viele Bäume, die in der Finsternis wie Gespenster, die
nicht zuschauten, lauerten. Auf meinem Pferd ritt ich sehr schnell, weil
ich endlich meine Geliebte wiedersehen würde. Es gab viele
Hindernisse auf dem Weg und manchmal war es ziemlich fürchterlich,
doch meine Liebe und Sehnsucht nach meiner Geliebten trugen mich
weiter, und ich war entschlossen weiterzugehen. Der Adrenalinspiegel
in meinem Körper war sehr hoch und ich fühlte mich unbesiegbar.
Nach langer Zeit erreichte ich sie endlich. Sie war umwerfend und ihr
Blick war so süß und hypnotisierend, dass mein Herz sehr schnell ihr
gehörte. Es fühlte sich an, wie in einem Paradies als ich mit ihr
zusammen war und alles war so gut und fröhlich. Sie ist ein Geschenk
von den Göttern und ich fühle mich verehrt, aber manchmal fühle ich
mich als ob ich sie nicht verdiene. Ihre Zärtlichkeit und ihre
Anwesenheit brachten – für die kleine Zeit, die wir zusammen
verbrachten - Glücklichkeit in mein Leben. Als die Sonne herauskam,
verging unsere Fröhlichkeit und wurde von Traurigkeit ersetzt, weil
die Zeit des Abschieds kam. Ich fürchtete diese Zeit und wollte sie niet
weggehen lassen, aber es musste sein und ich, genau wie sie,
akzeptierte diese Tatsache. Wir weinten und umarmten uns, aber
unsere Liebe war stärker als je zuvor. Ich muss den Göttern danken,
dass sie mir so eine Göttin gegeben haben, die mich liebt und ich liebe
sie für immer.
Willkommen und Abschied (Spätere Fassung, ~1785)
Es schlug mein Herz, geschwind, zu Pferde!
Es war getan fast eh gedacht.
Der Abend wiegte schon die Erde,
Und an den Bergen hing die Nacht;
Schon stand im Nebelkleid die Eiche
Ein aufgetürmter Riese, da,
Wo Finsternis aus dem Gesträuche
Mit hundert schwarzen Augen sah.
Der Mond von einem Wolkenhügel
Sah kläglich aus dem Duft hervor,
Die Winde schwangen leise Flügel,
Umsausten schauerlich mein Ohr;
Die Nacht schuf tausend Ungeheuer,
Doch frisch und fröhlich war mein Mut:
In meinen Adern welches Feuer!
In meinem Herzen welche Glut!
Dich sah ich, und die milde Freude
Floß von dem süßen Blick auf mich;
Ganz war mein Herz an deiner Seite
Und jeder Atemzug für dich.
Ein rosenfarbnes Frühlingswetter
Umgab das liebliche Gesicht,
Und Zärtlichkeit für mich - ihr Götter!
Ich hofft es, ich verdient es nicht!
Doch ach, schon mit der Morgensonne
Verengt der Abschied mir das Herz:
In deinen Küssen welche Wonne!
In deinem Auge welcher Schmerz!
Ich ging, du standst und sahst zur Erden
Und sahst mir nach mit nassem Blick:
Und doch, welch Glück, geliebt zu werden!
Und lieben, Götter, welch ein Glück
Johann Wolfgang von Goethe

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