argumente - Jobcenter Dortmund
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argumente - Jobcenter Dortmund
2. HJ-09 argumente – Sonderausgabe kooperieren Die Trägerversammlung | vermitteln JobPerspektive ist Spitze | qualifizieren Der Trägerausschuss | integrieren Chancen für Migranten | beschäftigen Der Beirat – eine Partnersache | fördern Integrationsbetrieb auf gutem Weg | einsteigen U 25-Maßnahmen Partner für ARBEIT und QUALIFIZIERUNG Vier Jahre SGB II in Dortmund 04_ 16_ steuern_Die Gremien Drei Gremien steuern die Arbeit der ARGE Multikulti im Ruhrgebiet › AUF EINEM GUTEN WEG VOM VERWALTEN ZUM VERMITTELN › JUNGE AUSLÄNDER HABEN DIE NASE VORN 18_ 06_ integrieren_Maßnahmen für Migranten beschäftigen_Der Beirat kooperieren _Die Trägerversammlung Echte Partnersache Arbeit finanzieren, nicht Arbeitslosigkeit › EBERHARD WEBER, DGB-VORSITZENDER FÜR DAS ÖSTLICHE RUHRGEBIET, UND DR. HEINZ-S. THIELER, HAUPTGESCHÄFTSFÜHRER DER UNTERNEHMENSVERBÄNDE FÜR DORTMUND UND UMGEBUNG, IM GESPRÄCH › INTERVIEWS MIT OBERBÜRGERMEISTER DR. GERHARD LANGEMEYER UND STEFAN KULOZIK, VORSITZENDER DER GESCHÄFTSFÜHRUNG DER DORTMUNDER AGENTUR FÜR ARBEIT 10_ vermitteln_JobPerspektive Foto: Peter Dorn 22_ Dortmund als Trendsetter fördern_Maßnahmen für Behinderte Backstage wichtige Rolle übernehmen › AUS DOGELA WIRD JOBPERSPEKTIVE › ZWEITER INTEGRATIONSBETRIEB IST IM AUFBAU 14_ 24_ qualifizieren_Der Trägerausschuss Kreative Lösungen für Qualifizierung und Beschäftigung › INTERVIEW MIT DEM DORTMUNDER SOZIALDEZERNENTEN SIEGFRIED POGADL einsteigen_U25-Maßnahmen Jung und erfolglos? › BÜHNE FREI FÜR JUNGE ERWACHSENE ››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››› 16 IMPRESSUM Herausgeber: JobCenterARGE Dortmund Geschäftsführung: Frank Neukirchen-Füsers (V.i.S.d.P.) Südwall 5–9 44137 Dortmund Telefon: 0231.86 02 380 www.arge-dortmund.de Konzept und Umsetzung: KO2B – Agentur für Kommunikation Korte Geitke 2 44227 Dortmund Telefon: 0231.79307-50 Telefax: 0231.79307-55 www.ko2b.com Titelfoto: Fotolia Druck: Scholz-Druck und Medienservice GmbH & Co. KG Höfkerstraße 31 44149 Dortmund www.scholz-druck.de Redaktion: Katrin Osbelt Layout: Vera Berger, Dortmund Auflage: 3.000 Stück ››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››› 02_ argumente 06 22 Liebe Leserinnen und Leser, vier Jahre SGB II in Dortmund – das ist für uns ein Anlass, gemeinsam mit unseren Wegbegleitern Bilanz zu ziehen. In diesen vier Jahren hat die JobCenterARGE Dortmund eindrucksvoll bewiesen, dass die auf Bundesebene oftmals problematisierte Zusammenarbeit von Agentur für Arbeit und Sozialverwaltung unter einem Dach in Dortmund ein gut funktionierendes Modell ist und vorzeigbare Erfolge verbuchen kann. Nicht nur die Jahresbilanz 2008, auch die erste Hälfte des Jahres 2009 zeigt, dass die langfristig angelegten Instrumente und Förderketten der JobCenterARGE Dortmund noch wirken – der weltweiten Rezession und aller düsteren Prognosen für das Bruttoinlandsprodukt zum Trotz. Und obwohl eine Entscheidung auf Bundesebene ausblieb, gibt es keinen Stillstand. Die JobCenterARGE Dortmund entwickelt sich weiter. Durch die Anmietung des Gebäudes Südwall 5–9, in das bereits der Bereich für Schwerbehinderte und Rehabilitanden und das Team Akademische Berufe eingezogen sind, konnte die Situation in anderen Standorten deutlich entzerrt werden. Die Qualifizierung der eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wird weiterhin konsequent verfolgt: Allein 2008 wurden wieder fast 27.000 Mitarbeiter-Stunden in Schulungen investiert. Und die Gremien der JobCenterARGE arbeiten kooperativ und effektiv an passgenauen Lösungen für den Standort Dortmund. Wir möchten mit Ihnen im Rahmen dieser Sonderausgabe unseres Magazins argumente hinter die Kulissen der JobCenter ARGE Dortmund schauen. Lernen Sie die Struktur der JobCenterARGE Dortmund und die Hauptakteure der Gremien kennen! Ihr Frank Neukirchen-Füsers argumente _03 steuern_Die Gremien steuern_Die Gremien ››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››› Drei Gremien steuern die Arbeit der ARGE STADT DORTMUND AGENTUR FÜR ARBEIT DORTMUND TRÄGERVERSAMMLUNG TRÄGERAUSSCHUSS › POLITISCHE PARTIZIPATION › GRUNDSÄTZLICHE UND STRATEGISCHE ENTSCHEIDUNGSEBENE DER BEIDEN TRÄGER DER ARGE; STADT UND AGENTUR › BEREITET DIE BESCHLÜSSE DER TRÄGERVERSAMMLUNG VOR › AUF EINEM GUTEN WEG VOM VERWALTEN ZUM VERMITTELN BEIRAT › ARBEITSMARKTPOLITISCHE BERATUNG UND BEGLEITUNG JobCenterARGE › REPRÄSENTANT DER AKTEURE AUF DEM ARBEITSMARKT Gremienstruktur der JobCenterARGE (Arbeitsgemeinschaft) ››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››› ier Jahre SGB II – das bedeutete für alle, die an der Umsetzung des Systems zur Grundsicherung für Arbeitsuchende beteiligt sind, vier Jahre harte Arbeit, viel Kritik und ein stetiges Ringen um Konsens. Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der JobCenterARGE Dortmund begegnen auf ihrem Weg „vom Verwalten zum Vermitteln“ immer wieder grundlegende Fragen: Wer entscheidet eigentlich bei der JobCenterARGE Dortmund, welche Maßnahmen umgesetzt werden? Wie wird sichergestellt, dass die Interessen der Lanzeitarbeitslosen ebenso Berücksichtigung finden wie die der Steuerzahler und der Unternehmer? Funktioniert das System ARGE in Dortmund? Die vorliegende Sonderausgabe des Magazins argumente beantwortet diese Fragen ausführlich. Vertreter der Gremien der JobCenterARGE Dortmund kommen zu Wort, Zahlen belegen die Erfolge der vergangenen vier Jahre, ein Blick auf spezielle Zielgruppen der JobCenterARGE Dortmund – junge Erwachsene, Schwerbehinderte oder Migranten – dokumentiert die vielfältigen Aktivitäten aller arbeitsmarktpolitischen Akteure in Dortmund. Die JobCenterARGE Dortmund betreut und vermittelt die Bezieher von Arbeitslosengeld II in Dortmund. Zugleich ist sie Ansprechpartner für Arbeitgeber bei der Meldung offener Stellen und der Prüfung möglicher Einstellungshilfen. Wer steuert die Arbeit der ARGE und ihre Einbindung in die lokalen politischen, sozialen und wirtschaftlichen Strukturen in Dortmund? Drei Gremien bestimmen die Arbeit der JobCenterARGE: V Rund 81 Millionen Euro stehen der JobCenterARGE Dortmund 2009 zur Förderung und Integration von Langzeitarbeitslosen zur Verfügung. Damit konnte aktuell das bislang höchste Fördervolumen seit Bestehen der JobCenterARGE nach Dortmund geholt werden. Wie dieses Geld in Dortmund eingesetzt wird und wer darüber entscheidet, welche Maßnahmen durchgeführt werden, ist Thema dieser Sonderausgabe. Foto: Peter Dorn 04_ argumente Trägerversammlung Die ARGE (ARbeitsGEmeinschaft) wird gemäß § 44b Sozialgesetzbuch II von der Agentur für Arbeit Dortmund und der Stadt Dortmund getragen, diese Träger tagen in der Trägerversammlung. Ende 2005 hat die Stadt Dortmund in dem vierköpfigen Gremium das entscheidende Stimmrecht übernommen. Vorsitzender ist Oberbürgermeister Dr. Gerhard Langemeyer. Weiterhin vertreten ist Stefan Kulozik, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Dortmund. Trägerausschuss Zur Sicherung der politischen Partizipation hat die Gesellschafterversammlung der JobCenterARGE Dortmund einen Trägerausschuss einberufen, in dem sechs Vertreter aus dem Rat der Stadt Dortmund und sechs Vertreter der Agentur für Arbeit sitzen. Der Trägerausschusss bereitet Beschlüsse der Trägerversammlung vor. Beirat Mehrmals im Jahr tagt der Beirat der JobCenterARGE Dortmund. Den Vorsitz führen jährlich wechselnd der DGB-Vorsitzende für das östliche Ruhrgebiet, Eberhard Weber, und der Hauptgeschäftsführer der Unternehmensverbände für Dortmund und Umgebung, Dr. Heinz-Siegmund Thieler. Der Beirat repräsentiert alle arbeitsmarktpolitisch relevanten Gruppen in Dortmund. Er begleitet und berät die Geschäftsführung der JobCenterARGE Dortmund bei arbeitsmarktpolitischen Entscheidungen. Die JobCenterARGE Dortmund zieht Bilanz: Die Reform der arbeitsmarktpolitischen Rahmenbedingungen hat für Dortmund die Voraussetzungen geschaffen, individuellere am Bedarf des Einzelnen ausgerichtete Vermittlungsarbeit leisten zu können. Das Instrumentarium zur Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt ist flexibler und effektiver geworden. Die Reform wurde in Dortmund in den vergangenen vier Jahren von allen Akteuren äußerst kooperativ umgesetzt. q argumente _05 kooperieren _Trägerversammlung kooperieren _Trägerversammlung › GEMEINSAM FÜR MEHR ARBEITSPLÄTZE IN DORTMUND Arbeit finanzieren – nicht Arbeitslosigkeit! verwehrt. Das ist heute anders. Die Verschlechterung für eine Vielzahl von Kunden ist allerdings, dass die Bezugsdauer beim Arbeitslosengeld verkürzt worden ist. An dieser Stelle möchte ich jedoch anmerken, dass es für Dortmund mit seiner hohen Zahl an Langzeitarbeitslosen dringend notwendig war, neue Strukturen aufzubauen. Womit wir beim Zusammenwachsen von Agentur für Arbeit und Sozialverwaltung zur ARGE sind: In so kurzer Zeit eine neue Behörde aus dem Boden zu stampfen, ist wirklich gelungen. Ich bedanke mich an dieser Stelle bei allen Beteiligten, bei den Geschäftsführern, den Mitarbeitern und den Personalräten. Alle haben an einem Strang gezogen. argumente: Welche Auswirkungen sind konkret festzustellen? Dr. Gerhard Langemeyer: Der wichtigste Baustein ist der Rückgang der Arbeitslosigkeit. Ende des vergangenen Jahres lag sie bei 12,7 Prozent. Ebenfalls positiv zu bewerten ist der Abbau der Bedarfsgemeinschaften. Die lagen in der Spitze bei 45.000, Ende 2008 nur noch bei 38.000. Daran zeigt sich die hohe Integrationsleistung der ARGE. Dabei macht das SGB II sogar verdeckte Armut und verdeckte Arbeitslosigkeit erst sichtbar. Bedarfsgemeinschaften werden jetzt als Ganzes betrachtet. Dadurch tauchen auch Jugendliche und Ehepartner, die sich früher nicht bei der Arbeitsverwaltung gemeldet haben, in der Arbeitslosenstatistik auf. Diese Transparenz ermöglicht es nun, gegen das Problem der Langzeitarbeitslosigkeit präziser und differenzierter anzugehen. TRÄGERVERSAMMLUNG argumente: Die vielen Maßnahmen kosten doch bestimmt auch viel Geld? Ist es gut angelegtes Geld? TRÄGERAUSSCHUSS BEIRAT JobCenterARGE Unter der Leitlinie „Fördern und Fordern“ wurde die größte Sozialreform in der Geschichte der Bundesrepublik verwirklicht, die Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe. argumente blickte mit Oberbürgermeister Dr. Gerhard Langemeyer auf fünf Jahre Arbeitsmarktreform in Dortmund zurück. Dr. Gerhard Langemeyer: Sie sprechen einen entscheidenden Unterschied zur alten Struktur an. Früher stand die Linderung der individuellen Not durch die Zahlung von Sozialhilfe im Vordergrund. Heute wollen wir Integrationshilfen geben, mit der Zielsetzung, durch einen hohen Anteil an Qualifizierung den Arbeitsmarkt neu zu organisieren. Es ist immer besser, Arbeit zu finanzieren als Arbeitslosigkeit. argumente: Stichwort: Beschäftigungsförderung. Was wird in Dortmund hier konkret getan? Dr. Gerhard Langemeyer: Mein Grundverständnis ist, dass man die Vermittlung von Arbeitsplätzen immer vernetzt angehen muss. Das ist nicht allein ein Thema der Wirtschaftsförderung, sondern das ist ein Thema, das auch die verschiedenen Dezernate der Stadt angeht. Zum Beispiel war bei der Ansiedlung des Europalagers von IKEA in Dortmund, durch die rund 1.000 Arbeitsplätze in Dortmund geschaffen wurden, das Planungsamt der ››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››› INTEGRATIONSQUOTE 2008 NRW-Ø argumente: Wie bewerten Sie als Vorsitzender der Trägerversammlung die ersten fünf Jahre Arbeitsmarktreform in Dortmund? Dr. Gerhard Langemeyer: „Es ist immer besser, Arbeit zu finanzieren als Arbeitslosigkeit.“ 06_ argumente Foto: Joe Kramer Dr. Gerhard Langemeyer: Die Zusammenführung von Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe ist erfolgreich geschafft worden, obwohl die gesetzlichen Rahmenbedingungen niemanden so richtig befriedigt haben. Ursprünglich sollte die Zusammenlegung von Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe in der Verantwortung des Bundes liegen. Erst in der letzten Phase des Gesetzgebungsverfahrens wurden dann doch wieder die Kommunen mit den Kosten der Unterbringung in die Pflicht genommen. Das erweist sich heute als dynamischer Sprengsatz für den kommunalen Haushalt. Aber schauen wir auf die Betroffenen selbst! Früher war den Empfängern von Sozialhilfe der Zugang zum Arbeitsmarkt und vor allem zu Qualifizierungsmaßnahmen entscheidende Faktor für den Erfolg. Auch in anderen Bereichen schaut die Stadt, dass sie mit ihren Potenzialen hilfreich sein kann. Zum Beispiel beim Thema Bildung. Die Zusammenarbeit mit den Schulen, Hochschulen und Berufskollegs oder Institutionen der Nachqualifizierung ist besonders wichtig. Bei Fragen der Ansiedlung sind ja nicht nur Verkehrsinfrastruktur und Kapital entscheidend. Investoren fragen auch: Wo finde ich qualifiziertes Personal? Und genau hier setzen wir an. Mit dem dortmund-project haben wir immer mehrdimensional gedacht: Über die Wirtschaftsförderung forcieren wir das Gründergeschehen. Wir setzen uns für eine Technologieförderpolitik ein, und wir versuchen, durch attraktive Qualifizierungsangebote möglichst viele Menschen zu erreichen. 17,7% GELSENKIRCHEN 17,5% BOCHUM 17,0% OBERHAUSEN 16,6% HERNE 16,4% ESSEN Dr. Gerhard Langemeyer: Das, was wir mit dem dortmund-project angestoßen haben, muss konsequent weiterverfolgt werden. Dazu gehört auch, AGENTUR FÜR ARBEIT – JobCenterARGE DIE AGENTUR FÜR ARBEIT IST EINE BUNDESBEHÖRDE UND IM OPERATIVEN GESCHÄFT ZUSTÄNDIG FÜR MENSCHEN, DIE ARBEITSLOSENGELD I BEKOMMEN, ALSO EINEN VERSICHERUNGSANSPRUCH GELTEND MACHEN KÖNNEN. SIE WIRD FINANZIERT AUS DEN BEITRÄGEN DER ARBEITNEHMER UND ARBEITGEBER ZUR ARBEITSLOSENVERSICHERUNG. DIE JOBCENTER ODER AUCH ARGEN SIND ZUSTÄNDIG FÜR DIEJENIGEN, DIE KEINEN VERSICHERUNGSANSPRUCH MEHR HABEN. DAS SIND IN DER REGEL LANGZEITARBEITSLOSE. DIE JobCenterARGEn FINANZIEREN SICH AUS STEUERMITTELN. JOBCENTER SIND REGIONALE EINRICHTUNGEN, IN DENEN MITARBEITER DER BUNDESAGENTUR FÜR ARBEIT MIT MITARBEITERN DER KOMMUNEN ZUSAMMENGELEGT WURDEN, UM DIE INTEGRATION IN ARBEIT NACH DEM SGB II ZU GEWÄHRLEISTEN. DIE ZUSAMMENLEGUNG WURDE VON DER HARTZKOMMISSION VORGESCHLAGEN UND 2005 VON DER ROT-GRÜNEN BUNDESREGIERUNG IM RAHMEN DES HARTZ-KONZEPTS IM VIERTEN GESETZ FÜR MODERNE DIENSTLEISTUNGEN AM ARBEITSMARKT UMGESETZT. DAS BUNDESVERFASSUNGSGERICHT HAT DIE KONSTRUKTION 2007 FÜR VERFASSUNGSWIDRIG ERKLÄRT, DA DIE ART DER AUFGABENWAHRNEHMENUNF LETZTLICH NICHT EINDEUTIG GEKLÄRT SEI. EINE NEUREGELUNG MUSS BIS ENDE 2010 ERFOLGEN. 18,4% DORTMUND DUISBURG argumente: Welche Zukunftsaufgaben sehen Sie für den Arbeitsmarkt in Dortmund? 15,9% 14,3% Dortmund verzeichnet die höchste Integrationsquote im Ruhrgebiet. ››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››› dass die Beschäftigungspolitik, die wir in Dortmund auf den Weg gebracht haben, noch weiter ausgebaut wird. Nur so können die Probleme wie hohe Arbeitslosenzahlen, Mangel an Arbeitsplätzen, hoher Anteil an Sozialkosten und zu geringe Steuereinnahmen langfristig bewältigt werden. argumente: Die Entscheidung über die zukünftige Organisationsform der ARGEn ist ja bis nach der Bundestagswahl verschoben worden. Was würden Sie sich wünschen, wie es weitergehen soll? Dr. Gerhard Langemeyer: Es muss dabei bleiben, dass die Anliegen der Kunden der ARGE aus einer Hand erledigt werden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es Sinn macht, die Kunden wieder von Behörde zu Behörde zu schicken und doppelte Aktenführungen aufzubauen. Ich hoffe sehr, dass die mit der ARGE neu aufgebauten Strukturen gerettet werden können. Für mich war es ein Skandal, dass sich die CDU-Bundestagsfraktion zum Schluss verweigert hat, noch in dieser Legislaturperiode zu einer Lösung für die ARGEn zu kommen. argumente _07 kooperieren _Trägerversammlung kooperieren _Trägerversammlung nahmen sind Ihrer Ansicht nach besonders geeignet, Arbeitnehmer vom zweiten in den ersten Arbeitsmarkt aufsteigen zu lassen? Stefan Kulozik: Das sind Maßnahmen, die keinen Schutzraum, sondern realistische Arbeitsbedingungen bieten, die aber bei Bedarf ein Coaching oder eine sozialpädagogische Betreuung bereitstellen. Außerdem ist jede Art der Qualifizierung und Weiterbildung wichtig. Das müssen gar keine besonders langwierigen oder schwierigen Weiterbildungen sein. Jede Bildung trägt dazu bei, Chancen zu verbessern. argumente: Wer schlecht ausgebildet ist, wird schneller arbeitslos und kann – einmal arbeitslos – auch nur mühsam wieder in Arbeit vermittelt werden. Wird in Dortmund genug in den Bereichen Qualifizierung und Weiterbildung getan? Stefan Kulozik: „Fehlende Bildung ist das größte Arbeitsmarktrisiko.“ Foto: Joe Kramer Bessere Chancen für Langzeitarbeitslose Stefan Kulozik ist Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Dortmund und stellvertretender Vorsitzender der Trägerversammlung der JobCenterARGE Dortmund. Gemeinsam mit argumente zieht er nach fast fünf Jahren JobCenterARGE Bilanz. argumente: Was waren die größten Herausforderungen, als 2005 die JobCenterARGE in Dortmund an den Start ging? Stefan Kulozik: Die größte Herausforderung war der Aufbau einer neuen Organisation, die sich aus Mitarbeitern der Stadt und der Agentur für Arbeit zusammensetzte, um die beiden getrennten Systeme Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe zusammenzuführen. Das war ein schwieriger, aber unbedingt erforderlicher Schritt. Die aufgrund des Strukturwandels traditionell schwierige Arbeitsmarktsituation in Dortmund kam noch hinzu. argumente: Die Zusammenarbeit von Arbeitsagentur und Stadt in Dortmund im Rahmen der JobCenterARGE Dortmund war als „echtes Bündnis ››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››› INTEGRATIONEN 2005 2006 2007 2008 Integrationsquote 10,5% 6.331 12,8% 8.810 10.371 10.738 16,3% 17,7% Deutliche Steigerungen der Integrationen seit 2005. ››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››› 08_ argumente für Beschäftigung“ geplant. Wurde dieser Anspruch Ihrer Ansicht nach in Dortmund bisher erfüllt? Stefan Kulozik: Die Möglichkeiten der ARGE sind aufgrund der Gelder, die ihr zur Verfügung stehen, und aufgrund der Maßnahmen, auf die sie zurückgreifen kann, weitaus umfassender als vor der Reform. In dem neuen System steht mehr Geld zur Verfügung, um etwas bewegen zu können, als es zuvor bei zwei getrennten Systemen der Fall war. Dadurch haben sich auch die Chancen für Langzeitarbeitslose deutlich verbessert. Was bleibt, sind die Probleme, die der Arbeitsmarkt in Dortmund mit sich bringt. Die ARGE kann keine neuen Arbeitsplätze schaffen. Sie kann die Menschen aber besser darauf vorbereiten, wieder in einen Job einzusteigen. argumente: Viele Menschen konnten in den vergangenen Jahren durch die Arbeit der ARGE wieder in Arbeit gebracht werden. Was geschieht denn mit denjenigen, die weit vom Arbeitsmarkt entfernt und nicht vermittelbar sind? Stefan Kulozik: Im Qualifizierungsbereich kann man nie genug tun. Fehlende Bildung ist das größte Arbeitsmarktrisiko. Dortmund ist allerdings ganz gut aufgestellt: Wir haben ein vielfältiges Angebot, sehr kooperative Träger und gute arbeitsmarktnahe Maßnahmen. Durch ein sehr gut arbeitendes Netzwerk, das nicht nur zwischen Stadt, Agentur für Arbeit und ARGE, sondern auch zwischen Gewerkschaften, Kammern, kirchlichen Trägern und Verbänden besteht, können wir erfolgreich arbeiten. Ich würde mir allerdings noch mehr Angebote im niedrigschwelligen Bereich wünschen. Die Diskussion um die Bildungsfähigkeit von Menschen halte ich in diesem Zusammenhang übrigens für wenig hilfreich. Meiner Ansicht nach ist jeder Mensch bildungsfähig. argumente: Was wünschen Sie sich für die Zukunft der JobCenterARGE in Dortmund? Welche Herausforderungen hält der Dortmunder Arbeitsmarkt langfristig bereit? Stefan Kulozik: Langzeitarbeitslose und schwer vermittelbare Menschen zu betreuen, wird immer als große Aufgabe bestehen bleiben. Und diese Aufgabe kann am besten eine Institution vor Ort erfüllen, bei der möglichst viele Fäden zusammenlaufen. Ob letztendlich der Bund oder die Kommune diese aktive Vor-Ort-Einheit steuert, muss davon getrennt betrachtet werden. Der Strukturwandel in Dortmund ist noch lange nicht abgeschlossen. Wir haben eine hohe Zahl an Arbeitslosen und an Langzeitarbeitslosen und das wird sich mittelfristig nicht ändern. Wir müssen uns vor allem der Frage stellen, wie groß der subventionierte Arbeitsmarkt sein soll, da wir auch langfristig nicht die Möglichkeit haben, alle Arbeitssuchenden bzw. Arbeitsfähigen in den ersten Arbeitsmarkt zu integrieren. Reicht es uns, den PARTNER WIRTSCHAFTSFÖRDERUNG Die Wirtschaftsförderung als Dienstleister, Impulsgeber und Projektentwickler richtet ihre Arbeit an vier Leitthemen aus: Udo Mager › Technologien und Branchen vernetzen, um neue Wertschöpfungsketten aufzubauen und damit neue Märkte zu öffnen, › Betriebe unterstützen, um Bedarfe an Personal und Flächen zu decken, › Wissen vernetzen, um Innovationen durch Menschen zu schaffen, › die Arbeits- und Lebensqualität in der Stadt weiter entwickeln, um die Chancen des demografischen Wandels und die Potenziale der ökonomischen und gesellschaftlichen Vielfalt zu nutzen. Udo Mager, Chef der Dortmunder Wirtschaftsförderung, betont: „Zu den Aufgaben der Wirtschaftsförderung gehört es auch, alle Maßnahmen und Projekte zu unterstützen, die zu einer nachhaltigen Reduzierung der Arbeitslosigkeit führen.“ Es sei in Dortmund gelungen, in den letzten Jahren eine breite Basis dafür zu schaffen und stabile Strukturen aufzubauen. Nun gelte es, den positiven Trend der letzten Jahre fortzuführen. „Die Arbeitsmarktreformen greifen, die Branchenentwicklung am Wirtschaftsstandort Dortmund ist im Jahr 2008 durchweg positiv verlaufen. Allerdings macht die Weltwirtschaftskrise vor Dortmund nicht halt, wie insbesondere die Entwicklung der konjunkturbedingten Kurzarbeit zeigt. Es gibt aber deutliche Zeichen“, so Mager, „dass der breite Dortmunder Branchenmix und die somit entfallene Monostruktur nun die Folgen abschwächen wird.“ Menschen einen Scheck zu geben? Oder wollen wir auch Perspektiven eröffnen? Eine gute Lösung für die ARGEn darf nicht das zerstören, was über Jahre aufgebaut wurde und belässt es bei der Bündelung der Kompetenzen von Agentur und Kommune. q ››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››› Stefan Kulozik: Auch für Menschen, die sehr weit weg vom Arbeitsmarkt sind – sei es, weil sie nach der Schule nie gearbeitet haben oder weil sie zum Beispiel verschuldet oder suchtkrank sind – ergeben sich durch die neuen Strukturen bessere Möglichkeiten. Denn die Arbeitsgemeinschaft fasst verschiedene Hilfesysteme zusammen und betrachtet einen Fall ganzheitlich. Durch die Programme der ARGE finden Menschen über Förderketten wieder in einen normaleren Alltag: erst über eine Arbeitsgelegenheit, dann über eine Qualifizierung und schließlich vielleicht über einen Job im Rahmen des Programms JobPerspektive. Das funktioniert natürlich nicht von heute auf morgen! Voraussetzung ist, dass wir uns für die Menschen Zeit nehmen. Für Erfolge in diesem Bereich ist ein langer Atem erforderlich. argumente: Als Leiter der Arbeitsagentur in Dortmund und Mitglied der Trägerversammlung der JobCenterARGE Dortmund haben Sie den Überblick sowohl über den ersten, als auch über den zweiten Arbeitsmarkt, d. h. über die subventionierten Arbeitsverhältnisse in Dortmund. Welche Maß- EINGLIEDERUNGSTITEL (EGT-Mittel in T€) DIE TRÄGERVERSAMMLUNG 2005 HINTER DER TRÄGERVERSAMMLUNG DER JOBCENTERARGE DORTMUND STEHT DIE SPITZE DER STADT, VERTRETEN DURCH DEN OBERBÜRGERMEISTER DR. GERHARD LANGEMEYER UND DEN CHEF DER WIRTSCHAFTSFÖRDERUNG UDO MAGER. DIE SEITE DER AGENTUR FÜR ARBEIT VERTRITT DEREN VORSITZENDER DER GESCHÄFTSFÜHRUNG STEFAN KULOZIK. DIE TRÄGERVERSAMMLUNG GIBT DIE MAßGEBLICHEN STRATEGISCHEN ZIELE DER ARGE VOR. SIE BESTIMMT DIE INHALTE DES ARBEITSMARKTPROGRAMMS, MACHT VORGABEN FÜR DIE PERSONALSTEUERUNG UND ENTSCHEIDET ÜBER INFRASTRUKTURUND STANDORTFRAGEN. 2006 2007 2008 2009 27.400 50.600 62.000 74.900 81.000 Der Eingliederungstitel umfasst die vom Bund bereit gestellten Mittel für Beschäftigungs- und Qualifizierungsförderung. Seit 2005 wird kontinuierlich mehr in Maßnahmen investiert. ››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››› argumente _09 vermitteln _ JobPerspektive vermitteln _JobPerspektive ››› › Dortmund als Trendsetter › AUS DOGELA WIRD JOBPERSPEKTIVE Bundesweit hat das Programm JobPerspektive Anlaufschwierigkeiten: 31.204 Menschen sind von Oktober 2007 bis April 2009 durch das Programm JobPerspektive gefördert worden. Das ursprünglich anberaumte Ziel von 100.000 Vermittlungen liegt noch in weiter Ferne. Am JobCenterARGE Dortmund liegt das nicht. Die Dortmunder, die durch ihre seit 2006 bestehenden Initiative DOGELA (Dortmund gegen Langzeitarbeitslosigkeit) mit einem leistungsstarken Team auf umfassende Erfahrungen aufbauen konnten, sind in den Vermittlungen über JobPerspektive bundesweit Spitze. 1.096 Lanzeitarbeitslose konnten in Dortmund seit dem Start von JobPerspektive wieder in den Arbeitsprozess eingegliedert werden. Da ließ es sich auch NRW-Arbeitsminister Karl-Josef Laumann nicht nehmen, sich persönlich bei der JobCenterARGE und der Dortmunder Sozialpolitik für die Umsetzung des Förderprogramms „JobPerspektive” zu bedanken. Foto: Stadt Dortmund 10_ argumente „Der Erfolg der Dortmunder zeigt, dass die Integration von Langzeitarbeitslosen in den Arbeitsmarkt auch in Krisenzeiten möglich ist. Diese Leistung ist auch den eigens für das Programm eingestellten Vermittlern zuzuschreiben“, würdigte Arbeitsminister Laumann den bundesweit einmaligen Vermittlungserfolg. Dieser basiert auf einem wirkungsvollen Mix aus Erfahrung und Engagement des speziell für die JobPerspektive gegründeten Teams und gezielten Werbemaßnahmen. Die JobCenterARGE Dortmund setzte mit großem Erfolg eine breitenwirksame Werbekampagne zur Stellenakquisition ein: Dazu zählten regelmäßige Radiospots im Lokalsender, die im Wechsel die JobPerspektive und den Arbeitgeberservice bewarben. Außerdem wiesen eine großflächige Plakataktion an Bushaltestellen und Bandenwerbung im SignalIduna-Park auf das Programm hin. Anzeigen in den führenden lokalen Tageszeitungen und Handzettel ergänzten den Werbemaßnahmenkatalog. Nach Auskunft der JobPerspektive-Teamleitung sind die Werbeaktionen bei den Arbeitgebern auf große Resonanz gestoßen. Ein Team von 15 Vermittlerinnen und Vermittlern setzt in Dortmund das Programm um. Mit den Kunden und Kundinnen werden intensive Einzelgespräche geführt, um Leistungsprofil und -motivation zu argumente _11 vermitteln _ JobPerspektive vermitteln _ JobPerspektive ››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››› Igor Petrowski arbeitet in der Jüdischen Gemeinde. Melek Askaroglu mit Ihrem Chef Markus Bonk. ermitteln sowie passende Vermittlungsvorschläge zu unterbreiten. Teamleiterin Petra Luhmann: „Im Zuge der bewerberorientierten Vermittlung bieten wir auch Betriebspraktika als vorgeschaltete Trainingsmaßnahme an. Das wird sehr häufig genutzt. Insbesondere bei kleineren Betrieben erhöht diese Vorgehensweise die passgenaue Vermittlung.“ Im Regelfall unterstützt die JobCenterARGE Dortmund Arbeitsverhältnisse über das Programm JobPerspektive mit 65 Prozent. Möglich sind bis zu 75 Prozent – zwei Jahre lang. Arbeitsminister Laumann findet diese Vorgehensweise gut: „Ein bestimmter Beitrag muss auch von den Arbeitgebern kommen.“ ARGE-Chef Frank Neukirchen-Füsers führt den Erfolg des Programms in Dortmund auf die Kompetenz seines Teams und die intensive Auseinandersetzung mit den Dortmunder Unternehmen zurück. „Uns ist es wichtig, dass die Unternehmen die Vermittelten möglichst schnell fest anstellen. Die befürchtete Mitnahme-Mentalität ist bei den Dortmunder Unternehmen nicht zu beobachten.“ Das JobPerspektive-Team sei den Susanna Fitzermann im Einsatz als Kurierfahrerin. kooperierenden Unternehmen jederzeit ein kompetenter Ansprechpartner. Dies bestätigt auch Helmut Klasen, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft: „Solche Programme wecken das Interesse vieler unserer Mitgliedsfirmen. Wir sehen es als dringend notwenig an, auch weniger qualifizierten, älteren oder behinderten Menschen die Möglichkeit zu geben, am Arbeitsleben teilzuhaben.“ Sozialdezernent Siegfried Pogadl wies darauf hin, dass es in Dortmund parteiübergreifend eine Mehrheit für solche Kombilösungen der Finanzierung gegeben habe. Das Modell sei ein gutes Beispiel dafür, wie sinnvoll es ist, in Arbeit statt in Arbeitslosigkeit zu investieren. Stefan Kulozik: „1.096 Vermittlungen sind 1.096 Chancen für die Betroffenen, über die Arbeit ein neues Selbstwertgefühl aufzubauen.“ Die Dortmunder ARGE nimmt im Kampf gegen die Langzeitarbeitslosigkeit nicht nur aktuell eine Vorreiterrolle an. Bereits seit 2006 arbeiten Experten hier im Rahmen einer Initiative gegen Langzeitarbeitslosigkeit (DOGELA) Hand in Hand. Ziel war von Anfang an die direkte ›››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››› 1096 868 OKT 09 1095 868 SEP 09 1093 868 AUG 09 1081 868 JUL 09 1032 868 878 803 729 945 868 JAN 09 MAI 09 868 DEZ 08 JUN 09 868 NOV 08 868 868 OKT 08 APR 09 868 SEP 08 868 868 868 868 AUG 08 FEB 09 868 JUL 08 MÄR 09 868 JUN 08 625 864 MAI 08 543 854 APR 08 475 815 MÄR 08 389 761 FEB 08 312 721 150 680 DEZ 07 JAN 08 96 655 NOV 07 69 607 35 560 SEP 07 OKT 07 32 20 498 23 14 425 JUN 07 JUL 07 370 MAI 07 AUG 07 256 313 APR 07 204 MÄR 07 132 JAN 07 FEB 07 165 94 DEZ 06 53 OKT 06 17 NOV 06 SEP 06 0 DOGELA 58 JOBPERSPEKTIVE 223 JOBPERSPEKTIVE UND DOGELA (Dortmunder Initiative gegen Langzeitarbeitslosigkeit) 1.961 neue Arbeitsplätze in 36 Monaten, das sind 54 Arbeitsplätze pro Monat. ›››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››› 12_ argumente Jakob Kaal, landwirtschaftlicher Helfer in einer Imkerei. Einarbeitung und Integration der Langzeitarbeitslosen auf den ersten Arbeitsmarkt und die Akquise zusätzlicher Beschäftigungsmöglichkeiten für ungelernte Kräfte. Das Programm richtete sich an ungelernte Arbeitslose, die bereits länger als zwei Jahre ohne Arbeit waren, ungelernte Jugendliche (U25), die länger als ein Jahr arbeitslos waren und vor allem an Menschen mit deutlichen Vermittlungshemmnissen wie zum Beispiel Überschuldung, Sucht, familiären Problemen, psychosozialen Problemen oder Vorstrafen. Da Unternehmen, die solche Bewerber einstellen, grundsätzlich einen sehr hohen Betreuungsaufwand haben, erhielten sie für ihre Betreuungs- und Qualifizierungsanstrengungen einen entsprechenden Pauschalzuschuss. Das, was DOGELA bereits seit 2006 praktiziert, wurde durch das bundesweite Programm JobPerspektive aufgegriffen. Unternehmer, die darüber nachdenken, Mitarbeiter über JobPerspektive einzustellen, sollten sich vor allem auch die langfristigen, positiven Effekte des Programms für den Arbeitsmarkt im Allgemeinen vor Augen führen: Frank Real in Bodo’s Büchermarkt. Fotos (5): Joe Kramer › Die direkte Integration in den ersten Arbeitsmarkt vermeidet unnötige Maßnahme-Karrieren. › Die Schwarzarbeit wird eingedämmt. › Die Umwandlung von 400-Euro-Jobs in sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse wird forciert. › Passive Lohnersatzleistungen werden zugunsten aktiver Integrationsförderung gesenkt. › Die Kaufkraft in der Region wird gestärkt. Derzeit gibt es in Dortmund übrigens noch 410 offene Stellen, denen 2.000 Interessenten gegenüberstehen. Weitere Informationen: JobCenterARGE Dortmund, Teamleitung Petra Luhmann, Tel.: 0231 842-1245 Das JobPerspektive-Team der JobCenterARGE Dortmund. Fotos (2): Peter Dorn argumente _13 qualifizieren _Der Trägerausschuss qualifizieren _Der Trägerausschuss Kreative Lösungen › QUALIFIZIERUNG UND BESCHÄFTIGUNGSFÖRDERUNG Zur Beteiligung der lokalen Politik hat die Gesellschafterversammlung der JobCenterARGE einen Trägerausschuss einberufen, in dem sechs Vertreter aus dem Rat der Stadt Dortmund und sechs Vertreter der Agentur für Arbeit sitzen und Empfehlungen für die Trägerversammlung aussprechen. Der Ausschuss tagt einmal im Quartal, Vorsitzender ist Sozialdezernent Siegfried Pogadl als Vertreter des Oberbürgermeisters. er Trägerausschuss ist ein Spezifikum für die Stadt Dortmund, kaum eine andere ARGE hat ein solches Gremium. Die Dortmunder haben sich für die Einrichtung eines Trägerausschusses eingesetzt, weil zum Start der Arbeitsgemeinschaft die politischen Fraktionen im ARGE-Gerüst mit Trägerversammlung und Beirat nicht berücksichtigt waren. So ist es dazu gekommen, dass es nun ein Gremium gibt, das alle für Dortmund relevanten politischen Strömungen berücksichtigt. Eine ursprüngliche Planung sah vor, der ARGE eine GmbH-Struktur zu geben, so wie das zum Beispiel in Bielefeld der Fall ist. In einem solchen Fall wäre der Trägerausschuss heute ein Aufsichtsrat. Der Trägerausschuss ist paritätisch mit sechs Ratsvertretern von den großen Fraktionen SPD, CDU und Grüne und sechs Vertretern von der Agentur für Arbeit besetzt. Die Aufgabe des Trägerausschusses ist es, die Makro-Daten für die Arbeit der ARGE und für die Gestaltung des Arbeitsmarkts in Dortmund zu erarbeiten. Hier werden z. B. Empfehlungen für den Stellenplan der ARGE gegeben oder Schwerpunkte für die D Entwicklungsarbeit in der Zukunft herausgearbeitet. Die Mitglieder des Trägerausschusses beobachten den Gang der Geschäfte in der ARGE, welche Notwendigkeiten sich daraus ergeben und welches Innovationspotenzial in Zukunft genutzt werden kann. In den vierteljährlichen Sitzungen kommen Themen, die die ARGE selbst in das Gremium trägt, auf den Tisch. Es werden aber auch Anliegen der Fraktionen diskutiert. Und natürlich müssen Periodika wie zum Beispiel die Quartalsberichte über den Fortgang der laufenden Geschäfte der JobCenterARGE Dortmund verhandelt werden. Der Trägerausschuss diskutiert und berät intensiv die aktuelle Haushaltssituation sowie die sich abzeichnende Lage auf dem Arbeitsmarkt und die Möglichkeiten der Qualifizierungs- und Beschäftigungsförderung. Auch die Verbesserung der Rahmenbedingungen wie Räumlichkeiten und Personal hat der Trägerausschuss im Blick. Aus den Diskussionen erfolgen die Beschlussvorschläge für die Trägerversammlung. Der Trägerausschuss steuert also die Prozesse der ARGE. ›››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››› BILDUNGSANGEBOTE 8,3% Fortbildung akademisch 6,8% 9,3% Fortbildung Schwerbehinderte Fortbildung Sonstige 4,2% 3,9% Fortbildung IT-/Medien 18,4% Berufsschulabschluss gewerbl.-techn. Fortbildung sozialpfl.-gesundh. 33,9% mit Berufsschulabschluss 14,3% Fortbildung kaufm.-verwalt. 3,5% Berufsschulabschluss kaufm.-verwalt. 6,1% Berufsschulabschluss sozialpf.-gesundh. 1,3% Berufsschulabschluss IT-/Medien 4,7% Berufsschulabschluss Sonstige 19,3% Fortbildung gewerbl.-techn. ›››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››› 14_ argumente Mitglieder des Trägerauschusses der JobCenterARGE Dortmund. Sozialdezernent Siegfried Pogadl im Gespräch mit argumente. Fotos (2): Joe Kramer Bildungsabgebote haben in Dortmund einen überdurchschnittlich hohen Stellenwert Argumente sprach mit Sozialdezernent Siegfried Pogadl, der als Vertreter des Oberbürgermeisters den Trägerausschuss leitet. argumente: Welche Ziele stehen für die ARGE Dortmund im Mittelpunkt? Was hat die ARGE in den ersten vier Jahren ihres Bestehens erreicht? Siegfried Pogadl: Die ARGE verfolgt seit ihrem Start interne und externe Ziele. Zum einen sind innerhalb der ARGE zwei Arbeitskulturen aufeinander getroffen und beispielhaft über die Jahre zusammengewachsen. Diesen Prozess hat der Trägerausschuss gesteuert, in dem er verbindliche Weisungen für alle Beteiligten erarbeitet hat, die das Zusammenwachsen aktiv unterstützt haben. Zum anderen hat der Trägerausschuss Ziele zur Bekämpfung der Langzeitarbeitslosigkeit definiert. Dortmund hat als große Stadt ja eine Menge Probleme: Jugendliche, die keinen Schul- oder keinen Berufsabschluss haben, ältere Arbeitnehmer ab 55, die nicht mehr in Arbeit kommen. Hier müssen Konzepte her, die kurzfristig greifen, aber auch nachhaltig wirken. argumente: Ist es da wichtig, dass ein Gremium wie der Trägerausschuss regional bezogene Ziele herausarbeitet und diese mit dem bundesweit geltenden Vorgaben abgleicht? Siegfried Pogadl: Selbstverständlich. Wir hier in Dortmund haben natürlich ganz andere Voraussetzungen als Karlsruhe oder Lübeck! Wir haben seit den 1960er Jahren 80.000 industriell geprägte Arbeitsplätze in Dortmund in den traditionellen Branchen verloren. Dafür sind 40.000 neue Arbeitsplätze im Dienstleistungsbereich und anderswo entstanden. Da stellt sich für Menschen, die keinen hohen Bildungsabschluss haben, die Frage: Wo bleiben wir jetzt? Dies ist zum Beispiel ein Grund, weshalb in Dortmund Qualifizierung einen noch größeren Stellenwert als an anderen Orten hat. Dortmund ist übrigens vor kurzem noch vom Arbeits- und Sozialminister des Landes NRW belobigt worden, weil wir bundesweit den ersten Platz bei der Beschäftigungsförderung im Rahmen der JobPerspektive einnehmen. Davon profitieren auch junge Erwachsene, die ansonsten keine Chancen hätten. Siegfried Pogadl: Bedingt. Sicher sind 26 Prozent weniger Langzeitarbeitslose in den letzten zwei Jahren ein Erfolg. Aber es rücken zu viele nach. Da vermitteln wir Langzeitarbeitslose mit viel Arbeit, mit viel Engagement – auch von den Betroffenen selbst, und dann stehen wieder eine Menge neuer Kandidaten vor den Türen der ARGE. argumente: Und wie schafft man so etwas? Siegfried Pogadl: Oh, da ist die ARGE in Dortmund wirklich kreativ. Zunächst muss man diese Jugendlichen fit machen, angefangen bei der Schulung der sozialen Kompetenz über die Vermittlung von Wissen und Fertigkeiten bis zur individuellen Betreuung mit Verständnis, aber auch mit Konsequenz. Außerdem haben wir jetzt einen Trainingsbetrieb gegründet, dessen Produkte auch verkauft werden. Das motiviert junge Menschen! Und wir nehmen die Wirtschaft mit ins Boot, d. h. wir subventionieren sozialversicherungspflichtige Jobs. argumente: Wenn Sie auf die vergangenen vier Jahre zurückschauen: Was ist der größte Erfolg dieser Arbeit? Siegfried Pogadl: Der größte Erfolg ist, dass wir heute die kooperative Zusammenarbeit zwischen Arbeitsagentur, Stadt und Wirtschaft als selbstverständlich ansehen. Früher gab es bei der Sozialverwaltung den monatlichen Scheck für den Lebensunterhalt, und beim Arbeitsamt standen die Langzeitarbeitslosen in den Vermittlungslisten, ohne dass sie je zum Zuge kamen. Heute haben wir bei den Langzeitarbeitslosen wesentlich bessere Vermittlungsergebnisse als früher. argumente: Das hat dann ja auch Auswirkungen auf das soziale Gefüge in Dortmund überhaupt. Spüren Sie hier Verbesserungen in Ihrer Funktion als Sozialdezernent? argumente: Was sind aus Ihrer Erfahrung als Sozialdezernent und als Vorsitzender des ARGETrägerausschusses die großen Zukunftsaufgaben für die Arbeitsmarktpolitik in Dortmund? Siegfried Pogadl: Wir müssen die Passgenauigkeit noch erhöhen! Probleme machen in der Regel Einzelfälle, die nicht ins allgemeine Raster passen. Hier sind die Fallmanager noch mehr gefordert. Diese haben zwar jetzt schon einen viel umfassenderen Blick auf ihre Kunden als vor der Reform. Aber wir alle gemeinsam können noch besser werden, wenn es darum geht, die Potenziale der zu vermittelnden Menschen zu nutzen. Wir sind zwar schon auf einem guten Weg, da die ARGE ihre eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter intensiv schult. Es kann aber noch besser werden. Daran schließt sich übrigens mein größter Wunsch für die Zukunft der ARGE an: Die ARGE braucht Rechtssicherheit, damit die engagierten Mitarbeiter weiter motiviert bleiben und eine Perspektive haben. q TRÄGERVERSAMMLUNG TRÄGERAUSSCHUSS BEIRAT JobCenterARGE argumente _15 integrieren _Maßnahmen für Migranten integrieren _Maßnahmen für Migranten Multikulti im Ruhrgebiet Die Arbeitslosenquote von Ausländern war 2007 bundesweit mit 20,3 Prozent etwa doppelt so hoch wie in der Gesamtbevölkerung. Das geht aus dem Integrations-Indikatorenbericht der Bundesregierung hervor. Außerdem haben Migranten mit knapp 27 Prozent ein doppelt so hohes Risiko zu verarmen wie die Gesamtbevölkerung. Für Zuwanderer ist es nach wie vor schwierig, einen Arbeits- oder Ausbildungsplatz zu bekommen. as weiß auch Dietmar Geißen, Teamleiter bei der JobCenterARGE Dortmund. Häufigste Ursache dafür seien die mangelnden deutschen Sprachkenntnisse. Aber auch die oft sehr schlechten schulischen und beruflichen Qualifikationen der Bewerber machen es nicht möglich, sie in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Dietmar Geißen: „In Dortmund haben 50 Prozent der von der JobCenterARGE Dortmund betreuten Migranten keinen Schulabschluss, zwei Dritteln fehlt eine Berufsausbildung.“ Die Gründe dafür sind vielfältig: Die Mitarbeiter der JobCenterARGE Dortmund betreuen Menschen, die aus Kriegsgebieten nach Deutschland kommen und unter schweren Traumata leiden, ebenso wie muslimische Frauen, die schon seit Jahren in Dortmund leben, jedoch aus religiösen Gründen nie gearbeitet haben. Sie erleben hoch motivierte Migranten, die sich selbstständig machen wollen, aber ernorme Beratungs- und Informationsdefizite haben, und sie begegnen Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die auf der Schwelle zwischen Schule und Arbeit auf der Strecke geblieben sind. In Dortmund leben 12,6 Prozent Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit. Circa 20 Prozent der Dortmunder haben einen Migrationshintergrund, so die Schätzung. Da in Dortmund die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Migrationshintergrund in Wirtschaft und Gesellschaft einen hohen Stellenwert hat, haben Projekte zur interkulturellen sozialen Arbeit eine lange Tradition. Auf diese Strukturen baut die JobCenterARGE Dortmund auf, die seit Inkrafttreten des SGB II mehr Möglichkeiten hat, ausländische Hilfeempfänger in Integrationsmaßnahmen zu bringen. Seit 2007 macht das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) bei seinen Bemühungen, die Arbeitslosigkeit zu reduzieren, auch keinen Unterschied mehr zwischen eingebürgerten Deutschen, Unionsbürgern und in Deutschland lebenden Personen aus Drittstaaten mit Bleibeperspektive. Im Nationalen Integrationsplan (NIP), in dem sich Bund, Länder, Kommunen und wichtige zivilgesellschaftliche Akteure zu umfassenden Integrationsmaßnahmen verpflichtet haben, wurde ein besonderer Schwerpunkt auf die Schlüsselthemen Ausbildung und Beschäftigung gelegt. Themen, die in Dortmund von verschiedenen Trägern schon seit Jahren in den Fokus gerückt werden. So unterstützt die JobCenterARGE zum Beispiel seit fünf Jahren das Jugendprojekt PortIN, das aktuell in die zweite Phase geht, mit der Bereitstellung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Rahmen von Arbeitsgelegenheiten. PortIN wendet sich an Schülerinnen und Schüler ausländischer Herkunft der 9. und 10. Klasse, an Migranten im Übergang von der Schule in den Beruf oder in der Ausbildung und an die Eltern der jungen Erwachsenen. Die D Foto: Fotolia 16_ argumente Motivation der jungen Menschen durch ältere Coaches mit ähnlichen Biografien ist ebenso Teil des Konzepts wie die Förderung von dualen Berufsausbildungen. Motto und Zielsetzung eines neuen Projekts, dass das Diakonische Werk zusammen mit vielen Partnern gerade begonnen hat, lautet „fit for future, fit for integration“. Das Projekt fördert die kulturelle, berufliche und gesellschaftliche Integration von Menschen mit Migrationshintergrund und verbessert ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt. 55 Menschen, alle arbeitssuchend und im ALG II-Bezug, werden hier von Integrationskräften des Diakonischen Werkes intensiv geschult. In der ersten Phase geht es in einem Schulungsteil um die Vertiefung der Sprachkenntnisse, interkulturelles Kompetenztraining, Computertraining, Unterstützung bei der Orientierung in der Gesellschaft oder Erlernen eines besseren Umgangs mit Geld. In der zweiten – der Qualifizierungs- und Erprobungsphase – steigen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer über eine Arbeitsgelegenheit in einen Job ein. So haben sie neun Monate Zeit, das Erlernte in der Praxis des Berufslebens anzuwenden und zu erproben. Dieses Engagement trägt Früchte. Frank Neukirchen-Füsers, Geschäftsführer der JobCenterARGE Dortmund: „Erfreulicherweise können wir bei jungen Ausländern kontinuierlich mehr Integrationen in den Arbeitsmarkt erreichen, schaut man auf die statistische Quote sogar weitaus mehr als allgemein bei jungen Menschen unter 25.“ Sie wollen mehr wissen? Wenden Sie sich an [email protected]! ››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››› INTEGRATIONEN 2008 (Integrationsquote) DEUTSCHE AUSLÄNDER DEUTSCHE U25 AUSLÄNDER U 25 17,92% 17,32% 25,2% 27,2% Im U 25-Bereich haben die ausländischen Jugendlichen bei den Integrationen die Nase vorn. ››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››› argumente _17 beschäftigen _Der Beirat TRÄGERVERSAMMLUNG TRÄGERAUSSCHUSS BEIRAT JobCenterARGE Mehrmals im Jahr finden die Sitzungen des Beirats statt. Der Beirat der JobCenterARGE Dortmund. Eberhard Weber als Sitzungsleiter. Fotos (3): Joe Kramer Echte Partnersache ››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››› Mehrmals jährlich tagt der Beirat der ARGE. Die 15 Mitglieder dieses Gremiums kommen aus den Wohlfahrtsverbänden, den politischen Fraktionen im Rat der Stadt Dortmund, dem Handwek, der IHK, den Gewerkschaften, den Unternehmerverbänden, der Wirtschaftsförderung und der Sozialverwaltung. Der Beirat hat Beratungsfunktion, er soll bei der Entwicklung von regionalen Lösungskonzepten helfen, die Rahmenkriterien der Arbeitsmarktpolitik miterarbeiten, Zukunftsthemen ansprechen und den gesellschaftlichen Konsens fördern. argumente zeigt die Perspektive der beiden Vorsitzenden. Jährlich wechselnd führen der DGB-Vorsitzende für das östliche Ruhrgebiet, Eberhard Weber, und der Hauptgeschäftsführer der Unternehmensverbände Dortmund und Umgebung, Dr. Heinz-Siegmund Thieler, das Gremium an. ››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››› argumente: Durch den Beirat für die ARGE soll der kritische Blick der Öffentlichkeit in eine Behörde eindringen, deren Strukturen von vielen Betroffenen nicht durchschaut werden oder deren Entscheidungen häufig als wenig wohlwollend erlebt werden. Gelingt dies aus Ihrer Sicht? Eberhard Weber: Besonders in den ersten Jahren des Bestehens der ARGE war sowohl die Spiegelung von innen nach außen, als auch umgekehrt nicht einfach. Schließlich handelte es sich beim „Konstrukt ARGE“ um eine ganz neue Institution. Das SGB II – und damit die gesetzliche Grundlage der Arbeit – ist ein Gesetz, das ausgesprochen schlecht und schlampig formuliert worden ist. Das wird zum Beispiel daran deutlich, dass etwa 50 Prozent der Klagen gegen Entscheide der ARGE stattgegeben wird. Eine Zahl, die der Präsident des Landessozialgerichts Dr. Jürgen Brand kürzlich veröffentlicht hat. Das zweite Problem, gegen das wir besonders anfangs gekämpft haben, und wahrscheinlich im Herbst 2010 wieder kämpfen müssen, ist die Personalfrage und damit auch die Qualität der Arbeit insgesamt. In der ARGE wurde Personal aus der Agentur für Arbeit, vom Sozialamt, von Beschäftigungsgesellschaften, der Deutschen Post AG und vom freien Markt zusammengeführt. Natürlich waren die Qualifikationen deshalb sehr unterschiedlich. Außerdem gab es zu wenig Personal und viele Mitarbeiter wurden nur befristet eingestellt. Daraus einen homogenen Personalkörper zu schaffen, war sehr schwierig. Hinzu kommt, dass die Arbeit mit den Kunden höchste Sensibilität erfordert. So prallten am Anfang die Sichtweisen aufeinander: Die außerordentlichen Anstrengungen der ARGE-Geschäftsführung und der Mitarbeiter der ARGE wurden von außen nicht wahrgenommen, und die Zahl der Beschwerden über die Arbeit der ARGE war massiv. Aber: Von Monat 18_ argumente zu Monat erbrachte die ARGE eine bessere Dienstleistung – bis heute! Heute stehen wir vor neuen Herausforderungen: Aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Situation muss ab Herbst/Winter 2009 damit gerechnet werden, dass sich die Arbeitsmarktsituation weiter verschlechtern wird. Die Finanz- und Wirtschaftskrise wird sich dynamisch durch alle Branchen durchfressen und sich schließlich mit zeitlicher Verzögerung nicht nur bei den Agenturen für Arbeit niederschlagen, sondern auch die Langzeitarbeitslosen treffen. Und dann sind die ARGEn wieder mit mehr qualifiziertem Personal gefordert! Da tut sich das nächste Problem auf: Vor dem Hintergrund der Untätigkeit der Bundesregierung streben gerade die besonders guten Mitarbeiter von den ARGEn weg, weil ihre Situation unklar ist. Dass der Kompromiss, den Kurt Beck, Jürgen Rüttgers und Olaf ››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››› ARBEITSLOSE IM SGB II (Jahresdurchschnittswerte) 2005 35.109 2006 2007 2008 35.745 32.099 31.380 2008 erreichte die Arbeitslosigkeit im SGB II ihren Tiefststand. ››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››› Scholz errungen hatten, von der CDU-Bundestagsfraktion torpediert wurde, wird sich als Boomerang erweisen. argumente: Was bedeutet das speziell für die Dortmunder ARGE? Eberhard Weber: In Dortmund sind weit mehr als 20 Prozent der ARGEMitarbeiter zeitlich befristet beschäftigt. Unsicherheiten für die Beschäftigten der ARGE werden also nicht abgebaut, sondern wachsen weiter. Also geht diese Situation zu Lasten der Beschäftigten und in der Folge auch zu Lasten der Langzeitarbeitslosen. argumente: Sollten im Beirat der ARGE auch die Betroffenen eine Vertretung haben, z. B. Arbeitslose selbst, Migranten als eine der größeren Gruppen oder fachkundige Vertreter der Jugendberufshilfen? Eberhard Weber: Nach meiner Auffassung würde das nicht zur Verbesserung der Qualität der Beiratsarbeit beitragen. Denn die Gewerkschaften und die Wohlfahrtsverbände vertreten bereits diese Interessen. In den Gewerkschaften z.B. gibt es sehr aktive Arbeitskreise von Arbeitslosen und Langzeitarbeitslosen. Die Erkenntnisse aus diesen Kreisen nehmen wir natürlich in eine Beiratssitzung mit. Außerdem spiegeln wir Beschwerden über die ARGE oder Anliegen an die ARGE, die uns hier beim DGB erreichen, sofort per Telefon oder Mail an die ARGE wider. Und so machen das auch die anderen Beiratsmitglieder. Der Beirat tagt zwei bis drei Mal im Jahr. So lange können wir im Einzelfall gar nicht warten, sondern nutzen den direkten Draht zu Mitarbeitern und Geschäftsführung der ARGE. argumente: Sie – bzw. die Mitglieder des Beirats – beraten die ARGE bei der Auswahl und Gestaltung geeigneter Eingliederungsinstrumente und Maßnahmen. Wenn Sie auf die vier Jahre des Bestehens der ARGE zurückschauen: Welche aus Ihrer Sicht besonders wichtigen Maßnahmen wurden nach Anregung durch den Beirat umgesetzt? Welche regionalen – für Dortmund besonders wichtigen – Lösungskonzepte hat der Beirat in den vergangenen Jahren angestoßen? Eberhard Weber: Da möchte ich gern ein positives und ein negatives Beispiel herausstellen, die übrigens miteinander zusammenhängen wie kommunizierende Röhren. Wir sind mit 1.096 JobPerspektive-Fällen bundesweit Spitze. Das ist von allen Vertretern im Beirat gepuscht worden – insbesondere vom DGB. Die negative Seite betrifft die Arbeitsgelegenheiten mit Mehraufwandentschädigung, die umgangssprachlich auch als Ein-Euro-Jobs bezeichnet werden. Wir Gewerkschaften wollen – auch vor dem Hintergrund wissenschaftlicher und praktischer Erkenntnisse – die Arbeitsverhältnisse über das Programm JobPerspektive hochfahren und gleichzeitig die Arbeitsgelegenheiten abbauen. Dafür konnten wir aber im Beirat keine Mehrheit gewinnen. An dieser Stelle möchte ich klarstellen, dass der DGB Arbeitsgelegenheiten nicht grundsätzlich verteufelt. Allerdings sind sie in ihrer Wirkung eher begrenzt. Sie machen Sinn für einen bestimmten Personenkreis. Aber sie müssen auf freiwilliger Basis vergeben und mit einer Förderkette verbunden werden. LEITFADEN DER BEIRAT DER JobCenterARGE DORTMUND BEGLEITET DIE EINGLIEDERUNGSARBEIT. DAS GREMIUM BESTEHT AUS 15 MITGLIEDERN WICHTIGER GESELLSCHAFTLICHER GRUPPEN UND INSTITUTIONEN IN DER STADT DORTMUND (WOHLFAHRTSVERBÄNDE, HANDWERK, ARBEITGEBER, GEWERKSCHAFTEN, IHK ETC.) SOWIE VERTRETERN VON ARBEITSAGENTUR UND STADT. DER BEIRAT HAT EINE WICHTIGE UNTERSTÜTZUNGSROLLE BEI DER STABILISIERUNG UND BERUFLICHEN EINGLIEDERUNG VON ARBEITSLOSENGELD II – BEZIEHERN INNE: DIE VIELFÄLTIGEN ERFAHRUNGEN, DIE DIE BETEILIGTEN VON AUßEN IN DIE ARGE EINBRINGEN, TRAGEN ZU EINER ZIELGERICHTETEN UND ERFOLGREICHEN ARBEIT BEI. DIE ERSTE AUFGABE, DIE VOM BEIRAT ERLEDIGT WURDE, WAR DIE ENTWICKLUNG EINES LEITFADENS ZUR UMSETZUNG VON ARBEITSGELEGENHEITEN (AGH). ER BILDET DIE GRUNDLAGE ZUR PLANUNG UND UMSETZUNG VON ARBEITSGELEGENHEITEN IN DER STADT DORTMUND. DER LEITFADEN GEHÖRT ALS BAUSTEIN IN EIN GESAMTKONZEPT EINER UMFASSENDEN ARBEITSMARKT- UND QUALIFIZIERUNGSSTRATEGIE. VORBILDLICH IST IN DORTMUND VOR ALLEM DAS PROCEDERE DER ANTRAGSTELLUNG IM AUSSCHUSS FÜR AGH. ARBEITGEBERSEITE UND ARBEITNEHMERSEITE ENTSCHEIDEN HIER HAND IN HAND ÜBER DIE ARBEITSMARKTVERTRÄGLICHKEIT VON AGH. INSBESONDERE WIRD DARAUF GEACHTET, DASS KEINE VERDRÄNGUNGSEFFEKTE ENTSTEHEN. DAS IST BEISPIELHAFT FÜR GANZ NRW! TRANSPARENZ UND ÜBERSICHTLICHKEIT IST IMMER GEGEBEN. ALLE RUND 3.300 AGH WERDEN EINZELN ABGEARBEITET. argumente _19 beschäftigen _Der Beirat beschäftigen _Der Beirat In „Früchtchen“ investieren und Erfolge ernten mund massiv nach oben gegangen ist. Das schlägt sich natürlich auf die Aufstocker bei der ARGE nieder. Da heißt die eindeutige Forderung: Wir brauchen Mindestlöhne! argumente: Gab es weitere Maßnahmen, für die der Anstoß aus dem Beirat kam? Eberhard Weber: „Die ARGE hat kontinuierlich an Qualität gewonnen.“ Foto: Joe Kramer Eberhard Weber: Ja, zum Beispiel ist eine Initiative entstanden, wie man Arbeit und Lernen besser verknüpfen kann. Da war z. B. der Träger GrünBau sehr aktiv. Wir als Gewerkschaft haben das Konzept mitentwickelt und auch Helmut Klasen als Vertreter des Handwerks hat die Entwicklung unterstützt. argumente: Welche Themen wurden in den vergangenen vier Jahren besonders kontrovers diskutiert? argumente: Wie sieht denn eine ideale Förderkette aus? Eberhard Weber: Förderung muss individuell auf den Kunden abgestimmt werden. Geht man mit der Gießkanne ‘ran, bringt das wenig. Häufig läuft es so: Ein Kunde geht in eine Arbeitsgelegenheit, landet dann in einer Arbeitsgelegenheit mit Entgelt und weil nach Ablauf der Maßnahme keine Vermittlung in den Arbeitsmarkt möglich war, folgt wieder eine Arbeitsgelegenheit. Das ist keine Förderkette, das ist eine Drehtür! Man muss mit den Betroffenen Eingliederungsvereinbarungen treffen. Auch schwierigen Arbeitslosen muss man sagen können: Wenn du den ersten Schritt geschafft hast, hast du eine Perspektive auf mehr! Ich glaube zutiefst daran, dass fast alle Menschen, bis auf ganz wenige Ausnahmen, ihren Lebensunterhalt selbst verdienen möchten und motiviert werden können. argumente: Der Erfolg der JobPerspektive hängt ja auch entscheidend von den Unternehmen ab, die den Mut haben, sich auf Langzeitarbeitslose einzulassen. Eberhard Weber: Wir wissen natürlich, dass es sehr schwierig sein kann, einen Langzeitarbeitslosen in ein Unternehmen zu integrieren. Auch die 70-prozentige Förderung durch den Staat zu Beginn des Arbeitsverhältnisses kann diese Defizite in der Regel nicht wettmachen. Hier appellieren wir an die soziale Verantwortung von Unternehmen. Das Einstellen eines Mitarbeiters über das Programm JobPerspektive ist natürlich auch eine Frage der Unternehmenskultur. Eberhard Weber: Nach wie vor geht es immer wieder um Arbeitsgelegenheiten. Aber auch die Themen Bildung und Ausbildung kommen regelmäßig auf den Tisch. Die Bundesregierung hat in den vergangenen Jahren fälschlicherweise alles daran gesetzt, die schnelle Vermittlung in den Job zu forcieren, d. h. nur kurzfristige Qualifizierungen anzubieten. Aktuelle Arbeitsstudien zeigen, dass kurzfristige Qualifizierung doch nicht der richtige Weg ist. Es macht viel mehr Sinn, Qualifizierungen längerfristig anzulegen, heißt es jetzt. Natürlich sollten diese längerfristigen Bildungsmaßnahmen auch arbeitsnah angelegt sein. Das sind Punkte, über die immer wieder produktiv gestritten wird. argumente: Wie sollte Ihren Wünschen entsprechend die Entscheidung für die ARGEn ausgehen? Eberhard Weber: Ich wünsche mir das bestmögliche für die Langzeitarbeitslosen. q Eberhard Weber: Der Niedriglohnsektor in Deutschland wächst unaufhörlich. Schauen Sie sich z. B. die neueste Studie des Instituts Arbeit und Qualifikation (IAQ) von der Universität Duisburg-Essen an. Die besagt, dass inzwischen jeder Fünfte im Niedriglohnsektor tätig ist. Hinzu kommt, dass die Zahl der Minijobs und der Teilzeitjobs gerade in Dort- 20_ argumente argumente: Sie sind in Ihrer Funktion als Hauptgeschäftsführer der Unternehmensverbände auch zuständig für den Verband der Metallindustrie in Dortmund. Wie geht’s der Branche? Dr. Heinz-S. Thieler: Glücklicherweise haben wir in Dortmund nach dem Verhallen des klassischen Dreiklangs Kohle, Stahl, Bier frühzeitig den Strukturwandel vorangetrieben. Es gab die Vision, durch das dortmundproject 70.000 neue Arbeitsplätze zu schaffen. Davon sind bis heute tatsächlich 38.000 realisiert worden. In Dortmund ist eine Wirtschaftsstruktur entstanden, die nicht mehr so krisenanfällig ist. Es geht jetzt sogar langsam wieder aufwärts. argumente: Sie sind seit 1987 in Ihrer Funktion als Verbandsgeschäftsführer tätig. Haben Sie durch die Arbeit im Beirat der ARGE einen anderen Blick auf das Themenfeld Arbeitslosigkeit gewonnen? Dr. Heinz-S. Thieler: Nein, eigentlich nicht. Es ist eher umgekehrt: Wir waren mit unserem Verband schon immer aktiv an der Bekämpfung von Arbeitslosigkeit beteiligt, zum Beispiel früher im so genannten ABM-Ausschuss. Schon da haben wir gemeinsam mit Industrie, Handwerk und DGB sehr viele Maßnahmen mitentwickelt – immer mit dem Blick auf die Schicksale der Menschen, die von Arbeitslosigkeit betroffen waren. Diese Erfahrungen habe ich in den Beirat mitgenommen. ››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››› argumente: Haben sich die Themen im Beirat der ARGE seit 2005 bis heute verändert? ERGÄNZER (erwerbstätige Hilfebedürftige) GERINGFÜGIG SOZ.-VERS.-PFLICHTIG JAN 07 4.758 3.092 JUN 07 5.880 argumente: Damit sind wir nun mittendrin in einer gesellschaftlichen Debatte. In diesem Zusammenhang ist doch auch erschreckend, dass die Zahlen der Dortmunder ARGE zeigen, dass es immer mehr „Ergänzer“ oder „Aufstocker“ gibt, d.h. Menschen, die arbeiten, aber von ihrer Arbeit nicht leben können. Dr. Heinz-Siegmund Thieler, Hauptgeschäftsführer der Unternehmensverbände für Dortmund und Umgebung, ist alternierender Vorsitzender des Beirats der JobCenterARGE Dortmund. Im Gespräch mit argumente sprach er über die Zielgruppenarbeit der ARGE und die Bedeutung „kreativer“ Maßnahmenarbeit für den Standort Dortmund. Dr. Heinz-S. Thieler: Das Leitthema hat sich nicht verändert. Was sich verändert hat, ist die Kreativität, mit der Maßnahmen konzipiert werden. DOGELA ist dafür ein gutes Beispiel. Aus dieser Maßnahme ist später sogar ein bundesweites Programm entstanden. 3.691 argumente: DOGELA bzw. JobPerspektive ist sicher eine Erfolgsgeschichte. Es gibt aber auch Themen, die in der Öffentlichkeit sehr kritisch beobachtet und gern am „Stammtisch“ diskutiert werden. Stichworte sind: Arbeitsgelegenheiten, Existenzgründungen aus der Langzeitarbeitslosigkeit oder junge Hartz IV-Empfänger, die noch nie Kontakt mit der Arbeitswelt hatten. Was hat die Dortmunder ARGE bei diesen Zielgruppen erreicht? DEZ 07 6.673 3.967 JUN 08 7.095 4.050 7.054 4.171 DEZ 08 JUN 09 7.828 4.357 Immer mehr Menschen in Dortmund arbeiten und stehen trotzdem im SGB II-Bezug. ››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››› Dr. Heinz-S. Thieler: Durchweg sehr viel! Wir haben in Dortmund darauf gedrungen, dass Arbeitsgelegenheiten nach einem streng reglementierten Verfahren umgesetzt werden und stets durch soziale Betreuung oder auch Qualifizierung für die Betroffenen eine wirkliche Perspektive bieten. Dr. Heinz-Siegmund Thieler: „In die Jugend investieren!“ Foto: Bandermann Bei der Betrachtung, wie viele Existenzgründer sechs Monate nach Ende der Förderung noch selbstständig sind, zeigen sich im Agenturbezirk Dortmund über dem Bundesdurchschnitt liegende Ergebnisse. Das liegt daran, dass wir in Dortmund sehr exakt darauf achten, dass Existenzgründer fundierte Pläne vorlegen, die zeigen, wie sie unternehmerisch tätig werden wollen. Hinzu kommt eine intensive Begleitung durch die ARGE in der Startphase. In diesem Zusammenhang ist übrigens ein neues, sehr interessantes Projekt ins Leben gerufen worden: Viele ältere Menschen, die jenseits der 50 ihren Arbeitsplatz verlieren, haben trotz hoher Qualifikation und vieler Jahre Erfahrung wegen ihres Alters kaum noch Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Für sie kann eine Unternehmensgründung oder freiberufliche Tätigkeit eine Alternative zur Langzeitarbeitslosigkeit sein. Das Programm heißt 50 plus. Eine weitere sehr wichtige Zielgruppe sind die jungen Erwachsenen. Ich nenne sie gern pointiert unsere „Früchtchen“. Hier muss meiner Meinung nach extrem viel investiert werden. Denn jeder junge Mensch, der durch eine Maßnahme der ARGE in Arbeit kommt, gestaltet positiv unsere gesellschaftliche Zukunft. Hier im Verband haben wir zum Beispiel ein Projekt, in dem junge Menschen fünf Jahre Zeit haben, den Beruf des Teilezurichters zu erlernen. In der Regel dauert diese Ausbildung nur zwei Jahre. Unsere Betreuer stehen Jugendlichen als Gesprächspartner zur Seite, kontrollieren die Berufschulbesuche und holen auch den einen oder anderen ‘mal aus dem Bett. argumente: Die Diskussion um die Ausgestaltung der Langzeitarbeitslosenverwaltung nach 2010 begleitet seit dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts und der Blockade einer Reform durch die CDU-Bundestagsfraktion die Arbeit der ARGEn. Was ist Ihrer Meinung nach die bestmögliche Lösung für die Betroffenen? Dr. Heinz-S. Thieler: Ich habe gute Kontakte nach Berlin. Dort habe ich immer wieder darauf hingewiesen wie gut das Konstrukt JobCenterARGE in Dortmund funktioniert und wie gut die Dortmunder den Herausforderungen gerecht werden. Leider ist das in anderen Bundesländern nicht der Fall. Und diese Bundesländer haben im politischen Chor mehr Stimmen. Das, was wir in Dortmund erreicht haben, kann nur durch eine Änderung des Grundgesetzes bewahrt werden. Die bestmögliche Lösung wäre, weiter auf die Errungenschaften der vergangenen fünf Jahre aufbauen zu können. q argumente _21 fördern_ Handicap fördern_ Handicap ››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››› Jugendliche übernehmen Backstage eine wichtige Rolle › ZWEITER INTEGRATIONSBETRIEB IST AUF EINEM GUTEN WEG ››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››› Vertreter von Stadt, dobeq, JobCenterARGE Dortmund und Arbeiterwohlfahrt bei der Unterzeichnung einer Kooperationsvereinbarung. ie Königsdisziplin bei der Eingliederung behinderter Menschen in den Arbeitsmarkt ist die Gründung eines Integrationsbetriebs. Solche Unternehmen haben das Ziel, Arbeitsplätze für Menschen mit und ohne Behinderung zu schaffen, beschäftigen mindestens 25 und maximal 40 Prozent Schwerbehinderte in sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnissen, erhalten nicht mehr und nicht weniger laufende Unterstützung als andere Unternehmen des ersten Arbeitsmarkts, unterliegen den allgemeinen Markt- und Wettbewerbsbedingungen und sind rechtlich und wirtschaftlich selbstständig. Die besondere Bedeutung von Integrationsunternehmen liegt darin, dass sie der großen Anzahl hoch motivierter – zum Teil auch gut qualifizierter – schwerbehinderter Bewerber eine Chance bieten, die für den Einsatz in Behindertenwerkstätten zu „fit“ und für die Anforderungen des freien Markts „nicht fit genug“ sind. Die Zusammenarbeit mit nichtbehinderten Menschen motiviert, spornt an und vermittelt den behinderten Kollegen Arbeitsleben als Normalität. Die JobCenterARGE Dortmund, die Arbeiterwohlfahrt, die dobeq, das Sozialdezernat und das Jugendamt unterzeichneten jetzt eine Kooperationsvereinbarung zur dauerhaften Schaffung von Arbeitsplätzen für behinderte Menschen mit dem langfristigen Ziel, neben dem CJD Integrationsbetrieb Zeche Germania gGmbH einen weiteren Integrationsbetrieb in Dortmund aufzubauen. Zunächst werden sechs junge Menschen mit Behinderung im Rahmen des Förderprogramms JobPerspektive bei der dobeq – der Dortmunder Beschäftigungs-, Qualifizierungs- und Ausbildungsgesellschaft – eingestellt. Ihr Aufgabenfeld: „Catering und infrastrukturelle Dienstleistungen“ in den Einrichtungen der Jugendhilfe. Sie werden im Fritz-Henßler-Haus (FZW) oder der Erlebniswelt Fredenbaum eingesetzt, sollen aber auch im neuen Freizeitzentrum West den Backstage-Bereich betreuen. Bisher kamen Gruppen und Solisten aus dem Amateurbereich nicht in den Genuss eines Caterings. Jetzt können diese Künstler sich auf einen „Service wie bei den Profis“ freuen. Ulrich Bösebeck vom Jugendamt kann sich Rollstuhlfahrer oder Lernbehinderte gut als Backstage-Support für die Amateur-Szene vorstellen. „Das FZW ist der ideale Ort für unkonventionelle Ansätze. Die Jugendlichen können sich hier beweisen und und in einem interessanten Arbeitsfeld ausprobieren”, ergänzt Rainer Göpfert, Betriebsleiter der dobeq. Wer sich eigne, soll in das geplante Integrationsunternehmen übernommen werden. Die sechs Stellen werden zwei Jahre lang von der JobCenterARGE gefördert. Wer es eher in den geplanten Integrationsbetrieb schafft, macht den Platz frei für einen Nachrücker. Bereits seit 2002 behauptet sich der Integrationsbetrieb Zeche Germania gGmbH mit Elektroschrottrecycling auf dem Markt. Bis Ende des Jahres 2008 mit stets steigendem Umsatz und besten Erfolgsaussichten. Doch dann der Schock: Auf Grund der Wirtschaftskrise in Verbindung D Damit Menschen mit Behinderungen den richtigen Arbeitsplatz finden, entwickelt die JobCenterARGE Dortmund immer wieder neue Strategien. Das fängt bei einer individuellen Beratung und Analyse der Potenziale der ARGEKunden an, läuft über die Vermittlung von sinnvollen Weiterbildungen weiter und mündet in der Konzeption neuer Maßnahmen für verschiedene Zielgruppen. Auch die Stellenakquise bei Unternehmen, verbunden mit der Aufklärung über die vielfältigen Fördermöglichkeiten, gehört ins Ressort der Abteilung Reha/SB. Foto: Fotolia 22_ argumente Foto: Joe Kramer mit den fallenden Rohstoffpreisen Ende 2008 geriet der Integrationsbetrieb in wirtschaftliche Schwierigkeiten mit drohender Insolvenz. Glücklicherweise ist es gelungen, durch strukturelle Veränderungen und ergänzenden Maßnahmen ein tragfähiges Konzept für den Weiterbetrieb zu entwickeln. Zurzeit sind 46 Mitarbeiter im Integrationsbetrieb Zeche Germania beschäftigt; 16 Mitarbeiter haben eine Behinderung von mindestens 50 Prozent. q ››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››› RÜCKGANG DER ARBEITSLOSIGKEIT | Zielgruppen (2006–2008) LANGZEITARBEITSLOSE -26,4% U 25 (JÜNGERE) -18,6% Ü 55 (ÄLTERE) SCHWERBEHINDERTE AUSLÄNDER -21,6% -7,2% -11,1% Die Zahl der erwerbslosen Schwerbehinderten in Dortmund wurde seit 2006 um 7,2 % reduziert. ››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››› EIN BLICK AUF DIE BUNDESWEITEN ERWERBSZAHLEN VON MENSCHEN MIT BEHINDERUNG SIGNALISIERT HANDLUNGSBEDARF: LAUT MIKROZENSUS (2005) LAG DIE ERWERBSQUOTE VON PERSONEN MIT GESUNDHEITLICHEN BEEINTRÄCHTIGUNGEN IN FORM EINER ANERKANNTEN BEHINDERUNG BEI NUR 50 PROZENT UND DAMIT DEUTLICH UNTER DER VON NICHT BEHINDERTEN MENSCHEN MIT 76 PROZENT. IN NORDRHEIN-WESTFALEN GIBT ES DERZEIT MEHR ALS 110 INTEGRATIONSUNTERNEHMEN MIT RUND 1.400 BESCHÄFTIGTEN MIT HANDICAP UND ETWA 2.950 BESCHÄFTIGTEN INSGESAMT. INTEGRATIONSUNTERNEHMEN SIND IN DEN UNTERSCHIEDLICHSTEN BRANCHEN AKTIV. DAS SPEKTRUM REICHT VON SOZIALEN DIENSTLEISTUNGEN ÜBER INDUSTRIE, HANDEL, HANDWERK, HOTEL- UND GASTSTÄTTENGEWERBE BIS HIN ZU MULTIMEDIA- UND IT-FIRMEN. argumente _23 einsteigen _U25-Maßnahmen einsteigen _U25-Maßnahmen Jung und erfolglos? › BÜHNE FREI FÜR JUNGE ERWACHSENE! Mit Funcards und Plakaten spricht die JobCenterARGE Dortmund junge Erwachsene an. iele Arbeitgeber beschweren sich, dass Bewerbungsunterlagen unvollständig und fehlerhaft sind, dass junge Menschen bei Einstellungstests nicht rechnen oder richtig schreiben können. Das ist die eine Seite. Viele Jugendliche oder junge Menschen machen aber erst gar nicht den Versuch, sich zu bewerben. Das ist die andere Seite. „Mich nimmt doch eh keiner!“, lautet nicht selten die Begründung. Kunden der JobCenterARGE, die unter 25 Jahre jung sind, zu motivieren, sich aktiv um Arbeit zu bemühen, ist deshalb eine wichtige Aufgabe der JobCenter ARGE-Mitarbeiter im U 25-Bereich. Im Bereich Ausbildungsvermittlung helfen sie bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz oder einer sinnvollen, qualifizierten Überbrückungsmöglichkeit und geben Tipps zum Bewerbungsverfahren. Sie vermitteln auch ein Gespräch bei der Berufsberatung: Dort erwartet die jungen Arbeitslosen ein ausführliches Beratungsgespräch zu allen Fragen der Berufswahl oder zu betrieblichen und schulischen Ausbildungen. Die Berufsberatung bietet außerdem berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen mit verschiedenen Branchenschwerpunkten zur Orientierung und Qualifizierung an. Und schließlich finden hier junge Menschen, die Probleme in der Berufsschule oder in ihrem Ausbildungsbetrieb haben Hilfe, zum Beispiel durch die Finanzierung von ausbildungsbegleitendem Nachhilfeunterricht. Aber auch diejenigen, die keine Ambitionen zeigen, sich selbst einen Job zu suchen, stehen im Fokus der ARGE. „Mit Drohungen erreichen wir hier gar nichts“, spricht Ludger Becker aus Erfahrung. Es gehe vielmehr darum, mit kreativen Methoden die Jugendlichen „zu knacken“. Ein Beispiel für eine solche Maßnahme wurde in diesem Jahr von der apm (Agentur für Personalmanagement) durchgeführt. 21 Jugendliche, alle scheinbar chancenlos für die Arbeitsvermittlung, haben gemeinsam ein Drachenboot gebaut. „Bereits in den ersten drei Monaten wurden drei Jugendliche in eine Ausbildung vermittelt“, bestätigt ARGE-Chef Frank Neukirchen-Füsers den Erfolg der Maßnahme. Das Projekt ist nun in eine zweite Runde gegangen: Zusätzlich zum Bau eines Drachenboots wird diesmal ein altes Auto restauriert. Ein weiteres – sehr erfolgreiches – Projekt, das speziell auf junge Menschen mit Migrationshintergrund ausgerichtet ist, ist „Lingua Szena“. Lingua Szena verbindet theaterpädagogische Methoden und Biografiearbeit mit kreativen und klassischen Verfahren des Bewerbungsmanagements. Die JobCenterARGE Dortmund fördert aber auch präventive Maßnahmen, die verhindern sollen, dass junge Menschen eine „typische Hartz IV-Karriere“ starten. So unterstützt sie beispielsweise die Kompe- V Foto: Joe Kramer SEIT JAHRESBEGINN 2008 KONNTEN DIE INTEGRATIONSERGEBNISSE BEI DEN JUGENDLICHEN UND JUNGEN ERWACHSENEN ZUNEHMEND AUSGEBAUT WERDEN. DAS MIT DEM BUND VEREINBARTE INTEGRATIONSZIEL, DIE INTEGRATIONSQUOTE BEI DEN UNTER 25-JÄHRIGEN GEGENÜBER DEN IM JAHR 2007 ERREICHTEN ERGEBNISSEN MINDESTENS UM 8,9 PROZENT ZU ERHÖHEN, KONNTE MIT STAND VOM DEZEMBER 2008 KNAPP ERREICHT WERDEN. MIT EINER INTEGRATIONSQUOTE VON 27,2 PROZENT ERREICHTE DIE JOBCENTERARGE IN DORTMUND DAS ZWEITBESTE ERGEBNIS IM VERGLEICH DER SIEBEN KREISFREIEN STÄDTE IM RUHRGEBIET. Ob die Vermittlung in Ausbildung oder in Arbeit oder die gezielte Förderung junger Menschen, die aufgrund von familiären Problemen, fehlendem Schulabschluss, Sucht- oder Schuldenproblemen auf Hartz IV angewiesen sind – im Ruhrgebiet steht Dortmund mit einer Integrationsquote von 27,2 Prozent an zweiter Stelle. „Nichts ist schlimmer, als jungen Menschen das Gefühl zu vermitteln, sie seien auf Hartz IV abonniert“, berichtet Ludger Becker, Teamleiter bei der JobCenterARGE in Dortmund und zuständig für die Koordination von Arbeitsgelegenheiten im U25-Bereich. Seine Mitarbeiter bemühen sich durch individuelle Beratung, gezielte Vermittlung von Qualifizierungen und den Austausch mit Dortmunder Institutionen wie der Kompetenzagentur Dortmund, jungen Menschen eine Zukunft mit Job als Alternative zu Hartz IV zu eröffnen. Becker: „Wir lassen auch bei den so genannten Totalverweigerern nicht locker!“ 24_ argumente Abb.: act&react tenzagentur Dortmund, die eine Beratungs-, Vermittlungs- und Lotsenfunktion zur „passgenauen“ beruflichen und sozialen Integration Jugendlicher übernimmt. Für Jugendliche, die erste Anzeichen von Schul- und Ausbildungsmüdigkeit zeigen oder die signalisieren, eine begonnene Qualifizierungsmaßnahme abzubrechen, führt die Kompetenzagentur Einzelberatungen oder Kleingruppen-Coachings durch. Hinweise kommen aus den Schulen, den Jugendzentren oder von Streetworkern. Eine neue Kommunikationskampagne der JobCenterARGE Dortmund dokumentiert das Spannungsfeld, in dem sich die Mitarbeiter des U 25-Bereichs bewegen: Die Funcards und Plakate machen die jungen Menschen sowohl auf ihre Rechte und Möglichkeiten, als auch auf ihre Pflichten aufmerksam. Fünf Motive klären darüber auf, was die jungen Kunden der JobCenterARGE Dortmund beachten müssen. Ihnen wird deutlich gemacht, dass die Verweigerung von Maßnahmen zu Leistungskürzungen führen kann und dass der respektvolle Umgang miteinander höchste Priorität hat. Die Kampagne zeigt aber auch Möglichkeiten, die sich jungen, alleinerziehenden Müttern bieten und dass es einen Zuschuss von 260 Euro im Jahr für Bewerbungen gibt. q ››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››› INTEGRATIONSQUOTE U25 im Verhältnis zum Kundenpotenzial U25 HERNE 27,3% DORTMUND 27,2% OBERHAUSEN 25,5% DUISBURG 25,4% GELSENKIRCHEN BOCHUM ESSEN 24,4% 21,6% 21,0% Zweitbeste Integrationsquote bei den jungen Erwachsenen. ››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››› argumente _25 Agentur für Berufsbildung e.V. Prinz-Friedrich-Karl-Str. 14 44135 Dortmund Tel. 0231/95 20 52 34 [email protected] • www.uv-do.de Arbeiterwohlfahrt (AWO) Unterbezirk Dortmund Klosterstr. 8-10 44135 Dortmund Tel. 0231/99 34-0 [email protected] www.awo-dortmund.de Auslandsgesellschaft NRW e.V. Steinstr. 48 • 44147 Dortmund Tel. 0231/8 38 00-0 [email protected] www.agnrw.de Außerbetriebliche Ausbildungsstätte der Handwerkskammer Dortmund gGmbH Huckarder Straße 111 44147 Dortmund Tel. 0231/1 84 00-0 [email protected] www.aa-hwk.de Berufsförderungswerk Dortmund im NW Berufsförderungswerk e.V. Hacheneyer Straße 180 44265 Dortmund Tel. 0231/7109-0 [email protected] www.bfw-dortmund.de Berufsfortbildungswerk des DGB GmbH Emscherstr. 66 45891 Gelsenkirchen Tel. 0209/7 00 92 70 [email protected] www.bfw-ruhr.de Danke! Auch an alle ungenannten Kooperationspartner. Fördern und integrieren – das sind die zentralen Aufgaben der JobCenterARGE Dortmund. Dabei bauen wir auf eine fruchtbare Zusammenarbeit mit den zahlreichen Projektträgern in Dortmund. Öffentlich geförderte Beschäftigung ist eines der zentralen Instrumente für die Integration von erwerbsfähigen Hilfeempfängern in den allgemeinen Arbeitsmarkt. Öffentlich geförderte Beschäftigung kann aber nur mit Arbeitgebern realisiert werden, die Know-how, Qualität und soziales Engagement vereinen. Wir sagen an dieser Stelle deshalb allen Institutionen in Dortmund „Danke!“, die Projekte der JobCenterARGE Dortmund mitentwickeln und umsetzen. 26_ argumente Caritasverband Dortmund e.V. Propsteihof 10 44137 Dortmund Tel. 0231/18 48-160 [email protected] www.caritas-dortmund.de CJD Dortmund Umweltwerkstatt Martener Str. 429 44379 Dortmund Tel. 0231/96 13 07-0 [email protected] www.cjd-dortmund.de CJD Integrationsbetrieb Zeche Germania gGmbH Entsorgungsfachbetrieb Reinigungsdienst Martener Str. 429 44379 Dortmund Tel. 0231/961307-112 [email protected] www.cjd-dortmund.de COMCAVE.COLLEGE GmbH Hauert 1 (Technologiepark) 44227 Dortmund Tel. 0231/7 25 26-0 [email protected] www.comcave-college.de DAA Ruhr-Mitte Friedhof 6-8 44135 Dortmund Tel. 0231/14 08 38 [email protected] www.daa-dortmund.de DBS Training & Consulting GmbH Im Spähenfelde 51 44143 Dortmund Tel. 0231/88 08 81 90 [email protected] www.dbs-consulting.net Dobeq GmbH Klosterstraße 8–10 44135 Dortmund Tel. 0231/99 34-0 [email protected] • www.dobeq.de Dortmunder Tafel e.V. Osterlandwehr 31–35 44145 Dortmund Tel. 02 31/47 73 24-0 [email protected] www.dortmunder-tafel.de Euro-Schulen Ruhr GmbH Geschwister-Scholl-Str. 22 44135 Dortmund Tel. 0231/95 29 64-10 [email protected] www.dortmund.eso.de Evangelisches Bildungswerk Dortmund • Reinoldinum Schwanenwall 34 44135 Dortmund Tel. 0231/84 94-401 [email protected] www.ebw-do.de EWZ Entwicklungszentrum für berufliche Qualifizierung und Integration GmbH Evinger Platz 11 44339 Dortmund Tel. 0231/72 84 84-0 [email protected] www.ewz-do.com grieseler gmbH Emil-Figge-Str. 80 44227 Dortmund Tel. 0231/97 42 77 28 [email protected] www.grieseler-gmbh.de RAG BILDUNG GmbH Region Westfalen Bärenbruch 128 44379 Dortmund Tel. 02 31/96 70 00 12 [email protected] www.ragbildung.de Verein zur Förderung einer anthroposophisch orientierten Aus- und Fortbildung für Altenpflege e.V. • Fachseminar für Altenpflege Mergelteichstr. 47 44225 Dortmund Tel. 0231/71 07-339 [email protected] www.altenpflegeseminar.net Grone Bildungszentren NRW GmbH Kampstr. 38 • 44137 Dortmund Tel. 0231/91 45 50-0 [email protected] www.grone.de GrünBau GmbH Unnaer Straße 44 44145 Dortmund Tel. 0231/8 40 96-0 [email protected] www.gruenbau-dortmund.de Handwerkskammer Dortmund Reinoldistr. 7–9 44135 Dortmund Tel. 0231/54 93-164 [email protected] www.hwk-do.de FAW gGmbH • Akademie Dortmund Kronenstraße 6 44139 Dortmund Tel. 0231/92 05-20 [email protected] • www.faw.de Industrie- und Handelskammer zu Dortmund Märkische Str. 120 44141 Dortmund Tel. 0231/54 17-420 [email protected] www.dortmund.ihk24.de maxQ. – Partner für Kompetenz und Qualität im Netzwerk Gesundheit, Erziehung und Soziales Hüttenstr. 9 • 44795 Bochum Tel. 0234/9 30 40 11 [email protected] www.maxq.net Mütterzentrum Dortmund e.V. Hospitalstraße 6 44149 Dortmund Tel. 0231/14 16 62 [email protected] www.muetterzentrumdortmund.de Bildungsmeile GbR Schützenstraße 183 44147 Dortmund Tel. 0231/7 76 49 39 [email protected] www.bildungsmeile.de DGB Bildungswerk NRW e.V. Ostwall 17–21 44135 Dortmund Tel. 0231/55 70 44-0 [email protected] www.dgb-bildungswerk-nrw.de Förderungsgesellschaft für das Hotel- und Gaststättengewerbe mbH Gabelsbergerstraße 18 59069 Hamm Tel. 02385/93 26-0 [email protected] www.hoga-bildung.de BVWL Bildungswerk Verkehr Wirtschaft Logistik NRW e.V. Im Spähenfelde 51 44143 Dortmund Tel. 0231/55 69 80 - 0 [email protected] • www.bvwl.de Diakonisches Werk Dortmund und Lünen gGmbH Rolandstr. 10 • 44145 Dortmund Tel. 0231/84 94-273 [email protected] www.diakoniedortmund.de frankepartner GmbH Martin-Schmeißer-Weg 14 44227 Dortmund Tel. 0231/97 51 41-26 [email protected] www.frankepartner.net ISB-Regie für Arbeitsgelegenheiten Rolandstr. 10 • 44145 Dortmund Tel. 0231/84 94-174 [email protected] www.diakoniedortmund.de GBB Gesellschaft für Bildung und Beruf e.V. Untere Brinkstr. 81-89 44141 Dortmund Tel. 0231/55 72 17-0 [email protected] www.gbb-gruppe.de Bildungszentrum Westfalen für Wirtschaft, Handel und Soziales e.V. Hamburger Straße 110 44135 Dortmund Tel. 0231/52 38 35 www.bildungszentrumwestfalen.de TÜV Rheinland Akademie GmbH Joseph-von-Fraunhofer-Str. 27 44227 Dortmund Tel. 0231/9 76 15-313 [email protected] www.tuev-akademie.de IN VIA Katholische Mädchensozialarbeit Dortmund e.V. Propsteihof 10 44137 Dortmund Tel. 0231/1848-138 [email protected] www.invia-dortmund.de DEKRA Akademie GmbH Alter Hellweg 52 44379 Dortmund Tel. 0231/96 10 15-0 [email protected] www.dekra.com ISB e.V. - Die Trägerkooperation Dortmunder Beschäftigungs-, Qualifizierungs- und Beratungsträger Koordinierungstelle: Unnaer Str. 44 44145 Dortmund Tel. 0231/8 40 96-42 [email protected] www.isb-dortmund.de RAG BILDUNG GmbH • Region Rheinland Am Technologiepark 1 45307 Essen Tel. 0201/8929-832 [email protected] www.ragbildung.de Fahrschule Wurzel GmbH Brackeler Hellweg 128 44309 Dortmund Tel. 0231/9 25 25 25 [email protected] www.fahrschule-wurzel.de Bildungskreis Handwerk e.V. Lange Reihe 67 44143 Dortmund Tel. 0231/51 77-140 www.bildungskreishandwerk.de • [email protected] Bildungszentrum Ruhr-Lippe GmbH Reinoldistr. 17-19 44135 Dortmund Tel. 0231/52 84 56 [email protected] www.br-l.de GFA Gesellschaft zur Förderung der Arbeitsaufnahme mbH & Co. KG Mallinckrodtstraße 62 44145 Dortmund Tel. 02331/9 71 08-12 [email protected] • www.tertia.de Gewerkstatt gGmbH Schleipweg 20 44805 Bochum Tel. 0234/23 63 64 [email protected] www.gewerkstatt.de PariSozial – Gemeinnützige Gesellschaft für paritätische Sozialdienste mbH Friedensplatz 7 44135 Dortmund Tel. 0231/18 99 89-12 [email protected] • www.paritaetnrw.org Projektfabrik e.V. Ruhrtal 5 • 58456 Witten Tel. 02302/2 03 52 30 [email protected] www.projektfabrik.org REFA Nordwest e.V. Verband für Arbeitsgestaltung, Betriebsorganisation und Unternehmensentwicklung Emil-Figge-Straße 43 44227 Dortmund Tel. 0231/75 81 00-0 [email protected] www.refa-nordwest.de RWTÜV Akademie GmbH Industriestr. 3 • 59425 Unna Tel. 02303/9 61 10-11 [email protected] www.rwtuev-akademie.de SKM - Katholischer Verein für soziale Dienste in Dortmund e.V. Propsteihof 10 44137 Dortmund Tel. 0231/18 48-117 [email protected] www.skm-dortmund.de Sozialdienst Katholischer Frauen e.V. Anna-Zillken-Berufskolleg Arndtstraße 5 • 44135 Dortmund [email protected] • www.annazillken-berufskolleg.de Verein zur Förderung von Frauenerwerbstätigkeit im Revier (VFFR) e.V. Deutsche Straße 10 44339 Dortmund Tel. 0231/985158-0 [email protected] • www.vffr.de VHS Dortmund Hansastr. 2-4 • 44137 Dortmund Tel. 0231/50-2 47 27 [email protected] http://vhs.domap.de WbI startup GmbH – .garage ruhr Hermannstr. 75 (Stiftsforum) 44263 Dortmund Tel. 0231/4 74 10-0 [email protected] www.garagedortmund.de WBS Training AG Stockholmer Allee 32c 44269 Dortmund Tel. 0231/75 44 70 [email protected] • www.wbstraining.de Stadt Dortmund 50/7 Hospitalstraße 2-4 44149 Dortmund Tel. 0231-5 02 25 07 [email protected] Weiterbildungsinstitut WbI GmbH Westenhellweg 85-89 44137 Dortmund Tel. 0231/91 44 05-0 [email protected] www.weiterbildungsinstitut.de Stadt Dortmund – Ausschuss für Soziales Friedenplatz 1 44122 Dortmund Tel.: 0231/50-2 20 11 oder 0231/50-2 20 12 [email protected] oder [email protected] Werkhof Projekt gGmbH Nordring 43 • 59423 Unna Tel. 02303/2805-0 [email protected] www.werkhof-projekt.de Stadtteil-Schule e.V. Oesterholzstr. 120 44145 Dortmund Tel. 0231/81 67 10 [email protected] www.stadtteil-schule.de TOP CAD/CAM-Schule GmbH Erfurter Straße 21 44143 Dortmund Tel. 0231/56 22 12-45 [email protected] www.top-cad.de TÜV NORD Akademie • Geschäftsstelle Rhein-Ruhr Gildehofstr. 2 • 45127 Essen Tel. 0201/3 19 55-28 [email protected] www.tuev-nord.de Westfälische Almetalbahn e.V. Mooskamp 23 44359 Dortmund Tel. 0231/3 95 64 17 [email protected] www.bahnhof-mooskamp.de Wirtschaftsdienst Handwerk GmbH Lange Reihe 62 44143 Dortmund Tel. 0231/51 77-140 [email protected] www.wdh.innung-dortmund.de Wirtschaftsförderung Dortmund Töllnerstr. 9-11 44122 Dortmund Tel. 0231/50 2 20 59 [email protected] • www.wbf-do.de argumente _27