Hier gibt`s die schönen Dinge des Lebens
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Hier gibt`s die schönen Dinge des Lebens
Friedland, Burg Stargard und Umgebung Seite 20 Samstag/Sonntag, 6./7. September 2014 Da staunt so mancher Besucher nicht schlecht: Neuheiten gibt es reichlich. Aber eben auch Antikes, wie zu Omas Zeiten. Hier gibt’s die schönen Dinge des Lebens Von Anett Seidel Wenn es auf der Stargarder Burg Käse aus Österreich und Blumen aus den Niederlanden gibt, dann ist Messezeit zwischen mittelalterlichen Mauern. Nicht nur aus der Ferne reisen die Händler an. Auch die Region selbst weiß sich den Besuchern bestens zu präsentieren. BURG STARGARD. Es gibt Rasier- seife mit Lorbeeröl. Akustisch schwierige Räume lassen sich beschallen. Wie? Mit den Geräuschen eines Bachlaufs. Außerdem ist Kakao-Konfekt ein echter Gaumenschmaus. Wer Kurioses, Außergewöhnliches und Schönes möchte, ist am Wochenende auf der LebensArt-Messe auf der Burg Stargard genau richtig. Dort bieten Händler von nah und fern Blumen und Pf lanzen an, soweit das Auge reicht. Aber auch Schönes und Schickes, Ausgefallenes und Angesagtes. Eben LebensArt. „Wir haben fast 100 Aussteller in diesem Jahr hier“, sagt Martin Schmidt, Geschäftsführer von „Das Agenturhaus“ und damit Veranstalter. Das sind mehr als im Vorjahr, freut er sich. Es spricht sich herum, dass auf der Burg zwischen den alten Mauern eine Menge möglich ist – nicht nur für die Händler, sondern auch für die Besucher. Um die 10 000 Im Krummen Haus auf der Stargarder Burg wurde es bereits am Freitag eng. Auch die Parkplätze reichten kaum. Wer möchte, kann vom Parkplatz Schäferwiese einen Shuttle nutzen. FOTOS: ANETT SEIDEL waren es im vergangenen Jahr. Die Voraussetzungen für einen neuen Besucherrekord dürften in diesem Jahr bestens sein. Das Wetter stimmt, es gibt eine unzählige Menge an schönen Dingen. Und auch wenn die Türen der Gaststätte auf der Burg nach wie vor geschlossen sind, so sind jede Menge kulinarische Köstlichkeiten im Angebot. Der Nordkurier als Heimatzeitung präsentiert inzwischen das dritte Mal in Folge die Messe. Gibt es im nächsten Jahr eine Fortsetzung? „Wir gehen nach der dritten Messe davon aus, das wir die Veranstaltung hier als etabliert bezeichnen können“, findet Martin Schmidt. Der Ausstellungsort sei einzigartig, wenn auch die Zufahrt über die enge Straße eine logistische Herausforderung für die Messeteilnehmer ist. Die Stadt ist begeistert über diesen weiteren Höhepunkt Pflanzen so weit das Auge reicht... Um die 10 000 Besucher werden am Wochenende auf der Burg Stargard bei der Messe erwartet. Schulchor singt nun auch im Sommer Warum soll der Schulchor sein Können immer nur zu Weihnachten präsentieren? Das dachten sich einige Schüler der Neuen Friedländer Gesamtschule. Das Ergebnis: Am 11. September laden sie nun zu einem Sommerkonzert auf den Pausenhof der Schule ein. Bei schlechtem Wetter wird im Atrium gesungen. Los geht es um 18 Uhr. Musikliebhaber dürfen sich nicht nur auf den Chor freuen, auch die kleine Musikwerkstatt und Auftritte vieler weiterer Schüler stehen auf dem Programm. „Es ist also weniger als ein Konzert aufzufassen, sondern mehr als eine Art SommerFestival“, sagt Ferry Niepel, der zu den Akteuren gehört. Das Publikum darf sich jedenfalls auf ein breites musikalisches Programm freuen. Der Eintritt ist frei. FRIEDLAND. NBF NBS Welche Frau träumt nicht von so einem Kleid? auf der Burg, der neben dem mittelalterlichen Burgfest erneut tausende Gäste auf das Areal lockt. Neben Burg Stargard sind die Händler unter dem Titel LebensArt unter anderem in Putbus auf der Insel Rügen oder in Potsdam vertreten. Nach Burg Stargard zog es die Aussteller durch einen Mitarbeiter, der lange Zeit in Groß Nemerow gelebt hat. Der hat den Vorschlag eingebracht, und das Konzept passte. Die Messe ist heute und morgen von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Wer keinen Parkplatz an der Burg finden, kann einen Pendelbus zwischen dem Parkplatz unterhalb der Burg und dem Haupteingang nutzen. Kontakt zur Autorin [email protected] Zwischen all den Angeboten kommt bei den Besuchern der Messe LebensArt auch ein bisschen Unterhaltung gut an. Jugendherberge eignet sich als olympisches Dorf Von Silvio Witt Voll des Lobes sind die Teilnehmer der Deutschen Meisterschaften der IT-Berufe für die Burg Stargarder Jugendherberge. Hier waren sie eine Woche lang untergebracht. Soviel vorweg – mit den weitläufigen Klischees über Computerfachleute haben die 13 Teilnehmer der Deutschen Meisterschaften der IT-Berufe im Wettbewerb „World Skills“ nichts gemeinsam. Sie sind weder schüchtern noch zurückhaltend, wortkarg oder Stubenhocker. Im Gegenteil. Eine Woche waren sie in unserer Region zu Gast (der Nordkurier berichtete) und haben nach den harten Wettbewerbstagen, statt am Rechner zu sitzen, die Gegend für sich entdeckt. Untergebracht waren die Nachwuchshoffnungen der IT-Branche in der Stargarder Jugendherberge. „Dort gibt es die mit Abstand besten Duschen, die ich in einer Jugendherberge gesehen habe“, sagt Steven Antz aus dem Saarland. Er hat sich im „olympischen Dorf“ sichtlich wohl- gefühlt. Auch die anderen empfanden die Unterkunft als angenehme Abwechslung zum Wettbewerbsalltag, der aus dem Knacken schwieriger Aufgaben – von Betriebssystemen bis hin zu Netz- werklösungen – bestand. „Ich kann gar nicht verstehen, warum die Jugendherberge keinen Stern hat, die ist wirklich super“, fasst es Steven zusammen. Auch die Burg weckte das BURG STARGARD. Nach der Preisverleihung am Donnerstag blickten die Teilnehmer der Deutschen Meisterschaften der IT-Berufe auf eine spannende Woche in der Region zurück. FOTO: SILVIO WITT Interesse der Auszubildenden. „Wir wollten eigentlich dort essen, weil uns jemand einen Tipp gegeben hatte, aber als wir oben waren, standen wir vor verschlossenen Türen“, sagt Simon Stamm. Er kommt aus Hannover und darf sich seit Donnerstag „Deutscher Meister“ nennen, denn er ist als Sieger des Bundeswettbewerbs in Neubrandenburg hervorgegangen. Auch er hat mit Klischees nichts am Hut. Denn wenn er nicht am Rechner sitzt, begeistert er sich aktiv für Karate. Geweckt wurden die PC-Athleten übrigens jeden Morgen von einem Orchester, das zur selben Zeit in der Jugendherberge weilte. Das wäre der einzige „Kritikpunkt“. Gut hatte es da der Zweitplatzierte Kai Redmann von den Neubrandenburger Stadtwerken – er konnte zu Hause schlafen. Kontakt zum Autor [email protected]