Perspektive korrigieren

Tipp: Perspektive korrigieren
(c) 2004 Thomas Stölting, Stand: 23.2. 2005
Eine Perspektivenkorrektur ist oftmals notwendig, wenn sich besonders bei Architekturaufnahmen
ein tiefer Kamerastandpunkt nicht vermeiden lässt. Beim unten gezeigten Beispiel wurde von unten
nach oben mit geneigter Kamera fotografiert. Stürzende Linien sind zwangsläufig die Folge.
Eine nachträgliche Korrektur ist mit Adobe Photoshop wie folgt möglich:
1. In der Werkzeugpalette wird das "Freistellungswerkzeug (C)" wie es auch zur
Randbeschneidung benutzt wird, ausgewählt und ein erstes Rechteck damit aufgezogen
2. In der erscheinenden Optionsleiste wird Perspektive bearbeiten gewählt.
3. Nun kann mit dem "Freistellungswerkzeug (C)" ein später im Bild rechtwinklig zu
erscheinender, möglichst aus der Bildmitte stammender Bereich ausgewählt werden. Die Ecken
des Auswahlbereiches können frei mit der Maus verschoben werden. Aus dem Rechteck wird
ein Trapez.
4. Abschliessend kann die Auswahl weiter vergrössert werden, in dem die seitlichen Greifpunkte
der Markierung (nicht die in den Auswahlecken!) entsprechend verschoben werden. Ein
Doppelklick in den Auswahlbereich und schon wird die Perspektive entsprechend angepasst
und die stürzenden Linien sind verschwunden.
Eine andere Möglichkeit der Perspektivenkorrektur sieht wie folgt aus:
1. Fensterrahmen großzügig über das eigentliche Bild hinaus erweitern
2. Einschalten der Lineale durch "Ansicht / Lineale STRG+R"
3. Aus den Linealen heraus waagerechte und senkrechte Hilfslinien herausziehen und an
markanten später senkrechten bzw. waagerechten Kanten des Motivs ablegen
4. "Auswahl / Alles auswählen STRG+A"
5. "Bearbeiten / Frei transformieren STRG+T"
6. Mit der Maus bei gedrückter STRG-Taste die Eckpunkte verschieben und so das Motiv an den
entsprechenden senkrechten und waagerechten Hilfslinien ausrichten. Durch gleichzeitiges
Drücken von SHIFT wird die Bewegung auf die Senkrechte oder Waagerechte limitiert.
ACHTUNG: sind die Eckpunkte aufgrund eines zu kleinen Fensters nicht sichtbar, kann durch
"STRG+0" (Null und nicht "O") das Fenster exakt auf die Größe, die notwendig ist, um die
Eckpunkte zu sehen, erweitert werden.
7. Durch "ENTER" den Transformationsprozess abschließen
Dieses Verfahren hat gegenüber der zuvor beschriebenen Prozedur den Vorteil, daß das Ergebnis der
Perspektivenkorrektur sofort verfolgt werden kann. Allerdings entfällt die Möglichkeit, sich
rechteckige Referenzflächen in der Bildmitte auszuwählen und diese dann durch Vergrößerung auf
das gesamte Bild zu übertragen.
Ohne Perspektivenkorrektur
Mit Perspektivenkorrektur
ACHTUNG:
Verzeichnungen, wie sie im neben stehenden
Beispiel zu sehen sind und besonders beim
Einsatz von Weitwinkel-Objektiven auftreten,
können mit den oben beschriebenen Verfahren
nicht beseitigt werden.
In solchen Fällen hilft in Photoshop der Filter
"Filter /Verzerrungsfilter / Wölben..." oder
entsprechende Spezialprogramme, wie z.B.
LensDoc oder PTLens.
Durch Überfahren mit der Maus wird das Ergebnis
der Korrektur sichtbar.