General-Anzeiger-Bonn

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General-Anzeiger-Bonn
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BONN
Montag, 21. Oktober 2013
Stadtdechant
überreicht
Bonner Briefe
Schumacher in Rom bei
Erzbischof Gänswein
ROM/BONN. Der Präfekt der
Apostolischen Präfektur im Vatikan, Erzbischof Georg Gänswein,
hat am Wochenende den Bonner
Stadtdechanten Wilfried Schumacher zu einem kurzen Gespräch im
Apostolischen Palast empfangen.
Anlass war die Aktion „Tschö,
Heiliger Vater“ zum Abschied von
Papst Benedikt XVI. im Frühjahr
dieses Jahres. Erzbischof Gänswein, der dem Papst emeritus nach
wie vor als Privatsekretär dient,
dankte Schumacher für die fast
tausend Abschiedszeugnisse, die
Bonner in einem Buch und in Briefen und Zeichnungen verfasst hatten. „Ich bin gewiss, Papst Benedikt wird die Bonner Grüße mit
großer Aufmerksamkeit lesen“,
sagte Gänswein, der die Absender
der vielen Briefe grüßen lässt. ga
Georg Gänswein (l.) und Wilfried
Schumacher.
REPRO: GA
Gegen die
Leitplanke
Unfallflüchtiger verletzt
Polizisten auf der A 565
BONN. Weil er mit seinem Wagen
mehrfach gegen die Leitplanke auf
der A 565 geprallt war, hat ein Polizist gestern Morgen auf dem Weg
zum Dienst mit seinem Privatwagen einen 45-Jährigen gestellt. Wie
die Polizei gestern mitteilte, hatte
der Mann versucht weiterzufahren und dabei auch noch das Auto
des Beamten leicht beschädigt. Bei
der anschließenden Festnahme
leistete der 45-Jährige Widerstand
und verletzte den Polizisten. Auf
der Wache entnahmen Beamte
dem Mann nach richterlicher Anordnung eine Blutprobe und erstatteten Anzeige wegen Unfallflucht.
val
Tipps und Termine
Kunstworkshop für Kinder
BONN. Das August-Macke-Haus,
Bornheimer Straße 96, lädt zu einem Bastelworkshop für Kinder
von acht bis zwölf ein. Morgen
oder Dienstag, 29. Oktober, jeweils ab 10 Uhr, basteln die Kinder
Kunstwerke, die in der Lage sein
werden, sich zu bewegen. Die
Teilnahme kostet zehn Euro. Anmeldung: 0228/65 55 31. pim
Elisabeth von Thüringen
BONN. „Regentin, Rebellin, Heilige – Wer war Elisabeth von Thüringen?“ heißt es morgen ab 19.30
Uhr, wenn die Historikerin Sabine
Weigand aus ihrem Roman „Die
Tore des Himmels“ liest. Die Lesung findet im Münsterladen, Gerhard-von-Are-Straße 1, statt. Der
Eintritt kostet vier Euro. Karten
unter 0228/2 80 88 99.
fhg
Vortag über Iran
BONN. Der Nahostexperte und
Autor Michael Lüders referiert
morgen über Irans Politik nach
Ahmadinejad. Der Vortrag um 18
Uhr im Hörsaal VIII des UniHauptgebäudes,
Regina-PacisWeg 3, ist eine Veranstaltung der
Deutsch-Iranischen Gesellschaft
und des Instituts für Orient- und
Asienwissenschaften.
pim
V-VI-VII
GENERAL-ANZEIGER
Saisonabschluss bei strahlender Sonne
Trödler-Glück: Beim Rheinauen-Flohmarkt gab es 2013 keinen einzigen Regentag. Im Schnitt bis zu 40 000 Besucher
Von Sebastian Flick
BONN. Goldenes Oktoberwetter
lockte am Samstag Tausende Besucher zum letzten RheinauenFlohmarkt des Jahres. Wer mit
dem Auto anreiste, musste zunächst ein ziemliches Verkehrschaos rund um die Rheinaue überstehen und bei der Parkplatzsuche
Erfolg haben, bevor die Schnäppchenjagd über die vier Kilometer
lange Flohmarkt-Meile beginnen
konnte.
Klaus Menningen war mit seiner Frau extra aus dem Westerwald angereist: „Wir kommen hier
regelmäßig her, weil der Markt so
groß ist und man hier schön handeln kann“. Auch das individuelle
Angebot beeindruckt ihn: „Bei uns
gibt es viel Neuware auf den
Märkten, hier nur echten Trödel“,
so der Westerwälder. Zweieinhalb
Stunden waren die beiden auf dem
Markt unterwegs, am Stand von
Rüdiger Falk wurden sie zum Abschluss ihrer Rundtour noch einmal fündig und ergatterten eine
historische Mütze von der DDRStaatssicherheit.
Rüdiger Falk sammelt seit über
40 Jahren Antiquitäten und möchte seinen Privatbesitz verkleinern,
deshalb war er regelmäßig beim
Flohmarkt in der Rheinaue dabei.
Insgesamt bieten hier im Durchschnitt 1500 Händler ihre Waren
an. Seit 2012 haben sie die Möglichkeit, sich im Internet im Vorfeld einen Standplatz zu reservieren – ein Angebot, das von zahlreichen Verkäufern gerne angenommen wird: „Die Vorreservierungen sind so gut wie 90 Prozent
ausgelastet“, berichtet Anja Ziegenspeck von der Melan macht
Märkte Veranstaltungs GmbH. Bevor Melan die Reservierungsmöglichkeit einführte, hatten viele
Händler schon Tage vor dem Trödelmarkt die Rheinaue aufgesucht, um sich gute Standplätze zu
Rund 1500 Verkaufsstände lockten auch am Samstag wieder ganze Heerscharen von Schnäppchenjägern an.
sichern: „Einige Händler kamen
schon Dienstag oder Mittwoch,
obwohl dies erst ab Freitag erlaubt
war. Die Stadt hatte uns gebeten,
da etwas Ordnung reinzubringen“, berichtet Ziegenspeck. Die
Händler nehmen das neue System
gerne an, da es für sie ein großer
Vorteil ist, ihren Stand erst Samstagmorgen aufbauen zu müssen.
Reservierungen erfolgen ausschließlich online und sind sowohl für einzelne Termine als
auch für die gesamte FlohmarktSaison möglich. Wer reserviert
hat, dessen Platz wird am Veran-
staltungstag bis 7 Uhr morgens
freigehalten. Wer bis dahin nicht
erscheint, verliert die fünf Euro
Reservierungsgebühr und das
Recht auf den bestimmten Stellplatz. Doch auch wer sich kurz-
Anmeldung ab November möglich
Im kommenden Jahr wird es von
April bis Oktober wieder insgesamt
sieben Rheinauen-Flohmärkte geben. Die Saison startet am 19. April.
Mit einem neuen Buchungssystem
möchten die Veranstalter den
Händlern im kommenden Jahr die
Platzreservierung erleichtern: Zukünftig kann man online einen noch
genaueren Überblick darüber erhalten, welche Plätze belegt sind und
wo es noch freie Stellen gibt. Der
Standplatz ist zukünftig ähnlich wie
bei einer Online-Platzreservierung
im Kino direkt auswählbar. Anmeldungen für die Termine 2014 ab
Mitte November unter www.flohmarkt-rheinaue.de.
fls
Wer hat den längsten Tresen?
Heute erscheint ein Kartenspiel, das Kneipenführer und Gutscheinheft kombiniert
BONN. Frisch zugezogene Bonner, die nicht recht wissen, wo sie
künftig ihr Feierabendbier trinken
sollen, können sich über Hilfestellung freuen: Ab Montag ist das
„Bonner Kneipenquartett“ erhältlich. Das Spiel entstand in Kooperation mit dem Studentenwerk
Bonn. „In erster Linie wollen wir
Studenten ansprechen, die neu in
Bonn sind und ihnen helfen, sich
zu orientieren“, sagte Oliver Bungard, Herausgeber des Kartenspiels.
32 Kneipen, Cafés und Clubs
sind bei dem Spiel genauer zu betrachten. Rubriken wie „Biersorten“, „Tresenlänge“ und „günstigster Softdrink“ klären über die
Vielfalt der Bonner Kneipenszene
auf. Bunte Symbole informieren
über Zusatzangebote wie Kicker,
32 Bonner Kneipen, Cafés und Clubs werden im Quartettspiel vorgestellt. Auch die Preise sind ein Vergleichsmerkmal.
REPRO: GA
Außenbereich oder Live-Musik.
Das Quartett dient aber nicht nur
als Kartenspiel und Kneipenführer, es enthält auch ein Gutscheinheft. Auch der General-Anzeiger und das WOKI sind mit Bonuskarten vertreten.
Auf der Website www.bonnerkneipen.de sollen die Lokalbesitzer künftig auch über ihre Veranstaltungen informieren. „Wir stellen die Homepage zur Verfügung.
Die Kneipen sind begeistert“, sagte Bungard.
An acht Stellen rund um die
Universität, zum Beispiel im „Cafeleven“ in der Mensa Nassestraße
und dem „Juri§hop“ im Juridicum, ist das neue Kneipen-Kartenspiel eine Woche lang für 7,90
Euro erhältlich. Danach kostet es
9,90 Euro.
atm
FOTO: SEBASTIAN FLICK
fristig entscheidet, seinen Trödel
unters Volk zu bringen, hat in der
Rheinaue an allen Flohmarkt-Terminen Gelegenheit dazu: „1600
Meter Standfläche bleiben zur
freien Auswahl für spontan entschlossene Trödler frei“, so Ziegenspeck, die rückblickend auf die
Saison ein rundum positives Resümee zieht: „Wir hatten 2013
keinen einzigen Regentermin“,
freut sich die Marktleiterin. Von
April bis Oktober haben sich im
Schnitt pro Markt zwischen 30 000
und 40 000 Besucher auf Schnäppchenjagd begeben.
Achtung,
Kontrolle!
Polizei kündigt
Tempomessungen an
BONN. Für folgende Orte hat die
Polizei für diese Woche Tempokontrollen angekündigt.
Montag: Bonn, Röttgener Straße; Wachtberg, L 123 (Niederbachem); Swisttal, B 56 (Ludendorf)
Dienstag: Bonn, Bernkasteler
Straße; Alfter, Hauptstraße (Witterschlick); Meckenheim, L 261;
Wachtberg, L 123 (Berkum)
Mittwoch: Bonn, Koblenzer
Straße, Reuterstraße und Sankt
Augustiner Straße; Meckenheim,
Gerhard-Boeden-Straße
Freitag: Bonn, Niederkasseler
Straße, Graurheindorfer Straße;
Königswinter, Willmerother Straße; Bornheim, Walberberger Straße
ga
Neuer Zündstoff im Streit um SWB-Geschäftsführer
Schwarz-grüne Ratsmehrheit will schon jetzt Heinz-Jürgen Reinings Job als Verkehrschef ausschreiben
Von Lisa Inhoffen
BONN. Im Streit um die Neubesetzung der Führungsposten bei
den Stadtwerken Bonn (SWB)
sorgt die schwarz-grüne Ratskoalition für neuen Zündstoff: In einem Änderungsantrag für die Sondersitzung des Rates am 5. November fordert sie die Verwaltung
auf, den Chefposten der SWBTochter Bus und Bahn schon jetzt
auszuschreiben. Bislang leitet
Konzern-Geschäftsführer HeinzJürgen Reining diesen Bereich in
Personalunion.
Um „die Funktionsfähigkeit der
SWB sicherzustellen“, soll außerdem Arbeitsdirektor Marco Westphal zügig im Amt wiederbestellt
werden und gleichzeitig seine Geschäftstätigkeit in der SWB-Tochter Energie- und Wasserversorgung (EnW), an der auch der
Rhein-Sieg-Kreis beteiligt ist, auf
zwei Jahre befristet fortführen.
Der Reihe nach: Einem Ratsbeschluss zufolge, der mit Mehrheit
gegen die SPD im Mai beschlossen
worden war, sollen die Posten der
drei Konzernchefs Hans-Jürgen
Reining, Marco Westphal und
Frank Preißmann, deren Verträge
im Frühjahr 2014 auslaufen, auf
zwei reduziert und ausgeschrieben werden. Außerdem soll es mit
Ausnahme der EnW keine Doppelfunktionen auf Führungsebene
mehr geben. Da im Aufsichtsrat
Konsens besteht, dass Westphal
im Amt bleiben soll, stehen nur
Heinz-Jürgen Reining und Frank
Preißmann zur Disposition.
Die
Aufsichtsratsmitglieder
Werner Esser und Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch (beide
SPD) hatten frühzeitig deutlich
gemacht, dass sie mit dem Gros der
Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat dem Ratsbeschluss nicht
in allen Punkten folgen wollen. Sie
halten an Reining ohne Ausschreibung sowohl als Konzernals auch als Nahverkehrschef fest.
Das führte zur Abberufung Essers
durch den Rat.
In der Sondersitzung will
Schwarz-Grün den von Nimptsch
beanstandeten
Abberufungsbeschluss bestätigen. Mit einem entsprechenden
Änderungsantrag,
den der Bürger Bund Bonn (BBB)
mitträgt, will die Koalition außerdem verhindern, dass bis zur einer
Klärung des Rechtsstreits Fakten
geschaffen werden, die ihrer Zielsetzung zuwiderlaufen. „Wir halten die Beanstandung von Oberbürgermeister Nimptsch für parteipolitisch motiviert“, sagten
Klaus-Peter Gilles (CDU) und Peter Finger (Grüne).
Mit ihrem Änderungsantrag fordern CDU und Grüne, dass die
Stadt Bonn für den Fall, dass Regierungspräsidentin Gisela Walsken (SPD) die Beanstandung bestätigt, und für den Fall, dass der
SWB-Aufsichtsrat einen Beschluss
fasst, der dem Ratsbeschluss vom
Mai entgegen steht, Rechtsmittel
einlegen soll. Dafür soll eine externe Anwaltskanzlei mit einem
Stundensatz von 250 Euro beauftragt werden. Nach GA-Informationen handelt es sich um die international tätige Kanzlei Luther.
„Wir sehen in der diskriminierungsfreien Ausschreibung der
neuen Chefposition nach wie vor
eine Selbstverständlichkeit und
fordern OB und SPD-Fraktion noch
einmal auf, ihre Blockadehaltung
aufzugeben“, sagten Gilles und
Finger. Zur geplanten vorgezogenen Ausschreibung des Chefpostens bei Bus und Bahn meinten sie:
„Wenn Herr Reining darauf beharrt, Konzernchef bleiben zu
wollen, dann steht er ja wohl für
den Posten als Verkehrschef nicht
mehr zur Verfügung.“
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