centre culturel mamer
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centre culturel mamer
CENTRE CULTUREL MAMER Atelier d’Architecture et de Design Jim Clemes CENTRE CULTUREL MAMER Atelier d’Architecture et de Design Jim Clemes 2 3 4 Un exemple d’ar(t)chitecture 5 6 Le néologisme, plus simplement une Jim Clemes et Nico Thurm ont travaillé orthographe inédite, voilà pour dire d’emblée conjointement, la main dans la main, c’est ce qui est l’exception, alors que cela devrait évident, dans la globalité du projet comme dans être la règle. Qu’un pourcentage, portion les détails. Première impression, peut-être qu’il est congrue quand même du coût total, soit avantageux d’attendre la tombée de la nuit, pour réservé à une intervention artistique pour tels la saisir dans son impact le plus fort : la verticalité projets, de la chose publique, personne ne s’en vivante de la stèle, composite et filigrane, le jeu plaindrait. Si trop souvent cette action ne venait des couleurs et des nuances, de la richesse dès tardivement, où le temps est passé de pouvoir l’espace d’approche ; et au bout il s’ouvre de agir convenablement, au mieux il pourra y avoir larges fenêtres, des baies vitrées avec une scène une ambition décorative. Des fois, des lieux, des faite de fourmillement de figurants, des couleurs emplacements sont déterminés assez tôt ; il est toujours, et au plafond de l’aire d’entrée, des rare que la symbiose se fasse dès l’abord. C’est tubes de néon qui se trouvent pris dans un ordre une chance, le centre culturel de Mamer est en enjoué. cela exemplaire. 7 8 Voilà sans doute dès l’abord la caractéristique concerts, mais aussi congrès, bals et banquets… Au-delà, pour qu’il y ait ar(t)chitecture, c’est essentielle du bâtiment. L’alliance entre les deux et qui s’ouvre vers l’extérieur, la scène donnant l’expression plastique qui intervient, en premier esprits pascaliens, de géométrie et de finesse, ou alors sur un amphithéâtre qui peut accueillir dans les rythmes du bâtiment, dans la variété et pour dire les choses autrement, peut-être plus quelque deux cents enfants (il faut noter que le l’harmonie des matériaux. Et le centre culturel en rapport avec l’architecture et l’art, l’alliance de centre culturel s’insère combien heureusement de Mamer offre en plus, son côté pictural, la la rigueur et de l’entrain, avec pour résultat une dans un ensemble fait en gros de bâtiments palette la plus attrayante. Enfin, son lien avec la robuste gaieté. scolaires). musique est inscrit dans les portées gravées dans telles vitres ; des salles sont dédiées à des poètes A la lumière diurne, c’est l’agencement Le foyer, du plus bel et radieux effet par ses et compositeurs luxembourgeois, Dicks, Lentz, général du bâtiment qui se révèle aussitôt, panneaux en verre aux teintes délicatement Ménager, Zinnen, Mertens ; l’horizon s’élargit stricte distribution des volumes, imbrication variées, tantôt plus chaleureuses, tantôt plus avec Theodorakis, avec Boulez. Ce qui donne, parfaitement réglée. Et très vite, dans cette fraîches et vivifiantes, conduit sur le côté droit, en conclusion, un Kinneksbond qui s’avère organisation, un noyau se dégage, s’élevant plus le long d’un couloir, aux salles de l’école de ensemble enraciné et cosmopolite. haut que le reste, avec une autre tonalité de gris musique, aux bureaux de l’administration, enfin anthracite, avec un autre traitement de la façade à une salle plus grande, de répétition pour de béton ; black box de la salle des fêtes, boîte l’harmonie municipale. De la clarté, de la netteté, ou plus noblement écrin, relevé à l’intérieur par au sous-sol de même, tout étant conçu pour les sièges colorés, qui répond par ses possibilités remplir cette première exigence qu’est la fonction techniques (ainsi sa partie escamotable) à toutes pratique. sortes d’usages, représentations théâtrales, Lucien Kayser 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 Kunst(bau)werk Das Kulturzentrum Koenigsbund in Mamer Von Paul Bertemes, mediArt „Baukunst wurzelt mit ihrer einfachen Gestaltung Die Grenze vom Bauwerk zum Kunst(bau)werk ganz im Zweckhaften. Reicht aber hinaus über ist dabei fließend. Sie ist umso durchlässiger alle Wertstufen bis in den Bezirk geistigen Seins, je bestimmender konzeptuelle künstlerische in das Gebiet des Sinnhaften, der Sphäre der Akzente in die architektonische Gestaltung von reinen Kunst“, notierte der Architekt Mies van Anfang an einbezogen werden – sei es vom der Rohe Ende der dreißiger Jahre, als er Direktor Architekten selbst, sei es von einem Künstler, der der Architekturabteilung am Armour Institute of mit den Architekten in ständigem Dialog arbeitet. Technology in Chicago war. In diesem Sinne konzipierte architektonische Gebilde wirken mit ihrer raumergreifenden und -bestimmenden Präsenz mitunter wie Skulpturen, plastische Kunstwerke, die Menschen betreten, in denen sie sich aufhalten und leben können. Architektur, in der ein Kunst-Raum zum realen Erlebnis wird. 22 „konkrete“-Kunst Architektur und Kunst 23 Die Angelegenheit ist komplex und beschränkt Wer Nico Thurm kennt, weiß, dass seine gesamte Nico Thurms künstlerisches Vorgehen ist eng „konkrete kunst ist in ihrer eigenart selbständig. Sie sich demnach nicht auf „Kunst am Bau“, wo dem künstlerische Arbeit mit architektonischem mit der „konkreten“-Kunstrichtung verbunden. ist der ausdruck des menschlichen geistes, für den fertigen Bauwerk zum Schluss eine künstlerische Denken und Gestalten eng verzahnt ist. Die Einer der geistigen Väter der „konkreten“-Kunst, menschlichen geist bestimmt, und sie sei von jener Note – oft ohne direkten Bezug – aufgesetzt wird. minimalistisch reduzierte Formensprache, die der Maler und Objektkünstler Max Bill, der schärfe, eindeutigkeit und vollkommenheit, wie sie Schließlich muss es um Architektur und Kunst geometrische Orientierung, die monochrom auf der geometrischen Abstraktion und auf von den werken des menschlichen geistes erwartet gehen. vibrierenden Farbfelder seiner Bilder, die sensible dem Konstruktivismus aufbaut, schreibt in werden muss. konkrete malerei und plastik ist die Dass ein solches Vorgehen möglich ist, zeigt das Kulturzentrum Koenigsbund, das die Gemeinde Mamer vom Architekten Jim Clemes hat entwickeln und ausführen lassen. Der Planer hatte von Anfang an den luxemburgischen Maler, Plastiker und Objektgestalter Nico Thurm in die Werkschritte des Projektes eingebunden. Materialbezogenheit, die Systematik, mit der er seinem Beitrag „konkrete kunst“ im Katalog der gestaltung von optisch wahrnehmbarem. ihre vorgeht, ermöglichen es ihm, in seinen Werken Ausstellung „zeitprobleme der schweizer malerei gestaltungsmittel sind die farben, der raum, das faszinierende visuelle und geistige Kunsträume und plastik“ (1936): licht und die bewegung. durch die formung dieser zu gestalten. Hier werden Spannungsgefüge elemente entstehen neue realitäten. vorher nur in erzeugt, die auf Räumlichkeit ausgerichtet sind. der vorstellung bestehende abstrakte ideen werden in konkreter form sichtbar gemacht. konkrete kunst ist in ihrer letzten konsequenz der reine ausdruck von harmonischem mass und gesetz. sie ordnet systeme und gibt mit künstlerischen mitteln diesen ordnungen das leben. sie ist real und geistig, unnaturalistisch und dennoch naturnah. sie erstrebt das universelle und pflegt dennoch das einmalige.“ 24 Diese Aussagen illustrieren treffend den Hintergrund für das Schaffen von Nico Thurm – auch wenn dieser sich wohl eher wenig mit dem Gehalt theoretischer Manifeste befasst. Für ihn sind Raum und Volumen im künstlerischen Gestalten visuelle, auf das Wesentliche reduzierte Harmonie, eine minimalistische Harmonie der Kunst-Ordnung. Und die Werkstoffe, die er benutzt, sind die materiellen Grundsubstanzen auf diesem Weg. Collagiertes Papier, Stahl, Plexiglas, Spiegel… Bei architektonischen Projekten arbeitet der Künstler zwangsläufig auch mit Stein und Beton, wobei er seine Formen- und Farbensprache in Einklang mit der Zweckgebundenheit des Bauwerks bringen muss. So entstehen Gesamtwerke, in denen bestimmende künstlerische Akzente das architektonische Vorgehen prägen. 25 26 Ganzheitliches Denken 27 Ganzheitliches Denken, eine Symbiose aus Das beginnt bereits bei der Annäherung an das künstlerischer Sensibilität und Konsequenz, Gebäude. Eine geometrische, durch diagonale aus architektonischem Konzept und Linien gegliederte Außen- und Treppenanlage Ingenieurkompetenz sind da gefordert. führt zum Kulturzentrum. Die diagonalen Linien Beim Kulturzentrum Koenigsbund in Mamer ist dies systematisch durchgeführt worden. geben bereits hier ein bestimmendes Motto im Formenspiel vor. Sie definieren auch die serielle grafische Gliederung der turmartigen, filigran Wie beim Aufbau einer konzeptuellen Plastik wirkenden Lichtskulptur aus Stahl- und Plexiglas, wurde die formale Sprache abgestimmt und die Nico Thurm als vertikalen Akzent draußen in einen harmonischen Dialog zwischen vor den Gebäudekomplex platziert hat. Ein künstlerischem Willen und architektonischen aufstrebender, dezent farbiger Gegenpunkt zu Gegebenheiten gebracht. den horizontalen Linien des Gebäudes. Das Bauwerk des Architekten Jim Clemes Von außen gliedert sich das Gebäude mit seinen evoluiert mit der unverkennbaren zurückgenommen eher dunklen Farbtönen Handschrift des Künstlers Nico Thurm. Sie und seiner klaren, strengen geometrischen prägt das Miteinander der Volumen, die Formensprache in mehrere rechteckige Blöcke seriellen Reihungen, die Lichtführung, die verschiedener Höhe und Länge, die harmonisch Oberflächenbehandlung der Fassadenfelder. aneinander angepasst sind. Es sind auf ersten Blick vor allem solche Merkmale, die den Gesamteindruck der Zweckarchitektur auflockern. 28 Weiterführende Dimension „black box“ Durch den Eingriff des Künstlers erhält das Das bestimmende Moment des Gebäudes, der ausgewogene architektonische Volumenspiel multifunktionelle große Saal des Kulturzentrums eine weiterführende Dimension: Seriell ist als black box, als „schwarzer Raum“ konzipiert. angeordnete horizontale und vertikale Tür- und Fensterfelder rhythmisieren die Flächen. Die graubräunlich eingefärbten Betonflächen sind innen und außen durchgängig mit feinen Linien und Mustern gegliedert. Lichtschächte erhellen im Inneren das tektonische Gefüge, der Lichtfluss belebt die reliefhafte Oberflächenstruktur der Mauern, lässt visuell vibrierende Farbfelder entstehen. Durch diese wohltemperierte Anordnung erhält der Gebäudekomplex innen und außen seine architektonische Komplexität, seine plastische Stimmigkeit, seine skulpturale Kraft bis ins kleinste Detail. Es geht hier nicht nur um einen abgedunkelten Theatersaal. Schon die Raumverhältnisse, die offenen und geschlossenen Volumen stehen in einer inneren Harmonie zueinander, die sich bis hin zu der Reihung der Sitze und der seriell gegliederten Geländerstruktur fortsetzt. Dezente Lichtleisten am Boden erfüllen Sicherheitsauflagen, sind gleichzeitig raumstrukturierende Akzente. Eine geometrisch-abstrakte Gesamt-Komposition, ein multifunktionaler Raum, der sich in vielen Szenarien nutzen lässt: mit mehrseitig bespielbarer Bühne, Orchestergraben und einer flexibel einsetzbaren Sitz-Infrastruktur. 29 30 31 32 33 Licht, Farbe und Form Das Gebäude enthält zudem Proberäume für die Insgesamt: Farbfelder in rot, schwarz, braun, grau Musikschule sowie ein Foyer, das gleichzeitig eine im Kontrast zu Holz-Böden und hellen Decken. lichtdurchflutete Eingangshalle ist. Lichtmuster, die Gänge und Räume im Sinne des Generell kommen neben Beton insbesondere Grundthemas der Diagonalen strukturieren. Werkstoffe wie Stahl, Glas und Plexiglas Licht, Farbe und Form leiten den Blick, setzen zum Einsatz. Die Fenster sind geometrische serielle Akzente, führen in das Innere der Materialbilder, in denen abstrakte, kräftig minimalistisch konzeptuellen Komposition. transparente Farbflächen mit gerasterten Siebdruck-Zitaten aus Musik, Tanz, Kunst und Literatur in einen spannenden und spannungsvollen Dialog gesetzt sind. Die Treppe zu den Räumen im Untergeschoss: eine transparente, geometrisch angeordnete Großplastik. Der Bar-Tresen im Foyer: ein Licht-Bild aus Plexiglas mit Farbeffekten. Der Aufzug: ein Kubus aus Glas und Edelstahl, schlichte Eleganz aus Form und Bewegung im konstruktivistischen Umfeld. Ein Bauwerk als begehbares Gesamtwerk in der Kunstsprache unserer Zeit. 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65 66 67 68 69 70 71 72 73 74 75 76 77 78 79 80 81 82 83 84 85 DATES CLES DU PROJET | ECKDATEN DES PROJEKTS Maître d’Ouvrage | Bauherr 86 Administration Communale de Mamer Salle des fêtes : Architecture | Architektur Atelier d’Architecture et de Design Jim Clemes S.A. Fiche technique • capacité d‘accueil maximum autorisée : 999 personnes • capacité avec gradins : 262 places assises sur gradins Architecture paysagiste | Landschaftsarchitektur 172 places assises parterre Hackl Hofmann Landschaftsarchitekten GmbH Acoustique | Akustik XU Acoustique • • capacité pour congrès : capacité sans gradins : 434 places assises au total 484 places assises parterre 436 personnes Génie Civil | Statik sur 109 tables rectangulaires Schroeder & Associés S.A. • capacité pour banquets : 200 personnes Génie Technique | Gebäudetechnik sur 20 tables rondes Jean Schmit Engineering Sàrl Etudes scénographiques | Bühnenplanung W. Kottke GmbH • gradins partiellement modulables • salle équipée d’une fosse d’orchestre Conseil et coordination | Beratung und Koordination École de musique S-Consulting S.A. Art | Kunst am Bau Nico Thurm Surface | Grundfläche 5.400 m2 Volume brut | Bruttorauminhalt 32.000 m3 Fin des travaux | Fertigstellung 10/2010 • 4 salles pour cours musicaux • 1 salle de répétition pour • l’harmonie municipale divers bureaux 87 HZG RIA FBHZG-Verteiler RIA 88 89 RIA RIA HZG HZG RIA FBHZG-Verteiler FBHZG-Verteiler FBHZG-Verteiler RIA FBHZG-Verteiler 90 91 92 Impressum Éditeur Atelier d´Architecture et de Design Jim Clemes S. A . 120, rue de Luxembourg L- 4221 Esch - sur - Alzette Tél. : (+352) 55 32 19 -1 Fax : (+352) 55 23 69 [email protected] Textes Lucien Kayser Paul Bertemes, mediArt Réalisation graphique Atelier d´Architecture et de Design Jim Clemes S. A . Impression Imprimerie Reka Photos Radhia Rante Imedia, Luxembourg Tous droits réservés ISBN 978-99959-742-0-6