Extraterrestrische Weihnachten - Kinder
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Extraterrestrische Weihnachten - Kinder
Extraterrestrische Weihnachten (oder: ein Außerirdischer und das Weihnachtsfest) ein Anspielentwurf von Kathrin Mittwollen Inhalt: Ein Außerirdischer reist auf die Erde, um herauszufinden, warum sich das Erscheinungsbild des Planeten Erde jedes Jahr im Dezember verändert. Dann leuchtet er wegen der elektrischen Weihnachtsbeleuchtung nämlich heller als das übrige Jahr. Personen + Requisiten: A - Außerirdischer Alpha 7-25 bitte außerirdisch schminken und kleiden, z.B. mit silberfarbener Kleidung, blinkenden LED-Lämpchen, Kopfbedeckung mit wippenden ‚Fühlern‘... und einem ‚Translingualmitter‘ (= Übersetzungsapparat, der es ermöglicht, dass ein Außerirdischer die Sprache der Erdlinge versteht und sprechen kann). Bestimmt haben die Kinder/Teenies Ideen, wie die Verkleidung des Außerirdischen aussehen könnte V - Verkäuferin für Spielzeug Bluse mit Namensschild, ein Tisch mit verschiedenen Spielzeugen, Geschenkkartons W - Weihnachtsbaumverkäufer Wintermantel, Mütze und Handschuhe, eine Glocke, mehrere Tannenbäume A, B, C + D - Plätzchenbackende Kinder Backschürze, Tisch mit Plätzchenteig, Teigrollen und Ausstechförmchen + Blech, mindestens zwei fertige Plätzchen T - Trauriges Kind Weihnachtsanspielgruppe: Leiterin(L), Maria (Ma), Josef (Jo), zwei Gastwirte (Ga 1 + Ga2), drei Hirten (H1, H2, H3), ein Engel (En), eine Krippe mit Kind Special Effects / Gestaltung: Trockeneisnebel und blinkende Lichter (oder Wunderkerzen) Extraterrestrische Weihnachten Szene 1: Die Landung des Außerirdischen. Trockeneisnebel und blinkende Lichter lassen die Landung spektakulär wirken. Es können aber auch ein paar scheppernde Dosen etc. die Landung hörbar ankündigen. A: Hallo, Erdlinge. Funktioniert mein Translingualmitter? (A überprüft das blinkende Gerät, dass er bei sich trägt). Ja, alle Lichter blinken. Könnt Ihr mich verstehen? Mit Hilfe des Translingualmitters kann ich nämlich Eure Sprache sprechen und verstehen – also: Funktioniert es? Extraterrestrische Weihnachten Seite 1 A wartet auf Reaktionen des Publikums. Falls es keine gibt, geht A auf eine erwachsene Person zu und bittet: ‚Können sie mir sagen, wie spät es ist?‘ und erhält eine Antwort, die das Funktionieren des Translingualmitters bestätigt. A: Superexterrestrisch. Es funktioniert! Dann kann das Abenteuer – äh – mein Forschungsauftrag beginnen! Ich möchte mich vorstellen: Mein Name ist Alpha7 - 25. Ich bin ein Extraterrestrischer vom Planeten Nutrius und mit einem Spezialauftrag unterwegs: Ich soll herausfinden, warum es so hell auf diesem Planeten ist. Das ganze Jahr über leuchtet die Erde so mittelhell, aber jedes Jahr um diese Zeit, leuchtet sie viel heller – besonders nachts. Ich habe mir gesagt: Da ist irgendetwas Besonderes los- und neugierig wie ich bin, habe ich mich auf den Weg gemacht. Mal sehen, ob ich herausfinden kann, woran das liegt. (A sieht sich in alle Richtungen um.) Hier gibt es aber viele Lampen – ob die Erde deshalb so hell leuchtet? A beginnt seine Suche und läuft suchend durch den Raum. Szene 2: Im Spielzeugwarengeschäft Eine Verkäuferin mit einem Namenschild an der Bluse steht hinter einem Tisch, auf dem verschiedene Spielzeuge ausgebreitet sind. Eine ganze Reihe von Geschenkkartons stapelt sich unter und auf dem Tisch. Die Verkäuferin ist mitten im Weihnachtsgeschäft und reagiert hektisch und genervt auf den außerirdischen ‚Kunden‘. A betritt das Geschäft. A Boah! Was es hier alles gibt: ... (A beschreibt die verschiedenen Spielzeuge, ohne die genaue Bezeichnung zu nennen, und probiert sie auch aus, z.B. „Objekt mit runden Scheiben, das sich störungsfrei fortbewegen lässt“ = Auto; „weiches haariges Objekt, das kitzeln, wenn man es an die Nase hält“ = Kuscheltier; „flaches, rechteckiges Objekt, das beim Öffnen lange kodierte Nachrichten enthält“ = Buch) V (mit scharfer genervter Stimme) Womit kann ich dienen? A Ich guck mir alles an. Hier ist aber was los! V A Kein Wunder: Weihnachten ist das große Geschäft des Jahres. Das ganze Jahr über kaufen die Leute hin und wieder mal ein Spielzeug, wenn ihr Kind Geburtstag hat; aber zu Weihnachten, da kriegen alle Kinder auf einmal Geschenke! Warum? V Weil Weihnachten ist. A Und warum gibt es an Weihnachten Geschenke? Extraterrestrische Weihnachten Seite 2 V Wie bitte? (Die Verkäuferin zuckt mit den Achseln, dann beschäftigt sie sich wieder mit dem Ordnen der Spielzeuge auf dem Tisch) A verlässt das Geschäft. A Also, das war keine befriedigende Antwort. Vielleicht wusste die Frau selber nicht, warum es Geschenke gibt – aber ich krieg das raus! Szene 3: Beim Weihnachtsbaumverkauf Der Weihnachtsbaumverkäufer läutet die Glocke und preist mit lauter Stimme seine Bäume an. W Tannenbäume, große Tannen, kleine Tannen,1a Weihnachtsbäume, Koreatannen, Nordmanntannen, Blautannen – nirgendwo so günstig, wie hier! A Ich glaub, ich bin im Wald... (A betrachtet die Bäume von allen Seiten) Aber, die Bäume wachsen ja gar nicht in Erde! W Natürlich nicht! Die sollen ja einen Ehrenplatz im Wohnzimmer bekommen. Da stören Wurzeln und Erde nur. (ruft mit lauter Stimme) Tannenbäumen große Tannen, kleine Tannen, 1a Weihnachtsbäume - A Und was machen die Leute mit einem Baum, der gar nicht mehr wächst? W Der wird festlich geschmückt mit Lichtern und Lametta und Kugeln und Sternen. Daran sieht man, dass Weihnachten ein wichtiges Fest ist. A Und warum kaufen sie keinen Blumenstrauß? Das sieht doch auch schön aus. W Hääh...?! (W wendet sich ab und läutet wieder seine Glocke) Tannenbäume, große Tannen, kleine Tannen... (W verlässt die Bühne) A Interessant, was zu Weihnachten dazu gehört: Geschenke und ein grüner Baum mit Schmuck im Wohnzimmer. Aber ich will mehr herausfinden! A geht weiter auf die Suche. Szene 4: In der Weihnachtsbäckerei Ein paar Kinder mit Schürzen sitzen am Tisch uns backen Plätzchen. A Gibst du mir mal die Teigrolle? (C gibt die Teigrolle ab) B So, Sterne hab ich jetzt genug. Wer hat den Tannenbaum? C Ich – aber du kannst ihn jetzt haben. (gibt die Ausstechform an B) Extraterrestrische Weihnachten Seite 3 D So, das zweite Blech ist auch schon voll – ich steck es in den Ofen rein. (D steht auf und will mit dem Blech davongehen, als A dazu kommt.) A Mmh – Hier riecht es aber gut. ( A schnuppert und bleibt am Tisch mit den Kindern stehen) Was macht ihr da? ABCD: Wir backen Plätzchen! A Plätzchen gehören zu Weihnachten, weil Weihnachten ein großes Fest ist. Süßigkeiten gehören dazu. B Plätzchenbacken macht Spaß! Und wenn man an Weihnachten Hunger bekommt, kann man zwischendurch leckere Kekse essen. C Weihnachten ist etwas Besonderes. Man kann die Plätzchen mit jemandem teilen. D Ich wusste nicht, was ich Mama und Papa zu Weihnachten schenke. Am liebsten wollte ich etwas Selbstgemachtes schenken. Deshalb habe ich Plätzchen gebacken. Die mögen sie nämlich besonders gern. A Darf ich mal probieren, ob sie genauso gut schmecken, wie sie riechen? (C gibt ihm zwei Plätzchen und A beißt von einem ein Stück ab) Lecker! Vielen Dank! A geht weiter, die Kinder backen pantomimisch weiter und gehen dann ab. A Also: Denen machen die Vorbereitungen auf Weihnachten Spaß – das war deutlich zu merken! Aber ich will noch mehr herausfinden! Szene 5: Trauriges Kind Ein Kind geht langsam und mit hängenden Schultern durch den Gang bis nach vorne und setzt sich auf die Stufen. A kommt mit seinen Plätzchen in der Hand dazu. Er beugt sich vor, um dem Kind ins Gesicht zu sehen. A Die Kinder aus der Weihnachtsbäckerei sind so gespannt auf Weihnachten – und sie haben Spaß bei den Vorbereitungen. (Pause) Warum bist du so traurig? T Ich kann mich dieses Jahr zu Weihnachten gar nicht freuen. Letztes Jahr haben Mama, Papa und ich zusammen gefeiert. Aber jetzt sind meine Eltern geschieden. (Pause) Da ist Weihnachten nicht mehr so schön. A Die meisten Menschen freuen sich auf Weihnachten – aber einige werden erst recht traurig. (A gibt dem traurigen Kind sein zweites Plätzchen. Dann gehen sie zusammen von der Bühne und sind nicht mehr zu sehen.) Extraterrestrische Weihnachten Seite 4 Szene 6: Das Krippenspiel Eine Leiterin/ein Leiter kommt mit einer lärmenden Gruppe, die schon für das Krippenspiel verkleidet ist, auf die Bühne. A kommt neugierig dazu. A Was ist denn hier los? L Wir üben für das Krippenspiel. A Was ist das, ein ‚Krippenspiel‘? L Das ist ein Theaterstück vom ersten Weihnachtsfest. A O, gut, dass ich euch treffe. Ihr könnt mir bestimmt alles erklären. Erzählt doch mal: War Weihnachten schon immer so? Mit Geschenken und einem Tannenbaum und selbstgebackenen Plätzchen? L Nein, das ersten Weihnachtsfest war anders. Aber das können dir die Mitspieler am besten selber erzählen. Maria und Josef treten zu A. Josef trägt ein Bündel und hat seinen Arm schützend um Maria gelegt. Ma Wir sind Maria und Josef. Wir sind auf dem Weg nach Bethlehem. Wir müssen den weiten Weg dorthin gehen, weil sich alle Menschen in ihrer Herkunftsstadt zählen lassen müssen. Und Josef stammt aus Bethlehem. Jo Das hat der Kaiser befohlen und alle müssen gehorchen. Die Reise dorthin ist für Maria sehr anstrengend, weil sie schwanger ist. Und bis zum Geburtstermin ist es nicht mehr lange hin. Maria und Josef treten zur Seite. Die beiden Gastwirte kommen nach vorne. Ga1 Wir sind Gastwirte in Bethlehem. Als Maria und Josef in Bethlehem ankommen, finden sie keinen Platz zum Schlafen. Alle Zimmer sind schon belegt. Nur in einem Stall, wo schon ein Ochse und ein Esel aus der Krippe fressen, finden sie einen Platz. Ga2 Und dort wird Marias Baby geboren. Sie nennt das Baby Jesus und wickelt es in ein Tuch. Und dann legt sie das Baby in die Futterkrippe, denn einen anderen Platz hat sie nicht für ihr Baby. Die beiden Gastwirte treten zurück. Nun kommen die Hirten auf A zu. H1 Wir hüten unsere Schafe draußen vor den Toren der Stadt. Auf einmal leuchtet der dunkle Nachthimmel ganz hell und ein Engel spricht zu uns. En Fürchtet euch nicht. Heute ist der Retter geboren worden, Gottes Sohn, auf den ihr schon so lange wartet. Er ist ein kleines Kind und liegt in einer Krippe! H2 Dann sind da auf einmal noch viel mehr Engel, die jubeln und singen. Extraterrestrische Weihnachten Seite 5 En Ehre sei Gott in der Höhe und Frieden auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens! H3 Dann machen wir Hirten uns auf den Weg. Wir wollen den Retter finden, der in unserer Stadt, in Bethlehem geboren ist. H1 Wir suchen und finden Maria und Josef mit ihrem Kind in einem Stall. H2 Und das Kind liegt in einer Krippe – genau wie der Engel es gesagt hat. H3 Ein winziges Kind! Und doch ist es der Retter Welt. Alle Krippenspieler stellen sich zu einer Krippenszene auf und bleiben so sichtbar im Hintergrund, während A die Schlussworte spricht. Jetzt verstehe ich, was Weihnachten ist: Ein Geburtstagsfest!!! Deshalb die Vorbereitungen. Die Wohnung wird festlich geschmückt und leckeres Essen wird vorbereitet, wie bei jedem Geburtstagsfest. Nur die Geschenke, die sind dieses Mal für die Gäste. Denn beim ersten Weihnachtsfest war das Kind in der Krippe das Geschenk für die Hirten und alle, die auf Gottes Retter warteten. Eine Riesengeburtstagsparty mit soo vielen Gästen. Da feiere ich gerne mit! A ENDE Gelsenkirchen, November 2002 und Oktober 2013 (in Zusammenarbeit mit Gemeinschaftsgrundschule Marschallstraße) Kathrin Mittwollen Anhang: Folgende Lieder passen zu den einzelnen Szenen und können eingespielt oder (als einzelne Strophe) mit allen gesungen werden: Szene 3: O Tannenbaum (traditionell) Szene 4: In der Weihnachtsbäckerei ( Kinderlied von Rolf Zuckowski) Szene 6: Hört der Engel helle Lieder (EmK-Gesangbuch Nr.181) Extraterrestrische Weihnachten Seite 6