auspacken und loslegen
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Te strep or t C6 - auspacken und loslegen Das NexStar-6-SE-Schmidt-Cassegrain beeindruckt durch seinen gelungenen Kompromiss zwischen Öffnung und Tragbarkeit. Von Alan Dyer A uch wenn eine Öffnung von sechs Zoll für ein Schmidt-Cassegrain-Teleskop eher ungewöhnlich ist, eroberte das neue NexStar 6 SE von Celestron doch sofort mein Herz (AH 5/2007, S. 64). Überzogen mit einer orangefarbenen Metallic-Lackierung, wird das Gerät jetzt mit einer kompakten und leichten Go-to-Gabelmontierung angeboten. Preislich ist es mit etwas über 1200 Euro bei Celestron im mittleren Segment angesiedelt. ausgepackt hatte, musste ich seine Optik noch etwas justieren. Aber danach waren weder Astigmatismus, sphärische Aberration noch Oberflächenunebenheiten festzustellen. Sterne waren stecknadelkopfscharf und punktförmig zu sehen, mit Beugungsscheibchen wie aus dem Lehrbuch. Die Teleskope der NexStar-Serie zeichnen sich durch eine nützliche Eigenschaft aus: Ihr Tubus lässt sich einfach vom Gabelarm lösen und ein anderes Teleskop »Die Sterne waren stecknadelkopfscharf, mit Beugungsscheibchen wie aus dem Lehrbuch« Alan Dyer Lassen Sie sich bei der Stabilität nicht dadurch täuschen, dass die Gabel der Montierung nur einen Arm hat – es ist dennoch ein stabiles Teleskop. Selbst bei vollständig ausgezogenen Stativbeinen klingen Vibrationen in wenig mehr als einer Sekunde ab: ein ausgezeichneter Wert! Das Scharfstellen geht butterweich vonstatten. Es macht einfach Spaß, mit dem NexStar 6 SE zu arbeiten. Das Fernrohr besitzt ausgezeichnete optische Qualitäten. Ich bezog das Gerät von einem Händler in meiner Nähe, der es auf Lager hatte. Nachdem ich das Fernrohr 60 stattdessen daran befestigen. So passt auch ein kurzer 80- oder 90-Millimeter-Refraktor an die Gabelmontierung (siehe das Foto auf S. 62 rechts). Allerdings sollte man sich über zwei wichtige Dinge im Klaren sein. Zum einen kann die Go-to-Montierung nur mit den eingebauten Motoren bewegt werden. Es gibt keine Handräder oder Vorrichtungen zur manuellen Feinbewegung. Zum anderen befindet sich die schwalbenschwanzförmige Aufhängung an der Gabel nur 23 Zentimeter über der Bodenplatte der Montierung. Dieser Abstand könnte selbst für Pro > kompakt, leicht zu transportieren > ausgezeichnete optische Eigenschaften und leichte Fokussierbarkeit > schwingungsfreie Montierung kONTra > interne Batterien sind schnell erschöpft astronomie heute 1-2_2008 Celestron NexStar 6 SE > Schmidt-Cassegrain-Optik mit 152 Millimeter Öffnung (sechs Zoll) und 1729 Millimeter Brennweite > XLT Vergütung > Go-to-Steuerung mit »SkyAlign« und höhenverstellbarem Edelstahl stativ inklusive Schnellwechsel vorrichtung > Okular: 25 Millimeter E-LUX, 60-fach > Sucher: StarPointer (Leuchtpunkt) > Gewicht: 9,2 Kilogramm > Preis: zirka 1245 € Celestrons transportables NexStar 6 SE ist ein gelungenes Mehrzweckteleskop für Anfänger und erfahrene Beobachter. Selbst mit voll ausgezogenen Stativbeinen macht das Instrument keinen wackligen Eindruck. www.astronomie-heute.de a er n Dy T, Ala s: S & oto lle F 61 TubusTausch Die Optik des NexStar 6 SE ist am Gabelarm mit einer Schwalbenschwanzhalterung befestigt. Obwohl es normalerweise keinen Grund gibt, den Tubus zu entfernen, können Sie somit auch andere Teleskope an der Go-to-Montierung befestigen. einen kleinen Refraktor zu kurz sein, um ihn in den Zenit zu schwenken. Das Go-to-System basiert auf Celestrons SkyAlign-Technik. Zur Initialisierung des Systems richten Sie das Teleskop auf drei beliebig helle Objekte am Nachthimmel und zentrieren diese sorgfältig in der Mitte des Okulars. Dazu können Sie den Mond, die vier hellen Planeten und mehr als achtzig der hellsten Sterne verwenden und müssen nicht einmal deren Namen wissen. Sinnvolles Zubehör Das System arbeitet bemerkenswert genau. Allerdings nur, wenn die Montierung sorgfältig in der Waagrechten ausgerichtet wurde. Das bereitet anfangs etwas Schwierigkeiten. Einmal justiert, stellt das NexStar 6 SE die Zielobjekte über Go-to-Kommandos immer nahe der Mitte des Gesichtsfelds eines gering vergrößernden Okulars ein. Meine Hauptkritik an dem Fernrohr betrifft den internen Batteriesatz. Das Gerät kann mit acht internen Mignonbatterien (Typ AA) betrieben werden. Sein Stromverbrauch ist jedoch so hoch, dass schon bei frischen Batterien die Spannung rasch abfällt und das Teleskop dann zu willkürlichen Drehungen neigt. Deshalb sollten Sie es immer über eine externe Stromversorgung betreiben. Hierzu sind ein Auto- 62 batterie-Anschlusskabel oder ein externes Netzteil erhältlich. Die Firma Baader Planetarium legt sogar ein 220-Volt-Steckernetzteil standardmäßig bei. Mein Rat an Sie: Investieren Sie in dieses sinnvolle Zubehör! Immerhin eignen sich die internen Batterien als eine Art Notstromversorgung, falls Sie versehentlich mal das externe Stromkabel herausziehen. Das Teleskop arbeitet dann nahtlos mit den internen Batterien weiter. Das ist sehr praktisch, denn es erspart Ihnen die Wiederholung der gesamten Initialisierungsprozedur bei Strom unterbrechung. Die Nachführung läuft extrem leise. Selbst beim Schwenken mit hoher Geschwindigkeit sind keine lauten Antriebsgeräusche zu hören. Das NexStar 6 SE vereint gute optische Eigenschaften und eine großzügige Öffnung mit einer soliden und genauen Goto-Montierung. Ein ausgezeichnetes Teleskop, das für mich zu den besten tragbaren Fernrohren auf dem Markt zählt – ideal für den engagierten Anfänger oder den fortgeschrittenen Amateur. << Nicht ganz nach oben Die Montierung des NexStar 6 SE ist die gleiche wie für das größere Acht-ZollModell. Sie kann auch für andere Teleskope als transportable Plattform herhalten. Für einige ist der Gabelarm jedoch möglicherweise zu kurz. So kann beispielsweise der hier gezeigte 90-Millimeter-Refraktor nur bis auf eine Höhe von 75 Grad geschwenkt werden, bevor er an die Basis der Montierung stößt. Alan Dyer ist ständig auf der Suche nach transportablen Fernrohren. Für ihn ist das beste Teleskop jenes, das nicht auf dem Dachboden verstaubt. astronomie-heute.de/artikel/911513 astronomie heute 1-2_2008