Pressestimmen1
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Pressestimmen zum Tour-Dopingskandal DEUTSCHLAND: „Bild“: „Der nächste „Sp(r)itzenreiter: Contador - sein Name klingt schon wie ein Medikament. Er war Kunde bei Doping-Arzt Fuentes. Gebt Gelb dem Letzten - er müsste eigentlich sauber sein.“ „Abendzeitung“: „Das war die angemessene Reaktion: Eine Tour ohne Gelbes Trikot. Eine Etappe ohne Mann in Gelb - das gab es in der 104-jährigen Tour-Geschichte erst einmal - 1978. Damals hatte der Belgier Michel Pollentier versucht, mit Hilfe einer unter der Achselhöhle versteckten, mit Fremdurin gefüllten Ampulle, seine Dopingprobe zu manipulieren.“ „Darmstädter“: „Rote Karte für den Mann in Gelb.“ „Frankfurter Allgemeine Zeitung“: „Nicht mehr auf diese Tour. Die Zukunft des Berufssports liegt in der Hand von Medien und Sponsoren. In genau vier Wochen beginnen in Japan die Leichtathletik-Weltmeisterschaften, und eine mit Medaillen, Titeln und Rekorden dekorierte Athletin, die slowenische Mittelstreckenläuferin Jolanda Ceplak, hat mit einem positiven Doping-Test auf das Blutdopingmittel Erythropoietin (Epo) daran erinnert, dass Sportbetrug nicht aufhört, wenn die Tour de France beendet ist. Radsport, Leichtathletik, Schwimmen, Ski - niemand kann noch für irgendeine Sportart die Hand ins Feuer legen. Das ist vorbei.“ „Frankfurter Rundschau“: „Gelbsucht - Die ganz miese Tour. Ein Rennen der Anständigen wird es nicht mehr geben. Dem gefeuerten Dänen Rasmussen folgen andere Favoriten mit Doping-Ruf.“ „Handelsblatt“: „Auf dem Niveau von Preiscatchen - Sponsor Rabobank entsorgt den Tour-Führenden Mickael Rasmussen - Veranstalter sprechen von neuer Glaubwürdigkeit.“ „Mitteldeutsche Zeitung“: „Die Tour der Lügen. Erst Rauswurf, dann Flucht: Das Ende des Spitzenreiters Rasmussen und die Folgen.“ SCHWEIZ: „Neue Zürcher Zeitung“: „Mickael Rasmussen, das dänische Ärgernis, hat das Land verlassen, Frankreich jubiliert. Nein, die Suspension des Tour-Leaders gründet nicht in einer positiven Dopingprobe, sondern in einem über Jahre erschaffenen Gebilde von Lügen. Als er derart stark im Fokus stand wie nie zuvor, fand er keinen Weg mehr aus dem Irrgarten des Schwindels, in den er mit dem Eintritt in die Parallelwelt ’Radsport’ geraten war. Rasmussen log, immer wieder - das ist dreist, wird aber als Ungeheuerlichkeit dargestellt, als wäre es im Radsport eine Seltenheit. Doch die Lüge ist Alltag im Radsport - sie ist die Basis der Fähigkeit, Dopingvergehen während Jahren abzustreiten.“ „Blick“: „Die Team-Sponsoren sprachen ein Machtwort, für Michael Rasmussen ist die Tour zu Ende. So zieht man sich an den eigenen Haaren aus dem Doping-Sumpf: Rabobank zieht die Konsequenzen aus dem Fehlverhalten seines Fahrers. „Basler Zeitung“: „Das Totenglöcklein bimmelt. Die Tour de France in Schocktherapie: Nach der Nacht-und-Nebel-Aktion mit dem Rauswurf von Michael Rasmussen kämpft der Radsportklassiker ums Überleben.“ „Tages-Anzeiger“: „Der Radsport windet sich am Boden - wie ein Fußballer nach einem Foul oder auch nur nach einer Schwalbe. Doch statt dass Pfleger auf den Platz stürmen und die flinken Männlein mit der Trage kommen, versetzt ihm jeder, der bewusst oder zufällig vorbeigeht, noch schnell einen Tritt.“ GROSSBRITANNIEN: „The Guardian“: „Alberto Contador hatte kaum Zeit, sein Gelbes Trikot überzustreifen, da wurde er schon gefragt: ’Sind Sie sauber?’ Die Inquisition ging weiter. (...) Willkommen im Gelben Trikot der Tour de France, das nicht länger das Goldene Vlies, sondern für viele die Tunika der Schuld ist.“ „The Times“: „Es bleibt eine letzte Ironie bei dieser absurden Tour. Der ursprüngliche Kapitän von Discovery Channel war nicht Contador, sondern Ivan Basso, der wegen ’versuchten Dopings’ fallen gelassen wurde. Jetzt hat Contador Bassos Rolle geerbt und wird sicher die Tour gewinnen - dank der Erniedrigung eines Fahrers, der wie Basso ein zu großes Risiko geworden war.“ „Daily Telegraph“: „Trotz der Rufe nach einem Aus der Tour de France wegen der Drogenskandale möchte Londons Bürgermeister Ken Livingstone, dass die Tour 2013 oder 2014 nach London zurückkehrt. Er wird dabei von der nationalen AntiDopingagentur UK Sport unterstützt.“ USA: „New York Times“: „Die Tour hat einen neuen Leader, doch der Zweifel bleibt.“ ΣΠΑΝΙΕΝ: „As“: „Contador ist das neue Gesicht der Tour. Es handelt sich nicht um eine Nachfolge, sondern um einen Regimewechsel. Dieses Detail ist wichtig, es brechen nämlich neue Zeiten an. Dem Radsport geht es schlecht, aber nun geht es ihm ein bisschen besser, denn es gibt einen Verdächtigen weniger. Außerdem sollte man den Betrügern nicht nachtrauern.“ „Marca“: „Contadors wirklicher Feind sind die Tour-Organisation und die Medienmeute rundherum. Nach dem Rauswurf von Rasmussen suchen die Raubtiere ein neues Opfer. Wegen seiner Unerfahrenheit, seiner Jugend und vor allem, weil er nun führt, ist Contador der Auserwählte.“ „El Pais“: „Der Radsport läuft Gefahr, seine Eigenschaft als Sport zu verlieren und sich in eine Serie von Dopingskandalen zu verwandeln. Das einzige Rezept, um das Vertrauen der Fans zurückzugewinnen, ist die rigorose Anwendung der AntidopingNormen, egal wen es trifft.“ FRANKREICH: „Liberation“: „Mit Gebrüll auf das Hühnchen. Nach dem Ausschluss des Gelben Trikots „Chicken“ Rasmussen herrscht allgemeine Erleichterung. Ein mehr als vorhersehbares Possenspiel: Die Statistiken der Leistungen der Fahrer zeigen die Evidenz des Dopings.“ „Les Dernieres Nouvelles d’Alsace“: „Schluss mit den morbiden Todesanzeigen. Die Tour ist nicht tot. Nach Jahren homöopathischer Behandlungen, die sie anscheinend nicht von ihren Drogen befreite, erfolgte jetzt ein radikaler chirurgischer Eingriff. Dies wird eine Wende bringen, da der schlimme Tumor endlich entfernt wurde. (...) Die Tour kann es sich leisten, ihre Könige zu köpfen, wenn letztere sie verhöhnen. Helden bringt sie jedes Jahr hervor. Ihre Leistungen rufen Bewunderung hervor, ihre Schwächen auch. Sie kann sich also von der Disqualifikation der Schummler, die sie zu einem Wettbewerb für Bioman machte, erholen.“ „Le Parisien“: „Man hat Rasmussen verjagt, aber nicht die Zweifel. Nach dem Rückzug von Michael Rasmussen und der Cofidis-Truppe scheint wieder Ruhe ins Rennen eingekehrt zu sein.“ ITALIEN: „La Gazzetta dello Sport“: „Die Tour steht unter Schock, ist aber überzeugt, auf dem richtigen Weg zu sein. Forza Tour - gib nicht auf! Wenn keiner mehr auf der Straße der Heuchler unterwegs ist, kommt der Moment der Wiederauferstehung. Auch Sarkozy applaudiert der angeschlagenen Tour, die weiterkämpft.“ „Tuttosport“: „Tour und Doping. Rasmussen ist weg, die Polemik bleibt.“ „Corriere della Sera“: „Eine Farce.“ „La Repubblica“: „Frankreich und ein sterbender Sport, aber die Radprofis können ihn retten.“ „L’Unita“: „Es gab einmal einen Sport.“ „Il Tirreno“: „So stirbt der Radsport.“ NIEDERLANDE: „De Volkskrant“: „Die Tour steckt in einer tiefen, existenziellen Krise.“ BELGIEN: „De Standaard“: „Als der Traum zum Alptraum wurde. Michael Rasmussen, der ehemalige Träger des Gelben Trikots, hat ein Mal zu viel gelogen. Mittwochabend verschwand er wie ein Dieb in der Nacht, um vielleicht nie mehr zurückzukehren in die Radsportwelt. Sein Rabobank-Team blieb in einer Tour, wo es nichts mehr zu suchen hat“ „De Morgen“: „Das Gelbe Trikot hat die Tour verlassen. (...) Die Tour holt erleichtert Luft.“