Aids – Entstehung, Krankheitsbild, Auswirkungen und
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Aids – Entstehung, Krankheitsbild, Auswirkungen und
Maria Sibylla Merian-Gesamtschule Michelle Pulver Aids – Entstehung, Krankheitsbild, Auswirkungen und chemotherapeutische Behandlungsmöglichkeiten unter besonderer Berücksichtigung neuer molekulargenetischer Verfahren Facharbeit im Leistungskurs Biologie betreut von Frau Görges 12. Jahrgang Schuljahr 2016 Vorwort Eine Facharbeit über AIDS in dem Fach Biologie ist vielleicht nicht die originellste Idee, dennoch fand ich dieses Thema für mich persönlich am geeignetsten. Viele Menschen, auch in meiner Umgebung, haben ein falsches Bild von dieser sehr ernst zu nehmenden Krankheit und entwickeln infolgedessen Vorurteile gegenüber Betroffenen oder verbreiten sogar falsche Informationen. Genau dies möchte ich mit meiner Facharbeit verhindern. Sie soll als eine Art Aufklärung über AIDS fungieren und den Leuten helfen, indem sie ihnen das Bild aus dem Kopf drängt, welches viele Menschen in sich tragen wenn sie den Begriff AIDS hören. Denn nicht nur Betroffene sind krank, sondern die Angst vor AIDS kann Gesunde krank machen. Viele verbinden mit AIDS die Begriffe Sexualität, Krankheit, Drogen und Tod. Diese Kombination, welche aus diesen Begriffen und dem prekären Verhältnis der Gesellschaft zu Minderheiten und Randgruppen gebildet wird, kann aber sehr beunruhigend und gefährlich werden. Denn keine Krankheit hat in den letzten Jahren mehr Aufsehen in der Öffentlichkeit erregt, als diese. Inhaltsverzeichnis Vorwort Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung S.1 2. Entstehung von AIDS S.1-2 2. 2 Entstehung von HIV S.2-3 3. Der Infektionsverlauf und das Krankheitsbild S.3-4 4. Ursachen für eine Infektion und Schutzmöglichkeiten S.4-5 5. AIDS als behandelbare oder sogar heilbare Krankheit S.5 6. HIV- Therapie mit Hilfe von antiretroviralen Medikamenten S.6 7. Neben- und Wechselwirkungen der Therapie S.6 8. Genom - Editierung bei der Behandlung von AIDS S.6-8 9. Auswirkungen von genetischen Modifikationen des Erbgutes S.8 10. Forschung S.9-10 11. Persönliches Schlusswort S.10-11 12. Literaturverzeichnis S.12-13 13. Eigenständigkeitserklärung S.14 14. Anhang Begriffserklärungen S.15 15. Anhang Bilder S.16 1. Einleitung In meiner Facharbeit thematisiere ich die Krankheit AIDS. Genauer werde ich auf die Bereiche der Entstehung der Krankheit, dem Infektionsverlauf und deren Auswirkungen, neue und bereits angewandte Methoden zur Behandlung und auch auf die Ursachen und Schutzmöglichkeiten eingehen. 2. Entstehung von AIDS AIDS (aquired immunodeficiency syndrome) beschreibt ein erworbenes Immunschwächesyndrom, welches durch die Infektion mit dem menschlichen Immunschwächevirus HIV (human immunodeficiency virus) ausgelöst wird. Wortwörtlich bedeutet AIDS auf deutsch „ Erworbener Immundefekt“. Durch die Infektion mit dem Virus werden Zellen angegriffen, die für die körper-eigene Abwehr dienen. Diese sind dann jedoch nicht mehr in der Lage den Körper vor Infektionen zu schützen, also ihre Abwehrfunktion auszuführen und werden letztendlich vollkommen zerstört. Auch wenn der Körper nach einiger Zeit wieder Abwehrstoffe produziert, kann das Virus nicht mehr bekämpft werden. Bis zu dem vollkommen Zusammenbruch des Immunsystems bleibt dem Betroffenen nur noch eine begrenzte Zeit. (vgl. Q1,Dobler, Gerahrd, Netdoktor.de; Q3, Häcker, Bärbel, Immunologie für Dummies, Seite 257259; Q4, Keser, R., Was ist AIDS?) Seinen Ursprung soll AIDS in Äquatorialafrika durch einen dort lebenden Schimpansen haben. Die Affen sind wohl Träger des HIV-ähnlichen Virus „SimianImmunschwäche-Virus“ (SIV), der durch biochemische Techniken analysiert werden sollte. Jedoch ist eine genetische Verwandtschaft der beiden Viren nicht bewiesen. (vgl. Q6, Mason, Barry, Ursprung des Aidsvirus) 1979 wurde erstmals in der Karibik und in den Vereinigten Staaten eine epidemische Krankheit auffällig. Sie verbreitete sich weiter nach New York und San Francisco, wo auffällig viele Homosexuelle erkrankten. Von dort aus gelangte sie auch auf andere Kontinenten und S.1 infizierte nicht nur Homosexuelle, sondern auch Hetero - und Bisexuelle. (vgl. Q6, Mason, Barry, Ursprung des Aidsvirus) 2. 2 Entstehung von HIV HIV (human immunodeficiency virus) ist ein erworbener Virus, der die Krankheit AIDS auslösen kann. Nach ersten Entdeckungen wurden zwei Retrovirenarten (siehe Begriffserklärungen) isoliert und identifiziert, welche in T-Helferzellen wuchsen und als HIV-1 bzw. HIV-2 bezeichnet wurden. Der Unterschied zwischen den Viren liegt darin, dass HIV-1 weltweit verbreitet ist, HIV-2 dagegen hauptsächlich in Westafrika. (vgl. Q3, Häcker, Bärbel, Immunologie für Dummies, S.257 ) Bei nicht HIVInfizierten werden fremde Organismen, wie z.B. ein Virus der in den Körper eingedrungen ist, durch weiße Blutkörperchen und Antikörper angegriffen und zerstört. Bestimmte weiße Blutkörperchen, die THelferzellen (CD4- Lymphozyten), koordinieren die Immunantwort. Genau diese sind das Hauptangriffsziel der HIV- Viren. Das CD4- Molekül ist ein bestimmtes Zelloberflächenmolekül, welches auf T- Helferzellen lagert. Der Co- Rezeptor fungiert bei der Antigenerkennung als Rezeptor für das HIV- Virus, welches sich an das CD4 bindet. Es werden ausschließlich Zellen infiziert, welche den Oberflächenmarker CD4 tragen. Dazu gehören CD4-T- Helferzellen, dendritische Zellen und Makrophagen (siehe Begriffserklärungen). In der Zelle integriert der Virus sein Erbgut in das Erbgut der Wirtszelle, wodurch er sich anschließend gut vermehren kann. Irgendwann jedoch wird die Wirtszelle durch die neuen Viren zerstört und diese werden im Blut freigesetzt. Sie suchen sich neue CD4Lymphozyten und somit kann der Vermehrungsprozess von vorne gestartet werden. Der Körper bildet zwar täglich ca. zwei Milliarden neue CD4-Lymphozyten, verliert jedoch meistens den Kampf. In den dendritischen Zellen wird die Infektion ausgelöst. Dies geschieht, indem sich HIV an die Zelle heftet und seine Fortsätze ausstreckt, um Antigene aufzunehmen. Dendritische Zellen sind ausschließlich in den Deckgeweben (Epithelien) von Schleimhäuten zu finden. Doch dadurch S.2 dass HIV in die Endosomen (siehe Begriffserklärungen) von den dendritischen Zellen gelangt und diese in das lymphatische Gewebe wandern, wird das Virus von den Schleimhäuten mit in das lymphatische Gewebe transportiert. Wenn die Zelle im Lymphknoten jedoch auf eine CD4-T-Zelle trifft, überschreibt sie den Virus auf diese. Von da aus startet dann wiederrum die Replikation des Virus. Wird die infizierte Zelle nun in Folge einer Immunreaktion „aktiviert“, kann die Erbinformation von HIV vervielfältigt werden und HIV kann sich vermehren.(vgl. Q3, Häcker, Bärbel, Immunologie für Dummies, S.257-259)(Verweis Anhang Bilder) 3. Der Infektionsverlauf und das Krankheitsbild Die Symptome treten bei jedem Menschen unterschiedlich auf, bei manchen auch gar nicht. Es gibt sogar Phasen die vollkommen frei sind von jeglichen möglichen Anzeichen. Durch die Messung der „Viruslast“ (Zahl der Viren pro Milliliter Blut) kann herausgefunden werden, wie stark sich HIV vermehrt. Es heißt „Je höher die Viruslast, desto schneller wird das Immunsystem zerstört“(aus Q9, Aidshilfe-Potsdam (Hrsg.), Infektionsverlauf und Krankheitsbild von HIV, 12.03.2016). Das gleiche gilt für die Messung der T-Helferzellen, denn je weniger von ihnen gemessen werden, desto stärker ausgeprägt ist die Immunschwäche. Nach zwei bis drei Wochen nach der Ansteckung tritt für gewöhnlich eine sogenannte „akute“ oder „primäre“ Phase auf. Diese ähnelt von den Symptomen her sehr stark einer Grippe, sprich es treten Beschwerden auf wie Fieber, Muskelschmerzen, Hautausschlag, Mandel- und Lymphknotenschwellungen und Schluckbeschwerden die aber nach einigen Wochen wieder verschwinden. Darauf folgt ein „Symptom-Freies Stadium“. Dem Immunsystem gelingt es für eine Zeit, die gewöhnlich bei ca. fünf bis zehn Jahren liegt, bestimmt durch weitere Faktoren wie z.B. genetische Ausstattung, Lebensalter und Ernährung, ein Gleichgewicht zwischen der Virusvermehrung und der Virusabwehr zu schaffen. Obwohl es zu einer Veränderung der Blutwerte kommen kann, bleibt die Infektion unentdeckt. Die nächste Phase wird „Symptomatisches Stadium“ genannt. Sie ist S.3 nicht lebensbedrohlich, aber es treten weitere Beschwerden auf, bedingt durch das deutlich geschwächte Immunsystem. Dazu zählen „Nachtschweiß, Fieberschübe, Lymphknotenschwellungen, Hautveränderungen, anhaltende Durchfälle (und) Pilzerkrankungen.“ (aus Q9, Aidshilfe-Potsam (Hrsg.), Infektionsverlauf und Krankheitsbild von HIV), aidshilfepotsdam.de). Da die Symptome sehr unspezifisch sind, können nur Experten sie der Krankheit AIDS zu ordnen. Von AIDS spricht man aber erst, wenn Krankheiten bedingt durch den Immundefekt HIV auftreten. Zu diesen zählen die „Pneumocystis-Pneumonie (PcP), eine Form der Lungenentzündung, oder infektiöse Erkrankungen anderer Organe, z.B. der Speiseröhre mit dem Hefepilz Candida albicans.“ (aus Q9) Weitere Erkrankungen können bedingt sein durch Viren wie Herpes simplex oder Herpes zoster. Zu den häufigsten auftretenden Tumorerkrankungen zählen z.B. das Kaposi-Syndrom, Gebärmutterhalskrebs und Lymphome. Da HIV auch Zellen des Zentralnervensystems schädigen kann, ist ebenso ein auftreten von Nervenentzündungen und Hirnleistungsstörungen möglich.(vgl. Q9, Aidshilfe-Potsdam(Hrsg.),Infektionsverlauf und Krankheitsbild von HIV,aidshilfe-potsdam) 4. Ursachen für eine Infektion und Schutzmöglichkeiten Wenn HIV in die Blutbahn oder auf die Schleimhäute gelangt, besteht ein hohes Risiko zur Übertragung von HIV. Eine hohe Konzentration ist in Flüssigkeiten wie Blut, Sperma, Scheidenflüssigkeit und Muttermilch enthalten. Eine der häufigsten Übertragungswege ist vaginaler, analer oder oraler Sex mit HIV-Infizierten. Über kleinste Verletzungen, die während des Sexualkontakts entstehen, kann HIV in den Körper eindringen. Eine andere Möglichkeit besteht durch Übertragungen von infizierten Blut oder Blutprodukten, die transfundiert wurden oder durch den gemeinsamen Gebrauch von Spritzen und Nadeln. Auch von Mutter zu Kind bestehen Risiken einer Übertragung, dies kann aber verhindert werden indem die Mutter während der Schwangerschaft schon behandelt wird und zusätzlich durch einen Kaiserschnitt entbunden wird. In seltenen S.4 Fällen findet eine Übertragung auch bei Organtransplantationen statt. Zusammengefasst ist das Risiko bei ungeschütztem Sex mit vielen wechselnden Partner oder mit infizierten Personen sehr hoch, bei dem gemeinsamen Gebrauch von Spritzen oder Nadeln, bei Blutern (siehe Begriffserklärungen), die vor 1985 Blutprodukte erhielten oder Personen, die vor 1985 mit Bluttransfusionen behandelt wurden oder bei Kindern mit einer unbehandelten HIV-Infizierten Mutter.(vgl. Q1, Dobler, Gerhard, Entstehung von AIDS und HIV, netdoktor.de) HIV ist sehr empfindlich und kann außerhalb des menschlichen Körpers nicht überleben. Deswegen reichen schon einfache Hygienemaßnahmen im Alltag aus, um den Virus auszuschalten. Urin, Kot, Speichel, Schweiß und Tränenflüssigkeit stellen keine Gefahr dar. Küssen, Umarmungen, Anhusten oder die Benutzung von Toiletten, Schwimmbädern und Saunen ist deswegen auch ungefährlich. Die Benutzung von Kondomen ist aber ein sehr wichtiger und preiswerter Schutz, der zusätzlich auch vor anderen sexuell übertragbaren Krankheiten schützen kann.(vgl. Q4, Keser, R., Was ist AIDS ?, wsws.de) 5. AIDS als behandelbare oder sogar heilbare Krankheit Aktuell ist AIDS noch nicht heilbar aber durchaus behandelbar. Der Durchbruch der Forschung steht leider noch aus. Die Hoffnung vieler Forscher, Betroffenen und Angehörigen liegt bei der noch ausbleibenden präventiven Impfung. Durch eine gezielte Therapie kann AIDS aber verlangsamt und der Virus etwas geschwächt werden. Dennoch ist es wichtig an neuen Medikamenten zu arbeiten, da HIV nach einiger Zeit resistent gegen die Medikamente werden kann. Trotzdem sind zurzeit recht wirksame Medikamente auf dem Markt, die die Vermehrung von HIV behindern können und die Lebenserwartung von Betroffenen steigert. Die Behandlung nennt man Kombinationstherapie, da mehrere Wirkstoffe gleichzeitig eingesetzt werden oder auch ART (Antiretrovirale Medikamente). S.5 6. HIV-Therapie mit Hilfe von antiretroviralen Medikamenten Wie schon oben beschrieben dockt HIV an der Wirtszelle CD4-Helferzelle des Immunsystems an, dringt in sie ein und und schleust seine Erbinformation ein, um neue Viren zu produzieren. Die Medikamente, die gegen HIV wirken, setzen in diesem Prozess an verschiedenen Stellen an und können daher auch in verschiedene Gruppen eingeteilt werden. Sogenannte Entry-Inhibitoren verhindern das Eindringen des Virus in die Wirtszelle, also die Verschmelzung der Virushülle mit der Zellwand. Eine Untergruppe des Medikamentes sind die Fusions-Inhibitoren. Sie verhindern das Andocken des Virus an die Zelle, indem sie die Rezeptoren oder Ko-Rezeptoren an der Zelloberfläche blockieren. Um in die Zelle eindringen zu können, muss das Virus seine Erbinformation umschreiben. Um die virale RNA (Ribonukleinsäure) (siehe Begriffserklärungen) in die benötigte doppelsträngige DNA (Desoxyribonukleinsäure) (siehe Begriffserklärungen) umzuschreiben, müssen die Erbinformationen rückwärts abgeschrieben werden. Dies geschieht mit dem Enzym (siehe Begriffserklärungen) „Reverse Transkriptase“. Die Medikamente NRTI (Nukleosidale bzw. Nukleotidale Reverse-Transkriptase Inhibitoren/Hemmer) setzen an diese Stelle an, indem sie einen leicht veränderten Bausteine in die Zelle einschleusen, „der nur scheinbar zu denn anderen des Virus passt“.(aus Q8, Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (Hrsg.), Behandlung von AIDS und HIV durch antiretrovirale Medikamente) Dadurch dass der Baustein nun in die Erbinformation eingebaut wurde und keine feste Verbindung mehr hergestellt werden konnte, zerbricht die Kette. Die Eiweiße-Bausteine des Medikamentes ähneln sehr den Originalen. Das nächste Medikament ähnelt wiederrum dem NRTI, es heißt NNRTI (NichtNukleosidale Reverse-Transkriptase-Inhibitoren/Hemmer), und setzt an der gleichen Stelle an, nämlich bei der Reversen Transkriptase. Im Gegensatz zu der NRTI setzt NNRTI an dem Enzym an, blockiert es und macht somit das Werkzeug, mit dem die Erbinformation zusammengesetzt wird, unfähig.(vgl. Q8, Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (Hrsg.), Behandlung von AIDS und HIV durch antiretrovirale Medikamente)(Verweis Anhang Bilder) S.6 7. Neben- und Wechselwirkungen der Therapie Die Nebenwirkungen von Patienten sind sehr individuell und hängen immer davon ab welche Medikamente eingenommen werden. Auch kann man nicht genau sagen, ob bestimmte Symptome auftreten, auf Grund von Medikamenten oder doch wegen HIV. Die Einnahme der Tabletten hat sich aber schon deutlich verbessert, wodurch auch die Nebenwirkungen gesunken sind. Ebenfalls wichtig zu beachten ist, dass zwischen Langzeit- und Kurzzeitschäden zu unterteilen ist. Typische Kurzzeitschäden sind z.B. Durchfall, Erbrechen, Kopfschmerzen, Bauchschmerzen und Übelkeit. Diese sind dennoch leicht zu behandeln und lassen relativ schnell wieder nach. Zu den Langzeitschäden zählen unter anderem Organschäden, Nervenentzündungen und damit verbundene Sensibilitätsstörungen. Ein anderer wichtiger Schaden ist die Störung des Fettstoffwechsels. Durch die erhöhten Blutstoffwerte ist die Wahrscheinlichkeit für Arteriosklerose und somit auch für einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall höher. Etwas, was nicht seltener auftritt ist eine Störung der Fettverteilung. So ist es nicht ungewöhnlich, dass sich im Bauchbereich und im Nacken viel Fett anlagert, an Armen, Beinen und im Gesicht aber ein Schwund von Unterhautfettgewebe zustande kommt. Die aufgelisteten Symptome, die während der Behandlung mit den Medikamenten ausgelöst werden, sind wiederrum mit anderen Medikamenten zu behandeln. Doch dabei muss sich der Patient genau an die Vorschriften seines Arztes halten, damit der Erfolg der AIDSTherapie weiterhin gewährleistet werden kann und die zusätzlichen Symptome bestmöglich behandelt werden können.(vgl. Q6, Mehner, Kathrin, Nebenwirkungen von AIDS-Therapien, gesundheit.de) 8. Genom- Editierung bei der Behandlung von AIDS University of Massachusetts Forscher einer medizinischen Fakultät, starteten den Versuch, die DNA eines latenten HIV- Virus mit Hilfe eines Geneditierungswerkzeuges, namens CRISPR/Cas9 aus der infizierten S.6 Zelle zu schneiden. CRISPR steht für >>Clustered Regularly Interspaced Short Palindromic Repeats<<. Es ist eine Methode, bei der bakterielle Enzyme, bestimmte Sequenzen aus dem Genom herausraus schneiden und eine beliebig andere wieder einsetzen. Laut dem Professor für molekulare Zell- und Krebsbiologie Scot Wolfe, wird eine genau angepasste Schere eingeführt, die das vollkommene HIV-Genom oder auch nur ein Stück dessen entfernt, und die Enden des menschlichen Erbgutes wieder vereint. Es wäre ein Schritt in die richtige Richtung und ein sicheres Heilmittel für die Menschheit. CRISPR stellt einen Bestandteil des Immunsystems dar, welcher in Bakterien gefunden wurde. Dort schützt er normalerweise vor Virusinvasionen. Seit es entdeckt wurde, versuchen Forscher ein Programm zu finden, um mit spezifischen genetischen Sequenzen zu arbeiten. Trotz der großen Vielfältigkeit bleibt CRISPR wohl erst mal im Labor. Denn obwohl es HIV aus einer infizierten Zelle editieren kann, wie es neue Forschungen zeigen, besteht immer noch die Gefahr, das CRISPR nicht nur HIV aus dem Genom schneidet, sondern auch andere Regionen. Das mögliche Fehlen dieser Regionen kann zu beachtlichen Schäden führen. Um den gesamten Prozess zu verbessern und eventuell brauchbar zu machen, arbeitet Dr. Wolfe an der Idee sein Vorhaben mit einem zusätzlichem Gebiet zu verschmelzen. Dadurch könnte, vorrausgesetzt dies funktioniert, die Genauigkeit verbessert werden und die Gefahr, dass wahlweise andere Regionen herausraus geschnitten werden, verringert werden. Ein anderes Problem von Forschern ist allerdings dass sie zwar eine Vermutung haben wo sich das Virus verstecken könnte, allerdings nicht wissen, wo sich das Virus in latent (siehe Begriffserklärungen) angesteckten Zellen befindet. Professor Jeremy Luban, der in dem Bereich Aidsforschung und molekulare Medizin arbeitet, beschreibt, dass jene Zellen, welche mit HIV angesteckt werden, dauerhafte Transportunternehmen für das Virus sind. Zusätzlich sind sie eine Art Zeitbombe, die jederzeit reaktiv werden können, wenn ein Patient mit der Behandlung von antiretroviralen Medikamenten aufhört. Um das Virus im latenten Stadium attackieren zu können, gehöre es zur obersten Priorität, herauszufinden, wo das Virus lebt und was es braucht um zu überleben. Dr. Wolfe und Dr. Luban werden in Zukunft versuchen, mit S.7 Hilfe einer Kombinationstechnik das Erbmaterial von HIV zu beschreiben und zu modellieren. Somit könnte die Chance bestehen, dass verwundbare und genetisch zugängliche Sequenzen identifiziert werden könnten, diese gezielt herausraus geschnitten werden und das Virus letztendlich unbrauchbar zu machen. Mit Hilfe eines Modells des Genoms soll sicher gestellt werden, dass die Möglichkeit besteht, dass das Virus aus der Zelle herausraus geschnitten werden kann ohne Schäden am menschlichen Erbgut zu hinterlassen. Ebenfalls soll ein Teil des Projektes dazu dienen, die Verbesserung zu offenbaren, um eine Eliminierung des HIV-Genoms an humanisierten Mausmodellen und auch menschlich infizierten Zellen zu starten. Dies ist nämlich bis heute verboten.(vgl. Q2, Fessender, Jim, Goodchild, Bryan, University of Massachusetts Worcester Campus, Genom-Editierung ber der Behandlung von AIDS, umassmed.de) 9. Auswirkungen von genetischen Modifikationen im Erbgut Der ganze Prozess stellt natürlich eine Frage der Ethik dar. Soll man etwas nutzen, nur weil man die Möglichkeit dafür hat ? Solche und andere Fragen stellen sich Forscher, Ärzte und der Rest der Menschheit. Seit der Aufbau der DNA erstmals 1953 von dem Molekularbiologen James Watson und dem Biochemiker Francis Crick erläutert wurde, gibt es seid dem zahlreiche Veränderungen in der Genetik. Auf einmal können Krankheiten, Allergien und erblich bedingte Sucht Mittel vorrausgesagt werden. Doch ist es wirklich so gut noch einen Schritt weiter zu gehen und in den Bauplan des Menschen einzugreifen ? CRISPR stellt eine sehr gute Methode dar und ist zusätzlich in pflanzlicher, tierischer und menschlicher DNA verwendbar. Positive Effekte wären sicherlich, dass Krankheiten wie z.B. HIV und Krebs bald der Vergangenheit angehören könnten. Dennoch können auch andere unerwünschte Gene einfach raus geschnitten werden und Eltern steht dann die Möglichkeit offen, sich ein Kind zu designen. In China sollen schon Modifikationen mit menschlichen Embryonen stattgefunden haben, was sich unter den westlichen Nationen S.8 schnell verbreitet hat. Denn bisher galt es als verboten das menschliche Leben durch Modifikationen zu manipulieren. Dies könnte sich aber in den nächsten Jahren ändern.(vgl. Q12, Redaktion der Seite DNSSequenzierung.com (Hrsg), Auswirkungen von genetischen Modifikationen des Erbgutes) 10. Forschung Das Ziel einer Impfung besteht darin, das Immunsystem auf Krankheitserreger vorzubereiten. Bestimmte Teile des Krankheitserregers oder eine abgeschwächte Variante, werden in den Körper infiziert, woraufhin das Immunsystem Antikörper produziert, um den Krankheitserreger unschädlich machen zu können, wenn er später in den Körper eindringt. Dadurch aber, dass das Virus so wandelbar ist, also das es verschiedene Formen von HIV gibt, ist der Versuch einen wirksamen Wirkstoff zu entwickeln, bis jetzt gescheitert. Dennoch arbeitet die Forschung an der ständigen Entwicklung von neueren Medikamenten. Besonders konzentrieren sich Forscher auf mehr Therapiemöglichkeiten, damit Betroffene auf andere Medikamentenmöglichkeiten zurückgreifen können, falls der nicht besonders seltene Fall eintritt, das HIV resistent geworden ist gegenüber anderen Medikamenten. Weitere Ziele sind Nebenwirkungen und Langzeitschäden, in deren Bereichen die Forschung aber schon sehr erfolgreich ist. „Viele Therapien müssen nur noch ein- oder zweimal täglich eingenommen werden“ (aus Q7), heißt es und macht dadurch die Wirksamkeit noch mehr deutlich. Ebenfalls sogenannte Langzeitschäden wie z.B. das Lipodystrophiesyndrom (eine Fettumverteilung im Körper) können vermieden werden. Eine weitere Möglichkeit zur Verhinderung von HIV- Infektionen stellen Mikrobizide da. Diese sind Wirkstoffe in Gels oder Zäpfchen, die vor dem Geschlechtsverkehr in die Scheide eingeführt werden. Vor allem für Frauen, die kulturbedingt von ihren Männern gezwungen werden kein Kondom beim Sex zu benutzen, wäre diese Methode sehr hilfreich. Bisher schlug der Versuch, „mit den Mikrobiziden eine chemische Barriere vor S.9 den empfindlichen Schleimhäuten der Scheide zu errichten“ (aus Q7, Deutsche Aidshilfe (Hrsg.), Forschung), aber fehl. Ein neuer Versuch wäre die Einsetzung von HIV Medikamenten als Mikrobizide. Sie sollen durch den Kontakt des Virus mit der Schleimhaut oder nach der Infektion von ersten Schleimhautzellen, die Vermehrung und bei Frauen sogar die HIVInfektion verhindern. Der Erfolg dieses Ansatzes muss sich aber in den nächsten Jahren in folgenden Studien noch zeigen.(vgl. Q7, Deutsche Aidshilfe (Hrsg.), Forschung) 11. Persönliches Schlusswort Wenn ich jetzt zurückblickend auf meine Einleitung schaue, in der ich geschrieben habe, dass das Thema AIDS eventuell etwas öde sein könnte, kann ich nur über mich selbst lachen. Auch wenn die Facharbeit als Hilfe für andere dienen soll, finde ich, dass ich persönlich den größten Nutzen daraus ziehen kann. Diese Thematik beschäftigt die Menschheit nicht nur schon seit Jahren, sondern löst auch in jedem einzelnen etwas Angst aus. Auch muss ich anmerken, dass ich mich vorher noch nie so intensiv mit einer Krankheit beschäftigt habe. So viel über das kleinste Detail zu recherchieren und sich Monate davor schon über bestimmte Informationen zu erkundigen, bindet einen schon in das Thema ein. Nicht nur, dass man neue Ansätze kennengelernt hat, sondern auch, dass bereits gelernte Sachen aus der Schule Bestandteil waren, fand ich sehr gut. Denn obwohl ich manches schon wusste, waren ca. 80 % der Informationen neu für mich. Vor allem in den Bereichen Forschung, Medikamenten und Modifikationen des Erbgutes hätte man mich gut als einen „blinden Fisch“ bezeichnen können. Doch obwohl ich so wenig oder auch teilweise gar nichts von diesen Bereichen wusste, waren ausgerechnet sie die interessantesten. Die Facharbeit ist zwar sehr viel Arbeit gewesen, dennoch ist sie informativ, sachlich und es hat mir tatsächlich Spaß gemacht sie zu schreiben. Ein zusätzlicher Punkt für mich ist, der mir letztendlich auch den Ruck gab über AIDS zu schreiben, auf jeden Fall dass AIDS Abiturrelevant ist. Somit kann ich es mir S.10 hoffentlich in diesem Teil etwas leichter machen und kann mir, wenn es soweit ist, meine Facharbeit einfach nochmal durchlesen, in der Hoffnung dass sie mir hilft. S.11 12. Literaturverzeichnis Quelle (Q)1: Dr. med. Dobler, Gerhard, Entstehung von AIDS und HIV, Übertragungswege, http://www.netdoktor.de/Krankheiten/Aids+HIV/Ursachen/, 01.03.2016 Q2: Fessenden, Jim, Goodchild, Bryan, University of Massachusetts Worcester Campus, Genom -Editierung bei der Behandlung von AIDS, http://www.umassmed.edu/news/news-archives/2015/12/top-storiesediting-hiv-out-of-our-genome-with-crispr/ , 15.03.2016 Q3: Häcker, Bärbel : Immunologie für Dummies, Erworbene Immundefekte, Wiley -VCH Verlag GmbH, Weinheim, 2014, 03.03.2016 Q4: Keser, R, Was ist AIDS ?, Übertragung, Schutz, http://www.aidsinfo.de/index.html , 05.03.16 Q5: Koops, Michael, Biologie Lexikon, http://www.biologie-lexikon.de/, 15.03.2016 Q6: Mason, Barry, Ursprung des Aidsvirus, https://www.wsws.org/de/articles/1999/03/aids-m09.html, 10.03.2016 Q7: Mehner, Kathrin, Nebenwirkungen von AIDS-Therapie, http://www.gesundheit.de/krankheiten/infektionskrankheiten/aids-undhiv/hiv-therapie-nebenwirkungen, 12.03.2016 Q8: Redaktion von Römming, Heike, Wallek, Ulrike : Grüne Reihe Materialien S 2, Genetik, Glossar, Schroedel, 2005 Q9: Deutschen Aidshilfe (Hrsg.), Forschung, http://www.aidshilfe.de/de/sich-schuetzen/hiv/aids/forschung, 13.03.2016 S.12 Q10: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (Hrsg.), gefördert durch die Bundesrepublik Deutschland, unterstützt durch den Verband der privaten Krankenversicherungen e.V., Behandlung von AIDS und HIV durch antiretrovirale Medikamente,https://www.gib-aids-keinechance.de/wissen/aids_hiv/behandlung_von_hiv_und_aids.php, 09.03.2016 Q11: Redaktion der Seite Biologie-Schule.de, Dendritische Zellen, http://www.biologie-schule.de/dendritische-zelle.php, 15.03.16 Q11: Deutschen Aidshilfe und des paritätischen Wohlfahrtsverbandes (Hrsg.), Infektionsverlauf und Krankheitsbild von HIV, https://www.aidshilfe-potsdam.de/hivaidssti/verlauf/, 12.03.2016 Q12: Redaktion der Seite DNA-Sequenzierung.com, Auswirkungen von genetischen Modifikationen des Erbgutes, http://www.dnasequenzierung.com/ethik-menschliches-erbgut-veraendern/, 15.03.2016 Quellenverzeichnis Anhang Bilder Q13: DocMed.tv, Eingriff der Medikamente, http://docmed.tv.vitanet.de/typo3temp/pics/HIV_Therapie_ar_549113db49 .jpg, 14.03.2016 Q14: Förderverein Chipunga e.V., http://images.google.de/imgres? imgurl=http%3A%2F%2Fwww.foerderverein.chipunga.com%2Fimg %2Fcondom_4.gif&imgrefurl=http%3A%2F %2Fwww.foerderverein.chipunga.com %2Fhealth_4.htm&h=359&w=445&tbnid=cioju2_LgCm_cM %3A&docid=lQwqosJZKVBVpM&ei=XhFDV9iiH8ScsAH39YX4Bg&tbm=i sch&iact=rc&uact=3&dur=1240&page=1&start=0&ndsp=14&ved=0ahUKE wjYyaH-sfDMAhVEDiwKHfd6AW8QMwglKAQwBA&bih=643&biw=1185, 14.03.2016 S.13 13. Eigenständigkeitserklärung Ich versichere, dass ich die Arbeit selbstständig verfasst und keine anderen Quellen und Hilfsmittel als die angegebenen benutzt habe. Die Stellen der Arbeit, die anderen Werken dem Wortlaut oder dem Sinn nach entnommen sind, habe ich in jedem einzelnen Fall unter Angabe der Quelle als Entlehnung kenntlich gemacht. Vollständige Anschrift: Michelle Pulver Eppendorfer Str. 10 44869 Bochum Datum: 16.03.2016 Unterschrift des Schülers/ der Schülerin S.14 14. Begriffserklärungen Retroviren: (lat. Retro = rückwärts) Viren, die ihre Erbinformation welche aus RNA besteht in DNA zurückschreiben können, aus Q3 dendritische Zellen: Abwehrzellen des Nervensystems, deren Aufgabe darin liegt Antigene zu erzeugen und zu präsentieren für T-Lymphozyten, aus Q13 Makrophagen: große, bewegliche Fresszellen des körpereigenen Abwehrsystems, welche sich große Partikel (z.B. Bakterien) einverleiben, die mit Hilfe von Enzymen wieder abgebaut werden, aus Q12 Endosomen: Vesikel, die bei der Aufnahme von Material in der Zelle (Endozytose) entstehen, aus Q3 Bluter: Blutkrankheit, bei der Blutgerinnung gestört ist RNA: Einzelsträngiges Makromolekül (Riesenmolekül), aus vier verschiedenen Ribonucleotiden, die die Basen Adenin, Guanin, Cytosin und Uracil sowie den Zucker Ribose enthalten, aus Q11 S.202 DNA: Doppelsträngiges Makromolekül aus vier verschiedenen Nucleotiden mit den Basen Adenin, Guanin, Cytosin, Thymin und dem Zucker Desoxyribose, aus Q11 S.199 Enzym: Protein, welches in Zellen chemische Reaktionen katalysiert,aus Q12 latent: verborgen, ohne Krankheitszeichen, aus Q12 S.15 15. Anhang Bilder In dem Bild wird die Infektion einer T-Helferzelle mit dem Oberflächenmarker CD4 gezeigt. In diesem Bild werden die Medikamente Entry-Inhibitoren, NRTI, NNRTI und Pls (Pls hab ich nicht genau erläutert) während der Behandlung und ihre Funktion gezeigt. S.16