Jahresbericht 2012 - Kunstmuseum Liechtenstein

Transcription

Jahresbericht 2012 - Kunstmuseum Liechtenstein
Jahresbericht 2012
Inhalt
AVorwort
BSammlung
Ankäufe
Schenkungen
Leihverkehr
CAusstellungen
Bojan Šarčević. A Curious Contortion in the Method of Progress Günter Fruhtrunk. Farbe Rhythmus Existenz
Don't Smile.
Vom Humor der Kunst
Prostor Oblik.
Abstrakte Kunst aus den Sammlungen
der Nationalgalerie Bosnien-Herzegowina
Sammlungsdialoge
Ausstellungen im Ausland
3
4
4
10
11
12
14
16
18
20
22
24
DSonderprojekte
28
E
Kommunikation und Marketing
30
F
Das Kunstmuseum in der Presse
31
GKunstvermittlung
32
Erwachsene
Kinder und Familien
Museum und Schule / Weiterbildung
32
34
HVernissagen
38
I
Kunstwerk des Monats
39
JBegleitveranstaltungen
KKooperationen
LPublikationen
40
44
MStatistik
48
N
Jahresrechnung 2012
O
Kunstmuseum Liechtenstein
Stiftungsrat
Team
49
36
46
50
50
52
Die in diesem Jahresbericht verwendeten
Personen- und Funktionsbezeichnungen
gelten für Personen männlichen und
weiblichen Geschlechts.
Impressum
Kunstmuseum Liechtenstein
Städtle 32, P. O. Box 370
9490 Vaduz
www.kunstmuseum.li
Herausgeber und Texte:
Kunstmuseum Liechtenstein
Redaktion:
Thomas Soraperra
Lektorat:
Gila Strobel
Grafik:
Janto Lenherr
Druck:
Gutenberg AG
© 2013
A Vorwort
Wir blicken zurück auf ein ereignisreiches Berichtsjahr 2012. Zahlreiche
Kunstinteressierte aus dem In- und Ausland besuchten die Ausstellungen
und Begleitveranstaltungen im Kunstmuseum Liechtenstein. Besucher aus
dem Ausland erhalten auf der Website unter «Anfahrt» genauen Aufschluss
über den Weg nach Vaduz. Der vorliegende Jahresbericht 2012 gibt indirekt
Antwort auf eine andere, auch aus aussenpolitischer Sicht gewichtige Frage:
Wen erreicht das Kunstmuseum im Ausland?
«Auch Feldkirch profitiert mit einer gut bestückten Ausstellung von der
Kooperation.» So ist in den Vorarlberger Nachrichten zu lesen. Dort zeigte
das Kunstmuseum Liechtenstein im Palais Liechtenstein im Rahmen des
Feldkirch Festival 2012 zeitgenössische Kunst aus Skandinavien. Die
Thüringer Allgemeine Zeitung schreibt: «Es ist eine glückliche Fügung,
dass Weimars gestern eröffnetes Kunstfest 2012 die Ankunft der Arte
Povera aus der weltweit einmaligen Sammlung des Kunstmuseum
Liechtenstein ankündigen kann.»
In Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Kunst und Medientechnologie
Karlsruhe, mit The Fruitmarket Gallery in Edinburgh und mit dem SculptureCenter New York ist die Retrospektive zu Bill Bollinger, eine Werkschau des
1988 verstorbenen amerikanischen Künstlers, als Eigenproduktion des
Kunstmuseum Liechtenstein entstanden. Diese Ausstellung wurde nach
Vaduz auch in Karlsruhe, in Edinburgh und in New York gezeigt.
Es sind dies Beispiele für die erfolgreiche Zusammenarbeit mit ausländischen Kulturinstitutionen weit über unsere Landesgrenzen hinaus mit
entsprechendem Besucher- und Medienecho. Auch Medienberichte über
Inhouse-Ausstellungen trugen zur Strahlkraft ins Ausland bei. So berichteten
etwa die Frankfurter Allgemeine Zeitung (Julia Voss), die Süddeutsche
Zeitung (Georg Imdahl) oder die NZZ am Sonntag (Gerhard Mack) umfassend über die Retrospektive für den Maler Günter Fruhtrunk.
Nebst den Ausstellungen selber haben eine Vielzahl von Aktivitäten im
Bereich Kunstvermittlung und im Rahmen des Begleitprogrammes beispielsweise zur Ausstellung Don’t Smile den Zugang zu Kunstwerken und
auch zu Künstlern ermöglicht. Es gab gar praktische Ratschläge. So hat uns
der Künstler Josef Dabernig gezeigt, wie man eine Diätkur auch künstlerisch
hinter sich bringen kann. Vom Humor der Kunst war bei Don’t Smile die Rede.
Bereits im Jahre 2011 wurde Dr. Friedemann Malsch die Präsidentschaft
der Internationalen Vereinigung von Kuratoren zeitgenössischer Kunst (IKT)
übertragen. Im April 2012 fand in Tel Aviv der jährliche Kongress dieser
globalen Vereinigung erstmals unter seiner Leitung statt. Auch auf diesem
Weg wird der Name unserer Kulturinstitution in alle Welt hinaus getragen.
Mir ist es ein grosses Bedürfnis, Dr. Friedemann Malsch und seinem Team für
das im Berichtsjahr 2012 an den Tag gelegte professionelle gestalterische
und organisatorische Engagement zu danken. Mein Dank gilt weiters der
Stiftung Freunde des Kunstmuseum Liechtenstein für die angekauften
Kunstobjekte. Last, but not least danke ich meinen Kolleginnen und Kollegen
im Stiftungsrat des Kunstmuseums für die gute Zusammenarbeit.
Johannes Matt
Präsident des Stiftungsrates
3
4
B Sammlung
Ankäufe
1
2
1
2
Bojan Šarčević, He, 2011; Foto: Stefan Altenburger
Leiko Ikemura, Nada, 2009, erworben mit Mitteln der Stiftung Freunde
des Kunstmuseum Liechtenstein; Foto: Stefan Altenburger
Die Sammlung des Kunstmuseum Liechtenstein
konnte im Jahre 2012, auch dank sehr grosszügiger
Unterstützung durch private Geldgeber, mit einer
ganzen Reihe von Erwerbungen herausragender
Kunstwerke erheblich verstärkt werden.
Gemeinsam mit den Jahren 2000 (dank eines
Zusatzkredites der Regierung) und 2006 (Zusatzkredit zum Erwerb der Sammlung Ricke) stellt 2012
für die Erweiterung der Sammlung des Museums
einen dritten bedeutenden Meilenstein dar. Dabei
halten sich Verstärkungen bereits vorhandener
künstlerischer Positionen einerseits und die
Aufnahme bislang nicht vorhandener Positionen
andererseits bemerkenswerterweise die Waage.
Dank der Zuwendung durch die Stiftung Freunde
des Kunstmuseum Liechtenstein konnte eine
umfangreiche Werkgruppe des amerikanischen
Künstlers Matt Mullican (*1951) erworben werden.
Das mehr als 25 Werkblöcke und Einzelwerke
umfassende Konvolut dokumentiert das gesamte,
komplexe künstlerische Universum dieses seit den
frühen 1970er-Jahren tätigen Künstlers. Mullicans
eigenständige geistige Konstruktion bewegt sich
auf vielen medialen Ebenen und drückt sich in sehr
unterschiedlichen Materialien aus. Zeichnungen,
Malerei, Video stehen gleichberechtigt neben
Skulptur, Performance und Rauminstallation. Mit
dieser Erwerbung ist das Kunstmuseum Liechtenstein das einzige Museum weltweit, das diesen
Künstler, der mit Einzelwerken in zahlreichen bedeutenden Museen Europas, Asiens und Nordamerikas
vertreten ist, in seiner künstlerischen Entwicklung
umfangreich dokumentieren kann.
Eine Spende der Gerda Techow gemeinnützige
Stiftung, Vaduz, ermöglichte darüber hinaus die
Verstärkung der Sammlung der Arte Povera des
Museums. Zwei Werke aus der berühmten Serie der
«Seidenspinner» (Bachi da setola), 1968, von Pino
Pascali (1935–1968), in der für ihn typischen Verbindung von Nachahmung natürlicher Formen mit
hochmodernen industriell gefertigten Materialien (in
diesem Falle Bürsten für Autowaschanlagen) komplettieren nun diesen Künstler in der inzwischen über
die Grenzen Europas hinaus anerkannten Sammlung
der Arte Povera des Kunstmuseums.
Mit eigenen Mitteln gelangen dem Museum zwei
weitere herausragende Erwerbungen: Von Christian
Boltanski (*1944) konnte die Videoinstallation Être
à nouveau erworben werden, die Teil von Boltanskis
Beitrag im Französischen Pavillon auf der Biennale
von Venedig im Jahre 2011 gewesen ist. Im Anschluss
an die bereits vorhandenen Werke des Künstlers
in der Sammlung und an die Einzelausstellung im
Kunstmuseum Liechtenstein 2009 setzt diese
Erwerbung erneut einen herausragenden Akzent.
Auch von dem israelisch-französischen Künstler
Absalon (1963–1992) konnte ein bedeutendes Werk
erworben werden: Disposition von 1990. Damit
besitzt das Kunstmuseum Liechtenstein nun die weltweit umfangreichste Sammlung von Werken dieses
Künstlers in öffentlichem Besitz.
Von Bojan Šarčević (*1974), wurde die grosse
Skulptur He, 2011, die Anfang des Jahres in seiner
Ausstellung im Kunstmuseum zu sehen war, erworben. Damit ist das Museum im Besitz einer seiner
zentralen Arbeiten und konnte den Sammlungsschwerpunkt im Bereich Skulptur mit einer jüngeren
Künstlerposition massgeblich stärken.
Im Zusammenhang mit der vom Kunstmuseum
Liechtenstein erarbeiteten und im Herbst/Winter
2011/12 gezeigten Ausstellung Beispiel Schweiz.
Entgrenzungen und Passagen als Kunst hat das
Museum einige Erwerbungen junger Künstlerpositionen aus der Schweiz getätigt. Am bedeutendsten ist
sicherlich der Erwerb einer Gruppe von Werken der
in Martigny lebenden marokkanischen Künstlerin
Latifa Echakhch (*1974), die bereits im Sommer 2012
in einer Sonderpräsentation (eingerichtet von der
Künstlerin selbst) im Museum zu sehen war. Darüber
hinaus konnte ein Werk von Karin Hueber (*1977)
erworben werden.
Folgende weiteren wichtige Werke für die Sammlung
konnten ebenfalls erworben werden: eine Installation
des Konzeptkünstlers Stanley Brouwn (*1935), dank
einer weiteren Zuwendung durch die Stiftung
Freunde des Kunstmuseum Liechtenstein das
Gemälde Nada der japanischen Künstlerin Leiko
Ikemura (*1951), ein Werk des Arte Povera-Künstlers
Emilio Prini (*1943) sowie erstmals eine Werkgruppe
des amerikanischen Wissenschaftlers und Künstlers
Trevor Paglen (*1974). Schliesslich konnte mit zwei
Gemälden von Beate Frommelt (*1974) auch eine
liechtensteinische künstlerische Position neu
aufgenommen werden.
5
6
B Sammlung
Ankäufe
3
4
3
4
Beate Frommelt, Nachtflug, 2009; Foto: Stefan Altenburger
Trevor Paglen, LACROSSE / ONYX V – Radar Imaging Reconnaissance Satelite
Crossing the Disk of the Moon (USA182), 2007; Foto: Stefan Altenburger
7
Absalon
* 1964 in Ashdod, Israel, † 1993 in Paris
Disposition, 1990
Karton, Holz, Dispersionsfarbe, 41 Elemente
30 × 130 × 50 cm
KML 2012.16
Erworben bei der Galerie Hervé Bieze, Nantes
Beate Frommelt
* 1974 in Vaduz
Flieger, 2009
Öl und Acryl auf Birkenfurnier
55 × 45 cm
KML 2012.29
Erworben bei EMB Contemporary, Triesen
John Baldessari
* 1931 in National City, Kalifornien
Teaching a Plant the Alphabet, 1972
Video-Installation, schwarz-weiss, Ton, 18:40
KML 2012.36
Erworben bei Electronic Arts Intermix
Nachtflug, 2009
Öl und Acryl auf Birkenfurnier
53.5 × 40.3 cm
KML 2012.30
Erworben bei EMB Contemporary, Triesen
Christian Boltanski
* 1944 in Paris
ÉTRE À NOUVEAU, 2011
Videoprojektion
A.P.
KML 2012.01
Erworben bei der Galerie Kewenig, Köln
George Brecht
* 1926 in New York, † 2006 in Köln
Robert Filliou
* 1927 in Sauve, † 1987 in Les Eyzies de
Tayac
La Cedille qui Sourit, 1969
Kartonschachtel, Streichholzschachtel, Papier
16.3 × 20.6 × 2.1 cm
433/440
KML 2012.36
Erworben bei Artbase Books, Peter Below,
Kitzingen
Stanley Brouwn
* 1935 in Paramaribo, Surinam
at this moment stanley brouwn is at a distance
of × foot, o.J.
Text und Metall auf Holzplatte, 2 Holzböcke
77 × 93 × 26 cm
KML 2012.33
Erworben bei der Galerie Tschudi, Zuoz
at this moment stanley brouwn is at a distance
of × ell, o.J.
Text und Metall auf Holzplatte, 2 Holzböcke
77 × 93 × 26 cm
KML 2012.34
Erworben bei der Galerie Tschudi, Zuoz
at this moment stanley brouwn is at a distance
of × step, o.J.
Text und Metall auf Holzplatte, 2 Holzböcke
77 × 93 × 26 cm
KML 2012.35
Erworben bei der Galerie Tschudi, Zuoz
Nina Canell
* 1979 in Växjö, Schweden
Remnants of Spring, 2012
Kupfer, Metall, Schrauben, Kabelenden,
Isolierband
Unikat
45 × 30 × 10 cm
KML 2012.37
Erworben bei der Konrad Fischer Galerie,
Düsseldorf
Karin Hueber
* 1977 in Basel
Ohne Titel, 2011
Papier, Kleister, Dispersion, Lack, Chromstahl
710 × 560 cm
KML 2012.32
Erworben bei der Künstlerin
Trevor Paglen
* 1974 in Maryland
LACROSSE / ONYX II Passing Through Draco
(USA 69) - Radar Imaging Reconnaissance
Satelite, 2007
C-Print
152.4 × 121.9 cm
5/5 + 2 AP
KML 2012.08
LACROSSE / ONYX V – Radar Imaging
Reconnaissance Satelite Crossing the Disk of
the Moon (USA182), 2007
C-Print
91.4 × 91.4 cm
5/5 + 2 AP
KML 2012.09
Five Classified Aircraft, 2007
5 bestickte Aufnäher in Rahmen montiert
40.4 × 84.8 × 5.7 cm
5/5 + 2 AP
KML 2012.10
Five Classified Squadrons, 2007
5 bestickte Aufnäher in Rahmen montiert
40.4 × 89.6 × 5.7 cm
5/5 + 2 AP
KML 2012.11
Code Names: Classified Military and
Intelligence Programs (2001-2007), 2009
Video-Animation
2/5 + 2 AP
KML 2012.12
Erworben bei der Galerie Thomas Zander, Köln
Steven Parrino
* 1958 in New York, † 2005 in New York
Untitled, 1998
Siebdruck auf Bütten
70 × 50 cm
5/20
KML 2012.18
Erworben bei der Galerie Éditions Média,
Neuchâtel
Rests, 2012
Kupfer, Leuchtstoffröhre, Kabel
Unikat
135 × 55 × 70 cm
KML 2012.38
Erworben bei der Konrad Fischer Galerie,
Düsseldorf
Untitled, 1998
Siebdruck auf Bütten
49.5 × 49.9 cm
5/18
KML 2012.17
Erworben bei der Galerie Éditions Média,
Neuchâtel
Latifa Echakhch
* 1974 in El Khnansa, Marokko
Towers of Babel, 2010
Holz (Bauklötze)
Dimensionen variabel
KML 2012.19
Erworben bei Dvir Gallery, Tel Aviv
Emilio Prini
* 1943 in Stresa
Ohne Titel, 2003
Schwarz-Weiss-Fotografie aufgezogen auf
Rahmen
94 × 75 cm
KML 2012.28
Erworben aus einer Privatsammlung, Italien
Frames, 2012
Teppichbordüren, 6-teilig
Dimensionen variabel
KML 2012.20
Erworben bei kamel mennour, Paris
Erratum, 2004/2011
Zerbrochene marokanische Teegläser
Dimensionen variabel
KML 2012.21
Erworben bei kamel mennour, Paris
Bojan Šarčević
* 1974 in Belgrad
He, 2011
Onyx
248 × 168 × 41 cm
KML 2013.01
Erworben bei Stuart Shave Modern Art,
London
8
B Sammlung
Ankäufe
5
6
5
6
Installationsansicht Matt Mullican, Untitled, 1989/1990, erworben mit Mitteln der Stiftung Freunde des Kunstmuseum Liechtenstein; Foto: Stefan Altenburger
Pino Pascali, Baco da setola, 1968, erworben mit Mitteln der Gerda Techow
gemeinnützige Stiftung; Foto: KML
9
André Thomkins
* 1930 in Luzern, † 1985 in West-Berlin
Mit Spaghetti genudelter Makkaroni, 1971
Spaghetti-Nudel, Makkaroni-Nudel auf Pappe
in Holzrahmen
30.5 × 24 cm
10/50
KML 2012.06
Erworben bei Martin Brugger, Klaus
Zahnschutz gegen Gummiparagraphen, 1968
Gummistreifen, Gummibänder in
Kartonschachtel
4.7 × 11 cm
unlimitierte Auflage, VICE Versand
KML 2012.04
Erworben bei Martin Brugger, Klaus
Untitled (Color Light Patterns), 1972/2009
Farbkarten, 314-teilig (The New Color-aid; full
set, matte finish: 34 hues, 100 tints, 47 shades,
114 pastels, 17 grays, black and white)
je 15 × 22.5 cm
KML 2011.28
Untitled (Performance / Vintage Photoboard),
1973–2007
Bulletin Board mit 81 Fotos
Rahmenmass: 248 × 125 × 8 cm
KML 2011.29
Untitled (Indian Banner: World), 1982
Baumwolle, bedruckt und genäht
248.5 × 248.5 cm
KML 2011.30
Magic publicitaire, ready made, 1958
Collage auf Papier
30 × 24 cm
KML 2012.05
Erworben bei Martin Brugger, Klaus
Untitled (Pricking My Finger / Bleeding Green
Blood), 1973–1974
Schwarz-Weiss-Film, 3':43"
1/3 + 1 A.P.
KML 2011.31
Rocker, 1969
Aufgeschnittene Reifenschläuche, Gummi,
Ventil, Kleiderbügel
95 × 60 × 50 cm
8/30
KML 2012.16
Erworben bei Kunsthaus Lempertz
Untitled (Comic Book Characters: Her Body
under the Covers), 1974
Collage: Comic auf Papier
23 × 15.9 cm
KML 2011.32
Rosemarie Trockel
* 1952 in Schwerte, Deutschland
Falling Blue, Rising Red, 1998
Serigrafie auf Bütten, 2-teilig
je 50 × 34.4 cm
13/60
KML 2012.17
Erworben bei Mönchehaus Museum, Gosslar
Erworben mit Mitteln der Gerda Techow
gemeinnützige Stiftung, Vaduz
Pino Pascali
* 1935 in Bari, † 1968 in Rom
Baco da setola, 1968
Acryl, Bürsten, Metall
40 × 28 × 305 cm
KML 2012.13
Erworben bei Galerie Michael Janssen, Berlin
Baco da setola, 1968
Acryl, Bürsten, Metall
40 × 28 × 285 cm
KML 2012.14
Erworben bei Galerie Michael Janssen, Berlin
Erworben mit Mitteln der
Stiftung Freunde des Kunstmuseum
Liechtenstein:
Leiko Ikemura
* 1951 in Tsu/Mie, Japan
Nada, 2009
Tempera und Öl auf Jute
240 × 160 × 6.5 cm
KML 2012.31
Erworben bei der Künstlerin
Matt Mullican
* 1951 in Santa Monica/Kalifornien
Untitled (City Chart with Elements, World
Unframed and World Framed), 1992
Acryl und Ölstift auf Leinwand
181 × 121 cm
KML 2011.20
Untitled (Portfolio I, Solway), 1988
Siebdruck, Lithografie auf Papier, 16-teilig
je 55.6 × 38.1 cm
28/64
KML 2011.22
Untitled (Symmetric Charts), 2001
Filzstift auf Glas, Plastikhalterungen, 2-teilig
je 61 × 16.3 × 31.6 cm
KML 2011.23
Untitled (Roundhouse of the Arts), 1989/2001
Acryl und Ölstift, Frottage auf Leinwand,
5-teilig
je 301.5 × 121 × 2.5 cm
KML 2011.24
Untitled (Computer Project), 1989/1990
Inkjet-Prints auf Papier, 18-teilig
je 76 × 101 cm
Unikat
KML 2011.25
Untitled (Details from an Imaginary Life...),
1973/2005
Schreibmaschine auf Papier, 7 Blätter überlappend geklebt
je Blatt 29.5 × 17.5 cm
KML 2011.33
Untitled (Drawn after a 1975 Chart), 1993
Bleistift auf Papier, 3-teilig
je 65 × 50 cm
KML 2011.34
Untitled (Head and Body on Newspaper), um
1975
Filzmarker auf Zeitungsseite (New York Times
vom 9.3.1975)
58 × 73.4 cm
KML 2011.35
Untitled (Media Chart), 1982/1983
Ölstift, Bleistift auf Papier
96.5 × 127 cm
KML 2011.36
Untitled (Mullican Poster: Subjective),
1979/1980
Gouache auf Papier, auf Karton aufgezogen,
mit Plastikfolie verschweisst
111 × 76.5 cm
KML 2011.37
Untitled (Performance Text/Writings
from More Details of Imaginary Universe),
1973/1974
Collage: Fotokopierter Text auf Papier, 4-teilig
je 29.7 × 21 cm
KML 2011.38
Untitled (Fictional Reality and Physical
Experiments: Set of 12 Drawings), 1974–1975
Tinte auf Papier, 12-teilig
57.5 × 72.5 cm
KML 2011.39
Untitled (Round Chart), n.d.
Bleistift und Kohle auf Papier
126.5 × 97 cm
KML 2011.40
Untitled (Stick Figures), 1974–1975
Tinte auf Papier, 12-teilig
je 35.5 × 21.4 cm
KML 2011.41
Untitled (Chart of Cosmology), 1983
Bleistift auf Papier
223 × 107 cm
KML 2011.42
Untitled (First Cosmology Diptych), 1992
Tinte auf Papier, 2-teilig
je 40.7 × 66 cm
KML 2011.43
Untitled (Set of 8 Signs), 1981
Acryl auf Papier, 8-teilig
52.5 × 52.5 cm
KML 2011.44
Untitled (Head and Body), 1974–1975
Holz, Acrylfarbe, Nägel
90.5 × 16 × 4.7 cm
KML 2011.45
Erworben bei Mai 36 Galerie, Zürich
10
B Sammlung
Schenkungen
Auch im Jahre 2012 hat das Kunstmuseum Liechtenstein eine Reihe von
Schenkungen erhalten. Dazu zählt insbesondere jene durch den Sammler
Rolf Ricke, der dem Museum die Vorzeichnung zu der Skulptur Duplicate
(Cut Piece), um 1970, von Richard Serra (*1939), überliess. Das Museum
hatte die Skulptur 2006 im Zusammenhang mit dem Erwerb der Sammlung
von Rolf Ricke erworben. Auf diese Weise kann dieses frühe Werk des weltberühmten Bildhauers nun auf umfassende Weise dokumentiert werden.
Auch von Künstlern konnte das Museum Schenkungen entgegennehmen.
Der liechtensteinische Künstler Bruno Kaufmann (*1944) übergab zwei
wichtige Bilder aus dem Jahre 2009. Damit konnte der Bestand an Werken
dieses Künstlers durch zwei neuere Werke entscheidend aktualisiert
werden. Christoph und Markus Getzner (*1960 und 1965) schenkten
darüber hinaus dem Museum ein Objekt mit integrierter Zeichnung.
Christoph Getzner
* 1960 in Feldkirch
Markus Getzner
* 1965 in Bludenz
In einem fort geht dieses Leben verloren,
2011–2012
Bleistift-pigmentierte Chinatusche auf Papier,
Beton-Rahmen
29.4 × 35 × 9.5 cm
Schenkung der Künstler
Bruno Kaufmann
* 1944 in Balzers
090831 D, 2009
Acryl, Filz, Malgewebe auf Keilrahmen
160 × 180.5 × 5 cm
Schenkung des Künstlers
090831 C, 2009
Acryl, Filz, Malgewebe auf Keilrahmen
160 × 180.5 × 5 cm
Schenkung des Künstlers
Richard Serra
* 1939 in San Francisco
Duplicate (Cut Piece), um 1970
Grafitstift auf Papier (Vorzeichnung zur
Bodenplastik KML 2006.44)
35.5 × 43 cm
Schenkung Rolf Ricke, Berlin
B Sammlung
11
Leihverkehr
Im Rahmen des internationalen Leihverkehrs und in weiteren professionellen Fragen ist das Kunstmuseum
Liechtenstein in engem Kontakt mit Kunstmuseen in aller Welt. So verdichtet sich zunehmend das enge Netz
mit Museen und Kunsthallen in ganz Europa und darüber hinaus.
Die Sammlung des Kunstmuseum Liechtenstein ist seit November 2011 online auf der Homepage des
Museums einsehbar. Das Interesse von anderen Museen an den Werken der Sammlung des Kunstmuseum
Liechtenstein hat in den letzten Jahren sukzessive zugenommen, sodass zahlreiche Leihanfragen immer
wieder abgelehnt werden müssen. 2012 wurden folgende Kunstwerke an andere Museen verliehen:
Absalon
* 1964 in Ashdod, Israel, † 1993 in Paris
Cellule no.5, 1992
Holz, Pappe, Polster, Farbe, Leuchtstoffröhren
405 cm ø 240 cm
Leihgabe einer Ausstellungskopie
für die Ausstellung
Absalon, Museum Boijmans van Beuningen,
Rotterdam,
11. Februar – 13. Mai 2012
Rosemarie Trockel
* 1952 in Schwerte, Deutschland
Bezugspunkt, 2008
Acryl auf gebeiztem Holz, SchwarzWeiss-Fotografie, Tuckerklammern,
Plexiglasabdeckung
66 × 55.9 × 4.8 cm
Contemporary Art Foundation/Kunstmuseum
Liechtenstein, Vaduz
Leihgabe für die Ausstellung
Rosemarie Trockel – Flagrant Delights,
WIELS. Centre d’Art Conteporain, Brüssel.
18. Februar – 27. Mai 2012, Culturgest,
Lissabon, 5. Oktober 2012 – 5. Januar 2013,
Museion, Bozen, 1. Februar – 12. Mai 2013
Tony Cragg
* 1949 in Liverpool
UNIT, 1989
Lapislazuli
28 × 85 × 110 cm
Erworben mit Mitteln der Lampadia Stiftung,
Vaduz
LSK 1995.07
Roy Lichtenstein
* 1923 in New York, † 1997 in New York
The Magnifying Glass, 1963
Öl auf Baumwolle
41 × 40.5 cm
Privatsammlung/Kunstmuseum Liechtenstein
Leihgabe für die Ausstellung
Roy Lichtenstein, The Art Institute of Chicago,
Chicago, 26. Mai – 3. September 2012, The
National Gallery of Art, Washington/D.C.,
14. Oktober 2012 – 6. Januar 2013,
Tate Modern, London, 21. Februar – 27. Mai
2013, Centre Pompidou, Paris,
3. Juli – 4. November 2013
Alexej von Jawlensky
* 1864 in Torschok, † 1941 in Wiesbaden
Variation: Spätsommer Nachmittag, um 1917
Öl auf Ölmalkarton auf Leinwand aufgezogen
36.3 × 27.8 cm
LSK 1985.01
Land Mass Translocation Project: Isle of Wight,
1969–1970
Landkarte auf Karton
51 × 75.5 cm
KML 2010.16
Cy Twombly
* 1928 in Lexington / Virginia, † 2011 in
Rom
Untitled, 1964
Bleistift, Farbstift, Öl auf Leinwand
170 × 200 cm
Leihgaben für die Ausstellung
Ends of Earth. Art of the Land to 1974, The
Museum of Contemporary Art, Los Angeles,
27. Mai 2012 – 3. September 2012,
Haus der Kunst München,
12. Oktober 2012 – 20. Januar 2013
Ohne Titel, 1993
Bleistift auf Papier
70 × 50.5 cm
LSK 1995.03
Ohne Titel, 1993
Bleistift auf Papier
21 × 29.7 cm
Schenkung
LSK 1997.28
Leihgabe für die Ausstellung
10'000 Stunden. Über Handwerk, Meisterschaft und Scheitern in der Kunst, Museum
Thurgau, Kartause Ittingen,
30. Mai – 30. September 2012
Ohne Titel, 1992
Bleistift auf Papier
Bildmass: 29.7 × 42 cm
Schenkung
LSK 1997.32
Leihgaben für die Ausstellung
Tony Cragg, Museo d’Arte, Lugano,
31. März – 12. August 2012
Rita McBride
* 1960 in Des Moines / Iowa
Chair (Smoked), 2003
Muranoglas, Plastikfolie
90 × 42 × 53 cm
3/3
KML 2006.21
Leihgabe für die Ausstellung
Rita McBride: Public Tender, MACBA
Museo d’Arte Contemporan de Barcelona,
Barcelona, 17. Mai – 27. September 2012
Leihgabe für die Ausstellung
«Malerei ist gesteigertes Leben» –
Emil Schumacher im internationalen Kontext,
Emil Schumacher Museum, Hagen,
25. August 2012 – 20. Januar 2013
George Brecht
* 1926 in New York, † 2008 in Köln
Land Mass Translocation Project: Isle of Wight
moves westward on the seabed, 1969
Zeichnung auf Landkarte auf Karton
68.3 × 99.5 cm
KML 2010.14
Rosemarie Trockel
* 1952 in Schwerte, Deutschland
The Beauty and the Beast, (Hommage an
Malewitsch), 1990
Strickbild, Wolle auf Keilrahmen, 2-teilig
150 × 150 cm und 150 × 115 cm
Unikat
Erworben mit Mitteln der Lampadia Stiftung,
Vaduz
LSK 1997.15
Ohne Titel, 1993
Bleistift auf Papier
70 × 50.5 cm
LSK 1995.02
Willem de Kooning
* 1904 in Rotterdam, † 1997 Springs, New
York
Untitled XVII, 1976
Öl auf Leinwand
150.8 × 139.4 cm
KML 2003.54
Schenkung der Stiftung zur Errichtung eines
Kunstmuseums
Gordon Matta-Clark
* 1943 in New York, † 1978 in New York
Reality Properties Fake Estates: Glendale
Sliver (behind houses), Block 3660, Lot 140,
1973
Schwarz-Weiss-Fotografien, collagiert,
Landurkunde
Rahmen: 26 × 133 × 5.5 cm; 30 × 74.5 × 5.5
cm; 23.9 × 168 × 5.5 cm; 50 × 90.3 × 5.5 cm
KML 2003.47
Leihgabe für die Ausstellung
Mind the Sytem. Find the Gap, Z33
House for contemporary art, Hasselt,
1. Juni – 30. September 2012
Leihgaben für die Ausstellung
Una finestra sul mondo: Da Dürer a Mondrian
e oltre, Museo Cantonale d’Arte, Lugano,
16. September 2012 – 6. Januar 2013,
Fondation de l’Hermitage, Lausanne,
25. Januar – 26. Mai 2013
Salvador Dalí
* 1904 in Figueras, † 1989 in Figueras
Ballerina als Totenkopf, 1932
Öl auf Leinwand
26.4 × 19.5 cm
Sammlung Merz/Kunstmuseum Liechtenstein, Vaduz
Leihgabe für die Ausstellung
Die schwarze Romantik. Von Goya bis Max
Ernst, Städel Museum Frankfurt/M,
21. September 2012 – 20. Januar 2013
Marcel Broodthaers, * 1924 in Brüssel,
† 1976 in Köln
Ohne Titel (Flaschenschützer), 1966
Karton, Zement, 7-teilig
je ca. 32 × 10.5 cm
Sammlung Rheingold/ehemals Sammlung
Speck
James Lee Byars, * 1932 in Detroit, † 1997
in Kairo
The Head of Plato, 1986
Marmor, Vitrine
Durchmesser 21 cm
Sammlung Rheingold/ehemals Sammlung
Speck
The Golden Tower with Changing Tops, 1982
Bronze, 2-teilig
340 cm ø 80 cm
Sammlung Rheingold/ehemals Sammlung
Speck
Leihgaben für die Ausstellung
Juwelen im Rheingold,
Kunsthalle Düsseldorf,
29. September – 25. November 2012
12
C Ausstellungen
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7
8
6
7
8
Bojan Šarčević, Ausstellungsansicht; Foto: Stefan Altenburger
Günter Fruhtrunk, Ausstellungsansicht; Foto: Stefan Altenburger
Don’t Smile. Vom Humor der Kunst, Ausstellungsansicht; Foto: Stefan Altenburger
Das Ausstellungsjahr 2012 widmete dem 1974 13
in Belgrad geborenen Künstler Bojan Šarčević
seine erste Museumsausstellung, zeigte seit
zwanzig Jahren die erste Retrospektive des
Malers Günter Fruhtrunk und spürte mit der
Ausstellung Don’t Smile dem Humor der Kunst
nach. Zudem wurde das Kunstmuseum in
diesem Jahr mehrfach angefragt, Ausstellungen
aus seiner Sammlung im Ausland zu realisieren.
Der Beginn des Jahres 2012 war noch ganz
gekennzeichnet von den Ausstellungen Beispiel
Schweiz. Entgrenzungen und Passagen als Kunst
(30. Sept. 2011–15. Jan. 2012), ein Blick auf das
benachbarte Kunstschaffen mit dem Augenmerk auf
die kunstgeschichtliche Entwicklung von Raum
und Zeit, und Sammlung Mezzanin. Eine Auswahl
(28. Okt. 2011–26. Feb. 2012), die eine engagierte
Sammlung Liechtensteins vorstellte.
Das Ausstellungsprogramm 2012 verfolgte drei
Schwerpunkte, die das eigenständige Profil des
Kunstmuseum Liechtenstein seit Anbeginn bestimmen. Zum einen wurde mit der Ausstellung von Bojan
Šarčević eine Reihe fortgesetzt, die herausragende
jüngere Künstlerpositionen in einer ersten umfassenden Museumsausstellung vorstellt. Zum anderen
verankerte die Retrospektive Günter Frühtrunk. Farbe
Rhythmus Existenz, die eine der inspirierendsten
Künstlerpositionen der deutschen Nachkriegskunst
wieder ins Bewusstsein brachte, das Kunstmuseum
Liechtenstein als Kompetenzort für die wissenschaftliche Aufarbeitung der Kunst seit 1960, die dem Haus
in der internationalen Museumswelt bereits viel
Anerkennung gebracht hat. Es sei nur an die grosse
Arte Povera-Ausstellung Che fare. Die historischen
Jahre, an die Retrospektive von Fred Sandback
oder von Bill Bollinger, oder an die Aufarbeitung der
Sammlung Rolf Ricke erinnert. Don’t Smile. Vom
Humor der Kunst fügt sich in eine weitere Ausstellungsreihe ein, die das Kunstmuseum Liechtenstein seit seiner Eröffnung im Jahre 2000 verfolgt:
regelmässig werden grundlegende Themen, die die
Menschheit kennzeichnen bzw. beschäftigen, anhand
der Kunst untersucht. Darüber hinaus widmete sich
das Kunstmuseum Liechtenstein mit der Ausstellung
Prostor Oblik. Abstrakte Kunst aus den Sammlungen
der Nationalgalerie Bosnien-Herzegowina den künstlerischen Traditionen Bosnien-Herzegowinas im 20.
Jahrhundert, die in Mitteleuropa so gut wie unbekannt
sind, und deren derzeitige Position weiterhin schwer
von der Nachkriegssituation gekennzeichnet ist.
14
C Ausstellungen
Bojan Šarčević
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10
9Anlieferung He von Bojan Šarčević; Foto: Elma Korac
10 Bojan Šarčević, Ausstellungsansicht; Foto: Stefan Altenburger
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Bojan Šarčević.
A Curious Contortion in the Method of Progress
10. Februar – 6. Mai 2012
Obergeschoss 1 bis 4
Bojan Šarčević. A Curious Contortion in the Method of
Progress war die erste umfangreiche Museumsausstellung von Bojan Šarčević. Sie entstand in enger
Zusammenarbeit mit dem Künstler und ermöglichte
einen Blick in die Entwicklung seines vielgestaltigen
Werkes der letzten Jahre, welches von architektonischen Installationen, Skulpturen, Filmen bis hin zum
Künstlerbuch reicht. Ein Schwerpunkt der Auswahl
lag auf der Skulptur und ihrer Repräsentation.
Die Ausstellung war als ein aufeinander aufbauender
Parcours konzipiert. Durch die konzentrierte Auswahl
der Werke speziell für die architektonische Situation
des Kunstmuseums entstanden atmosphärisch
dichte Räume, die sich im Rundgang in ihrer Polarität
gegenseitig steigerten und entwickelten: Monumentale Werke fanden sich neben ephemeren, gewachsene Materialität begegnete konstruierten Gefügen,
auf Stille folgte Bewegung und Klang, Vernachlässigtes wurde zu Bedeutendem, Reflexionen entfalteten
sich in der Weite des Raumes, Präzision verband
sich mit Poetischem, Schönheit wurde konfrontiert
mit Realem, Innerliches mit Gesellschaftlichem. Was
kann Kunst heute bewirken? Diese Šarčević bewegende Frage umfasst sowohl die Bedeutsamkeit
menschlicher Existenz als auch die aktuelle Situation
der westlichen Gesellschaften.
Šarčević gelang es, mit minimalen Setzungen eine
substanzielle Klarheit zu erzeugen, die grundlegende
Fragen nach Strukturen, seien sie gesellschaftlicher,
sozialer, menschlicher oder künstlerischer Art, greifbar werden liess. Der Ausstellungstitel Eine seltsame
Verdrehung der Methode des Fortschritts lud dazu
ein – ernst und schmunzelnd zugleich – kuriose
Abstecher vom gängigen Fortschrittsdenken zu
wagen. Oder wie der Künstler selbst es ausdrückte:
«Es könnte eine Metapher sein für den Zwiespalt zwischen dem, was wir wollen und dem, was wir haben.»
Eingebettet in diesen Parcours fand sich eine von
Šarčević kuratierte Präsentation aus der Sammlung
des Kunstmuseums mit Werken von Arnold Böcklin,
Gustave Courbet, Giorgio de Chirico, Ferdinand
Kriwet, Robert Mangold, Fred Sandback, Keith
Sonnier, Rosemarie Trockel und Herbert Zangs,
die einen persönlichen Einblick in sein Interesse an
Kunst gaben.
Ein interdisziplinär angelegtes Begleitprogramm
vermittelte Šarčević’ Werkansatz aus vielfältigen
Perspektiven mit klassischen, aber auch experimentellen Führungen, die Elemente aus der Theaterpädagogik und des Dialogs einbanden. Zudem gab
es eine Vermittlungsreihe, die sich besonders an
Senioren richtete, ein Gespräch über Engagement
und Verantwortung im Kulturbereich von Rachel
Mader und Yvonne Volkart, Zürich, und einen Vortrag
der Psychotherapeutin Eva Gold, über UND oder der
R-AUM «Dazwischen», in dem Fragen wie «Warum
streiten wir? Warum Krieg in uns und gegen uns
selbst? Warum Krieg mit anderen? Was ist Frieden?
Wie können wir Friedfertigkeit üben?» reflektiert
wurden. Der Moment der Reflexion ist in Šarčević’
Werk tragend.
Die Ausstellung steht in einer Reihe, mit der herausragende jüngere Künstlerpositionen in einer ersten
umfassenden Museumsausstellung vorgestellt werden. Zusätzlich kuratieren diese Künstler – bislang
Rita McBride, Fabian Marcaccio, Monika Sosnowska
und Matti Braun – eine Präsentation aus der
Sammlung des Kunstmuseum Liechtenstein.
Die Ausstellung war eine Produktion des Kunstmuseum Liechtenstein, kuratiert von Christiane
Meyer-Stoll, und wurde im Herbst 2012 im Institut
D’Art Contemporain, Villeurbanne/Rhône-Alpes
gezeigt. In Kooperation mit dieser Institution
erscheint 2013 eine Publikation, die beide
Ausstellungen mit Texten und Bildern dokumentiert.
16
C Ausstellungen
Günter Fruhtrunk
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Günter Fruhtrunk, Ausstellungsansicht; Foto: Stefan Altenburger
Günter Fruhtrunk, Ausstellungsansicht; Foto: Stefan Altenburger
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Günter Fruhtrunk.
Farbe Rhythmus Existenz
25. Mai – 2. September 2012
Obergeschoss 1 bis 3
Günter Fruhtrunk (1923–1982) war einer der wenigen
deutschen Künstler, die nach 1945 gezielt nicht nur
an die Formsprache der Avantgarden der Klassischen
Moderne anknüpften, sondern auch deren weltanschauliche Ansätze aufnahmen und in die neuen
Verhältnisse zu übersetzen versuchten.
1963 erlebte Fruhtrunk, der lange Zeit in Paris
verbrachte, den Durchbruch mit seiner Museumsausstellung in Dortmund und gehörte in den
folgenden Jahren zu den meistdiskutierten Künstlern
aus Deutschland. Nach seinem frühen Tod geriet er
zunehmend in Vergessenheit.
Die geometrisch-abstrakte und ungegenständliche
Malerei Fruhtrunks, verbunden mit gesellschaftspolitischem Engagement, erweist sich in der Rückschau als eine der nachhaltigsten und inspirierendsten Positionen der deutschen Nachkriegskunst.
Dies erneut in das Bewusstsein der Öffentlichkeit
zu bringen, war ein wesentliches Anliegen der Ausstellung. Hohe malerische Sensibilität und Qualität
paaren sich im Werk Fruhtrunks mit einer von grosser
Ernsthaftigkeit geprägten Auseinandersetzung
mit den Anliegen der Moderne, zur Entwicklung
des selbstbestimmten Individuums beizutragen.
Fruhtrunk entwickelte dafür ein eigenes System der
Malerei, deren aufklärerischer Impuls sich wesentlich
über die Aktivierung des Sehvorgangs artikuliert und
diesen mit grundlegenden existenziellen Fragestellungen verbindet. Die Werkschau zeichnete in einer
groben chronologischen Anordnung die Entwicklung
seines Schaffens nach. Ein besonderes Kapitel war
Fruhtrunks Verhältnis zur Musik gewidmet, das erstmals gewürdigt wurde. Zudem waren bisher unbekannte kleinformatige Arbeiten zu sehen, in denen er
sowohl Bildträger wie auch das Verhalten von Farbe
in Techniken untersuchte.
Das Begleitprogramm für Erwachsene und Kinder
führte mit zahlreichen Führungen und Gesprächen
in die Ausstellung ein, dabei lag ein Fokus auf dem
Thema der Wahrnehmung und dem Zusammenspiel
von Farbe. Zudem ermöglichte der Vortrag von Erich
Franz Gesteigerte Lebensintensität «Rhythmus» und
«Licht» in Fruhtrunks Bildern einen fundierten und
vertiefenden Einblick.
Die Ausstellung ist eine Produktion des Kunstmuseum Liechtenstein, kuratiert von Friedemann
Malsch. Ein die Ausstellung begleitender Katalog
erschien im Hatje Cantz Verlag mit Beiträgen von
Erich Franz, Friedemann Malsch, Eva Rieger,
Dorothea Strauss und Selbstzeugnissen von
Günter Fruhtrunk sowie mit Abbildungen aller ausgestellter Werke.
18
C Ausstellungen
Don't Smile
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14
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Don’t Smile, Ausstellungsansicht; Foto: Stefan Altenburger
Don’t Smile, Ausstellungsansicht; Foto: Stefan Altenburger
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Don't Smile.
Vom Humor der Kunst
21. September 2012 – 20. Januar 2013
Obergeschoss 1 bis 4
Mit Werken von John Baldessari, Joseph Beuys,
Marcel Broodthaers, Josef Dabernigg, Marcel
Duchamp, Robert Filliou, Rainer Ganahl, Bethan
Huws, Anne Marie Jehle, Anna Kolodziejska, René
Magritte, Vaclav Pozarek, Kay Rosen, Eran Schaerf
und Kurt Schwitters.
Die Ausstellung Don’t Smile spürte einem leisen,
einem leichten und zugleich tiefgründigen, einem
verschmitzten, einem trockenen als auch selbstreflexiven Humor der Kunst nach. Einem Humor, der
Sprache, Logik, Gesellschaft, den Alltag und das
System Kunst augenzwinkernd und ernsthaft
zugleich betrachtet. Was zeichnet Humor aus? Wie
äussert er sich? Wer besitzt Humor und in welchen
Momenten? Welche Rolle spielt Humor in der Gesellschaft angesichts der Zunahme von Burn-out oder
etwa Depressionen? Diese Fragen waren Ausgangspunkte der Konzeption.
Bei den gezeigten Kunstwerken bewirkte das Aufeinandertreffen von unterschiedlichen Welten und
Wertesystemen, etwa Alltagsrealität und geistige
Vorstellungswelt, die Komik. Oder es war eine leise
Verschiebung, die Dinge aus ihrem Bezugssystem
in eine neue Bedeutung überführte und dabei zum
Nachdenken und Schmunzeln anregte. Im Besonderen war es auch die Überlagerung von sprachlicher
und visueller Ebene, die einen offenen und humorvollen Blick hervorruft. Und bei allem Humor lag den
ausgestellten Werken Ernsthaftigkeit und ein Moment
der humorvollen Selbstreflexion zugrunde.
Die Ausstellung entstand in enger Zusammenarbeit
mit den Künstlern Josef Dabernig, Rainer Ganahl,
Bethan Huws, Anna Kolodziejska, Vaclav Pozarek,
Kay Rosen und Eran Schaerf. Jeder dieser Künstler
war mit einer umfangreichen Werkgruppe vertreten,
und so war es möglich, einen vertieften Einblick in
ihre Arbeits- und Denkweisen zu erhalten. Speziell
für Don’t Smile kreierten sie jeweils eine atmosphärisch zusammenhängende und dichte Erzählung.
In der Gesamtwirkung erzeugte dies einen weiten
und spannenden Bogen, der vielfältige und herausfordernde Betrachtungen zum untergründigen und
feinfühligen, ja rätselhaften Humor anregte.
In den Rundgang eingewoben waren ausgewählte
historische Kunstwerke, die einen Referenzrahmen
setzten. Hier sind im Besonderen Marcel Duchamp,
René Magritte und Kurt Schwitters zu nennen. Als
wichtige Wegbereiter Anfang des 20. Jahrhunderts
werfen sie die bis heute gültigen Fragen zur Kontextualisierung, zu bildbestimmenden Elementen, zur
Sprache als künstlerisches Bildmittel, zum Wortspiel
und zum Verwandlungsbild sowie zur Kunst des
Denkens auf. Welch wesentliche Rolle dem Humor
in der Kunst seit Anfang des 20. Jahrhunderts zu
Grunde liegt, darauf kann Marcel Duchamps Antwort
auf die Frage von Alain Jouffroy, «Scheint Ihnen
der Humor im allgemeinen für die Schaffung eines
Werkes unentbehrlich?», eine Idee geben: «Ganz
absolut. Ich lege viel Wert darauf, denn der Ernst ist
etwas sehr Gefährliches. Um den Ernst zu vermeiden,
muß man den Humor dazwischentreten lassen. Das
einzig Ernsthafte, das ich in Betracht ziehen könnte,
ist die Erotik ... denn das ist ernsthaft! Und ich habe
versucht, mich ihrer als Plattform zu bedienen.»
Zudem fanden sich auch beispielhafte Positionen
des künstlerischen Aufbruchs der 1960er-Jahre mit
John Baldessari, Joseph Beuys, Marcel Broodthaers,
Robert Filliou und Anne Marie Jehle.
Ein umfangreiches Begleitprogramm mit vielen übergreifenden Themenschwerpunkten, welche die Kunst
des 20. Jahrhunderts bis heute unter dem Aspekt des
Humors betrachteten, fand statt: Neben regulären
Führungen und einem speziellen Programm für
Kinder und Senioren, sind hier im Besonderen die
Sonntagsführungen Eine Stunde mit den Titeln Das
Lächeln der Mona Lisa – Eine Rezeptionsgeschichte
und Zu René Magrittes Kunst des Denkens, sowie
das Take Away mit den Themen Don’t Smile. Mona
Lisa, mon amour, Amüsement des Wortspiels und
Ich bin keine Pfeife zu nennen. Darüber hinaus gab es
ein intensives Programm mit Vorträgen und speziellen Events. Marco Schädler führte mit einer Anzahl
von Hörbeispielen in Musik und Humor ein. Mathias
Ospelt widmete seine Forschungen dem Humor in
Liechtenstein, er recherchierte dafür nicht nur die
Witzrubriken der Landeszeitungen und erarbeitete
Statistiken, sondern ging bis weit in die Geschichte
des Landes zurück. Jeweils im Anschluss gab es
einen Austausch von Witzen im Witzecafé unter der
Moderation von Rita Frommelt. Ein weiterer Höhepunkt waren die Geschichten aus dem Unterland –
Unglaubliches, Sonderbares, Merkwürdiges aus
Erzählungen des Vaters, erzählt von Adolf Marxer
und eine besondere Führung mit Eveline Ratering
und Ingo Ospelt, die szenisch durch die Ausstellung
geleiteten. Und zuletzt konnte beim Workshop für
Erwachsene mit Brigitte Walk erkundet werden Wer
beim Sich-Anschauen zuerst lacht, hat verloren!
Die Ausstellung ist eine Produktion des Kunstmuseum Liechtenstein, kuratiert von Christiane
Meyer-Stoll. Es ist ein Katalog mit Beiträgen von
Susanne Bieri, Silvia Eiblmayr, Rhonda Lieberman,
Hanne Loreck, Friedemann Malsch, Christiane
Meyer-Stoll, Sabine Maria Schmidt und Roland
Wäspe sowie einer die Ausstellung dokumentierenden Bildstrecke im Kerber Verlag erschienen.
20
C Ausstellungen
Prostor Oblik
15
16
15
16
Prostor Oblik, Ausstellungsansicht; Foto: Stefan Altenburger
Prostor Oblik, Ausstellungsansicht; Foto: Stefan Altenburger
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Prostor Oblik.
Abstrakte Kunst aus den Sammlungen
der Nationalgalerie Bosnien-Herzegowina
26. Oktober 2012 – 17. Februar 2013
Kunstlichtsaal
Die 1946 gegründete Nationalgalerie BosnienHerzegowina verfügt über eine umfangreiche
Sammlung bosnisch-herzegowinischer und jugoslawischer Kunst, beginnend vom späten 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Die besonderen
künstlerischen Traditionen Bosnien-Herzegowinas
im 20. Jahrhundert sind in Mitteleuropa jedoch so
gut wie unbekannt. Dies nahm das Kunstmuseum
Liechtenstein als Nationalgalerie des Fürstentums
Liechtenstein zum Anlass, die Partnerinstitution
aus Sarajevo einzuladen, eine Präsentation zur
Geschichte der abstrakten Kunst in BosnienHerzegowina zu erarbeiten.
Die Ausstellung zeigte ausschliesslich Werke aus
dem Besitz der Nationalgalerie und ermöglichte
damit auch einen Eindruck von der Reichhaltigkeit
der Sammlungen dieser Institution. Da die Nationalgalerie wegen Geldmangels vor mehr als einem Jahr
für die Öffentlichkeit geschlossen werden musste,
bestand mit dieser Ausstellung die seltene Möglichkeit, sich über die Arbeit dieses engagierten
Museums zu informieren.
Mit Werken von Vojo Dimitrijević, Tomislav Dugonjić,
Bekir Misirlić, Enes Mundžić, Nikola Njirić, Edin
Numankadić, Ljubomir Perčinlić, Mustafa Skopljak
und Radoslav Tadić.
Die Ausstellung im Kunstmuseum Liechtenstein vereinte neun Künstler mit ihren Werken aus den 1970erJahren und gab erstmals einen Einblick in das Schaffen der Künstlergruppe «Prostor Oblik» (Form Raum),
deren mutiger Ansatz einer völlig gegenstandsfreien
Kunst veränderte nicht nur die Tradition der sozialistischen realistischen Malerei, sondern bereicherte
darüber hinaus die Kultur des frühen Jugoslawien mit
neuen künstlerischen Ausdrucksformen.
Neben einer Anzahl regulärer Führungen war im
Begleitprogramm besonders beachtenswert die
Zusammenarbeit mit dem Filmclub im Kunstmuseum,
der den Film In the Land of Blood and Honey, 2011,
von Angelina Jolie zeigte, als auch der Vortrag von
Amra Bakšić Čamo, Film- und Videoproduzentin aus
Sarajevo, Zur künstlerischen Situation in BosnienHerzegowina, in dem sie eindrückliche Beispiele
der engagierten gegenwärtigen Initiativen vorstellte
und dabei anschaulich die gesellschaftspolitischen
Hintergründe mitdarstellte.
Aus mitteleuropäischer Sicht wird erkennbar, dass im
sozialistischen Jugoslawien die Rezeption westlicher
kultureller Debatten und Diskurse ausgesprochen
intensiv war und auch in Bosnien, ähnlich wie in
Slowenien, Kroatien oder Serbien, zu einer kritischen
Auseinandersetzung führte, aus der eigenständige,
individuelle künstlerische Positionen erwachsen sind.
So kann diese Ausstellung neben ihrer engagierten
Solidaritätsbekundung zudem dazu beitragen, die
facettenreiche Kunstgeschichte Europas nach 1945
um ein weiteres Element zu ergänzen.
Die Ausstellung ist eine Produktion des Kunstmuseum Liechtenstein, kuratiert von Ivana Udovičić,
Nationalgalerie Bosnien-Herzegowina. Ein begleitender Katalog mit einem Vorwort von Friedemann
Malsch, einem Vorwort des Direktors der Nationalgalerie Bosnien-Herzegowina, Strajo Krsmanović,
und einem Beitrag von Ivana Udovičić ist erschienen.
2013 wird die Ausstellung vom Kunstmuseum Kloster
Unser Lieben Frauen, Magdeburg und 2014 vom
Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum übernommen.
22
C Ausstellungen
Sammlungsdialoge
Präsentationen aus der Sammlung
des Kunstmuseum Liechtenstein
Seit der Eröffnung des Kunstmuseum Liechtenstein
wird die Sammlung des Museums immer wieder
neu in dialogischen Präsentationen der Öffentlichkeit vorgestellt.
Diese Präsentationsform ist ein wesentlicher Teil des Profils des Kunstmuseum Liechtenstein.
Die dialogischen und thematischen Gegenüberstellungen über die Jahrhunderte und Generationen
bewirken, dass historische Kunstwerke in die Aktualität geholt werden, und zugleich wird sichtbar, wie das
aktuelle Kunstschaffen aus der Tradition und deren Auseinandersetzung heraus entsteht. Zudem ermöglicht
diese Methode durch die neuen Nachbarschaften die weite Spanne der Kunstwerke sichtbar werden zu lassen,
denn auf diese Weise, eröffnen sich Aspekte, die zuvor nicht in dieser Deutlichkeit zu erkennen waren.
Die Sammlungspräsentationen im Jahr 2012 waren den folgenden Themen gewidmet:
17
18
17
18
Schau mir in die Augen, Ausstellungsansicht; Foto: Stefan Altenburger
Rütjer Rühle, Ausstellungsansicht; Foto: Stefan Altenburger
Schau mir in die Augen
1. Dezember 2011 – 28. Mai 2012
Seitenlichtsaal
Latifa Echakhch
30. August – 14. Oktober 2012
Seitenlichtsaal
Wie nehmen wir Zeit wahr? Ist Zeit eine relative
Grösse? Ist Zeit messbar? Existiert Zeit losgelöst
von allem Materiellen? Wie hängen Zufall und Zeit
zusammen? Wie ist der Mensch in die Zeit eingebettet? Wie verhält sich Zeit zur Erinnerung? All dies sind
Fragen, die in den Kunstwerken dieser Präsentation
anklingen. Zudem befragen die Kunstwerke auf
nachdenkliche und zugleich spielerische Weise das
Verhältnis von Lebenszeit und kosmologischer Zeit,
von Endlichkeit und Unendlichkeit.
Mit Werken von Giovanni Anselmo, Joseph Beuys,
Alighiero Boetti, Pier Paolo Calzolari, Joseph Cornell,
Diango Hernández, Kimsooja und Michelangelo
Pistoletto.
Der gesamte Seitenlichtsaal war der 1974 in Marokko
geborenen, in der Schweiz lebenden Künstlerin
Latifa Echakhch gewidmet. Gezeigt wurden drei ihrer
Bodenarbeiten.
Ungewöhnlich an dieser Präsentation war, dass die
Wände des Ausstellungsraumes frei blieben. Die
Materialien, mit denen Echakhch arbeitet, sind farbige
marokkanische Teegläser, zerbrochen, von Hand
geknüpfte Teppiche, ausgeschnitten, und Holzbauklötze, teils umgefallen. Die Konzentration auf den
Fussboden leitet sich von Latifa Echakhchs Interesse
ab, bei historischen Gemälden den Blick auf das
vielfältige Geschehen am Boden zu lenken, das meist
wenig Beachtung findet und doch bildbestimmender
Teil ist. Echakhchs Ansatz beruht auf einer intensiven
Auseinandersetzung mit der Kunstgeschichte, vor
diesem historischen Hintergrund befragt sie gegenwärtige gesellschaftliche Prozesse und Konflikte: die
Rollenzuweisung der Geschlechter in verschiedenen
Kulturen etwa oder die Vielfältigkeit der Religionen
und die damit verbundenen Konflikte.
Rütjer Rühle
25. Mai – 26. August 2012
Oberlichtsaal 4
Über den Sommer stand die Malerei in einem breiten
Facettenreichtum im Mittelpunkt der Ausstellungen
des Kunstmuseum Liechtenstein.
Ein Saal war dem Werk des 1939 in Leipzig geborenen, seit 1975 in Paris arbeitenden Künstlers Rütjer
Rühle gewidmet. Rühle stellt die Pigmente seiner
pastosen Farben selbst her, er mischt sie mit Sand,
Gewebe, Holz. Sein Kunstschaffen ist durchdrungen
von kulturgeschichtlichem Interesse, vor allem
von einer intensiven Auseinandersetzung mit dem
Werk des Lyrikers Paul Celan. Es waren Werke aus
allen Schaffensphasen zu sehen, bis hin zu seinen
jüngsten Arbeiten.
Aus Anlass dieser Sammlungspräsentation veranstaltete das Kunstmuseum Liechtenstein in Kooperation
mit der Liechtensteinischen Kunstgesellschaft am
23. August ein Künstlergespräch mit Rütjer Rühle.
Regel und Zufall
6. Juli – 14. Oktober 2012
Kunstlichtsaal
Diese Sammlungspräsentation widmete sich der
Regel und dem Zufall, der Ordnung und dem Spiel.
So spüren die ausgestellten Werke auf ganz unterschiedliche Art und Weise den Verknüpfungen der
Kunst mit einer von Berechnungen, geometrischen
Konstruktionen wie auch dem Zufall bestimmten
Wirklichkeit nach. Mit Werken von Alighiero Boetti,
Gloria Friedmann, Rainer (IMI) Giese, Gottfried
Honegger, Wolfgang (IMI) Knoebel, Barry Le Va, Rita
McBride, François Morellet, Jessica Stockholder und
Otto Zitko.
«The Importance of Being Earnest»
26. Oktober 2012 – 17. Februar 2013
Seitenlichtsaal
«The Importance of Being Earnest» ist der Titel einer
Komödie von Oscar Wilde, der um die Wende vom
19. zum 20. Jahrhundert eine der schillerndsten
Figuren des literarischen und intellektuellen Grossbritannien war. Eingedenk der Tatsache, dass Wilde
ein Virtuose der Camouflage war, d.h. der Technik,
in der Behandlung eines behaupteten Themas stets
das entsprechende Anti-Thema in den Vordergrund
zu schieben, bezog sich dieser Sammlungsdialog auf
die grosse Sonderausstellung im Obergeschoss des
Museums Don’t Smile. Vom Humor der Kunst. Was
zunächst als das thematische Gegenteil der Sonderausstellung erscheint, entpuppt sich bei näherer
Betrachtung als nicht so eindeutig. Jedoch bleibt
stets ein Rest von Unsicherheit, ob der Ernst, der
den Ruf hat «ehrlich» zu sein, auch wirklich «ernst»
gemeint ist.
Mit Werken von Erwin Bohatsch, Enzo Cucchi, Ian
Hamilton Finlay, Peter Fischli/David Weiss, Bruno
Jakob, Mike Kelley, Dan Petermann, James Baker
Pyne und Fritz Rahmann.
23
24
C Ausstellungen
im Ausland
Im Jahr 2012 konnte das Kunstmuseum
Liechtenstein über sein Ausstellungsprogramm in Vaduz hinaus ungewöhnlich
viele Ausstellungen im Ausland realisieren,
die eine vielfältige Auswahl aus den
Sammlungsbeständen des Museums
zeigten.
25
Die intensive Ausstellungstätigkeit im Ausland zeigt, dass das Interesse am Kunstmuseum Liechtenstein international gewachsen ist und dieses damit auch seiner Rolle als Botschafter Liechtensteins im Ausland gerecht
werden kann.
Nach Stationen in Karlsruhe und Edinburgh wurde die Ausstellung Bill Bollinger, die das Museum 2011 realisiert hatte und die von der führenden Kunstzeitschrift Artforum zu einer der besten Ausstellungen weltweit in
2011 gekürt wurde, nach New York in das SculptureCenter eingeladen, wo sie vom 22. April bis 30. Juli 2012
zu sehen war. Damit kehrten die Werke des Künstlers in die Stadt seines künstlerischen Schaffens zurück und
führten zu einer echten Entdeckung beim US-amerikanischen Publikum.
In Innsbruck wurde vom 20. März bis zum 18. Mai die Ausstellung Der Blick. Das Wort. Die Geste gezeigt. Die
Kuratorin der renommierten «Kunstbrücke» der Raiffeisen Landesbank Tirol, Silvia Höller, stellte unter dem
von ihr gewählten Titel eine kleine und präzise Ausstellung aus der Sammlung des Museums zusammen. Die
Ausstellung zeigte, dass durch die in den vergangenen Jahren deutlich gewachsene Sammlung die Möglichkeit
thematischer Ausstellungen sich erhöht hat.
Im Rahmen des thematischen Schwerpunkts des Feldkirch Festival wurde das Kunstmuseum Liechtenstein
eingeladen, im Feldkircher Palais Liechtenstein eine Ausstellung mit Werken skandinavischer Künstlerinnen
und Künstler zu zeigen. Die Ausstellung Nordlicht versammelte sieben künstlerische Positionen aus Dänemark, Schweden und Island. Sie war vom 29. Mai bis zum 8. Juli zu sehen.
Besondere Bedeutung hatte die Ausstellung Arte Povera aus der Sammlung des Museums im Neuen Museum
in Weimar vom 28. August bis zum 21. September. Eingeladen von der Intendantin des Kunstfest Weimar, Nike
Wagner, und dank der unermüdlichen Unterstützung durch die Liechtensteinische Botschaft in Berlin konnte
diese ambitionierte Ausstellung durch das Engagement privater Geldgeber aus Liechtenstein und einem Sonderbeitrag der Regierung realisiert werden.
Der Blick. Das Wort. Die Geste – Werke aus der
Sammlung des Kunstmuseum Liechtenstein
20. März – 18. Mai 2012
RLB Kunstbrücke Innsbruck
Die RLB Kunstbrücke in Innsbruck eröffnete das
Ausstellungsjahr 2012 mit der Präsentation einer
Auswahl der Sammlung des Kunstmuseum Liechtenstein. In der Ausstellung Der Blick. Das Wort. Die
Geste stellte Silvia Höller, Kuratorin der RLB Kunstbrücke, mit Werken von Joseph Beuys, Lovis Corinth,
Alberto Giacometti, Rebecca Horn, Julian Opie,
Edvard Munch oder Carl Spitzweg sowie weiteren
namhaften Künstlerpersönlichkeiten Kommunikationsformen in den Mittelpunkt. Insgesamt 37 Arbeiten
von 32 Künstlern zeigten ein überraschendes Spektrum der Mitteilungsformen: Blick, Wort und Geste.
Begleitend zur Ausstellung erschien ein Katalog
mit Beiträgen von Silvia Höller, Friedemann
Malsch und dem Soziologen Hermann Strasser
sowie mit zahlreichen Kurztexten zu den künstlerischen Positionen (104 Seiten).
Künstlerinnen und Künstler:
Akeji, Roberto Altmann, Arman, Valérie Belin,
Joseph Beuys, Alighiero Boetti, Henri Chopin,
Lovis Corinth, Jochen Gerz, Alberto Giacometti,
Dan Graham, Georg Herold, Gerhard Hoehme,
Rebecca Horn, Isidore Isou, William Kentridge,
Ferdinand Kriwet, Le Corbusier, Matts Leiderstam,
Franz von Lenbach, Edvard Munch, Julian Opie,
Meret Oppenheim, Giulio Paolini, A. R. Penck,
Michelangelo Pistoletto, Man Ray, Carl Spitzweg,
Antoni Tàpies, Fred Thieler, André Thomkins,
Otto Zitko.
Eine Produktion der RLB Kunstbrücke Innsbruck,
kuratiert von Silvia Höller.
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C Ausstellungen
im Ausland
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Bill Bollinger, Ausstellungsansicht, SculptureCenter, New York; Foto: SculptureCenter
Nordlicht, Ausstellungsansicht, Palais Liechtenstein, Feldkirch,
Foto: Stefan Altenburger
Arte Povera, Ausstellungsansicht, Neues Museum, Weimar, Foto: Maik Schuck
Bill Bollinger: The Retrospective
22. April – 30. Juli 2012
SculptureCenter, New York
Das radikale plastische Werk des nahezu in Vergessenheit geratenen amerikanischen Künstlers
Bill Bollinger (1939–1988) wurde mit dieser Werkschau des Kunstmuseum Liechtenstein erstmals
seit den 1970er Jahren wieder gezeigt. Als Pionier
zeitgenössischer Kunst brachte Rolf Ricke in den
1960er-Jahren Künstler der amerikanischen Minimal- und Postminimal Szene nach Europa, darunter
Richard Serra, Keith Sonnier, Lee Lozano und auch
Bill Bollinger. Nach Stationen in Vaduz, Karlsruhe und
Edinburgh wurde die Ausstellung Bill Bollinger, die
das Kunstmuseum 2011 produziert hatte und die von
der führenden Kunstzeitschrift Artforum zu einer der
besten Ausstellungen weltweit in 2011 gekürt wurde,
nach New York in das SculptureCenter eingeladen,
wo sie vom 22. April bis 30. Juli 2012 zu sehen war.
Die Ausstellung stiess dabei auf weitreichende
Resonanz, neben ausführlichen Artikeln in der New
York Times oder etwa im Time Out New York wurde
die Ausstellung in der Kunstwelt New Yorks intensiv
diskutiert.
Diese erste, umfassende Werkschau, kuratiert von
Christiane Meyer-Stoll in konzeptueller Zusammenarbeit mit Rolf Ricke, ist eine Produktion des Kunstmuseum Liechtenstein. Nach Stationen im ZKM
Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe
und in The Fruitmarket Gallery, Edinburgh, war sie
2012 im SculptureCenter New York zu sehen.
Nordlicht. Das Kunstmuseum Liechtenstein
präsentiert zeitgenössische Kunst aus
Skandinavien
30. Mai – 8. Juli 2012
Kunst Palais Liechtenstein, Feldkirch
Im Rahmen des Feldkirch Festival 2012 zeigte das
Kunstmuseum Liechtenstein im Kunst Palais Liechtenstein Werke skandinavischer Künstler aus seiner
Sammlung.
Die Ausstellung gab einen exemplarischen Einblick in
das Kunstschaffen in Skandinavien seit den 1960er
Jahren. So unterschiedlich die einzelnen künstlerischen Arbeiten auch sind, gemeinsam ist ihnen die
Auseinandersetzung mit der Art und Weise, wie wir
uns und unsere Umwelt wahrnehmen. Eine Frage
bleibt dabei grundlegend: Können wir zwischen
Realität und Illusion unterscheiden?
Mit Werken von Claus Carstensen, Carin Ellberg,
Hreinn Fridfinnsson, Robert Jacobsen, Arthur Köpcke
und Matts Leiderstam.
Eine Kooperation mit Kunst Palais Liechtenstein,
Feldkirch, kuratiert von Friedemann Malsch.
Arte Povera – Aus der Sammlung des Kunstmuseum Liechtenstein
28. August – 21. September 2012
Neues Museum Weimar, anlässlich des Kunstfestes
«pèlerinages», Weimar
Vom Kunstfest «pèlerinages» in Weimar wurde das
Kunstmuseum Liechtenstein zu einer Präsentation
seiner Arte Povera-Bestände, die zu den weltweit
bedeutendsten gehören, eingeladen.
Gegen Ende der 1960er-Jahre herrschte in vielen
europäischen Ländern Aufbruchstimmung, in der
Gesellschaft wie in den Künsten. Die Arte Povera war
die bedeutendste «rebellische» Kunst-Strömung aus
Italien. Der Kunstkritiker Germano Celant prägte den
Begriff «Arte Povera» und fasste darunter verschiedene künstlerische Positionen aus Turin, Mailand
und Rom zusammen. Das Bestreben dieser Künstler
war es, die Distanz zum Betrachter zu verringern, die
Schwelle von Kunst und Leben zu überbrücken und
die Wahrnehmung zu erweitern. Uns vertraute und
alltägliche, zumeist als wertlos erachtete Dinge
wurden als neue, kunstwürdige Materialien entdeckt
und zu bedeutungsvollen Werken transformiert.
Einfacher und bescheidener in ihren Mitteln, authentischer in ihren Materialien sollte die neue Kunst sein.
So eröffnen die Werke der Arte Povera in sinnlichpoetischer Weise den Blick auf die Welt und die allem
Sein zugrundeliegenden Energien. Sie schaffen
Sinnbilder auch für jene geistigen Kräfte, die zur
Veränderung erstarrter Strukturen drängen.
Der Wunsch der jungen Künstler, die Distanz zum
Betrachter zu verringern, unsere Wahrnehmung zu
schärfen und auf eine soziale und ästhetische Verwandlung des Alltags zu setzen, wurde durch den
internationalen Erfolg der Arte Povera bestätigt.
Die stilistische Freiheit, die der provokative neue
Gattungsname erlaubte, führte zu einem breit
gefächerten Spektrum der Arbeiten und wurde
ausserordentlich einflussreich für die Entwicklung der
zeitgenössischen Kunst seither.
Die Präsentation dieser «Kunst mit einfachen Mitteln»
harmonierte mit dem spirituellen Motto «Anrufung»
des Kunstfestes Weimar 2012. In diesem Kontext hat
die Rückbesinnung der Arte Povera-Künstler auf die
essenziellen und existenziellen Dimensionen unseres
Daseins ihren genauen Platz. Längst schon sind
Überfluss, Wachstum und Fortschritt zu bedrohlichen
Faktoren in unserer Gesellschaft geworden.
Die Ausstellung war eine Kooperation mit dem Kunstfest Weimar «pèlerinages», kuratiert von Friedemann
Malsch in Zusammenarbeit mit Valentina Pero.
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D Sonderprojekte
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300 Jahre Oberland, Ausstellungsansicht; Foto: Elma Korac
Salon Liechtenstein, Vernissage; Foto: Agripina Kieber
2012 hat das Kunstmuseum zwei grosse
Projekte zum Thema Liechtenstein beheimatet
und zum Teil mitgestaltet. Das Schülerprojekt
300 Jahre Liechtensteiner Oberland wurde
im Seitenlichtsaal gezeigt und damit für
eine grössere Öffentlichkeit zugänglich.
Bei der einzigartigen Landesschau Salon
Liechtenstein 2012 war das Kunstmuseum
Kooperationspartner.
Schülerprojekt:
300 Jahre Liechtensteiner Oberland
1712 – 2012
7. – 17. Juni 2012
Seitenlichtsaal
Während einer Projektwoche der Weiterführenden
Schulen Triesen erweckten Schülerinnen und
Schüler 300 Jahre Liechtensteiner Oberland zu
neuem Leben: Die Schülergruppen unterschiedlichen
Alters bearbeiteten gemeinsam mit Künstlerinnen
und Künstlern aus den Bereichen Musik, Theater,
Kunst, Bildhauerei, Tanz, Fotografie und Literatur
16 Geschichtsepochen der vergangenen 300 Jahre.
Jede Epoche wurde dabei durch eine historische
Person vertreten und die Zeit, in der sie lebte,
veranschaulicht.
Das historische Kunstabenteuer wurde im Rahmen
der 300 Jahre Oberland-Feier vom 6. bis 17. Juni
2012 im Kunstmuseum Liechtenstein ausgestellt.
Das Projekt fand unter der Leitung von Claudia
Reinisch und Michael Goop statt und wurde von Petra
Büchel kuratiert.
Salon Liechtenstein 2012 – Eine Landesschau
6. Juli – 19. August 2012
Seitenlichtsaal
Wir begegnen ihnen überall, doch meist nehmen wir
sie gar nicht richtig wahr. Öffentliche Sitzgelegenheiten, wie z.B. Bänke, sind (architektonischer) Ausdruck sozialen Austausches im öffentlichen Raum.
2012 haben Architekturstudenten der Universität
Liechtenstein eine ungewöhnliche Landesschau
konzipiert. Sie haben die öffentlichen Sitzgelegenheiten in Liechtenstein analysiert und festgestellt,
dass das Potenzial der bestehenden öffentlichen
Sitzmöglichkeiten im Lande bei weitem nicht ausgenützt wird, ja die meisten Sitzbänke gar nicht genutzt
werden. Die Gründe hierfür sind vielfältig: Ort, Aussicht, Komfort, Gestaltung, Materialität oder Veränderungen über Zeit, um nur einige zu nennen.
Öffentliche Sitzgelegenheiten erzählen immer
Geschichten. Ihre Ausrichtung lässt Ausblicke zu, die
Benützer hinterlassen Spuren, manche temporär und
andere wieder permanent. Die Ausstellung Salon
Liechtenstein 2012 versuchte, solche Geschichten zu
erzählen.
Zuerst untersuchten die Studierenden folgende
Fragen: Wie kann eine Sitzgelegenheit seine
Benutzer zu mehr Teilnahme am öffentlichen Leben
anregen? Wo muss sie platziert werden und wie muss
sie gestaltet sein? Und: wie kann sie die Identität der
lokalen Bevölkerung zum Ausdruck bringen?
Dann gestalteten, produzierten und präsentierten sie
öffentliche Sitzgelegenheiten, die Bezug auf einen
spezifischen Ort und dessen Benützer in jeder
der 11 Landesgemeinden nehmen. Dazu erzählten
sie Geschichten über diesen Ort, in jeder Gemeinde
unterstützt von «Paten» vor Ort.
Die Ausstellung war ein Projekt des Institutes für
Architektur und Raumentwicklung der Universität
Liechtenstein in Kooperation mit dem Kunstmuseum
Liechtenstein.
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E Kommunikation und Marketing
2012 hat die neue Leiterin der Abteilung Kommunikation und Marketing
das bestehende Marketingkonzept im Hinblick auf aktuelle Fragestellungen
weiterentwickelt und geschärft. Dieses neue Marketing- und Kommunikationskonzept wurde Mitte November dem Stiftungsrat präsentiert.
Zu allen grossen Ausstellungen 2012 wurden Pressekonferenzen organisiert,
zu welchen regionale und internationale Medienvertreter eingeladen wurden.
Aus den gesammelten Medienberichten wurde für jede Ausstellung ein
Pressespiegel erstellt, der anschliessend den Künstlern, Galerien und
Leihgebern übergeben wurde. Es wurden jeweils Folder, Einladungskarte,
Plakat zu den Ausstellungen produziert. Zusätzlich liegt die Redaktion und
Gestaltung der Trimesterprogramme (Ankündigung der Ausstellungen,
Begleitprogramm) und des Textblatts «Kunstwerk des Monats» bei der
Kommunikationsabteilung.
Aufgrund steigender Kosten der Aktivitäten des Kunstmuseums bei gleichbleibendem Budget sah sich das Kunstmuseum zu Sparmassnahmen
gezwungen und somit wurde die Kunstagenda nach 25 Ausgaben eingestellt.
Anstelle der Kunstagenda wurde der «Tagesplaner Kunstmuseum Liechtenstein» neu konzipiert. Dieses praktische, jeden Tag einsetzbare Produkt
beinhaltet einen Tagesplaner für das Kalenderjahr 2013, ein Notizheft sowie
die neu entwickelte Publikation «12 × Kunst. Aus der Sammlung des Kunstmuseum Liechtenstein», in der 12 ausgewählte Kunstwerke der Museumssammlung vorgestellt werden. Damit soll die Sammlung, der Kern des
Kunstmuseums, dem interessierten Publikum nähergebracht und zudem das
Wissen über moderne Kunst gesteigert werden.
Alle Ausstellungen und die zahlreichen Begleitveranstaltungen wurden
mittels Pressemitteilungen und Newslettern beworben.
2012 wurde erstmals von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, Audio-Pressemitteilungen zu erstellen und an die Hörfunk-Redaktionen zu senden. Damit
gelang es, vermehrt Ankündigungen und Kurzberichte in Hörfunksendern
der Region zu platzieren. Diese Audio-Pressemitteilungen werden auch
online auf der Presseseite des Kunstmuseums zum Download zur Verfügung
gestellt. Zudem wurden die bewährten Medienpartnerschaften mit Radio L
und Radio Ö1 erfolgreich weitergeführt.
Neben jeweils auf die Ausstellungen abgestimmten regionalen und internationalen Inseratkampagnen wurde auch die Aussenwerbung speziell zu
den Ausstellungen konzipiert und realisiert. Auch konnten Massnahmen zur
Durchführung eines strategischen Schwerpunktes des Kommunikationskonzeptes 2012 eingeleitet werden. Zu weiteren Kernaufgaben der Kommunikationsabteilung gehören die Betreuung der Website des Kunstmuseum
und der Social Media-Plattformen.
2012 wurde in den Monaten Juli/August und Oktober/November wieder eine
Besucherbefragung durchgeführt und evaluiert. Die daraus gewonnenen
Erkenntnisse stellten einen wichtigen Ausgangspunkt für die Kommunikationsstrategien des Kunstmuseums dar.
F Das Kunstmuseum in der Presse
Zur Ausstellung
Bojan Šarčević. A Curious Contortion in
the Method of Progress
The Kunstmuseum Liechtenstein is an
incongruously roomy gallery for a capital city
that can’t even claim a train station (…). What’s
certain, though, is that these large hangars
allow even Bojan Šarčević’s biggest sculptures
to express the composure and restraint that
imprints his roving creative yield.
Art Review (GB, USA), April 2012
(…) In der als Parcours konzipierten
Ausstellung ist jedes Kunstwerk präzise in den
jeweiligen Raum gesetzt worden, um vor dem
Hintergrund der Architektur der Räume eine
neue Spannung zu erzeugen.
Liechtensteiner Vaterland, 9.2.2012
(…) Die kuratierte Ausstellung lässt auch
die Räumlichkeiten des Kunstmuseums zu
voller Geltung kommen. Die Werke werden
in den Räumen richtig in Szene gesetzt,
spannungsvoll und doch abgeklärt. Die Werke
machen Lust, sich in ihrer Nähe aufzuhalten,
sei es auch mal kurz zwischendurch,
beispielsweise während einer Mittagspause.
Liechtensteiner Volksblatt, 9.2.2012
Zur Ausstellung
Günter Fruhtrunk. Farbe Rhythmus
Existenz
Ist es das Comeback des Jahres? Günter
Fruhtrunk, dem das umsichtige Kunstmuseum
Liechtenstein in Vaduz eine verschwiegenspektakuläre Werkschau widmet, war nach
seinem Selbstmord im Jahr 1982 schlichtweg
verboten. (…)
Die Kunst des Günter Fruhtrunk ist in
Summe eine Kunst der unmittelbaren
unübertroffenen Unmittelbarkeit und
der unvermittelten Gegenwärtigkeit.
Umso grösser ist deshalb das Verdienst
des Kunstmuseum Liechtenstein unter
Friedemann Malsch, dieses unerhört vitale
Werk nach Jahrzehnten in einer wunderbar
transparenten Präsentation als einen
mächtigen Gesamtklang vor Augen zu führen,
es erneut, aber eigentlich überfällig in die
aktuelle Diskussion zu bringen.
Kunstforum International (D),
1.10.2012/Nr. 218
Das Kunstmuseum Liechtenstein etabliert
sich mit der Entdeckung von Günter
Fruhtrunk endgültig als eine Institution im
Bodenseeraum. Den Vergleich mit den
Kunstflaggschiffen wie dem Kunsthaus
Bregenz braucht das Kunstmuseum nicht zu
scheuen.
Die Furche (A), 5.7.2012
(…) Dass diese Schau über das Sehen so
eindrücklich gelingt, ist das Verdienst eines
klug komponierten Ausstellungsparcours.
Die Bilder hängen chronologisch und zum
ersten Mal werden auch Vorzeichnungen
gezeigt. Zwischen den zwei Dutzend
Gemälden ist so viel Platz, dass sie einander
nicht stören. Andererseits hängen sie nahe
genug beieinander, um dem Betrachter dem
Fruhtrunk-Effekt nie entkommen zu lassen.
Wie ein Fussgänger auf Eis gerät das Auge ins
Rutschen und Schlittern, ohne Halt oder Ruhe
zu finden. Selten bereiten Missgeschicke so
viel Freude wie in dieser Ausstellung.
Frankfurter Allgemeine Zeitung (D), 26.7.2012
(…) Als er sich 1982 in seinem Atelier an
der Münchner Akademie das Leben nahm,
geriet sein Werk in Vergessenheit. Seit
kurzem wird es wieder entdeckt. Sein freier
Geist, sein Schweben zwischen Positionen,
die Flirts zwischen Pop und Minimal
faszinieren eine junge Künstlergeneration.
In Vaduz beeindrucken zuallererst die
Bilder. Ein Rausch, ein Klang, eine Irritation
sondergleichen.
NZZ am Sonntag (CH), 5.8.2012
Zur Ausstellung
Don’t Smile. Vom Humor der Kunst
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Zur Ausstellung in New York
Bill Bollinger – The Retrospective
(…) last year, a version of the show now
at SculptureCenter made its debut at the
Kunstmuseum Liechtenstein, Vaduz. (….)
Nicely installed in the SculptureCenter’s
cavernous spaces (…)
With its documentary photographs
representing many large-scale works not
in the show, the catalog does a better job of
reflecting his formal and conceptual themes
and his tremendous, restless creative energy.
The New York Times (USA), 26.4.2012
Das Kunstmuseum Liechtenstein zeigt
Witzverdächtiges – von Mona Lisa mit
Schnauz bis zur Sonntagshose mit
Schmetterlingsflügel. (…) Humor hat auch
mit dem eigenen Erfahrungsschatz zu tun.
In diesem Sinne bietet die Ausstellung in
Liechtenstein jedem Besucher etwas.
Tages-Anzeiger (CH), 5.11.2012
The latest such stab at historical revision,
SculptureCenter’s survey of the work of Bill
Bollinger, covers only four years – 1966 to
1970 – of the sculptor’s remarkably brief
career, but it masterfully conveys the radicality
of his pared-down approach to form and
materials.
Time Out Magazine New York (USA),
19.6.2012
Die Ausstellung „Don’t Smile“ in Liechtenstein
zeigt viele Seiten von Humor: raffiniert bis
herzerwärmend. Der Standard (A), 2.1.2013
Zur Ausstellung in Weimar
Arte Povera
(…) Da von jedem Teilnehmenden grössere
Werkgruppen zu sehen sind, weicht die
Ausstellung vom üblichen Sammelsurium
thematischer Ausstellungen ab. Statt dessen
lässt sie Arbeits- und Denkweisen deutlich
hervortreten und erweitert überdies die
Möglichkeiten zu Querbezügen.(…)
Humor ist vieles und für jeden etwas anderes.
In dieser Ausstellung drängt er sich nicht auf
und kann sich gerade dadurch entfalten.
Kunst-Bulletin (CH), 1.12.2012
(…) Das Kunstmuseum bietet Räumlichkeiten
mit Inhalten, die stets wieder faszinieren
durch die Verbindung von Konträrem und
Spannungsreichem.
Liechtensteiner Volksblatt , 20.9.2012
Zur Ausstellung
Prostor Oblik. Abstrakte Kunst aus
den Sammlungen der Nationalgalerie
Bosnien-Herzegowina
Unbekannte Verwandte zu Besuch
Das Kunstmuseum Liechtenstein zeigt
abstrakte Kunst aus der Nationalgalerie
Bosnien-Herzegowina. Es lenkt damit den
Blick auf einen weissen Fleck der globalen
Kunstszene.
(…) Auf die betrübliche Situation macht nun
die Ausstellung aufmerksam, die Friedemann
Malsch nach Vaduz gebracht und Ivana
Udovicic kuratiert hat. Der Direktor des
Kunstmuseum Liechtenstein konnte bei
einer Reise nach Sarajevo die Nationalgalerie
besuchen und war von einer Künstlergruppe
überrascht, die zwischen den frühen siebziger
Jahren und 1986 abstrakte Kunst geschaffen
hatte.
NZZ am Sonntag (CH), 11.11.2012
Kunst mit einfachen Mitteln fasziniert im
Neuen Museum
Es ist eine glückliche Fügung, dass Weimars
gestern eröffnetes Kunstfest 2012 die Ankunft
der „Arte Povera“ aus der weltweit einmaligen
Sammlung des Kunstmuseum Liechtenstein
ankündigen kann. Denn es bedurfte erst
des wohlhabenden Liechtensteins, dass die
sogenannte arme Kunst in das Neue Museum
in Weimar einziehen konnte.
Thüringer Allgemeine (D), 25.8.2012
(…) Vielgestaltig treten die Objekte in
existentieller bis greifbarer Wandel an den
Einzelnen heran (…). Dass sie dabei sogar
mit Assoziationen zu der altertümlichen
Götterwelt aufwarten, ist dem meisterhaften
kuratorischen Händchen Friedemann
Malschs geschuldet. Dass der Vaduzer
Direktor des jungen, im Jahr 2000 eröffneten
Kunstmuseum Liechtenstein mit dem
visuell greifbaren Entree differenzierte
Kunstfest-Akzente setzen kann, begreift er
als grosse Chance, per Kunstdialog mit den
Ländergrenzen auch gedankliche Schranken
zu überwinden – hin zu einer Stärkung der
langjährigen freundschaftlichen Beziehungen
zu Weimar.
Thüringische Landeszeitung (D), 25.8.2012
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G Kunstvermittlung
Erwachsene
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Führung Ausstellung Don’t Smile; Foto: Elma Korac
Kunst 60+; Foto: Elma Korac
Kunstsamstag Ausstellung Bojan Šarčević, Foto: KML
«Sinnenreich der Kunst begegnen, Neues wahrnehmen, Bekanntes entdecken, Fragen stellen, sich
austauschen, selbst aktiv sein.» – So verstehen wir
Kunstvermittlung am Kunstmuseum Liechtenstein.
Die Impulse für die Vermittlungsaktivitäten kommen aus der Begegnung mit den originalen Kunstwerken
und dem «besonderen» Ort Museum, einem Ort der Aktivierung der Sinne und der Wahrnehmung.
Die Kunstvermittlung begleitet die aktuellen Ausstellungen und Sammlungspräsentationen mit einem
vielseitigen Programm.
Neben den Veranstaltungen im Rahmen des öffentlichen Begleitprogramms (siehe auch Begleitveranstaltungen) bieten wir individuelle, «massgeschneiderte» Führungen und Workshops für
Erwachsenengruppen und Schulklassen an.
2012 baute das Kunstmuseum seine bewährten Programme aus: Projekte in intensiver Zusammenarbeit mit Schulen, Seminartage für Studierende in unterschiedlichen Ausbildungsgängen und das Sommerprogramm Reiseziel Museum erweiterten das Spektrum der Aktivitäten für verschiedene Besuchergruppen.
Dialogisch – offen
In Führungen und Angeboten für Erwachsene steht das dialogische Ausstellungsgespräch im Zentrum.
Hier ist Raum für persönliche Eindrücke, individuelle Sichtweisen und Fragestellungen sowie sachliche
Information.
Für Kinder und Jugendliche ergänzen – abgestimmt auf Altersstufe und Gruppenkonstellation –
handlungsorientierte, spielerische und experimentelle Vermittlungsformen das Gespräch.
Im hauseigenen Atelier kann das Gesehene durch eigenes praktisches Arbeiten vertieft werden.
Erwachsene
Öffentliche Führungen
In den öffentlichen Führungen am Donnerstag Abend
lernen die Besucher die Themen und künstlerischen
Positionen der aktuellen Ausstellung oder Sammlungspräsentation näher kennen.
Take Away
Das Take Away ist die etwas andere Mittagspause in
Vaduz. In 30 Minuten erhalten die Besucher Einblick
in eine aktuelle Ausstellung und erfahren Interessantes zu Künstlern und Werken. In diesen Kurzführungen am letzten Donnerstag im Monat steht jeweils
ein anderes Thema oder eine andere Ausstellung im
Mittelpunkt.
Eine Stunde
Am ersten Sonntag im Monat widmet sich die öffentliche Führung eine Stunde lang grundlegenden Fragen
der Kunstgeschichte. Anhand von ausgewählten
Kunstwerken werden kunsthistorische Fragestellungen und Entwicklungen beleuchtet und spezifische
Themenstellungen untersucht. Im Gespräch ist
ebenso Raum für Austausch über unterschiedliche
Aspekte von Kunst sowie für Bezüge zur persönlichen
Erfahrungswelt. Ein ausgewähltes Thema bildet den
Schwerpunkt für den jeweiligen Sonntag.
Kunst 60+ – Das Museum neu entdecken
Die Veranstaltungsreihe wendet sich an Menschen ab
60 Jahre, die Lust und Zeit haben, das Kunstmuseum
näher kennenzulernen. An drei Donnerstagnachmittagen erkunden die Besucher die aktuelle Ausstellung und vertiefen einzelne Themenstellungen und
künstlerische Positionen.
Kunstsamstag / Kunstsonntag
Dieses Halbtags-Format für Erwachsene bietet eine
intensive Auseinandersetzung mit der aktuellen
Wechselausstellung und experimentiert mit unterschiedlichen Wahrnehmungs- und Ausdrucksformen,
wie z.B. theatralen Mitteln und Körperarbeit.
Führungen Erwachsene
Gruppen (Vereine, Firmen, Verbände, Reisegruppen …) können Führungen im Kunstmuseum
buchen. Das Kunstmuseum bietet Rundgänge zu
Architektur und Kunst oder gezielte Themenführungen zu den aktuellen Ausstellungen an.
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G Kunstvermittlung
Kinder und Familien
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Die Familienbox; Foto: KML
Reiseziel Museum: Die ersten Gäste kommen; Foto: KML
Familien-Nachmittag im Museumsatelier; Foto: KML
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Kinder und Familien
Familien-Nachmittag
Der Familien-Nachmittag umfasst verschiedene
Angebote für Kinder und Erwachsene und bietet die
Möglichkeit, einen Sonnntagnachmittag im Museum
individuell zu gestalten: In Kurzführungen für
Familien geht es auf eine gemeinsame Entdeckungsreise in die aktuelle Ausstellung. Im MuseumsAtelier können – je nach Ausstellung – Kinder und
Erwachsene verschiedene Materialien und Techniken
ausprobieren und eigene bildnerische Erfahrungen
sammeln. Im Café im Kunstmuseum warten Kaffee
und Kuchen sowie die Spielecke auf grosse und
kleine Besucher.
Familienbox
Die Familienbox ist speziell für einen Museumsbesuch mit Kindern entwickelt worden. In der
handlichen Box sind verschiedene Gegenstände
und Textkärtchen für spielerische Aktivitäten zusammengefasst. Sie geben Anregungen und Impulse für
einen gemeinsamen Museumsbesuch von Kindern
und Erwachsenen. Besucher können die Familienbox
kostenlos an der Kasse ausleihen.
Ferien-Atelier
In den Frühlings-, Sommer- und Herbstferien finden
die Ferien-Ateliers statt: Ein Nachmittag im Museum,
mit Zeit zum Betrachten, Entdecken, selber Tun. Die
Kinder erkunden die aktuelle Ausstellung, erobern
spielerisch und aktiv das Museum. Anschliessend
haben sie die Möglichkeit, im Atelier zu probieren,
zu experimentieren und selber gestalterisch tätig
zu sein.
Erstmals Reiseziel Museum
Zum ersten Mal gab es für Liechtensteiner Kinder
und Familien die Möglichkeit, am Reiseziel Museum
teilzunehmen.
Die Kinder zogen als kleine «Reiseleiterinnen» bzw.
«Reiseleiter» mit ihren Eltern, Grosseltern oder
anderen Verwandten durch die Museen. Dort
wurden spannende Mitmach-Aktionen, unterhaltsame Spiele und viel Wissenswertes für die ganze
Familie geboten.
Auch das Kunstmuseum bot an den drei Aktionstagen – jeweils am ersten Sonntag im Juli, August und
September – ein vielfältiges Programm für Kinder
und Familien.
Das Sommerprogramm wurde von der Initiative
«Kinder in die Mitte» und der Kulturabteilung des
Landes Vorarlberg, der Kulturstiftung Liechtenstein
und den teilnehmenden Museen gemeinsam engagiert durchgeführt. Das Motto «Über die Grenzen
hinaus» ist in Vorarlberg und Liechtenstein angekommen: Insgesamt 650 Vorarlberger Kinder waren
in liechtensteinischen Museen unterwegs, umgekehrt
führte die Aktion 130 Liechtensteiner Kinder nach
Vorarlberg.
Gegen Vorlage des Vorarlberger Familienpasses
bzw. des Liechtenstein-Tickets gab es nicht nur
Ermässigungen bei der Benützung von Bus und
Bahn, sondern auch einen besonders günstigen
Museumseintritt von 1 Euro bzw. 1 Schweizer
Franken pro Person. Insgesamt wurden 13000
Besuche von Kindern und Erwachsenen in den
37 teilnehmenden Museen gezählt – 29 in Vorarlberg
und erstmals auch 8 in Liechtenstein.
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G Kunstvermittlung
Museum und Schule /
Weiterbildung
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Projektwoche für das Freiwillige 10. Schuljahr Vaduz; Foto: Elma Korac
Projektwoche mit dem Liechtensteinischen Gymnasium: Performance Zeit; Foto: KML
Projekttag mit der Kantonsschule Heerbrugg: Sound of Fruhtrunk; Foto: KML
Museum und Schule / Weiterbildung
Aus- und Weiterbildungsort Museum
Das Kunstmuseum Liechtenstein wird als Ort für die
Vermittlung von zeitgenössischer Kunst wahrgenommen und auch immer wieder für Aus- und Weiterbildungsveranstaltungen angefragt.
Die Pädagogische Hochschule Chur besucht jährlich
das Kunstmuseum Liechtenstein im Rahmen der
Studiengänge der Kindergarten- und Primarschulpädagogik. In Workshops für Studierende erarbeiten
die zukünftigen Pädagogen museumspädagogische
Impulse für Schüler, sammeln Erfahrungen mit der
Vermittlung von Kunst und lernen die Potenziale des
ausserschulischen Lernorts Museum kennen.
Im Jahr 2012 war auch der Masterstudiengang
Andragogik (Erwachsenenbildung) der Pädagogischen Hochschule Vorarlberg im Haus. In einem
zweitägigen Seminar erlebten und erarbeiteten die
Studierenden unterschiedliche Formate für Erwachsene und lernten das Museum als Bildungseinrichtung für lebenslanges Lernen kennen.
Das Thema «Der Dialog als Vermittlungsmethode»
stand beim Modultag von KUVERUM – Weiterbildungslehrgang in Kulturvermittlung und Museumspädagogik im Zentrum und machte die Lehrgangsteilnehmer mit der dialogischen Präsentations- und
Vermittlungsmethodik am Kunstmuseum vertraut
und vermittelte Grundlagen sowie theoretische
Hintergründe.
Einführungsveranstaltungen für Lehrpersonen
Das Kunstmuseum lädt Lehrpersonen ein, die aktuellen Ausstellungen kennenzulernen. Im Mittelpunkt
steht die Begegnung mit den künstlerischen Arbeiten,
ihren Impulsen, Aspekten und Bezügen zur Welt, die
eine Vernetzung zwischen verschiedenen Wissensbereichen und unterschiedlichen Unterrichtsfächern
ermöglichen. Im Dialog, verbunden mit praktischen
Übungen, werden methodische Anregungen für
einen selbstständigen Museumsbesuch mit der
eigenen Klasse vermittelt.
Diese Veranstaltungen werden von den jeweiligen
Schulämtern in FL, CH, A als Weiterbildungen
anerkannt.
Informationsmaterial für Lehrpersonen zu den aktuellen Wechselausstellungen steht auf der Homepage
des Kunstmuseums zum Download bereit.
Museumsbesuche mit der eigenen Klasse –
Schularbeit im Kunstmuseum?
Für Klassen, die das Kunstmuseum mit ihren Lehrpersonen besuchen, stellen wir gerne Material zu
Verfügung und ermöglichen, soweit es die museumsinternen Abläufe erlauben, einen Besuch auch
ausserhalb der regulären Öffnungszeiten.
Das Museum bietet in seinen Ausstellungen
Begegnungen mit Originalen. Somit lernen die
Schüler Kunst unmittelbar kennen und müssen nicht
auf Reproduktionen in Schulbüchern zurückgreifen.
Für die 6. Klasse des Liechtensteinischen Gymnasiums war das Kunstmuseum im Jahr 2012 nicht nur
Erfahrungs- und Lernort, sondern auch Prüfungsort
im Fach Bildnerisches Gestalten. Das Werk Four
Kings for the Republic von Ian Hamilton Finlay wurde
zum Schularbeitsthema und vor Ort erarbeiteten die
Schüler Betrachtungsweisen und Interpretationen.
Angebote für Kindergarten- und Schulklassen
Die Führungen und Workshops im Kunstmuseum
Liechtenstein vermitteln einen lebendigen Zugang
zu den Kunstwerken und bieten die Möglichkeit, die
Kunst auf vielfältige Weise zu erforschen.
Im museumseigenen Atelier können die Kinder und
Jugendlichen mit künstlerischen Techniken Erfahrungen sammeln und das Gesehene durch eigenes
praktisches Arbeiten vertiefen.
Ausgehend von den eigenen Wahrnehmungen
und den Impulsen der Kunst steigen die Schüler in
kommunikative und gestalterische Prozesse ein,
die Wahrnehmungs-, Reflexions- und Kommunikationsfähigkeit sowie kreatives Ausdrucksvermögen
fördern.
Die Vermittlungs-Angebote können auf individuelle
Wünsche, Fragestellungen und Themen der Klassen
abgestimmt und so in das laufende Unterrichtsgeschehen eingebunden werden.
Projektwochen im Kunstmuseum
Für Museumsbesuche im Zusammenhang mit
Projekttagen und -wochen entwickelt das Kunstvermittlungsteam massgeschneiderte Programme.
Seit einigen Jahren sind Aktivitäten im Kunstmuseum
fester Bestandteil der jährlichen «Kreativen Projektwoche» des Freiwilligen 10. Schuljahrs in Vaduz.
Die Schüler der Werkklasse waren zudem in einer
weiteren Projektwoche zum Thema Identität im Haus.
Weiterhin boten die aktuellen Ausstellungen Impulse
für zwei Kooperationsprojekte: den Halbtagsworkshop Sound of Fruhtrunk – Musikalisch-experimentelle Begegnungen mit dem Werk von Günter
Fruhtrunk (mit der Kantonsschule Heerbrugg) und
die einwöchige Projektwoche ZEIT. Eine Performance (mit dem Liechtensteinischen Gymnasium
und walktanztheater.com). Ausgehend von der
Sammlungspräsentation Latifa Echakhch entwickelten die Schüler in mehreren Schritten eine 30-minütige Performance, die im Rahmen der Festlichkeiten
zum 75-jährigen Schuljubiläum des Liechtensteinischen Gymnasiums präsentiert wurde.
37
38
H Vernissagen
9. Februar 2012
Bojan Šarčević. A Curious Contortion in
the Method of Progress
Sonstige Ausstellungseröffnungen
24. Mai 2012
Günter Fruhtrunk. Farbe Rhythmus
Existenz
RLB-Kunstbrücke, Innsbruck (A)
19. März 2012
Der Blick. Das Wort. Die Geste –
Werke aus der Sammlung des
Kunstmuseum Liechtenstein
6. Juni 2012
300 Jahre Liechtensteiner Oberland.
1712–2012
SculptureCentre, New York (USA)
21. April 2012
Bill Bollinger – The Retrospective
5. Juli 2012
Salon Liechtenstein 2012 –
Architects in Residence
Kunst Palais Liechtenstein, Feldkirch (A)
29. Mai 2012
Nordlicht. Das Kunstmuseum
Liechtenstein präsentiert zeitgenössische
Kunst aus Skandinavien
20. September 2012
Don’t Smile. Vom Humor der Kunst
25. Oktober 2012
Prostor Oblik. Abstrakte Kunst aus
den Sammlungen der Nationalgalerie
Bosnien-Herzegowina
33
34
33Vernissage Don’t Smile; Foto: Elma Korac
34Vernissage Prostor Oblik; Foto: Elma Korac
Neues Museum Weimar, «pèlerinages» –
Kunstfest Weimar
26. August 2012
Arte Povera – Aus der Sammlung des
Kunstmuseum Liechtenstein
I
Kunstwerk des Monats
Das Kunstmuseum Liechtenstein stellt jeden Monat ein Werk aus der
eigenen Sammlung in den Mittelpunkt.
Januar 2012
Jan Steen
Die Maikönigin, o.J.
Schenkung Graf Maurice Arnold von Bendern
1968
Februar 2012
Pawel Althamer
Self-Portrait (Sorcerer), 2009
März 2012
Louise Nevelson
Night Plant Case I, 1959
Erworben mit Mitteln der Lampadia Stiftung,
Vaduz
April 2012
Joseph Cornell
Metaphysique d’Ephemera: NOVALIS, 1941
Mai 2012
Pier Paolo Calzolari
Rapsodie inepte, 1969
Juni 2012
Günter Fruhtrunk
Grosse Kadenz, 1972
Erworben mit Mitteln der Stiftung Freunde
des Kunstmuseum Liechtenstein
Juli 2012
Rütjer Rühle
Mühle, 1997–2000
Erworben mit Mitteln der Gerda Techow
gemeinnützige Stiftung, Vaduz, sowie der Ars
Rhenia Stiftung
August 2012
IMI Giese
3 Quader, 1968
September 2012
François Morellet
Climbing Beam 30° – 30° – 30°, 2003
Oktober 2012
Marcel Duchamp
Boîte (La Boîte-en-valise), 1968
November 2012
Robert Filliou
a most curious invention
of the gaga yogi, 1976
Dezember 2012
Marcel Broodthaers
Ardoises magiques, 1972
39
40
J Begleitveranstaltungen
35
36
35
36
Konzert Stephanie Beck, Eddy Hackett, Hieronymus Schädler; Foto: KML
Carte Blanche Daniella Marxer; Foto: Elma Korac
41
Öffentliche Führungen
Donnerstag, 12. Januar 2012, 18 Uhr
Führung durch die Ausstellung Beispiel
Schweiz mit Friedemann Malsch
Donnerstag, 19. Januar 2012, 18 Uhr
Führung durch die Ausstellung Sammlung
Mezzanin mit Friedemann Malsch
Donnerstag, 16. Februar 2012, 18 Uhr
Führung durch die Ausstellung Bojan Šarčević
mit Christiane Meyer-Stoll
Donnerstag, 23. Februar 2012, 18 Uhr
Führung durch die Ausstellung Sammlung
Mezzanin mit Denise Rigaud
Donnerstag, 15. März 2012, 18 Uhr
Führung durch die Ausstellung Bojan Šarčević
mit Denise Rigaud
Donnerstag, 22. März 2012, 18 Uhr
Führung Dialog aus der Sammlung: Zeit mit
Denise Rigaud
Donnerstag, 29. März 2012, 18 Uhr
Führung durch die Ausstellung Bojan Šarčević
mit Christina Jacoby
Donnerstag, 3. Mai 2012, 18 Uhr
Führung durch die Ausstellung Bojan Šarčević
mit Christiane Meyer-Stoll
Donnerstag, 31. Mai 2012, 18 Uhr
Führung durch die Ausstellung Günter
Fruhtrunk mit Friedemann Malsch
Donnerstag, 7. Juni 2012, 18 Uhr
Führung durch die Ausstellung 300 Jahre
Liechtensteiner Oberland mit Petra Büchel
Sonntag, 10. Juni 2012, 11 Uhr
Führung durch die Ausstellung 300 Jahre
Liechtensteiner Oberland mit Petra Büchel
Sonntag, 17. Juni 2012, 11 Uhr
Führung durch die Ausstellung Nordlicht im
Kunst Palais Liechtenstein, Feldkirch, mit
Barbara Redmann
Donnerstag, 28. Juni 2012, 18 Uhr
Führung durch die Ausstellung Günter
Fruhtrunk mit Uwe Wieczorek
Donnerstag, 30. August 2012, 18 Uhr
Führung durch die Ausstellung Günter
Fruhtrunk mit Friedemann Malsch
Donnerstag, 13. September 2012, 18 Uhr
Führung Hinter den Kulissen mit Thomas
Soraperra
Donnerstag, 27. September 2012, 18 Uhr
Führung durch die Ausstellung Don’t Smile
mit Christiane Meyer-Stoll
Donnerstag, 11. Oktober 2012, 18 Uhr
Führung durch die Ausstellung Don’t Smile
mit Christiane Meyer-Stoll
Donnerstag, 8. November 2012, 18 Uhr
Führung durch die Ausstellung Prostor Oblik
mit Friedemann Malsch
Donnerstag, 15. November 2012, 18 Uhr
Führung durch die Ausstellung Don't Smile
mit Denise Rigaud
Donnerstag, 13. Dezember 2012, 18 Uhr
Führung durch die Ausstellung Don't Smile
mit Christina Jacoby
Eine Stunde
Jeweils am ersten Sonntag im Monat werden
in einer einstündigen Führung grundlegende
Fragen der Kunstgeschichte an ausgewählten
Kunstwerken besprochen.
Sonntag, 5. Februar 2012, 11 Uhr
Eine Stunde: Porträt und Selbstporträt
Führung mit Christina Jacoby
Sonntag, 4. März 2012, 11 Uhr
Eine Stunde: Über Skulptur
Führung mit Christiane Meyer-Stoll
Sonntag, 1. April 2012, 11 Uhr
Eine Stunde: Von der Zeit
Führung mit Friedemann Malsch
Sonntag, 6. Mai 2012, 11 Uhr
Eine Stunde: Zu Raum und Körper in der
Kunst
Führung mit Denise Rigaud
Sonntag, 3. Juni 2012, 11 Uhr
Eine Stunde: Farbe
Führung mit Friedemann Malsch
Sonntag, 2. September 2012, 11 Uhr
Eine Stunde: Rhythmus
Führung mit Christiane Meyer-Stoll
Sonntag, 4. November 2012, 11 Uhr
Eine besondere Stunde, Geschichten aus
dem Unterland mit Adolf Marxer
Sonntag, 2. Dezember 2012, 11 Uhr
Eine Stunde: Zu René Magrittes Kunst des
Denkens
Führung mit Denise Rigaud
Finissagen
Sonntag, 15. Januar 2012, 14–17 Uhr
Finissage Beispiel Schweiz. Entgrenzungen
und Passagen als Kunst
Gespräche mit Künstlern, Mal-Werkstatt im
Museumsatelier
Sonntag, 26. Februar 2012, 15 Uhr
Finissage Sammlung Mezzanin. Eine Auswahl
Konzert mit Ch. Bourdon und J. J. Mengou
Tata
Sonstige Begleitveranstaltungen
Sonntag, 22. Januar 2012, 11 Uhr
Konzert Trio mit Flöte, Harfe & Percussion
Hieronymus Schädler, Flöte, Stephanie Beck,
Harfe, und Eddy Hackett, Percussion
Samstag, 20. Mai 2012, 10–17 Uhr
Internationaler Museumstag: Führung zu den
aktuellen Ausstellungen
um 11 und 14 Uhr
Mittwoch, 20. Juni, 18 Uhr
Donnerstag, 21. Juni 2012, 18 Uhr
Theater
Dem, der sein Leben für die Wahrheit gibt, Ein
Projekt über den Philosophen Jean-Jacques
Rousseau, Gestaltung: Georg Rootering
Mittwoch, 15. August 2012, 10–20 Uhr
Staatsfeiertag, Streifzüge und Kinderprogramm, freier Eintritt
Donnerstag, 6. September 2012, 18 Uhr
Carte Blanche mit Helena Becker und Stan
Lafleur
Donnerstag, 4. Oktober 2012, 18 Uhr
Musik und Humor, Vortrag von Marco
Schädler
Im Anschluss: Witzecafé, Moderation Rita
Frommelt
Samstag, 6. Oktober 2012, 18–01 Uhr
Sonderveranstaltung ORF Lange Nacht der
Museen
mit Filmprogramm, Kurzführungen und
Kinderaktivitäten
Donnerstag, 29. November 2012, 18 Uhr
Humor in Liechtenstein, Vortrag von Mathias
Ospelt
Im Anschluss: Witzecafé, Moderation Rita
Frommelt
Samstag, 15. Dezember 2012, 14–17 Uhr
Kunstsamstag: Wer beim Sich-Anschauen
zuerst lacht, hat verloren!
Workshop für Erwachsene mit Brigitte Walk
42
J Begleitveranstaltungen
37
38
37Performance Karl Marx Dressing Up by Rainer Ganahl; Foto: Elma Korac
38 Familien-Nachmittag; Foto: KML
43
Take Away
Einführungen für Lehrpersonen
30 min Kurzführung in der Mittagspause. Das
Take Away ist die etwas andere Mittagspause
in Vaduz. In 30 Minuten erhalten die Besucher
Einblick in eine aktuelle Ausstellung und
erfahren Interessantes zu Künstlern und
Werken.
Dienstag, 14. Februar 2012, 17–19 Uhr
Bojan Šarčević Einführung für Lehrpersonen
aller Schulstufen mit Christina Jacoby
Donnerstag, 26. Januar 2012, 12.30 Uhr
Take Away Sammlung Mezzanin. Eine
Auswahl
Donnerstag, 23. Februar 2012, 12.30 Uhr
Take Away Eigene Sammlung. Schau mir in
die Augen
Donnerstag, 29. März 2012, 12.30 Uhr
Take Away Bojan Šarčević
Donnerstag, 26. April 2012, 12.30 Uhr
Take Away Bojan Šarčević
Donnerstag, 31. Mai 2012, 12.30 Uhr
Take Away Günter Fruhtrunk
Donnerstag, 28. Juni 2012, 12.30 Uhr
Take Away Rütjer Rühle
Donnerstag, 30. August 2012, 12.30 Uhr
Take Away Günter Fruhtrunk
Donnerstag, 27. September 2012, 12.30 Uhr
Take Away Don’t Smile
Donnerstag, 25. Oktober 2012, 12.30 Uhr
Take Away Don’t Smile – Amüsement des
Wortspiels
Donnerstag, 29. November 2012, 12.30 Uhr
Take Away Don’t Smile – Ich bin keine Pfeife
Kunst 60+
Eine Veranstaltungsreihe für Menschen ab 60
Jahren, die Lust und Zeit haben, das Kunstmuseum und seine aktuellen Ausstellungen
näher kennenzulernen.
Donnerstag, 16. Februar 2012, 14–16 Uhr
Kunst 60+ spezial: Sammlung Mezzanin.
Eine Auswahl
mit Hanny Frick, Sammlerin
Donnerstag, 1. März 2012, 14 Uhr
Kunst 60+ Bojan Šarčević
Folgetermine: 15. und 29. März 2012
Donnerstag, 14. Juni 2012, 14–16 Uhr
Kunst 60+ Günter Fruhtrunk
Folgetermin: 28. Juni 2012
Donnerstag, 21. Juni 2012, 14–16 Uhr
Kunst 60+spezial Nordlicht
im Kunst Palais Liechtenstein, Feldkirch
Donnerstag, 11. Oktober 2012, 14–16 Uhr
Kunst 60+ Don't Smile
Folgetermine: 25. Oktober und 8. November
2012
Mittwoch, 15. Februar 2012, 15–17 Uhr
Bojan Šarčević Einführung für Lehrpersonen
aller Schulstufen mit Christina Jacoby
Mittwoch, 29. Februar 2012, 18–20 Uhr
Bojan Šarčević Einführung für Lehrpersonen
aus Österreich mit Christina Jacoby
Mittwoch, 30. Mai 2012, 15-17 Uhr
Günter Fruhtrunk Einführung für Lehrpersonen aller Schulstufen mit Christina Jacoby
Dienstag, 5. Juni 2012, 17–19 Uhr
Günter Fruhtrunk Einführung für Lehrpersonen aller Schulstufen mit Christina Jacoby
Dienstag, 2. Oktober 2012, 17–19 Uhr
Don't Smile Einführung für Lehrpersonen aller
Schulstufen mit Christina Jacoby
Mittwoch, 24. Oktober 2012, 18–20 Uhr
Don't Smile Einführung für Lehrpersonen aus
Österreich mit Christina Jacoby
Kinder
Ein Feriennachmittag im Museum? Zeit
zum Betrachten, Entdecken, selber Tun! Die
Kinder erkunden spielerisch und aktiv die
Ausstellungen des Kunstmuseums.
Mittwoch, 18. April 2012, 14–17 Uhr
Ferien-Atelier für Kinder von 6–12 Jahren
Donnerstag, 19. April 2012, 14–17 Uhr
Ferien-Atelier für Kinder von 6–12 Jahren
Mittwoch, 8. August 2012, 14–17 Uhr
Ferien-Atelier für Kinder von 6–12 Jahren
Donnerstag, 9. August 2012, 14–17 Uhr
Ferien-Atelier für Kinder von 6–12 Jahren
Freitag, 10. August 2012, 14–17 Uhr
Ferien-Atelier für Kinder von 6–12 Jahren
Mittwoch, 17. Oktober 2012, 14–17 Uhr
Ferien-Atelier für Kinder von 6–12 Jahren
Donnerstag, 18. Oktober 2012, 14–17 Uhr
Ferien-Atelier für Kinder von 6–12 Jahren
Familien
Sonntag, 29. Januar 2012, 14–17 Uhr
Familien-Nachmittag
Ein Sonntagsausflug in die Welt der Kunst
Sonntag, 11. März 2012, 14–17 Uhr
Familien-Nachmittag
Sonntag, 10. Juni 2012, 14–17 Uhr
Familien-Nachmittag: Porträtwerkstatt
Sonntag, 1. Juli 2012, 10–17 Uhr
Reiseziel: Museum
Sonntag, 5. August 2012, 10–17 Uhr
Reiseziel: Museum
Sonntag, 2. September 2012, 10–17 Uhr
Reiseziel: Museum
Sonntag, 18. November 2012, 14–17 Uhr
Familien-Nachmittag: Ein Sonntagsausflug in
die Welt der Kunst
44
K Kooperationen
Die Zusammenarbeit mit Veranstaltern in- und ausserhalb Liechtensteins wurde 2012 intensiv betrieben. Es kam zu gemeinsamen
Veranstaltungen mit der Liechtensteinischen Kunstgesellschaft,
der Erwachsenenbildung Stein Egerta Anstalt, dem TAK Theater
Liechtenstein, der Universität Liechtenstein, der Kulturkommission
der Gemeinde Planken, dem Bildungshaus St. Arbogast (A), dem Feldkirch Festival (A), dem poolbar festival (A) sowie weiteren Partnern.
Die besondere Partnerschaft mit dem Filmclub im TaKino wurde ebenfalls weitergeführt.
Die Zusammenarbeit zwischen den Kunstmuseen der Rheintalregion
(St. Gallen, Bregenz, Vaduz, Chur) im Bereich der Werbemassnahmen
wurde erfolgreich weitergeführt. Weitere Kooperationen konnten mit
dem ORF («Lange Nacht der Museen», Ö1-Club), sowie mit Liechtenstein-Tourismus (Erlebnis-Pass), dem Internationalen BodenseeTourismus (Bodensee-Erlebniskarte) und Kinos in der Region realisiert
werden. Auch nahm das Kunstmuseum Liechtenstein wieder an der
V-Card von Vorarlberg Tourismus teil.
Auch mit Kindergärten, Schulen, Hochschulen sowie mit Einrichtungen
der Berufs- und Weiterbildung arbeitet das Museum konsequent und
dauerhaft zusammen. Zudem werden immer wieder gemeinsame
Projekte mit anderen Interessengruppen organisiert.
39
39
Christian Jendreiko, Schöne Zeiten, in Kooperation mit poolbar festival; Foto: KML
45
Bildungshaus St. Arbogast
Kulturkommission der Gemeinde Planken
Freitag, 16. März 2012, 15–17 Uhr
Dialogisches Ausstellungsgespräch durch die
Ausstellung Bojan Šarčević
Ausstellungsgespräch mit Christiane
Meyer-Stoll
Donnerstag, 19. April 2012, 18 Uhr
Vortrag Eduardo Chillida: öffentlicher Raum
und privater Traum von Sabine Maria Schmidt
Erwachsenenbildung Stein Egerta
Donnerstag, 26. Januar 2012, 18 Uhr
Gespräch Hanny Frick: Kunstbegeisterte und
Kulturförderin
mit Hanny Frick, Sammlerin, und Friedemann
Malsch,
Sonntag, 25. März 2012, 10–13 Uhr
Kunstsonntag: Der sehende Körper
mit Christiane Meyer-Stoll und Hanni
Schierscher
Kunst am Mittag
Jeweils Mittwochmittag von 12.30 bis 13 Uhr
besteht in einer lockeren Form die Möglichkeit, sich der Kunst im gemeinsamen
Gespräch zu nähern; mit Friedemann Malsch
und Christiane Meyer-Stoll
25. Januar 2012, 29. Februar 2012, 21. März
2012, 25. April 2012, 23. Mai 2012, 22. August
2012, 19. September 2012, 17. Oktober 2012,
21. November 2012, 12. Dezember 2012
Feldkirch Festival
Dienstag, 12. Juni 2012, 18 Uhr
Sonderführung Günter Fruhtrunk
Dienstag, 12. Juni 2012, 19.30 Uhr
Konzert Neue Kammermusik: mit StumpLinshalm, Klarinetten-Duo, Moritz
Müllenbach, Violoncello, Goran Kovacevic,
Akkordeon
Filmclub im Kunstmuseum
Donnerstag, 12. Januar 2012, 20 Uhr
Videoarbeiten von Aleksandra Signer,
präsentiert von Aleksandra Signer
Donnerstag, 16. Februar 2012, 20 Uhr
Woman in the Dunes (Suna no Onna) von
Hiroshi Teshigahara, Japan 1964, 147’
Liechtensteinische Kunstgesellschaft
Donnerstag, 8. März 2012, 18 Uhr
Gespräch Engagement und Verantwortung
mit Rachel Mader und Yvonne Volkart
Donnerstag, 26. April 2012, 18 Uhr
UND oder der R-AUM «Dazwischen», Vortrag
von Eva Gold
Donnerstag, 10. Mai 2012, 18 Uhr
Carte Blanche Daniella Marxer. De toi. moi
Szenische Lesung
Donnerstag, 14. Juni 2012, 18 Uhr
Gesteigerte Lebensintensität «Rhythmus»
und «Licht» in Fruhtrunks Bildern, Vortrag von
Erich Franz
Donnerstag,. 23. August 2012, 18 Uhr
Künstlergespräch Rütjer Rühle
Sonntag, 7. Oktober 2012, 11 Uhr
Eine Stunde: Das Lächeln der Mona Lisa –
Eine Rezeptionsgeschichte, mit Christiane
Meyer-Stoll
Donnerstag, 22. November 2012, 18 Uhr
Künstlergespräch Josef Dabernig
Donnerstag, 6. Dezember 2012, 18 Uhr
Marcel Duchamp und die Perspektive,
Vortrag von Hans Belting
Literaturhaus Liechtenstein
Donnerstag, 15. M.rz 2012, 20 Uhr
Idi i smotri (Komm und sieh) von Elem Klimov,
UdSSR 1985, 146’
Sonntag, 11. November 2012, 17 Uhr
Lesung Franz Schuh
Donnerstag, 19. April 2012, 20 Uhr
Walkabout von Nicolas Roeg, Australien
1971, 103’
poolbar festival, Feldkirch
Donnerstag, 10. Mai 2012, 20 Uhr
Die Kinder des Geldes von Daniella Marxer,
FR/B/A 2002, 58’
Donnerstag, 21. Juni 2012, 20 Uhr
Filmverrückt – Liechtensteiner Kurzfilme
Donnerstag, 23. August 2012, 20 Uhr
Chronik der Anna Magdalena Bach von
Danièle Huillet, Jean-Marie Straub, I/D 1967,
94'
Donnerstag, 27. September 2012, 20 Uhr
The General von Clyde Bruckman & Buster
Keaton, USA 1927, 78'
Donnerstag, 25. Oktober 2012, 20 Uhr
Mon Oncle von Jacques Tati, F, 1958, 117'
Donnerstag, 22. November 2012, 20 Uhr
Josef Dabernig, Künstlerfilme
Donnerstag, 13. Dezember 2012, 20 Uhr
To Be or Not to Be von Ernst Lubitsch, USA,
1942, 99'
Samstag, 21. Juli 2012, 11–20 Uhr
Schöne Zeiten, Aktion für eine freie Anzahl
an Akteuren mit akustischen Gitarren, mit
Christian Jendreiko
Stabsstelle für Kulturfragen
Atelier Berlin
Künstler berichten von ihren Erfahrungen im
Liechtenstein-Atelier in Berlin
Donnerstag, 1. März 2012, 18 Uhr
Atelier Berlin – Eddy Risch
TAK – Theater Liechtenstein
Sonntag, 24. Juni 2012, 11 Uhr
Kammerkonzert: Schweiz-England-Frankreich mit Hieronymus Schädler, Flöte, und
Stephanie Beck, Harfe
Freitag, 26. Oktober 2012 , 20 Uhr
Konzert Denseland feat. David Moss
46
L Publikationen
40
41
42
43
44
40Ausstellungskatalog Günter Fruhtrunk
41Ausstellungskatalog Arte Povera, Weimar
42Ausstellungskatalog Prostor Oblik
43Ausstellungskatalog Don’t Smile
44Tagesplaner
47
2012 hat das Kunstmuseum Liechtenstein zu den grösseren Ausstellungen unten angeführte Publikationen erarbeitet und herausgegeben.
Die Kunstagenda des Kunstmuseums musste aus Kostengründen eingestellt werden und wurde durch den neuen Tagesplaner ersetzt.
Günter Fruhtrunk. Farbe Rhythmus
Existenz
Herausgeber: Friedemann Malsch, Kunstmuseum Liechtenstein, 2012
Mit Texten von Erich Franz, Günter Fruhtrunk,
Friedemann Malsch, Eva Rieger, Dorothea
Strauss
172 Seiten mit zahlreichen Farb- und
Schwarz-Weiss-Abbildungen, dt.
Don't Smile. Vom Humor der Kunst
Herausgeber: Christiane Meyer-Stoll, Kunstmuseum Liechtenstein, 2012
Mit Texten von Susanne Bieri, Silvia Eiblmayr,
Rhoda Lieberman, Hanne Loreck,
Friedemann Malsch, Christiane Meyer-Stoll,
Sabine Maria Schmidt, Roland Wäspe
180 Seiten, 89 farbige und
34 s/w Abbildungen, dt.
Prostor Oblik. Abstrakte Kunst aus
den Sammlungen der Nationalgalerie
Bosnien-Herzegowina
Herausgeber: Friedemann Malsch, Kunstmuseum Liechtenstein, 2012
Mit Beiträgen von Strajo Krsmanović,
Friedemann Malsch und Ivana Udovičić
73 Seiten, dt. und engl. Ausgabe
Tagesplaner 2013
Herausgeber: Kunstmuseum Liechtenstein
Masse: A5 ModeSkin black für 4 Einleger,
A5 Wochenkalender (2 Hefte), A5 Notizheft
blanko (1 Heft), Broschüre «12 × Kunst» inkl.
12 Postkarten
12 × Kunst. Aus der Sammlung des
Kunstmuseum Liechtenstein
Herausgeber: Kunstmuseum Liechtenstein
Masse: A5 Softcover, 12 ausgewählte Kunstwerke aus der Sammlung des Kunstmuseum
Liechtenstein, 12 Postkarten, dt., engl.
Arte Povera – Aus der Sammlung des
Kunstmuseum Liechtenstein
Herausgeber: Friedemann Malsch, Kunstfest
Weimar, 2012
101 Seiten, 46 farbige und
vier s/w Abbildungen, dt.
48
M Statistik
Kunstmuseum:
17'538 Besucher
Freunde auf Facebook:
2723 Personen
Website www.kunstmuseum.li:
36'710 Besucher
Ausstellung Der Blick. Das Wort. Die Geste –
Werke aus der Sammlung des Kunstmuseum Liechtenstein
In der RLB-Kunstbrücke Innsbruck
1280 Besucher
Ausstellung Bill Bollinger
Im SculptureCentre, New York
2180 Besucher
Ausstellung Nordlicht. Das Kunstmuseum Liechtenstein
präsentiert zeitgenössische Kunst aus Skandinavien
Im Kunst Palais Liechtenstein, Feldkirch
444 Besucher
Ausstellung Arte Povera – Aus der Sammlung des Kunstmuseum
Liechtenstein
Im Neuen Museum Weimar
1865 Besucher
N Jahresrechnung 2012
49
Bilanz
31.12.2012 31.12.2011
Aktiven
487'849 790'637
Liquide Mittel
391'715 603'968
Debitoren
91'337 186'667
Debitor Landeskasse
4'796 0
Kunstgüter
2
2
Passiven
487'849 790'637
Kreditoren
116'451 338'859
Kreditor Landeskasse
0
64'643
Zweckgebundene Sponsoringfonds
71'855 Eigenkapital:
Gewinnvortrag
387'135
483'643
Jahresergebnls
-87'591
-96'508
299'543
387'135
Erfolgsrechnung 2012
2011
Ertrag 5'002'732 4'196'369
Staatsbeitrag
3'668'000 3'651'000
Sponsoringertrag
857'974 152'933
Ertrag aus Museumsbetrieb
316'979 269'255
Sonstige Erträge 159'780 123'180
Aufwand
5'090'324 4'292'877
Gehälter und Sozialbeiträge
1'667'247 1'695'501
Übriger Personalaufwand
6'021 3'776
Kunstankäufe aus Landesbeitrag
628'223 499'738
108'000
Kunstankäufe aus Stiftungsvermögen
326'279 Kunstankäufe Freundeskreis
548'750 141'600
Ausstellungen
932'810 804'360
88'137
Museumspädagogik
75'489 Veranstaltungen
35'006 12'705
Öffentlichkeitsarbeit
200'822 212'196
Betreuung Sammlung
251'215 299'158
Shopartikel
46'336 81'065
Allgemeine Spesen
50'118 65'402
Informatik und Telefon
54'424 66'482
Einrichtung
74'383 30'376
Debitorenverluste
19'590 6'065
Übriger Verwaltungsaufwand
101'756 178'314
Einlage zweckgebundene Sponsoringfonds
71'855 Jahresergebnis
-87'591 -96'508
50
O Kunstmuseum Liechtenstein
Stiftungsrat
45
AUSSENANSICHT
HAUS
46
45
46
Kunstmuseum Liechtenstein, Aussenansicht; Foto: Ruedi Walti
Kunstmuseum Liechtenstein, Aussenansicht; Foto: Marcel Marxer
51
Stiftungsrat
Der Stiftungsrat befasste sich in sieben ordentlichen Sitzungen mit
Strukturen und Prozessen am Kunstmuseum, mit der Erarbeitung
eines neuen Organisationsreglements, mit der Eignerstrategie der
Regierung, mit der Budget- und Finanzgebahrung, mit der Struktur
der Ausstellungsplanung und des Ausstellungsprogrammes, mit dem
Kommunikation- und Marketingkonzept, mit dem erstmals erstellten
Jahresbericht 2011, mit der zukünftigen personellen Besetzung von
Internationalem Beirat und der Ankaufskommission ab 2013 sowie mit
dem Public Corporate Governance Code der Regierung.
Ein wichtiger Schwerpunkt der Arbeit des Stiftungsrates stellte weiters
das Projekt Weisser Würfel, die Erweiterung des Kunstmuseums durch
die Hilti art foundation dar, u.a. die Planung der Schliesszeit des Kunstmuseums 2014 während den Anschlussarbeiten des Weissen Würfels.
2013 und 2014 wird die Anpassung der Strukturen und Abläufe des
Kunstmuseums durch die Erweiterung des Weissen Würfels weiterhin
ein zentraler Schwerpunkt der Arbeit des Stiftungsrates sein.
Iwan Ackermann
(bis 31.12.2016 bestellt)
Dr. Christoph Ebersberg
(bis 31.12.2016 bestellt)
Dr. Christine Glinski-Kaufmann
(bis 31.12.2014 bestellt)
Dr. Norbert Hilty
(bis 31.12.2014 bestellt)
Johannes Matt
Präsident
(bis 31.12.2014 bestellt)
Marcel Ritter
(bis 31.12.2014 bestellt)
Dr. Andrea Willi
Vizepräsidentin
(bis 31.12.2012 bestellt)
Internationaler Beirat
Dr. Felix Baumann
(bis 31.12.2012 bestellt)
Dr. Volker Rattemeyer
(bis 31.12.2012 bestellt)
Prof. Dr. Dieter Bogner
(bis 31.12.2012 bestellt)
Ankaufskommission
2012 fanden zwei Sitzungen der Ankaufskommission statt:
vom 1. bis 3. Juli 2012 sowie vom 26. bis 28. November 2012.
Dr. Ulrike Groos
(bis 31.12.2012 bestellt)
Thomas Wagner
(bis 31.12.2012 bestellt)
Dr. Roman Kurzmeyer
(bis 31.12.2012 bestellt)
Angaben gemäss Art. 22 Abs. 1 Bst. d des Gesetzes über die Steuerung und Überwachung
öffentlicher Unternehmen (ÖUSG):
Die Mitglieder des Stiftungsrates (strategische Führungsebene) verzichten für ihre Stiftungsratstätigkeit freiwillig auf eine Entschädigung. Die Gesamtbezüge der Direktion (3 Personen)
beliefen sich 2012 auf CHF 471450 (operative Führungsebene). Der Internationale Beirat erhielt
für seine Tätigkeit im Jahr 2012 keine Entschädigung, die Ankaufskommission eine Entschädigung von CHF 4800.
52
O Kunstmuseum Liechtenstein
Team
47
Direktion
Aufsicht/Kassa (teilzeit)
Dr. Friedemann Malsch
Direktor
Pascale Chatelain (bis 2.9.2012)
Lars Fischer Claudia Hidber
Aki Huchler
Agripina Kieber
Pasqualina Lo Russo (ab 21.9.2012)
Hubert Malin
Ewa Matthies
Angelika Salaj Sirkit Schächle
Marie-Luise von Falz-Fein
Wilfried Zilian (ab 10.7.2012)
Christiane Meyer-Stoll
Konservatorin
Thomas Soraperra
Kaufmännische Leitung
Daniel Biedermann
Sammlungstechniker
Melanie Büchel
Kommunikation, Marketing (80 %)
Tiziana Condito
(ab 1.10.2012)
Administration/Empfang
Robin Hemmer
Registrar (40 %)
Christina Jacoby
Leitung Kunstvermittlung (80 %)
Karoline Quaderer
(bis 30.9.2012)
Administration/Empfang
Denise Rigaud
Ausstellungsassistenz (80 %)
47
Kunstvermittlung (freie Mitarbeiterinnen)
Doris Defranceschi
Barbara Geyer
Barbara Heeb
Barbara Redmann
Ausstellungsauf- und abbau
(freie Mitarbeiter)
Roland Adlassnigg
Rita Frommelt-Dörig
Stephan Sude
Projektauftrag Aufarbeitung Nachlass
André Thomkins
Valerie Lutz
Dagmar Streckel
Praktikantin
Brigitte Bischof
Team Kunstmuseum Liechtenstein; Foto: Elma Korac