GisNews 1-2009 als PDF

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GisNews 1-2009 als PDF
GISNews
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Syst
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Geo
In d
SOFTWARE-MAGAZIN FÜR VERMESSUNG UND GEO -INFORMATION
rmDATA wächst!
rmDATA steht für innovative und solide Produkte in der Vermessung und Geoinformation.
Seit vielen Jahren vertrauen unsere Kunden auf
Lösungen von rmDATA. Tausende Anwender
setzen unsere Software täglich ein.
Gesundes und nachhaltiges Wachstum
ist ein Kernelement unserer Unternehmenskultur, da wir unseren Kunden verpflichtet
sind. Neben der Vermessung konnten wir
uns in den vergangenen Jahren im Bereich
Geoinformation ausgezeichnet etablieren
und zählen heute in den Bereichen Landmanagement, Infrastrukturmanagement und
Kommunalmanagement zu den innovativsten und dynamischsten Software-Unternehmen am Markt.
Zukäufe von kleinen, aber feinen GISFirmen wie Vana ADV, axmann geoinformation und zuletzt galaGIS (Kroatien) stärkten
und erweiterten unsere GIS-Fachkompetenz.
Interessante Technologien, vielfältiges Knowhow und unser Qualitätsstreben sind heute
die Markenzeichen der rmDATA-Gruppe.
Neben diesen verfügt der Unternehmensbereich rmDATA-Geospatial über
große Erfahrung und tolle Referenzprojekte.
Durch intelligente Systemintegration von
Geospatial-Technologien wird für Kunden
noch mehr aus ihren Systemen, Daten und
Prozessen herausgeholt.
Lesen Sie in der aktuellen Ausgabe der
GISNews von innovativen Lösungen und
interessanten Konzepten rund um das Thema
Geospatial mit dem Schwerpunkt Systemintegration. Zusätzlich finden Sie Fachbeiträge zu aktuellen Forschungsprojekten der
TU Graz sowie der ÖBB-Infrastruktur Bau
AG.
Ich denke, da ist sicherlich auch einiges
für Sie dabei.
Mit freundlichen Grüßen
Jürgen Beiglböck
rmDATA Österreich
Tel: +43/3352/384 82, Fax: DW -76
E-mail: [email protected]
www.rmdata.at
rmDATA Deutschland
Tel: +49/89/856 38 52-0, Fax: DW -241
E-mail: [email protected]
www.rmdata.de
Nr. 1/2009, APRIL
Kundennutzen²
= Ihre IT-Systeme + Geospatial-Komponenten. Das
klassische GIS als Insellösung hat ausgedient. Integrierte
Geospatial-Lösungen hingegen schaffen Mehrwert.
D
er Einsatz von GIS-Standard-Produkten „Out-of-the-box“ und der
isolierte Betrieb dieser Produkte in spezifischen Unternehmensbereichen bedingt
in den meisten Fällen eine unzureichende
Integration bestehender IT-Systeme und
bereits vorhandener Daten. Unternehmen
nutzen durch mangelnde Integration von
Systemen und Daten ihre Potenziale nicht
vollständig. Daher ist die optimale Integration eine zentrale Herausforderung in
der (Geo-)Informatik. Systemintegration
stellt nicht ein Produkt, sondern die Aufgabenstellung des Kunden in den Mittelpunkt.
Fotos: © istockphoto/gmutlu, ioannis kounadeas - fotolia.com
Editorial
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A
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te
Geospatial ist mehr als GIS
Im Gegensatz zu klassischen GI-Systemen
nutzen Geospatial-Lösungen sämtliche
räumlichen Daten beliebiger Herkunft
und Struktur ohne Konvertierung wie beispielsweise Daten aus CAD- und GI-Systemen, Datenbanken, Web-Services, OfficeDokumenten u.v.m. Die Nutzung in Geospatial-Lösungen schafft Mehrwert und
bietet dem Anwender neue Möglichkeiten.
Ein Leitungsbetreiber nutzt Infrastrukturdaten mit Raumbezug und Kundendaten
gemeinsam für die Verständigung bei Wartungsarbeiten. Der Gemeindesekretär ermittelt für eine Verhandlung die Nachbargrundstücke zum betroffenen Grundstück
rmDATA Geospatial – das fehlende Puzzleteil in Ihrem IT-System
im „GIS-Viewer“. Per Mausklick erhält er
die dazugehörigen Eigentümerinformationen aus der Kommunal-Software.
Fortsetzung auf Seite 2 ➤
L E I TA R T I K E L
➤
Fortsetzung von Seite 1
Effizienzsteigerung durch
Integration
In Unternehmen sind die unterschiedlichsten IT-Systeme im Einsatz. Dazu zählen in
manchen Fällen auch GI-Systeme. Für die
Abwicklung bestimmter Aufgaben sind in
der Regel mehrere Software-Systeme erforderlich. Die einzelnen Anwendungen decken
„nur“ einen Teil des gesamten Aufgabenspektrums ab, was sehr häufig zu mangelnder
Effizienz führt. Daher ist die optimale Integration verschiedener Software-Systeme und
Datenquellen entscheidend, um die Abwicklung der Arbeitsschritte in Unternehmen
ideal zu unterstützen. Zum Beispiel ist eine
Liegenschaftsverwaltung erst dann effizient,
wenn Pachtvorschreibungen automatisiert
und qualitätsgesichert über Berichte erstellt
werden sowie Verträge und der Eingang von
Pachtzahlungen bei den Grundstücken sofort ersichtlich sind.
Entscheidungen unterstützen
Das Geheimnis des Erfolgs
• Geospatial von A bis Z: Erfolgreiche
(Geospatial-) Projekte führen zu einer langfristigen Partnerschaft. Von der Anfrage
über kompetente Beratung, professionelle
Abwicklung, kundiges Projektmanagement
und erfolgreiche Systemintegration bis hin
zur langjährigen Zusammenarbeit.
• Die besten (Geo-)Informationen: Ein
System ohne Daten ist wertlos. Daher müssen sämtliche Daten mit Raumbezug einfach integriert werden. Dazu gehören neben
CAD- und GIS-Daten unter anderem auch
Geodaten aus Datenbanken, Web-Services
und Office-Dateien.
• Geospatial Intelligence: Die Kombination von räumlichen Daten (Geodaten) und
Fachdaten in einem Prozess beschleunigt
und verbessert Entscheidungen maßgeblich.
So können Abfragen in der Betriebsmitteldatenbank für Instandhaltungsmaßnahmen
mit räumlichen Daten kombiniert und
Sanierungstätigkeiten optimiert werden.
• Der Mix macht den Unterschied: Gefordert sind starke und flexible SoftwareKomponenten, Technologien und Tools wie
sie beispielsweise von der rmDATA-Gruppe, von namhaften Herstellern (Oracle,
Autodesk usw.), aber auch von der OpenSource Community geboten werden. Dabei
sind Standards in Bezug auf Datenhaltung,
Schnittstellen und Architekturen Voraussetzung für die nahtlose Integration in eine
bestehende IT-Umgebung.
• Von XS bis XXL: Individuelle Aufgabenstellungen in Unternehmen führen zu
Projekten unterschiedlicher Größenordnungen und Komplexität. Durch optimale
Systemintegration wird die richtig dimensionierte Lösung implementiert.
• Vorsprung durch F&E: Forschung und
Entwicklung garantieren Ihnen eine TopLösung. Neben innovativen Ideen und TopForschern bedarf es auch Top-Entwickler,
welche neue Lösungen mit höchster Qualität in der Praxis umsetzen. Durch innovative
Software erzielen Sie wesentliche Effizienzsteigerungen und Wettbewerbsvorteile.
• Mehr als „Geospatial-Isten”: Erfolgreiche Geospatial-Lösungen brauchen
neben erfahrenen GIS- und IT-Experten
(Datenbanken, Web-Services usw.) auch
viel Fach-Know-how (Infrastruktur- und
Landmanagement usw.). Die besten Systemintegratoren bieten Ihnen das aus
einer Hand an.
• Partner, nicht nur Kunde: Gemeinsam
werden Geospatial-Lösungen an Ihre Arbeitsabläufe angepasst und somit zu leistungsfähigen Informationssystemen. Als
Kunde stehen Sie im Mittelpunkt und werden vom Systemintegrator dabei optimal
unterstützt.
Wenn auch Sie in Zukunft einen
Mehrwert aus Ihren bestehenden IT-Systemen und Daten durch leistungsstarke,
integrierte Geospatial-Lösungen generieren wollen – unsere Spezialisten beraten
Sie gerne.
Jürgen Strobl,
Sales Manager, rmDATA Geospatial

Fotos © (v.l.n.r.): Trimble, PORR GmbH, istockphoto/Silvrshootr
GI-Systeme sind Informationssysteme, die
als Basis für Entscheidungsfindungen dienen. Entscheidungen müssen schnell und
zuverlässig getroffen werden. Einmal benötigt man dafür eine grafische Darstellung
(z.B. Leitungsplan) ein anderes Mal eine
Listendarstellung (z.B. Materialliste). Um
diese Informationen zu erhalten, bedarf es
integrierter Software-Lösungen, welche die
notwendigen Informationen aus den unterschiedlichen IT-Anwendungen durch kluge
Systemintegration gemeinsam nutzen. Die
Systeme müssen sich ergänzen, sodass der
Nutzen für den Anwender, aber auch für das
Unternehmen steigt und sich die getätigten
Investitionen in kürzester Zeit amortisieren.
Dabei sind Geospatial-Komponenten sehr
häufig die fehlenden Puzzleteile, damit aus
bestehenden IT-Systemen und Daten noch
mehr Leistung herausgeholt wird und die
Effizienz in den Unternehmen steigt.
rmDATA Geospatial - Ihr Systemintegrator für leistungsfähige Geospatial-Lösungen
2 GISNews 1/2009
KO M M U N A L - M A N AG E M E N T
Würzburg geht einen anderen Weg
S
tädte sind komplexe Unternehmen mit
einer Vielzahl an Ämtern wie dem Planungsamt, Verkehrsamt, Ordnungsamt,
Einwohnermeldeamt, Umweltamt und vielen mehr. Dazu kommen noch die Kommunalbetriebe bzw. Stadtwerke, die für Verund Entsorgung in der Stadt verantwortlich
sind. All diese benötigen oder erzeugen
Daten mit räumlichem Bezug. Basisdaten
(z.B. Kataster) verwendet jedes Amt. Sehr
oft benötigt eine Stelle auch die Daten einer
anderen. Erschwerend kommt noch hinzu,
dass in jedem Amt spezifische Fachappli-
Veranstaltungen
„Verwendung von ALS-Daten bei der
Verbund - Austrian Hydro Power AG“
DI Christian Stäuble (Verbund)
DI M. Opitz (BEWAG Geoservice GmbH)
23. April 2009, 18.15 Uhr
HSB 6, TU Innsbruck
„Das Geoid von Österreich“
N. Kühtreiber, R. Pail (TU Graz)
Ch. Ullrich (BEV)
29. April 2009, 17.15 Uhr
HS AE01, TU Graz
„Workshop Laserscanning“
Univ.-Prof. Dr. M. Schardt
13. Mai 2009, 16.30 Uhr
HS AE01, TU Graz
„TEPOS (T-Kom Services Echtzeitpositionierungssystem)“
DI (FH) Manfred Stättner
ÖBB Infrastruktur Bau AG
28. Mai 2009, 18.15 Uhr
HSB 6, TU Innsbruck
AGIT 2009
Symposium und Fachmesse für
Angewandte Geoinformatik
8. - 10. Juli 2009
Universität Salzburg
kationen eingesetzt werden.
Redundante Datenhaltung,
erhöhte Aufwendungen bei
der Datenbereitstellung und
keine gemeinsame Nutzung
und Auswertung kommunaler
Informationen sind die Folge.
Aber wie kann dieses Problem
gelöst werden? Soll man alle
Fachapplikationen in den
Ämtern durch eine umfassende und zentrale GIS-Lösung
ersetzen? Grundsätzlich möglich. Nur kann und will sich Würzburg: Festung Marienberg mit alter Mainbrücke
eine Kommune die in der Regel sehr hohen Kosten für Software, Datenes ausreichend, wenn er alle Daten in einem
migration und Schulung leisten? Würzburg
Web-Auskunftssystem für das „Suchen, Gugeht hier einen anderen Weg.
cken, Drucken“ verwenden kann sowie bei
Bedarf einfache Planungs- und KonstrukWir integrieren alles
tionstätigkeiten für einen neuen HausanDas ist das Motto der GIS-Koordinationsschluss durchführt. Ein weiterer Anwender
stelle der Stadt Würzburg. Mit einer flexibist gerade damit beschäftigt, die Bushaltestellen Geospatial-Integrationsplattform auf
len, die in einer externen Fachapplikation
Basis von Autodesk-, Oracle- und rmDATAgeführt werden, mit der richtigen Lokation
Komponenten werden alle räumlichen
zu versehen. Natürlich mit GeospatialInformationen der einzelnen Ämter einer
Unterstützung und ohne Koordinaten abgemeinsamen Nutzung zugeführt. Über ein
zuschreiben! Für den dritten Bearbeiter ist
Web-Auskunftssystem erfolgt der Zugriff auf
es eine wesentliche Erleichterung und Zeitdie Daten in ihrem originären Format und
ersparnis, wenn im Auskunftssystem die DaOnline. Egal, ob es sich um Ausgleichsfläten aus dem automatisierten Liegenschaftschen im Format ESRI Shape, um Altlastenbuch (in Würzburg BEC-Kommunal auf
verdachtsflächen in einer Microsoft AccessOracle-Basis) per Mausklick verfügbar sind.
Datenbank oder einen Bebauungsplan als
Zu guter Letzt gibt es auch Ämter, die „nur“
AutoCAD DWG handelt. Natürlich werBasisdaten nutzen wollen. Zum Beispiel den
den neben den grafischen Daten auch die
Kataster, der in Oracle bereitgestellt wird, oder
Sachdaten integriert. Diese Vorgehensweise
andere Datenbestände, die als Service zur Verhat mehrere Vorteile. Die einzelnen spezififügung stehen. Das Ganze liest sich wie ein
schen Fachapplikationen bleiben erhalten.
Wunschzettel. Ist es aber nicht. Das ist gelebte
Es entstehen keine Umstellungskosten.
Realität in der Stadt Würzburg.
Durch den Online-Zugriff fallen keine AufAm Beispiel der Stadt Würzburg ist sehr
wendungen für die Datenintegration an und
gut zu erkennen, dass integrierte und richtig
die Daten sind immer aktuell! Oder anders
dimensionierte Geospatial-Komponenten
gesagt: Das System lebt eigenständig.
sehr oft die fehlenden Puzzleteile sind, die den
Nutzen massiv erhöhen und enormen MehrFlexibilität ist gefragt
wert schaffen – und das zu leistbaren Preisen.
Die einzelnen Ämter haben unterschiedliche Anforderungen an eine GeospatialJürgen Strobl,
Unterstützung. Für den einen Anwender ist
Sales Manager, rmDATA Geospatial

Foto: © Christian Horvat, http://de.wikipedia.org
Statt auf ein GI-System für alle Ämter, vertraut die Stadt Würzburg auf eine GeospatialIntegrationsplattform, die eine gemeinsame Nutzung aller Informationen ermöglicht.
1/2009 GISNews 3
WISSENSCHAFT
SARONTAR – Satellitengestützte Einsatzkoordination im alpinen Gelände
Ein an der TU Graz mitentwickeltes System soll den Wettlauf gegen die Zeit bei
Alpinunfällen entscheidend verkürzen – und das mit modernster Satellitentechnik.
D
as Projekt SARONTAR (Search And
Rescue Optimisation by Satellite
Navigation Technologies in Alpine Regions)
– gefördert durch den Zukunftsfonds des
Landes Steiermark sowie den Förderverein des Universitätszentrums Rottenmann
und Herrn Senator h. c. Günter Bauknecht
– befasst sich mit der Entwicklung eines
satellitenbasierenden Einsatzleitsystems, das
eine raschere und effektivere Hilfeleistung
sowie eine koordinierte Vorgehensweise der
Einsatzkräfte bei Alpinunfällen ermöglicht.
Der Wettlauf gegen die Zeit soll durch die
Verfügbarkeit eines Gesamtsystems zur Unterstützung der Such- und Rettungstrupps
zwischen diesen drei Komponenten ist in
der Systemarchitektur in Abb. 1 dargestellt.
Mobile Einheit
Die mobilen Einheiten dienen zur Unterstützung der Such- und Rettungstrupps
vor Ort. Grundsätzlich beziehen die im
Einsatz befindlichen Mannschaften ihre
Position von globalen Satellitennavigationssystemen. Eingesetzt werden GPS (Global
Positioning System) und EGNOS (European
Geostationary Navigation Overlay Service).
Die aktuellen Positionen werden automatisch in regelmäßigen Zeitabständen je nach
Verfügbarkeit entweder über terrestrische
Mobilfunknetze oder
über Satellitenkommunikation an die Einsatzzentrale gesendet. Dem
mobilen Team wird die
eigene Position, der zurückgelegte Weg, die
Position von ggf. weiteren Einsatzteams und
georeferenzierte Information zum Einsatz wie
POI’s und Suchsektoren
auf einem hinterlegten
ÖK50-Rasterbild anAbb. 1: Systemarchitektur des funktionellen Demonstrators mit den
gezeigt. Die Bedienung
Komponenten Mobile Einheit, Einsatzzentrale und Kommunikation
der „virtuellen Tastaentscheidend verkürzt werden, wodurch
tur“ am Touch Screen des PDAs ist gewöhdie Überlebenschancen eines Verunglücknungsbedürftig und im Outdoor-Einsatz
ten erheblich erhöht werden. Das Ziel des
speziell bei widrigen Wetterbedingungen
Projekts ist ein innovatives Gesamtsystem
mit Handschuhen schwierig. Als Alternative
für die größtenteils freiwillig agierenden
kann der Benutzer vordefinierte MeldunRettungsorganisationen, um bei Unfälgen, z. B. einen Hilferuf, auswählen und an
len im alpinen Raum – wie zum Beispiel
die Einsatzzentrale schicken. Die Nachricht
Lawinenabgängen, Kletterabstürzen und
wird kodiert und mit den Koordinaten in
Vermisstensuchaktionen – schnell und effieinem eigens für diese Anwendung konzizient Rettungsmaßnahmen setzen zu könpierten Datenformat an die Einsatzzentrale
nen. Das satellitenbasierende Einsatzleitgesendet. Beim Empfang einer Textmelsystem baut im Wesentlichen auf den drei
dung von der Einsatzzentrale erscheint am
Säulen Positionierung, Geoinformation und
mobilen Terminal ein eigenes Fenster in
Kommunikation auf. Das Zusammenspiel
Kombination mit einem markanten akusti-
4 GISNews 1/2009
schen Signalton, mit dem die Einsatzkräfte
vor Ort benachrichtigt werden. Das mobile
Team wird unverzüglich zur Rücksendung
einer Vollzugsmeldung aufgerufen. Mit
Hilfe des Nachrichtenprotokolls hat der
Benutzer die Möglichkeit, auch bei Fortdauer des Einsatzes sämtliche Nachrichten
jederzeit nachlesen zu können.
Einsatzzentrale
Die Einsatzzentrale koordiniert mit Hilfe des
in Abb. 2 dargestellten Viewers den Rettungseinsatz. Der Einsatzleiter wird über die aktuellen Positionen der Suchtrupps im Gelände
informiert und kann mit diesen über eine im
Viewer integrierte Oberfläche kommunizieren. Der umgesetzte Viewer ist ein WebGISClient, der über einen beliebigen Webbrowser
(z. B. Mozilla Firefox) betrieben werden kann.
Im Zentrum wird ein Kartenbild dargestellt,
als Kartenhintergrund kann wahlweise ein
Orthophoto oder die ÖK (Österreichische
Karte) dem Maßstab entsprechend verwendet werden. Als Vordergrund stehen die
Position der Einsatzzentrale und der Suchtrupps im Gelände, die zurückgelegten Wege
dieser Suchtrupps sowie die von der Einsatzleitung erstellten POI’s und Suchpolygone
zur Verfügung. Durch Auswahl eines Digitalisierwerkzeuges können neue POI’s und Suchpolygone erstellt, in der zentralen Datenbank
gespeichert und in weiterer Folge zu den
Suchmannschaften gesendet werden. In dieser
zentralen Datenbank werden alle Informationen gesammelt, die im Laufe eines Einsatzes
ausgetauscht werden. Es handelt sich dabei
um das frei verfügbare Datenbanksystem
PostgreSQL mit der räumlichen Spracherweiterung PostGIS. Als zentrale Technologie zur
Aufbereitung des Kartenbildes dient der frei
verfügbarer UMN MapServer, das Grundgerüst des Viewers baut auf der GPL-lizenzierten freien Software Mapbender auf.
Auf der rechten Seite des Viewers wird
die Kommunikation mit den Suchtrupps im
WISSENSCHAFT
Gelände durchgeführt. Der obere Teil besteht
aus einer Kommunikationsoberfläche, aus der
der Einsatzleiter Textnachrichten, POI’s und
Suchpolygone an die Suchtrupps versenden
kann. Es wird dabei intern Protokoll geführt,
wann welches Objekt an welchen Suchtrupp versendet wird, um eine lückenlose
Protokollierung und spätere Rekonstruktion des Einsatzes zu gewährleisten. Bei jeder
eingehenden Meldung eines mobilen Teams
wird der Einsatzleiter durch einen Hinweis
am Bildschirm darauf aufmerksam gemacht.
Nach Bestätigung dieser Meldung wird die
neu eingegangene Nachricht der Liste der gesammelten Meldungen angefügt und auf der
rechten Seite des Viewers ausgegeben. Zusätzlich wird im unteren rechten Fenster die
Integritätsinformation zur Verfügbarkeit der
mobilen Einheiten angezeigt.
Kommunikation
Die Kommunikationskomponente ist für die
Übertragung der Informationen zwischen
den mobilen Einheiten vor Ort und der Einsatzzentrale verantwortlich. Eingesetzt werden je nach Verfügbarkeit das terrestrische
GSM/GPRS-Netz und Satellitenkommunikationsnetze sowie in Zukunft das digitale
Funknetz BOS (Behörden und Organisationen
mit
Sicherheitsaufgaben) Austria. Im Zuge
des Demonstratoraufbaus von SARONTAR
wurden mobile Thuraya-Satellitentelefone
verwendet. Das Satellitenkommunikationsnetz Thuraya besteht
aus drei Komponenten:
Bodensegment,
Raumsegment
und
Benutzersegment. Als
Abb. 2: Webbasierender Viewer der Einsatzzentrale
Bodensegment dienen
terrestrische Gatewaystationen, welche das
ist ein minimaler Elevationswinkel von ca.
Thuraya-Netz mit anderen Telefonie- und
30 bis 35 Grad nach Süden notwendig. Die
Datennetzen verbindet. Das Raumsegment
entscheidenden Faktoren bei der Auswahl
besteht aus geostationären Nachrichtensatelder Thuraya-Satellitentelefone sind die – im
liten mit extrem großen Antennen, welche
Vergleich zu anderen Satellitenkommunikaüber hunderte Spot-Beams eine GSM-ähntionsnetzen – geringen Betriebskosten und
liche Versorgung der Teilnehmergeräte bedie GSM-Kompatibilität.
reitstellen. Das Benutzersegment besteht aus
hybriden Satellitentelefonen, die sowohl in
Mag. DI Rainer Prüller
terrestrischen GSM-Netzen als auch über
Institut für Fernerkundung und
das Thuraya-Satellitentelefonienetz arbeiten
Photogrammetrie & Institut für
können. Der Versorgungsbereich des ThuGeoinformation, TU Graz
raya-Netzes erstreckt sich von Europa über
DI Hans-Peter Ranner
Nordafrika und den Nahen Osten bis nach
Institut für Navigation und
Zentralasien. Zum Empfang in Mitteleuropa
Satellitengeodäsie, TU Graz

1/2009 GISNews 5
L A N D M A N AG E M E N T
Holen Sie mehr aus Ihren
Liegenschaften heraus
Für das Management von Liegenschaften sind verschiedenste IT-Systeme
erforderlich. Doch spielen diese auch optimal zusammen?
L
iegenschaften sind das wertvollste Gut
eines Großgrundbesitzers. Grundstücke werden für ein Immobilienprojekt verwertet, an einen Landwirt verpachtet oder
als Bauplatz an eine Jungfamilie verkauft.
Genauso kauft man Grundstücke zu oder
tauscht welche für erforderliche Infrastrukturprojekte. Jeder Liegenschaftsverwalter
möchte den maximalen Ertrag aus seinen
Liegenschaften erzielen und am Ende des
Information über die vorhandenen Verträge
und Bescheide oder benötigt die Ermittlung
der Zu- und Abgänge von Grundstücken
für die Bilanz viel Aufwand? Ja? Dann fehlt
Ihnen das Bindeglied, das Ihre bestehenden
IT-Systeme optimal verbindet und Sie effizient bei der Durchführung der täglichen
Aufgaben unterstützt. Mit der gewonnenen
Zeit holen Sie mehr aus Ihren Liegenschaften heraus.
Die Grundstücksdatenbank verbindet
Ihre Liegenschaften sicher im Griff!
Jahres genau über sein Anlagevermögen Bescheid wissen. Für diese Aufgabenstellungen ist eine Software-Unterstützung unumgänglich. Will man doch den zeitraubenden
Bürokram auf ein Minimum reduzieren
und alle erforderlichen Informationen sofort verfügbar haben.
Einzelne Softwaresysteme wie z.B. eine
kaufmännische Applikation für Pachtzahlungen oder eine Microsoft Excel-Tabelle für
die Grundstücksliste sind oft schon in Verwendung. Doch werden diese richtig eingesetzt und spielen dann optimal zusammen?
Fehlt Ihnen in der Grundstücksliste die
6 GISNews 1/2009
Die Basis jeder Liegenschaftsverwaltung ist das Grundstück
aus dem Grundbuch. Verwaltet werden die Informationen
zu Grundstücken und Einlagezahlen (inkl. A2/B/CBlatt) in einer Grundstücksdatenbank. Dabei werden die
Grundbuchsdaten automatisiert übernommen bzw. abgeglichen und nicht abgetippt!
Abfragen und das Reporting
müssen schnell funktionieren, um z.B. eine Auswertung
aller Wald-Grundstücke pro
Katastralgemeinde mit einem
Mausklick zu erhalten. Den
oben beschriebenen Nutzen
erzielt man jedoch nur dann,
wenn zusätzlich auch Informationen zu den
eigenen Daten (z.B. Pacht, Dokumente
usw.) vorhanden sind und die Arbeitsprozesse (z.B. für die Verwertung) unterstützt werden. Dabei löst die Grundstücksdatenbank
nicht bestehende IT-Systeme ab, sondern
integriert diese, wo es sinnvoll ist, zu einer
modernen Liegenschaftsverwaltung.
Abgang von Grundstücken protokolliert.
Somit erstellt die Anwendung am Jahresende
für Sie eine Flächenbilanz (z.B. in Microsoft
Excel) und Sie verwenden diese für das richtige Anlagenvermögen in Ihrer Bilanz.
• Dokumentenverwaltung: Zu Grundstücken und Eigentümern gibt es eine Vielzahl
an Dokumenten (Verträge, Bescheide usw.).
Verwalten Sie diese bereits in einem digitalen
Archiv (Dokumenten-Managementsystem),
wird auf dieses direkt zugegriffen und die
Dokumenteninformationen zum Grundstück
werden angezeigt. Optional bietet rmDATA
eine Dokumenten- und Fristenverwaltung.
• Geografische Unterstützung: Für das
Arbeiten mit Liegenschaften sind grafische
Daten wie Kataster, Luftbilder, Flächenwidmung usw. enorm hilfreich.
In Verbindung mit einer Grundstücksdatenbank werden so die Eigentümer einer
Nachbarschaftsabfrage angezeigt oder alle
Grundstücke abhängig von ihrer Verwertung eingefärbt. Die bi-direktionale Integration erfolgt mit allen gängigen GI-Systemen
von ESRI, Intergraph oder anderen Herstellern sowie mit den leistungsstarken Software-Komponenten für GIS-Auskunft und
-Analyse von rmDATA.
• Pachtverwaltung: Beim Einzeichnen
einer Pachtfläche auf Basis von Kataster
und Luftbild bekommt diese eine eindeutige Pachtnummer. Dadurch werden in der
Grundstücksdatenbank die Pachtzahlungen
aus der Buchhaltung automatisch angezeigt.
Zusätzliche Informationen zur Pachtfläche
und zum Pächter erfassen Sie nach Belieben.
Für Pachtvorschreibungen ist eine Serienbrief-Unterstützung mit Microsoft Word vorgesehen.
Was bedeutet Integration für Ihre
tägliche Arbeit:
Wollen Sie auch mehr aus Ihrer Liegenschaftsverwaltung herausholen? Unsere Spezialisten beraten Sie gerne.
• Anlagenbuchhaltung: Jedes Grundstück
erhält die Anlagennummer aus der Anlagenbuchhaltung. Außerdem wird jeder Zu- und
Jürgen Strobl,
Sales Manager, rmDATA Geospatial

L I E G E N S C H A F T S V E R WA LT U N G I N D E R P R A X I S
Die ÖBB-Infrastruktur Bau AG ist Teil der
Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) und
Eigentümerin von rund 26.000 Liegenschaften mit einer Grundfläche von ca. 20.000 ha.
Sie zählt somit zu den größten Grundeigentümern Österreichs. Ihr Tochterunternehmen
ÖBB-Immobilienmanagement GmbH ist für
die Entwicklung, Vermietung, Verwertung und
Verwaltung von Gebäuden und Grundstücken
zuständig. Unterstützt wird die ÖBB-Immobilienmanagement GmbH dabei durch ein Liegenschafts-Informationssystem (LIS) auf Basis
einer zentralen Oracle-Datenbank. Mit dem LIS
werden Grundbuchsdaten, räumliche Daten
und Anlagedaten konzernweit zur Verfügung
gestellt. Zum Einsatz kommen ein GI-System
auf Basis von ESRI, ein Gebäudeinformationssystem und eine web-basierende Grundstücksverwaltung. Die Grundstücksverwaltung wurde
von rmDATA realisiert, die anderen Applikationen von Drittherstellern. Alle drei Anwendungen arbeiten bi-direktional zusammen.
Dabei steht die Effizienzsteigerung der Arbeitsprozesse im Vordergrund. Zum Beispiel
werden Eigentümerinformationen als Tooltipp
angezeigt, die direkt aus der operativen Grundstücksverwaltung kommen bzw. kann man
über das System direkt auf Gebäude, die sich
auf einem Grundstück befinden, zugreifen und
Informationen auswerten. Wenn man richtig
integriert, läuft alles wie auf Schienen …
Foto: Esterházy Betriebe GmbH
So managen die Esterházy-Betriebe
ihre Liegenschaften
Schloss Esterházy, Eisenstadt
Ein starkes Paar: Die Liegenschaftsverwaltung der Diözese Innsbruck
und das Landes-GIS TIRIS
Die zentrale Liegenschafts-Datenbank aus
dem Hause rmDATA verwaltet alle Liegenschaften der kirchlichen Rechtsträger der Diözese Innsbruck. Das sind: Pfarren, das Bistum
und die Diözese selbst. Für die Diözese als
Aufsichtsbehörde gegenüber den Pfarren sind
eine optimale Unterstützung bei der täglichen
Arbeit und ein rascher Überblick über alle Informationen einer Liegenschaft das "Um und
Auf". Erreicht wird das durch Integration. Neben den Grundstücks- und Grundbuchdaten
werden alle Informationen zu den Pfarren, der
Die Esterházy-Betriebe GmbH verwaltet –
neben anderen Geschäftsbereichen – im nördlichen und mittleren Burgenland rund 3.500
Grundstücke mit einer Gesamtfläche von
etwa 44.000 ha mit Software von rmDATA.
Der Geschäftsbereich Immobilien ist für das
Betreuen, Verwalten und Bewirtschaften von
Grundstücken, Pachtflächen,Feriensiedlungen
und Immobilien zuständig. Mit der zentralen
Grundstücks- und Eigentümerdatenbank werden die Grundbuchsdaten verwaltet, aktualisiert und ausgewertet. Im Bereich der Pachtverwaltung stehen jederzeit aktuelle Informat-
Verwendung, den Ansprechpersonen vor Ort,
den Pächtern sowie sämtliche Schriftstücke
integriert. Vor allem das direkte Aufrufen von
Dokumenten aus der Liegenschaftsverwaltung
heraus erspart das mühsame Suchen in analogen Archiven. Im grafischen Bereich arbeitet
die Diözese Innsbruck schon lange mit TIRIS,
dem Geoinformationssystem des Landes Tirol.
Per Mausklick wechselt der Bearbeiter von einem Grundstück aus der Liegenschaftsverwaltung nach TIRIS und das gewünschte Grundstück wird im Kataster und bei Bedarf mit weiteren grafischen Daten angezeigt. Durch diese
Integration erspart sich die Diözese den Kauf
und die Pflege eines eigenen GIS.
ÖBB, Westbahngleisanlage Wien
ionen über Pächter, Vertragsdauer, Höhe des
Pachtzinses u.v.m. zur Verfügung. Zudem
sind die Mitarbeiter über die Dokumentenverwaltung in der Lage, direkt aus dem System auf Einheitswertbescheide und beliebige
weitere Dokumente zuzugreifen. Sehr großen
Nutzen ziehen die Esterházy-Betriebe aus dem
Grundstücksspiegel. Jede flächenrelevante
Änderung eines Grundstücks (Kauf, Verkauf,
Tausch usw.) wird inkl. einer Begründung
protokolliert. Aus diesen Informationen wird
am Jahresende automatisch eine Flächenbilanz
inkl. der Zu- und Abgänge erstellt. Das erfolgt
pro Nutzungsart, da jede Nutzung mit einer
anderen Bewertung in die Bilanz einfließt.
Foto: © Pahu, http://de.wikipedia.org
Wie auf Schienen: Die Liegenschaftsverwaltung der ÖBB-Immobilienmanagement GmbH
Foto: OEBB
Erfolgreiche Systemintegration im
Liegenschaftsmanagement
Innsbruck: Dom zu St. Jakob
1/2009 GISNews 7
L A N D M A N AG E M E N T
Das Ganze ist mehr
als die Summe seiner Teile
Dieses Zitat von Aristoteles könnte der Leitsatz der Kommassierung sein. Geht es
bei einem Zusammenlegungsverfahren doch darum, verteilt liegende Grundstücke
einzelner Eigentümer zu größeren Flächen zusammenzufassen.
D
as Ziel eines Zusammenlegungsverfahrens (Z-Verfahren) ist, die oftmals verstreut liegenden landwirtschaftlichen Nutzflächen der einzelnen Verfahrensbeteiligten
zu größeren Flächen zusammenzufassen. Anders ausgedrückt: Ein Grundeigentümer, der
am Beginn des Verfahrens viele kleine, nicht
zusammenhängende Grundstücke besitzt,
soll am Ende des Verfahrens wenige große
Grundstücke sein Eigen nennen können.
Durch die neue Struktur der Grundflächen
nach dem Zusammenlegungsverfahren ist
eine bessere Erschließung und eine effizientere Bewirtschaftung möglich. Somit ergibt
sich also für jeden einzelnen auch ein messbarer Nutzen des Verfahrens.
wenigen Sätzen beschreiben lässt, handelt es
sich doch um einen komplexen und langwierigen Prozess. Die wichtigste Rahmenbedingung besteht darin, dass jeder Grundeigentümer am Ende des Verfahrens wieder Grund
mit gleichem Wert wie zu Beginn besitzt.
Wobei sich diese Gleichheit nicht auf die
Fläche, sondern auf den Ertragswert bezieht.
Dieser Ertragswert muss am Beginn des Verfahrens ermittelt werden und dient als Basis
für alle weiteren Verfahrensschritte.
Zudem werden Grundflächen für die gemeinsamen Anlagen (z.B. Wege, Grünstreifen, Bachläufe) benötigt, außerbücherlicher
Eigentumswechsel muss berücksichtigt werden und vieles mehr.
Nicht so einfach
Software erleichtert die Arbeit
Auch wenn sich das Ziel des Verfahrens in
Nicht zuletzt auf Grund der Komplexität
eines Verfahrens und der Größe – mehrere
hundert betroffene Grundstücke und viele
Dutzend Verfahrensbeteiligte sind keine Seltenheit – ist die Abwicklung eines Zusammenlegungsverfahrens ohne Einsatz einer
leistungsfähigen Software heute nicht mehr
vorstellbar.
Mit langjähriger Erfahrung im Bereich
Landmanagement entwickelt rmDATA bereits seit Jahren maßgeschneiderte Lösungen
für die Agrarbezirksbehörden (ABB) der
Länder – diese sind für die Abwicklung der
Z-Verfahren zuständig.
Die zergliederte Struktur des Operationsgebietes vor dem Verfahren
Herausforderungen in
unterschiedlichen Bereichen
Klare Besitzstrukturen nach dem Abschluss
8 GISNews 1/2008
Bei diesen Software-Lösungen handelt es
sich um höchst spezifische Produkte. Bei
allen ABB haben sich im Lauf der Zeit Verfahrensabläufe etabliert – und bewährt – die
auch durch eine neue Anwendung unterstützt werden müssen. Natürlich sind bereits
Software-Systeme im Einsatz. Diese werden
bei einer Systemeinführung teilweise abgelöst, teilweise ist ein Zusammenspiel von
altem und neuem System notwendig.
Bei der ABB für die Steiermark wurde, wie
bei den anderen Kunden auch, diese Integration perfekt umgesetzt. Für die Auswertung
von Vermessungsdaten und die Planerstellung kommen unter anderem die bewährten
rmDATA-Produkte rmGEO und rmMAP
zum Einsatz.
Komponentenorientierter Aufbau
Die Kommassierungs-Anwendung selbst
setzt sich aus einem grafischen Teil und einer Datenbankanwendung zusammen. Zwischen diesen beiden Systemen konnte eine
hochgradige Integration durch den Datenaustausch umgesetzt werden. Die Bewertung
der Flächen – die Bonitierung – erfolgt durch
Verschnitt von Grundstücks- und Bonitätsflächen in der Grafik; das Ergebnis wird an
die Datenbank übergeben und dort für alle
weiteren Auswertungen herangezogen.
Umgekehrt werden die Eigentümerdaten, die in der Datenbank laufend aktuell
gehalten werden, für die Beschriftung in der
Grafik verwendet. Das sind nur zwei Beispiele für die Integration von Grafik- und
Datenbankteil.
Bereit für neue Aufgaben
Auch der Datenbankteil selbst ist komponentenorientiert aufgebaut – und auch hier
könnte man sagen, dass das Ganze mehr ist
als die Summe der Einzelteile: Durch den
komponentenorientierten Aufbau ist die
Anpassung an die unterschiedlichen Rahmenbedingungen in den einzelnen Bundesländern leichter zu bewerkstelligen als bei
einem monolithischen Ansatz. rmDATA ist
also gemeinsam mit seinen derzeitigen und
zukünftigen Kunden bereit für neue Herausforderungen, um integrierte Lösungen für
eine optimale Unterstützung der Anwender
umzusetzen.
DI Thomas Marschall
Produktmanager, rmDATA

I N F R A S T R U K T U R - M A N AG E M E N T
Web-GIS-Lösungen bei Infrastrukturunternehmen
Von der simplen GIS-Viewing-Lösung bis hin zum leistungsfähigen AnlagenInformationssystem bieten Geospatial-Technologien vielfältige Einsatzgebiete.
S
pätestens seit dem Erfolg von Google
Maps sind Web-GIS-Lösungen in aller
Munde. Das Erfolgsrezept scheint simpel:
(1) schnelle Navigation im grafischen Datenbestand; (2) einfache Bedienbarkeit für eine
möglichst große Nutzergruppe und (3) zentrale Bereitstellung qualitativer Daten über
einen Web-Browser. Diese Faktoren gelten
auch für Web-GIS-Lösungen bei Infrastrukturunternehmen, wie Kommunen, Leitungsbetreibern und Energieversorgern.
mations- und Integrationsplattform für unterschiedliche Geospatial-Daten (CAD, GIS,
Datenbanken, Web-Services usw.). Durch
die hohe Verfügbarkeit und die Ortsunabhängigkeit eignen sich Geospatial-Lösungen
im Web-Browser vor allem, wenn diese allen
Mitarbeitern eines Unternehmens, externen
Partnern oder Kunden zur Verfügung gestellt
werden sollen.
Damit die unterschiedlichen Zielgruppen (z.B. Anlagen-Techniker, Vertrieb,
Kunden) und deren Prozesse perfekt bedient
Infrastrukturunternehmen setzen
werden können, braucht es flexible Webauf Web-GIS-Lösungen
GIS-Applikationen. Dies gilt vor allem hinIm Infrastruktur-Bereich dienen Web-GISsichtlich einer anwenderoptimierten KonLösungen als web-basierende grafische Inforfiguration und einer einfachen Erweiterbarkeit. Ein zusätzlicher Vorteil von
Web-GIS-Lösungen
ist die optimale In�����������������
tegrationsmöglich����������������������
keit von anderen
Web-Applikationen
über HTTP-Aufrufe. Derart kann beispielsweise ein GISViewer mit einem
Dokumentenmanagementsystem
(DMS) oder einer
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tenbank gekoppelt
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10 GISNews 1/2009
Einsatzgebiete
Die Anwendungen
von Web-GIS-Lösungen bei Infrastrukturunternehmen sind vielfältig:
• Web-GIS-Viewer –
Anlagen-Beauskunftung mit Fokus
auf
den
Basisfunktionalitäten
„Suchen-Gucken-Drucken“.
•
Plandaten-Abfrage – Visualisierung
von Blattschnitten mit der Möglichkeit, den
rechtsverbindlichen Plan einzusehen oder
einen Plan tagesaktuell zu plotten.
•
Störungsmanagement – Unterstützung
beim Erfassen und Beheben von Störungen.
•
Wartungsdokumentation – Dokumentation und Visualisierung von Wartungstätigkeiten, z.B. Mastprüfungen, Schlussmessungen.
•
Anlagen-Auskunftssystem – Vollständige
Abbildung von Anlagen und anlagenbezogenen Prozessen (Aufnahme von Daten-Revisionen, Dokumenten-Verwaltung etc.)
Die „richtige“ Web-GIS-Lösung
Trotz ihrer definitiven Stärken ist eine WebGIS-Lösung per se nicht immer die richtige
Entscheidung. Verfügt Ihr Unternehmen beispielsweise nicht an allen Standorten über eine
ausreichende Netzwerkanbindung, wollen Sie
die lokale Rechnerleistung nutzen oder ist das
Browser-Framework (z.B. für leistungsfähige
Konstruktion und Datenerfassung) nicht ausreichend, wird eine Desktop-GIS oder SmartClient-GIS-Lösung sinnvoller sein.
Das Web-GIS und die verwendeten Geospatial-Technologien sollten immer unter
Berücksichtigung der bestehenden IT-Strategie Ihres Unternehmens, der eingesetzten
Geospatial-Applikationen, der Quelldaten
und der abzubildenden Prozesse gewählt
werden. rmDATA realisiert seit Jahren mit
unterschiedlichen Geospatial-Technologien (MapGuide, Oracle, UMN MapServer etc.) und Konzepten (statische versus
dynamische Daten, Export/Import versus
Synchronisation etc.) Web-GIS-Anwendungen für Infrastrukturunternehmen.
Wenn Sie Interesse an einer Web-GISLösung von XS bis XXL haben, stellen Ihnen die rmDATA-Experten gerne ihr Knowhow und ihre Erfahrung zur Verfügung.
Dr. Martin Galanda, Key Account
Manager, rmDATA Geospatial

I N F R A S T R U K T U R - M A N AG E M E N T – P R A X I S B E I S P I E L E
Telekom Austria TA AG prüft die Verfügbarkeit von xDSL-Technologien und Produkten
für Bestands- und Neukunden mit Hilfe von
WebGIS xDSL. WebGIS xDSL ist ein Modul innerhalb der Geospatial-Plattform von
Telekom Austria TA AG. Bei der Verfügbarkeitsabfrage werden Informationen
(1) aus der Kundendatenbank (z.B. Lokation, Netzanbindung),
(2) zum Leitungsnetz aus der zentralen Ressourcendatenbank (z.B. Kabellängen, netztechnische Versorgung eines Kunden) und
(3) zur Kabelgüte (z.B. Kabelaufbau, mögliche Bandbreite) integriert.
Als Ergebnis der Prüfung – wobei u.a.
räumliche Algorithmen eingesetzt werden
– erhält der Anwender ein einfach aufbereitetes Ergebnis in Form einer Ampel. Für die
optimale Unterstützung von Prozessen und
Zielgruppen (z.B. Vertrieb, Netzplanung,
Technischer Kundendienst) stehen für WebGIS xDSL unterschiedliche Benutzeroberflächen und Schnittstellen zur Verfügung,
die von rmDATA realisiert wurden. Zusätzlich wird WebGIS xDSL als Web-Service in
andere Applikationen bei Telekom Austria
integriert.
Mehr als 12 Millionen erfolgreiche Abfragen pro Jahr sind Beweis für die gelungene Integration von WebGIS xDSL auf
Daten-, Prozess- und Systemebene.
Foto: OMV Gas GmbH
Geospatial Technologien optimieren
die Analyse von Pipeline-Defekten
Verlegung von Pipelines
GIS ergänzt das Einsatzleitsystem
der Berufsfeuerwehr Klagenfurt
Sinnvolle Integration bedeutet u.a. Prozessoptimierung durch die effiziente und vernetzte Nutzung vorhandener Geospatial-Daten.
Dies zeigt die Integration von Infrastrukturdaten (der Stadtwerke Klagenfurt bzw. der
Energie Klagenfurt GmbH) und von GIS
VALIS (von rmDATA) in den Alarmierungsund Einsatzplanungsprozess der Betriebsfeuerwehr Klagenfurt. Dazu wurde eine direkte
Programmkopplung von VALIS mit dem
Einsatzleitsystem SiLeit der Firma Siemens
realisiert. Das Fachsystem SiLeit managed
Call Center Telekom Austria
Das geographische Pipeline-Informationssystem (PGIS) der OMV Gas GmbH ist eine
von rmDATA implementierte Web-GIS-Lösung auf Basis von Autodesk MapGuide und
Oracle Locator. Als Integrationsplattform
kombiniert PGIS Leitungsdaten (Leitungsachse, Marker, Fremdeinbauten etc.), Plandaten (Trassen-, Übersichts- und Detailpläne, Längenschnitte), das digitale Rohrbuch
und georeferenzierte Qualitätsdaten. Letztere
umfassen die Ergebnisse von intelligenten
Molchungen und Intensivmessungen des Kathodischen Korrosionsschutzes. GeospatialTechnologien bzw. die räumliche Überlage-
rung der Daten unterstützten eine ganzheitliche Bewertung von Defekten. Der räumliche
Kontext (z.B. Wechselwirkungen mit dem
Kathodischen Korrosionsschutz anderer Anlagen), eine Korrelation zu anderen Defekten
oder bereits durchgeführten Reparaturen
werden auf einen Blick sichtbar. Dies ermöglicht wiederum eine bessere Planung und effizientere Durchführung von Instandhaltungsmaßnahmen. Die beschriebenen Prozesse der
Defektanalyse und -sanierung sind in PGIS
abgebildet. Der Pipeline-Techniker bzw.
OMV Gas GmbH profitiert so tagtäglich von
der sinnvollen Integration von GeospatialDaten und Pipeline-Prozessen in die WebGIS-Auskunftslösung.
einen über die automatischen Feuermelder
oder telefonisch eingehenden Alarm. Dieser
wird über die Programmkopplung direkt an
VALIS weitergegeben und automatisch verortet. Das kann über eine bekannte Feuermeldernummer oder auch eine Adresse erfolgen. Besonders relevante Daten wie Hydranten oder Gas- und Fernwärmeleitungen werden neben Basisdaten automatisch
angezeigt. Optional kann die Route zum
Einsatzort visualisiert werden. Eine zeitlose Lösung, wenn man bedenkt, dass diese
nun schon seit fast 20 Jahren erfolgreich im
Einsatz ist.
Berufsfeuerwehr Klagenfurt im Einsatz
Foto: Berufsfeuerwehr Klagenfurt
Systemintegration als Basis für die
xDSL Verfügbarkeitsabfrage bei
Telekom Austria TA AG
Foto: © Riedler
Leitungsbetreiber profitieren durch
clevere Systemintegration
1/2009 GISNews 11
A N L AG E N - M A N AG E M E N T
Geospatial Inventory – die Zukunft
von GIS im Anlagen-Management
Bessere und effizientere Entscheidungen treffen. Abteilungsübergreifend Informationen
nutzen. Marktanteile sichern. Ein Geospatial Inventory hilft Ihnen dabei …
W
ie hoch ist das Anlagevermögen meines Unternehmens? Welche Kunden
sind von einer Störung betroffen? Wie groß
sind die Kosten für die Sanierung einer Anlage? Fragen wie diese stellen sich tagtäglich
im Anlagen-Management bei Kommunen,
Großgrundbesitzern und Leitungsbetreibern. Für die Beantwortung dieser Fragen
spielen neben Informationen mit Raumbezug auch Informationen zu den Kunden,
den eingesetzten Anlagen (z.B. Baujahr,
Revisionen) etc. eine wichtige Rolle. Diese
Informationen liegen meist in mehreren
Systemen vor, die untereinander keine Verbindung haben. Die Beantwortung relativ
einfacher Fragen ist dementsprechend mit
hohem Ressourceneinsatz und folglich Kosten verbunden. Abhilfe kann ein Geospatial
Inventory schaffen.
Geospatial Inventory (GSPI)
Ein Geospatial Inventory dient zur effizienten und vollständigen Abbildung sämtlicher
Anlagen (Netze, Liegenschaften etc.) in ITSystemen mit einem räumlichen Bezug. Als
Integrationsplattform verbindet das GSPI alle
Daten mit direktem oder indirektem Bezug
zu einer Anlage, alle Fachinformationssysteme
im Anlagenmanagement (GIS, CRM, DMS,
ERP usw.) und die Geschäftsprozesse eines Anlagen-Betreibers.
Diese umfassende Integration ermöglicht die Bereitstellung von anwender- und
prozessoptimierten Applikationen für
rasche und fundierte Entscheidungen
– nicht nur im technischen, sondern auch
im wirtschaftlichen Bereich eines Unternehmens. Ein Geospatial Inventory fördert eine
ganzheitliche Betrachtung und ein ganzheitliches Anlagen-Management – ohne Mehraufwand für das Unternehmen.
Intelligente Datenhaltung
Anlagen, Anlagenteile und Kunden haben
eine eindeutige Kennung. Diese ist im gesamten GSPI gültig und die Grundlage für
12 GISNews 1/2009
die Verknüpfung von Informationen. Die
Informationen zu Anlagen bzw. Anlagenteilen
(Technologie, Geographie etc.) und Kunden
(Lokation, Services etc.) sind nur einmal im
Unternehmen vorhanden und zentral verfügbar. Eine offene und auf internationalen Standards basierende Datenhaltung ist dabei die
logische Konsequenz.
systemen und die intelligente Datenhaltung
bringen eine deutliche Steigerung der Effizienz
und folglich eine Kostenreduktion. Neben
dem wirtschaftlichen Vorteil unterstützt das
GSPI ein ganzheitliches Anlagen-Management
mit einfacheren und rascheren Entscheidungen, da Informationen aus unterschiedlichen
Fachabteilungen einfließen. Der geografische
Daten- und Funktionsservices
Daten werden als Services in einer standardisierten Form für alle Applikationen des GSPI
bereitgestellt. Ebenfalls als Service angeboten
werden Funktionen auf Grundlage dieser
Informationen, z.B. für die Ermittlung der
nächsten Anlage zu einem Neukunden und
die Berechnung der Auslastung einer Anlage. Die intelligente Datenhaltung und die
einheitliche Bereitstellung von Daten und
Funktionen ist Voraussetzung dafür, dass unterschiedliche Applikationen mit den gleichen
Informationen arbeiten können.
Applikationen im GSPI
Hauptziel des GSPI ist die Bereitstellung von
Applikationen, die für die Anwender und
deren Tätigkeiten (Prozesse) optimiert sind.
Applikationen basieren auf den Daten- und
Funktionsservices. Arbeitsprozesse können damit abteilungs- und fachinformationssystemübergreifend unterstützt oder im besten Fall
automatisiert werden. Die modulare Struktur
des Geospatial Inventory ermöglicht neben
der bedarfsorientierten Informationsbereitstellung auch eine effektive Erfassung und Aktualisierung der Informationen von Anlagen.
Hauptaufgabe der geografischen Informationssysteme ist neben Dokumentation
und Planung der Geografie der Anlagen vor
allem die Aufbereitung und Bereitstellung
räumlicher Informationen für Applikationen
ohne unmittelbaren Raumbezug.
Vorteile eines GSPI
Die optimale Prozessunterstützung, das nahtlose Zusammenspiel von Fachinformations-
Bestandteile eines Geospatial Inventory
Bezug von Informationen ermöglicht einen
zusätzlichen Nutzen. Ein GSPI geht meist mit
einer Konsolidierung der IT-Landschaft einher
und führt damit zu einer Verringerung der Investitions-, Wartungs- und Betriebskosten
Aufbau eines GSPI
Ein GSPI kann ausschließlich durch die Integration grafischer und nicht grafischer Systeme, Daten und Prozesse erreicht werden. Es
gibt kein „Out-of-the-box“-Produkt. Stärke
der GSPI-Strategie ist, dass auf bestehende
Systeme aufgebaut und ein Mehrwert durch
deren Verbindung erzielt wird.
Interesse an einem Geospatial Inventory?
Die rmDATA-Experten beraten Sie gerne.
Dr. Martin Galanda, Key Account
Manager, rmDATA Geospatial
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FORSCHUNG
Transparentes Geodaten-Management
Ein Forschungsprojekt der ÖBB-Infrastruktur Bau AG hat zum Ziel , Geodaten bedarfsgerecht und transparent als Basis für effektive Entscheidungsfindungen bereitzustellen.
I
n Infrastruktur-Unternehmen wie den
ÖBB sind Geodaten zur Entscheidungsfindung nicht mehr weg zu denken.
Beispiele dafür sind die Planung neuer
Bahnstrecken oder die Verwertung von
Immobilien. Die Geodaten dafür stammen
aus unterschiedlichen Abteilungen. Diese
werden einkauft, ausgeschrieben, bei Bedarf
veredelt oder selbst erstellt. Eine bereichsübergreifende Bereitstellung von Geodaten
wird durch diesen Umstand erschwert, was
wiederum zu Redundanzen und Mehrkosten führt. Der Nutzer wiederum weiß sehr
häufig nicht, woher die Geodaten stammen,
wie brauchbar und aktuell die Daten sind,
aber auch wie diese veredelt wurden. Somit
ist keine fundierte Basis für eine gesicherte
Entscheidungsfindung gegeben.
Datenkatalog und Geodata-Shop
Ein Datenkatalog über relevante Geodaten
und Metadaten wurde in der ersten Projektphase erstellt, um einen Überblick über die
Datenlage zu erhalten. Die Recherche bezog
interne und externe Datenquellen ein, die sich
von Geobasisdaten über Geofachdaten (Verkehr, Energie, Telekommunikation) bis zu
Daten für den Katastrophenschutz erstrecken.
Für die bedarfsgerechte Bereitstellung
von Geodaten sind mehrere Ansätze denkbar: Geodata-Store, Geodata-Warehouse und
Geodata-Shop. Nach umfangreichen Analysen wurde der Lösungsansatz „GeodataShop“ als der am vielversprechendste gewählt.
Dieser Ansatz berücksichtigt die Vielfältigkeit
der Aufgaben innerhalb der ÖBB sowie der
in den einzelnen Bereichen benötigten Geodaten, gewährleistet aber auch deren größtmögliche Flexibilität.
Dateneinbringung und
Datenbereitstellung
Für die transparente und daher nachvollziehbare Einbringung und Bereitstellung
von Geodaten über einen „Geodata-Shop“
wurde folgender Ablauf entwickelt:
Schritt 1: Die gelieferten Geodaten externer
Datenlieferanten werden in ihrem originären
Format (z.B. Lageplan als AutoCAD DWG)
vom Bearbeiter in einem Geodaten-Archiv
(auf Basis der Open-Source-Lösung Alfresco)
gesammelt. Jede Lieferung wird mit Metadaten versehen.
Schritt 2: Der Nutzer spezieller Geodaten
recherchiert mit dem Client des „GeodataShop“ im Geodaten-Archiv relevante Geodaten. Dabei kann dieser nach Attributen der
Lieferung (z.B. Luftbilder der OÖ Landesregierung) oder über die räumliche Ausdehnung der Lieferung(en) suchen.
Schritt 3: Als Ergebnis werden die zutreffenden Lieferungen von Geodaten mit den
Metadaten angezeigt. Der Anwender kann
die Geodaten zum einen im Originalformat
direkt aus dem Archiv nutzen oder zum anderen sich bei Bedarf (on-demand) ein standardisiertes Geodaten-Produkt aus den Originaldaten erzeugen lassen.
Schritt 4: Im Fall der Erzeugung eines standardisierten Geodaten-Produkts wird die
Datenbereitstellung mit Hilfe des Spatial
ETL-Werkzeugs FME Server durchgeführt.
Schritt 5: Mit Hilfe dieses Ablaufs kann der
Datennutzer beispielsweise aus einem ÖBBLageplan (Original als AutoCAD DWG-Datei) die Produkte „Lageplan als ESRI Shape“ oder „Lageplan als Oracle Spatial“ oder
„Lageplan als Adobe PDF“ erzeugen. Die
standardisierten Geodaten-Produkte sind
durch Administratoren frei konfigurierbar.
Ein sehr heikles Thema stellte im Projekt
die Standardisierung von Koordinatensystemen und -transformationen dar. Mit wissenschaftlicher Unterstützung durch die TU
Wien (Institut für Geodäsie & Geophysik)
konnten die Koordinatensysteme, Transformationsparameter, aber auch die Testmethoden zur Prüfung der Transformationen bei
den ÖBB „normiert“ werden.
Der Nutzen
Endanwender erhalten über den „Geodata-Shop“ fertige, standardisierte GeodatenProdukte. Datenprüfungen, Transformationen und Konvertierungen erledigt das System automatisch und qualitätsgesichert. Das
spart eine Menge Zeit und die Qualität der
Informationen bleibt sehr hoch.
Ing. Friedrich Brimmer,
ÖBB-Infrastruktur Bau AG,
Stab Forschung & Entwicklung

1/2009 GISNews 13
KURZMELDUNGEN
Die rmDATA-Gruppe
wächst
rmDATA hat sämtliche Anteile der
kroatischen Firma galaGIS d.o.o.
von der GISquadrat GmbH
erworben und sichert sich damit
ein strategisches Standbein im
osteuropäischen Markt.
Minen-Informationssystem für Bosnien
und Herzegowina
rmDATA stattet das "Mine Action
Center" von Bosnien und Herzegowina mit einer modernen
Geospatial-Lösung aus.
Nachdem rmDATA aus einer internationalen
Ausschreibung als Bestbieter hervorging,
wird seit Anfang März 2009 am neuen Mine
Millimetergenau
mit rmVIEW
Für die Landesregierung Burgenland
wurde eine Schnittstelle zwischen
Gart2000 und rmVIEW umgesetzt.
Auf Basis von RTK-GPS-Messungen
wird rmVIEW für Absteckungen und
Bestandaufnahmen eingesetzt.
Optimaler Workflow
zur Erstellung der MZK
Die Magistratsabteilung 41 der Stadt
Wien optimiert ihre geodätischen
Berechnungsprozesse durch spezielle
Erweiterungen in rmGEO.
„Digital, dreidimensional, homogen,
flächendeckend und aktuell – dies sind die
herausragenden Eigenschaften der Mehr-
14 GISNews 1/2009
Mit Sitz in Zagreb bearbeitet galaGIS seit
der Firmengründung im Jahr 2000 die
Märkte in Kroatien, Bosnien und Herzegowina und Serbien. Die Hauptgeschäftsfelder waren bisher GIS-Projekte im Bereich
Land-Management und Kommunen. Dabei
konnten interessante Referenzprojekte
wie das Geografische Informationssystem
der Naturschutzregion Kornaten und das
kommunale Informationssystem für die
Hafenstädte Labin und Crikvenica realisiert
werden. Zukünftig wird das Lösungsangebot
auch auf den Bereich Infrastruktur-Management ausgeweitet. Außerdem wird der Markt
für Vermessungs-Software evaluiert. galaGIS
wird auch eine wichtige Rolle bei der Umsetzung der von rmDATA zuletzt gewonnenen
Ausschreibung in Bosnien und Herzegowina
– siehe nachstehende Kurzmeldung – spielen.
Als Geschäftsführer von galaGIS fungiert der
Firmengründer und anerkannte GIS-Experte
Dr. Zdravko Galic.
Action Center Information System (MACIS)
gearbeitet, das im Intranet über Web-Browser
alle relevanten Informationen zu gefährdeten
Gebieten und Risikozonen bereitstellen wird.
Mit dem Ende der Kriegswirren in Ex-Jugoslawien wurde das Mine Action Center in
Bosnien und Herzegowina (BHMAC) gegründet. Es beschäftigt sich mit der Standortbestimmung von durch Minen gefährdeten
Gebieten und ordnet den betroffenen Zonen
Risikoklassen zu. In den Gefahrenzonen
werden von BHMAC Antiminen-Projekte
durchgeführt. Die operativen Tätigkeiten vor
Ort koordinieren acht regionale Büros, die
über den ganzen Staat Bosnien und Herzegowina verteilt sind – die Zentrale befindet sich
in Sarajevo.
Mit Hilfe des neuen Informationssystems
werden sämtliche Informationen zu den
Gefahrenzonen zentral erfasst und gepflegt.
Alle Dienststellen, Unternehmen und Personen von Antiminen-Projekten erhalten
somit genaue und aktuelle Informationen
über Lage und Risikostatus der gefährdeten
Gebiete. rmDATA setzt bei der Realisierung
auf MapGuide-Technologie für die WebMapping-Komponente und auf Oracle DBMS als
zentrale Geo-Datenbank.
Bereits seit einigen Jahren setzt das Amt der
Burgenländischen Landesregierung rmVIEW
erfolgreich gemeinsam mit einem Topcon
HiPer-GPS-Empfänger für Vermessungsarbeiten ein. Da nun eine neue AuswerteSoftware, Allsat GART-2000, eingesetzt wird,
wurde eine Anpassung der GPS-Schnittstelle
von rmVIEW notwendig. Nach der erfolgreichen Umstellung von rmVIEW wird die
Lösung nun bereits wieder für Bestandsaufnahmen und Absteckungen eingesetzt.
GART-2000 verarbeitet neben den GPS-
Daten auch die Korrekturdaten, die von der
BEWAG über UMTS zur Verfügung gestellt
werden. Dadurch werden Koordinaten mit
einer Genauigkeit im Sub-Zentimeterbereich
bestimmt. Um eventuell im Festpunktfeld
vorhandene Spannungen ausgleichen zu
können, bietet rmVIEW zusätzlich noch
eine Funktion für eine lokale Transformation
an. Millimetergenaue Absteckungen und
Aufnahmen mit hervorragender grafischer
Unterstützung werden so Realität – bei einfachster Bedienung.
zweckkarte – MZK“ (www.wien.gv.at).
Um die internen Abläufe und Kontrollen
bei den geodätischen Berechnungen für die
MZK bei der MA 41 zu optimieren, wurden
verschiedenste Erweiterungen zu rmGEO
durchgeführt. Bisher erfolgte die gesicherte
Kontrolle und Protokollierung durch eigene Routinen, nun werden diese Aufgaben
komplett von rmGEO/SmartCalc übernommen. Anschließend an die kontrollierten
Berechnungen können verschiedene Exporte
durchgeführt werden, wie z.B. in das interne
MEM80-Format oder der Export aller in den
Messdaten vorkommenden Koordinaten in
eine ASCII-Datei. Um den Datenaustausch
mit dem GIS der Stadt Wien zu erleichtern,
wurde der Import von Punkten aus einer
ESRI-Shape-Datei realisiert. Zu den vielen
Möglichkeiten, die die rmGEO-Grafik bietet, können nun auch ESRI-Shape-Dateien
als Hintergrund dargestellt werden. Mit einem integrierten Editor für Konfigurationen
können verschiedenste Anpassungen an die
Darstellung realisiert werden.
KURZMELDUNGEN
Grundablöse für die
Öl- und Gasförderung
Die RAG (Rohöl-Aufsuchungs AG)
setzt für die Grundablöse bei der
Exploration, Produktion und
Speicherung von Öl und Gas auf
Software von rmDATA.
Die RAG betreibt ein Leitungsnetz mit einer
Gesamtlänge von ca. 700 km. An ihren österreichischen Standorten fördert die RAG jährlich mehr als 650 Mio. m³ Erdgas – das sind
rund 40% des im Inland produzierten Erdgases
– und rund 100.000 t Erdöl, was etwa 10%
der österreichischen Förderung entspricht. Damit leistet die RAG einen wichtigen Beitrag zur
Versorgungssicherheit in Österreich.
Für die Exploration, Produktion und Speicherung von Öl und Gas und deren Transport über
Leitungen benötigt die RAG Grundstücke bzw.
Vereinbarungen mit Grundstückseigentümern.
Die dafür erforderliche Grundstücksverwaltung
inkl. Vertragserstellung und Entschädigungszahlung erfolgt mit Software von rmDATA.
Zum Einsatz kommen die Standard-Produkte
rmINFO/GDB, rmGDB und rmVIEW. Die
Datenbank-Applikation rmINFO/GDB verwaltet die gesamten Grundstücks- und Eigentümerinformationen und die leitungsspezifischen Daten. Auf dieser Basis werden Listen
Thomas Böcskör
W
as Thomas Böcskör zur Wahl seines
Berufes bewegte? Die Beschäftigung
mit neuen Technologien und die Arbeit in einer Branche, die ständig in Bewegung ist und
permanent Neuigkeiten hervorbringt. Selbst
daran mitwirken zu können, zu entwickeln,
eigene Ideen einzubringen und zu verbessern,
sind die spannenden Aspekte seiner Arbeit.
Schritt für Schritt näherte er sich diesem
Ziel Nach der Höheren Technischen Bundeslehranstalt und dem Präsenzdienst stieg
er im Jahr 2002 in das Entwickler-Team von
rmDATA ein.
Mit seinem fundierten Wissen und seinem
großem Engagement ist er in den Projekten
für Telekom Austria tätig. Seit sechs Jahren arbeitet er bereits im Projektteam Telekom-Infrastrukturmanagement mit, wo er ursprünglich als Entwickler begann, schließlich das
Projektmanagement übernahm und auch für
den Kundensupport zuständig ist. Gerade im
intensiven Kontakt zu den Kunden und in
den damit verbundenen beruflichen Reisen
sieht er eine große Bereicherung seines Aufgabenfeldes.
Eine neue Herausforderung – im positiven
Sinne – ist für Thomas Böcskör das Projekt
„Minen-Informationssystem“ in Bosnien und
und Verträge erstellt sowie die Entschädigungszahlungen für die Buchhaltung aufbereitet.
Sämtliche Dokumente werden in der integrierten Dokumenten- und Fristenverwaltung zum
jeweiligen Grundstücksakt verknüpft. Aktuelle
Grundbuch- und Katasterdaten beziehen die
Bearbeiter online über rmGDB. Mit rmVIEW
erfolgt die grafische Verwaltung und Visualisierung der Konzessionsgebiete und des Leitungsnetzes. rmVIEW kommt vor allem für die
Beauskunftung in Zusammenhang mit Grundstücksdaten sowie für die Projektierung zum
Einsatz. Damit wird der geplante Leitungsverlauf eingezeichnet, mit den Grundstücken
inkl. Buffer verschnitten und die betroffenen
Grundstücke und Eigentümer ermittelt.
Herzegowina (siehe
Kurzmeldung), an
dem auch er mitarbeiten wird.
Sein besonderes
Faible gilt englischsprachigen Filmen und Büchern - vorzugsweise aus dem Science-Fiction-Genre - nicht zuletzt, um sich auch sprachlich weiterzubilden.
Seine beiden Kinder im Alter von 8 und 2,5
Jahren füllen die freie Zeit voll aus. Ausflüge
in die Umgebung und Besuche am Bio-Hof
der Schwiegereltern zählen ebenfalls zu den
Fixpunkten in der Freizeitgestaltung.
Impressum: Eigentümer, Herausgeber, Verleger: rmDATA Datenverarbeitungsges.m.b.H. Redaktion: Jürgen Beiglböck Produktionsbetreuung: Mag. Margit Nöhrer Redaktionelle
Anzeigen: D. Fritz Mitarbeiter dieser Nummer: J. Beiglböck, Dr. M. Galanda, Dr. Z. Galic, DI G. Hilscher, P. Keimel, DI T. Marschall, DI R. Prüller, DI C. Punz, DI H.P. Ranner, DI V. a.d.
Schmitten, J. Strobl; alle: Prinz-Eugen-Straße 12, A-7400 Oberwart, Tel. +43/33 52 / 384 82 Fax-DW 76 Grafik Titelseite: © istockphoto/gmutlu mod. Gestaltung: DI S. Friedl-Steiner
Hersteller: Gröbner Druck, Oberwart Zweck des Mediums: Verbreitung von Informationen über EDV-Produkte für Vermessung und Geo-Information, Auflage: 10.500 17. Jahrgang
1/2009 GISNews 15
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Fotos: © 1) Intermetric, 2) Trimble, 3) T. Näther - fotolia.com, 5) Riedler

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