I like Pablo» – das Geschenk der Basler Regierung an
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I like Pablo» – das Geschenk der Basler Regierung an
2 Aktuelles «I like Pablo» – das Geschenk der Basler Regierung an Pablo Picasso als Faksimile Von Hans Furer, Herausgeber und Mitinitiant des Projekts Eine aufsehenerregende Faksimileausgabe lässt die Herzen von Kunstliebhaberinnen und -liebhabern höher schlagen. Die Reproduktion des von Kurt Wyss im Auftrag der Basler Regierung für Pablo Picasso gestalteten Geschenkbuches erinnert an die bewegende Volksabstimmung im «Picasso-Jahr» 1967. «Die Picasso sind da!», mit diesem Banner über dem Eingang freute sich damals das Kunstmuseum Basel über die Ankunft von vier Picasso-Bildern, die der Künstler der Stadt aus Begeisterung über den Ausgang der Volksabstimmung vom 17. Dezember 1967 geschenkt hatte. Die vorausgegangenen Ereignisse waren in der Kunstwelt wie auch in der Politik einzigartig: ein Kunstkauf per Volksentscheid. Picasso und Basel – eine besondere Beziehung Das Basler Stimmvolk hatte sich mehrheitlich für einen Staatskredit in Höhe von 6 Mio. Franken ausgesprochen und zusätzlich noch über 2,4 Mio. Franken gesammelt, um die beiden Gemälde «Les deux frères» und «Arlequin assis» vor dem Verkauf und damit dem Wegzug aus der Stadt zu bewahren. Und noch eine weitere Schenkung erfolgte: Die engagierte Kunstsammlerin und Mäzenin Maya Sacher, ebenfalls tief bewegt von dieser «demokratischen Liebesbekundung», stiftete das aus Picassos kubistischer Phase stammende Gemälde «Le poète», das sie der Legende nach eigenhändig in ihrem Hause abgehängt und ins Kunstmuseum gebracht hat. Zum erfolgreichen Ankauf der zwei Kunstwerke kamen noch fünf weitere hinzu. Ein riesiges Geschenk für das Kunstmuseum und die Basler Bevölkerung, die sich so sehr für «ihre» Picassos eingesetzt hatte. Wertvolles Zeitdokument Der Fotograf Kurt Wyss, der die gesamte Kampagne zum Erwerb der Bilder im Auftrag der «National-Zeitung» begleitet hatte, erhielt von der Basler Regierung den Auftrag, für Pablo Picasso und Maya Sacher zum Dank ein Geschenk zu gestalten. Er fertigte ein Album an, das die denkwürdigen Begebenheiten rund um die Spendensammlung, die Volksabstimmung und die nachfolgenden Schenkungen mit Zeitungsausschnitten, Fotografien und Erinnerungsstücken dokumentiert. Für sich selbst erstellte er ebenfalls eine Version, so dass drei nahezu identische Ausführungen entstanden. Ein wertvolles Zeitdokument, das nun als Faksimileausgabe, die auf das persönliche Muster von Kurt Wyss zurückgeht, in einer auf 150 Exemplare limitierten Auflage veröffentlicht wird. Fortsetzung auf S. 27 ➞