Umschlag Marz 2013.indd - IHK Bonn/Rhein-Sieg
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Co Corporate orp por o at a e Social Responsibility (CSR) ist meehr als m lss eeine Spende für den Sportverein. mehr Diie Basis Ba B asiis für f CSR ist die Frage nach guten Die Geeschä Gesc häften en für eine gute Gesellschaft. Mit Geschäften sozzialen so en n, ökologischen ö sozialen, und kulturellen Beiträg ägen gen n können kön ö n Unternehmen die Marktwirtträgen scch ha afftt g erec e schaft gerechter machen. In Bonn/RheinSieg S g hat hatt d ie IIndustrie- und Handelskammer Sieg die die Aufgabe di Aufg fgab fg be übernommen, übe die Unternehmen dabei zu unterstützen. un ntersttüt ützeen. Mit Mi Erfolg, wie das Beispiel der zu Brea Br ea akfas astt Lounge Loun Lo un nge iin n de derr A Breakfast Anne-Frank-Schule zeigt. Unternehmen in Bonn/ Rhein-Sieg übernehmen Verantwortung Wir sitzen alle an einem Tisch Die Obstspieße sind der Renner. „Apfel, Traube, Ananas. Die Kids merken, dass Obst auch schmecken kann“, erzählt Rolf Cramer, Leiter der GHS AnneFrank-Schule in Bonn, begeistert. „Warmen Kakao trinken sie auch gern. Heute Morgen gingen zwei große Kannen weg.“ Seit Mitte Januar öffnet die Frühstücksgruppe der Anne-Frank-Schule, die aus Schülerinnen und Schülern der neunten und zehnten Klassen besteht, jeden Montag und Mittwoch um 7.00 Uhr die Breakfast Lounge. Bereits eine Stunde vorher kommen Mitglieder der Gruppe in die Küche der Schulmensa, um Brötchen zu schmieren und Getränke vorzubereiten. Nach dem Motto „All you can eat“ können ihre Mitschüler für einen Euro nach Herzenslust frühstücken. „Die Kinder gehen danach zufrieden in den Unterricht“, beobachtet Rolf Cramer. Dabei ist den Schülern gar nicht bewusst, dass ihr Frühstück ein gelungenes Beispiel für Corporate Social Responsibility (CSR) ist. Denn um den Tisch für sie zu decken, haben die Schule, die Caritas Stiftung Bonn sowie mehrere Unternehmen aus Bonn/ Rhein-Sieg zusammen gearbeitet. „Hier haben Unternehmer ihre gesellschaftliche Verantwortung erkannt und wahrgenommen“, sagt Michael Pieck, Pressesprecher der IHK Bonn/Rhein-Sieg. leerem Magen in IMit den Matheunterricht Rückblende: Im Jahr 2006 liest Wilfried Thünker, Inhaber von DER THÜNKER Büroservice mit System, einen Bericht über Kinderarmut in Deutschland. Der Bonner Unternehmer ist entsetzt. Etwa jedes sechste Kind lebt von Sozialhilfe, viele von ihnen bei alleinerziehenden Eltern oder in kinderreichen Familien. Schüler erscheinen morgens mit leerem Magen in der Schule, für viele gibt es selten eine warme Mahlzeit. „Das hat mich nicht in Ruhe gelassen“, erzählt er. Breakfast Lounge der Anne-Frank-Schule: Bereits um 5.50 Uhr kommt das Frühstücksteam, um Brötchen zu schmieren und Gemüse zu schnipseln. Zum Preis von einem Euro heißt das Motto dann später: All you can eat. Die Aktion wird gut angenommen - gleich in den ersten Tagen bildeten sich Stammtische. Projektteam Breakfast Lounge (v.l.): Schulleiter Rolf Cramer, Hildegard Dietz-Wallot von Soroptimist International, Michaela Szillat von der Caritas Stiftung Bonn, Sozialpädagoge André Schossier, Schülerin Melissa Fitak, Unternehmer Wilfried Thünker, Schüler Issa Elyassir, Michael Pieck, Pressesprecher der IHK Bonn/Rhein-Sieg, und auf dem Foto rechts - Unternehmer Werner Vendel. Bei einem von der IHK Bonn/Rhein-Sieg organisierten CSR-Frühstück tauscht Wilfried Thünker sich mit Hildegard Dietz-Wallot darüber aus. Die damalige Präsidentin des Clubs Bonn-Siebengebirge von Soroptimist International Deutschland, einer Organisa- tion, die sich weltweit für die Menschenrechte einsetzt, ist bestens vernetzt. Gemeinsam beschließen die beiden, ein Frühstück für Kinder, die in Armut leben, ins Leben zu rufen. Sie holen die Caritas Stiftung Bonn ins Boot, die IHK un- Zehn gute Gründe für Unternehmensverantwortung Sie suchen Arbeitskräfte oder Auszubildende? Dann teilen Sie bitte jede offene Stelle unserem Arbeitgeber-Service mit. Er hilft gerne, unterbreitet Ihnen Vorschläge und leistet Hilfestellung bei der Auswahl Ihres Personals. Hotline: 01801 / 664466* *Festnetzpreis 3,9 ct/min; Mobilfunkpreise höchstens 42 ct/min Agentur für Arbeit Bonn/Rhein-Sieg www.arbeitsagentur.de DIE WIRTSCHAFT MÄRZ 2013 „Muss sss nur noch kurz die Welt retten, …noch 148 Mails checken“, singt Tim Bendzko in einem seiner Songs. 148 Mails sind für viele Unternehmer banaler Alltag. Die Welt zu retten entpuppt sich als schwieriger. Daher schreckt der Aufwand für soziales, ökologisches und kulturelles Engagement den einen oder anderen ab. Doch es lohnt sich, mit der Rettung der Welt an der eigenen Unternehmenstür zu beginnen. Denn CSR zahlt sich aus. Das zeigen zehn gute Gründe für Unternehmensverantwortung: 1. Zukunft und Wettbewerbsvorteile sichern 2. Kosten senken und Effizienz steigern 3. Kunden leichter gewinnen und binden 4. Unternehmensfinanzierung leichter erhalten 5. Zukünftig weniger Steuern und Abgaben zahlen, mehr Fördermittel erhalten 6. Risiken verringern und Krisen vorbeugen 7. Image steigern 8. positives Betriebsklima führt zu motivierten Mitarbeitern sowie zu genügend Nachwuchs- und Fachkräften 9. Mehr Innovationen, bessere Produkte & Dienstleistungen 10. Unternehmen können entscheidend zur Lösung der akuten ökologischen, sozialen und kulturellen Probleme unserer Welt beitragen Nach: BetterRelations GbR, www.betterrelations.de 11 TITELTHEMA terstützt das Projekt. Mit Werner Vendel, Inhaber des Getränke-Service Vendel e.K., stößt bereits früh ein weiterer Unternehmer zur Projektgruppe. Doch die Initiatoren müssen einen Rückschlag hinnehmen. Die für das Schulfrühstück ausgewählte Hauptschule, mit der bereits viele Einzelheiten besprochen worden sind, winkt im letzten Moment ab. Schulfrühstück? Nein, doch nicht. beim IBesuch Gesundheitsamt Die Anne-Frank-Schule aus Bonn-Beuel hat weniger Scheu. „Viele Schüler haben richtig großen Hunger“, erzählt Melissa Fitak aus der 10b. „Ich arbeite am Kiosk. Wenn wir dort Sandwiches verkaufen, steht die Schlage durch die ganze Schule. Manche Kinder kaufen drei, vier oder sogar fünf Sandwiches.“ Melissa ist stellvertretende Schülersprecherin. Gemeinsam mit Schülersprecher Issa Elyassir stößt sie Ende 2012 zum Projektteam aus Schule, Caritas und Unternehmern, das sich in regelmäßigen Abständen trifft, um die Breakfast Lounge zu organisieren. Dank einer Marktanalyse der Schüler erfährt das Projektteam, dass die Hälfte der 225 Jugendlichen gern in der Schule frühstücken würde. André Schossier, Sozialpädagoge an der AnMichael ne-Frank-Schule, baut Pieck... eine Schülerfirma mit ... gehört mit zum Projekt15 Schülern auf, die team der Breakfast-Lounge spätere Frühstücksund ist Ihr IHK-Ansprechgruppe. Sie rechnen partner zum Thema „CSR“. aus, wie viel Brötchen, Tel.: 0228 2284-130, Wurst und Käse, Obst, E-Mail: Milch und Mineralwasser pro Frü[email protected] stückstag kosten. „Außerdem haben wir im Gesundheitsamt an einer Schulung zum Umgang mit Lebensmitteln teilgenommen“, sagt André Schossier. „Alle Schüler besitzen ein Gesundheitszeugnis.“ Bei Facebook haben sie ihre eigene Gruppe. für ISponsor Früchtetee gesucht Zu Beginn dieses Jahres nimmt das Projekt Fahrt auf. Das Projektteam sucht nach Sponsoren. Ein Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt. Wir machen den Weg frei. Unternehmer müssen vieles können. Ihr Antrieb ist dabei unsere Mission. Wir – die Volksbanken Raiffeisenbanken – begleiten Sie zuverlässig und kompetent bei Ihren unternehmerischen Herausforderungen. Mit unseren passgenauen Finanzierungslösungen sorgen wir dafür, dass Sie sich voll und ganz Ihrem Unternehmen widmen können. Was auch immer Sie antreibt, sprechen Sie einfach persönlich mit Ihrem Berater vor Ort oder gehen Sie online auf vr.de IHK_Kombi_West_185x128_VB_RB_Laden_schmeißen_2013_RZ.indd 1 Volksbanken Raiffeisenbanken 30.01.13 09:58 DIE WIRTSCHAFT MÄRZ 2013 12 TITELTHEMA Metzger, der wöchentlich ein Kilo Wurst spendet, ist bereits gefunden. Woher kommen Servietten und Früchtetee? Je detailreicher die Planung, desto konkreter die Fragen: Welche Bank ist bereit, das Projektkonto kostenlos zu führen? Wann ist der beste Zeitpunkt, um das Fernsehen einzuladen? Die Schüler entscheiden selbst, dass sie in der Mensa an Tischen frühstücken möchten, statt ihr Frühstück mitzunehmen und in der Klasse oder auf dem Schulhof zu verzehren. „Viele essen sonst allein vor dem Computer. Eine gemeinsame Mahlzeit kennen sie gar nicht“, sagt Issa Elyassir. „Deshalb finden wir die Idee, dass alle gemeinsam an Tischen sitzen, prima.“ Severine Kurz Real Estate Professionals Verantwortungsbewusst von Anfang an „Eine Stunde gegen den Hunger“ heißt eine Kampagne, mit der die Welthungerhilfe Spender dazu aufruft, eine Stunde ihrer Arbeits- oder Freizeit für Menschen in Not zu spenden. Severine Kurz, Inhaberin des Immobilienunternehmens Severine Kurz Real Estate Professionals, tat das gern. „Wir haben den Passanten auf dem Bonner Friedensplatz eine Stunde lang belegte Brötchen und selbstgebackenen Kuchen angeboten und dabei um Spenden gebeten“, erzählt die 30-jährige. Bei Nusskuchen, Tarte au Chocolat und Käse-Sahne-Torte kamen 224,84 Euro zusammen. Als Severine Kurz im Juli vergangenen Jahres mit ihrem Unternehmen an den Start ging, hatte sie bereits ein komplettes CSR-Konzept, das über Hilfe für Menschen in Not hinausgeht. „Um Ressourcen zu schonen, haben wir keine eigenen Geschäftsräume gemietet. Statt dessen sind wir Untermieter bei der Agentur Bonne Nouvelle Sozialkommunikation.“ Vier Mitarbeiter teilen sich zwei Schreibtische. Ein Bürobelegungsplan regelt, wer im Büro sitzt und wer vom Home Office aus arbeitet oder Kunden betreut. „Wir haben keine leerstehenden Büros und damit keine unnötigen Kosten. Statt DIE WIRTSCHAFT MÄRZ 2013 Das Konzept, Kontakte zu knüpfen und miteinander zu reden, geht auf. An einem der runden Tische am Fenster hat sich schnell ein Stammtisch gebildet. Die älteren Kinder erziehen die jüngeren. „Zieh erst mal deine Jacke aus“, sagt eines der großen Mädchen zu einem Fünftklässler. „Und dann ganz in Ruhe…“ Breakfast Lounge IDie soll Schule machen Noch ist die Breakfast Lounge in der Startphase. Die Caritas Stiftung Bonn wird den Anschub finanzieren und sich dann zurückziehen, Sponsoren sind gefragt. Wilfried Thünker hat seine Kunden bereits vor dem vergangenen Weihnachtsfest angeschrie- dessen entstehen Synergien. Die Agenturmitarbeiter empfehlen uns, sobald sie hören, dass einer ihrer Kunden eine Immobilie sucht.“ Beim Kauf das Druckers suchte Severine Kurz das energiesparsamste Gerät, das es auf dem Markt gibt. Das Siegel auf ihrem FSC-Papier bestätigt, dass das Papier aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammt. Zur Zeit ist die junge Unternehmerin auf der Suche nach neuen Räumen für den interkulturellen Mädchentreff „Azade“, der mehrsprachige Hausaufgabenbetreuung, Tanz- und Computerworkshops sowie Kochkurse für Mädchen und junge Frauen anbietet. „Am liebsten wäre uns ein Gebäude mit mehreren unterschiedlich großen Räumen sowie einem Garten oder Innenhof in der Bonner Altstadt“, sagt Severine Kurz. „Wir hoffen sehr, dass sich jemand bei uns meldet, der „Azade“ eine neue Bleibe geben kann.“ www.we-love-the-built-environment.com Bei der Aktion „1 Stunde gegen den Hunger“ sammelte Severine Kurz mit ihrem Team 224,84 Euro. 13 TITELTHEMA ben und statt Geschenken um Spenden für die Breakfast Lounge gebeten. „Gleich am nächsten Tag riefen zwei Ärzte an und wollten die Nummer des Spendenkontos wissen.“ Wenn die Breakfast Lounge richtig angelaufen ist, soll das Thema in den Unterricht eingebaut werden. Die IHK bietet an, dass ein Existenzgründungsberater zu den Schülern kommt, um mit ihnen einen Businessplan zu erstellen. Außerdem rechnen die Initiatoren damit, dass das Beispiel Schule macht. „Ein Pilotprojekt ist immer wichtig. Sobald das irgendwo läuft, kommen Anfragen von anderen Schulen, die ebenfalls Interesse haben“, weiß Schulleiter Rolf Cramer. Ursula Katthöfer, freie Journalistin, Bonn CSR-Modellregion Bonn/Rhein-Sieg Beim Engagement für CSR-Projekte hat die IHK Bonn/Rhein-Sieg eine Vorreiterrolle übernommen. „CSR ist Teil des Risikomanagements und der Zukunftssicherung“, sagt IHK-Pressesprecher Michael Pieck. „Deshalb bieten wir unseren Mitgliedsunternehmen konkrete Möglichkeiten, sich zu CSR beraten zu lassen und sich zu vernetzen.“ Bonn/Rhein-Sieg wirkt als Modellregion über die Grenzen des Kammerbezirks hinaus. Anfragen zum Beipiel aus Köln, Koblenz und Aachen zeigen, dass in der gesamten Region ein Bewusstseinswandel stattfindet. Das Interesse an verantwortungsbewusstem wirtschaftlichen Handeln nimmt zu, das Netzwerk wächst. CSR-Engagement der IHK Bonn/Rhein-Sieg Marktplatz Gute Geschäfte CSR-Frühstück Beschreibung Forum, bei dem Unternehmen und Vereine / NGOs Kooperationen verabreden. Von Unternehmen für Unternehmen Gastgeber ist jeweils ein Unternehmen aus der Region, das seine CSR-Strategie vorstellt. Unternehmen bieten Sachleistungen, Mitarbeitereinsatz oder Fachkenntnisse. Möglichkeit zum Netzwerken. Seit Februar 2010 monatliche Veranstaltungen mit max. 40 Teilnehmern Organisationen bieten Gegenleistung. Gutes für Vereine Kostenfreie Veranstaltungen für Vereine und NGOs Experten aus der Wirtschaft beraten Netzwerk aus Stiftungen, Verbänden, Vereinen, NGOs und der Wirtschaft Geld fließt nicht. 2012 = 10 Veranstaltungen im Jahr mit bis zu 50 Teilnehmern CSR-Initiative Rheinland Plattform zu Information und Vernetzung Projekte zu CSR-Leitlinien, IHK-Siegel Webseite, Workshops, CSR-Sprechstunde CSR-Potenzialberatung Gefördert durch den Europäischen Sozialfonds Kooperationspartner Bonne Nouvelle Sozialkommunikation Diverse Kanzlei Balzer Kühne Lang; Bach: Beratung & Mehr BetterRelations GmbH und HelpDirect e.V. Nächster Termin 20. März 2013, Deutsche Bank 20. September 2013, Bonn, Altes Rathaus Zwei Infoveranstaltungen in 2013 22. März - Workshop KMU 15. April Workshop NGO Webadresse www.ihk-bonn.de Webcode 2057 www.ihk-bonn.de | Webcode 551 / www.gutegeschaefte-bonn.de www.ihk-bonn.de Webcode 2082 www.csr-rheinland.de Kostenfreie CSR-Workshops der IHK Bonn/Rhein-Sieg für Unternehmen und Organisationen Unternehmen und Organisationen können von Aktionen der CSR Initiative Rheinland profitieren. So findet monatlich in der IHK eine CSR-Sprechstunde statt. Die nächsten Termine sind Montag, 18. März, 15. April, 13. Mai, 17. Juni, jeweils 10 bis 12 Uhr, im Sitzungszimmer 1.06. Für Unternehmen wird ferner monatlich ein kostenfreies Praxisseminar mit dem Titel „Unternehmenserfolg durch Nachhaltigkeit und Verantwortung“ angeboten. Die nächsten Workshops finden am Freitag, 22. März, 19. April, 17. Mai und 21. Juni, jeweils 10 bis 14 Uhr, in der IHK. Als Entsprechung für gemeinnützige Organisationen und Vereine findet monatlich ein kostenfreier Workshop „Erfolgreich Unternehmenspartnerschaften abschließen und managen - dank CSR“ statt. Nächste Termine sind Montag, 15. April, 13. Mai und 17. Juni, 14 bis 18 Uhr, in der intra bonn gemeinnützige GmbH, Joachimstraße 10, 53113 Bonn. Weitere Infos und Anmeldung: Michael Pieck, Telefon 0228 2284-130, E-Mail: [email protected], oder unter http://blog.csr-rheinland.de/termine/ DIE WIRTSCHAFT MÄRZ 2013 14 TITELTHEMA der Straße. Sicher gehören auch exotische Früchte wie Mangos und Papayas ins Sortiment. Doch ein großer Teil der zehn Millionen Kilo an Obst, Gemüse, Salaten und Kräutern, die das Unternehmen jährlich umschlägt, kommt von Bauern aus der Region. Das honorieren die Kunden, zu denen Hotels und Gastronomie, Großkantinen, Altenheime, Krankenhäuser und der Lebensmitteleinzelhandel gehören. So lassen die Hotelköche sich den Saisonkalender kommen, um ihre Menüs zu planen. Einige Hotels vergewissern sich, dass die Produkte tatsächlich aus der Region stammen. „Wir stellen fest, dass die Nachfrage nach regionalen Produkten steigt“, sagt Prokurist Oliver Masche. „Das liegt auch daran, dass in den vergangenen Jahren das Bewusstsein für eine frische, hochwertige Küche zugenommen hat.“ Allein 50 verschiedene Kressesorten bietet Abels Früchte Welt inzwischen an. Dabei geht Heinz-Egon Abels öffentlich sehr zurückhaltend mit seinem Verantwortungsbewusstsein um. Die Photovoltaikanlage auf dem Dach des Lagerund Verwaltungsgebäudes erwähnt er nur beiläufig. Das Unternehmen liefert Strom aus Sonnenenergie ins Netz. Andererseits benötigt es selbst viel Energie, um die Lagerhallen auf Kühlschranktemperatur zu halten und zu beleuchten. Kinderbild IEin aus Kalk Abels Früchte Welt GmbH Spenden Obst an den Kalker Mittagstisch e.V.: Prokurist Oliver Masche und Geschäftsführer Heinz-Egon Abels (v.l.). Vorrang für das Vorgebirge Im April kommen die ersten Pflücksalate. Dann wird der Spargel geerntet, gefolgt von den Erdbeeren. „Wir legen großen Wert darauf, mit Produkten aus der Region zu handeln“, sagt Heinz-Egon Abels, geschäftsführender Gesellschafter der Abels Früchte Welt GmbH. „Erst wenn der Frühjahrs-Salat im Vorgebirge verhagelt ist, sehen wir uns nach weiter entfernten Produzenten um.“ Der Obst- und Gemüsegroßhandel Abels Früchte Welt aus Bonn denkt und handelt ökologisch verantwortungsbewusst. Global betrachtet ist dies ein kleiner Schritt im Kampf gegen den Klimawandel. Für das Unternehmen mit mehr als hundert Mitarbeitern hingegen ist es ein Gewinn: Die kurzen Wege halten die Transportkosten relativ niedrig, die empfindliche Ware verdirbt nicht auf DIE WIRTSCHAFT MÄRZ 2013 Ein- bis zweimal in der Woche fährt ein Lastwagen der Abels Früchte Welt nach Köln-Kalk. Hier wird kein Sternekoch beliefert, sondern der Verein Kalker Mittagstisch e.V. „Dieser Verein hat sich 2009 gegründet, um Kindern zu helfen, die zu Hause kein warmes Essen bekommen“, erzählt Heinz-Egon Abels. Das Unternehmen spendet den Kindern Obst, das sie gut von der Hand essen können: Bananen, Äpfel, Birnen, Clementinen. Der Kontakt kam über den Kölner Verein villavita Chancen e.V. zustande. Ziel dieses Vereins ist, Kindern mit Lernstörungen, die aus finanziell weniger gut gestellten Familien stammen, zu helfen. HeinzEgon Abels ist Mitglied des Vorstands. Die Idee des Mittagstisches würde er gern nach Bonn/Rhein-Sieg importieren. „Wir möchten einen Anschub geben“, sagt er. „Wer helfen möchte, fragt am besten zuerst, wo Bedarf ist. Danach ergibt sich vieles von selbst, wie das Beispiel von villavita Chancen e.V. zeigt.“ Kürzlich traf ein Bild bei Abels Früchte Welt ein, das die Kinder vom Kalker Mittagstisch zum Dank gemalt hatten. Auch Fotos vom gemeinsamen Mittagessen der Kinder wurden im Büro herumgereicht und interessiert betrachtet. Heinz-Egon Abels: „Für meine Mitarbeiter und mich ist es schön zu sehen, wie und wo wir helfen können.“ www.abelsfruechtewelt.de