Kurzfassung/Abstract - Landschaftsarchitektur und industrielle

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Kurzfassung/Abstract - Landschaftsarchitektur und industrielle
Popularisierung von Ideen in Gartenzeitschriften
Eine Untersuchung zur Verbreitung des aktuellen Trends zu Kiesflächen
Projekt: Masterthesis, Sommersemester 2014
im Masterstudium der Landschaftsarchitektur
Popularisation of ideas in gardening magazines
A study on the distribution of the current trend to gravel surfaces
Projekt: Masterthesis, Sommersemester 2014
im Masterstudium der Landschaftsarchitektur
Verfasser: Jacqueline Zöller
Die Verantwortung für Inhalt und Wahrung von Urheberrechten liegt
ausschließlich beim Verfasser.
Lehrstuhl für Landschaftsarchitektur und industrielle Landschaft
Fakultät für Architektur der Technischen Universität München
Prof. Dr. sc. ETH Zürich Udo Weilacher
sekr[at]lai.ar.tum.de
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Tel.: +49.8161.71.3248
Fax: +49.8161.71.4158
Emil-Ramann-Straße 6
85350 Freising Weihenstephan
L AI
Kurzfassung
In der Gartengestaltung im Privatbereich entfaltet sich derzeit
ein neuer Gartentrend. Vielerorts prägen zunehmend monotone,
kaum oder nicht bepflanzte Kiesflächen das Erscheinungsbild von
Privatgärten. Zudem werden diese Kiesflächen im allgemeinen
Sprachgebrauch fälschlicherweise als ‚Kiesgarten‘ bezeichnet.
Ein Kiesgarten ist dahingegen ein eigenständiger Gartenstil in der
Gartenkultur, der mit den reduziert bepflanzten Gesteinsflächen
nichts gemeinsam hat. Es scheint, als sei die private Gartenkultur
auf Abwegen. Bislang ungeklärt ist, wer diesen Trend und den
falschen Begriff ‚Kiesgarten‘ für Kiesflächen verbreitet. Da Ideen
zur Gartengestaltung vorwiegend im Zeitschriftensektor publiziert
werden, stellt sich die Frage, ob die populären Gartenzeitschriften den Trend zu Kiesflächen und die falsche Auffassung verbreiten, dass der Begriff ‚Kiesgarten‘ eine Kiesfläche bezeichne.
Zu diesem Zweck erfolgte eine Erfassung und Auswertung der
Beiträge über Kiesflächen in den drei Magazinen ‚Mein schöner
Garten‘, ‚Gärtnern leicht gemacht‘ und ‚Gartenspaß‘ von 2007
bis 2013. Die Untersuchung ergab, dass die Zeitschriften den
Trend zu Kiesflächen mit unterschiedlicher Intensität propagieren.
Besonders ab 2009 zeigte sich ein Anstieg der Anzahl der Artikel
über Kiesflächen und eine positive Haltung der Magazine gegenüber dieser Form der Gestaltung. Ferner vermitteln die Gartenzeitschriften den Lesern den Eindruck, dass die Bezeichnung
‚Kiesgarten‘ gleichbedeutend mit einer Kiesfläche sei. An den
Ergebnissen der Analysen ist maßgeblich die Zeitschrift ‚Mein
schöner Garten‘ beteiligt, eine der auflagenstärksten Gartenmagazine Deutschlands mit einer großen Leserschaft.
Zwar sind es die Gartenzeitschriften, die schlussendlich von der
Popularisierung von Gartenidealen profitieren, sie sind allerdings
nicht der Auslöser des Trends. Trends entstehen aus gesellschaftlichen Entwicklungen heraus. Durch die Verbreitung vieler
Ideen und Bilder von Kiesflächen können die Gartenmagazine
allenfalls bestehende Meinungen der Leser verstärken. Schließlich ist die Entscheidung für eine bestimmte Gartenidee abhängig
vom individuellen Verhältnis zwischen Mensch und Garten.
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Abstract
In the garden design in the private sector currently deploys a new
garden trend. In many places, increasingly shape monotonous,
hardly or not planted gravel surfaces the appearance of private
gardens. In addition, these gravel surfaces are incorrectly referred to in common parlance as ‚gravel garden‘. A gravel garden,
however, is an independent garden style in the garden culture
which has nothing in common with the reduced planted rock
surfaces. It seems as if the private garden culture gone astray. It
is not yet clear who spread this trend and the wrong term ‚gravel
garden‘ for gravel surfaces. Since ideas on garden design are published mainly in the magazine sector, the question arises whether the popular gardening magazines spread the trend to gravel
surfaces and the misconception that the term ‚gravel garden‘
denote a gravel surface. To this end, there was a collection and
evaluation of articles on gravel surfaces in the three magazines
‚Mein schöner Garten‘, ‚Gärtnern leicht gemacht‘ and ‚Gartenspaß‘ from 2007 to 2013. The research showed that the magazines propagate the trend to gravel surfaces with different intensity. Especially from 2009 an increase in the number of articles on
gravel surfaces and a positive attitude of the magazines against
this form of design could be noticed. Furthermore, the gardening magazines give readers the impression that the term ‚gravel
garden‘ is synonymous with a gravel surface. In the results of the
analyses the magazine ‚Mein schöner Garten‘ is decisively involved, one of the most widely circulated magazines in Germany
with a large readership.
While there are the gardening magazines that ultimately benefit
from the popularization of garden ideals, but they are not the
cause of the trends. Trends emerge out of social developments.
With the distribution of ideas and images of gravel surfaces, the
garden magazines can at most enhance the existing opinions of
the readers. Finally, the decision for a certain garden idea is dependent on the individual relationship between man and garden.
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