University of Missouri, Kansas City (WiSe 2014/2015)

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University of Missouri, Kansas City (WiSe 2014/2015)
University of Missouri, Kansas City (WiSe 2014/2015)
1. Vorbereitung und Formalitäten
Mit der Vorbereitung sollte man frühestmöglich anfangen. Die Bewerbungsdeadline liegt um den
Februar herum. Dabei sollte man vor allem darauf achten, dass man den für die Bewerbung
nötigen TOEFL-Test absolviert hat. Weitere Unterlagen, die abgebeben werden mussten,
stehen auf dieser Seite: http://www.uni-bremen.de/international/ wege-ins-ausland/studieren-imausland/austausch-weltweit.html. Dabei muss beachtet werden, dass bei der Bewerbung die
Unterlagen einmal bei Frau Hartstock und ein zweites Mal bei Herrn Prof. Dr. Elsner abgegeben
werden sollen. Auch das Hochladen der Unterlagen bei Mobility Online darf nicht vergessen
werden. Schlussendlich wird man für ein Bewerbungsgespräch eingeladen und wenn dieses
erfolgreich verläuft, kann es losgehen. Auch sollte vorher erfragt werden, ob es für das jeweilige
Jahr Stipendien gibt, da man sonst nur den Studiengebührenerlass erhält. Insgesamt muss man
mit ca. 10.000-11.000€ ohne ein Stipendium rechnen. Man kann man sich aber auch um ein
PROMOS-Stipendium oder Auslands-BAFÖG bemühen. Sobald man die nötigen Unterlagen
aus den USA für das Visum bekommen hat, sollte man sich am besten sofort um einen Termin
bei der Behörde kümmern.Unbedingt auf die Sicherheitsvorkehrungen achten, es dürfen keine
Handys etc. in das Gebäude mit reingenommen werden. Weiterhin ist es nützlich sich nach
einem Bankkonto umzuschauen, mit dem man kostenlos in den USA Geld abheben kann. Es ist
auch nicht verkehrt, gleich mehrere Kreditkarten mitzunehmen. Bei der Ankunft in der UMKC
sollte man genau abklären wann genau man ins Wohnheim darf, da am besten auf Kate hören,
manchmal kann man vor Ort sogar noch einen Tag früher als vorgesehen rein. Bei der
Hotelsuche lieber die von der Universität angegebenen Hotels auswählen, auch wenn diese
etwas teurer sind, durch die unausgereiften Verkehrsmöglichkeiten ist es sonst schwer von
außerhalb liegenden Hotels zu der Universität zu kommen.Eine positive Sache war, dass wir vor
unserer Abfahrt noch ein Kennenlerntreffen hatten, bei dem wir auch Fragen stellen konnten und
insgesamt Claudius Gräbner als Betreuer hatten.
2. Studentenwohnheime, Essensplan und öffentliche Verkehrsmittel
Zur Auswahl gibt es vier verschiedene Wohnheime, aus denen man am Anfang eine
„Wunschreihenfolge“ erstellen und an Kate senden soll. Zunächst einmal teilen sich diese in
Wohnheime ohne Essensplan mit eigenem Zimmer: Oak Place Apartments und Hospital Hill
Apartments und in Wohnheime mit Essensplan mit einem Zimmer, das man sich teilen muss:
Johnson Hall und Oak Street Hall. Insgesamt ist und war das Oak Place Apartments mein
Favorit, da es den Essensplan nicht beinhaltet und am Campus liegt. Leider war es nahezu
unmöglich dort einen Platz zu bekommen. Diese Situation ist allerdings zum ersten Mal mit der
Entstehung der Hospital Hill Apartments entstanden, da die Austauschstudenten vorher immer
in die Oak Place Apartments durften. Die Hospital Hill Apartments sind komplett neu gebaut,
leider ist in der Umgebung nichts vorhanden. Weiterhin liegt das Wohnheim auf der Troost
Avenue, die man eher meiden sollte, zwar etwas abseits der schlimmsten Stellen, dennoch
muss man die Troost Avenue entlangfahren, um zu der Universität zu kommen. Dafür gibt es
einen Shuttle, der aber spät abends und nachts nicht fährt. Auch die öffentlichen Verkehrsmitteln
kann man leider nicht mit unserem Verkehrssystem vergleichen. Auf Taxis in dieser Region
kann man sich auch eher weniger verlassen, da diese die Region einfach nicht anfahren wollen.
Natürlich kann man das Bussystem nutzen, dieses ist auch in den Studiengebühren enthalten
und außerhalb der Troost Avenue wird es auch ein wenig angenehmer, jedoch sollte man eher
zu zweit fahren und die Abend- bzw. Nachtstunden meiden. Wenn man Probleme hat und wie
ich (und auch andere) das Wohnheim wechseln will, sollte man sich auf keinen Fall scheuen,
diesen Wunsch bei Kate zu äußern. Sie versucht alles zu machen, damit es einem gut geht. Ich
für meinen Teil hatte Glück in der Johnson Hall, da ich mir zwar zuerst mit einer netten
Amerikanerin ein Zimmer teilte, unser Nebenzimmer aber komplett frei war, sodass ich bei der
„Raumtauschwoche“, die nach ca. 3 Wochen stattfindet, in das leere Zimmer wechseln und
somit meinen eigenen Raum hatte. Den Essensplan kann ich leider nicht empfehlen, zu
überteuert, zu ungesundes Essen und keine Variation. Letztendlich falls man keinen Platz in den
Oak Place Apartments bekommt, die ich empfehlen kann, muss man sich wohl für das kleinere
Übel entscheiden, am Campus leben mit ein paar Unannehmlichkeiten im Wohnen und Essen
(Johnson Hall, Oak Street) oder ein schönes Wohnheim mit Unannehmlichkeiten in der Lage
und Anfahrt zur Universität (Hospital Hill Apartments).
3. Akademisches Leben und Anerkennung der Studienleistungen
Bevor man in das Ausland geht, legt man ein Learning Agreement bei Frau Hartstock vor, mit
Kursen, die man im Ausland gerne machen möchte und die zum Studienverlauf passen. Dieses
ist später die Grundlage für die Anerkennung der Studienleistungen. Die jeweiligen Kurse, die an
der UMKC angeboten werden, kann man sich im Internet anschauen. Dabei werden auch
Beschreibungen und Voraussetzungen, die man haben muss, aufgeführt. Auch wenn die
Voraussetzungen manchmal unverständlich sind oder man Kleinigkeiten nicht aufweisen kann,
kann man dies später mit dem „advisor“ an der UMKC abklären oder die Professoren vor Ort
fragen, ob man an ihrer Vorlesung teilnehmen kann. Allerdings muss man dazu sagen, dass
man dort nur vier Kurse und damit 24CP absolvieren bzw. in Deutschland anerkennen lassen
kann. Da das Semester dort aber früher anfängt und somit auch früher aufhört als unseres
(August-Dezember in meinem Fall), kann man theoretisch Prüfungen im Februar in Bremen
mitschreiben. Weiterhin ist auch die Lernweise ein wenig unterschiedlich, es ist eher wie in der
Schule. Es gibt nur Vorlesungen und diese finden zweimal pro Woche mit je 75 Minuten statt. Je
nach Kurs sitzen dort ungefähr 20-60 Personen. Vor allem die Bloch School hat sehr moderne
Räume. Man hat viele Hausaufgaben, Ausarbeitungen, Präsentationen, mehrere Tests
(meistens MC) und in wenigen Fällen auch mündliche Mitarbeit, die alle in die Note
miteinfließen. Es gibt zwar viel zu tun, insgesamt würde ich den Schwierigkeitsgrad aber
geringer einschätzen. Auch kann man die Professoren immer um Rat fragen.
4. Freizeitangebote/Kulturelles
Nur ein paar Gehminuten von der Uni entfernt, ist das Plaza. Dies ist eine Einkaufsmöglichkeit
mit schönen kleinen Läden und einem Kino, das sonntags sehr günstig ist. Vor allem aber die
Architektur ist schön, da es im südländischen Stil nach dem Vorbild der Stadt Sevilla in Spanien
erbaut worden ist. Im Sommer sehr nett mit einer Art Fair und den vielen Brunnen, die typisch
für die Stadt sind und im Winter sehr schön anzusehen, da alles schön beleuchtet wird. Wenn
man etwas günstiger shoppen möchte, kann man zu den Legends, einem Outlet fahren. In der
Nähe der Uni liegt das Nelson-Atkins Museum, ein Kunstmuseum, das kostenlos ist. Wenn man
weiter Richtung Downtown fährt, kann man sich das World War I Museum ansehen. Zudem ist
der Eintritt zum Turm in der Karte enthalten, von dem man eine schöne Aussicht über die Stadt
hat. In der Nähe ist auch die Union Station und das Crown Center, bei dem im Dezember ein
großer Weihnachtsbaum aufgestellt ist und man auch Schlittschuhlaufen kann. Wenn man noch
weiter fahren würde, würde man zum Power&LightDistrict, in dem Bars und Clubs liegen und
dem Sprint Center, in dem Konzerte, Basketballspiele und weiteres stattfindet, gelangen. Im
Sommer in dieser Gegend sind auch die First Fridays sehr schön. Man kann Galerien
besichtigen, Künstler verkaufen Kleinigkeiten auf der Straße und singen und tanzen. Ein
weiteres Barviertel, das vor allem in der Sommerzeit belebt ist, ist das Westport, in dem man
aber auch tagsüber sehr gut essen kann. Außer Basketball, gibt es natürlich auch noch Baseball
und Football. Die Stadien dafür liegen aber außerhalb der Stadt. Allerdings hat die UMKC zu
unserer Zeit, einmal Freikarten für ein Footballspiel vergeben. Wenn man ein wenig Sport im
Unileben erleben möchte, gibt es unzählige Fußball- und Volleyballspiele anzuschauen. Zwei
weitere Sachen für die Kansas City berühmt ist, sind einmal das Jazz und das Barbecue. Ende
Oktober ist natürlich Halloween und Kürbiszeit und man sollte sich eine Kostümparty nicht
entgehen lassen. Wenn Thanksgiving naht, hat man natürlich ein paar freie Tage zur Verfügung.
Städte, die halbwegs in der Nähe sind und in denen ich persönlich war, sind Chicago, St. Louis
und Dallas (Dirk Nowitzki). Diese kann man aber auch an Wochenenden besuchen. Wenn man
wieder etwas Wärme haben möchte, kann man nach Las Vegas fliegen und in Kalifornien mit
einem Mietauto sehr gut rumfahren, wirklich sehenswert. Aber auch wenn man nicht verreisen
möchte, werden in Kansas City an Thanksgiving, die vorhin benannten Plaza Lights angemacht
und meistens wird man auch von einem Amerikaner zumThanksgiving Essen eingeladen.
5. Sonstiges
Es gibt viele Studentengruppen, denen man sich am Anfang anschließen kann. Auch wenn man
nur eine kurze Zeit da ist, kann ich Enactus sehr empfehlen. Weiterhin gibt es auch einige
Gruppen, die den internationalen Studenten helfen. Diese lernt man in der Orientierungswoche
kennen, einfach sich mit der E-Mail Adresse einschreiben. Diese organisieren Veranstaltungen
und bieten vor allem auch Fahrten zum Walmart an. In der Nähe der Uni gibt es einen CVS,
etwas weitereinen PriceChopper, Aldi und Target. Dies erklärt einem aber Kate alles am Anfang
und gibt einem auch eine Karte der Stadt. Falls man einmal krank ist, braucht man sich keine
Sorgen zu machen. Man kann dann in das Gesundheitszentrum der Universität gehen, das nicht
weit von der Uni entfernt ist. Dort bekommt man auch ein Attest, da in der Universität
Anwesenheitsplicht herrscht. Den Professoren sollte man vorher eine E-Mail zukommen lassen
und sich damit abmelden. Den Buch Shop der Universität kann ich eher nicht empfehlen, da
dieser viel zu überteuert ist. Ganz einfach und preiswert kann man sich aber Bücher über
Chegg.com ausleihen oder einfach bei Amazon.com.
6. Fazit
Ich persönlich wollte immer mal für eine Zeit in den USA leben und kann es wirklich jedem nur
empfehlen. Man trifft sehr viele nette Menschen, die einem dort das Leben so einfach wie
möglich machen möchten und einem immer helfen, z.B. einen irgendwohin fahren. Außerdem
trifft man in der UMKC auf viele verschiedene Kulturen und Personen aus verschiedenen
Ländern, z.B. Brasilien, Indien, China. Weiterhin kann man die englische Sprache natürlich aktiv
anwenden und verbessern und auch das akademische Leben kennenlernen und damit auch
etwas über die Geschäftswelt und Kultur Amerikas. Es ist auf jeden Fall eine Erfahrung wert und
Auslandsaufenthalte sind bei Arbeitgebern immer gerne gesehen und fast schon ein Muss in
unserer Zeit. Vor allem natürlich wenn man einmal international arbeiten möchte.
7. Fotos
Johnson Hall
Bloch Executive Hall
Plaza Lights
Nelson-Atkins Museum
Ausblick vom World War I Museum auf Union Station + Downtown
Footballspiel