Tsunami verwüstet Japan Das Morden im Norden: Skandinavische

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Tsunami verwüstet Japan Das Morden im Norden: Skandinavische
Das Morden im Norden: Skandinavische Krimis / Feuilleton
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DEFGH
NEUESTE NACHRICHTEN AUS POLITIK, KULTUR, WIRTSCHAFT UND SPORT
DEUTSCHLAND-AUSGABE
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München, Samstag/Sonntag, 12./13. März 2011
67. Jahrgang / 10. Woche / Nr. 59 / 2,20 Euro
HEUTE MIT
(SZ) Frühmorgens pfeifen jetzt wieder
die Amseln ihr Liebeslied, und auch der
Mensch muss sich mit dem Gedanken vertraut machen, dass allmählich Frühlingsgefühle und solche Sachen aufkommen.
Daran muss man sich erst einmal gewöhnen nach dem strengen, eisigen Winter,
in dem die romantischen Gefühle tiefgefroren in der Brust oder sonstwo eingelagert waren. Nun aber geht der Stress wieder los, vor allem die Männer müssen
sich etwas einfallen lassen, um bei der
Angebeteten Eindruck zu schinden. In
Einzelfällen mag es erfolgversprechend
sein, wenn der Herr mit Amselgezwitscher um die Dame wirbt, doch in aller
Regel steht der Vogelstimmenimitator
auf verlorenem Posten, sobald der Rosenkavalier seine Aufwartung macht. Mit einem Strauß Blumen kann der balzende
Mann gewaltig punkten, es müssen nicht
mal unbedingt Rosen sein. Tulpen aus
Amsterdam oder ein Bund Vergissmeinnicht tun es auch, falls an der Tankstelle
keine Rosen zu haben sind.
Als Kenner des menschlichen Brunftverhaltens ist man geneigt, auch die
jüngsten, sagen wir ruhig, verstörenden
Meldungen aus Niedersachsen einschlägig zu interpretieren. Im Großraum Hannover, aber auch im Landkreis Celle oder
in Wilhelmshaven sind nämlich seit geraumer Zeit dunkle Gestalten unterwegs, die aus den Gärten haufenweise
Hortensien stehlen. Da schau her, denkt
man, die Niedersachsen! Was sind die
doch für ein leidenschaftlicher, ja geradezu liebestoller Volksstamm: Klauen bei
Nacht und Nebel Hortensien, um sie der
Herzensdame zu schenken. Gerne würde
man den Gedanken weiterverfolgen, würde die großen niedersächsischen Kavaliere feiern, den Freiherrn Knigge, den Prinzen Ernst August – doch schon fährt einem das niedersächsische Landeskriminalamt in die Parade. Die Hortensien,
sagt die Polizei, dienten den Dieben als
Marihuana-Ersatz. Die jungen Triebe
würden getrocknet und geraucht, und
wer am Hortensienjoint zieht, bekommt
neben Halluzinationen noch eine Dosis
giftiger Blausäure.
Was die Nebenwirkungen betrifft, führen Fachleute vor allem Schwindel, Beklemmungszustände und zentralnervöse
Störungen an. In diesen Punkten gleicht
der Hortensienrausch dem Liebesrausch,
der allerdings keine Blausäure freisetzt,
jedenfalls nicht zwangsläufig. So gesehen hat der niedersächsische Hortensienklau vielleicht doch mit Frühlingsgefühlen zu tun, nur dass diese auf Abwege geraten sind. Man sucht den Rausch, und
weil dieser beim Weib respektive beim
Manne nicht zu finden ist, vergreift sich
der frühlingshaft gestimmte Mensch an
jungen Pflanzentrieben. Nur im kulturell
überlegenen Bayern ist man vor solchen
Anwandlungen sicher. Hier beginnt
beim Frühlingserwachen die Starkbierzeit. Eben deshalb braucht der Bayer weder Liebes- noch Hortensienräusche.
Heute in der SZ
Nachbar Arabien
Der Ruf nach Freiheit verbindet die Aufständischen mit dem Westen.
Leitartikel von Tomas Avenarius ........ 4
Stier Royal
Ruppigkeit und halbseidene Kontakte:
Wie Prinz Andrew das Image des britischen Königshauses belastet. ............. 11
Kluge Diktatoren
Die Beherrschung des Internets ist die
wahre Gefahr für die Demokratie. .... 13
„Da hat die ARD eher ein Problem“
Die ZDF-Moderatorin Maybrit Illner
über politische Talkshows und die Konkurrenz mit dem Ersten. ..................... 23
Zurück in den Kopf
Weil die Entwicklung neuer Medikamente stockt, befindet sich die biologische
Psychiatrie in der Krise. .................... 24
Gestatten, Guru!
Mit dünnen Thesen verdienen vermeintliche Management-Experten Millionen.
Einblick in eine florierende Branche. 36
Heiße Luft
Die neuen Formel-1-Motoren stoßen
auch beim Bremsen Gase aus – das birgt
Gefahren. ............................................. 38
TV- und Radioprogramm ............. 47-48
Rätsel/Schach ..................................... 10
Forum /Leserbriefe ............................ 46
München · Bayern .............................. 41
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Hilfe für Iren
und Griechen
Euro-Länder offenbar zu
weiterer Unterstützung bereit
Feuer im Meer: Gewaltige Flutwellen überschwemmten am Freitag riesige Flächen wie hier den Küstenstreifen der Stadt Natori.
Foto: Reuters
Stärkstes Erdbeben seit 140 Jahren
Tsunami verwüstet Japan
Zehn Meter hohe Welle überflutet Nordostküste / Mehr als tausend Tote / Kühlsystem von Atomreaktoren ausgefallen
M ü n c h e n – Ein schweres Erdbeben
und ein nachfolgender Tsunami haben
am Freitag in Japan enorme Schäden
verursacht. Nach Angaben der japanischen Nachrichtenagentur Kyodo starben wahrscheinlich mehr als tausend
Menschen. Das Beben der Stärke 8,9
löste Flutwellen aus. Nachdem im
Atomkraftwerk Fukushima bei mehreren Reaktoren Probleme mit dem Kühlsystem auftraten, rief die Regierung
den atomaren Notstand aus. Für mehr
als 20 Länder am Pazifik wurden Tsunami-Warnungen ausgegeben.
Flutwellen mit bis zu zehn Metern Höhe trafen auf die Nordostküste Honshus,
der größten und am dichtesten besiedelten der vier japanischen Hauptinseln.
Die Nachrichtenagentur Kyodo berichtete unter Berufung auf die Polizei, in der
Millionenstadt Sendai seien 200 bis 300
Leichen gefunden worden, die Behörden
bestätigten bis zum Abend 133 Tote im
gesamten Land. Ein Schiff mit 80 Hafenarbeitern wurde ebenso vermisst wie
E
r war eine Art Staatsfeind, und die
deutschen Sicherheitsbehörden haben jahrelang alles versucht, um ihn abzuschieben. Der Tunesier Mouldi C., der
zeitweise in Regensburg lebte, war aus
Sicht der bayerischen Staatsregierung
ein „Top-Gefährder“. Er hatte zwar keinen Anschlag geplant, aber wegen seiner
Kontakte zu Islamisten und Terrorzellen
trauten es ihm die Experten zu. Sein Aufenthaltsrecht hatte er deswegen verwirkt, er galt als „ausgewiesener Ausländer“. Allerdings konnte man ihn all die
Jahre nicht in ein Flugzeug setzen, weil
ihm in seiner Heimat Folter drohte.
Am Samstag vor einer Woche nun ist
Mouldi C. am Flughafen München in eine
Maschine gestiegen und nach Tunesien
zurückgekehrt. Damit endete eine Auseinandersetzung mit dem Staat, die vor
beinahe allen Gerichtsinstanzen ausgetragen wurde, die das deutsche Recht bereitstellt. Einmal hatte die Bundesregierung sogar einen Vertreter nach Tunis ge-
zwei Züge. Fernsehbilder zeigten, wie
Wassermassen das Rollfeld des Flughafens von Sendai überfluteten. Entlang
der Küste wurden mehrere Orte von den
Wellen überschwemmt, Häuser und Autos trieben in den Fluten. Häfen wurden
von dem Tsunami getroffen und Schiffe
ins Landesinnere gespült. Premier Naoto
Kan rief die Bevölkerung zur Ruhe auf.
Die Behörden berichteten von etwa
100 Bränden. In einer Ölraffinerie in Ichihara nahe Tokio löste ein Großfeuer eine
schwere Explosion aus. Auch in der
Hauptstadt selbst, 400 Kilometer vom
Epizentrum entfernt, wackelten die Häuser minutenlang, Feuer brachen aus.
Laut japanischen Angaben war es das
schwerste Beben in dem Land seit Beginn der Aufzeichnungen 1872. Das Epizentrum der Erdstöße, die sich um 14.46
Uhr Ortszeit ereigneten, lag in 25 Kilometern Tiefe im Seegebiet 135 Kilometer östlich von Sendai. Nachbeben mit Stärken
von mehr als 7,0 auf der Richterskala
folgten. Der Zug- und Flugverkehr wurde in weiten Landesteilen eingestellt.
Elf Kernkraftwerke wurden laut der
japanischen Atomaufsicht automatisch
abgeschaltet. Im Kraftwerk Fukushima
kam es allerdings bei zwei Reaktoren zu
Problemen mit dem Kühlsystem. Die Regierung in Tokio rief deshalb den atomaren Notstand aus. 3000 Menschen im Umkreis von drei Kilometern um das Kraftwerk wurden aufgefordert, sich in Sicherheit zu bringen. Laut dem Kraftwerksbetreiber stand nicht genug Strom zur Verfügung, um ausreichend Kühlwasser in
Außerdem in dieser Ausgabe
Der Untergang: Die Naturkatastrophe hat das
Inselreich mit voller Wucht überrollt. Seite 2
Gegen alle Regeln: Japans Atomkraftwerke
waren für dieses Beben nicht gerüstet. Seite 2
Wie man Haltung bewahrt: Die Japaner reagieren besonnen.
Seite 3
Kurssturz: Das Erdbeben erreicht auch die
Aktienmärkte.
Seite 27
Schockwellen: Der drittgrößten Volkswirtschaft droht der Stillstand.
Seite 27
Ein Staatsfeind reist aus
Bayern wird islamistischen „Top-Gefährder“ aus Tunesien los
schickt, um die Rücknahme des Herrn C.
auszuhandeln. Dass C. nun ausgereist
ist, begrüßt das bayerische Innenministerium „sehr“. Es sieht darin einen Erfolg
der Arbeitsgruppe „Birgit“, die mit allen
juristischen Mitteln versucht, Islamisten
loszuwerden. Der „Erfolg“ wäre aber ohne fremde Hilfe nicht eingetreten: Die Tunesier haben Präsident Ben Ali gestürzt,
der die Islamisten im Land brutal verfolgt hatte. Deren Organisation an-Nahda („Wiedergeburt“), bei der sich einst
auch Mouldi C. engagiert hatte, war lange verboten. Jetzt nach der Revolution ist
die an-Nahda wieder eine legale Organisation, ihr Anführer Rachid Ghannouchi
ist aus dem Londoner Exil in die Heimat
zurückgekehrt. Anders als vor 20 Jahren
bekennt er sich jetzt zur Demokratie und
sieht die gemäßigte türkische Regierungspartei AKP als Vorbild.
Trotz der Jasminrevolution hätte Mouldi C. den Schutz der Bundesrepublik
noch beanspruchen können. Über Abschiebungshindernisse befindet das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge,
und dessen Experten trauen dem Frieden
in Tunesien noch nicht. Die Lage dort,
wie auch in Ägypten und Libyen, sei
noch instabil und unübersichtlich. Das
dürfte nicht nur Terrorverdächtige erleichtern, sondern auch jene harmlosen
Tunesier und Ägypter, die in Deutschland Asyl, aber noch kein unbefristetes
Aufenthaltsrecht bekommen haben. Deren Status wird regelmäßig überprüft,
und wenn sich die Lage in der Heimat
zum Guten gewendet hat, wird die Aner-
den Reaktorkern zu pumpen, weil Notstromaggregate ausfielen. Das Unternehmen schaffte Generatoren heran, das Militär wurde zur Hilfe beordert. Die Regierung betonte, die Evakuierung sei eine
Vorsichtsmaßnahme, Radioaktivität sei
nicht ausgetreten. Sollte die Kühlung
der Reaktoren nicht aufrechterhalten
werden können, droht schlimmstenfalls
eine Kernschmelze, bei der Strahlung
freigesetzt werden könnte. Ein Brand in
der Turbinenhalle eines Atommeilers in
Onagawa wurde gelöscht.
Nach dem Erdbeben in Japan breiteten sich Flutwellen über den gesamten
Pazifik aus. Das russische Katastrophenschutzministerium ließ auf der Inselgruppe der Kurilen 11 000 Menschen in Sicherheit bringen, Zerstörung richteten
die Wellen dort ebenso wenig an wie in
Taiwan, den Philippinen und Indonesien. In Hawaii und an der Westküste der
USA kamen bis zu zwei Meter hohe Wellen an, Berichte über Schäden lagen
nicht vor. Der Tsunami sollte am Freitagabend Südamerika erreichen.
SZ
kennung als Asylant rasch widerrufen.
Noch aber wartet das Bundesamt ab.
Mouldi C. jedenfalls war längst zermürbt. Die Behörden hatten ihn in den
vergangenen fünf Jahren in ein Asylantenheim im Bayerischen Wald gezwungen, die Isolation setzte ihm psychisch
zu. Er ist gegangen, weil er hofft, dass es
ihm im instabilen Tunesien besser geht
als hier. Seine Familie wird in Regensburg bleiben. Der Deal mit der Regierung sieht vor, dass er in zweieinhalb Jahren womöglich zurückkehren kann. Außerdem hat er vom Staat 200 Euro für
das Flugticket bekommen. Im Gegenzug
musste er alle Klagen fallenlassen. Sein
Anwalt Hubert Heinhold bedauert das:
Er wollte vom Bundesverfassungsgericht
klären lassen, ob die unbefristete Verbannung in den Bayerischen Wald rechtens
war. Die Frage wird nun offen bleiben.
Von der Politik hat C. vorerst genug; bei
an-Nahda will er sich anscheinend nicht
mehr engagieren.
Nicolas Richter
Europa rückt von Militäreinsatz in Libyen ab
Afrikanische Union verweigert die nötige Unterstützung / Auch Arabische Liga skeptisch
Von Martin Winter
Brüssel – Es wird immer unwahrscheinlicher, dass Europa, die Nato oder eine internationale Koalition militärisch zugunsten der Rebellen in den Bürgerkrieg
in Libyen eingreifen. Die überwiegende
Mehrheit der Länder der Europäischen
Union, allen voran Deutschland, stehen
solch einer Intervention skeptisch bis ablehnend gegenüber, wie sich auf einem
Sondergipfel der Europäer am Freitag
zeigte.
Ganz aber nimmt Europa die militärische Option nicht vom Tisch. Nach einer
längeren Debatte einigte sich der Gipfel
auf Druck Frankreichs darauf, dass es
Einsätze aus humanitären Gründen geben könne. Dann nämlich, wie der französische Präsident Nicolas Sarkozy erläu-
terte, wenn Oberst Muammar el Gaddafi
zum Beispiel „systematische Angriffe
aus der Luft gegen unbewaffnete Zivilisten“ fliegen lässt. Der Gipfel forderte die
Mitgliedsländer auf, nun „zum Schutz
der Zivilbevölkerung notwendige Optionen zu prüfen“.
Allerdings knüpft die EU auch solche
Einsätze an die Bedingung, dass sie
„nachweisbar notwendig sind“, dass es
für sie eine „klare rechtliche Grundlage“, also ein Mandat der UN gibt und
dass sie „von der Region unterstützt werden“. Vor allem der letzte Punkt ist für
die Europäer wichtig. Unter anderem
Berlin besteht darauf, dass die arabische
Liga und die Afrikanische Union solchen
Einsätzen nicht nur politisch zustimmen,
sondern sich auch direkt beteiligen und
damit Verantwortung übernehmen. Es
wäre „nichts schlimm er, als wenn Gaddafi ein bei einem Angriff getötetes Baby
in die Kameras halten und den Westen beschuldigen könnte“, sagte ein Diplomat.
Das könnte die Stimmung in der arabischen Welt zum Kippen bringen.
Die Chancen, dass die regionalen Organisationen militärischen Einsätzen zustimmen, ist am Freitag eher geringer geworden. In Addis Abeba sprach sich die
Afrikanische Union gegen jegliche Intervention in Libyen aus. Und ob die arabische Liga sich bei ihrem Treffen am heutigen Samstag anders entscheidet, ist zumindest zweifelhaft. Der Golf-Kooperationsrat hat sich zwar für militärische Einsätze ausgesprochen, aber Syrien und Algerien sind bislang dagegen.
Nachdem Gaddafi in den vergangenen Tagen versucht hatte, diplomatische
Kanäle zu Brüssel herzustellen, erteilte
ihm der Gipfel nun eine klare Absage. Er
müsse „die Macht unverzüglich abgeben“, heißt es im Gipfelbeschluss. Gaddafi, fügte Bundeskanzlerin Angela Merkel
hinzu, sei „kein legitimer Gesprächspartner mehr“. Anders als Frankreich betrachten die übrigen Mitgliedsländer der
EU die Organisation der Aufständischen
in Bengasi (CNT) nicht als einzige legimtime Vertretung des libyschen Volkes.
Man werde, hieß es, mit allen reden.
Um die zu einer engeren Abstimmung
mit den regionalen Kräften zu kommen,
wurde beschlossen, der Afrikanischen
Union und der arabischen Liga ein Gipfeltreffen in der nächsten Zeit anzubieten. Außerdem sollen der Region politische und wirtschaftliche Hilfen in Aussicht gestellt werden.
Brüssel – Zu Beginn des Gipfels der
17 Euro-Länder am Freitagabend in
Brüssel zeichnete sich ab, dass Griechenland und Irland mit günstigeren Kreditkonditionen rechnen können. Man sei bereit zu verhandeln, falls auf dem Gipfel
nachgewiesen werde, dass die Länder ihre Reformen durchziehen und zu weiterem Sparen bereit sind, hieß es in der
deutschen Delegation. Portugal kündigte zusätzliche Reformen an. Das Land
gilt als nächster Kandidat für den EuroRettungsschirm. Weitgehend einig zeigten sich die Länder, ihre Sozial- und
Steuersysteme zu reformieren, um die
Währungsgemeinschaft wettbewerbsfähiger zu machen. Am Abend sollte der
„Pakt für den Euro“ beschlossen werden. Strittig waren dagegen bis zuletzt
die Aufstockung des bisherigen EuroRettungsschirms sowie Aufgaben und
Ausstattung des permanenten Fonds, der
von 2013 an gelten soll. (Wirtschaft) gam
Vor Mittwoch
kein neuer Bahnstreik
Berlin – Bahnfahrer können in den nächsten Tagen unbehindert reisen. Bis einschließlich Dienstag wollen die Lokführer auf weitere Streiks verzichten. Das
teilte die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) am Freitag mit. Bis
dahin hätten die Arbeitgeber nun Zeit,
ein verbessertes Angebot vorlegen, sagte
GDL-Chef Claus Weselsky. Bleibt dies
aus, drohen in der kommenden Woche
weitere Arbeitsniederlegungen im Bahnverkehr. (Seite 5)
dku
SZ Bibliothek Graphic Novels
Literatur in Bildern
Kunstvolle Illustrationen, ausgefallene
Stilmittel, spannende Erzählweisen –
das macht den Reiz graphischer Romane
aus. In der neuen SZ Bibliothek „Graphic Novels“, die an diesem Wochenende
startet, sind zehn herausragende Arbeiten versammelt. Die von der FeuilletonRedaktion ausgewählten Titel werden in
dieser Ausgabe vorgestellt. Jeden Freitag
wird in der Süddeutschen Zeitung ein
Band besprochen. Die „Graphic Novels“
sind ab sofort unter www.sz-shop.de zu
bestellen. (Seiten 20-22)
Dax j
Dow i
Euro i
Xetra Schluss
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N.Y. 18 Uhr
12 005 Punkte
18 Uhr
1,3871 US-$
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+ 0,17 %
+ 0,0085
Das Wetter
München – Zum Teil Sonne oder nur wenige Wolken. Gebietsweise auch dichte,
in der Mitte und im Süden allerdings
meist hohe Wolkenfelder. Überall trocken. Höchstwerte zwischen neun und 17
Grad. (Seite 46)