Der orangefarbene Pickup zieht Blicke auf sich

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Der orangefarbene Pickup zieht Blicke auf sich
Der orangefarbene Pickup zieht Blicke auf sich
DAUERTEST 100 000 km mit dem Ford Ranger 3.2 TDCi DoKa Wildtrak
Agil geht anders.
Aber auch auf kurvigen Landstraßen hob
der Pickup die Laune
Fotos: E. Fleischmann, L. Willgalis, Redaktion, Quickpic
F
erdinand war traurig, als
der Dauertest beendet
war. „Besuchst du uns
jetzt echt nie mehr mit
dem coolen Pickup? Nie mehr?“
– Zehnjährige Jungs sind so herrlich unverdorben. Wissen noch
nicht viel von sozialer Verantwortung und political correct-
42 AUTO BILD ALLRAD | Nr. 7 · Juli 2015
ness. Deshalb finden sie ein polarisierendes Auto wie den Ford
Ranger einfach nur cool. Ein
Wagen wie ein Westernheld. Wie
Charles Bronson. Wenn er mit
der kellertiefen Synchronstimme
von Michael Chevalier sagt:
„Lass uns nach Las Vegas reiten,
die Sonne putzen!“
Natürlich gibt es Menschen,
die finden das Zitat, das eigentlich gar nicht aus einem Bronson-Western stammt, sondern
aus einem längst vergessenen
Udo-Lindenberg-Song, nicht
mehr zeitgemäß. Die fahren
dann Kleinwagen mit Dreizylinder. Und schütteln verständnis-
los den Kopf, wenn jemand 11,6
Quadratmeter Pickup durch den
Stadtverkehr bugsiert – und dabei feststellt, dass deutsche Parkbuchten und Parkhäuser irgendwie viel zu eng sind. Sie vergessen
dabei, dass der Autokauf keineswegs nur eine Sache des Verstandes ist. Ist er nämlich nicht.
Ein Truck zum
Sonne Putzen
Ein Auto aus afrikanischer Produktion
– kann man so etwas kaufen? Der
Ford Ranger Wildtrak bewies im
Dauertest: Ja, das kann man
durchaus. Und man kann viel Spaß
damit haben – abseits aller
Diskussionen über Effizienz und
sportliches Kurvenhandling
Live dabei: die Produktion
Seit 2012, zum Start der aktuellen, sechsten Generation – intern T6 genannt –, werden alle Ford Ranger für den europäischen Markt nicht mehr in Thailand, sondern in Südafrika gebaut. In einer blitzsauberen, komplett neu eingerichteten Fabrik bei Pretoria. Der Automatisierungsgrad ist geringer als in
den meisten europäischen Ford-Werken; die Werker sind hoch
motiviert – und stolz, dass ihre Produkte auch im anspruchsvollen Europa verkauft werden. AUTO BILD ALLRAD-Redakteur
Thomas Rönnberg war zwei Tage einer von ihnen, konnte die
Produktion des Dauertestwagens vor Ort Schritt für Schritt
mitverfolgen – und durfte auch selbst Hand anlegen
Sondern auch eine des Gefühls.
Man muss ein Auto mögen.
Unsere eigene Bindung zu
diesem orangeroten Ford Ranger
Wildtrak begann schon, bevor
wir den ersten Meter damit fahren konnten. Im „Silverton Plant“
in der südafrikanischen Hauptstadt Pretoria. In diesem Ford-
Werk werden alle Ranger der
aktuellen Generation gebaut, die
nach Europa exportiert werden.
Auch unser Dauertestwagen.
Und wir waren dabei, durften
sogar selbst Hand anlegen. Die
Karosserie auf dem Rahmen festschrauben; den Armaturenträger
einfädeln; die rechte Blattfeder
montieren; und die ersten Meter
aus der Werkshalle herausfahren. Das verbindet. Auch wenn
man als Autotester eigentlich
immer emotionslos Plus und Minus abwägen, Messwerte vergleichen, Punkte kalkulieren muss.
Doch mit dem Denken in
diesen deutschen Kategorien
kommt man einem Pickup nicht
bei. Der Großteil der in weltweit
drei Werken gebauten Ranger
geht in andere Märkte: Wo es viel
wichtiger ist, dass der Truck jahrelange Überladung und Misshandlung verkraftet, als dass
man hier noch ein paar Kilo Gewicht wegknausert und dort
AUTO BILD ALLRAD | Nr. 7 · Juli 2015  43
DAUERTEST 100 000 km mit dem Ford Ranger 3.2 TDCi DoKa Wildtrak
Makellos: Sitzbezüge und Polsterung
präsentieren sich nach Testabschluss
noch quasi im Neuzustand. Die bequemen, aber schweißtreibenden Möbel
erwiesen sich als langstreckentauglich
Das Schleppen von Anhängern gehört zu den Lieblingshobbys des
Ranger. Den kleinen Autotransporter spürt er scheinbar kaum, drei
Tonnen zieht er ohne Anstrengung
Die robusten, einfach abwischbaren
Kunststoffoberflächen überstanden
den Dauertest ohne sichtbare Abnutzung; die Bedienung ist klar,
übersichtlich und großteils logisch
Frisch im Dauertestfuhrpark, durfte der Ford mit zu unserem Wintertest. Mit seiner einfachen, aber wirksamen Allradtechnik fuhr er auf der
Skipiste allen anderen davon
noch ein bisschen mehr Abrollkomfort herbeifedert.
Gut, überladen haben wir den
Ranger im Dauertest eigentlich
nie – und sind auch nie durch
tieferes Wasser als die erlaubten
80 Zentimeter gewatet. Doch dafür musste der Pickup oft etwas
tun, wofür er eigentlich gar nicht
gedacht ist: über deutsche Autobahnen hetzen. Dabei dreht der
großkolbige Fünfzylinder bei
Höchstgeschwindigkeit schon
10 % über Nenndrehzahl; so gesehen ist es gut, dass der Ranger
bei echten 180 km/h abregelt.
Manchen jüngeren Redakteuren des Verlages war das zu langsam. Für lange Autobahnetappen nahmen sie lieber etwas
Schnelleres. So ein Pickup ist
eben nicht für jeden das Richtige. Freilich, anfangs war die Begeisterung groß über die „coole
Karre“. Und wenn mal eine Gefriertruhe zu transportieren war,
ein Auto oder ein Boot zu trailern oder auch nur der herbstli-
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Für den Großgerätekauf
war der Ford beliebt …
che Baumschnitt wegzubringen:
Da griff jeder sofort gern zum
Ford-Schlüssel. Aber wenn man
abends noch in die Stadt wollte
Mit der Abstimmung der aus dem
Sportwagen Mustang übernommenen, zu eng gestuften Sechsgangautomatik haben sich die Entwickler
offenbar nicht lange aufgehalten
oder schnell zum Rennen an den
Ring oder zu viert zur Messe
nach Frankfurt: Da blieb die Euphorie überschaubar.
Und das lag nicht daran, dass
Tankstellenbesuche besonders
häufig oder besonders teuer wären. Freilich, ein Langzeit-Testverbrauch von 10,5 l/100 km ist
nicht von Pappe; aber andererseits doch weit entfernt von
dem, was Leute unterstellen, die
Die silberfarbene Kontrastlackierung an der Frontschürze überstand den massiven Streusalz- und Splittbeschuss zweier
bayerischer Winter nicht ohne Abplatzungen
Die Eberspächer-Standheizung wärmte zuverlässig den Motor vor – falls man es geschafft hatte, sich durch
die Programmier-Menüs in Winzigschrift zu klicken. Im Innenraum wird es dabei aber nur warm, wenn man
vor dem Abstellen des Wagens penibel die mehrstufige Vorkonditionierungs-Prozedur einhält
Der nachlässige Korrosionsschutz der ersten Serie ist Ford bekannt; es gibt im Rahmen der Kulanz Nachbesserung. Der Rost
ist aber nur ein kosmetisches Problem
Von echten Pannen
blieb der Ranger während der 100 000 Kilometer verschont.
Einzig ein Kurzschluss
im Standheizungskabel zwang ihn außer
Plan in die Werkstatt
Wartung · Reparaturen · Kosten
19 326 km
34 216 km
63 639 km
92 339 km
96 718 km
Heizung/Standheizungsfunktion überprüft
Wartung 30 000 km; Autohaus Schlosser, Bad Wiessee; Stundensatz 77,35 € inkl. MwSt.; inkl. Reifen
ummontieren (128,71 €)
Wartung 60 000 km; Autohaus Schlosser, Bad Wiessee; Stundensatz 77,35 € inkl MwSt.; inkl. Reifen ummontieren (136,95 €); Bremsscheiben und Bremsklötze vorn gewechselt (763,71 €)
Wartung 90 000 km; Autohaus Schlosser, Bad Wiessee; Stundensatz 77,35 € inkl. MwSt.
Heizgebläse/Standheizung instandgesetzt
Wartungskosten im Dauertest
den Ranger mit einem amerikanischen V8-Fullsize-Truck verwechseln. Interessant übrigens:
Der Ford war das erste Dauertestauto, bei dem der echte Praxisverbrauch nur minimal über
dem Normverbrauch (10,4 l/100
km; später korrigiert auf 10,0 l/
100 km) liegt. Üblicherweise genehmigen sich Autos ja im wirklichen Leben mindestens 10 bis
20 Prozent mehr als im Labor.
(Garantie)
466,35 €
1430,73 €
417,55 €
(Kulanz)
2314,63 €
Um leidlich sparsam zu fahren, muss man allerdings der
nicht wirklich liebevoll abgestimmten Automatik manuell
... für die abendliche
Innenstadt-Tour weniger
unter die Arme greifen. Speziell
bei Autobahnfahrten mit mäßigen Geschwindigkeiten neigt der
sechsstufige Wandlerautomat
Reifenwechsel: Die werksseitig aufgezogenen Conti-Sommerreifen und die jeweils im
Winter montierten Nokian Hakkapeliitta überstanden die 100 000 km mit Restprofil
dazu, jede Gaspedalbewegung
als Rückschaltbefehl misszuverstehen: Man ist eh schon mit
Drehzahlen jenseits der maximalen Zugkraft unterwegs; und
dann schaltet die Automatik
auch noch sinnlos zurück und
lässt den armen Diesel weit über
die Nenndrehzahl hinaus drehen
– wo die Leistung schon wieder
abfällt und das nette Fünfzylindergrollen einem angestrengten
Brummen Platz macht. Da ist
man froh, den sechsten Gang per
Handschaltmodus festhalten zu
können – um endlich das kernige Drehmoment von fetten 470
Nm zu nutzen. Und so mit
durchaus akzeptablen Verbräuchen zügig voranzukommen.
Also setzt man lieber den Tempomat bei 150 oder 160, schaltet
manuell in den sechsten Gang
und rollt entspannt dahin – auf
AUTO BILD ALLRAD | Nr. 7 · Juli 2015  45
DAUERTEST 100 000 km mit dem Ford Ranger 3.2 TDCi DoKa Wildtrak
verschlissenen Autobahnen gelegentlich geschüttelt von der
robusten Federung.
Von echten Pannen blieb der
Ford verschont. Anfangs schien
die werksseitig nachgerüstete
Standheizung ihren Dienst gelegentlich zu versagen; der Wagen
ging noch einmal zurück zu Ford
Köln. Ein Fehler konnte nicht
gefunden werden – die schein-
bare Nichtfunktion, bei der die
Heizung zwar den Motor brav
vorwärmte, aber nur stumpf
Kaltluft im Innenraum umwälzte, lag tatsächlich daran, dass
jeweils die Vorkonditionierung
nicht mit der gebührenden Sorgfalt und in der richtigen Reihenfolge erfolgte. Dazu ist jeweils
vor dem Abstellen des Motors
die Temperatur auf Maximum
und der Luftverteilungsregler auf auf „kalt“ gestellt wird, unab„Defroster“ zu stellen. Passiert hängig von der Außen- und Indas erst nach dem Motorstopp, nentemperatur.
geht die Klimasteuerung nach
Der einzige außerplanmäßige
Werkstattaufenthalt geht letztPannen blieben aus auf lich ebenfalls auf das Konto der
den 100 000 Kilometern Standheizung. Da war, im tiefen
Winter kurz vor dem Ende der
dem Abstellen in einen kuriosen 100 000er-Distanz, das Heizge(und vollkommen sinnfreien) bläse ausgefallen – und ohne
Ruhemodus, in dem die Heizung Gebläse lieferte auch die norma-
Abmessungen
Geländewerte/Gewichte
Alle Maße in Millimetern
Innenbreite v/h: 1520/1475
Verschränkungsindex: 78 %
965
625
935-1
890
-
625
460
360
495
Reifen:
Continental
865
28°
CrossContact LX
24° Rampenwinkel
26°
Radstand 3220 / Länge 5351
Breite: 1850
Wattiefe: 800 mm
Verschr. 250 mm
865 Ladekante
Spurweite: 1560/1560
0
113
1455
620-880
000
Bodenfreiheit: 220
Höhe: 1821
Ford
Ranger
54
%
46
%
Leergewicht
2372 kg
828 kg
Der Ford Ranger ist der stattlichste aller seine Konkurrenten. Das kommt dem Platz ße, die robuste Bauweise und die opulente an der Karosserie blieb aus; aber am Rahhierzulande über den normalen Handel er- zugute – in der Doppelkabine lassen sich Ausstattung der Wildtrak-Version schlagen men, an Anbauteilen und Blattfedern zeighältlichen Pickups – rund 10 cm länger als vier Erwachsene gut unterbringen. Die Grö- sich natürlich in hohem Gewicht nieder. Rost ten sich bald rostrote Spuren.
1
2
3
4
5
PS
285
230
185
150
115
80
45
10,4 l
1
2
3
4
Ackergaul de luxe
10,5 l
15
1000
10
750
5
500
0
5
762 km
kW
175
150
125
100
75
50
25
Verbrauch
Drehzahl (1000/min)
Test gesamt
Nm
550
500
450
400
350
300
250
Leistung
Drehzahl (1000/min)
ECE-Norm
Drehmoment
250
Auch beim Hubraum liegt der Ford an der
Ein echter Nutzfahrzeugmotor: Hohe
Selten, dass der Praxisverbrauch kaum
Der Fünfzylinder ist, trotz modernster
Spitze des Angebots. Sein Drehmoment wird Drehzahlen mag der Fünfzylinder nicht. über der Normangabe liegt. Die wurde in- Common-Rail-Technik, ein Diesel der alten
nicht nur per Ladedruck eingeblasen.
Schade, dass die Automatik das nicht weiß. zwischen aber auf 10,0 l/100 km korrigiert. Schule: rau, herzlich, niedrig ausgebeutet.
Innengeräusche
100 km/h
Zwischenspurt
60–100 km/h mit Kickdown
6,6 s
65 dB (A)
50
60
70
90 0
80
72 dB (A)
60
5
10
15
20
80–120 km/h mit Kickdown
130 km/h
50
Beschleunigung
in Sekunden
9,1 s
70
80
90 0
5
10
15
20 0
Norm-CO2-Ausstoß
0–100 km/h
11,5 s
0–130 km/h
20,6 s
0–160 km/h
40,7 s
10
20
30
265 g/km
0
100
200
300
400
Höchstgeschwindigkeit
180 km/h (3275/min; abgeregelt)
40 160
170
180
190
200
Der Fünfzylinder klingt angenehm; bei
Überholen geht dem 3.2 TDCi flott von der
Pickups sind nie Autos für Raser – erst
Die eng gestufte Automatik und die kurhohen Drehzahlen aber eher kernig als sei- Hand. Aber willigeres Hochschalten des Au- recht nicht der Ranger. Er zieht eher wie ze Endübersetzung sind gut fürs Durchkomdig. Die Windgeräusche bleiben dezent.
tomaten würde sich souveräner anfühlen. ein Ochse – weniger wie ein Rennpferd.
men – Temporekorde bricht man so nicht.
Bremsweg aus 100 km/h
in Metern
kalt
41,1 m
warm
41,4 m
35
36
37
38
39
40
41
42
43
www.euroncap.com
44
Die große Masse des Ranger will erstmal verzögert sein. Das glückt der gemischten
Bremsanlage mit ihren Hinterachs-Trommeln auf akzeptabler Distanz – und sie hält gut
durch. Lob verdienen Bremswege deutlich jenseits der 40 m heute aber nicht mehr.
46 AUTO BILD ALLRAD | Nr. 7 · Juli 2015
NCAP-Crashtest
Beifahrer
Fahrer
Seitenaufprall
Gesamtbewertung
Insassenschutz
Kindersicherheit
Fußgängerschutz
Assistenzsysteme
‡ = kein Verletzungsrisiko ‡ = sehr geringes Verletzungsrisiko ‡ = geringes Verletzungsrisiko
‡ = mittleres Verletzungsrisiko ‡ = hohes Verletzungsrisiko ‡ = sehr hohes Verletzungsrisiko
11111
96 %
86 %
81 %
71 %
le Fahrzeugheizung so gut wie
keine Warmluft. Die gründliche
Überprüfung zeigte: Die Isolierung des ungünstig verlegten
Kabelstrangs des Heizgerätes
hatte sich im Laufe der Zeit
durchgescheuert; das führte zu
einem Kurzschluss, der – zunächst nur sporadisch, dann
dauerhaft – den Gebläseausfall
nach sich zog.
Technische Daten
Motor
Einbaulage
Ventile / Nockenwellenantrieb
Einspritzung
Hubraum
Leistung bei 1/min
Drehmoment bei 1/min
Drehzahl bei 130 km/h
2000/min im 1. Gang =
Radaufhängung vorn
Radaufhängung hinten
Lenkung
Allradantrieb
Kraftverteilung vorn:hinten
Traktionshilfen
Getriebe
Übersetzung
Verteilergetriebe
Karosserie
Bremsen vorn / hinten
Testwagenbereifung
Serienbereifung
Tankvolumen / Kraftstoff
Anhängelast gebremst / ungebr.
Wendekreis links / rechts
Im übrigen offenbarten die
Wartungsarbeiten nichts Ungewöhnliches. Obwohl der Ranger
angenehmerweise nur alle 30 000
einmal Öl nachfüllen: ein Zeichen für die eiserne Gesundheit
des niedrig ausgebeuteten Dieselmotors; und natürlich auch
eine Folge geringer Ölbelastung
Große Ölwechselmenge, aufgrund der riesigen Ölfüllmenvon 9,8 Litern. Dass die Rechteure Bremsenwartung ge
nung für die 60 000er-Inspektion
km oder alle zwei Jahre eine ungewöhnlich hoch ausfiel, lag
Wartung braucht, mussten wir am fälligen Wechsel der vordezwischen den Intervallen nicht ren Bremsen: Sie hatten zu rub-
beln begonnen – an sich kein
Grund zur Klage nach 63 000 km;
doch mit einem Brutto-Materialpreis von 695 Euro für Scheiben und Beläge kein Schnäppchen. Die übrigen Wartungskosten lagen im überschaubaren
Rahmen, sodass sich, auch
durch die langen Inspektionsintervalle, verträgliche Wartungskosten von 2,3 Cent/km ergaben.
Ranger 3.2 TDCi Aut.
5-Zyl.-Reihe, Turbodiesel
vorn längs
4 / Kette
direkt, Common Rail
3198 cm3
147 kW (200 PS) / 3000
470 Nm / 1500–2750
2375/min
7,4 km/h
Einzelrad, Schraubenfedern
Starrachse, Blattfedern
Zahnstange, hydraul. Servo
Hinterradantrieb; Frontantrieb
während der Fahrt zuschaltbar
0:100 oder 50:50
elektron. Bremseneingriff v. u. h.
6-Stufen-Wandlerautomatik
I: 4,17; II: 2,34; III: 1,52;
IV: 1,14; V: 0,87; VI: 0,69;
R: 3,40; Achsen: 3,73
high: 1,00; low: 2,48
Leiterrahmen; Stahlblech
innenbel. Scheiben / Trommeln
265/60 R 18
265/60 R 18
80 l / Diesel
3500 / 750 kg
13,4 / 13,2 m
Betriebskosten
Abgas- / Steuerklasse
Steuern pro Jahr
Versich.klassen HPF / VK / TK
Werkstattintervalle
Lkw Euro 5 / Pkw Diesel
644 Euro
Lkw bis 1 to Nutzlast
30 000 / 2 Jahre
Ab ins Gelände? – Nichts lieber als das.
Robuste Bauweise und zuverlässige
Technik eignen sich da bestens
3 Jahre oder 100 000 km
12 Jahre
3 Jahre
FAZIT
Garantien
Technik
Durchrostung
Mobilität
Preise
Modell
ABS / ESP / Airbags
Automatikgetriebe / Tempomat
Klimaautomatik
18-Zoll-Aluräder
Notrad / vollwertiges Ersatzrad
Sitzheizung / Lederlenkrad
el. Sitzeinstellung li. u. re. / Ledersitze
Radio / Bluetooth-Freisprecher / Navi
Lichtsensor / Regensensor
el. klappb. Spiegel / Zugg. schlüssellos
Parkhilfe v.+h. / Rückkamera
Metalliclack
Preis Wildtrak Autom.
Ranger Wildtrak Doppelkabine
S/S/7
1785 Euro / S
S
S
N/S
S/S
S u. N / S
S/S/S
S/S
S/N
S/S
595 Euro
43 494 Euro
Gesamtwertung:
11115
Ja, ich gestehe: Ich mochte den großen
Ford. Auch wenn es komfortablere,
schnellere, sparsamere Autos gibt – er
ist einfach ein guter Kumpel. Ehrlich,
verlässlich, robust. Egal, was man mit
ihm vorhat, nichts nimmt er krumm.
Und für einen Pickup bietet er respektable Alltags- und Reisequalitäten. Ein
Auto, mit dem ich sofort auf Weltreise
gehen würde.
[Thomas Rönnberg]
Natürlich gibt’s handlichere
und komfortablere Autos. Aber nur
wenige, die so das Herz ansprechen
• kräftiger, angenehm klingender
Fünfzylindermotor
• robuste Bauweise
• handfester, ehrlicher Charakter
• Automatik-Abstimmung mäßig
• eingeschränkt citytauglich
• hohe Kfz-Steuer-Belastung
• teils ruppiger Federungskomfort
AUTO BILD ALLRAD | Nr. 7 · Juli 2015 47