Gedenken in Halle an Aufstand im Warschauer Ghetto vor 73 Jahren

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Gedenken in Halle an Aufstand im Warschauer Ghetto vor 73 Jahren
Jom haScho’a: Gedenken in Halle an
Aufstand im Warschauer Ghetto vor 73
Jahren
2.092 Namen wurdem am Mittwochnachmittag auf dem Jüdischen Friedhof am
Wasserturm in Halle (Saale) verlesen. Es sind jene 2.092 Juden aus SachsenAnhalt, die von den Nationalsozialisten ermordet wurden, so in den
Konzentrationslagern Buchenwald, Auschwitz, Bergen Belsen, Maijdanek oder
Sobibor.
Anlass war der Gedenktag an den Aufstand im Warschauer Ghetto, der Jom
haScho’a, vor 73 Jahren. Jugendliche der jüdischen Gemeinde gestalteten die
Gedenkstunde mit Liedern und Texten. Sechs Kerzen wurden während der
Veranstaltung entzündet. Die erste Kerze gedenkt der Partisanenopfer. Die
zweite Kerze erinnert an die ermordeten Kinder. Die dritte Kerze wird zum
Gedenken an die Auslöschung ganzer Gemeinden entzündet. Die vierte Kerze ehrt
die Minderheit tapferer Menschen, die Juden trotz Gefährdung ihres Lebens und
des Lebens ihrer Familien halfen. Die fünfte Kerze wurde für Israel
angezündet. Die sechste Kerze gedenkt der sechs Millionen Juden, die Opfer
des Nazi-Terrors wurden. Für die Stadt Halle nahm die Beigeordnete Katharina
Brederlow an der Gedenkstunde teil.
Zur Geschichte:
Am 19. April 1943 erhoben sich die im Warschauer Ghetto eingepferchten Juden
gegen ihre Deportation in die Vernichtungslager der Nazis. Wochenlang folgten
Gefechte mit den deutschen Besatzer. Der Kampf um die Freiheit war am 16. Mai
1943 verloren. Der SS-Brigadeführer Jürgen Stroop meldete an General Krüger
in Krakau telegraphisch: “(…) Der ehemalige Jüdische Wohnbezirk Warschaus
besteht nicht mehr. Mit der Sprengung der Warschauer Synagoge wurde die
Großaktion um 20.15 Uhr beendet. (…)Gesamtzahl der erfassten und nachweislich
vernichteten Juden beträgt insgesamt 56.065. Und er fügte hinzu: Meine Leute
haben ihre Pflicht einwandfrei erfüllt. Ihr Kameradschaftsgeist war
beispiellos.”

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