Aktuelle Akku-Technologie – low self

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Aktuelle Akku-Technologie – low self
Aktuelle Akku-Technologie – low self-discharge NiMH battery (LSD)
Für unzählige Anwendungen werden in den Kommunalverwaltungen wiederaufladbare Batterien verwendet. So finden sich im EDV-Bereich Akkus vor allem in schnurlosen Tastaturen
und Mäusen, aber auch in tragbaren Geräten wie Fernbedienungen, Kameras, Schnurlostelefonen und Diktiergeräten sind sie anzutreffen.
In den letzten Jahren hat sich die Akku-Technologie schnell weiterentwickelt, was sich insbesondere in der Vielfalt der Akku-Typen (chemische Zusammensetzung) und der Ladetechnik zeigt. Leider ist dies ohne Beschäftigung mit der Materie kaum zu durchschauen. Ist
es noch einfach, die mittlerweile fast vollständig abgelösten Nickel-Cadmium-Akkus (NC) von
den aktuellen Nickel-Metallhydrid-Akkus (NiMH) zu unterscheiden, so kennt doch kaum jemand den Unterschied zwischen normalen NiMH-Akkus und den neuen LSD-Akkus.
Bei den LSD-Akkus (low self-discharge) handelt es sich um eine Variante der NiMH-Akkus,
die viele Eigenschaften besitzt, die die Nutzer einfach erwarten, die jedoch in der Vergangenheit von den Akkus nicht erfüllt werden konnten.
So besitzen die LSD-Akkus eine geringe Selbstentladung und sind nach langer Lagerung
immer noch einsatzfähig, ohne erneut geladen werden zu müssen. Sie haben einen vergleichsweise geringen Innenwiderstand und sind unter verschiedenen Einsatzbedingungen
spannungsstabil. Aktuell ist gegebenenfalls erwähnenswert, dass dieser Akkutyp bei tieferen
Temperaturen einsetzbar ist. Der vielleicht größte Vorteil besteht darin, dass LSD-Akkus aus
jedem Zustand heraus einfach nachgeladen werden können, ohne dass dies dem Akku
schadet. Die sonst empfohlenen regelmäßigen Lade-Entladezyklen als Pflegemaßnahme zur
Vermeidung des sogenannten Memory-Effektes und zur Verlängerung der Akkulebensdauer
entfallen fast vollständig; lediglich zweimal im Jahr ist die sogenannte Recycle-Funktion des
Ladegeräts empfohlen. Nicht zuletzt sind LSD-Akkus recht zyklenfest und damit von enormer
Lebensdauer.
Als erstes waren ab dem Jahr 2005 die LSD-Akkus der Firma Sanyo mit dem Markennamen
"Eneloop" auf dem Markt. Diese Akkus fallen durch ihre weiße Farbe auf. Aber auch andere
Hersteller zogen nach und bieten diesen Akkutyp an. Wie immer bei einer komplexeren Materie gibt es auch hier wieder bessere und schlechtere LSD-Akkus, so dass die Eneloops
durchaus als Referenz angesehen werden können (Ganz sicher geht man bei der Verwendung von Eneloops mit einem "A" am Ende der Typenbezeichnung, also etwa HR-4UTGA.).
Unterscheidbar sind die LSD-Akkus insbesondere durch die Restkapazität nach einem Jahr
Lagerung ohne Nachladen. Die besseren Akkus weisen hier eine Restkapazität von 85 %
aus, während die einfacheren Modelle nach einem Jahr nur noch 75 – 80 % ihrer Nennkapazität liefern können.
Hervorzuheben ist, dass LSD-Akkus KEIN spezielles Ladegerät benötigen, sondern grundsätzlich mit allen für NiMH-Akkus geeigneten Geräten geladen werden können. Doch der
beste Akku kann nicht optimal genutzt werden, wenn die Auswahl des Ladegeräts vernachlässigt wird. Auch dieses Thema ist sehr umfangreich und komplex, aber die Beachtung einiger grundsätzlicher Dinge ist schon viel Wert.
So sollte grundsätzlich ein sogenanntes intelligentes, prozessorgesteuertes Ladegerät zum
Einsatz kommen. Dabei handelt es sich nicht etwa um hochpreisige und schwierig zu bedienende technische Geräte. Vielmehr sind entsprechende Ladegeräte (ohne Pflegeprogramm
oder Recycle-Funktion) im Technik-Versandhandel schon für unter 20 EUR zu bekommen.
Was sollte ein Ladegerät mindestens können? Es sollte als Lade- oder besser Abschaltverfahren das sogenannte Minus-Delta-U-Verfahren beherrschen. Das (Nach-)Laden sollte jederzeit möglich sein, d. h. ein vom Gerät erzwungenes Entladen oder Recyclen (ZellenOptimieren oder -Konditionieren) ist bei der Verwendung von LSD-Akkus nicht hilfreich. Ferner sollte jeder Ladeschacht vom Gerät einzeln überwacht werden. Gute (und teurere) Ladegeräte besitzen Pflege- und Recyclingfunktionen, die bei LSD-Akkus allerdings nur zwei- bis
dreimal im Jahr genutzt werden sollten, ferner eine Abschaltung bei zu hoher Akku-Temperatur sowie einstellbare Lade- und Entladeströme.
Ist die Entscheidung für den grundsätzlichen Einsatz von Akkus anstatt von Batterien gefallen, so empfiehlt sich die Verwendung des derzeit optimalen Akku-Typs NiMH-LSD. Ein guter Einstieg für weitergehende Beschäftigung mit dem Thema ist der Wikipedia-Artikel
http://de.wikipedia.org/wiki/LSD_NiMH. Dort sind auch die Hersteller von LSD-Akkus und ihre
Produkte aufgeführt.