Bonjour Unterfranken 2014

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Bonjour Unterfranken 2014
2014
Bonjour Unterfranken
Journal für deutsch-französische Partnerschaften
Bezirk
Unterfranken
Rund um den Bezirk
Rund um den Bezirk
stimmten Modelle im Kopf, sondern
lässt sich von den Materialien inspirieren, die sie in Paris einkauft.
Für musikalische Unterhaltung sorgte
Patrice Bourdin alias Charly Biscuit, der
mit Liedern von Edith Piaf, Charles Trenet, Charles Aznavour, Yves Montand
u.v.a. französischen Schwung in die Halle
brachte und die Besucher zum Singen
animierte.
Am Stand des Partnerschaftsreferats
standen die Mitarbeiterinnen und der
Europäische Freiwillige aus dem Calvados allen interessierten Besucherinnen
und Besuchern für ein persönliches Gespräch zur Verfügung. Es gab Informationen über deutsch-französische Partnerschaftsaktivitäten, Fördermöglichkeiten im deutsch-französischen und
europäischen Rahmen, wie auch Kontaktadressen für Auslandsaufenthalte,
Au Pair, Sprachkurse etc.
Bonjour, liebe Freunde!
Mit dieser Ausgabe von Bonjour Unterfranken blicken wir zurück auf ein historisches Jahr. Denn 2013 jährte sich die Unterzeichnung des Élysée-Vertrags zum fünfzigsten Mal. Auf höchster Ebene wurde die völkerverbindende Freundschaft zwischen Franzosen und Deutschen gewürdigt.
Aber gewaltige historische Prozesse und herausragende Wegmarken deutsch-französischer Geschichte brauchen ein solides Fundament. Zu den unverzichtbaren
Grundpfeilern europäischer Integration zähle ich vor allem die Kommunalpartnerschaften wie jene zwischen dem Bezirk Unterfranken und dem Departement Calvados oder den vielen anderen unterfränkischen Kommunen, die in Frankreich ihre
Gemeinde- oder Städte-Partner und ihre Freunde gefunden haben.
Kommunalpartnerschaften sind das Salz jeder Völkerverständigung. Vor wenigen
Monaten auf der Mainfranken-Messe war dies einmal mehr mit Händen zu greifen.
Denn die Gäste aus dem Calvados machen die unterfränkische Leistungsschau erst
perfekt. Und auch die diesjährige Ausgabe von Bonjour Unterfranken beweist, wie
lebendig und vielfältig die Beziehungen von uns Unterfranken zu unseren Nachbarn
in Frankreich sind. In diesem Sinn wünsche ich allen Lesern viel Vergnügen mit dem
neuen Bonjour Unterfranken.
Regierungsvizepräsident Dr. Andreas Metschke, Regierungspräsident Dr. Paul Beinhofer und
Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel bei der Käseverkostung.
Dr. Peter Motsch, Vorsitzender des Partnerschaftskomitees
„Savoir vivre“ auf der Mainfranken-Messe
Im Rahmen der Mainfranken-Messe
vom 28. September bis 6. Oktober war
der Bezirk Unterfranken erneut mit französischen Ausstellern aus der Partnerregion Calvados in Halle 12 vertreten, die
sich aufgrund des französischen Flairs
auch 2013 wieder als Publikumsmagnet
und Treffpunkt für Genießer erwies.
Neben den Fachberatungen des Bezirk
Unterfranken – Partnerschaft, Fischerei,
Wein, Kultur- und Heimatpflege – und
den Beschäftigungstherapien der psychiatrischen Krankenhäuser in Lohr und
Werneck boten verschiedene Aussteller
aus dem Calvados regionale Spezialitäten und handgefertigte Kreationen an:
Am Stand von Samuel Lecornu konnte
man beim Öffnen der Austern zuschauen und Austern schlürfen. Natürlich
durften auch die Crêpes nicht fehlen
und Agathe de la Chevalière zog nicht
nur wegen der leckeren Crêpes ein breites Publikum an, sondern verzauberte
auch mit ihren Herzluftballons im Haar.
Jocelyn Picard war zum vierten Mal auf
der Messe und bot die typisch normannischen Käsesorten Livarot, Pontl’Evêque und Camembert sowie verschiedene Wurstspezialitäten an. Bei
2
Alice Heller überreicht
den 3. Preis des Quiz
vom Bezirk Unterfranken
an die Gewinnerin Monika
Köhler aus Bergtheim.
Auch 2013 waren an 3 Tagen Schul­
klassen der Jakob-Stoll-Realschule, der
Mädchenrealschule St. Ursula und des
Friedrich-Koenig-Gymnasiums eingeladen und konnten ihre Französischkenntnisse im Gespräch mit den französischen Ausstellern erproben, ein Quiz
machen und sich über die Jugendaktionen des Bezirk Unterfranken informieren.
Mit VertreterInnen aus Kommunen fanden im Rahmen der Messe Beratungsgespräche zum Aufbau deutsch-französischer Kommunalpartnerschaften statt.
Am 3. Oktober konnte Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel besondere Gäste aus
dem Calvados begrüßen: Die Leiterin des
Europa-Ausschusses des Generalrats
des Calvados, Sylvie Lenourrichel, und
die Leiterin des Europareferats, Doris
Rouxel, waren für Arbeitsgespräche
nach Unterfranken gekommen und statteten auch der Mainfranken-Messe einen Besuch ab. 
Bericht: Partnerschaftsreferat
Bilder: Dr. Markus Mauritz, Melanie Keck
Eine Schulklasse vom Friedrich-Koenig-Gymnasium in Würzburg konnte Frankreich hautnah erleben.
Alain Aubrée von Le Clos d’Orval konnten
erneut selbst erzeugter Cidre, Pommeau
und Calvados genossen werden.
Auch an Kreativität und künstlerischem
Talent mangelte es nicht. Der Schmuckgestalterin Sissi brin d’acier, die aus
Drahtspulen, Gabeln, Löffeln und anderen kleinen Alltagsgegenständen origi-
nelle Ketten, verspielte Ohrringe, Armbänder oder Ringe gestaltete, konnten
die Messebesucher bei der Arbeit über
die Schulter schauen.
Die Hutmacherin Cloé Hérouf zeigte
Kreationen ihrer eigenen Marke HIZZY,
die viele Blicke auf sich zogen. Bei ihren
Objekten hat sie zunächst keine be-
Die Hutmacherin Cloé Hérouf und die Schmuckgestalterin Sissi brin d’acier bei der Arbeit.
3 Rund um den Bezirk
Rund um den Bezirk
„Schwester minimal“ begeistert Pont d‘Ouilly
Die Würzburger Band „Schwester minimal“ wurde vom 14. bis 16. Juli 2013 nach
Pont d‘Ouilly eingeladen, um im Rahmen
einer Konzertreihe, die während der
Sommermonate am Flussufer von Pont
d‘Ouilly stattfindet, aufzutreten. Nach
Ankunft der Band gab es zunächst ein
Begrüßungsessen in der Crêperie
„L‘Océane“. Da das Schulfranzösisch der
um 17 Uhr am Ufer des Flusses in Pont
d‘Ouilly ein, wo das Konzert stattfinden
sollte. Die musikalischen Mitstreiter, die
Band „Eyrith“ aus der Region um Pont
d’Ouilly, waren bereits vor Ort und stellten freundlicherweise einen Teil ihres
Equipments wie Drumset und Bassverstärker zur Verfügung.
Bei Sonnenschein hatten sich mittler-
„Génial, magnifique, incroyable“
passagen sogar auf Deutsch mitgesungen, was die Band zugleich begeisterte
und überraschte. Nach Konzertende
strömten viele der Besucher vor die
Bühne, um CDs signieren zu lassen
oder Autogramme zu bekommen. Der
Ansturm faszinierte die Band: „Wir
waren glücklich, dass die Musik scheinbar auch für sich sprechen und das
Französische Musiker aus dem Calvados vom MainPop-Workshop begeistert
Waren vom MainPop-Workshop an der Musikakademie Hammelburg hellauf begeistert: die fünf Musiker der
französischen Band „Terminal to heaven“ aus Ouistreham.
„Eine unglaubliche Atmosphäre, ein unglaublicher Ort und unglaubliche Dozenten!“ Wenn Théo, der Bassist der
französischen Band „Terminal to heaven“ aus Ouistreham, vom Musikseminar Bandcamp von MainPop an der Musikakademie Hammelburg berichtet,
sprudeln die Superlative nur so aus ihm
heraus: „Genial! Alles war fantastisch!“
Gemeinsam mit dem Leiter ihrer Musikschule, Jérôme Boulay, waren die fünf
jungen Musiker aus Lohrs französischer
Partnerstadt für eine knappe Woche,
vom 28. März bis zum 1. April 2013, zu
Gast in der unterfränkischen Talentschmiede, die insgesamt 84 junge Leute
aufnahm. Der Schlagzeuger der Band,
Matthias, lobte insbesondere die Gastlichkeit, den Empfang und die Atmosphäre. „Dieser Ort ist ein Paradies für
alle Amateur-Rockmusiker und Musikliebhaber“, stellte er fest.
Bereits zum dritten Mal fand das Seminar mit französischer Beteiligung statt.
Neben den fünf Bandmitgliedern von
„Terminal to heaven“ und Musikschullei-
Das Band-Camp ist ein Seminar für
ambitionierte und fortgeschrittene
Amateure im Bereich der Popularmusik. Den Musikern wird Unterricht in
den Disziplinen Schlagzeug, Bass, Gitarre, Keyboard und Gesang angeboten. Zusätzlich werden Übungstechniken, Spielfertigkeit und Stilistik,
aber auch Zusammenspiel, Präsentation, Sound und Aufnahmetechniken
vermittelt. Die Proberäume sind mit
moderner Technik und modernem
Equipment ausgestattet.
Ziel des Band-Camps ist es, den Teilnehmern zu zeigen, wie sie ihr musikalisches Potential besser ausschöpfen können und ihnen andere Musikstilrichtungen jenseits von Rock und
Pop näher zu bringen.
ter Jérôme Boulay waren zum Abschluss­
konzert auch noch der Leiter der Kulturabteilung des Generalrats, Jacky Besnier,
und seine Mitarbeiterin Chantal Carlier
nach Unterfranken gekommen. Und sicher waren dies nicht die letzten französischen Gäste bei einer MainPop-Veranstaltung, denn für den „Terminal to
heaven“-Gitarristen Valentin steht jetzt
schon fest: „Diese Erfahrung war eine
große Chance, ich habe tolle Erinnerungen und ich empfehle das Band-Camp

allen Musikern weiter“. Bericht und Bild: Partnerschaftsreferat
„Jazzitudes“ – Ein Workshop
mit europäischem Flair
Bandmitglieder einige Lücken aufwies,
kam es zu einigen mitunter verwirrenden, aber unterhaltsamen Momenten.
Am 15. Juli, dem Tag des Konzerts, bot
sich der Band nach einem französischen
Frühstück die Gelegenheit, im Parc
d‘acro am Roche d‘Oëtre klettern zu gehen. Im Anschluss an diesen sportlichen
Ausflug stand wieder alles im Zeichen
der Musik und die 5 Jungs fanden sich
4
weile viele Besucher auf dem Platz vor
der Bühne versammelt, die auf die Eröffnung des Abends durch „Eyrith“ um 21
Uhr warteten.
Gegen 22 Uhr war „Schwester minimal“
auf der Bühne und spielte 1,5 Stunden
lang vor ca. 150 Zuhörern. Es schien sich
auch niemand daran zu stören, dass ausschließlich auf Deutsch gesungen wurde.
Es wurde getanzt und bei einigen Text-
Publikum überzeugen konnte! Auf jeden
Fall war es ein gelungener Abend und
ein gelungenes Konzert und wir waren
traurig, dass wir am nächsten Tag wie­
der fahren mussten.“
Bericht: Partnerschaftsreferat
Bild: Europareferat des Generalrats
Unter der Leitung international bekannter Dozenten findet alljährlich ein einwöchiges Seminar für Jazz und zeitgenössische Musik, die „Jazzitudes“, in Lisieux im Calvados statt. Auf Vermittlung
des Partnerschaftsreferats zählte 2013
eine unterfränkische Gesangslehrerin,
Silke Straub aus Bad Kissingen, zu den
Dozenten und kam begeistert zurück,
wie ihr Resümee zeigt: „Meine Kenntnisse und Erfahrungen als Dozentin für
Jazzgesang dort einzubringen, mich mit
meinen französischen Kollegen und den
Kursteilnehmern auszutauschen, zusammen zu musizieren und zu improvisieren, war für mich eine weitere schöne
und wertvolle Erfahrung auf meinem
musikalischen Weg[…]. Was mich besonders während meiner Arbeit bei „Jazzitudes“ in Lisieux beeindruckt hat, ist die
Leichtigkeit, die Lebenslust und die Offenheit der Franzosen – das bestimmte
Lebensgefühl, das ich dann zurück mit
nach Deutschland nehmen konnte. Die
Leichtigkeit und Lebendigkeit im Umgang mit Musik hat bei mir ebenso einen positiven Eindruck hinterlassen.
Dass bei Angeboten dieser Art „Europa“
gelebt wird, freut mich besonders, so
waren ich als deutsche Dozentin und
drei Austauschstudenten aus Italien bei
Jazzitudes […]. Jazzitudes war ein sehr
gutes Beispiel dafür, Freundschaft zu leben!“

Bericht: Partnerschaftsreferat
Bild: Christophe Darras / [email protected]
5 Rund um den Bezirk
Rund um den Bezirk
« Le Malaise social français »
Offen für Europa – Jugendpolitik auf kommunaler
und regionaler Ebene
Gastvortrag der französischen Philosophin Anne Frémaux
Auf Einladung des International Office
der Universität Würzburg beteiligte sich
der Bezirk Unterfranken am 3. Juli 2013
mit einem Gastvortrag der Philosophin
Anne Frémaux beim Internationalen
Abend der Universität Würzburg. Dieses
Sommerfest wird vom International Office im Botanischen Garten in Würzburg
für Studentinnen und Studenten organisiert, die im Ausland waren, aus dem
Ausland kommen oder einen Studienaufenthalt im Ausland planen.
Neben zahlreichen Ständen mit Informationen aus allen Teilen der Welt gab
es ein ansprechendes Rahmenprogramm mit viel Musik und Tanz, Ausstellungen, Feuerschluckern usw. in traumhafter Pflanzenkulisse. An einem ruhigeren Hang war eine kleine „Kulturbühne“
aufgebaut.
Dort referierte Anne Frémaux vor ca. 25
Personen sehr lebendig und mit Bezug
auf verschiedene Werke und Diskurse
über die französische Gesellschaft und
das „französische Unbehagen“ gegenüber der Zukunft. Ihrem anspruchsvollen Vortrag in französischer Sprache
folgte das Publikum aufmerksam und
Zum Thema „Jugendpolitik auf kommunaler und regionaler Ebene am Beispiel
des Bezirk Unterfranken und des Departements Calvados“ fand vom 13. bis
16. Juni in der unterfränkischen Partnerregion Calvados ein Seminar statt, zu
dem beide Partnerregionen eingeladen
hatten. Unter der Leitung von Dr. Peter
Motsch, Vorsitzender des unterfränkischen Partnerschaftskomitees, beschäftigten sich Bürgermeister, Gemeinderäte, kommunale Jugendpfleger, Vertreter
des Bezirksjugendrings sowie des Partnerschaftsreferats drei Tage lang in
Theorie und Praxis mit dem Thema.
Nach der Eröffnung des Seminars im
Verwaltungsgebäude des „Conseil Général“ durch Jean-Léonce Dupont, Präsident des Conseil Général des Calvados,
führte Dominik Grillmayer, wissenschaftlicher Mitarbeiter des deutschfranzösischen Instituts in Ludwigsburg,
mit einem Grundlagenreferat zur Frage
„Wie stehen Frankreich und Deutschrückte unter den Sonnenschirmen bei
einsetzendem leichtem Regen – ganz
europäisch – etwas enger zusammen. 
land zu ihrer Jugend? Zwei sehr unterschiedliche Erziehungskonzepte“ in die
Thematik ein. Anschließend stellte Generalrat Paul Chandelier das neu etablierte Jugendprogramm des Generalrats des Calvados vor. Peter Motsch präsentierte das bereits 1997 erstellte und
2012 komplett überarbeitete und neu
aufgelegte Kinder- und Jugendprogramm des Bezirk Unterfranken.
Die Schulsysteme in Frankreich und
Deutschland, ihre Auswirkungen auf
den Alltag Jugendlicher und das kommunale Leben wurden am Nachmittag
im Collège „Roger Bellair“ in Thury-Harcourt in der normannischen Schweiz beleuchtet.
Der gesamte Samstag war der formalen
und nicht-formalen Bildung gewidmet.
Auf dem Programm standen u.a. die Gestaltung von Jugendarbeit vor Ort am
Beispiel der Städte Cabourg und Ouistreham auf französischer Seite sowie der
Stadt Aschaffenburg und der Gemeinde
Bericht: Silke Burdack und Eloïse Potteau
Bild: Partnerschaftsreferat
50 Jahre Elysée-Vertrag: Was kommt danach?
Treffen der Partnerschaftsbeauftragten der bayerischen Bezirke
Am 15. Oktober 2013 trafen sich die Partnerschaftsbeauftragten der Bezirke Mittelfranken, Niederbayern, Schwaben und
Unterfranken in Ansbach auf Einladung
des Bezirk Mittelfranken. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde der jeweiligen
Partnerschaftsreferate und ihrer Aufgabenschwerpunkte diskutierten die Partnerschaftsverantwortlichen die Zukunft
der deutsch-französischen Beziehungen, insbesondere neue Formen der Zusammenarbeit, die Beteiligung Jugendlicher und die Erweiterung der deutschfranzösischen Beziehungen auf den ostoder südeuropäischen Raum.

6
Margetshöchheim auf unterfränkischer
Seite. Die Bandbreite der Themen reichte
von der „Jugendpolitik im Calvados und
in Unterfranken“, über den Jugendschutz im Bereich des Internets und der
Medien bis hin zu „Wie lassen sich Jugendliche – nachhaltig – für das Internationale begeistern und aktiv beteiligen?“.
Am Sonntagvormittag folgten Mitglieder örtlicher Partnerschaftskomitees der
Einladung des Generalrats in die Mehrzweckhalle nach Cuverville, wo abschließend die Programme und Projekte der
beiden Gebietskörperschaften und des
Bezirksjugendrings Unterfranken für
junge Menschen in beiden Regionen
vorgestellt wurden. Fünf Europäische
Freiwillige erzählten dabei in beeindru­
ckender Weise von ihrer Motivation und
ihrem Projekteinsatz.
Die unterfränkischen Teilnehmer kehrten mit vielen Informationen, Eindrü­
cken und Ideen zurück. Einen Wunsch
aber äußerten alle: Beim nächsten Mal
sollten auch Meer und Strand auf dem
Programm und etwas mehr Zeit zum
informellen Austausch und dem Erkunden der Partnerregion zur Verfügung

stehen.
Bericht: Alice Heller
Bild: Partnerschaftsreferat
La Rochambelle
Bericht: Alice Heller
Bild: Partnerschaftsreferat
Sylvie Feja und Paulina Pacholec (Mittelfranken),
Katja Schröder (Ufr.), Petra Zierer (Niederbayern),
Alice Heller (Ufr.), Chantal Sell und
Dr. Otto Hallabrin (Schwaben), Elise Lethorey (Ufr.)
(von unten nach oben, von links nach rechts)
Eröffnung des Seminars im Plenarsaal des Generalrats
(von links): Dr. Peter Motsch, Jean-Léonce Dupont, Sylvie
Lenourrichel, Vorsitzende des Europa-Ausschusses des
Generalrats, und ihr Stellvertreter Paul Chandelier
Christelle Wolf, Mitarbeiterin im Europareferat, Sylvie Lenourrichel, Vorsitzende
des Europa-Ausschusses des Generalrats, Doris Rouxel, Leiterin des Europa­
referats, Ute Becker, stellv. Bürgermeisterin von Motten, Hélène Briant, Dol­
metscherin (Bild: Norbert Endres)
Am 15. Juni gab es für die Fahrtteilnehmerinnen die Möglichkeit am Lauf „La
Rochambelle“ in Caen teilzunehmen. Bei
diesem Lauf, der im Rahmen der „Courants de
la liberté – Läufer für die Freiheit“ zum
8. Mal stattfand, legten mehr als 18.000 Frauen
laufend oder gehend 5 km vom Friedensmu­
seum Mémorial zum Rathaus von Caen zurück.
Der Erlös der Startgebühr ging zugunsten der
Brustkrebshilfe. Insgesamt kamen so 2013
108.000 € Spendengelder zusammen.

7 Rund um den Bezirk
Rund um den Bezirk
Junge Menschen für die Partnerschaftsarbeit gewinnen
Europas Zukunft braucht das Engagement der Jugend
25. Tag der Partnergemeinden beim Bezirk Unterfranken
Ganz im Zeichen des 50. Jahrestags der
Unterzeichnung des Elysee-Vertrags
und der Schaffung des Deutsch-Französischen Jugendwerks stand der 25. Tag
der Partnergemeinden, zu dem das Partnerschaftsreferat am 29. Juni 2013 Partnerschaftsvereine, -komitees und Kommunen, die in Frankreich verschwistert
sind, eingeladen hat.
Mit dem Partnerschaftspreis für besondere Verdienste um die deutsch-französische Partnerschaft auf Bezirks- und
Gemeindeebene zeichnete der Bezirk
Unterfranken am 11. November 2013 den
Verein „Freunde und Förderer des Jugendzentrums Lohr“ sowie die „Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg –
Stamm Tilman Riemenschneider“ aus
Rimpar aus. „Die Einheit Europas war ein
Traum von wenigen. Sie wurde eine
Hoffnung für viele“, zitierte Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel in seiner Laudatio den ersten Kanzler der Bundesrepublik Deutschland Konrad Adenauer. Vor
allem für die Jugend sei die Einheit Europas von Anfang an Traum und Hoffnung
und ehemalige Europäische Freiwillige
sowie Vertreter aus Goldbach und Hettstadt, die von ihren Erfahrungen mit
dem Projekt berichteten.
„Unser Tag der Partnergemeinden hat
sich seit 1990 zu einem unverzichtbaren
Bestandteil der Praxisarbeit und Netzwerkarbeit auf kommunaler und auch
auf Bundesebene etabliert“, so Partner-
Jugendaustausch zwischen Ouistreham
und Lohr am Main. Was die Preisrichter
laut Dotzel restlos begeisterte, „war die
Beständigkeit und die Kontinuität der
Austausch-Maßnahmen und das Engagement der hauptamtlich Tätigen“, das
weit über das Übliche hinausgehe. Die
langjährige, sehr gute Zusammenarbeit
mit den verschiedenen Partnern vor Ort
habe einerseits zu einer optimalen Vernetzung geführt und andererseits Partnerschaftsgedanken innerhalb der Kommunen gefestigt. Die Programme seien
jugendgerecht, professionell und vielfältig, lobte Dotzel.
Den mit 1.500 Euro dotierten zweiten
Preis übergab der Bezirkstagspräsident
Der Bezirk Unterfranken lobt den
Partnerschaftspreis seit dem Jahr
2002 aus und würdigt damit – bei
jährlich wechselnden Zielgruppen –
die besonderen Verdienste um die
deutsch-französische Partnerschaft
auf Bezirks- und Gemeindeebene. In
diesem Jahr stand die Zielgruppe Jugend im Mittelpunkt. Der Preis ist in
seiner Art in Bayern einmalig.
dass der Austausch ausschließlich von
Ehrenamtlichen organisiert werde. „Der
echten Begegnung und dem gemeinsamen Tun wird viel Raum gegeben, ebenso werden die Jugendlichen bei der Vorbereitung, der Begegnung und der
Nachbereitung aktiv einbezogen“, un-
Zahlreiche Vertreter aus Partnerschaftsvereinen, -komitees und Kommunen waren der Einladung des Bezirk Unterfranken zum 25. Tag
der Partnergemeinden gefolgt.
Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen Themen, die dazu beitragen können,
Jugendliche für die Partnerschaftsarbeit
zu gewinnen. So referierte beispielsweise Ferdinand Rissom von der Deutschen
Sportjugend über Möglichkeiten mittels
Sportaktivitäten den deutsch-französischen Jugendaustausch zu beleben.
Anaëlle Chaperon, Jugendbotschafterin
des Deutsch-Französischen Jugendwerks, beleuchtete das Jugendwerk und
seine Jugend und Anastazja Zydor von
der Eurodesk-Dezentrale der Jugendbildungsstätte Unterfranken stellte den
Europäischen Freiwilligendienst vor. Den
Bogen zur Praxis spannten amtierende
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schaftsreferentin Alice Heller. „Seit 25
Jahren ist das Interesse an dieser Veranstaltung ungebrochen groß. Wir geben
Ideen mit auf den Weg und bringen
Menschen zusammen.“ Der Stellenwert
des Tags der Partnergemeinden ließe
sich deutlich daran ablesen, dass das
Partnerschaftsreferat für die Veranstaltung sowohl das Label des Auswärtigen
Amts als auch das Label des DeutschFranzösischen Jugendwerks erhalten
habe. Die Veranstaltung erschien somit
auf der interaktiven Seite des Auswärtigen Amts und gehörte zu den rund 200
Aktionen, die das Deutsch-Französische
Jugendwerk anlässlich seines 50-jähri-
gen Jubiläums am 5. Juli 2013 unter dem
Motto „50 Jahre – 50 Aktionstage“ ausgewählt hatte.

Bericht: Melanie Keck
Kürzungen und Bild: Partnerschaftsreferat
Die Preisträger aus Lohr und Rimpar gemeinsam mit Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel (Mitte), dem Vorsitzenden des Partnerschaftskomitees
Dr. Peter Motsch (links) und dem Bürgermeister von Rimpar, Burkard Losert (rechts).
gewesen, betonte Dotzel: „Für die jungen Menschen, die noch alles vor sich
haben, und die ihr Leben in Frieden und
Freiheit verbringen wollen.“
Am Gewinner des mit 2.500 Euro dotierten ersten Preises – dem Verein „Freunde
und Förderer des Jugendzentrums Lohr“
– überzeugte die Jury nicht zuletzt der
an die „Deutsche Pfadfinderschaft Sankt
Georg – Stamm Tilman Riemenschneider“. In seiner Laudatio würdigte Dotzel
insbesondere den Jugendaustausch zwischen Pfadfindern aus Rimpar und Pfadfindern aus der Bretagne – aus dem dortigen Stamm „Groupe des fleurs“ in Languidic. Besonders gefallen habe der Jury,
terstrich Dotzel. Den von den Pfadfindern aus Rimpar getragenen Austausch
bezeichnete der Bezirkstagspräsident
als „sowohl in seiner Durchführung als
auch in der Art der Partizipation Jugendlicher modellhaft“.

Bericht und Bild: Dr. Markus Mauritz, Pressereferent
Kürzungen: Partnerschaftsreferat
9 Jugend
Jugend
Unterfränkische Referentin zum Thema „Zivilcourage“
beim Europatag im Calvados
Am 28. Mai 2013 fand zum 10. Mal im Calvados der Europatag für Collège-Schü­
lerInnen statt, den das Europareferat
des Generalrats des Calvados in Zusammenarbeit mit dem Bezirk Unterfranken
und seinen weiteren Partnern in Europa
organisierte. Rund 300 französische
Schüler aus 13 Collèges sowie vier Jugendgruppen aus Italien, Deutschland,
Spanien und Holland kamen im Sportzentrum von Houlgate zusammen und
beschäftigten sich im europäischen Jahr
der Bürgerinnen und Bürger mit dem
Thema der europäischen Bürgerschaft.
Um den Austausch untereinander zu
fördern, wurden national gemischte Gesprächsrunden und zahlreiche Themenworkshops angeboten.
Stefanie Frische, die vom Partnerschaftsreferat für diese Aktion entsandte Pä­
dagogin, hielt einen Workshop zum
Thema „Zivilcourage“. Mit praktischen
Übungen machte sie den
Jugendlichen
bewusst,
dass sie nicht nur für ihre
Taten verantwortlich sind,
sondern auch für Dinge,
die sie zulassen, wie z.B.
Einschüchterung und Belästigung anderer. Eine
Kleinigkeit reiche oft aus,
so Stefanie Frische, wie
z.B. sich einfach nur
selbstbewusst Anderen
zur Seite zu stellen. Die
Referentin regte die Jugendlichen an, ihr eigenes
Verhalten zu reflektieren
und sensibilisierte sie für
die Tatsache, dass jeder
Opfer von Diskriminierung sein kann.

Bericht: Partnerschaftsreferat
Bild: Service Europe et inter­na­tional,
Generalrat des Calvados
50 Jahre DFJW
Das „schönste“ Kind des Elysée-Vertrags,
das Deutsch-Französische Jugendwerk,
das seit seiner Gründung im Jahr 1963
acht Millionen Jugendliche beider Länder zusammen gebracht hat, konnte am
5. Juli 2013 seinen 50. Geburtstag feiern.
Zahlreiche Gäste aus Deutschland und
Frankreich waren zu einem offiziellen
Festakt nach Paris eingeladen: Nach der
Einführung durch ein deutsch-französisches Moderatorenteam begrüßten die
Generalsekretäre des DFJW, Dr. Markus
Ingenlath und Béatrice Angrand, die Anwesenden und leiteten über zu Videogrußbotschaften des französischen Präsidenten François Hollande und der Bundeskanzlerin Angela Merkel. Die Festreden der beiden für Jugend zuständigen
Ministerinnen, Valérie Fourneyron und
Dr. Kristina Schröder, wie auch der Dialog
der Generationen mit Beiträgen von
Michèle Delaunay, Ministerin für Senioren und Selbstbestimmung, Prof. Dr. Alfred Grosser und Angela Spitzig, Bürgermeisterin der Stadt Köln, wurden durch
Beiträge deutsch-französischer Gruppen
10
aufgelockert: Das Kammerorchester der
jungen deutsch-französischen Philharmonie Bayreuth, eine deutsch-französische Hip Hop-Gruppe, eine deutsch-französisch-mazedonische Theaterprojektgruppe und der Chor der Grundschule
Saint-Bernard Paris zeigten die Vielfalt
und Buntheit der deutsch-französischen
Jugendprojekte. Tom Enders, Chef des
Luft- und Raumfahrtkonzerns EADS,
stellte das neu ins Leben gerufene Programm Praxes für Praktika vor. Videorückblicke über die 50 Jahre DFJW wie auch
zu den Höhepunkten des Deutsch-Französischen Jahrs 2012 bis 2013 und den
kulturellen Aktivitäten „Von der Muse
geküsst...“ rundeten den Festakt ab, der
mit einem Loslassen bunter Luftballons
und einem Empfang endete.
Am nächsten Tag lud das DFJW zu einem
großen Deutsch-Französischen Bürgerfest auf dem Place de la République ein.
Hier konnten sich die Besucher an zahlreichen Ständen über deutsch-franzö­
sische Aktivitäten und Austauschprogramme informieren, gastronomische
Spezialitäten genießen, an Animationen
teilnehmen und ab 16 Uhr ein Open-AirKonzert mit bekannten Künstlern wie
z. B. Stereo total, 1995, Brigitte, Acid
Washed, 17 Hippies erleben.

Das war die JUFINALE 2013
Vom 28. bis 31. Oktober 2013 fand das 26.
unterfränkische Jugendfilmfest (JUFINALE) des Bezirksjugendring Unterfranken (BezJR) in Würzburg statt:
Vier Tag volles Programm – auf Deutsch,
Französisch und Englisch – quer durch
die Stadt beim Geocaching, Juggern,
Klettern und Capoeira und immer wieder: Filme, Filme, Filme – ansehen, besprechen, sich ausprobieren bei diversen
Workshops. Die rund 150 Jugendlichen
Preisträger Jufinale 2013
beim BezJR und Mit-Organisator der JUFINALE, „jedoch nicht in der technischen
Umsetzung, sondern eher zwischen den
Zeilen, in der Art und Weise, wie die Geschichten aufgebaut sind.“ Beim gemeinsamen Sichten und Besprechen der
Filme gab es die Gelegenheit, sich intensiv mit den Filmen zu beschäftigen und
darüber zu diskutieren. Der Austausch
ist ohnehin ein zentraler Aspekt der JUFINALE. „Für die Kids sind diese gemein-
à Grainville, on se fait chier! –
In Grainville ist es stinköde
Rock&Animation Studio, Frankreich
Partnerschaftspreis des Bezirks Calvados – 300,– € und Publikumspreis
l Hinüber
Marcel Kade, Karlstadt
Preis des Bezirk Unterfranken –
300,– € * l Attentes – Warten
Compagnie Icizéla, Frankreich
Preis der Stadt Würzburg – 300,– €
l Nicht allein
ABgedreht Film, Aschaffenburg
Preis des Stadtjugendrings Würzburg – 300,– € *
l Detektivbüro Emy & Emely
(Folge 9): Die Kürbis Gang
ASB Film, Bad Kissingen
Unterfränkischer Jugendfilmpreis –
200,– € *
l Workshop Tanzen
(Bild: Rolando Lemuria)
Workshop Schminken
(Bild: Partnerschaftsreferat)
Arefi, der Hirte
Daniel Asadi Faezi, Schweinfurt
Unterfränkischer Filmpreis – 200,– € *
l aus Unterfranken und dem Calvados genossen ein abwechslungsreiches Programm, das sich rund um das gemeinsame Fieber „Filme machen“ drehte. Das
Filmfest, das seit 21 Jahren als binationaler Wettbewerb ausgetragen wird, ist
ein in Europa einmaliges Forum, bei dem
sich Jugendliche aus beiden Ländern
über ihr gemeinsames Interesse intensiv
austauschen können. Viele Gemeinsamkeiten wurden entdeckt, aber auch Unterschiede – in der Kultur und in der Art,
wie Ideen filmisch umgesetzt werden.
„Man kann schon sagen, dass Unterschiede in den Filmen sichtbar sind“ so
Lambert Zumbrägel, Medienfachberater
samen Tage total spannend, das gemeinsame Filmeschauen der eigenen
Filme im Kino und die zahlreichen neuen
Eindrücke und Erfahrungen – das bringt
die jungen Menschen weiter. Wir wollen
ja nicht nur, dass die Kids am Ende viel
übers Filmemachen wissen, sondern uns
liegt ebenso der internationale Austausch am Herzen, damit sie direkt erfahren, wie sich ein gemeinsames Europa anfühlt.“ erläutert Christian Gündling, pädagogischer Mitarbeiter vom
BezJR und verantwortlich für den Internationalen Austausch.

Die Preisträger der Jufinale 2013 (Bild: Bezirksjugendring Unterfranken)
Bericht: Bezirksjugendring Unterfranken
Kürzungen: Partnerschaftsreferat
l
L e cancre – Der Dummkopf
CLE Productions, Frankreich
Sonderpreis Demokratie – 150,– €
Aus jenen unbekannten Hainen
Wirsberg-Gymnasium, Würzburg
Europapreis – 150,– € *
l Captain Primat
Siebold-Gymnasium, Würzburg
Trickfilmpreis – 150,– €
l Die Chatpartnerin
SFZ Würzburg, Medienpädagogischer Preis der Jury – 150,– €
l * Die so gekennzeichneten Filme erhielten
eine Nominierung zur Bayerischen JUFINALE
2014
Bericht und Bild: Alice Heller
11 Jugend
Jugend
Europäischer Freiwilligendienst in der Normandie
Der Wunsch nach der Schule viele praktische Erfahrungen zu sammeln, brachte
mich auf den Europäischen Freiwilligendienst.
Ich bin die achte Freiwillige im Projekt
des Comité Intercommunal de Jumelage
der drei französischen Kommunen Cuverville, Démouville und Sannerville. Die
Freiwilligen bringen frischen Schwung
in den Verein und zeigen, dass man als
Jugendlicher ein Jahr lang gut im Ausland leben kann, wie mir der Vereinsvorsitzende François Le Buan erzählt.
François ist mein Tutor und Retter in der
Not, wenn das Auto stehen bleibt, der
Ofen, die Heizung oder der Router kaputt
gehen. Denn auch wenn ein eigenes
Auto und das kleine Studio, in dem ich
wohne, ein echter Freiwilligenluxus sind,
zeigen sie manchmal Altersschwäche.
Das Studio befindet sich im Obergeschoss der Grundschule in Sannerville.
Gegenüber sind drei meiner Arbeitsplätze: der Kindergarten, die Schulkantine
und das Jugendzentrum. Dort helfe ich,
die Kinder und Jugendlichen zu beaufsichtigen oder unterstütze die Erzieher
bei Sport- und Bastelstunden. In den
Grundschulen lasse ich die Kinder jede
Woche ein europäisches Land oder die
deutsche Sprache und Kultur kennenlernen.
Eines ist klar: Mein Projekt ist eine einmalige und unglaublich bereichernde
Erfahrung!

Weihnachten zu und ich war in den
Schulen, um Adventskalender zu basteln, Bräuche vorzustellen und Lebkuchen zu verteilen. Außerdem habe ich
mit Partnerschaftskomitees typisch
deutsch gekocht, Plätzchen gebacken
und Adventskränze gebunden. Das neue
Jahr wird sicherlich nicht weniger aufregend, da es dank der Departementnummer 14 das Jahr des Calvados sein wird.
Und nicht nur das. Im Mai und Juni wird
das 70-jährige Jubiläum des D-Day mit
vielen europäischen Veranstaltungen
gefeiert. Sicher ist jetzt schon, dass ich
mit einer Menge toller Erfahrungen
heimfahren werde.

Bericht: Franziska Brand
Bild: Bernard Dubois
Deutsch kochen mit dem Partnerschaftskomitee Cormelles le Royal – mit Annick, Annie und Francine
Das Abenteuer in Würzburg geht weiter
Grüßgott! Ich finde es lustig: am Anfang,
als ich nur 4 – 5 Wörter auf Deutsch
konnte, dachte ich, dass die Deutschen
etwas wie „Uncle Scott“ sagten.
Ich heiße Aurélien, bin 23 Jahre alt, in
Caen geboren und seit dem 1. September
2013 für ein ganzes Jahr als Europäischer
Freiwilliger im Partnerschaftsreferat des
sche Freunde hatte, habe ich mich dazu
entschieden, mein Studium in Würzburg
fortzusetzen. Die 2 Semester hier waren
sehr schnell vorbei und ich bin ins Calvados zurück gefahren. Das Jahr in Würzburg hatte mir wirklich gut gefallen und
auch beim Deutschlernen habe ich viel
Spaß gehabt, auch wenn die Grammatik
Bei meiner offiziellen Begrüßung werden der Verein, der Europäische Freiwilligendienst und ich als neue Freiwillige
präsentiert.
Bericht: Anna Horn
Bild: Didier Lerouilly
Salut Franziska!
Nach zwölf Jahren auf der Schulbank
hatte ich keine Lust, damit sofort weiter
zu machen. Ziemlich früh war für mich
als Fremdsprachenfan klar, dass ich ins
Ausland gehen will. Dabei war Frankreich eigentlich immer auf Rang 1 der
Wunschliste. Meine Vorstellungen waren sogar noch präziser: Ich wollte unbedingt ins Calvados. Seit frühester Kindheit war ich bei dem jährlichen Austausch mit der normannischen Partnergemeinde (Thury-Harcourt) meines Heimatdorfes (Heimbuchenthal) dabei und
bin damit groß geworden. Im Laufe der
Jahre habe ich dann Französisch in der
Schule gelernt und französische Freunde
gefunden. So motiviert wollte ich unbedingt meine Sprachkenntnisse verbes 12
sern und den Alltag in der 1000 km entfernten Normandie entdecken. Als ich
dann von der jährlichen Aufnahme eines
europäischen Freiwilligen im Calvados
erfahren habe, wusste ich, dass sich mir
keine bessere Chance bieten würde.
Schließlich wurde ich unter den Bewerbern wirklich ausgewählt und konnte so
im September 2013 in der Hauptstadt
des Cidre anfangen.
Seitdem ist schon viel passiert. Ich habe
mich langsam eingelebt und darf täglich die Arbeit im Service Europe miterleben und -gestalten. Ich wurde sehr herzlich aufgenommen und in die bevorstehenden Projekte integriert. Neben diversen Informationsveranstaltungen und
Versammlungen galt es vor allem, das
deutsch-französische Jugendfilmfestival
und die damit verbundene Reise nach
Würzburg von rund 80 Jugendlichen aus
dem Calvados vorzubereiten und dann
zu begleiten. Nach zwei Monaten Arbeit,
die sich angesichts der begeisterten Teilnehmer voll und ganz gelohnt hat, hatten wir eine tolle Woche rund um Film
und Kino. Danach ging es stark auf
Animation in unterfränkischen Schulen im Rahmen der Aktion „Salut tout le monde“
Diese Projekte wurden mit Unterstützung der Europäischen
Union durch das Programm JUGEND IN AKTION finanziert.
Der Inhalt dieser Projekte gibt nicht notwendigerweise den
Standpunkt der Europäischen Union oder der Nationalagentur
JUGEND für Europa wieder und sie übernehmen dafür keine
Haftung.
Bezirk Unterfranken. Schon unzählige
Male habe ich seither die Fragen „Wie
bist du hierhergekommen?“ oder „Und
was macht eigentlich ein Europäischer
Freiwilliger?“ gehört.
Also: Nach meinem 2. Jahr als Biologiestudent an der Uni Caen wollte ich etwas anderes sehen und mich für Europa
öffnen. Weil ich durch die Partnerschaft
der Universitäten schon ein paar deut-
manchmal Kopfschmerzen bereitete. Ich
habe während meines Auslandsjahres
wirklich viel gelernt und Lust bekommen, noch mehr über die Lebensart in
Deutschland zu erfahren.
Ich suchte nach Möglichkeiten ein weiteres Jahr in Würzburg zu verbringen. Ein
paar Recherchen und Anrufe später habe
ich die Anzeige vom Conseil Général gefunden. Es ging um einen Europäischen
Freiwilligendienst in Würzburg im Partnerschaftsreferat. Der EFD ist ein Programm der EU, das jungen Europäern die
Möglichkeit gibt, sich eine längere Zeit
im Ausland in gemeinnützigen Projekten
verschiedenster Art zu engagieren.
Für mich sind die 12 Monate Europäischer Freiwilligendienst keine Pause in
meiner Karriere, sondern ein Plus. Es ist
für mich die erste richtige berufliche Erfahrung mit der zusätzlichen Chance im
Ausland zu sein. Bei meiner Stelle drehen sich die Projekte um die nun schon
27-jährige Zusammenarbeit der beiden
Regionen Unterfranken und Calvados.
Ich nahm bisher an der Organisation
und Durchführung von verschiedenen
Projekten und Aktionen zur Förderung
der europäischen Mobilität, der französischen Sprache und Kultur teil, wie z.B. an
der Mainfranken Messe mit den französischen Ausstellern, bei der unterfränkischen Jufinale, wo ich Jurymitglied war,
oder auch während französischer Unterrichtsstunden in den Schulen in Unterfranken, die ich animiere. Die Arbeit mit
Jugendlichen und die Vorbereitung von
europäischen Veranstaltungen macht
gute Laune und gefällt mir.
Und dieses Jahr habe ich die Chance,
eine andere Kultur kennenzulernen und
bereichernde sprachliche, berufliche
und soziale Erfahrungen zu sammeln!
Zumal auch die Kolleginnen des Partnerschaftsreferats sehr sympathisch sind.
Auf Wiederschreiben! (Ach ja, das existiert ja nicht! Aber es wäre doch eine
gute Ergänzung zu Auf Wiedersehen
und Auf Wiederhören.)

Bericht: Aurélien Becquet
Bild: Partnerschaftsreferat
13 Jugend
Jugend
Theresia-Gerhardinger-Realschule, Amorbach
„Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen
unsichtbar“ – Comeniusprojekt zum „Kleinen Prinzen“
Die Theresia-Gerhardinger-Realschule
Amorbach hat in den Schuljahren
2011/2012 und 2012/2013 gemeinsam
mit Schulen in Frankreich, Irland, Polen
und Rumänien ein multilaterales Comeniusprojekt „Le Petit Prince“ basierend
auf dem Buch von Antoine de St. Exupéry durchgeführt, das im Rahmen des EUProgramms für lebenslanges Lernen gefördert wurde. In beiden Schuljahren
fanden Begegnungen in den beteiligten
Ländern statt. Getreu dem Motto St.
Exupérys „Wir sind Pilger, die auf verschiedenen Wegen einem gemeinsamen Treffpunkt zuwandern“ trafen sich
alle Partner im April 2013 in Bordeaux zu
einer Tanzaufführung auf dem Luftwaffenstützpunkt „Base Aérienne 106 Mérignac“ vor der Kulisse historischer Flugzeuge. In Form von Tänzen begaben wir
uns auf eine Reise zu den verschiedenen
Kulturen Europas. Die rumänischen
Schüler führten gemeinsam mit den
französischen Partnern einen historischen Tanz in traditionellen Kostümen
und eine zeitgenössische Tanzszene mit
Dracula und Mina auf. Eine moderne
Choreographie der „Frühlingsweihe“ von
Igor Strawinski sollte an den berühmten
Choreographen polnischer Abstammung, Nijinski, erinnern. Die irischen
Jungs traten in ihrer Schuluniform auf,
um Tänze zusammen mit den französi-
Brentano-Grundschule und Ruth-Weiss-Realschule,
Aschaffenburg
Deutsch-französische Begegnung in Aschaffenburg im Rahmen des
DFJW-Projekts „50 Jahre – 50 Aktionstage“ am 16. Mai 2013
Bereits zum dritten Mal veranstalteten
am 16. Mai 2013 die Französisch-AGs der
Brentano-Grundschule und die Franzö-
sisch-Klassen der Ruth-Weiss-Realschule mit deren „corres“ zweier Grundschulen aus dem Beaujolais einen deutsch-
schen Partnerschülern zu zeigen. Die
deutschen Schülerinnen tanzten mit ihren Austauschschülerinnen zu Ehren der
Choreographin Pina Bausch. Im Finale,
einem Flashmob, vereinten sich die
Gruppen, gleich Flugzeugen, zu einem
großen Ganzen. Ein Stück gelebte europäische Einheit unter dem Stern des
Kleinen Prinzen.

Bericht und Bild: Brigitte Hartung-Bretz
Redaktionelle Änderungen: Partnerschaftsreferat
französischen Begegnungsnachmittag
in Aschaffenburg.
Mit zwei französischen Begrüßungsliedern wurden die 45 französischen Gäste
willkommen geheißen und auch sie hatten ein deutsches Ständchen für uns
einstudiert.
Danach ging es in zwei Gruppen in die
Workshops, wo nach einer kurzen Begrüßungsrunde (die deutschen Schüler
sprechen jeweils französisch, die Franzosen deutsch) nach Herzenslust gespielt
und gelacht wurde!
Den Abschluss bildete der große gemeinsame Chor in der Aula mit „Si tu as
la joie au cœur/Wenn Du fröhlich bist,
dann klatsche in die Hand“. Die ganze
Veranstaltung wurde vom DeutschFranzösischen Jugendwerk im Rahmen
des Jubiläumsprojekts „50 Jahre – 50 Aktionstage“ anlässlich des 50. Jahrestages
des Élysée-Vertrags mit umfangreichem
Aktionsmaterial (T-Shirts, Buttons, Luftballons, Bleistiften etc.) unterstützt – dafür herzlichen Dank!
Allen Beteiligten wird diese Begegnung
mit „echten“ Franzosen sicher noch lange in Erinnerung bleiben!

Bericht: Corinna Hammerschmidt und Ute Spieler
Redaktionelle Änderungen: Partnerschaftsreferat
14
Julius-Echter-Gymnasium, Elsenfeld
Einführung in die Didaktik des Frühfranzösischen: „Eine Fortbildung für Schüler“
Am 17. Oktober 2013 kam die Lehrkraft
für Frühfranzösisch Katia Poyer an das
Julius-Echter-Gymnasium in Elsenfeld.
Im Rahmen des Projekt-Seminares „Planung, Organisation und Durchführung
eines Aktionstages Frühfranzösisch an
der Grundschule“ hielt die Französin
zehn Kursteilnehmern einen interaktiven Vortrag über das Lernverhalten sowie die besten Lehrmethoden für
Grundschüler. Das P-Seminar, das von
Frau Petra Hein geleitet wird, beschäftigt sich vor allem mit dem Lernverhalten und den Möglichkeiten des Fremdsprachenerwerbs der Grundschüler. Am
Ende des Seminars soll es einen Aktionstag an der Josef-Anton-Rohe Grundschule in Kleinwallstadt geben, wo die
Teilnehmer versuchen, die Kinder einer
4. Klasse für die französische Sprache
und Kultur zu begeistern.
Zu Beginn hat Katia Poyer unsere eigenen positiven und negativen Erinnerungen an den frühsprachlichen Fremdsprachenunterricht analysiert und an-
Katia Poyer
schließend unsere Erwartungen an den
Workshop zusammengefasst. Sie hat einen Bewegungstanz mit uns durchge-
spielt, d.h. einen Tanz, zu dem bestimmte Worte genannt und diese dann durch
Gestik, passend zur Musik, dargestellt
werden. Zur Verdeutlichung hat sie ein
Lied mitgebracht, zu welchem wir uns
Gesten überlegen sollten, um das Lied
für die Kinder verständlich zu machen.
Sie hat uns aufgezeigt, dass wir den ganzen Tag so viel wie möglich Französisch
mit den Grundschulkindern reden sollten, denn durch deutliche Gesten, Handlungen und Bilder verstehen die Kinder
die Intention dann auch in einer für sie
fremden Sprache. Zudem soll man möglichst einfache Sätze und viele transparente Wörter verwenden, also Wörter, die
im Deutschen und Französischen sehr
ähnlich klingen. Damit die Kinder nicht
den Spaß an der gemeinsamen Arbeit
verlieren, sollten wir sie bei Fehlern nicht
direkt korrigieren. Wir könnten einfach
die Aussage der Kinder korrekt oder
überhaupt erst auf Französisch wiederholen. Die Kinder sollen schließlich nicht
abgefragt werden, sondern auf spielerische Art und Weise Spaß an der französischen Sprache bekommen. 
Bericht: Laura Kunkel und Judith Ressmann
Kürzungen: Partnerschaftsreferat
Bild: privat
Friedrich-Koenig-Gymnasium, Würzburg
„Französisch in der Grundschule“ – ein P-Seminar am Friedrich-Koenig-Gymnasium
(FKG) Würzburg
In die Lehrerrolle schlüpfen und Grundschülern die Grundlagen der französischen Sprache und Kultur vermitteln –
dafür hatten sich 14 Schüler der Oberstufe des FKG entschieden.
Die „Großen“ hatten sich vorab genau
überlegt, wie sie den „Kleinen“ Französisch beibringen wollten. Mit Spiel und
Spaß sollte Interesse für Land, Leute und
Sprache geweckt werden. Hilfe bekamen
sie von ihrer Lehrerin Andrea Stumpf, der
Frühfranzösischreferentin Katia Poyer
sowie von Silke Burdack vom Bezirk Unterfranken.
In den Genuss, Französisch mit den „Großen“ zu lernen, kamen zwei vierte Klassen der Zellerauer sowie der Höchberger
Grundschule. In Höchberg wurden die
beiden dort angebotenen Frühfranzösisch-AGs jeweils durch eine Abschlussfeier gekrönt, bei der auch
Höchbergs Partnergemeinde Luz St.
Sauveur, in die zuvor schon Bilder geschickt worden waren, präsentiert und
ein kleines Theaterstück aufgeführt
wurde. So begab sich beispielsweise ein
kleiner Tiger auf eine sehr erfolgreiche
Die „großen“ und „kleinen“ Schüler bei der Abschlussfeier in Höchberg am 17.12.13
Reise nach Luz. Das Projekt wurde durch
das Deutsch-Französische Jugendwerk
gefördert. Am Ende waren sich alle Teilnehmer einig: Lehrer zu sein, ist nicht
einfach und erfordert immense Vorbereitung, aber es macht große Freude zu
sehen, was man an die Kinder weitergeben kann.

Bericht: Andrea Stumpf
Redaktionelle Änderungen: Partnerschaftsreferat
Bild: Matthias Ernst
15 Sprache
Sprache
Fortbildungen zum Einsatz der deutsch-französischen
Kinderkiste
Kinder im Vorschulalter sind wissbegierig, neugierig und begegnen neuen Dingen vorbehaltlos. Für den Umgang mit
einer fremden Sprache befinden sie sich
in einer besonders geeigneten Phase.
Natürlich sind die Kleinsten nicht so mobil, um sich alleine auf den Weg nach
Frankreich zu machen. Daher muss
Frankreich zu den Kindern kommen. Das
deutsch-französische Jugendwerk entwickelte deshalb 2011 die deutsch-französische Kinderkiste. Dieser bunte Koffer
enthält pädagogisches Material für den
Einsatz in deutschen Kindergärten, aber
auch in französischen maternelles, um
Kinder spielerisch, ganzheitlich und altersgerecht an die Sprache und Kultur
des Nachbarlandes heranzuführen.
Anfang März 2013 boten Silke Burdack,
Mitarbeiterin im Partnerschaftsreferat
des Bezirk Unterfranken und Multiplikatorin der Kinderkiste des DFJW, und die
erfahrene Frühfranzösischlehrerin Katia
Poyer zum zweiten Mal eine eintägige
pädagogische Fortbildung zum Einsatz
der Kinderkiste an. Die Fortbildung wurde vom DFJW finanziell unterstützt und ist für
Lehrkräfte, die
die Kiste nutzen wollen, vorgeschrieben.
Zehn Teilnehmerinnen aus Hessen und
Bayern, Französinnen und Deutsche, mit,
aber auch ohne pädagogische Vorausbildung, machten sich auf Entdeckungsreise mit den Materialien der Kinderkiste. Sie übten intensiv den spielerischen
Umgang mit Handpuppen, reflektierten
den Einsatz der Puppen Lilou und Tom
und entwickelten in Kleingruppen Sequenzen für französische Spielstunden.
In entspannter Atmosphäre wurden (Begrüßungs-)Lieder vorgestellt, gesungen,
gespielt und getanzt. Ebenso wurden
grundlegende Methoden, die die Kinder
zum aktiven Mitmachen und Mitsprechen animieren, vorgestellt.
Entgegen landläufiger Meinung sind
Muttersprachler nicht automatisch die
besseren Lehrkräfte. „Wichtig ist allein
die Qualität des Sprachinputs“, so die
beiden Dozentinnen. Eine gute Aussprache sei natürlich Voraussetzung, um die
Kinder mit der Sprachmelodie, dem
Klang und Rhythmus des Französischen
vertraut zu machen. Genauso wichtig
sei es aber auch, klare Sätze, die möglichst mit eindeutigen Gesten begleitet
werden, zu verwenden, um den Kindern
zu erleichtern, das Gesagte aufzunehmen. Der Einsatz von transparenten
Wörtern, die im Deutschen und Französischen ähnlich klingen,
Die Kinderkiste beinhaltet
eine CD mit Kinderliedern in
beiden Sprachen, ein Kartenspiel mit französischen und
deutschen Motiven aus der
Lebens- und Erfahrungswelt
der Drei- bis Sechsjährigen,
ein umfangreiches pädagogisches Begleitbuch mit vielen
Spielideen, die alle Sinne ansprechen sowie Erzählposter.
Eine Besonderheit der Kiste
sind zwei ansprechend und pfiffig gestaltete Handpuppen:
Lilou aus Frankreich und Tom aus
Deutschland. Die beiden können
mit Hilfe der Lehrkraft spannende Geschichten aus ihrem Alltag
erzählen, mit den Kindern singen
und spielen.

(Bild: DFJW
16
)
unterstützt dieses Verständnis. Aber
nicht nur die Sensibilisierung für die
französische Sprache war Gegenstand
der Fortbildung. Die Gruppe machte sich
auch Gedanken über vorurteilsbewusste Erziehung und interkulturelles Lernen, über ihr eigenes Deutschland- und
Frankreichbild und überlegte sich, welche Aspekte der französischen Kultur in
welcher Form Kindern im Kindergartenalter vermittelt werden sollten.
Als dem ersten Vermittler einer anderen
Kultur und Sprache bei Kindern in diesem Alter kommt der Lehrkraft also eine
besondere Bedeutung zu. Das, was Kinder vom jeweils anderen Land und seinen Bewohnern früh erfahren, ist prägend und wirkt nachhaltig.
die teilweise mit, aber auch ohne päda­
gogische Vorausbildung, ihr spielerisches Talent in der Vermittlung von Französisch für Kinder unter der Leitung von
Katia Poyer und Silke Burdack austesten
und anwenden konnten.
Nach soziometrischen Übungen zum
Kennenlernen begann die Fortbildung
mit einem Bewegungstanz, zu dem sich
die Teilnehmer im Kreis versammelten
te anschließend seine Handpuppe kurz
vor, sodass sich der Teilnehmerkreis inzwischen enorm vergrößert hatte.
Danach wurden in Kleingruppen kurze
Sequenzen mit einer Handpuppe vorbereitet und präsentiert. Hier muss vom
Blickkontakt, über die Bewegung hin zu
einer deutlichen Aussprache im Französischen viel beachtet werden, damit die
Kinder dem Geschehen folgen können.
und sich singend und tanzend begrüßten. Es wurden Ideen zur Gestaltung einer Unterrichtsstunde gegeben und bereits zu Anfang wurde deutlich, wie mit
einem einfachen Begrüßungslied und
-tanz, französische Wörter wie „Bonjour“
oder „amis“ vermittelt werden können.
Da die Fortbildung im Sinne des spielerischen Lernens und Vermittelns der französischen Kultur und Sprache stand,
durften natürlich Handpuppen nicht
fehlen. Zunächst tauschten sich die
Handpuppen fröhlich in der Runde über
Alltägliches aus; ob Tier oder Mensch,
alle sprachen Französisch und verstanden sich prächtig. Jeder Teilnehmer stell-
Am Nachmittag blieb dann Zeit um in
der Kinderkiste zu stöbern und sich
Möglichkeiten der Anwendung der einzelnen Elemente zu überlegen. Anschließend wurde noch ein amüsantes Kreisspiel ausprobiert und die Teilnehmer
fanden heraus, dass Kindern auf spielerische Art und Weise in französischer
Sprache Spielregeln beigebracht werden
können. Den Abschluss der Fortbildung
bildete ein kurzes Lied, bei dem textunterstützende Gesten Kleinkindern das
Verständnis ermöglichen.

Frankreich aus dem Koffer, denn für
Französisch ist es nie zu früh
Spiel und Spaß für Groß und Klein hieß
es am Samstag, den 16. November 2013,
erneut im Rahmen einer Fortbildung des
Deutsch-Französischen
Jugendwerks
zum Einsatz der deutsch-französischen
Kinderkiste in der Mönchberg-Schule in
Würzburg. Es waren 14 Teilnehmer französischer und deutscher Nationalität z.T.
aus über 300 km Entfernung angereist,
Bericht: Silke Burdack und Katja Schröder
Bild: Partnerschaftsreferat
17 Sprache
La France avec Clémence!
„La France avec Clémence!“ So hieß die
Aktion, die das Partnerschaftsreferat
vom 9. bis 11. Dezember 2013 im Rahmen
der Förderung der französischen Spra-
Sprache
ken zu spielen, französische Geschichten
zu erzählen und französische Lieder zu
singen. Und das kann sie seit ihrem Jahr
als Freiwillige im Partnerschaftsreferat
sehr gut!
„Ich habe die Frühfranzösisch-Aktion
sehr genossen! Es war für mich eine gro-
spannt auf sie warteten. Nach kurzer
Zeit konnten sich die Kleinen bereits vorstellen: „Bonjour, je m’appelle Fabian“.
In dieser Adventszeit haben die kleinen
Franken unter anderem erfahren, dass
nicht das Christkind zu den französischen Kindern kommt, sondern Papa
Rollentausch
Frémaux, die in ihrer Muttersprache
über die französische Gesellschaft von
heute – Tendenzen und Perspektiven referierte. Spannend und engagiert stellte
die junge Wissenschaftlerin die aktuellen Probleme unseres Nachbarstaates in
den Mittelpunkt ihres Vortrags. Dabei
sparte sie weder die politischen noch die
wirtschaftlichen Aspekte aus. In der anschließenden Diskussionsrunde nutzten
die Zuhörer die Chance zu einer ausführlichen Debatte.
Alexandra Werani, Französischlehrerin
aus Amorbach, stellte anschließend ein
Projekt vor, bei dem sie mit Schülerinnen
Gespannt lauschten die Tiefenthaler Kinder Clémence Lambert beim Domino-Spiel auf Französisch.
che in unterfränkischen Kindergärten
und Grundschulen durchführte.
Clémence Lambert, die 2008/2009 einen Europäischen Freiwilligendienst im
Partnerschaftsreferat geleistet hatte,
konnte sich sofort für diese Aktion begeistern und war bereit, den langen Weg
von Caen nach Würzburg auf sich zu
nehmen, um mit den kleinen Unterfran-
ße Freude, für einige Tage wieder in diese Tätigkeit einzutauchen!“, so Clémence
Lambert.
Aurélien Becquet, der aktuelle Europäische Freiwillige aus dem Calvados, begleitete Clémence Lambert. Ihr Weg
führte sie nach Waigolshausen, Sandberg, Triefenstein, Tiefenthal und Johannesberg, wo die Kinder schon sehr ge-
Noël, der französische Weihnachtsmann.
Und um ihnen die Zeit bis Heiligabend
zu versüßen, bekam jeder von ihnen ein
carambar (Karamell) und ein kleines
französisches Fähnchen. „Au revoir Clémence“!

Bericht und Bild: Aurélien Becquet
Was Lehrer lernen, nutzt auch deren Schülern
„Das Leben ist ein ständiger Lernprozess“, sagte Bezirkstagspräsident Erwin
Dotzel am 14. März 2013, zur Eröffnung
des Französischlehrertags im Bezirkstagsgebäude in Würzburg zu den knapp
50 anwesenden Lehrkräften aus unterfränkischen Realschulen und Gymnasien. Und für wen könnte dieses geflügelte Wort besser passen als für Lehrerin 18
nen oder Lehrer? Denn an den Schulen
sei der Prozess des Lernens und Lehrens
gewissermaßen das Kerngeschäft, so
Dotzel weiter. Der Französischlehrertag,
der bereits zum vierten Mal stattfand, ist
eine gemeinsame Veranstaltung der
„Regionalen Lehrerfortbildung für die
Gymnasien und Realschulen in Unterfranken“ und des Partnerschaftsreferats
des Bezirk Unterfranken. Den Auftakt
der Fortbildungsveranstaltung übernahm die französische Philosophin Anne
und Schülern ein französisches Jugendbuch über den Völkermord in Ruanda als
Graphic Novel umgesetzt hatte. Weitere
Kurzpräsentationen
herausragender
Projekte aus dem Schulalltag übernahmen Dr. Eva Ernst aus Bad Königshofen,
die über ihren Schulaustausch mit einem deutsch-französischen Projekttag
berichtete, und Rudolf Hein aus Ebern,
der sein Seminar über französische Medien vorstellte.
Der Nachmittag stand schließlich ganz
im Zeichen praxisbezogener Workshops.
Als Tagungsort dafür diente das Würzburger Matthias-Grünewald-Gymnasi-
um. Dr. Martina Sobel von der GoetheUniversität Frankfurt referierte über „kooperatives Lernen“, Rachel Gillio, Leiterin
des deutsch-französischen Instituts Erlangen, präsentierte innovative Materialien zu französischen Regionen sowie
aktuelle Musikbeispiele für den Einsatz
im Unterricht, und Dr. Markus Wollin von
der Universität Erlangen gab neue Einblicke zum Hör-Seh-Verstehen.
Das Leben sei eben tatsächlich ein ständiger Lernprozess, so das übereinstimmende Urteil der Tagungsteilnehmer
am Ende des Französischlehrertags. 
Bericht: Partnerschaftsreferat
Bild: Eloïse Potteau
Motivieren zu lernen – Lernen zu motivieren
Die Französischlehrkräfte für Gymnasien und Realschulen in Unterfranken erwartete ein besonderer Abschluss des
deutsch-französischen Jahres: In Zusammenarbeit mit den Dienststellen der Ministerialbeauftragten für Gymnasien
und Realschulen hatte das Partnerschaftsreferat des Bezirk Unterfranken
am 7. November 2013 zu einer Fortbildung mit einem hochkarätigen Referen-
Sie halten den französischen
„passeport“ bereits in Händen, von
links nach rechts: Michel Boiron,
Jutta Herber (Französisch-Fach­
referentin für Realschulen), Alice
Heller (Partnerschaftsreferentin)
und Petra Hein (Französisch-Fachreferentin für Gymnasien)
19 Sprache
ten aus Frankreich eingeladen. Michel
Boiron, Leiter des renommierten
Sprachinstituts CAVILAM in der französischen Thermalstadt Vichy (Auvergne),
gestaltete vier Themenblöcke unter dem
Titel „Faire du cours de français un buzz“
(Aus dem Französischunterricht einen
„Hype“ machen).
Zur Begrüßung fanden die fast 50 Französischlehrkräfte diverse Überraschungen auf ihrem Sitzplatz vor, die bestens
das alle Sinne umfassende Lernkonzept
des Referenten widerspiegeln und die
Neugierde weckten: so z.B. Pastillen aus
Vichy, einen französischen Sprach- und
Kommunen
Kulturausweis und eine CD mit aktuellen französischen Liedern.
In Form einer interaktiven Konferenz
stellte Michel Boiron Aktivitäten vor, die
auf die Kommunikation zwischen den
Schülern innerhalb und außerhalb der
Klasse abzielen und Strategien und Methoden beinhalten, die das Sprech- und
Hörverstehen der Lernenden fördern.
Dabei stützte er sich auf authentische
Bilder, Comics, YouTube-Ausschnitte,
kurze (literarische) Texte, zeitgenössische Lieder und Filme.
Im Zentrum standen zum einen immer
der wertschätzende Blick des Lehrenden
auf die Lernenden sowie das Wahrnehmen und Fördern der jeweiligen Stärken
der SchülerInnen, zum anderen neue
Ideen zum Einsatz authentischer, aktueller Materialien, die die Kreativität und
die Sprechlust der Lernenden fördern.
Mit einem ansprechenden Mix aus fundiertem Input und praktischen Übungen in Kleingruppen gelang es Michel
Boiron auf charmante und kurzweilige
Weise die Teilnehmer zu begeistern und
seine Botschaft zu vermitteln: Spaß am
Lehren und Lernen!

Eisingen –
Bernières-sur-Mer
Bürgerfahrt nach Bernières-sur-Mer
vom 9. bis 12. Mai 2013
Am 9. Mai 2013 startete eine 47-köpfige
Gruppe von Eisinger Bürgern in ihre
Partnergemeinde Bernières-sur-Mer in
der Normandie, wo sie am Abend von ih-
Mit einer ökologischen Führung im
Feuchtschutzgebiet „Les Dunes du Platon“ am westlichen Ortsrand startete
der dritte Tag der Bürgerfahrt. Danach
erkundeten die Gäste aus Eisingen die
reizvolle Landschaft mit einer Strandwanderung, besuchten Caen oder Bayeux mit ihren Sehenswürdigkeiten und
landestypischen Märkten.
Bericht: Alice Heller und Silke Burdack
Bild: Partnerschaftsreferat
Neue Studie zur Partnersprache
Spricht Marianne noch Deutsch und lernt Michel noch Französisch?
Diesem Thema widmete sich eine Studie, die vom Institut für Auslandsbeziehungen (IfA) in Stuttgart im Zusammenhang mit dem 50. Jahrestag der Unterzeichnung des Elysée-Vertrags im Januar
2013 an das Geographische Institut der
Johannes Gutenberg Universität Mainz
in Auftrag gegeben wurde. Dr. Matthias
Lahr-Kurten und seine Mitarbeiter führten zum einen mehr als 70 Interviews
mit Personen, die die Sprache des Partnerlandes unterrichten oder aber Projekte zur Förderung der Partnersprache
durchführen. Außerdem untersuchte er
unter Einbezug umfangreicher Fachliteratur den Stellenwert des Deutschen
und Französischen im Partnerland, was
ren französischen Freunden und Gast­
gebern erwartet wurden. Im Programm
war ausreichend Zeit für den Aufenthalt
in den Gastfamilien mit gemeinsamen
Unternehmungen vorgesehen. Höhepunkt des Ausflugsprogramms war der
Besuch des Klosters Mont-Saint-Michel.
Eröffnung der Diskussionsrunde zum Stand der Partnersprachen durch Matthias Petschke, damaliger Leiter der
Vertretung der Europäischen Kommission in Berlin (Bild: ifa Stuttgart)
Matthias Lahr-Kurten: Partner Sprache. Förderungsmöglichkeiten der Partnersprachen Deutsch in
Frankreich und Französisch in Deutschland. Stuttgart:
Institut für Auslandsbeziehungen, ifa-Edition Kultur
und Außenpolitik (2013)
20
zur Förderung des Erlernens der Partnersprache auf beiden Seiten des Rheins
getan wird und was noch getan werden
könnte.
Die Leiterin des Partnerschaftsreferats
des Bezirk Unterfranken, Alice Heller,
und die Verantwortliche des Bereichs
Sprachförderung, Silke Burdack, stellten
in einem Interview die in Unterfranken
angebotenen Aktionen zur Förderung
des Französischen vom Treffpunkt Frühfranzösisch über Wettbewerbe und
schülerorientierte Projekte bis hin zu
Lehrerfortbildungen vor.
Dr. Lahr-Kurten sieht ein großes Potential für die Förderung der Partnersprache
in der Vernetzung der Akteure und Multiplikatoren. Daher nennt er in seiner
Studie die Partnerschaft des Bezirk Unterfranken mit dem Departement Calvados als Musterbeispiel für eine gelungene Vernetzung. Außerdem konnten Alice
Heller und Silke Burdack an einem Werkstattgespräch teilnehmen, zu dem das
Institut für Auslandsbeziehungen und
das Auswärtige Amt in die deutsche Vertretung der Europäischen Kommission
am 30. Januar 2013 nach Berlin eingeladen hatten. Vertreter des Instituts für
Auslandsbeziehungen, des Auswärtigen
Amtes, der Französischen Botschaft, des
Goethe Instituts Paris, der Vereinigung
der deutsch-franz. Gesellschaften für
Europa, des Deutsch-Franz. Jugendwerks
und der Universitäten Berlin, DuisburgEssen und Mainz diskutierten gemeinsam die von Dr. Lahr-Kurten vorgestellten Ergebnisse der Studie und die von
ihm empfohlenen Handlungsempfehlungen.
Die Studie ist auf der Internetseite des
IfA herunterzuladen: www.ifa.de (Reiter
Publikationen)

Bericht: Alice Heller
Ein weiterer Höhepunkt war ein ge­
meinsamer Abend der Familien im großen Gemeindesaal am Meer. Der Vor­
sitzende des Vereins Deutsch-Französische Freundschaft Eisingen, Helmuth
Hemmerich, der zu den Wegbereitern
dieser Städtepartnerschaft gehört, und
Die Partnerschaft zwischen Eisingen
und Bernières-sur-Mer wurde 2012
für die Kontinuität der Begegnungen
und ihre gute Jugendarbeit mit einem Partnerschaftspreis des Bezirk
Unterfranken ausgezeichnet. 2014
kann sie das 20-jährige Jubiläum der
Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunde feiern.
Bürgermeisterin
Ursula Engert hoben in ihren Grußworten die Bedeutung der Partnerschaft hervor. Bei
Klängen von Edith
Piaf, vorgetragen
von der franzö­
sischen Chansonsängerin Sylviane
Lebone, wurde ge­meinsam getanzt
und fröhlich ge­
feiert.
Beim
Abschied
flossen so manche
Tränen, als nach
dem gemeinsamen
Frühstück am Sonntag die Heimreise angetreten wurde. Eine kurze Stadtrundfahrt durch Paris bei der Rückfahrt rundete das Programm ab.

Bericht: Ursula Engert
Redaktionelle Änderungen: Partnerschaftsreferat
Bild: Erik Pfeiffer
Erlenbach am Main –
Saint-Maurice
Wanderwegweiser zu den Partner­
städten
Noch 464 Kilometer bis nach Erlenbach
oder 617 Kilometer nach Saint-Maurice?
In die französische Partnerstadt SaintMaurice, südöstlich von Paris, sind stolze
115 Gehstunden veranschlagt.
Wer an der neuen Picknickplattform im
Erlenbacher Hohberg künftig vorbeiwandert, hat gleich die Qual der Wahl
zwischen drei Erlenbachs und dem französischen Saint-Maurice. Am Samstag,
12. Oktober 2013 wurde in der Stadt Erlenbach a. Main gemeinsam mit Delegationen von über 80 Gästen aus ihren
Partnerstädten aus der Schweiz und
Frankreich der Wanderwegweiser im
Weinberg enthüllt. Infotafeln geben außerdem über Geografie, Lage, Kultur und
Besonderheiten der insgesamt drei Partnergemeinden Auskunft. Aus dem
Berner Oberland kamen die komplette
Trachtengruppe, der Jodlerclub und das
Alphornquartett angereist und trotzten
bei der Feier eidgenössisch-tapfer dem
strömenden Regen.

Vier Freunde und ein Schild:
Ferdy Arnold (CH), Michael Berninger (D),
Erika Robart (F) und Peter Brügger (CH)
Bericht: Caroline Gebler
Bild: privat
21 Kommunen
Geiselbach – Bavent
Zum 25-jährigen Jubiläum in Bavent
Im Jahr 1988 haben Joel Leroy, Bürgermeister der französischen Gemeinde Bavent, und Marianne Krohnen, Bürgermeisterin der Kahlgrundgemeinde Geiselbach, die Verschwisterung der beiden
Gemeinden besiegelt. Seither wird diese
Freundschaft durch wechselseitige Besuche gepflegt. Zur Feier des 25-jährigen
Bestehens haben sich 39 Geiselbacher
Kommunen
im Mai 2013 auf den Weg ins Département Calvados gemacht.
Dort erwartete sie ein vielseitiges, viertägiges Programm. Zu den Höhepunk-
ten gehörte ein Abendessen im Gemeindesaal, bei dem Bürgermeisterin Krohnen an „die vielen wunderbaren Begegnungen“ erinnerte. Sie nannte sie „Motivation und Motor für die nächsten 25
Jahre“, denn angesichts der kriegerischen Ereignisse in vielen Teilen der Welt
sei die deutsch-französische Partnerschaft „ein Leuchtturmprojekt“. Viele
Frauen und Männer der ersten Stunden
dieser Partnerschaft seien bereits verstorben. Das seien wertvolle Helfer und
Freunde gewesen, so dass es ein Anlie-
gen eines jedes Einzelnen sein müsse,
alles zu tun, um diese Verbindung weiter
zu entwi­ckeln.
Ein wichtiges Element dabei sei die Jugend, weshalb Krohnen sich wünschte,
dass insbesondere der Schüleraustausch
neue Impulse erhalten möge.

Bericht: Marion Stahl
Bild: Claus Rollmann
Glattbach –
Bretteville-sur-Odon
Im Rahmen der Kommunalpartnerschaft
absolvierte Stéphanie Andres von Mai
bis Juli 2013 ein Praktikum in der Firma
Linde, Standort Schweinheim in Aschaffenburg. Während ihres Aufenthaltes
war sie bei Gasteltern in Glattbach untergebracht.
Das Praktikum war im Bereich Kommunikation und Marketing angesiedelt und
ihre Aufgaben bestanden u.a. darin, Excel-Listen über Verkaufs- und Serviceleis­
tungen zu führen, Etiketten zu erstellen,
an Übersetzungen und Statistiken mitzuarbeiten sowie den Mailverkehr zwischen
den europäischen Standorten von Linde
zu bearbeiten. Im Rückblick schreibt
Stéphanie Andres: „Es war eine schöne
Erfahrung. Ich habe viel gelernt und viel
gearbeitet. Es war überhaupt nicht langweilig. Die Leute waren sehr nett und
freundlich. Es herrschte ein guter Teamgeist. Für Linde es ist wichtig, Praktikanten zu haben und für junge Leute es ist
eine Gelegenheit, die sie nicht verpassen
sollten. Die drei Monate in Deutschland
waren echt super. Ich habe Aschaffenburg dank der Familien Müller und Keller
22
Großostheim/Wenigumstadt –
Saulxures-sur-Moselette – Hamoir
50 Jahre Vereinsring mit Erneuerung der Verschwisterung zwischen
Hamoir, Saulxures und Wenigumstadt gefeiert
Das 50. Jubiläum des Vereinsrings
Wenig­umstadt wurde Ende Juli 2013 zu
einem europäischen Freundschaftsfest.
Rund ums alte Rathaus feierten die Wenigumstädter mit ihren Gästen aus den
Partnergemeinden Hamoir (Belgien)
und Saulxures-sur-Moselotte (Frankreich).
Über 150 Franzosen und Belgier waren
angereist, unter ihnen 30 Radsportler
aus Hamoir, die die 362 Kilometer lange
Strecke mit dem Fahrrad zurücklegten.
Die Gäste wurden von den Wenigumstädter Musikanten mit zünftiger Blasmusik willkommen geheißen und zur
Stärkung gab es eine bayerische Brotzeit
mit süffigem Hausbier. Neben einem
bunten Programm von Schulen und Vereinen wurde ein Fußballspiel zwischen
dem RC Hamoir und der JFG Kickers ausgetragen und es wurde bis spät in die
Nacht bei sommerlichen Temperaturen
getanzt. Der Sonntag begann mit der Totenehrung und einer auf die Gäste abgestimmten Messfeier.
Aschaffenburgs Landrat Dr. Ulrich Reuter beglückwünschte die Wenigumstädter zu ihrem lebendigen Dorfleben und
begrüßte die Freunde aus den Partnergemeinden in fließendem Französisch.
Großostheims 2. Bürgermeister Herbert
Jakob dankte den Funktionären im Ver-
einsring und dem Partnerschaftskomitee. Landtagsabgeordneter Winfried
Bausback und Bezirksrätin Christina Arnold freuten sich besonders über den
regen Austausch mit den Partnergemeinden. Am Nachmittag schlängelte
sich ein bunter Festzug durch Wenigumstadt. Höhepunkt war die Erneuerung
des Partnerschaftsvertrages zwischen
den drei Partnergemeinden.

Bericht und Bilder: Thorsten Rollmann
Redaktionelle Änderungen: Partnerschaftsreferat
Bürgermeister Patrick Lecerf (Hamoir) und die beiden
stellvertretenden Bürgermeister Herbert Jakob (Großostheim) und Denise Stappiglia (Saulxures) erneuerten
am Sonntag den Freundschaftsvertrag zwischen ihren
Gemeinden
Auch die Feuerwehren vertieften ihre Freundschaften durch den Austausch von Gastgeschenken.
Heimbuchenthal –
Thury-Harcourt
25 Jahre Partnerschaft
Stéphanie mit ihrer Gastfamilie: Gaby Müller, Stéphanie Andres, Marcel Müller und Heinz Müller
entdeckt. Sie haben viel mit mir unternommen. Ich hatte nur einmal Heimweh, weil das Leben in Deutschland und
in Frankreich unterschiedlich ist. Ich wollte auch ein bisschen Dialekt lernen, aber
ich habe es nicht geschafft. Es war zu
schwierig. Ich hoffe, dass ich wieder solche Erfahrungen erleben kann. Ich danke
allen, die sich so toll um mich gekümmert haben. Insbesondere natürlich mei-
ner Gastfamilie Müller, bei der ich mich
wie zu Hause fühlte, sowie der in der
Partnerschaft sehr engagierten Familie
Keller und dem Rathausteam mit dem
Bürgermeister Fridolin Fuchs an erster
Stelle.“

Bericht: Stéphanie Andres
Redaktionelle Änderungen: Partnerschaftsreferat
Bild: Henriette Maier
Am Abend des 8. Mai trafen wir uns, um
nach 12 Stunden Busfahrt endlich im
Calvados anzukommen, wo wir von unseren Gastfamilien herzlich empfangen
wurden. Am nächsten Tag stand eine
Dorfrallye an, nach der uns der Bürgermeister bei einem Aperitif im Rathaus
begrüßte.
Ein besonderer Höhepunkt unserer Reise
war die Besichtigung der Insel Tatihou,
die wir mit einem Amphibienfahrzeug
begannen und nach einer Wattwanderung und Abendessen in Bayeux abschlossen.
Der Tag darauf stand zur freien Verfügung. Abends wurde das 25-jährige Jubiläum der Partnerschaft mit einem großen Festakt begangen. Dabei bedankten
sich die jetzigen Verantwortlichen und
23 Kommunen
Bürgermeister in ergreifenden Reden für
die erfolgreichen 25 Jahre der Partnerschaft bei allen, die die engen deutschfranzösischen Freundschaften erst ermöglicht haben, angefangen bei den
Gründungsmitgliedern, den Verantwort-
Hettstadt – Argences
25-jähriges Partnerschaftsjubiläum im
Jahr 2012 und Drittortbegegnung 2013
Bereits im Jahr 2012 feierten Hettstadt
und Argences das 25-jährige Bestehen
der Partnerschaft. Im Frühjahr wurde in
Argences gefeiert und bei dieser Gelegenheit auch ein neuer Brunnen, der
nach der Gemeinde Hettstadt benannt
ist, eingeweiht. Im November kamen
dann die Bürger aus Argences nach
Hettstadt zu Besuch, um das Jubiläum
auch hier zu feiern. Im Rahmen des Besuchsprogramms wurde die Landeshauptstadt München besucht. Für viele
Franzosen war dies der erste Besuch
Münchens, entsprechend groß war die
Kommunen
lichen aus der Politik und nicht zuletzt
bei Teilnehmern und Organisatoren des
Austausches. Der Abend verlief äußerst
angenehm mit leckerem Menü, Musik
und Tänzen, bei denen kaum einer ruhig
sitzen blieb und der viel zu schnell ver-
ging! Traurig, aber auch voller Vorfreude
auf das nächste Treffen, verabschiedeten
wir uns von unseren Freunden.

Begeisterung. Der Abschluss im Hofbräuhaus war sehr gesellig. Zu Beginn
der großen Jubiläumsveranstaltung in
Hettstadt fand eine Podiumsdiskussion
mit vier Abgeordneten aus dem Europaparlament und dem Bundes- und dem
Landtag statt. Bezirkstagsvizepräsidentin Eva-Maria Linsenbreder diskutierte
zum Thema Europa mit, ebenso die
zweite Bürgermeisterin aus Argences,
Marie-Françoise Isabel, und Gilbert Labourot, der Präsident des Partnerschaftskomitees in Argences.
Vom 9. bis zum 11. Mai 2013 fand erstmals seit dem Bestehen der Partnerschaft eine sog. Drittort-Begegnung
statt. Die Bürgerinnen und Bürger aus
Argences und Hettstadt verbrachten gemeinsam drei Tage in Brüssel. Unsere
französischen Freunde hatten die Organisation übernommen. Es war keine
leichte Aufgabe rund 80 Teilnehmer zentral unterzubringen und auch Lokale zu
finden, wo sich alle gemeinsam aufhalten konnten. Gemeinsam besuchte man
das Atomium, die Stadtführung war
sehr unterhaltsam, sehr informativ auch
der Besuch des Parlamentariums, welches in multimedialer sowie interaktiver
Form ganz tolle Einblicke in die Geschichte der europäischen Integration
vermittelt.
In drei Jahren werden die Hettstadter
die Drittort-Begegnung organisieren.
Das Ziel ist noch festzulegen.

Bericht: Katharina Fath
Bild: Susanne Stenger
neuen Aufschwung und Motivation erfahren, die in den kommenden Jahren
durch neue Projekte und regelmäßige
Treffen verstärkt wird.

Bericht: Katja Zemsauer
Kürzungen: Partnerschaftsreferat
Besuch der Pompiers aus Luz
Saint-Sauveur in Höchberg:
Unvergessliche Momente bei
strahlendem Sonnenschein
erlebten elf Vertreter aus den
Reihen der Luzer Feuerwehr,
die auf Einladung der Frei­
willigen Feuerwehr Höchberg
anlässlich der 150-Jahr-Feier
vom 4.9. – 9.9.2013 nach
Höchberg gekommen waren.
(Bild: Matthias Ernst)
Johannesberg – Val-Orne-Ajon
Impressionen aus Johannesberg 2013
Bericht: Eberhard Götz
Redaktionelle Änderungen: Partnerschaftsreferat
Höchberg –
Luz-Saint-Sauveur
35 Jahre Städtepartnerschaft
„C‘est beau, la vie!“, so klang es vielstimmig auf der Bühne am Abschiedsabend
des Besuchs einer Delegation von
Höchberger Vereins-und Gemeindevertretern in Luz-Saint-Sauveur vom 18. bis
24. Mai 2013.
Jung und Alt waren zusammen gereist,
vom ältesten Teilnehmer Gerd Nossen,
Mitbegründer der Städtepartnerschaft,
mit fast 90 Jahren bis zur erst 10-jährigen Musikerin der Musikfreunde
Höchberg.
Die mitgereisten Musiker eroberten sofort die Herzen der Luzer Bürger. Musik
ist einfach grenzüberschreitend und bedarf keiner Übersetzung, was sich auch
im Zusammenspiel aus dem Luzer Chor
„L‘Orphéon“ und der Musikgruppe „TOY
MUSIQUE“ bestätigte. Es war eine wahre
Freude und spontan entstand aus diesem Zusammenspiel die deutsch-französische Musik-Combo „LUZBERG“, die
nach nur 2-stündiger Spontanprobe am
Abschlussabend ihren Premierenauftritt
hatte. Die Gastgeber in Luz präsentierten hier als Höhepunkt und Abschluss
der gemeinsamen Tage ein beeindru­
ckendes Musical mit 40 Laiendarstellern
aus dem gesamten „PAYS TOY“ auf der
24
France Mobil in Johannesberg
Fest der Nationen am 7. September 2013
Adventszauber
Fête de la Musique
Gruppenfoto der Gäste und Gastgeber
(Bild: Privat)
Bühne des Kulturzentrums „Maison de
la Vallee“.
Auch offizielle Reden und der Austausch
von Gastgeschenken durften nicht fehlen, und wenn auch die malerische Umgebung der Hochpyrenäen zumeist unter (Schnee-)Wolken verdeckt war, so
genoss man dennoch die gemeinsamen
Ausflüge in den Wallfahrtsort Lourdes
und nach Argelès-Gazost, zum Elektrizitätswerk von Pragnères sowie in die
Therme von Saint-Sauveur.
Die Freude über die letzten 35 Jahre des
gemeinsamen Weges der beiden Gemeinden im Zeichen der europäischen
Freundschaft hat durch diese Reise viel
25 Kommunen
Kahl am Main – Villefontaine
Zwei Länder, ein Spiel und 26 Freunde
100 Jahre FC Viktoria Kahl und 50 Jahre
Elysée-Vertrag waren zwei Anlässe, die für
einen Besuch der besonderen Art im Rahmen der Partnerschaft sorgten: 26 Sportfreunde aus Villefontaine verbrachten ein
Wochenende in Kahl und traten am 6. Juli
2013 gegen den FC Viktoria zu einem
freundschaftlichen Fußballspiel an.
Bürgermeister Jürgen Seitz ging in seiner Begrüßung auf die seit 1981 bestehende gute Partnerschaft zwischen Kahl
und Villefontaine ein und bezeichnete
die Partnerschaftsvereine als „Botschafter“ ihrer Kommunen.
Nach den beiden vom Kahler Musikverein angestimmten Nationalhymnen
pfiff Schiedsrichter Fritz Will ein insgesamt unterhaltsames und faires Spiel
der beiden Altherren-Mannschaften,
dessen Ergebnis letzten Endes zweitrangig war.
Kommunen
Vor diesem Freundschaftsspiel fand für
die Gäste eine vom dritten Bürgermeister Klaus-Dieter Heinrich geführte
Ortsbegehung sowie der Besuch der
Ausstellung des Kahler Partnerschaftsvereins zum Jubiläum des Elysée-Vertrags im Rathaus statt. Die stellvertretende Vorsitzende des Partnerschaftsvereins, Catherine Rioux, erläuterte den
großen Einfluss des Elysée-Vertrags auf
zahlreiche und vielfältige Begegnungen
zwischen Franzosen und Deutschen sowie die Bedeutung für die Entwicklung
der Städtepartnerschaften: „Der größte
Vorteil der Partnerschaften besteht darin, einen häufigen Austausch zu ermöglichen und den Bürgern eine Möglichkeit
zu bieten, besser und öfter miteinander
zu kommunizieren“, so Rioux.
Bei der Verabschiedung verabredete
man ein baldiges Rückspiel in Villefontaine und es gab viel Lob für den Kahler
Partnerschaftsverein, insbesondere für
dessen Vorsitzenden Roland Solatges,
für die Gastfreundschaft und die gute
Organisation der Begegnung.

Bericht: Roland Solatges
Redaktionelle Änderungen: Partnerschaftsreferat
Bild: privat
Kleinwallstadt – St. Pierre-sur-Dives
Stand des Freundeskreises Highlight auf dem Weihnachtsmarkt in der Normandie
Mehrere Mitglieder des Freundeskreises
Kleinwallstadt – St. Pierre-sur-Dives
machten sich Anfang Dezember 2013
auf den Weg in die 850 km entfernte
Partnergemeinde, um dort den Weihnachtsmarkt, einen der schönsten in der
Normandie, mit einem kulinarischen
Verkaufsstand zu beschicken. Delikate
Bratwurstsorten mit original fränkischem Sauerkraut und frisches deutsches Bier vom Fass erfreuten sich großer Beliebtheit. Auffällig viele Standbe-
sucher waren Deutsche, die ihren Wohnsitz in der Normandie haben und die
Gelegenheit zu einem „deutschen“ Mittag- bzw. Abendessen nutzten. Neben
Musik- und Gesangsvorträgen von einheimischen Gruppen und Orchestern
konnten die schätzungsweise 15.000
Besucher an den beiden Tagen u.a. eine
originell gestaltete „lebende Krippe“ bewundern. Höhepunkt des Wochenendes
war der nächtliche Umzug am späten
Samstagabend mit Gruppen aus den
Vorortgemeinden, die liebevoll gebas­
telte, überlebensgroße Krippenfiguren
durch die Straßen von St. Pierre führten.
Abgerundet wurde das Spektakel von einem musikalisch umrahmten Feuerwerk
mit eindrucksvollen Lichteffekten über
der Markthalle. Die Gäste waren in Privatquartieren untergebracht. Ein gemeinsames Abendessen mit den Gastfamilien am Sonntag rundete den durchweg gelungenen Aufenthalt ab. 
Marktbreit – Fléac
Freundschaft auf dem Tanzboden über
Ländergrenzen hinweg – Spenden für
Flutgelder
Das Partnerschaftskomitee hatte zu einem französisch-fränkischen Tanzvergnügen ins Lagerhaus nach Marktbreit
eingeladen. Ein Vergnügen war es in der
Tat: Die schwungvollen Tänzerinnen der
französischen Volkstanzgruppe „Les Rabalbots“ begeisterten mit schmissigen
Tänzen und Live-Musik das Publikum. Einem Tänzer wurde der „Sonderpreis“ des
„schwungvollsten Tänzerbeins“ verliehen.
Auch die fränkische Volkstanzgruppe
aus Kitzingen, verstärkt mit Tänzern aus
Gerolzhofen, zeigte ihr Können und gewann an diesem Abend interessierten
Nachwuchs für ihre Gruppe.
Gemeinsam tanzten fränkische und
französische Tänzer, die unter Anleitung
von Maryline Amblard (mit Übersetzung
von Hans Rippel) und Hermann Hein
auch das Publikum auf den Tanzboden
brachten.
Der Abend stand nicht nur im Zeichen
der deutsch-französischen Freundschaft,
sondern war darüber hinaus auch eine
Benefizveranstaltung für die Opfer der
Hochwasserkatastrophe im Jahr 2013.
Die Veranstalter haben die Spenden von
diesem Abend (155 Euro) der Aktion
„Deutschland hilft“ überwiesen.

Bericht: Dr. Marlies Thein
Kürzungen: Partnerschaftsreferat
Marktheidenfeld – Montfort-sur-Meu
25 Jahre Städtepartnerschaft Montfort-sur-Meu – Marktheidenfeld
25 Jahre Städtepartnerschaft waren
auch der Anlass, den seit 1992 bestehenden Freundschaftsvertrag Montforts mit
der polnischen Stadt Pobiedziska, mit
der Marktheidenfeld seit 2007 verschwistert ist, in eine offizielle Städtepartnerschaft umzuwandeln. Eine Ausstellungseröffnung mit Bildern verschiede-
Bericht: Thomas Pfeifer
Bild: privat
ner Künstler aus Montforts „Malerwinkel“, ein Picknick mit allen Beteiligten im
Stadtpark, eine Erkundung des historischen Montfort bei einer Kanufahrt, eine
Besichtigung der Stadt Vitré sorgten für
reichlich Abwechslung.
Beim Partnerschaftsabend waren Erinnerung, Nachdenkliches und ein Blick in
die Zukunft Kern der Reden der beiden
Partnerschaftskomitee-Vorsitzenden
Heribert Felbinger und Alain Lory.
Am Samstag konnte man sich im „Partnerschaftsdorf“ über die Partnerstädte
informieren, deren Spezialitäten kosten
und sich auf 30 großformatigen Fotos
„die 3 Partnerstädte von oben gesehen“
betrachten. Nach dem Partnerschaftsgottesdienst stand der Festabend der
Stadt Montfort mit der bretonischen
Sängerin Gwennyn im Zeichen der Unterzeichnung der Städtepartnerschaftsurkunde mit Pobiedziska und der Urkunde zur trinationalen Zusammenarbeit
im Sinne der europäischen Idee.

Bericht und Bild:
Heribert Felbinger
Die Fahrt des Freundeskreises Kleinwallstadt-St.Pierre-sur-Dives stand unter dem Motto „50 Jahre Elysée-Vertrag –
neue Kontakte knüpfen, bestehende Freundschaften vertiefen“ und das Bild zeigt Eindrücke von einer sportlichen
Fahrt mit Gleisfahrrädern auf stillgelegten Eisenbahngleisen in Pont Erambourg.
26
Umzug mit überlebensgroßen Krippenfiguren durch die
Straßen von St. Pierre
Ein trinationaler Händedruck als Zeichen der Zusammenarbeit für Europa (Bürgermeisterin Helga Schmidt-Neder,
2. Bürgermeister Ireneusz Antkowiak, Bürgermeisterin Delphine David, stellvertr. Vorsitzender des Stadtrats POB,
Jozef Czerwiak)
27 Kommunen
Kommunen
Miltenberg – Arnouville-lès-Gonesse
Niederwerrn – Ifs
Bonjour Miltenberg – für Französisch ist es nie zu früh
Jubiläumsbesuch aus Ifs vom 18. bis 20. Mai 2013
50 Jahre nach Abschluss des Elysee-Vertrages ist es das große Bemühen des Außenministeriums, der französischen Botschaft, des Deutsch-Französischen Jugendwerks und des Bezirk Unterfranken,
das außerschulische Lernen der Sprache
des Partnerlandes Frankreich zu fördern.
Der Deutsch-Französische Club Miltenberg unterstützt diese Initiativen mit
dem Angebot der außerschulischen Kurse für Grundschulkinder während der
Schulferien.
Mit Spiel und Spaß in die französische
Sprache eintauchen – unter diesem
Motto stand das abwechslungsreiche
Programm für Kinder von 6 bis 10 Jahren,
die bei den Miltenberger Ferienspielen
am Schnupperkurs Französisch teilnahmen.
Bereits zum dritten Mal bot der DeutschFranzösische Club Miltenberg Grundschulkindern die Möglichkeit, zusammen mit dem AuxiliO Lerncenter während der Ferien spielerisch die Freude
und das Interesse an der französischen
Sprache zu entdecken. Insgesamt haben
an diesen Schnupperkursen 22 Kinder
Am Samstagvormittag kamen die Gäste
aus Ifs nach einer langen Nachtfahrt in
Niederwerrn an. Nach einer herzlichen
Begrüßung mit den obligatorischen Begrüßungsküssen (les bises pour dire
bonjour) ging es ins Rathaus zum offiziellen Empfang durch die Bürgermeister
Peter Seifert und Jean-Paul Gauchard
sowie durch den Präsidenten des Bezirkstags von Unterfranken Erwin Dotzel. Anlässlich der 20-jährigen Partnerschaft zwischen den Gemeinden wurden Geschichte, Entwicklung sowie die
Bedeutung und Ziele der Gemeindepartnerschaft zwischen Ifs und Niederwerrn
hervorgehoben. Nach dem Austausch
von Gastgeschenken und der Eintragung im „Goldenen Buch“ der Gemeinde
Niederwerrn ging es dann zu den jeweiligen Gastfamilien.
Am Samstagabend traf man sich im
festlich geschmückten Saal des Gemeindezentrums. Nach den offiziellen Ansprachen der jeweiligen Vereinsvorsitzenden, Brigitte Willhausen (Niederwerrn) und Bernard Musualu (Ifs), sowie
der beiden Bürgermeister ging es nach
Hildegard Rudat, Vorsitzende des Deutsch-Französischen Clubs e.V., Philipp Blass, Viktora Knerr, Rosalie Schartl,
Antonia Herkert, Teresa Wolfstädter, Johanna Wolz, Auxillio Lerncenter Miltenberg (von links nach rechts)
teilgenommen. Die teilnehmenden Kinder hatten große Freude am Schnupperkurs Französisch und erhielten als Erinnerung von der Vorsitzenden des
Deutsch-Französischen Clubs Milten-
berg, Hildegard Rudat, eine deutschfranzösische Freundschaftsansteckna
del.
Bericht: Hildegard Rudat
Bild: K. Wojczenko
Niedernberg – Santes
Schonungen – Alban
Jugendaustausch 2013
Bürgerreise nach Alban
Am 18. August 2013 begann mit der Ankunft der französischen Jugendlichen
der traditionelle Schüleraustausch mit
unserer Partnergemeinde. Es ging gleich
los mit einer Kreativarbeit, bei der Ziegel
mit Motiven gestaltet wurden. Am nächs­
ten Tag stand der Besuch von Schloss
Freudenberg in Wiesbaden auf dem Programm. Nach diesem Tag brachte der
Familientag den Großteil der Gruppe ins
Felsenmeer zum Klettern. Sportlich ging
es am Donnerstag mit Bogenschießen
weiter, dann war Aschaffenburg an der
Reihe. Freitags besichtigten die Jugendlichen die Firma Erbacher um mehr über
die Herstellung von Müsli zu erfahren.
Und am letzten Tag in Niedernberg ging
es noch einmal hoch hinaus, eine Wanderung und ein Besuch der Michaelismesse waren vorgesehen.
Beim Gegenbesuch in Frankreich ging es
sportlich los, mit einem Badmintonturnier und dem Schwimmbadbesuch. Nass
war es auch an der Küste Frankreichs, in
Le Touquet-Paris-Plage. Es blieb kaum
Zeit zum Ausruhen, die Teilnehmer besichtigten einen französischen Radiosen-
Im Mai 2013 stand erneut eine Reise in
die Partnergemeinde Alban in Südfrankreich auf dem Programm, an der 33 Bürger aus Schonungen und Umgebung
teilnahmen. Die Präsidentin des Freundeskreises Alban, Jacqueline Hartmann,
hatte mit ihrem Team ein sechstägiges
Programm vorbereitet.
28
Alle sitzen auf einer langen Steinsäule während des Felsenmeerbesuches
der und abends traf man sich zum Bowlingspiel. Der Besuch eines Freizeitparks
stand zusätzlich auf dem Programm.
Den Freitag gingen alle entspannter an,
ein Naturschutzpark in Santes war das
Ziel. Abends wurden die beiden gelungenen Austauschwochen mit einem ge-
meinsamen Grillen abgeschlossen.
Samstagmorgen kam es dann zum
großen Abschied am Bahnhof, bei dem

nicht alle Augen trocken blieben.
Bericht: Theresa Seitz
Bild: privat
einem ausgezeichneten Büfett zum
Abendprogramm
über: Die Musik­
kapelle
Niederwerrn, Sketche und
Gesangseinlagen
der französischen
Freunde und die
musikalische Darbietung von Thomas Reeder sorgten für einen regen
Bürgermeister Peter Seifert, Maire Jean-Paul Gauchard, Brigitte Willhausen vom
deutsch-französiNiederwerrner Förderkreis für Internationale Gemeindepartnerschaft, Bezirksschen Gedankentagspräsident Erwin Dotzel, Peter Heusinger, stellv. Bezirkstagspräsident a. D.
austausch.
und Bernard Musualu, Präsident im Förderkreis Ifs
Am Sonntagmorgen traf man sich zu einem Tagesaus- Am Montagmorgen musste dann schon
flug per Bus, bei dem die Gedenkstätte wieder Abschied genommen werden
Point Alpha, der Dom zu Fulda und die mit den „bises“, einem gemeinsamen
Altstadt Fuldas erkundet wurden. Die Abschiedsgesang und dem Versprechen:
Gedenkstätte Point Alpha präsentiert Wir sehen uns an Christi Himmelfahrt
die Konfrontation der beiden Macht- 2014 gesund und munter wieder in Ifs. 
blöcke im Kalten Krieg und die leidvolle
Zeit der innerdeutschen Teilung. Es war
Bericht: Wolfgang Müller
eine sehr prägende Besichtigung für die
Redaktionelle Änderungen: Partnerschaftsreferat
Bild: Lisa Guth
Besucher beider Partnergemeinden.
Nach einem zweitägigen Zwischenstopp in Paris erreichte der Bus am 24.
Mai die Partnergemeinde. Die Präsidentin des Partnerschaftskomitees von Alban, Sylvie Guiterrez, und der Bürgermeister Marin Pousthoumis gaben ihrer
Freude über den Besuch Ausdruck. Es
war zugleich die Gelegenheit den neuen
Bürgermeister von Schonungen, Stefan
Rottmann, kennenzulernen. Dieser zeigte sich überaus erfreut über die Offenheit und Herzlichkeit, mit der die Schonunger in Alban
willkommen geheißen wurden.
Dank der Übersetzerin Birgitt Hilgers
konnten
Sprachbarrieren
überwunden werden.
Am Samstag ging
es in die Hauptstadt des Département Tarn nach
So sehen Freunde aus:
Albaner Bürger „tragen
den Schonunger
Bürgermeister auf
Händen“
Albi, wo die Gäste u.a. das bekannte Museum Toulouse-Lautrec und die Kathedrale Sainte-Cécile besichtigten. Der
Abend stand im Zeichen des Fußballs
und viele Familien fieberten mit beim
Champions League Finale Bayern gegen
Dortmund.
Am Sonntag wurde in der Pfarrkirche
von Alban Messe gefeiert und sogar ein
Lied in deutscher Sprache gesungen.
Mittagessen gab es für alle in der neugebauten Festhalle im Ortsteil Paulinet.
Damien Chamayou, Präsident von Mont
Alban, lud zu einem Vorspeisenbuffet
mit regionalen Produkten, anschließend
gab es den traditionellen „Aligot“, einen
Kartoffelbrei mit Käse aus der Region.
Anton Steinhart unterhielt mit seinem
Schifferklavier, es wurde gesungen, getanzt und gespielt. Beim anschließenden Pétanque-Wettbewerb ging es für
die Unterfranken darum, den Pokal zu
verteidigen, was allerdings nicht gelang.
Am nächsten Tag hieß es Abschied nehmen. Zwischen Umarmungen, Küssen
und einigen Tränen hörte man „Nehmt
Abschied, Brüder, ungewiss“ und „Ce
n’est qu’un au revoir“ und versprach sich

ein baldiges Wiedersehen.
Bericht und Bild: Ingrid Räder
Redaktionelle Änderungen: Partnerschaftsreferat
29 Kommunen
Rund um den Bezirk
Zell – Dozulé
20 Jahre Partnerschaft
Die Marktgemeinde und das Partnerschaftskomitee hatten für den Besuch
unserer französischen Freunde aus Dozulé vom 8. bis 12. Mai 2013 ein umfangund abwechslungsreiches Programm
vorbereitet.
Ein Höhepunkt der Feiern zum 20-jährigen Bestehen der Partnerschaft war der
Freundschaftsabend in der Maintalhalle
mit Zeller Vereinen am Freitagabend.
Hier sollte die Vielfalt und Qualität des
kulturellen, sozialen und sportlichen Le-
bens unserer Heimatgemeinde demonstriert werden. Also spielte die promusica, der Musik- und Gesangverein trug
Lieder vor, die Flying Artists der TG Zell
beeindruckten durch ihre Show und der
Obst- und Gartenbauverein hatte die Tische schön mit Blumenschmuck versehen. Die Vertreter der Feuerwehr, des FC
Zell, der unseren französischen Gästen
eine besondere Ehrung zukommen ließ,
und des Schützenvereins bezeugten, wie
alle anderen auch, durch ihre Anwesenheit ihre Verbundenheit mit der deutschfranzösischen Freundschaft. Grußworte
kamen von Altbürgermeister Weidenhammer und vom ältesten Komiteemit-
glied Raupp. Ein Feuerwerk von beeindruckendem Ausmaß ließ Otto Hemsing
in den nächtlichen Zeller Himmel steigen und die Zeller Band „Los Elferados“
lud zum Tanz.
Die Soirée officielle am Samstagabend
auf der Marienburg bekräftigte die in 20
Jahren zunehmend gewachsene und politisch und individuell fest in beiden Gemeinden verankerte Freundschaft zwischen Dozulé und Zell. Sichtbarer Ausdruck hierfür war der Austausch liebe
voll gestalteter Gastgeschenke.
Bericht: Lenz Antretter und Doris Tenzer
Bild: G. Lamotte
Aktivitäten im Rahmen der Regionalpartnerschaft Unterfranken-Calvados
Jahresüberblick 2014
Januar – April
Aktion „Salut tout le monde“ in Gymnasien und Realschulen
22. JanuarEinladung von Schulklassen ins Bezirkstagsgebäude anlässlich des Tags der deutsch-französischen
Freundschaft zur Präsentation der Regionalpartnerschaft sowie der vom Bezirk angebotenen
Jugendprojekte
7. FebruarInformationsveranstaltung für Kommunen, die in Frankreich verschwistert sind,
zum Thema „Europäischer Freiwilligendienst“
22. Februar Bewerbungsschluss Dr. Franz-Gerstner-Stipendium für Projekte im 1. Halbjahr
12. MärzFranzösischlehrertag
15. MärzBeginn der zum 4. Mal angebotenen didaktisch-praktischen Fortbildung für Sprach- und
KulturmittlerInnen des Französischen im Vorschul- und Primarbereich
15. März
Bewerbungsschluss des Partnerschaftspreises 2014 - Zielgruppen Sport / Soziales / Kultur / Medien
20. März
Erstes Arbeitstreffen „Treffpunkt Frühfranzösisch“, weitere Treffen folgen
4. – 5. AprilSeminar für BetreuerInnen deutsch-französischer Jugendbegegnungen zum Thema
„Sprachanimation und interaktive Ortserkundung“
14. – 21. AprilTeilnahme junger MusikerInnen aus dem Calvados am Musikseminar „Band Camp“ des
Bezirk Unterfranken in Hammelburg
8. MaiVortrag zum Thema „Deutsche und Franzosen – einander so nah und mitunter doch so fremd“
von Hans Herth, Vorsitzender der Vereinigung der deutsch-französischen Gesellschaften
13. MaiVerleihung des Prix Polar (Krimiwettbewerb des deutsch-französischen Instituts Erlangen für
Schulen) an die Gewinnerklassen
1. Juni
Besuch des Knauf-Museums, Volkach
Bewerbungsschluss Dr. Franz-Gerstner-Stipendium für Projekte im 2. Halbjahr
5. – 8. JuniFahrt einer kleinen Delegation im Rahmen der Zeremonien zum 70. Jahrestag der Alliiertenlandung
im Calvados
Impressum:
Herausgeber:Bezirk Unterfranken –
Partnerschaftsreferat
Silcherstr. 5, 97074 Würzburg,
www.frankreich-forum-unterfranken.de
Redaktion:
Alice Heller und Partnerschaftsreferat
Layout:
CMS – Cross Media Solutions GmbH
Auflage:
1800 Exemplare
Druck:Graphischer Betrieb des Bezirkskrankenhaus Lohr am Main, Februar 2014
30
Fotos wurden, soweit nicht gekennzeichnet, freundlicherweise von den Berichterstattern zur Verfügung gestellt.
Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Wir behalten
uns das Recht vor Artikel zu kürzen oder redaktionell zu
bearbeiten. Alle Daten und Informationen nach bestem
Wissen, jedoch ohne Gewähr.
Juli
Anmeldeschluss für den deutsch-französischen Filmwettbewerb Jufinale
Juli
Deutsch-französisches Praktikantentreffen
15. Juli
Preisverleihung Europäischer Schulwettbewerb
23. – 29. August
Teilnahme einer unterfränkischen Musikgruppe am Musikseminar „Jazzitudes“ im Calvados
Herbst
Verleihung des Partnerschaftspreises 2014 - Zielgruppen Sport / Soziales / Kultur / Medien
15. – 18. OktoberEntsendung einer unterfränkischen Delegation zur Teilnahme an einem trinationalen Seminar im
Calvados zum Thema „Kurze Vertriebswege für Regionalprodukte“
17. – 19. Oktober
Städtepartnerschaftskongress des Deutsch-Französischen Jugendwerks in Würzburg
26. – 30. OktoberDeutsch-französisches Jugendfilmfestival; Offizielle Vorführung mit Preisverleihung sowie
deutsch-französischer Austausch von Filmgruppen im Calvados
Advent
Weihnachtsaktion im Calvados: Entsendung von unterfränkischen ReferentInnen
31 Bezirk
Unterfranken
Silcherstraße 5
97074 Würzburg
Tel. 0931 / 7959-0
Fax 0931 / 7959-3799
www.bezirk-unterfranken.de