Die Magie der Filmkunst - Düsseldorfer Filmkunstkinos
Transcription
Die Magie der Filmkunst - Düsseldorfer Filmkunstkinos
KULTUR IN DÜSSELDORF NR.7 | NDF06 Mittwoch, 9. Januar 2013 Die „Eiserne Lady“ stellt sich vor KOMPAKT Kultur in Kürze Jazz geht’s los Blues, Swing, BeBop, Free Jazz und Neue Musik: Die gesamte Bandbreite des Jazz steckt in der Musik von Charles Mingus. Wie gut das klingt, führt die Charles Mingus Celebration Band am Freitag, 11. Januar, 20.30 Uhr, in der Jazz Schmiede, Himmelgeister Straße 107, vor. Denis Gäbel, Tobias Weidinger, Oliver Leicht, Günter Bollmann, Marcus Bartelt, Thomas Rückert, Markus Schieferdecker und Paul Höchstädter haben sich zusammengetan, um den „Mingus Vibe“ unter die Zuhörer zu streuen. Anstecken lassen kann man sich für 13 Euro, ermäßigt neun Euro. Barbara Kuster im Kom(m)ödchen Liszt und Debussy Musik von Franz Liszt, Zoltán Kodály und Claude Debussy spielt der Pianist Gabor Antalffy am Samstag, 26. Januar, 18 Uhr, in der Neanderkirche, Bolkerstraße 36. Das Klavierkonzert bildet den Abschluss der Ephihaniasmusik-Reihe in der Neanderkirche. Der Eintritt kostet acht Euro, ermäßigt fünf Euro. Nicht nur Max Wilhelm Busch für Erwachsene stellt Rolf Fuchs am Mittwoch, 9. Januar, 19 Uhr, im Café Startklar, Niederrheinstraße 182, vor. Unter dem Titel „Nicht nur Max & Moritz“ bittet er zum munteren Streifzug durch die Welt des Wilhelm Busch. Der Eintritt zur Lesung ist frei. Mehr Informationen gibt es unter 5660846. Hoppe über Hoppe Zuletzt wurde sie mit dem renommierten Georg-Büchner-Preis geehrt: Die Autorin Felicitas Hoppe. Am Dienstag 15. Januar, wird sie im Heine Haus, Bolkerstraße 53, erwartet. Um 19.30 Uhr gibt sie Kostproben aus ihrem aktuellen Buch „Hoppe“ zum Besten - die erste Biografie über Felicitas Hoppe. Karten gibt es unter www.heinehaus.de Die Lust am Denken Die neue Lust am Denken wird am Sonntag, 13. Januar, in der Destille, Bilker Straße 46, gepflegt. Um 16.30 Uhr eröffnet das Café Philosophique - eingeladen ist jeder, der seine Gedanken gern schweifen lässt. Philosophiert und diskutiert wird bis 18.30 Uhr. „Nightwash“ kehrt zurück Dieser Freitagabend im Savoy Theater hat inzwischen Tradition. Einmal im Monat verlegen die Nightwash-Comedians ihr kabarettistisches Trainingslager in die Düsseldorfer City. Am Freitag, 18. Januar, 20 Uhr, ist es wieder soweit. „Nightwash“ kommt in die Stadt. Diesmal ist Oliver Polak dabei, außerdem Newcomer Fabian Köster sowie zwei weitere Überraschungsgäste. Die Moderation übernimmt Barkus Barth. Was Klaus-Jürgen „Knacki“ Deuser in einem gewöhnlichen Kölner Waschsalon begann, ist längst Kult. Versprochen wird Stand-upComedy der Extraklasse, direkt, unwiderstehlich und charmant. Vorführer Stephan Machac an der Projektionsmaschine. Die Magie der Filmkunst Das Bambi an der Klosterstraße ist eins der ersten Programmkinos Deutschlands Gedichte über Leben und Tod Von Philipp Koep Ein Disney-Klassiker steht Pate, aber Zeichentrick für Kinder steht eher selten auf dem Programm. Das Kino an der Klosterstraße ist auf Filmkunst abonniert. Für einen Teil des Publikums dürfte „Bambi“ allerdings zu den ersten Kinoerfahrungen gehören und zwar entweder als Filmerlebnis in den 50ern oder als cineastische Initiation. Seit 1965 ist das Bambi ein Programmkino und damit eins der ersten in Deutschland überhaupt. Seither steht das kleine Theater mit seinem wunderbaren Interieur und für Filme, die die Magie des Kinos ausmachen. Das Innere erinnert mit einer Deckenrotunde bewusst an ein Zirkuszelt, der Samtvorhang verzaubert mit Sternenschmuck, der sich in der Deckenbeleuchtung fortsetzt. Chabrol lässt grüßen Der Filmkaufmann Erich Pietreck versorgte mit dem Nordwestdeutschen Filmverleih in den 1960ern die Kinolandschaft mit den wieder entdeckten Slapstick-Klassikern von Laurel & Hardy oder Buster Keaton und spielte die Filme gleich im eigenen Haus mit. Udo Heimansberg sammelte im Bambi als Student erste Erfahrungen mit der Programmarbeit. Auf 18. Januar, 20 Uhr, Info unter www.savoytheater.de IHR DRAHT ZUR NRZ Kulturredaktion: Telefon: 0211 16708-38 Fax: 0211 16708-10 E-Mail: [email protected] FOTOS: STEFAN AREND Heimlich, so munkelt man, hat sie längst den Posten des Bundespräsidenten im Blick. Vielleicht ist das ja gar nicht so abwegig. Ihren Titel „Eiserne Lady“ hat die Polit-Kabarettistin Barbara Kuster schon weg. Führungspotenzial wurde ihr in die Wiege gelegt und das Preußentum hat sie quasi inhaliert. Wer Barbara Kuster noch nicht live und in Barbara Kuster. FOTO: UTE GABRIEL Rage erlebt hat, kommt am Samstag, 12. Januar, 20 Uhr, ins Kom(m)ödchen zur NRWPremiere „Die eiserne Lady“ . Barbara Kuster, Lehrerin, Rocksängerin und Kabarettistin, gilt Kennern als Naturgewalt. Sie selbst bezeichnet sich lieber als Potsdamer Urgestein. Fernsehzuschauer kennen sie aus WDR-Sendungen wie „Mitternachtsspitzen“ und dem „Kölner Treff“, doch ab und zu packt Frau Kuster die Reiselust und sie geht auf Tour. Jetzt ist es wieder soweit. Noch gibt es Restkarten an der Kom(m)ödchen-Kasse: 329443. „Fünf Freunde“ und andere Trailer. Die Karawane spielt „Casa Vecchia“ Eine Gruppe sanfte Irre verlässt ihr Narrenschiff, um der Welt den Spiegel vorzuhalten. Fortan lebt sie in der Casa Vecchia, einem alten Haus am Rande einer Traumstadt. Hier wird gedichtet, gesungen und gespielt, rund um die Liebe und den Tod. Mit ihrem aktuellen Stück „Casa Vecchia“ ist die Theatergruppe „Die Karawane“ im Januar auf Tour. Der nächste Auftritt ist am Samstag, 12. Januar, 20 Uhr, in der Freizeitstätte Garath, Fritz-Erler-Straße 21. Der Theaterabend basiert auf Peter Paul Althaus’ Gedichten und Texten, vor allem standen seine Traumstadtgedichte Pate für die Inszenierung. Die Karawane ist Düsseldorfs älteste Amateurtheatergruppe. Premiere war Anfang Dezember im Forum Freies Theater. Blick ins Foyer des Bambi. seinen wütenden Brief über den Wegfall der Studentenermäßigung hin bekam er ein Schreiben des neuen Betreibers. Für freien Eintritt sollte Heimansberg bei der Filmauswahl beraten. Viel wurde daraus nicht, die Vorlieben des jungen Filmfans trafen das Interesse des Düsseldorfer Publikums kaum. Zwei Säle, 191 Plätze In den 70ern übernahmen Heinz Holzapfel und Peter Liese das Kino und bauten ein zweites kleineres Theater ein. Statt „Dick & Doof“ präsentierte sich hier das Autorenkino zum Teil gleich mit den Filmemachern. Davon zeugen einst die Hollywoods Walk of Fame nachempfundenen Handabdrücke in Gips von Chabrol und anderen im Foyer. Holzapfel und Liese hatten das Kinometier als Studenten im Vorführraum des Oberkasseler „Souterrain“ gelernt und übernahmen in den 80ern noch weitere Kinos. Doch das ProgrammkinoUnternehmen zerfiel und der Filmverleiher Kinowelt übernahm die Regie im Bambi. Mit der Aktienblase der Medienkonzerne platzte auch dieses Unternehmen. Die Metropol GmbH reihte das Bambi in seine Theater ein und half damit, das Innenstadt-Theater vor dem Multi- plex-Kehraus zu bewahren. Heute bietet das Bambi mit seinen zwei Sälen und den 191 Sitzplätzen und seiner Leinwandgröße von 9,80 mal 4,30 Metern eine Mischung aus Programmkino und Erstaufführungen. Die Reihen „Homochrom“ mit Filmen zum Thema Homosexualität und die sonntägliche Matinee mit Kinderfilmen („Bambi“ aber selten) gehören zu den Standards SERIE Hier ist Kino Programm Heute: Bambi MEIN LIEBLINGSKINO DIE SERIE Das Bambi ist das Lieblingskino von Gabriele Henkel: „Das Bambi ist für mich wirklich Kino, hier stimmt alles: Das Programm, alle Filme, das Personal. Die Menschen hinter der Theke Gabriele Henkel sind sehr zuvorkommend und können mir auch Auskunft über den Film geben. Und - last but not least – die Atmosphäre. Der alte Projektor ist noch zu bewundern, der Vorhang, der Sternenhimmel - das ist Zauber der für mich auch Kino bedeutet.“ Drei Multiplexe in Düsseldorf haben vor 15 Jahren die herkömmlichen Kinos in der Innenstadt hinweg gefegt. Institutionen wie das Residenz, das Berolina und selbst die Lichtburg sind längst verschwunden. Doch eine Reihe von Häusern haben den Kehraus überlebt. Irgendwie haben die Kinoverrückten Kalle Somnitz und Udo Heimansberg ein Kino nach dem anderen in ihre Filmkunstkino GmbH eingegliedert. Dabei gelang es auch, die wirtschaftlich angeschlagenen Häuser wieder flott zu machen. Die NRZ stellt Düsseldorfs Programmkinos nacheinander in einer Serie vor. Menschen und ihre Geschichten Jeder Mensch hat eine Vergangenheit. Unsere Geschichten machen uns zu dem, was wir sind. Inwieweit aber hat man selber Einfluss? Wie bildet sich ein Ich heraus? Fragen, denen die Düsseldorfer Choreografin Gudrun Lange in ihrem neuen Tanzprojekt „ich geschichtet“ nachspürt. Premiere ist am 16. Januar, 19 Uhr, im FFT-Juta, Kasernenstraße 6. Weitere Termine: 18. und 19. Januar. Acht Frauen stehen auf der Bühne. Mit Musik, Tanz, Texten und Projektionen lassen sie Ereignisse Revue passieren, die Menschen in der letzten Zeit bewegten. Dabei geht es ihnen um folgende Fragen: Sind Vergangenheit und Geschichte spannend oder lästig? Was erzählen sie uns? Und: War früher wirklich alles besser? Gudrun Lange, 1975 geboren, studierte modernen Tanz in Rotterdam und arbeitete etwa mit Claudia Küppers, Michael Langeneckert und Silke Z. Karten: 876787-18.