Wir schreiben das Jahr 1965. Leo Fender beschließt, das

Vintage
Player
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Wir schreiben das Jahr 1965.
Leo Fender beschließt, das
Unternehmen Fender an den
Medienkonzern Columbia
Broadcasting System, kurz
CBS, zu verkaufen.
Eine neue Zeitrechnung in der
Fender-Geschichte beginnt,
und ein neuer Begriff wird
definiert: „Pre-CBS“.
Fotos: Oswin Ottl
Fender Stratocaster Sunburst von 1965,
Seriennnummer L 74394.
44 Jahre Bühneneinsatz ließen sie zu
dem werden, was heute in VintageKreisen liebevoll als „Player“
bezeichnet wird.
Immer mehr Gitarristen möchten das
Spielgefühl und den Sound einer
Pre-CBS-Strat, sind aber nicht gewillt,
20.000 Euro oder mehr dafür
auszugeben.
Modifikationen, die den Preis der Gitarre,
erschwinglicher machen, sind da
willkommen.
Steckbrief:
Fender Stratocaster Sunburst von 1965
Neck-Date: 2 APR 65 B
PU-Werte: Neck 5,4 kΩ, Middle 5,9 kΩ,
Bridge 5,9 kΩ
Gewicht 3.190 g
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Vintage Player – Fender Stratocaster Sunburst von 1965
Professionell erneuertes Decal. 1965 entsprechend
das „Transition-Logo“, Nachfolder des „Spaghetti-Logo“.
Vintage-Look pur. Was im Fender Custom Shop
als „Relicing“ bezeichnet wird, ist hier das
Ergebnis von viel Handschweiß und 44 Jahren
Bühneneinsatz.
Der Nachfolger des „Green Guard”,
das dreilagige „White Guard“, das ab
1965 aus Plastik hergestellt wurde.
Das „Wiring“ (Verkabelung) und der
Pancake-Keramik-Kondensator sind original.
Nur das Poti wurde erneuert.
Die korrekten „pencil-dated“
1965er Grey-Botton- PUs
(auf 21.5.65 gedated). Die
Original-Potis und der
3-Wege-Schalter mussten leider
Replacements weichen.
Die wichtigsten Datierungsmerkmale einer
Die „2“ steht nicht für den 2. April, sondern
Das „B“ steht für eine mittlere Halsbreite.
Pre-CBS Strat: Neck-Date und Seriennummer.
ist der „Neck-Code“ für eine Stratocaster.
Ein erneuertes Decal, ausgetauschte Potis, eine Neubundierung und einen 5Wege-Schalter musste diese 65er Strat in
vier Jahrzehnten als Modifikationen hinnehmen.
Veränderungen, die bis zu 30 Prozent
Preisnachlass bedingen können, aber das
Spielgefühl in keinster Weise beeinflussen.
Wer sich jeden Abend auf die Funktionalität seines Instruments verlassen muss,
der weiß sicherlich eine Neubundierung
und nicht kratzende Potis zu schätzen.
Ein 5-Wege-Schalter erübrigt das mühselige Suchen nach den glockigen Zwischenstellungen.
Das wichtigste an einem Top-Player ist
aber der Klang. 44 Jahre eingeschwungenes und getrocknetes Holz, der Zahn
der Zeit, der am Magnetismus der Pickups
nagt, und der „Vibe“, den diese Gitarre
ausstrahlt – DAS ist es, was einen echten
Vintage-Player ausmacht.
Der natürliche Feind eines
jeden Gitarrenkorpus, die
Gürtelschnalle, hat hier ganze
Arbeit geleistet. Wie an den
Abnutzungserscheinungen auf
der Halsrückse zu erkennen
ist, fühlte sich der Besitzer
am meisten zwischen 1. und
6. Bund zu Hause. Zeitlich
korrekt: die „Double-Line“Kluson-Mechaniken, die 1964
die „Single-Line“-Klusons
ablösten.