Reisen bildet Voyages et formation
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Reisen bildet Voyages et formation
2008-2 EP EDUCATION PERMANENTE Schweizerische Zeitschrift für Weiterbildung Revue suisse pour la formation continue Rivista per la formazione continua Reisen bildet Voyages et formation Die klassische Bildungsreise Philipp Gonon, Seite 4 Le voyage classique ou le Grand Tour Philipp Gonon, page 6 Knigge am Wasser Christoph Antweiler, Seite 15 Le carnet de voyage pour apprendre Reisekunde aus Zeitschriften Geneviève Auroi-Jaggi, page 34 Valeria Heintges, Seite 40 c a t a l o g u e 2008-2009 Master of Advanced Studies Diploma of Advanced Studies Certificate of Advanced Studies Séminaire Atelier Conférence Formation à la carte pour entreprises Consultez nos formations en cours d’emploi w w w. u n i g e . c h / f o r m c o n t inhaltsverzeichnis table des matières inhaltsverzeichnis table des matières editorial éditorial 2 Theres Roth-Hunkeler dossier dossier 4 PHILIPP GONON, Die klassische Bildungsreise 6 PHILIPP GONON, Le voyage classique ou le Grand Tour 8 MICHAEL GUGGENHEIMER, Reisen zwischen Bildungsanspruch und Konsumlust 10 WERNER LENZ, Reisen als Fremder – entfernte Exotik 12 KIRSTEN SALEIN, Inwiefern bildet Reisen im heutigen Tourismus? 18 JOHNNY STROUMZA, Voyage d’études et formation : réflexions 20 DOMINIQUE HENRY, Formation de base au CICR (Comité international de la Croix-Rouge) 22 MARKUS WEIL, Sprachen lernen, lernend reisen 24 DANIELA KRAUSE, «Sprachurlaub» im Ausland – Ein Erfahrungsbericht 26 GABY BILLING, Weshalb einen Sprachkurs im Ausland besuchen? 28 SILVIA MITTEREGGER, Centre ch Echange de Jeunes, Soleure 31 CAROL NATER / CHRISTOPH TSCHANZ, Auch wer rückwärts reist, erfährt mehr... 34 GENEVIÈVE AUROI-JAGGI, Le carnet de voyage pour apprendre 36 FEDERICO MARI, Il viaggio esperienza culturale formativa 38 HEINZ BACHMANN, Berufliche Wanderjahre 40VALERIA HEINTGES, Reisekunde aus Zeitschriften 15 CHRISTOPH ANTWEILER, Knigge am Wasser bildungspolitik politique de formation 42 ANDRÉ SCHLÄFLI, Persönliche Erfahrungen aus der europäischen Zusammenarbeit im gespräch mit... entretien avec... 44 LUKAS ZELLWEGER, Bildung geht immer über Menschen forschung recherche 46 DOLORES MESSER / STEFAN C. WOLTER, Reflect: Gastsemester im Ausland – eine lohnende Sache? 48 MELISSA HÄRTEL, Erasmus, vivre l’Europe praxis und innovation praxis et innovation 50 PETER LUDER, Langsamreisen – ein Reiseangebot 52 sveb fsea STEFANO MORDASINI, Approcher une langue signifie aussi approcher une culture 54 JOLANDA SPIRIG, Wiedereinstieg: Fachwissen abholen 56 vermischtes divers 58 bildserie / vorschau / impressum photos / à venir / impressum 61 JOLANDA SPIRIG, AdA-Plattformtagung Bildserie von MICHAEL GUGGENHEIMER, Zürich Education Permanente 2008-2 Reisen bildet Voyages et formation 3 1 2 editorial éditorial editorial éditorial Reisen bildet Voyages et formation Wohin führt Sie Ihre nächste Reise? Auf die Malediven, ins Maderanertal oder nach Malta? An eine Konferenz, zu einem Kurs oder in eine Kur? Und werden Sie sich unterwegs als Reisender oder als Touristin fühlen? Was ist der Unterschied? Wie reisen Sie? Reisen Sie «nur zum Vergnügen», oder haben Sie den Anspruch, sich auf und durch Ihre Reise zu bilden – oder gar beides? Was macht es aus, dass Sie sich auf Reisen zu Hause fühlen – zum Beispiel am Strand? Oder zählt für Sie auf Reisen nur das möglichst Exotische, das Fremde und Ferne? Liegt die Exotik nicht auch vor Ihrer Haustüre? Und wie reagieren Sie, wenn Sie selbst für andere zu Exoten werden? Planen Sie eine Sprachreise in die USA, nach Japan oder in die Romandie? Oder sitzen Sie am liebsten lesend im Sessel, und machen Sie Ihre Reisen im Kopf, inspiriert durch Reiseliteratur und Reisemagazine? Bildet Reisen? «Ja, Reisen bildet», meint Werner Lenz in seinem Beitrag, «wenn dabei Prozesse der Veränderungen beginnen.» Und Christoph Antweiler schreibt: «Als Phänomen und auch als Phantasie ist Tourismus global, aber jeder Tourist macht als Person seine ganz eigene Reise.» Reisen Sie gut – auch mit dieser Ausgabe von EP. n Theres Roth-Hunkeler Quelle sera la destination de votre prochain voyage ? Les Maldives, la vallée de Maderan ou Malte ? Une conférence, un cours ou une cure ? Vous sentirezvous voyageur ou simple touriste ? Quelle est la différence ? Comment voyagez-vous ? Et voyagezvous uniquement pour le plaisir ou avez-vous le souhait de faire d’un voyage un moment de formation, voire de vivre les deux expériences ? Et à quoi tient le fait que vous vous sentez à la maison lorsque vous voyagez, par exemple au bord de la mer ? Ou, au contraire, ne comptent pour vous que l’exotique, l’étranger et le lointain ? Mais l’exotisme n’est-il pas déjà présent sur le pas de la porte ? Et comment réagissez-vous lorsqu’on vous considère comme un habitant exotique ? Planifiez-vous un séjour linguistique aux Etats-Unis, au Japon ou en Suisse alémanique ? Ou préférez-vous lire, assis dans votre fauteuil, et voyager dans votre tête en vous laissant emporter par la littérature de voyage et des magazines chatoyants ? Le voyage est-il riche de formation ? Oui, bien sûr, hier comme aujourd’hui, ainsi que l’illustrent plusieurs articles de la revue, surtout lorsque le voyage s’inscrit dans un processus de changement et d’enrichissement. Le présent numéro d’EP vous invite au voyage. n Theres Roth-Hunkeler Education Permanente 2008-2 Reisen bildet Voyages et formation inserate annonces Der persönliche Bildungspass Neu: ig prach l. dreis ta rz. / i dt. / f Der Bildungspass ist ein Plus in Sachen Weiterbildung. Er schafft Übersicht und Transparenz über Ihre Weiterbildung im beruflichen und nicht-beruflichen Bereich. Im Bildungspass können alle absolvierten Aus- und Weiterbildungen sowie Kursbesuche, Praktika und ehrenamtliche Tätigkeiten eingetragen und nachgewiesen werden. Ebenfalls im Bildungspass ersichtlich sind die Abschlüsse, Zertifikate oder Diplome, die in den Bildungsveranstaltungen erworben wurden. Der Bildungspass ist in der ganzen Schweiz anerkannt und wurde schon mehr als 630’000 Mal verkauft. Der neue Bildungspass ist dreisprachig – weil Weiterbildung nicht an der Sprachgrenze aufhört. Preise pro Ex. (inkl. 7.6 % MwSt., exkl. Porto-/ Versandkosten) Stückpreis CHF 5.00 ab 20 Ex. CHF 4.50 ab 100 Ex. CHF 4.00 ab 500 Ex. CHF 3.50 ab 1‘000 Ex. CHF 3.00 Bildungspass Livret de formation Libretto di formazione ab 2’000 Ex. Spezialdruck mit Ihrem Logo möglich: Info und Preise auf Anfrage an: [email protected] Auslieferung innert 3 Arbeitstagen. UG 1 Kurse / Cours / Corsi Jahr Année Anno Kurs/VeranstalterIn/Ort Cours/Organisateur/Lieu Corso/organizzatore/luogo Dauer Durée Durata Art der Bestätigung Type d’attestation Tipo di attestato VeranstalterIn Stempel und Unterschrift Organisateur Timbre et signature Timbro e firma dell’organizzatore von... bis... de... à... da... a... Tage/Stunden Jours/Heures Giorni/ore von... bis... de... à... da... a... Tage/Stunden Jours/Heures Giorni/ore Praktika / Stage / Stage pratici Jahr Année Anno Praktikum/Institution/Ort Stage/Institution/Lieu Stage/istituzione/luogo Dauer Durée Durata Institution Stempel und Unterschrift Institution Timbre et signature Timbro e firma dell’istituzione von... bis... de... à... da... a... von... bis... de... à... da... a... Tage/Stunden Jours/Heures Giorni/ore von... bis... de... à... da... a... Tage/Stunden Jours/Heures Giorni/ore Freiwillige und ehrenamtliche Tätigkeit / Activités de bénévolat et de volontariat / Volontariato Jahr Année Anno von... bis... de... à... da... a... von... bis... de... à... da... a... von... bis... de... à... da... a... Institution/Ort/Funktion/Arbeitsbereich Institution/Lieu/Fonction/Domaine d’activité Istituzione/Luogo/Funzione/Campo d’attività Dauer/Zeitaufwand Zeitaufwand insgesamt Durée/Temps investi Temps total investi Durata/Tempo investito Tempo totale investito Institution/Ort Institution/Lieu Istituzione/luogo von... bis... de... à... da... a... Beschrieb Funktion/Arbeitsbereich Description fonction/Domaine d’activité Descrizione della funzione/campo d’attività z.B. wöchentlich/monatlich par ex. hebdomadaire/mensuel per settimana/per mese Institution/Ort Institution/Lieu Istituzione/luogo von... bis... de... à... da... a... Beschrieb Funktion/Arbeitsbereich Description fonction/Domaine d’activité Descrizione della funzione/campo d’attività z.B. wöchentlich/monatlich par ex. hebdomadaire/mensuel per settimana/per mese Institution/Ort Institution/Lieu Istituzione/luogo von... bis... de... à... da... a... Beschrieb Funktion/Arbeitsbereich Description fonction/Domaine d’activité Descrizione della funzione/campo d’attività z.B. wöchentlich/monatlich par ex. hebdomadaire/mensuel per settimana/per mese Bestellmöglichkeiten: [email protected] oder www.alice.ch/shop Education Permanente 2008-2 Reisen bildet Voyages et formation Institution Stempel und Unterschrift Institution Timbre et signature Timbro e firma dell’istituzione 3 4 dossier dossier Die klassische Bildungsreise Philipp Gonon Prof. Dr. Philipp Gonon ist Inhaber des Lehrstuhls für Berufsbildung, Universität Zürich; e-Mail: [email protected] Der Autor blickt zurück auf die klassische Bildungsreise und die Bedeutung, die ihr unter Adligen, Handwerkern, Kaufleuten, Gesellen und Studenten zukam. Er zeigt auf, dass die Reisenden nicht einfach unterwegs waren, sondern festhielten und dokumentierten, was sie sahen und erlebten in der Ferne. Schliesslich wurde die Bildungsreise zur Kunst und führte im besten Falle zu einer Transformation der Persönlichkeit. Wie Goethe diese Kunst beherrschte, auch das vermittelt dieser Beitrag. Wer heute die Koffer packt, reist meistens in den Urlaub oder ist geschäftlich unterwegs. Erholung und Geschäft prägten auch früher neben der bedeutend langsameren und oft beschwerlichen Mobilität die Verrichtung des Reisens. Nach wie vor allerdings ist die Reise – mehr oder weniger bewusst – auch eine Lern- oder Bildungsunternehmung. Sprachkenntnisse und Weltgewandtheit stehen hierbei im Vordergrund. Diese Zielsetzung war bereits in der frühen Neuzeit für die jungen Adligen (ganz selten auch weiblichen Geschlechts) von Bedeutung, um ihre Erziehung abzuschliessen. Schon bald hiess es, dass für die «Grand Tour» durch den europäischen Kontinent ein gewisses Alter erforderlich sei. Erst als Erwachsener könne, so Francis Bacon in seinen Ausführungen «Of Travel», ein ausreichender Erfahrungsgewinn sichergestellt werden, insbesondere dann, wenn ein Tagebuch geführt werde. Walz und Pelegrinatio academica Neben den Adligen waren aber auch die ausgelernten Handwerker und Kaufleute, die Gesellen, zum Reisen angehalten. Nach ihrer Lehrzeit beim Meister, sollten sie das in der Ausbildung Erworbene in anderen Gegenden erproben und erweitern und gleichzeitig auf der «Walz» auch die grosse weite Welt kennen lernen. Während die Lehrzeit in jungen Jahren ortsgebunden erfolgte, unter persönlicher Anleitung des Meisters, konnte der ehemalige Lehrling, nach Ablieferung des Gesellenstücks, als Geselle von einer Stadt zur anderen wandern und überall arbeiten, sofern sich eine Möglichkeit ergab. Durch die Mobilität gewann der Geselle Erfahrung und zusätzliche Education Permanente 2008-2 Reisen bildet Voyages et formation Geschicklichkeit, so dass er mit den Jahren im Prinzip in jeder Stadt als Meister wählbar war. Auch die Studenten hatten sich auf die «Pelegrinatio academica» zu begeben, um während oder nach dem Abschluss ihres Studiums andere Universitäten kennen zu lernen und den Kontakt mit Gelehrten aufzusuchen. In fremden Bibliotheken konnten sie sich kundig machen oder besondere Kenntnisse, etwa in der Medizin, sich aneignen. Sie folgten hiermit der Erwartung, in die Gemeinschaft der Gelehrten aufgenommen zu werden und es darin zu einer gewissen Meisterschaft zu bringen. Reisen, beschreiben, dokumentieren Der Bildungsreisende reist jedoch nicht lediglich, er beschreibt und dokumentiert das Gesehene und Erlebte. Es waren vorwiegend die Gelehrten, die in Reisetagebüchern nachdenklich Beobachtetes festhielten und durch jene Verschriftlichung ihren Gedanken eine Form gaben. Solcherlei Aufzeichnungen boten eine willkommene Gelegenheit, wie der französische Skeptiker und Essayist Michel de Montaigne mit Blick auf seine 1580 angetretene Reise nach Italien, über Deutschland und die Schweiz notierte, sowohl von der eigenen Persönlichkeit loszukommen als auch sie zu geniessen. «Ich weiss keine bessere Schule, das Leben zu bilden, als unablässig eine grosse Verschiedenheit anderer Lebensweisen, Sinnesarten und Gebräuche vor Augen zu haben» und die «Mannigfaltigkeit von Formen unserer Natur» auszukosten. Die Bildungsreise war eine Kunst. Seit dem 18. Jahrhundert verbreitete sich zusehends eine Reiseliteratur, die Berichterstattungen, aber auch ganz dossier dossier «Der Bildungsreisende reist jedoch nicht lediglich, er beschreibt und dokumentiert das Gesehene und Erlebte.» nützliche Tipps in hygienischer, medizinischer und moralischer Hinsicht für Nachahmer feilbot. Diese so genannte Apodemik, als Erforschung, Lehre und Verbreitung aufgeklärten Reisens, wurde auch an der Universität gelehrt. Christian Meiners, Professor für Weltweisheit an der Universität Göttingen, leitete seine «Briefe über die Schweiz» so ein, dass er nicht nur Vorurteile über dieses Land beseitigen wollte, sondern auch den Schweiz-Reisenden zur Vorbereitung Kenntnisse über Sitten und Gebräuche vermitteln wollte, damit sie die Zeit gut nutzen konnten. Das Ziel der klassischen Bildungsreise war Italien, denn hiermit gelangte man an die Ursprünge der europäischen Kultur. Die Italien-Reise beinhaltete mehrere Höhepunkte: die Kunstschätze der griechischen und römischen Antike sowie der Renaissance, darüber hinaus auch Anschauungsunterricht im Hinblick auf politische Institutionen, so die Republik der Stadtstaaten, aber auch auf das Zentrum und den Ursprung des westlichen Christentums. Venedig bot darüber hinaus den Vorteil, die freizügigen Sitten der Stadt kennen zu lernen und gar an ihnen teilzuhaben. Goethes «Italienische Reise» Als Leitfigur eines Bildungsreisenden erscheint Johann Wolfgang Goethe, der seine Erlebnisse, Stimmungslagen, Beobachtungen und weiterführenden Gedanken in Tagebüchern, Ausgabenheften und schliesslich in seiner «Italienischen Reise» aufzeichnete, die wiederum von anderen kommentiert wurden. Bereits in seiner Heimatstadt Frankfurt eignete er sich im elterlichen Hause dank seiner Schwester italienische Sprachkenntnisse an. War er zu Beginn seiner ersten Italienreise im 37. Altersjahr, die er ziemlich abrupt und wenigen mitteilend 1786 antrat, zunächst sehr besorgt, der mitgebrachten Reiseliteratur gemäss, keine Sehenswürdigkeiten auf dem Wege nach Rom zu übergehen, so entwickelte er mit der Zeit eine eigene Agenda, die ihn zusehends auch an den Bräuchen und am Alltag der heimischen Bevölkerung teilhaben liess. Auf dem Wege nach Rom, mit spärlichem Gepäck und in bescheidenen Unterkünften logierend, wuchs seine Ungeduld, denn dort erhoffte er den Jungbrunnen für die eigene Existenz zu finden, und da wollte er sich nicht zu stark verzetteln. Dennoch folgte auch Goethes Italienreise einem bekannten Schema: Karneval in Venedig, Karwoche in Rom und ein Frühling in der Umgebung Neapels, abgerundet auch durch einen Aufenthalt in Sizilien, ehe er, in Rom zurück, 1788 die Heimkehr antrat. Örtlichkeiten der Kunst und Natur, meist im Dialog mit anderen Künstlern und oft in Begleitung seines Kollegen Wilhelm Heinrich Tischbein (der 1787 das bekannte Bild zu «Goethe in der Campagna» malte) waren die aufzusuchenden Stätten, die Goethe auch zeichnerisch festhielt. Er nahm regelmässig an den Treffpunkten der in Rom sich aufhaltenden deutschen Künstlerkolonie teil und hatte regen Kontakt mit der europaweit bekannten Künstlerin Angelika Kaufmann. Goethe erfuhr in Italien, so vermerkt es Wilhelm von Humboldt, dass er auf das Ausüben der bildenden Kunst verzichten könne, um sein Talent in den kommenden Jahren ausschliesslich auf die Dichtkunst zu verwenden. Es waren solcherlei Einsichten, im ständigen Dialog mit sich selbst und seiner Umgebung, dem Tagebuch und den anderen Künstlern, die für ihn die Bildungsreise zu einem neuen Lebenselixier machte. So gesehen führt die Bildungsreise im Idealfall zu einer Transformation der Persönlichkeit. n Literatur: Gonon, Ph. (2006): Reisen und Reform. Internationalisierungsimpulse im Bildungsdiskurs des 19. Jahrhunderts. In: Eckehardt Fuchs (Hrsg.): Bildung international. Historische Perspektiven und aktuelle Entwicklungen. Würzburg: Ergon 2006, S. 115-138. Humboldt, W. (1986/1830): Rezension von Goethes zweitem römischen Aufenthalt. In: A. Flitner/K. Giel (Hrsg.): Wilhelm von Humboldt – Werke in 5 Bänden. Band II – Schriften zur Altertumskunde. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft, S. 395-417. Miller, N. (2002): Der Wanderer. Goethe in Italien. München: Hanser Montaigne, M. de (2007/1774): Tagebuch einer Reise nach Italien, über die Schweiz und Deutschland, zwischen 1580 und 1581. Zürich: Diogenes Zappieri R. (2007): Römische Spuren. Goethe und sein Italien. München: C.H. Beck Education Permanente 2008-2 Reisen bildet Voyages et formation 5 6 dossier dossier Le voyage classique ou le Grand Tour Philipp Gonon Le professeur Philipp Gonon est titulaire de la chaire de formation professionnelle à l’Université de Zurich. Courriel : [email protected] Traduction : Claude Merazzi L’auteur rappelle la nature du voyage classique d’éducation et sa signification pour les nobles, les artisans, les commerçants, les compagnons et les étudiants. Il met en évidence que les voyageurs n’étaient pas simplement en chemin mais qu’ils gardaient en mémoire et recensaient ce qu’ils voyaient et vivaient lors de leurs lointains périples. Finalement le voyage d’éducation, le Grand Tour, est devenu un art et conduisait, dans le meilleur des cas, à une transformation de la personnalité. Goethe maîtrisait cet art, comme l’illustre la présente contribution. Celui qui aujourd’hui fait ses bagages part généralement en congé ou voyage pour des motifs professionnels. Délassement et commerce commandaient également dans le passé la réalisation d’un voyage, outre un déplacement bien plus lent et souvent fatigant. Il n’en demeure pas moins cependant que voyager représente également, de manière plus ou moins consciente, un moment d’apprentissage et de formation. Et pour ce faire comptent en premier lieu la connaissance des langues et l’usage aisé du monde. Cet objectif était déjà important dans les temps modernes pour les jeunes nobles (bien rarement pour les personnes de sexe féminin) afin de parfaire et de mettre un terme à leur formation. Assez rapidement, on retint le précepte qu’un certain âge était indispensable pour entreprendre le Grand Tour sur le continent européen. Et c’est à l’âge adulte, comme le relève Bacon dans son exposé « Of Travel » qu’il peut en découler un gain manifeste en expériences, particulièrement si le périple fait l’objet d’un carnet de voyage. Voyage compagnonnique et pérégrination académique Les artisans et les commerçants à l’issue de leur apprentissage, les compagnons étaient également, comme les nobles, incités à voyager. Après leur période d’apprentissage au côté de leur maître, ils devaient mettre à l’épreuve, dans d’autres contrées, les connaissances acquises lors de leur apprentissage, les enrichir et en même temps découvrir le large monde lors de leur voyage de compagnonnage. Alors que, durant ses jeunes années, son apprentissage se déroulait en un lieu Education Permanente 2008-2 Reisen bildet Voyages et formation donné sous la direction de son maître, l’ancien apprenti, devenu compagnon après la réalisation de son ouvrage de fin d’apprentissage, pouvait aller de ville en ville et travailler partout où s’offraient des possibilités d’emploi. Le compagnon acquérait ainsi, par ses déplacements, une expérience utile et une habileté supplémentaire, ce qui, après quelques années, lui offrait en principe la possibilité d’être à son tour reconnu et désigné comme maître. Les étudiants étaient également invités à faire leur pérégrination académique afin de connaître d’autres universités durant leurs études ou à l’issue de celles-ci et de rendre visite à des savants et à des érudits. La fréquentation de bibliothèques étrangères leur apportait de nouveaux savoirs ou des connaissances particulières, par exemple en médecine. Ils espéraient ainsi être accueillis au sein de la communauté des érudits et faire de la sorte la preuve de leur maîtrise. Voyager, décrire et se documenter Le but du voyage compagnonnique ou académique ne se limite pas à simplement voyager. Le voyageur décrit ce qu’il voit et vit, il se documente. Ce sont avant tout les lettrés qui couchèrent dans leur carnet de voyage leurs réflexions et donnèrent ainsi par l’écriture une forme et une existence matérielle à leurs pensées. De telles notations offraient une occasion bienvenue de s’affranchir d’une part de sa propre personnalité et d’en jouir d’autre part, comme le notait l’écrivain humaniste Michel de Montaigne en songeant au voyage débuté en 1580 et qui allait le conduire en Italie en passant par l’Allemagne et la Suisse : dossier dossier « Le but du voyage compagnonnique ou académique ne se limite pas à simplement voyager. Le voyageur décrit ce qu’il voit et vit, il se documente. » « Et je ne sache point meilleure école, comme j’ai dit souvent, à former la vie que de lui proposer incessamment la diversité de tant d’autres vies, fantaisies et usances, et de lui faire goûter une si perpétuelle variété de formes de notre nature ». Le voyage d’éducation était un art. Et, dès le XVIIIe siècle, il se développa et se diffusa toute une littérature de pérégrination présentant non seulement des comptes rendus de voyage, mais proposant également des conseils fort utiles d’hygiène, de médecine et de morale pour ceux qui entendaient faire de même et prendre aussi la route. Cette approche apodémique, qui faisait d’un voyage un moment de découverte et d’apprentissage, trouvait également place au sein de l’enseignement universitaire. Par ses « Lettres sur la Suisse » (1784), Christian Meiners, professeur de sagesse du monde (« Weltweisheit ») à l’Université de Göttingen, entend non seulement mettre en garde contre les préjugés dont ce pays fait l’objet, mais également préparer le futur voyageur à son périple, lui donner connaissance des mœurs et des usages helvétiques afin de tirer le plus grand profit du temps disponible. L’Italie représentait le but du voyage d’éducation, car il conduisait aux sources de la culture européenne. Il comprenait plusieurs points culminants : les chefs-d’œuvre de l’antiquité grecque et romaine ainsi que de la Renaissance, une approche pratique et instructive des institutions politiques, telle la république des cités-Etats, mais également le centre et le lieu de l’origine du christianisme d’Occident. De plus, Venise offrait aussi l’avantage de découvrir une cité aux mœurs libres, voire d’en partager la vie. des populations qu’il rencontrait lors de ses déplacements. Sur le chemin qui le menait à Rome, muni d’un bagage léger et logeant dans des demeures modestes, grandissait son impatience car il espérait trouver dans cette cité la fontaine de Jouvence pour sa propre existence, raison pour laquelle il ne souhait pas trop se disperser. Par la suite, le voyage de Goethe obéit à un déroulement connu : carnaval de Venise, Semaine sainte à Rome, printemps dans les environs de Naples complété par un séjour en Sicile avant de revenir à Rome et en 1788 de regagner le pays natal. Ce sont des lieux d’art et de nature que souhaitait visiter Goethe, souvent en dialogue avec d’autres artistes ou en compagnie de son collègue Wilhelm Heinrich Tischbein qui, en 1787, peignit le célèbre tableau « Goethe dans la campagne romaine ». Goethe lui-même illustra à diverses reprises les lieux visités. Il prenait régulièrement part aux rencontres des artistes allemands résidant à Rome et entretenait des contacts intenses avec l’artiste peintre Angelika Kaufmann connue dans toute l’Europe. C’est en Italie, comme le fait remarquer Wilhem von Humboldt, que Goethe comprit qu’il pouvait renoncer aux arts plastiques pour mettre, durant les prochaines années, son talent uniquement au service de l’écriture et de la poésie. De telles considérations nourries par le dialogue continuel avec soi-même et son entourage, avec d’autres artistes également firent des voyages de Goethe un nouvel élixir de vie. En ce sens, les voyages d’éducation peuvent conduirent, dans une situation idéale, à une transformation de la personnalité. n « Voyage en Italie » de Johann Wolfgang Goethe Références: Voir la version originale en langue allemande. La citation de Michel de Montaigne est tirée des Essais, III, IX, De la vamité. Johann Wolfgang Goethe peut être considéré comme un exemple majeur du voyageur qui, lors de ses périples d’éducation, recueille dans ses carnets de voyage et ses registres de dépenses ses expériences, ses états d’âme, ses observations et les pensées qu’il développe dans son journal intime et qui donneront finalement naissance au « Voyage en Italie » que d’autres, à leur tour, commenteront. C’est déjà dans sa ville natale de Francfort, grâce à sa sœur et dans le giron familial, que Goethe acquit des connaissances en langue italienne. S’il avait été fort soucieux de ne pas omettre, lors de son premier voyage en Italie qu’il entreprit en 1786 à l’âge de 37 ans de façon soudaine et sans grande information préalable, des lieux dignes d’être vus et figurant dans la littérature de voyage, il aménagea avec le temps son propre agenda de manière à découvrir les coutumes et à participer à la vie quotidienne Education Permanente 2008-2 Reisen bildet Voyages et formation 7 8 dossier dossier Reisen zwischen Bildungsanspruch Michael Guggenheimer Publizist und Autor in Zürich. Aufgewachsen in Tel Aviv und Amsterdam, Studium der Zeitgeschichte und Sozialpsychologie, bis 2003 Leiter der Abteilung Kommunikation der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia. Autor mehrerer Bücher. Sein letztes Buch «Görlitz. Schicht für Schicht. Spuren einer Zukunft» geht der zweisprachigen Stadt Görlitz Zgorzelec an der deutschpolnischen Grenze nach. www.textkontor.ch und Konsumlust Keine Zeit für die Stadt. Kein wirkliches Einatmen des Fremden, Keine echte Neugierde – Rezepte für ein anderes Reisen. Das Völkerkundemuseum in der kleinen Stadt Herrnhut an der deutsch-polnischen Grenze ist ein vortrefflicher Ort, um etwas über das frühe Reisen und seine Folgen zu erfahren. Im 18. und im 19. Jahrhundert sind Missionare aus Herrnhut in Lateinamerika, in Südostasien und in Grönland mit Einheimischen in Kontakt getreten. Sie haben ausführliche Reiseberichte geschrieben, Landschaftszeichnungen erstellt, Wörterbücher zusammengestellt. Sie haben Wissen über die Fremde in ihre kleine Stadt gebracht, deren Bevölkerung es damals selten bis in die nächsten Grossstädte Prag und Dresden schaffte. Das Museum zeigt aus Übersee mitgebrachte Gegenstände des alltäglichen Gebrauchs, die nach Herrnhut gelangt sind, wo man deshalb über Aspekte des Lebens in weiter Ferne nicht schlecht unterrichtet war. Reisen öffnete hier in der abgelegenen Ortschaft Tore zu unbekannten Lebensformen, ohne dass die Mehrzahl der Bewohner je übers Meer gefahren ist. Pilger unterwegs zu heiligen Stätten nach Palästina, Portugal, Spanien oder Südfrankreich waren noch früher erste Reisende, die sich monatelang unterwegs aufhielten und Kunde von anderen Ländern und Gebräuchen mit nach Hause brachten. Nicht anders jene Bildungsreisende des 19. Jahrhunderts aus dem Norden auf ihren ausgedehnten Reisen zu den Stätten der Antike nach Italien (vergl. Artikel von Philipp Gonon in diesem Heft). Der Beginn des Wohlstandstourismus Reisen war bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts ein Privileg von Begüterten oder Gebildeten, Reisen hatte mit Handel oder Bildung zu tun. Zwar gab es auch jene Reisen, die unter Zwang und aus Not unternommen werden mussten: Flüchtlinge aus dem Osten Europas wanderten früh nach Education Permanente 2008-2 Reisen bildet Voyages et formation Nordamerika aus, Menschen aus Gegenden, in denen es an Arbeit und Einkommen mangelte, legten weite Strecken zurück, um an einem neuen Ort Fuss zu fassen. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg begann der grosse Wohlstandstourismus, in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts setzte das Reisen als Massenbewegung ein. Schweizer fuhren zunächst mit der Bahn bis zur Landesgrenze im Tessin. Später wurde die adriatische Küste entdeckt, Spanien und die Inseln im Mittelmeer und im Atlantik waren die nächsten Ziele. Längst ist die Karibik und sind so weit entfernte Gebiete wie Thailand oder Indonesien Feriendestinationen von Familie Schweizer. Tourismus ist mittlerweile die drittgrösste Wirtschaftskraft der Welt. Zunehmender Wohlstand, die neue Kultur der Freizeit und die Konkurrenz der Fluglinien haben zur Folge, dass das Reisen zu einem wichtigen Thema in so unterschiedlichen Bereichen wie Ökonomie, Ökologie und Bildung geworden ist. Auswärts sein, ohne die Orte zu erleben Bildet Reisen? Wohl nicht immer. Ich weiss noch, wie ich beruflich zu Sitzungen oder Konferenzen nach Brüssel oder Berlin, nach Paris oder Lissabon musste. Morgens mit der ersten Maschine hin, Ankunft und Fahrt mit dem Taxi in die Innenstadt zum Arbeitstreffen in ein gläsernes Geschäftshaus oder zum Seminar in einem Hotel einer internationalen Kette, abends nach der Sitzung mit dem Taxi wieder zum Flughafen und zurück in die Schweiz. Manchmal anlässlich eines Seminars noch ein Abendessen in einem «typischen» Lokal, in dem alle anderen Gäste ebenso wie wir Ausländer waren. Zwei Tage auswärts, ohne den Ort wirklich erlebt zu haben. Das ist die Realität der vielreisenden Konferenz- und Businessclass. dossier dossier «Tourismus und Migration haben es mit sich gebracht, dass wir heute weitaus häufiger mit Menschen anderer Kulturen zu tun haben. Der Tourismus hinterlässt auch an überraschenden Orten Spuren.» Reisen soll bilden, Reisen kann das Blickfeld erweitern. Und doch: Die Flughäfen gleichen sich alle, der örtliche Taxifahrer – häufig der einzige fremde Gesprächspartner am Reiseziel – ist nur selten ein Einheimischer. Keine Zeit für die Stadt, kein wirkliches Einatmen des Fremden, keine echte Neugierde. Beim Schlendern entlang der Haupteinkaufsstrasse begegnet man den Läden von zuhause: H&M, C&A, Dolce&Gabbana, Starbucks, McDonalds, Sisleys, Benetton, Esprit, Body Shop und Marionnaud. Mit dem Reiseführer in der Hand den «Insider Tipps» nachgehen als Krücke in der Fremde. Doch spätestens dann die Erfahrung machen, dass man an jedem der empfohlenen Orte jenen anderen Touristen begegnet, die so wie wir aussehen: Windjacke, feste Stadtschuhe, Stadtplan und Kamera in der Hand. Immer dieselben «Highlights», immer dieselben Fotosujets. Zum Beispiel Wien: Wien ist heute Sacher und Tafelspitz, Wien ist Shopping, Flanieren von einem Flagship Store zum nächsten, Wien ist heute jung und hip und lässt häufig das «Andere» stranden. Entdeckungen brauchen Eigeninitiative Kann Tourismus trotzdem Entdeckungen des Andersartigen, des Fremden mit sich bringen? Tourismus und Migration haben es mit sich gebracht, dass wir heute weitaus häufiger mit Menschen anderer Kulturen zu tun haben. Der Tourismus hinterlässt auch an überraschenden Orten Spuren. Unsere Essgewohnheiten haben sich mit dem Reisen und mit den Migrationswellen verändert. Exotische Früchte, die wir in weit entfernten Ländern kennen gelernt haben, werden auch bei uns verlangt, dasselbe gilt auch für Gerichte. Bringt Reisen eine Erweiterung des Horizonts, was lernt ein Mensch beim Reisen? Tourismus kann zu Neuem, zu Entdeckungen, zum Lernen führen. Entdeckungen aber brauchen Eigeninitiative, lassen sich nicht nur bei Gruppenführungen machen. Abseits der Massenrouten, abseits jener Orte und Gegenden, wo sich Grosshotels befinden, kann, wer sich vorbereitet, wer den Mietwagen stehen lässt, zu Fuss weiterzieht und sich Zeit nimmt, Neues erfahren. Ich denke an jene Frau, die sich zwei Monate Zeit für Wanderungen in Neuseeland genommen hat. Wandern, um die Natur zu erkunden, Wandern, um auch sich selbst näherzukommen. Zeit vorher, um sich mit dem Reiseziel auseinanderzusetzen, ist wichtig. Zeit vor Ort und Möglichkeiten der Verarbeitung sind wichtig. Ein Tagebuch, ein Skizzenblock, eine Kamera, Offenheit für Gespräche mit Einheimischen, sich die Freiheit nehmen für Umwege und für Unerwartetes. Ich denke an jenen Mann aus China, der sich für die Dauer eines Monats in einer Schweizer Mittelstadt eine Ferienwohnung mietete, um jeden Tag in einem Café Menschen zu begegnen, um Gespräche zu führen, Notizen und Zeichnungen zu machen: Ein Reisender mit Neugierde für das Andere, jemand, der sich Zeit nimmt, der nicht von Ort zu Ort, von FünfsternSehenswürdigkeit zur nächsten eilt. Der Niederländer Geert Mak, einer der grossen europäischen Reiseschriftsteller, der den diesjährigen Leipziger Buchpreis für Europäische Verständigung erhalten hat, meint: «Die besten Reisen unternimmt man allein und ungeplant.» Ungeplant heisst aus seiner Sicht, dass man sich nicht von einem Reiseführer von Denkmal zu Denkmal lenken lassen soll. «Bevor ich jeweils aufs Neue losfuhr, musste ich viel recherchieren und organisieren», fügt er an. Als der Reisende Mak Istanbul kennen lernen wollte, stellte er sich während vielen Stunden auf der Galata-Brücke hin und liess sich von einem mitziehenden Einheimischen erklären, wer die Brücke passierte und weshalb, welche Bedeutung die Brücke hat und wie die Unterschiede zwischen dem europäischen und dem asiatischen Teil der Stadt beschaffen seien. Maks Rezept für ein Reisen, bei dem Neues auch entdeckt und aufgenommen werden kann, lautet: Sich vor Antritt einer Reise in das jeweilige Gebiet und seine Kultur einlesen, Länger an einem Ort bleiben, sich Zeit nehmen, Gespräche mit Einheimischen suchen, zu Fuss unterwegs sein. n Education Permanente 2008-2 Reisen bildet Voyages et formation 9 10 dossier dossier Reisen als Fremder – Werner Lenz ist Professor für Erziehungswissenschaft/Erwachsenenbildung und Dekan der neuen Fakultät für Umwelt-, Regionalund Bildungswissenschaft. Forschungsgebiete: Bildung und Gesellschaft, Weiterbildung, lebenslanges Lernen. Weitere Informationen: www.uni-graz.at/urbi entfernte Exotik Exotik haben wir erfolgreich importiert. Das Fremde, so der Autor, ist in der internationalisierten und globalisierten Welt längst nahe. Und bisweilen, so zeigt er auf, ist nicht klar, wer wo der Exote/ die Exotin ist. Wie man dem Fremden auf Reisen näherkommt, wie man beobachtet, staunt, benennt und erkennt, ist ebenso sein Thema. Im Übrigen enthält der Beitrag zahlreiche Empfehlungen zu Reisen im Kopf: Hinweise auf literarische Reisegeschichten, -beschreibungen und Essays nämlich. Im Himalaya wandern, auf den Malediven tauchen, die Pyramiden besteigen, in Dubai baden, in New York shoppen, in der Sahara meditieren, in die Karibik segeln, nach Hawaii surfen… Wer kennt nicht diese Angebote? Wer weiss nicht von Menschen, einschliesslich sich selbst, die solche Reisen unternehmen. Die Reisen werden günstig angeboten. Ein Hauch Exotik schwingt mit. Doch Exotik haben wir auch erfolgreich zu uns geholt! In den Tiergarten, in das Palmenhaus, in private Terrarien, in Kaufhäuser sowie in verschiedene Restaurants, die unseren Geschmack bedienen: chinesisch, japanisch, mexikanisch, thailändisch, koreanisch… Das aus dem Griechischen stammende Wort «exotisch» bezeichnet Menschen, Tiere und Gegenstände, die als auswärtig, als besonders fremd gelten. In der Alltagssprache gilt als Exote, wer nicht in das Übliche und Gewohnte einer Gruppe passt. Der Begriff schillert in den Farben der Faszination bis zum Schrecken. Das faszinierend Exotische vermuten wir fern von uns, an Orten, wohin wir weite Reisen unternehmen müssen, um dann als Fremde Fremdes zu sehen. Aber ist das Fremde in der internationalisierten und globalisierten Welt nicht längst nahe? Wenn ich in meiner Heimatstadt Wien mit der Strassenbahn fahre, versuche ich jedes Mal, die unterschiedlichen Fremdsprachen, die ich höre, zu identifizieren. Bin ich der Exote? Globalisierung statt Exotik? Reisen ist uns selbstverständlich geworden. Es ist Teil unserer Erholung und unseres Vergnügens, die Orte zu wechseln. Im Zeichen der modernen Mobilität verbringen wir Zeiten des Studi- Education Permanente 2008-2 Reisen bildet Voyages et formation ums oder des Berufs in der Fremde. Langsam erschliessen wir dann Umfeld und Kultur, finden Bekannte, gewinnen Freunde und versuchen, für Fremde kein Fremder zu sein. Internationale Kontakte zu haben gilt als Qualität, bereit zu sein, vom Heimatland auf eine Position ins Ausland zu wechseln als Chance für weitere Karriere. Wir sprechen von Globalisierung und meinen, die Welt werde zu einem Dorf. Doch das bezieht sich nur auf eine bestimmte Form der Globalisierung. Diese forciert den Fluss des Kapitals, der Waren, Dienstleistungen, Arbeitskräfte und der Technologie. Wir können eine «Globalisierung des Alltags» (vgl. Kemper, Sonnenschein, 2002) erkennen. Die weltweite Vernetzung tritt in verschiedenen Lebensbereichen wie z.B. Verkehr, Tourismus, Medien oder Bildung als kulturelle Globalisierung auf. Verliert damit die Welt das Exotische – das Fremde und Aussergewöhnliche? Mit Reisen erkunden wir die Welt, erwerben Wissen über andere Länder und Kulturen. Doch oft sind diese Reisen touristisch gesteuert. Enklaven für Hotels und Badestrand, geführte Touren, mehrgängige Mahlzeiten, organisierte Ausflüge, Einkauf von Souvenirs lassen uns das Fremde berühren – doch ihm nicht näherkommen. Exotik des Schreckens Die Exotik bleibt bei sich, zieht sich zurück und ist nicht mehr so leicht zu finden. Sie mag in befremdenden, erschreckenden Situationen auftreten, wie Menschen überleben und was sie tun müssen, um an Geld zu kommen. Solche Berichte finden sich, gesammelt von Hans Magnus Enzensberger, in: «Nie wieder. Die schlimmsten Reisen dossier dossier «Um Exotisches zu erkennen, braucht man nicht weit zu reisen – wir sind Exoten für andere, so wie es andere für uns sind!» der Welt» (1995). Sie finden sich in Reiseberichten über die Problemzonen dieser Erde. Von solchen «Reisen in die Hölle» berichtet O’Rourke (2006): Libanon, Belfast, Albanien, Bosnien… Doch sozialer Exotik begegnen wir auch in der eigenen Kultur: Menschen, die in unseren Städten betteln, Kinder, die perversen Grausamkeiten ausgesetzt sind (gerade werden Leichen in einem Kinderheim auf der Insel Jersey ausgegraben), Frauen, die von Menschenhändlern zur Prostitution gezwungen werden. Diese Exotik des Horrors bleibt uns nur verborgen, wenn wir sie nicht wahrnehmen wollen. Europäer als Exoten? Ein seltsamer Gedanke? Gottfried Seume (1979) wanderte 1801 zu Fuss von Leipzig über Dresden, Wien, Triest, Venedig nach Syrakus und zurück. Seine Aufzeichnungen über das, was ihm besonders fremd war, begannen vor der Haustür. Mark Twain (1981) reiste 1867 auf dem ersten Touristenschiff nach Europa. Sein Buch war ein grosser Erfolg. Es beschreibt Exotik und zeigt Amerikanern besonders Befremdliches auf dem alten Kontinent: in allen Hotels fehlt – die Seife. Es ist mehr als eine spassige Sonntagslektüre, wenn unter ethnologischem Blick die Lebensweisen von Bayern dokumentiert werden (vgl. McCormack 1997). Ob historisch oder aktuell betrachtet: um Exotisches zu erkennen, braucht man nicht weit zu reisen – wir sind Exoten für andere, so wie es andere für uns sind! Sich fremd werden Die Globalisierung macht auf Unterschiede aufmerksam. In der Fremde und an der Fremde nehmen wir Differenzen wahr. Wir beobachten, staunen, benennen und erkennen – Wahrnehmung bildet sich. Dadurch lernen wir auch die vertraute Mitwelt anders wahrzunehmen. Zu der Fremde, wo wir selbst fremd, wo wir exotisch wirken, haben wir nur Zugang, wenn wir das eigene Verhalten aufgeben und eine andere Kultur erlernen. Das Fremde können wir überwinden, wenn wir es anerkennen – dann gibt es seine Fremdheit auf (vgl. Schütze, 2000, S. 61). Solche Gelegenheit ist dem Touristen meist nicht gegeben, der Reisende mag vielleicht eine Ahnung davon bekommen. Literarisch zeigt Ilija Trojanow (2007) in «Der Weltensammler», wie der Engländer Richard Francis Burton (1821–1890) sich bemüht, sich und seiner Kultur, seinen Freunden und Kameraden, fremd zu werden. Er wird Exote für seine bisher vertrauten Mitmenschen. Reisen bildet, wenn Prozesse der Veränderung beginnen. Hierbei wird Exotisches nicht bloss gesammelt und konsumiert, sondern das eigene Fremde abgelegt, um sich neues Fremdes anzueignen. So mag sich, wer länger im Ausland war und sich solchen Um-Bildungsprozessen hingibt, nach Rückkehr in die alte Heimat als Exote fühlen, als Fremder im Vaterland. Muten wir aber nicht genau das unseren MigrantInnen zu, wenn wir wollen, dass sie unsere Sprache lernen, unsere Sitten annehmen, sich anpassen, assimilieren und integrieren? Kein einfach zu lösendes Problem. Schon gar nicht, wenn ich den normativen Anspruch setze, dass Menschenrechte, Selbstbestimmung, individuelle Entwicklung und soziale Freiheiten Grundrechte sind, für die es keinen Verhandlungsspielraum gibt. Wir erwarten von «den Fremden», dass sie sich und ihrer Kultur fremd werden können. Dieser Widerspruch ist nicht mit Sprachkursen allein zu lösen. Die Aufgaben für Bildung und Selbstbildung sind erst wahrzunehmen. Skepsis und Respekt Wie verhalten wir uns in einer Welt, die uns grossteils fremd ist und bleiben wird? Es stimmt, wir wissen heute schneller, was an entfernten Orten passiert: Wo eine Brücke einstürzt, wo ein Anschlag verübt wird, wo ein Orkan wütet, wo ein Krieg droht. Wir haben viele Informationen, aber keine davon erklärt das Fremde, keine davon lässt uns dem Exotischen näherkommen. Dazu müssen wir selbst aufbrechen, bereit sein, unser Wahrnehmen zu ändern. Vielleicht mit Hilfe von Reiseberichten, wie sie uns Bruce Chatwin oder Ryszard Kapu´ci´ scinski hinterlassen haben? Zweifellos aber nicht ohne die innere Bereitschaft, uns selbst als Fremde zu akzeptieren, die für andere Menschen die Exotik der Faszination und des Schreckens verkörpern. Skepsis gegenüber uns selbst – Respekt vor anderen, schlage ich als pädagogisches Programm vor. n Literatur: Chatwin, Bruce: Traumpfade. Frankfurt/Main 1998. Enzensberger, Hans Magnus: Nie wieder. Die schlimmsten Reisen der Welt. Frankfurt/Main 1995. scin Kapu´ci´ski, Ryszard: Notizen eines Weltbürgers. Frankfurt/ Main 2007. Kemper, Peter; Sonnenschein, Ulrich (Hrsg.): Globalisierung im Alltag. Frankfurt/Main 2002. McCormack, Richard W.B.: Tief in Bayern. Eine Ethnographie. Tulln 1997. O’Rourke, P.J.: Reisen in die Hölle und andere Urlaubsschnäppchen. Frankfurt/Main 2006. Schütze, Jochen K.: Vom Fremden. Wien 2000. Seume, Gottfried: Spaziergang nach Syrakus. München 1979. Trojanow, Ilija: Der Weltensammler. München 2007. Twain, Mark: Reise durch die Alte Welt. München 1981. Education Permanente 2008-2 Reisen bildet Voyages et formation 11 12 dossier dossier Inwiefern bildet Reisen Dr. Kirsten Salein, Studium der Kulturanthropologie und Ethnologie, Soziologie und Philosophie an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main, Promotion über «Jugend in Kaliningrad» (Russische Föderation); bis Dezember 2003 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main; Forschungsschwerpunkte: Transformationsforschungen in Osteuropa, Stadtanthropologie; Mitglied der Forschungsinitiative Transnationalisierung; leitete bis März 2008 zusammen mit Ramona Lenz M.A. ein Lehrforschungsprojekt zum Thema «Kulturtourismus und Europäisierung». e-Mail: [email protected] im heutigen Tourismus? Heute sind mehr Menschen denn je unterwegs, und die vielfältigen Formen des Reisens lassen sich als Mobilitätsprojekte auf einen Nenner bringen. Und wer hier was aus welchen Gründen unter Bildung versteht, wie und mit welchen Auswirkungen dies in die Praxis umgesetzt wird, all das wäre im jeweiligen Kontext nachzufragen. Wo Bildung auf kulturelle Differenzen baut, kulturelle Unterschiede gebraucht, gemacht und hierarchisiert werden, ist die Gefahr gross, den eigenen Horizont auf Kosten Anderer zu erweitern. Wer vor allem geschmacklich auf kulturelle Differenz aus ist, bedient sich aus einer reichhaltigen Kollektion von Sushi über Sari bis eben zum Reisen «auf den Spuren fremder Kulturen» und ist konsumierend produktiv: Kulturelle Differenz ist dann – ob in Reinform imaginiert oder als Hybridform idealisiert – nicht mehr Ergebnis von Machtverhältnissen, sondern einfach etwas Stilistisches. Dass Reisen «bildet», ist eine der Idee der Aufklärung verbundene Vorstellung. Seit dem 17. Jahrhundert entdeckte eine nordeuropäische Elite den Mittelmeerraum auf der Suche nach klassischer Kultur und schickte ihren Nachwuchs auf Grand Tour (vergl. Artikel Gonon in diesem Heft). Die Tourismusforschung verortet hier die Anfänge touristischen Reisens, insbesondere der Bildungsreise, der klassischen Form des Kulturtourismus. Die jungen, zumeist männlichen Adligen und die ihnen Nachfolgenden konnten sich auf Reisen mit eigenen Augen ein Bild der erbaulichen Grösse von Antike und Renaissance als Wurzel der westlich-abendländischen Zivilisation machen. Der Vorrang des Blicks vor anderen Sinneswahrnehmungen bildete Horizonte und Landschaften. Was einst beängstigend und unwirtlich oder nutz- und verwertbar war, wurde romantisch, «ästhetisch». Bauten Fischer ihre Häuser meerabgewandt, richteten Reisende im neunzehnten Jahrhundert den Blick aufs Meer. Aus dieser veränderten Perspektive wurden Natur und Kultur neu gesichtet. Es begann die touristische Suche und Selektion nach Orten, an denen man einmal gewesen sein musste, und nach Sehenswürdigkeiten, die zunächst als Originale ihre Aura behaupteten, ihre Betrachter erhöhten und als Symbole in den gebildeten Kontext von Geschichte, Kultur und Zivilisation hineingeordnet wurden. Je mehr Menschen reisten, desto grösser der Distinktionsbedarf, desto wichtiger Education Permanente 2008-2 Reisen bildet Voyages et formation die feinen und groben Unterschiede zwischen ihnen. Eine der unzähligen Trennlinien verläuft zwischen jenen, die «nur zum Vergnügen» reisen, und jenen, die beanspruchen, sich auf und durch Reisen zu bilden. Unter den Bedingungen der kapitalistisch-marktwirtschaftlichen Konkurrenzgesellschaft muss jedoch für beide Seiten immer mehr Sehenswertes ausfindig gemacht, etikettiert, produziert werden, immer mehr Sicht- und Erlebnisweisen, immer mehr Vergnügliches und immer mehr, was bildet. Längst ist die Bildung auf Reisen nicht mehr auf Klassisch-Hochkulturelles beschränkt. Ihr Gegenstand hat sich verändert, und auch darf sie, soll sie bitteschön Spass machen: Im Angebot sind Erlebnismuseen, Festivals, Reisen auf den Spuren von Romanhelden und Filmkulissen, Kreuzfahrten entlang der Auswandererrouten des 19. Jahrhunderts, Orte des «Dark Tourism»1 oder natürlich das «Life-Seeing»2. Distanz und Nähe Die Begeisterung für die vielfältigen etikettierten Orte und Inszenierungen hat ihr Pendant im Interesse an dem, was sich hinter der Bühne verbirgt. Dies ist die Entfernung, auf die es ankommt: Die eigentliche Herausforderung beim Reisen besteht darin, in den Kern der Orte vorzudringen, zu den Anderen, in die Privatsphäre, es geht ums «Eintauchen» in die Kultur der Bereisten. Damit wähnen sich so manche auf der besseren, gleichsam weniger touristischen Seite. Während dossier dossier «Je mehr Menschen reisten, desto wichtiger die feinen und groben Unterschiede zwischen ihnen. Eine der unzähligen Trennlinien verläuft zwischen jenen, die ‹nur zum Vergnügen› reisen und jenen, die beanspruchen, sich auf und durch Reisen zu bilden.» «die Touristen» nur konsumieren und glotzen, suchen und offerieren manche wirklichen Austausch, mal zaghaft in aller Vorsicht, mal offensiv im Namen einer besseren Welt: «We make the world a better place», bekennt sich emphatisch das «mission statement» von «CouchSurfing», eines internetbasierten nichtkommerziellen Gastfreundschaftsnetzwerks. Die Motivation, andere Kulturen kennen zu lernen, steht vor allem bei jüngeren Reisenden der Mittelklasse ganz weit oben. Vor Ort oder auf dem Weg werden kulturelle Begegnungen, zum Inbegriff jener substantiellen Erlebnisse, deretwegen Reisen unternommen werden. Es geht um die Erfahrung von Differenz. Diese Differenz ist zumeist konstitutiv für die Begegnung und diese Begegnung steigert nicht selten den «Wert» des Kontakts nach dem Prinzip: je grösser und intimer die Nähe zu den Einheimischen, und je fremder diese erscheinen, desto höher der Wert und Mehrwert des Kontakts. Solch ein Kontakt qualifiziert nicht nur innerhalb der eigenen touristischen Peer Group, er lässt sich auch als anerkannte Referenz für spätere Repräsentationen im eigenen sozialen Umfeld einbringen. Und auch so mancher Arbeitgeber schätzt es, wenn künftige Mitarbeiter gereist sind und sich in Sachen «kultureller Austausch» gebildet haben. So zielt die Erfahrung von Differenz darauf, sich in der eigenen Konkurrenzgesellschaft zu positionieren und zu privilegieren. Der Wert der «vielfältigen Kulturen» liegt im Reservoir für die Individualisierung und Qualifizierung. Dabei ist oft nicht wichtig, wie «die Anderen» sind, sondern dass sie anders sind (vgl. Backes 2004). Dieser instrumentelle Umgang mit «dem Fremden» trägt rassistische Züge, obgleich die Betonung der Vielfalt der Kulturen doch einst der Kritik am kolonialen Denken entsprang. Diese Herkunft und Basis ist einigen sich kosmopolitisch verstehenden Reisenden, die Differenz statt Ungleichheit und Anerkennung statt Ablehnung propagieren, jedoch abhanden gekommen. Anders ist die ungebrochene Freude über die «Vielfalt der Kulturen» und den mit unbedarft-reinem Gewissen angestrebten und praktizierten kulturellen Austausch kaum zu erklären. Wie geht’s? Wäre es also vielleicht besser, zu Hause zu bleiben, oder wenigstens nur zu schauen, anstatt in die fremde Kultur einzudringen, sich auszutauschen? Wie liesse es sich besser machen? Und welches Wissen sollte die gute Absicht leiten? Anzeige Education Permanente 2008-2 Reisen bildet Voyages et formation 13 14 dossier dossier «In der alten, aber in mancher Hinsicht ‹bewährten› Hausordnung werden Touristen als mobile, autonome Subjekte beschrieben, während die Einheimischen als Fremde und sesshafte Repräsentanten ihrer lokalen Kultur verfasst sind.» Diese Problematik ist nicht als moralische zu klären, bzw. wenn dies geschieht, wird es eine Sache von Weltanschauung und Machtverhältnissen. Wo die Sache selber festgefahren scheint, mag es hilfreich sein, sich einmal umzuschauen und das ordnend-produzierende Handwerkszeug zu überdenken. Dabei fällt zunächst auf, dass sich das Thema Reisen wie von selbst in den Kontext des Tourismus mogelt. In diesem Kontext geht es dann vor allem um Touristen, die den Einheimischen gegenübergestellt werden. In der alten, aber in mancher Hinsicht «bewährten» Hausordnung werden Touristen als mobile, autonome Subjekte beschrieben, während die Einheimischen als Fremde und sesshafte Repräsentanten ihrer lokalen Kultur verfasst sind. Ihnen zugerechnet werden die Bediensteten, die der Tourismusforschung bis vor Kurzem weistestgehend entfallen sind und die ja in der Tat als dienstbare Geister je nach Einsatzgebiet und Lokalität kaum zu sehen sind. Die Zuweisung der Aufgabenbereiche geschieht dabei nicht zufällig, sondern ist auf Kriterien wie Geschlecht, Klasse, Ethnizität und Nationalität gegründet, wie ethnographische Forschungen zeigen.3 Nimmt man sich der Gruppe der Dienstleisterinnen und Dienstleister empirisch näher an, stellt sich heraus, dass im heute intensiv bewirtschafteten Tourismusgeschäft nicht eben selten die Mehrheit der Anwesenden Fremde sind. Aus der touristischen Destination wird ein Ort, an dem sich viele Mobilitäten kreuzen, deren Motivlagen und Bedingungen höchst unterschiedlich sind. Und dabei sind nicht etwa die tatkräftig-handelnden Touristen als «Täter», als ökonomisch Privilegierte und freiwillig Reisende zu begreifen, um sich dann im paternalistischen Gestus den für sie schuftenden, lächelnden, wettervorhersagenden Schaustellern und Dienstleistern als «Opfer» anzunehmen. Vielversprechender ist es, alle Beteiligten in den Blick zu nehmen, und sie als handelnde Subjekte anzuerkennen, die in vielfältiger Weise miteinander in Blickkontakt und «kulturellem Austausch» stehen. Das gilt vor allem für die Bereisten. Es gilt aber im distinktionsbewussten Feld des Tourismus ebenso für «gaffende» oder «zudringliche» Touristen und die Seilschaft der Goldkettchen am Ballermann, mit denen man nichts gemein haben möchte und die man doch so dringend zur eigenen Kenntlichkeit, Abgrenzung und Erhöhung braucht. Was wäre das AndersReisen ohne sie, was die Bildungsreise ohne all die Bewusstlosen? Und auf interessante Weise Education Permanente 2008-2 Reisen bildet Voyages et formation eröffnet das Wunschdenken, dass alle anderen ausser mir Touristen seien, unerwartet neues Terrain: An der Mittelmeerküste arbeiten nicht eben wenige «Touristinnen» im touristischen Sektor: serbische Kellnerinnen, syrische Bauarbeiter, sudanesische Kleinhändler und viele mehr. Eine Reise ist ein Mobilitätsprojekt, ein Touristenvisum eine, manchmal die einzige Möglichkeit für einen legalen Grenzübertritt und einen zeitlich begrenzten Aufenthalt in einer sich globalisierenden, aber keineswegs grenzenlosen Welt. Die Erfahrung und Lehren der vielen Reisenden, denen diese Welt nicht gleich gastlich gesonnen ist, dürften wohl sehr verschieden sein. Es ist ein gesonderter Schritt, das auf Reisen Erlebte als Bildung zu begreifen, zu rahmen und gegebenenfalls zu verwerten. Manchmal ist das eine Frage der Zeit: Bildungsgewinn in Form von kultureller Kompetenz hat so manchen zurückgekehrten «Gastarbeiter» dazu befähigt, sich mit einem touristischen Unternehmen selbstständig zu machen. n 1 Der Begriff wurde 2000 von den Briten Lennon und Foley geprägt. Dark Tourism fasst die anhaltende Popularität von Reisezielen, die mit Tod und Katastrophen in Verbindung stehen, wie beispielsweise Gefängnisse oder ehemalige Konzentrationslager. Der Ausdruck bezeichnet touristische Aktivitäten, die darauf zielen, zum vermeintlich «Authentischen», möglichst weit in die Hinterbühnen vorzudringen. 2 3 Z.B. Adler und Adler 2004 Literatur und Quellen: Adler, Patricia A. und Peter Adler. 2004. Paradise Laborers. Hotel Work in the Global Economy. Ithaka/London: Cornell University Press Backes, Martina. 2004. Das gekaufte Anderssein. Erfahrungskonsum in der Fremde. In: Backstage* Tours. Reisen in den touristischen Raum, hrg. von Peter Spillmann und Michael Zinganel. Verlag Forum Stadtpark Graz. Graz 2004, S. 16-20 Holert, Tom und Mark Terkessidis. 2006. Fliehkraft. Gesellschaft in Bewegung – von Migranten und Touristen. Köln: Kiepenheuer & Witsch Lenz, Ramona. 2007: «Hotel Royal – Ferienquartier und Abschiebelager.» In: kuckuck. Notizen zur Alltagskultur 22 (2007) 2, S. 19-23 TRANSIT MIGRATION Forschungsgruppe (Hg.): Turbulente Ränder. Neue Perspektiven auf Migration an den Grenzen Europas. Bielefeld: transcript www.uni-frankfurt.de/fb/fb09/kulturanthro/links/kulturtourismus.html (erscheint im Juni 2008) dossier dossier Knigge am Wasser – Lernerfahrungen am Strand in der globalisierten Gesellschaft Reisen sind in einem faszinierenden Spannungsfeld zwischen der einzelnen Person und der grossen Welt des Tourismus angesiedelt. Als Phänomen und auch als Phantasie ist Tourismus global, aber jeder Tourist macht als Person seine ganz eigene Reise. Ich halte Tourismus vor allem deshalb sozial- und kulturwissenschaftlich für faszinierend, weil er sich immer in einer spezifisch kulturell geprägten Arena abspielt und trotz global standardisierter Formen und Strukturen individuelle Erlebnisse bietet (vgl. Löfgren 2002, Strain 2003, Binder 2005, Reuter, Neudorfer & Antweiler 2006). Reisen kann Bildung auf mehreren Ebenen verschaffen. Durchs Reisen kann man sich bilden im Umgang mit anderen, mit Fremden… und auch durch den Umgang mit sich selbst in einer besonderen natürlichen und sozialen Umwelt, z.B. in der Mikrowelt des Strandes. Beobachtungen am Strand Das erste, was ich am Strand tue, ist es, ein Badetuch auszurollen, die Ecken mit Steinchen zu befestigen und das unentbehrliche Buch hinzulegen. Als nächstes beginne ich sogleich, die Augen zu schliessen und tagzuträumen, oder ich ziehe mich in meine Buchwelt zurück. Für die nächsten Stunden wird das meine Welt sein. Inmitten von Hunderten Menschen baue ich eine völlige Privatsphäre auf. Menschen, die man über ihr Verhalten am Strand befragt, sagen häufig: «Ich vergeude keine Zeit damit, mich umzusehen; ich bin in meiner eigenen Welt.» Die ungeschriebene Regel ist, den Nachbarn nicht zu beachten. Kinder werden ermahnt: «Starre nicht so!» Das Problem besteht aber für alle: Extra nicht gucken, das geht kaum. Deshalb wende ich verschiedene Sehtechniken an: Schauen, Gucken, kurzes Starren, den Blick schweifen lassen, aus dem Augenwinkel gucken, so tun, als ob ich nicht hinschaue, Abschwenken nach kurzem Augenkontakt. Ich schaue auch auf die anderen, wie diese gucken. Und ob jemand die Regeln bricht. Ich sehe Frauen, die topless daliegen, wie sie schauen, ob andere Frauen sie angucken, und wie sie kontrollieren, ob Männer sie anstarren. Es geht um die Disziplinierung des Blickens, so dass man uninteressiert scheinend schauen kann. Hilfreich sind Sonnenbrillen, die für den Strand erfunden wurden und die es nicht nur wegen der Sonne gibt. Man kann sich dahinter zurückziehen und seine Blicke frei schweifen lassen. Am Strand kommt man Fremden sehr nahe, will aber für sich sein. Im späten 19. Jh. entstand die Tradition der Strandfähnchen. Besonders Deutsche nahmen Fähnchen mit, was ihnen ein schlechtes Image als Touristen eintrug. Am Strand trifft man Fremde, und es ist oft windig. Deutsche haben im 19. Jh. die perfekte Lösung für diese Probleme gefunden: Sandburgen. Sie sind oft sehr gross, haben hohe Mauern, und sie sind alles andere als improvisiert. Sie sind mit viel Arbeit entworfen und mit Skulpturen dekoriert. Sprüche auf ihnen zeigen auch Werte und lassen auf Persönliches schliessen. In den 1930ern stand vielleicht «Unser Führer» darauf; oder man findet Aufschriften wie «Christoph und Maria», «Junge Frauen willkommen», «Das unvollendete» oder einfach «Düsseldorf». Sozialgeschichte und Regeln in einem Mikrokosmos Man könnte meinen, am Strand gehe es um Sonne und um Schwimmen im Wasser. Ich denke an die Strandpostkarten, die nichts Ortsspezifisches zeigen, sondern die globale Ikonographie und Choreographie des Strands, oder an Baywatch und an ein Lego-Set namens «Paradisa». Jedoch erst spät im 19. Jh. gingen die Leute tatsächlich ins Wasser. Die meisten tauchten nur die Füsse ein. Education Permanente 2008-2 Reisen bildet Voyages et formation Christoph Antweiler Dr. phil., Ethnologe und seit neuestem Professor für Südostasienwissenschaft an der Universität Bonn. Hauptforschungsgebiete: Kognition, Stadtkultur, interethnischer Umgang, praxisorientierte Ethnologie und lokales Wissen. Regionalinteresse: Südostasien, insbes. Indonesien, daneben auch Südasien. Neuere Veröffentlichungen: Ethnologie lesen. Ein Führer durch den Bücherdschungel (Münster, 2003). Handbook of Evolution, Vol. 1: The Evolution of Cultures and Societies (Weinheim, 2004, Hrsg. Zus. mit Franz Wuketits), Was ist den Menschen gemeinsam? Über Kultur und Kulturen (Darmstadt, 2007). Christoph Antweiler ist verheiratet mit einer Mathematikerin und hat zwei Söhne. Seine Hobbys sind Fussballspielen, das Lesen nichtethnologischer Sach- und Fachbücher und … Reisen. 15 16 dossier dossier «Am Strand geht es um die Disziplinierung des Blickens, so dass man uninteressiert scheinend schauen kann.» In vielen Ländern tun die Einheimischen auch heute kaum mehr. Wenn man mal genau hinsieht, sind auch an bekannten tropischen Stränden – eigentlich der Inbegriff des Strandidylls – kaum Leute im Wasser. Der Strand ist steinig, matschig, oder voller Kippen. Plastikmüll liegt herum. Das Wasser enthält Quallen, Seeigel, oder die Brandung ist zu stark. Das eigentliche «Strandleben» spielt sich woanders ab: am Pool. Hotelpools kamen in den 1920er Jahren in Kalifornien auf und wurden in Hawaii weiterentwickelt. Sie sind heute weltweit weitgehend standardisiert, und man kann sich schnell zu Hause fühlen. Sie sind in Azurblau und Weiss gehalten, haben eine Bar im Wasser. Es finden sich Sprungbretter und die überall gleichen Plastikstühle. Palmen drum herum gehören dazu, und der Pool imitiert insgesamt die Tropen. Auch hier gelten viele Regeln, zum Teil abgewandelte Strandregeln, zum Teil sind sie neu. Männer sitzen mit Bier an der Poolbar. Frauen und Männer unterhalten sich für begrenzte Zeit in besonderen Körperstellungen und -abständen am Beckenrand. Paare cremen sich gegenseitig ein, aber die Massage sollte nicht zu intim ausfallen. Eigene Handtücher sind nicht erlaubt. Diese Regeln gab es nicht immer. Einige sind in Form überall ähnlicher «Pool Regulations» aufgehängt. Andere lernt man unbewusst. Und es gibt Interessen und Konflikte. Jeder von uns kennt Leute (oder sich selbst!), die früh morgens zum Pool gehen, um sich die besten Sonnenplätze zu sichern. Ungeschriebene Regeln Der Strand und der Pool sind also einerseits Felder der individuellen Freiheit. Ich kann tagträumen, mich im Wasser baumeln oder auf der Luftmatratze treiben lassen, der Musik im Walkman lauschen. Andererseits ist der Strand ein soziales Feld. Der Strand ist vor allem ein besonderes lokales Feld. Die Regeln des Strands sind nirgendwo niedergeschrieben. Aber deshalb sind sie keineswegs unklar oder locker. Die Mikrorituale der Einrichtung am Strand etwa sind sehr präzise. Übertretungen, im übertragenen wie im konkreten Sinne, werden gerügt. Über die Regeln wird aber fast gar nicht geredet und sie werden Kindern mit wenigen Ausnahmen nicht bewusst gelehrt. Die Strandregeln werden aber auch immer wieder gebrochen. Kinder rennen über mein Handtuch, Hunde pinkeln neben mein Buch. Und die Strandverkäufer und die flotten Beachboys: «Madam, want Massatssch?» Sie brechen die Regeln, die ich von zu Hause mitgebracht habe. Die Strandverkäuferin dringt in meine Privat- Education Permanente 2008-2 Reisen bildet Voyages et formation sphäre ein, weil sie die Regeln nicht kennt oder bewusst missachtet. Man bekommt unbewusst mit, dass am Strand Verhalten erlaubt ist, das auf dem Parkplatz oder dem Sportplatz direkt auf der anderen Seite der Strandstrasse undenkbar wäre. Ich kann z.B. mir völlig fremden Leuten am Strand aus nächster Nähe beim Spielen zusehen oder sogar mitmachen. Auf dem Sportplatz würde ich erst fragen. Am Strand geht es um mehr als Sonne, Sand und Wasser. Strände sind zwar nur schmale Sandstreifen, aber sie nehmen einen weiten Raum im Denken der Menschen ein. Strandfantasien sind heutzutage global verbreitet: auch der mongolische Nomade hat die Bilder vom Strand im Kopf. n Literatur und Quellen: Binder, Jana 2005: Globality. Eine Ethnographie über Backpacker. Münster: Lit Verlag (Forum Europäische Ethnologie, 7) Löfgren, Orvar 2002: On Holiday. A History of Vacationing. Berkeley etc.: University of California Press (California Studies in Critical Human Geography, 6) (zuerst 1999) Reuter, Julia, Corinne Neudorfer & Christoph Antweiler (Hrsg.) 2006: Strand, Bar, Internet. Neue Orte der Globalisierung. Münster: Lit Verlag (Ethnologie: Forschung und Wissenschaft) Strain, Ellen 2003: Public Places, Private Journeys. Ethnography, Entertainment and the Tourist Gaze. New Brunswick: Rutgers University Press inserate annonces 17 Kurs «Produktives Scheitern» Falls Sie lehren, führen oder beraten und an einem neuen unkonventionellen Konzept der Selbstanalyse von Führungskompetenz in komplexen Situationen interessiert sind, könnte der Kurs «Produktives Scheitern» für Sie spannend sein. Daten: 7. und 8.9.2008 Ort: Bildungshaus Stella Matutina, Weggis bei Luzern Kosten: CHF 800.– inkl. Vollpension (eine Übernachtung) Leitung: Geri Thomann, Dr. phil., dipl. Supervisor/Organisationsberater BSO Weitere Informationen: bbe/geri thomann Löberenstr. 17 6300 Zug [email protected] www.bbe.ch 079 227 49 36 VSV offers a part-time CELTA course in Basel: 4.10. (introductory day), 6.10. – 12.12.2008 (Mondays and Fridays for 10 weeks) AIM: To provide basic training for teaching English to adults TARGET AUDIENCE: Teachers who have had little or no previous training in teaching languages CERTIFICATE: Cambridge ESOL Certificate in English Language Teaching to Adults (analog SVEB 1) FEE: Fr. 4’000.- APPLICATION DEADLINE: 15 July 2008 ENQUIRIES AND FURTHER INFORMATION: Verband der Schweizerischen Volkshochschulen VSV, Hallerstrasse 58, 3012 Bern, [email protected] Lernfestival08 4.-14. September Bildungssponsoring - Zu erwartende Resonanz Eröffnungsveranstaltung 250 Personen Deutschschweiz 90’000 Personen Französische Schweiz 15’000 Personen Italienische Schweiz 1’500 Personen Wir erwarten 106’750 Lernfestival-Besucherinnen und Besucher in der ganzen Schweiz. IHR LOGO auf... das bieten wir Ihnen: • Plakate A-4, A-3, Weltplakate • www.lernfestival.ch • www.alice.ch / Banner • Handbücher • Abschlussbericht • Weiterbildungswettbewerb werden Sie Sponsor des Lernfestival08 • WB-Wettbewerb und -Portraits denn nur wer sich bildet - hat gute Aussichten • WB-Wegweiser • Eröffnungsveranstaltung • Internationale WB-Konferenz • Zeitungsberichte • Radio-Reportagen Fordern Sie jetzt unsere Sponsoren-Unterlagen an! Kontakt Ruth Jermann Schweizerischer Verband für Weiterbildung Oerlikonerstrasse 38 8057 Zürich tel. +41 (0 )44 311 64 55 [email protected] www.lernfestival.ch Education Permanente 2008-2 Reisen bildet Voyages et formation 18 dossier dossier Voyage d’études et formation : Johnny Stroumza Ingénieur physicien nucléaire EPFL (1964), a enseigné quelques années dans ce domaine à l’École polytechnique de Montréal. Dès 1972, il s’est consacré pendant plus de 30 ans au développement de l’éducation des adultes à l’Université de Genève avec, pour spécialisations, l’ingénierie de la formation, la formation des formateurs et la formation des publics faiblement qualifiés. Aujourd’hui actif dans ce dernier secteur au sein de la Fondation pour le Développement de l’Éducation Permanente (FDEP) et à la FSEA. Courriel : [email protected] réflexions Durant ma vie professionnelle, j’ai eu la chance de participer à l’organisation de voyages d’études dans des programmes de formation continue pour enseignants et formateurs d’adultes. J’ai eu, à cette occasion, la confirmation du rôle que peut jouer l’éducation non formelle. Les quelques réflexions esquissées ci-dessous sont plus particulièrement formulées à partir d’une formation continue de formateurs d’adultes, de niveau universitaire, réalisée à l’Université de Genève et dans d’autres cantons romands à la fin des années 90 et au début des années 2000. Quelle formation, quel voyage ? Situons rapidement cette formation et le voyage d’études qui y est associé. Il s’agit d’un programme de formation continue pour formateurs en emploi d’environ 1000 heures réparties sur deux ans, au rythme d’un jour par semaine. Il a pour finalité de contribuer à la professionnalisation des formateurs d’adultes en Suisse. Il se termine par une certification reconnue par l’Université comme équivalente à une partie du cursus de Licence. Le voyage d’études qui lui est associé, d’une durée d’une semaine, se déroule le plus souvent au Québec avec un groupe en formation d’une vingtaine de personnes. Ce voyage comprend des visites en groupe ou individuelles : en entreprise, en milieux scolaire et universitaire, dans des lieux d’éducation populaire. Il comprend aussi des rencontres avec des pairs et des visites culturelles ; il se termine par un travail personnel soumis à évaluation. Quelques objectifs visés En premier lieu est visée une meilleure représentation des caractéristiques de la profession de formateur en Suisse. Ceci est obtenu en fait par le biais d’une comparaison avec la situation de cette profession au Québec, pays « avancé » dans ce domaine, à la croisée de l’Amérique et de l’Europe. Cette identité professionnelle est composée de l’histoire de la profession, de la conscience de ses enjeux, du repérage des connaissances et compétences qui la caractérisent. La conscience de cette identité permet d’être plus fort, plus crédible dans l’exercice d’une profession qui est récente et donc de faible reconnaissance sociale. Education Permanente 2008-2 Reisen bildet Voyages et formation Autre objectif : la découverte de nouvelles méthodes et approches théoriques, de nouveaux outils avec, en prime, un contact avec les professionnels qui les utilisent. Ainsi est favorisée une confrontation entre des pratiques helvétiques et québécoises, parfois similaires, parfois différentes. Ces échanges entre professionnels pourront être pérennisés par la suite. Les rencontres effectuées lors de visites individuelles ont été préparées, en amont du voyage, par chaque participant. Enfin est recherché un renforcement du lien entre participants. L’insertion dans un nouveau contexte, le partage de la vie quotidienne permettent de découvrir de nouvelles facettes de la personnalité de chacun. Or, la force de ce lien est importante pour la qualité de l’échange d’informations et de connaissances qui a lieu entre participants durant la formation. Ne dit-on pas, en formation continue, que l’on apprend énormément par cet échange ? Ce lien, utile à la dynamique du groupe en formation, l’est aussi pour la suite, pour garantir la persistance d’un réseau relationnel important tout au long de la vie professionnelle. On le voit par ces quelques exemples, les acquis permis par un tel voyage relèvent de trois dimensions distinctes : découverte de savoirs théoriques et procéduraux, compréhension de la nature et de la variété de la profession, resserrement des liens interpersonnels entre professionnels. Derrière les voyages d’études, quelle conception de l’éducation ? Donner de l’importance, en plus de l’acquisition de connaissances nouvelles, à un renforcement dossier dossier « On le voit par ces quelques exemples, les acquis permis par un tel voyage relèvent de trois dimensions distinctes : découverte de savoirs théoriques et procéduraux, compréhension de la nature et de la variété de la profession, resserrement des liens interpersonnels entre professionnels. » de l’identité professionnelle, à la dynamique du groupe en formation, aux compétences relationnelles et à la subjectivité dans l’apprentissage relève d’une conception de la formation qui n’est pas neutre. On est loin là d’une conception classique de la formation universitaire, centrée sur la transmission de savoirs scientifiques, disciplinaires, qui privilégie presque exclusivement la dimension cognitive de l’apprentissage. Or, durant le dernier demi-siècle, cette conception classique, hégémonique dans l’école et à l’université, a été fortement infléchie par les acquis scientifiques réalisés grâce au développement des sciences de l’éducation et par les expériences effectuées en éducation des adultes, notamment dans la formation des adultes peu qualifiés. L’apprentissage par l’expérience, l’ingénierie de dispositifs de formation adaptés au contexte et au public visé, la prise en compte du rapport au savoir particulier de chacun, sont au cœur de cette inflexion. De plus, la montée en puissance des Ecoles polytechniques et des Hautes écoles a aussi contribué à cette réorientation en démontrant que la forma- tion pouvait être simultanément professionnelle et universitaire, que les approches disciplinaires et par compétences sont complémentaires. Mais, aujourd’hui, cette inflexion est remise en cause, tant à l’université que dans l’école de manière générale, par un retour en force de la conception classique. Le courant conservateur, porteur de ce retour et qui prend appui sur de mythiques « fondamentaux », ne peut que conduire à une régression, à un regain de la fonction sélective de l’école, à une vision élitaire de l’université. Aussi ne faut-il pas s’étonner de voir bien des programmes universitaires, pourtant conçus pour accéder à des professions clairement identifiées, privilégier à nouveau l’approche disciplinaire. On assiste même, ça et là, à un recul de la formation par la pratique dans des programmes de Hautes écoles pourtant à visée clairement professionnelle. Il devient dès lors, dans ce contexte, de plus en plus difficile de promouvoir au sein des programmes de formation universitaire, des pratiques éducatives relevant de l’éducation non formelle tels que les stages ou les voyages d’études. A ceux qui en ont bénéficié d’en défendre l’intérêt. n Education Permanente 2008-2 Reisen bildet Voyages et formation Annonce 19 20 dossier dossier Formation de base au CICR Dominique Henry Responsable pédagogique de la filière « Brevet formation de formateurs d’adultes » (BFFA) au Centre interrégional de perfectionnement (CIP) à Tramelan. Il a auparavant été responsable durant plusieurs années de la formation des nouveaux collaborateurs du Comité International de la Croix-Rouge (CICR). Il parle ici en son nom propre et non en celui de l’unité de la formation du CICR. Courriel : [email protected] (Comité international de la Croix-Rouge) Pour assurer l’efficacité de leurs opérations dans les zones de conflit, les organisations humanitaires doivent pouvoir compter sur des collaboratrices et des collaborateurs aux compétences multiples qui, de plus, soient capables de s’adapter aux différents contextes culturels dans lesquels ils sont appelés à travailler. Par souci d’une meilleure lisibilité, le texte suivant est rédigé au masculin ; il n’oublie cependant pas les femmes, très présentes dans le champ de l’activité humanitaire. De même, le terme « expatrié » regroupe indifféremment tous les collaborateurs du CICR qui exercent leurs activités sur le terrain à l’étranger. Intégrer des nouveaux collaborateurs Depuis plus de quarante ans, le CICR a développé un dispositif conséquent pour assurer la formation initiale de ses expatriés qui, quelques semaines après leur engagement dans l’institution, seront envoyés en mission au Darfour ou au Sri Lanka, en Afghanistan ou en Colombie. Dans des environnements géopolitiques et culturels totalement inconnus et dans des conditions souvent difficiles, ils devront mener à bien la mission de protection et d’assistance en faveur des victimes des conflits armés, mandat confié au CICR par l’ensemble de la communauté internationale à travers la ratification des Conventions de Genève. Aujourd’hui, le CICR forme chaque année à Genève près de 200 collaborateurs (8 volées par année) avant leur départ en première mission. Le défi est de taille, puisque l’unité de formation dispose d’environ un mois pour préparer les expatriés à la complexité de leurs nouvelles fonctions. Qu’il soit médecin, administrateur, ingénieur sanitaire ou délégué, le nouvel expatrié du CICR commence en effet son parcours par le « Cours d’intégration », sans conteste la formation-phare de l’institution humanitaire genevoise. Cette instruction débute par un « tronc commun » de deux semaines et se poursuit par quelques semaines de formations spécifiques, inhérentes aux différentes spécialités du nouveau collaborateur. le est organisée la première semaine d’intégration. Les nouveaux collaborateurs prennent ainsi leur fonction dans la délégation fictive d’Alpésie, petit pays déchiré par des tensions ethniques. Attaques indiscriminées contre la population civile ou les infrastructures médicales, arrestations massives de sympathisants du parti sécessionniste, familles séparées par un conflit soudain, activités militaires intense des troupes armées gouvernementales et rebelles…, on n’est pas loin de la réalité (de laquelle ce scénario est d’ailleurs inspiré) qui a fait l’actualité des Balkans dans les années 90 et que l’on retrouve malheureusement souvent dans les conflits contemporains. Des éléments additionnels (demandes d’assistance en provenance de la zone de conflit, rumeurs concernant des arrestations massives d’opposants…) viennent enrichir le scénario de la simulation durant les premiers jours, ce qui permet de travailler de nouveaux concepts et d’entraîner certaines attitudes à travers des jeux de rôles. Les thèmes et contenus abordés dans le cursus de formation – où la dimension interculturelle est évidemment transversale – sont multiples et très divers ; ils constituent le socle des méthodes opérationnelles et du cadre d’intervention du CICR que l’expatrié doit connaître pour accomplir son travail. Welcome in Alpesia La « journée terrain » Dès les premières minutes du cours, les formateurs posent les bases de la simulation autour de laquel- Après quatre jours à peine de formation, les expatriés doivent conduire une mission d’évaluation Education Permanente 2008-2 Reisen bildet Voyages et formation dossier dossier « Pour assurer l’efficacité de leurs opérations dans les zones de conflit, les organisations humanitaires doivent pouvoir compter sur des collaboratrices et des collaborateurs aux compétences multiples qui, de plus, soient capables de s’adapter aux différents contextes culturels dans lesquels ils sont appelés à travailler. » sur le terrain, non sans, auparavant, s’être renseignés sur la situation prévalant dans la zone de conflit et avoir obtenu laissez-passer et garanties de sécurité auprès des autorités militaires. Les informations précises récoltées auprès des différents acteurs rencontrés sur le terrain permettent de comprendre la situation qui prévaut dans cette région en guerre. Ces témoignages serviront, en deuxième semaine, à planifier une opération humanitaire en fonction des besoins constatés. Dans des conditions qui se veulent proches de la réalité (véhicules marqués de l’emblème CroixRouge, liaisons radio avec la délégation…), les équipes d’expatriés devront procéder à diverses évaluations de besoins et recueils de témoignages. Sur le chemin, ils seront exposés à différentes situations lors desquelles il s’agit également de mesurer la capacité à travailler dans une situation de stress. Les différents événements qui ponctuent la mission sont minutieusement observés par les acteurs eux-mêmes et les formateurs qui sont tous des collaborateurs expérimentés. Les performances des groupes sont évaluées au moyen de différentes grilles critériées qui permettent de nourrir la discussion lors des debriefings qui suivent les différents exercices. Ces derniers sont autant d’occasions pour le participant de procéder à une analyse réflexive de sa pratique que pour le formateur de reprendre certains messages-clés. rapides des savoir-faire procéduraux ou opérationnels nécessaires en situation réelle. Cette formation d’intégration n’a pas pour objectif de détailler les codes culturels propres aux pays d’affectation de chacun. Par contre, les nombreux jeux de rôles qui ponctuent la formation fournissent l’occasion de travailler différentes attitudes relatives au savoir-être et à la communication en situation interculturelle. La sensibilisation des collaborateurs à l’importance de cette dimension permet ainsi de développer ou consolider les bases d’une aisance comportementale transférable à de nombreux contextes. Une formation très proche de la réalité Des ressources humaines et logistiques considérables sont mises en œuvre pour rendre cette simulation aussi crédible que possible, afin qu’elle soit source d’apprentissage face aux situations imprévues que les expatriés seront appelés à gérer dans leur vie professionnelle. Je n’ai jamais oublié le témoignage d’Elisa*, une déléguée prise en otage quelques jours après son arrivée dans un pays du Nord-Caucase. « Quand des hommes armés brandissant des kalachnikovs ont surgi du champ de maïs qui bordait la route, j’ai repassé dans ma tête le film du cours d’intégration ;… mais là, c’était la réalité ! » n *prénom d’emprunt Construire des compétences et développer une aisance comportementale La forme retenue pour entraîner le nouveau collaborateur avant son départ sur le terrain repose sur une part non négligeable d’apprentissage par essai/erreur. Chez un public hautement qualifié, très motivé par les perspectives qu’offre cet engagement réservé, il faut bien le dire, à une certaine « élite » (5% seulement parmi les milliers de postulations qui sont adressées chaque année au CICR sont retenues), cette pédagogie totalement orientée vers une future application concrète permet des prises de conscience et un ancrage très Education Permanente 2008-2 Reisen bildet Voyages et formation 21 22 dossier dossier Sprachen lernen, lernend reisen Markus Weil Dr. phil., Assistent am Lehrstuhl für Berufsbildung der Universität Zürich e-Mail: [email protected] Das Jahr 2008 wurde von den Vereinten Nationen zum Jahr der Sprachen erklärt. Pünktlich dazu berichten die Medien, dass die Schweiz Platz drei der europäischen Fremdsprachenrangliste belegt und dass neben dem Beherrschen einer zweiten Landessprache das Englische dominiert. Doch stellt sich die Frage, wie dieser Spracherwerb zustande kommt und warum er so wichtig ist. Viele erlernen und praktizieren Sprachen im Erwachsenenalter durch den aktiven Kontakt mit Muttersprachlern in der Heimat oder auf einer Reise. Die Sprachreise verbindet das Angenehme mit dem Nützlichen. Das mühevolle Erlernen einer Sprache lässt sich kombinieren mit dem Charme eines Auslandsaufenthalts. Das Internet ist voll von Kursangeboten und Sprachreisen vom beruflich orientierten Business-Englisch bis hin zum Freizeitangebot «Französisch auf Guadeloupe». Eine Kategorisierung ist nur schwer möglich, ob die Motivation der Lernenden eher auf der Komponente Lernen oder auf der Reise liegt, lässt sich schwer sagen. Auch die Unterscheidung in berufliche oder allgemeine Weiterbildung hat höchstes beim Geldgeber und beim Anwendungskontext Auswirkungen. Nun sei aber angenommen, dass die Sprachreise auch aus Gründen gewählt wird, die über den eigentlichen Spracherwerb hinausgehen. Der wesentliche Unterschied zwischen Reise und heimatlichem Kurs ist die Anwesenheit von und der Kontakt mit Muttersprachlern. Und dies nicht nur im Kursumfeld, sondern auch in Praxissituationen – am Bahnhof, im Arbeitsalltag, im Hotel. Ein zweiter wesentlicher Unterschied liegt im Kennenlernen einer anderen Kultur. Was in Sprachkursen oft über Landeskunde abgedeckt wird, gibt es auf der Reise sozusagen live mitgeliefert: Welches Bier trinkt man abends? Wie reagieren Leute auf der Strasse, wie wird in einem Unternehmen gearbeitet? Ein Sprachaufenthalt zum Erwerb von Englischkenntnissen in Australien sollte demnach also anders ausfallen als eine solche Reise nach London. Erst-, Zweit- und Fremdsprachen Die Erwachsenen muss es nicht stören, dass das zeitliche Fenster zum optimalen Spracherwerb Education Permanente 2008-2 Reisen bildet Voyages et formation bereits in der Kindheit liegt. Kinder erlernen Sprachen spielerisch, einfach um zu kommunizieren und ohne Hemmungen etwas falsch zu machen (vgl. Tarmas 2007, S. 44f.). Diese Voraussetzungen lassen sich für Erwachsene schwer wiederherstellen, dennoch ist es auch für sie möglich, Sprachen zu lernen. Sprachwissenschaftler unterscheiden zwischen einer Muttersprache und einer Zweit- oder Fremdsprache. Von einer Zweit- oder Fremdsprache ist die Rede, wenn das Erlernen nach dem abgeschlossenen Muttersprachenerwerb einsetzt. Eine Fremdsprache erlernt, wer sich eine Sprache ausserhalb der Gebiete aneignet, wo sie gesprochen wird. Um eine Zweitsprache handelt es sich hingegen, wenn der Spracherwerb innerhalb des zielsprachigen Raums geschieht (vgl. Riemer 2002, S. 51). Der Aufenthalts- oder Lernort hat Einfluss auf die Art, eine Sprache zu lernen. Eine Sprachreise verbindet oft gesteuerte Kurseinheiten mit natürlichen Situationen des Alltags. Sie kann somit unterschiedliche Lerntypen stimulieren, und die Lernenden setzen neu erlernte Inhalte direkt um – allerdings nur dann, wenn sich nicht alle deutschen Muttersprachler abends in der Runde wieder um einen Tisch versammeln oder ausserhalb des Kurskontextes bei einem Aufenthalt in Spanien doch auf die Universalsprache Englisch wechseln. Gelegenheit macht Sprecher Umgekehrt betrachtet wurden die Personen im Nationalen Forschungsprogramm «Sprachenvielfalt und Sprachenkompetenz in der Schweiz» nach den Verwendungsgelegenheiten für die erste dossier dossier «Ein Sprachaufenthalt zum Erwerb von Englischkenntnissen in Australien sollte anders ausfallen als eine solche Reise nach London.» und zweite Fremdsprache gefragt. Diese Gelegenheit bietet sich für die Schweizerinnen und Schweizer in den Ferien, und zwar in erster Linie im fremdsprachigen Ausland. So steht zwar der Urlaub im Vordergrund, die Anwendung einer Sprache macht die Ferien aber auch zum Lernerlebnis. Zu unterscheiden ist hier von einer Sprachreise, die meist kombiniert mit Kurselementen primär dem Spracherwerb und sekundär dem Urlaubserlebnis dient – die Grenzen sind hier allerdings fliessend. Auffallend ist zudem, dass die Fremdsprachen nicht nur rezeptiv, sondern zu einem grossen Teil auch mündlich regelmässig verwendet werden, sei es im Gespräch mit Freunden, Familienangehörigen oder am Arbeitsplatz (vgl. NFP 56). Der Anteil der Personen, die ihre Fremdsprachen überhaupt nicht verwenden, ist verschwindend gering. Sprache und Mobilität gehören zusammen Sprachen zu erlernen bedeutet auch zu reisen, sei es physisch in den Ferien, zum Kurs im Ausland, aber auch mental, wenn es gilt, sich auf eine andere Kultur und ein anderes Umfeld einzulassen. Diese zweite Komponente kann auch eine Sprachreise nicht garantieren. Zudem bleibt das Erlernen einer Sprache auch mit Auslandsauf- enthalt ein dornenreicher Weg. Die Förderung der Mobilität ist auch für die EU ein zentrales Anliegen, vor allem in Bezug auf die Wettbewerbsfähigkeit: Europa soll sich bis zum Jahre 2010 zum dynamischsten wissensbasierten Wirtschaftsraum der Welt entwickeln. So findet sich dieser Förderschwerpunkt in vielen EU-Aktivitäten, zusammengefasst unter dem Programm für Lebenslanges Lernen. Ein Austausch im Bereich der Schulbildung, der beruflichen Bildung sowie der Hochschul- und Erwachsenenbildung soll die Mobilität fördern, dies aber auch aus ökonomischen Gründen, nämlich der Wettbewerbsfähigkeit. Daneben kann die geglückte Sprachreise auch einfach Lust an Neuem bedeuten, Inspiration, Interesse, Motivation – und dies über das Jahr der Sprachen 2008 hinaus. n Quellen: Nationales Forschungsprogramm NFP 56: Sprachenvielfalt und Sprachenkompetenz in der Schweiz. http://www.nfp56.ch Riemer, Claudia (2002): Wie lernt man Sprachen? In: Quertz, Jürgen/von der Handt, Gerhard: Neue Sprachen lehren und lernen. W. Bertelsmann, Bielefeld. S. 83-101 Tarmas, Olaf (2007): Sprachlabor Deutschland. In: GeoWissen Nr. 40: Das Geheimnis der Sprache, S. 46-48 Anzeige www.organisationsdynamik.ch www.gruppendynamik.ch Information und Anmeldung Fachhochschule Nordwestschweiz Hochschule für Soziale Arbeit Rahel Lohner Thiersteinerallee 57 4053 Basel +41 61 337 27 24 [email protected] Education Permanente 2008-2 Reisen bildet Voyages et formation 23 24 dossier dossier «Sprachurlaub» im Ausland – Daniela Krause Personalreferentin und studiert Buchwissenschaft und Deutsche Philologie an der Johannes-Gutenberg Universität in Mainz. Ein Erfahrungsbericht London war das Ziel meiner ersten Sprachreise. Eben hatte ich einen neuen Job begonnen und konnte nicht mehr als zwei Wochen Urlaub nehmen – eine sehr kurze Zeit für einen Sprachaufenthalt, die ich entsprechend intensiv nutzen wollte. Deshalb war mir neben der günstigen und schnellen Anreise auch eine gewisse Vertrautheit mit dem Aufenthaltsort wichtig, die für London durch einen früheren Besuch bestand. Der Drang, ein neues Land kennen lernen zu wollen, sollte mich nicht vom Besuch der Sprachschule abhalten! Bei der Auswahl des Veranstalters war das Angebot spezieller Kurse für Erwachsene und die Grösse der Gruppen ein wichtiges Entscheidungsmerkmal. Hinzu kam das umfangreiche Angebot der Londoner Sprachschule an verschiedenen Sprachkursen. Denn ich wollte mich nicht mit einem «Standardkurs Allgemeines Englisch» begnügen, sondern hatte mich zusätzlich für einen Kurs «Business-English» am Nachmittag angemeldet. Damit umfasste mein Stundenplan immerhin 40 Stunden pro Woche! Mein erklärtes Ziel war es, vor allem Englisch sprechen zu lernen, also den täglichen Gebrauch der Sprache zu üben und mir darüber hinaus nützliche Kenntnisse für mein Berufsleben (Redewendungen beim Telefonieren und Verhandeln usw.) anzueignen. Nachdem mit Hilfe eines Einstufungstests mein Leistungsniveau beurteilt worden war, drückte ich nun also Tag für Tag die (Sprach-)Schulbank. Der Unterricht des Standardkurses war eher enttäuschend: Frontalunterricht und Abarbeitung vorgefertigter Aufgabenblätter. Immerhin stammten die anderen Schüler aus ganz unterschiedlichen Ländern, wie Japan, Polen, China, Spanien oder der Türkei, sodass sich wenigstens in den Pausen interessante Gespräche ergaben. Education Permanente 2008-2 Reisen bildet Voyages et formation Die Nachmittagsgruppe Business English bestand zu unserem grossen Vorteil aus nur vier Schülern; der Lehrer war besonders engagiert und gesprächsbereit und somit der Unterricht abwechslungsreich und zugleich fordernd. Hier konnte man sich nicht hinter Übungsaufgaben verstecken, sondern musste diskutieren, Rollenspiele spielen und den eigenen Berufsalltag erklären. So hatte ich mir den Unterricht in einer Sprachschule im Ausland vorgestellt! Eine Sprache lernt sich nicht ausschliesslich in den Räumen einer Schule, das wurde in diesen zwei Wochen klar. Für mich waren vor allem die gemeinsamen Freizeitaktivitäten mit anderen Schülern und unsere ausgiebigen Gespräche über Gott und die Welt sehr wichtig, um Sprechängste abzubauen und den entspannten Umgang mit der Sprache zu üben. Aus dieser Erfahrung heraus werde ich die Sprachschule während meines nächsten Sprachaufenthalts mehr als unterstützende Institution nutzen, die helfen soll, meine bestehenden Kenntnisse auf eine fundierte Basis zu stellen, Probleme zu klären und Besonderheiten zu erläutern. Ich werde nur ein paar Stunden am Vormittag in der Schule verbringen, um genug Zeit zu haben, Land und Leute kennen zu lernen, und möchte mich so auf ein bevorstehendes Praktikum vorbereiten. Diesmal geht es zum Französischlernen nach Montréal, für insgesamt 3 Monate. n inserate annonces André Schläfli, Irena Sgier Porträt Weiterbildung Schweiz Das Porträt informiert in kompakter Form über die aktuelle Situation der Weiterbildung in der Schweiz: über gesetzliche Grundlagen, Institutionen und ihr Personal, über Angebote und Teilnahmequoten, Finanzierungsformen und internationale Kontakte. Der Bericht enthält ausserdem einen historischen Abriss über die Entwicklung der Erwachsenenbildung. Ein abschliessendes Kapitel zeigt Tendenzen und Perspektiven auf, die den Weiterbildungsbereich in den nächsten Jahren prägen werden. «Porträt Weiterbildung Schweiz», 87 Seiten CHF 24.– (inkl. MwSt., exkl. Portound Versandspesen) Bestellungen: [email protected] oder www.alice.ch/shop Das Porträt Weiterbildung Schweiz ist Ende 2007 erschienen und fällt damit in eine bildungspolitisch wichtige Phase: Ende 2007 begann der Bund mit der Erarbeitung eines nationalen Weiterbildungsgesetzes. Noch ist in diesem Prozess, der einige Jahre dauern wird, (fast) alles offen und vieles möglich. Das «Porträt Weiterbildung Schweiz» erleichtert die Orientierung in der Weiterbildungslandschaft. Es soll ausserdem dazu beitragen, dass alle Interessierten die künftige Entwicklung mit kritischem Blick verfolgen können. Lehrmittel für AdA-Anbieter Das «Porträt Weiterbildung Schweiz» kann im Rahmen der Ausbildung der Ausbildenden (AdA) im Modul 3 sowie teilweise in den Modulen 4 und 5 als Lehrmittel eingesetzt werden. Es ist zurzeit die einzige Publikation, die einen aktuellen Überblick über die Weiterbildungslandschaft bietet. Das Porträt ersetzt den früheren Weiterbildungsbericht Gonon/Schläfli von 1998. Die Autoren: Dr. André Schläfli ist Direktor des Schweizerischen Verbandes für Weiterbildung SVEB, Irena Sgier ist dort als wissenschaftliche Mitarbeiterin tätig. Sie sind innovativ, arbeiten gerne mit einem internationalen Team von Sprachlehrpersonen und haben Erfahrung im Sprachschulungsbereich? Dann sind Sie wahrscheinlich die richtige Person für unsere Teilzeitstelle als Geschäftsführer/in unserer innovativen, aufstrebenden Sprachschule im St.Galler Rheintal / Oberland mit internationalen Mandaten im nahen Ausland: • Unterricht in 8 Sprachen (D, E, IT, FR, SP, PT, RU, SW) • Sprachkurse für Erwachsene, Jugendliche und Kinder in verschiedenen Gemeinden • betriebsinterne Schulung in Hotels und Kliniken / Banken, Treuhand und Anwaltsbüros Späterer Kauf der Schule möglich. Weitere Auskünfte erteilt 079 343 88 14 Inserat 187 x 60 mm bxh:Layout 1 21.04.2008 09:08 Seite 1 Der Quantensprung des Bewusstseins! Entdecken Sie Ihre Schöpferkra� Erkennen Sie den op�malen Weg für Ihre Ziele Gestalten Sie glücklich und erfolgreich Ihr Leben Erhalten Sie jeder Zeit Zugang zum Unterbewusstsein Crea�vPower® - das besonders leistungsstarke Mentaltraining zur: Persönlichkeitsentwicklung, Stressbewäl�gung, Leistungssteigerung, Erfolgssteuerung, Problemlösung und Entscheidungsfindung Nach nur 5 Tagen Intensivseminar sind Sie fähig Crea�vPower® selbständig und zu jeder Zeit anzuwenden - ein Leben lang. Informa�onen für die nächsten Seminare erhalten Sie bei: Sabina Strahm-Waller, VIA MOBILE, 4800 Zofingen Tel. 062 752 52 52, Mobile 079 261 33 87, [email protected] Education Permanente 2008-2 Reisen bildet Voyages et formation 25 26 dossier dossier Fremdsprachen in der Fremde lernen Weshalb einen Sprachkurs im Ausland besuchen? Gaby Billing Fremdsprachenkompetenz ist heute gefragt, und zwar beruflich und privat. Deshalb steigt die Zahl der Erwachsenen, die im Ausland einen Sprachaufenthalt einschalten. Die Redaktion von EP wollte wissen, mit welchen Motivationen, offenen und verdeckten Erwartungen Erwachsene diese Unternehmung antreten. Welche Hauptschwierigkeiten haben sie während eines Sprachaufenthaltes zu bewältigen? Und was können sie im Vorfeld unternehmen, damit ein Sprachaufenthalt zum Erfolg wird? Diesen Fragenkomplex hat die EP-Redaktion Gaby Billing, Marketingleiterin und Mitglied der Geschäftsleitung von Eurocentres, vorgelegt. Eurocentres gehört zum Migros Kulturprozent und ist Anbieter von Sprachaufenthalten mit 30 eigenen Sprachschulen weltweit. Natürlich bieten sich verschiedene Wege an, eine Fremdsprache zu erlernen oder zu verbessern: ein Sprachkurs zuhause, das Selbststudium oder ein Sprachkurs im Ausland. Wer eine Sprache wirklich beherrschen möchte und sich sicher und spontan ausdrücken will, erreicht dieses Ziel am schnellsten und zuverlässigsten während eines Aufenthaltes im Sprachgebiet. Denn wer eine Fremdsprache täglich in den unterschiedlichsten Situationen anwendet, auf Schritt und Tritt mit ihr konfrontiert wird, der verliert schnell Ängste und Hemmungen und gewinnt an Selbstvertrauen. Ein Zuwachs an Selbstständigkeit und Lebenserfahrung ist für jüngere Kursteilnehmende ein weiterer Grund, einen Sprachkurs im Ausland zu besuchen. Für die Eltern besteht zudem die Gewähr, dass diese Erfahrungen in einem kontrollierten Umfeld gemacht werden. Weiche Faktoren und messbare Ziele Um erfolgreich kommunizieren zu können, reicht es jedoch nicht, eine Sprache zu beherrschen. Ganz wichtig sind Menschenkenntnisse und das Verständnis für andere Kulturen. Durch das Leben in der Kultur des Gastlandes und die internationale Zusammensetzung der Klassen wächst die interkulturelle Kompetenz der Kursteilnehmenden, sicher ein Vorteil im heutigen Berufs- und Studienalltag. Wer einen Sprachkurs im Ausland besucht, baut nicht selten ein internationales Freundschaftsnetz auf. Education Permanente 2008-2 Reisen bildet Voyages et formation Neben den eher «weichen» Faktoren, die für einen Sprachkurs im Ausland sprechen, lässt sich belegen, dass die Lernenden auch folgende messbaren Ziele in kürzerer Zeit erreichen: das Erwerben eines Sprachzertifikates; die Qualifikation für eine neue berufliche Aufgabe, kommunikative Fortschritte, um sich auf Reisen problemlos zu unterhalten. Damit auch die Arbeitgeber überprüfen können, über welche Sprachkenntnisse eine Person verfügt, schuf der Europarat eine europaweit gültige Norm zur Definition von Sprachniveaus, den «Gemeinsamen europäischen Referenzrahmen für Sprachen» (Englisch: Common European Framework of Reference for Languages CEF). Die zum Migros Kulturprozent gehörende Stiftung Eurocentres hat massgeblich zur Entwicklung des CEF beigetragen. Sie berät den Europarat weiterhin, wie unter dem Dach des CEF persönliche Lernziele, der allgemeine Lehrplan und der Unterricht aufeinander abgestimmt werden können. Beratung – das A und O für den Erfolg Wer einen Sprachaufenthalt ins Auge fasst, muss sich über seine Ziele und Möglichkeiten Klarheit verschaffen. Die Beratung eines professionellen Sprachschulanbieters leistet dabei wertvolle Unterstützung. Als erstes analysiert die BeratungsFachperson die Ausgangslage: Welches ist das aktuelle Sprachniveau? Wie lauten die Sprach- dossier dossier «Wer einen Sprachkurs im Ausland besucht, baut nicht selten ein internationales Freundschaftsnetz auf.» lernziele? Wie viel Geld und Zeit stehen für den Kurs zur Verfügung? Welche Vorstellungen bestehen bezüglich Destination, Unterkunft und Freizeitgestaltung? Anschliessend zeigt sie Wege auf, wie die Ziele und Vorstellungen realisiert werden können: Mit welchen Kursen lassen sich die Lernziele erreichen (Anzahl Wochen und Lektionen, Wahlfächer, Gruppen- oder Einzellektionen usw.). An einem Sprachaufenthalt Interessierte tun gut daran, während einer Beratung die Unterrichtsmethodik aktiv anzusprechen, wie z.B: Wird individuell auf meine Lernziele eingegangen? Wie viele Sprachniveaus werden in derselben Klasse unterrichtet? Es gibt Sprachschulen, die alle Teilnehmenden gleich behandeln und individuellen Stärken und Schwächen keine Beachtung schenken. Dadurch wird ein auf den ersten Blick günstiger Kurs schnell teuer, denn die Lernfortschritte sind geringer. Die Erfahrung hat gezeigt, dass sich mit Individualisierung und gut strukturierter Methodik die effektivsten Lernfortschritte erzielen lassen. Und die Kursteilnehmenden schätzen zudem, dass sie immer wissen, wo sie stehen. Wohin soll die Reise gehen? Vor einem Sprachaufenthalt ist gut zu wissen: Bin ich eher der urbane Typ oder suche ich Sportmöglichkeiten in der Natur? Möchte ich in einer Grossstadt leben oder ziehe ich die gemütliche Kleinstadt vor? Neben Vorlieben und Neigung spielen auch die Finanzen eine Rolle. Deshalb ist es wichtig, nicht nur die Anreise-, sondern auch die Lebenshaltungskosten zu berücksichtigen. Ein guter Berater gibt darüber fundiert und offen Auskunft, informiert auch über Einreisebestimmungen, Nebenkosten und Zuschläge. Die Unterkunft spielt beim Sprachaufenthalt eine wichtige Rolle. Die Mehrheit entscheidet sich für eine Gastfamilie, um Land und Leute wirklich kennen zu lernen. Wichtig ist hier, welche Wünsche der Kursteilnehmer hat, damit das neue Familienleben problemlos verläuft. Ratsam ist es, zu überprüfen, ob ein Wechsel der Gastfamilie problemlos möglich ist, sollten vor Ort Probleme auftauchen. Unterkünfte wie Studentenresidenzen, Wohngemeinschaften oder Hotelunterkünfte bieten eine grössere Unabhängigkeit. Qualitätssicherung Die grösste Herausforderung besteht wohl darin, dass die Reisenden in Sachen Fremdsprachen den richtigen Sprachschulvermittler oder eine wirklich gute Schule finden. Glücklicherweise gibt es mehrere unabhängige Organisationen, welche die Qualität der Sprachschulen überprüfen. Schulen, die die Audits bestehen, werden akkreditiert und haben das Recht, das Logo einer dieser Kontrollinstanzen zu führen wie z.B. EAQUALS, ENGLISH UK, British Council, NEAS. n Inserat_sw_V2_187x60_170907 17.9.2007 0:44 Uhr Seite 1 Anzeige Bildungs Daniel Herzog marketing Bildung braucht Marketing Praxisseminar für Bildungsanbieter 29./30. Okt. und 12./13. Nov. 2008 Informationen: www.bildungsmarketing.ch Education Permanente 2008-2 Reisen bildet Voyages et formation 27 28 dossier dossier Centre ch Echange de Jeunes, Soleure Silvia Mitteregger Romaniste, dirige depuis 1989 le centre ch Echange de jeunes, un organisme mandaté par la CDIP et la Confédération pour gérer le secteur de l’échange. Avec pour toile de fond la spécificité linguistique du pays (multilinguisme et multiculturalisme), tout effort tendant à édifier des ponts linguistiques et culturels en général, et à encourager les échange scolaires en particulier,1 revêt depuis toujours – notamment pour des raisons de politique institutionnelle et linguistique – une importance particulière en Suisse. Ces efforts sont compris de toutes parts – qu’il s’agisse du monde politique, des milieux de l’éducation et de la recherche ou des acteurs de la pratique scolaire – comme une contribution essentielle à la compréhension entre les différents groupes linguistiques et à la cohésion du pays. 1. Les échanges scolaires en Suisse: situation actuelle, chiffres, analyse La langue comme pivot Si l’on observe la pratique des échanges au cours des vingt dernières années, on constate aisément que c’est surtout en rapport avec l’apprentissage et l’enseignement de langues étrangères que les objectifs et les contenus des projets d’échange sont généralement conçus. De nombreux textes de la CDIP régissant l’enseignement des langues étrangères – mentionnons non seulement le «concept général des langues» commandé par la CDIP en 1998 mais aussi des décisions plus récentes2 – se rapportent à des objectifs généraux de formation dans l’enseignement des langues étrangères. Ils recommandent que les élèves développent – en général et en Suisse en particulier – une attitude positive face au multilinguisme, comprennent les allophones et se fassent comprendre d’eux, apprennent à connaître d’autres régions linguistiques et se montrent tolérants face aux particularités des autres. Dans le contexte de la mise en œuvre de la loi fédérale sur les langues, votée en automne 2007, une importance accrue sera également accordée à l’échange entre communautés linguistiques, surtout dans le secteur de l’école. Promotion d’autres compétences Au-delà des compétences dans une autre langue, les projets d’échange visent aussi à promouvoir une vaste palette d’autres connaissances et talents. Le séjour dans la région d’accueil et le contact avec cet environnement permettent aux Education Permanente 2008-2 Reisen bildet Voyages et formation enseignants et aux élèves d’étendre leurs compétences interculturelles en apprenant à reconnaître les préjugés à l’encontre d’autres langues et cultures, modes de vie et coutumes, à les maîtriser et à les éliminer. Ils développent de l’intérêt, de la compréhension et de l’empathie à l’égard des autres langues et cultures tout en approfondissant les connaissances de leur propre culture. L’échange a aussi pour effet, surtout pour les élèves plus jeunes, de promouvoir d’importants aspects de la socialisation et du développement de la personnalité du fait que les intéressé-e-s participent à la vie de tous les jours de la famille, de l’école ou de l’entreprise d’accueil, établissent des contacts avec des personnes de la région d’accueil, se rencontrent dans de nouveaux réseaux de relations et développent une capacité d’intégration. Un projet d’échange se déroulant dans le cadre de la formation professionnelle ou continue contribue aussi au renforcement des compétences techniques, ceci d’autant plus que l’occasion est ainsi offerte à la personne de se confronter, dans son environnement professionnel, à d’autres techniques de travail, méthodes, modes de fonctionnement, cultures d’entreprise, etc. Statistiques On a pu constater ces dernières années une augmentation des activités d’échange de 5 à10% par an. Actuellement, quelque 15 000 à 16 000 élèves prennent part chaque année à des projets d’échanges scolaires. Ces chiffres occupent une place honorable aussi en comparaison européenne. dossier dossier « … tout effort tendant à édifier des ponts linguistiques et culturels en général, et à encourager les échanges scolaires en particulier, revêt depuis toujours – notamment pour des raisons de politique institutionnelle et linguistique – une importance particulière en Suisse. » Durant l’année scolaire 2006/07, près de 490 classes ont pris part à un échange à l’intérieur de la Suisse tandis que quelque 160 projets d’échange ont eu lieu avec des partenaires d’écoles à l’étranger, dont plus de 90% avec des pays européens essentiellement voisins de la Suisse. On ajoutera que 1200 élèves ont pris part à un programme d’échange pendant les vacances entre la Suisse du Nord-Ouest, la Suisse romande et le Tessin. Les possibilités d’échanges pour membres du corps enseignants et pour apprenti-e-s ont été en revanche bien moins utilisées. Ainsi, le nombre d’enseignant-e-s participant à un échange de postes, à un stage ou à une visite d’école se situe entre 30 et 40 par an seulement. 2. Efficacité de projets d’échange dans le domaine l’instruction publique La Fondation ch a publié en 2006 une étude intitulée « La voie vers l’autre – Expériences personnelles dans le domaine de l’échange et conséquences pour la promotion future de l’échange ». L’ouvrage analyse la question de l’efficacité des projets d’échanges scolaires à l’intérieur du pays. L’enquête a porté sur plus de 2000 élèves du niveau secondaire I et plus de 100 enseignant-e-s de 22 cantons ayant participé à un échange organisé dans le cadre scolaire avec une classe d’une autre région linguistique de la Suisse. L’étude analyse les résultats de cette enquête et démontre que près de 80% des élèves tout comme environ 95% des membres du corps enseignant considèrent l’échange comme une expérience positive et recommanderaient à leurs camarades et collègues de participer à un tel projet. Elle fait cependant aussi ressortir une série de difficultés pour lesquelles elle formule d’ailleurs des mesures et des recommandations. Aux niveaux structurel et organisationnel, il est recommandé, pour la promotion future de l’échange, d’intégrer celui-ci dans le plan d’étude, de créer des partenariats d’écoles durables, de prévoir des moyens financiers, de mettre sur pied une plate-forme pour les enseignant-e-s en vue d’échanges d’informations et d’expériences et d’intégrer l’échange dans la formation initiale et continue du corps enseignant. Aux niveaux pédagogique et didactique, il est recommandé d’utiliser le plurilinguisme individuel comme potentiel dans l’échange, d’adapter les projets d’échange en fonction de l’âge et du sexe et d’assurer une préparation et un suivi de l’échange pendant l’enseignement. 3. Les organisations, les programmes, exemples d’activités En Suisse, aussi bien l’échange au niveau national que – depuis les années nonante – les échanges avec l’étranger dans le secteur de la formation bénéficient durablement d’une aide fournie aussi bien par les pouvoirs publics, notamment les cantons et les communes, que par des organisations privées. Les élèves, les enseignant-e-s, les apprenti-e-s et les jeunes professionnel-le-s peuvent profiter d’une large offre de projets et de mesures de soutien; ils bénéficient d’une aide dans la recherche de partenaires d’échange dans les autres régions linguistiques et dans d’autres pays et ils peuvent solliciter des conseils auprès de services cantonaux spécialisés et du centre ch Echange de jeunes. Ils peuvent aussi demander des aides financières et profiter d’un vaste choix de publications et de sites web spécialisés dans les échanges. Malgré ces offres et supports, le secteur de l’échange n’a de loin pas atteint le champ d’action souhaité.3 Il est urgent de sensibiliser encore davantage à l’importance des activités d’échanges dans l’intérêt de la cohésion nationale et de la compréhension internationale. La loi fédérale sur les langues, adoptée en octobre 2007, tout comme d’ailleurs les programmes européens dans les domaines formation et jeunesse auxquels la Suisse devrait pleinement participer à partir de 2010, contribueront sans aucun doute à ce que, à l’avenir, un nombre accrû d’apprenants et d’enseignants participent à des activités d’échanges dans le secteur de l’éducation et que des projets modernes innovants, répondant encore mieux aux besoins du public cible, soient développés. Education Permanente 2008-2 Reisen bildet Voyages et formation 29 30 dossier dossier « On a pu constater ces dernières années une augmentation des activités d’échange de 5 à10% par an. Actuellement, quelque 15 000 à 16 000 élèves prennent part chaque année à des projets d’échanges scolaires. Ces chiffres occupent une place honorable aussi en comparaison européenne. » 4. Nouveautés Le congrès national sur l’échange 2008 En septembre 2008, le centre ch Echange de jeunes organisera, conjointement avec le canton de Zurich, un séminaire de deux jours sur l’échange ; les enseignant-e-s de tous les cantons y seront conviés. L’objectif de ce congrès sera de faire connaître au corps enseignant toute les diverses facettes de l’échange scolaire et de lui permettre ainsi de se préparer à cette aventure. Il s’agit aussi de donner l’occasion de partager des expériences et de rencontrer d’éventuels partenaires pour des projets d’échange communs. Global Gateway Les écoles suisses s’intéressent également de plus en plus aux contacts à travers le monde, une démarche permettant l’échange interculturel entre jeunes et donc contribuant à une meilleure compréhension des autres pays et des autres cultures. De plus, étant donné l’importance que prend l’enseignement plus poussé de l’anglais, toutes les possibilités permettant aux élèves d’appliquer leurs connaissances de cette langue dans le cadre d’un échange avec des écoles partenaires anglophones sont bienvenues. Le nouveau site Global Gateway (www.globalgateway.org/Switzerland-francais) fait partie d’un réseau auquel participent plus de 6500 écoles et dont le British Council fait la promotion dans le monde entier. Anzeige Le Trait d’union – le journal pour l’échange de jeunes Le Trait d’union paraît deux fois par an et contient des articles rédigés par des participant-e-s à des échanges, des informations sur les offres actuelles du centre, les dernières nouveautés en matière de projets d’échange ainsi que de nombreux conseils pour la mise en place de projets d’échange. Le no 49 est paru en avril 2008 et peut être obtenu gratuitement au centre ch Echange de jeunes. n Vous trouverez de plus amples informations à l’adresse www.echanges.ch Pour la commande de publications et pour des informations, des services de placement et de conseils, veuillez vous adresser au centre ch Echange de jeunes, case postale 358, Poststrasse 10, 4502 Soleure, tél.: 032 625 26 80 Note: 1 Ce terme recouvre toutes les formes d’échanges d’élèves, d’apprentis, de jeunes professionnels et d’enseignants. Décision de l’Assemblée plénière de la CDIP du 25 mars 2004 sur l’enseignement des langues à l’école obligatoire: stratégie de la CDIP et programme de travail pour la coordination à l’échelle nationale. 2 3 K. Höchle et al., La voie vers l’autre. Expériences personnelles dans le domaine de l’échange et conséquences pour la promotion future de l’échange, Fondation ch pour la collaboration confédérale, Soleure, 2006. männer zeitung Neue Seiten für wache Männer Körper Lust, Leistung und Hingabe Übergänge und Versöhnungen Was den Körper männlich macht Ausgabe 1. Juni 2008 www.maennerzeitung.ch Education Permanente 2008-2 Reisen bildet Voyages et formation dossier dossier Auch wer rückwärts reist, erfährt mehr... «DurchZug – Verein Frauenstadtrundgang»: Wie Geschichte lebendig wird «[…] Es gab eine Welle bis in die Schiffhütte, und die Kanalmauer verschwand mit Maurer Sigel und Frau Kleimann, die an der Kanalmauer wusch. Ich hatte gerufen: ‹flieht, wer fliehen kann!› Jetzt sah ich meine Schiffhütte in den See stürzen. Mein Schiffchen, ein Eichbaum, stellte sich senkrecht in die Höhe und stürzte mit mir in den Grund […]1» Für den Fischer Speck ging 1887 ein Stück Heimat unter, als er zusehen musste, wie fast die ganze Zuger Vorstadt im See versank. Seine lebendige Schilderung ist uns heute überliefert, weil die Behörden damals nach der Seekatastrophe eine Untersuchung einleiteten: Hätte die Katastrophe, die elf Menschenleben forderte, verhindert werden können? Das Zitat von Fischer Speck dient «DurchZug», dem ehemaligen Verein Frauenstadtrundgang, in seinem neuen Rundgang als «Transportmittel» in die Vergangenheit. Die Zeugenaussage führt zurück in eine Zeit, in der soeben die Eisenbahn die Städte Zürich, Zug und Luzern auf eine nie da gewesene Weise miteinander verbunden hatte und Pioniere voller Begeisterung in der Technik ein Mittel sahen, die Natur zu bezwingen. Der theoretische Rahmen für die Arbeit von «Femmes Tour» bildeten die Ansätze der Frauen- und Geschlechtergeschichte sowie das Konzept der «Erinnerungsorte» von Pierre Nora. In der Umsetzung bedeutete dies, dass Historikerinnen eine Gruppe durch die Stadt führten und an mehreren Stationen, die frauen- oder geschlechtergeschichtliche Bezugspunkte boten, Halt machten und vor Ort mit Requisiten und szenischen Inszenierungen Geschichte lebhaft vermittelten. Ziel war, auf unkonventionelle Art neue Gedächtnisorte zu schaffen bzw. bestehende zu dekonstruieren, um damit soziale, politische, wirtschaftliche und räumliche Handlungsspielräume von Frauen vergangener Zeiten sichtbar zu machen. «Frauenstadtrundgang» – ein altbewährtes Konzept Auch der Verein Frauenstadtrundgang Zug machte sich mit diesem Konzept in der Stadt einen Namen. Nach fast zehnjähriger Tätigkeit übergab dann aber 2006 die rein weiblich besetzte Gründergeneration ihren Verein in neue Hände. Das heute aktive Team hält am altbewährten Grundkonzept fest, passt jedoch die Rundgangsthemen einerseits dem aktuellen Stand der Geschlechterforschung, andererseits den Bedürfnissen der heutigen Gesellschaft an. Zudem können auch männliche Vertreter der Geschlechtergeschichtsforschung Vereinsmitglied werden. Im derzeitigen Rundgangsprojekt treten Frauen nicht mehr hauptsächlich als Protagonistinnen auf, der thematische Fokus liegt auf alltags- und sozialgeschichtlichen Aspekten. Beleuchtet werden sowohl weibliche wie auch männliche Handlungsspielräume, und die Kategorie «Geschlecht» wird nur dort speziell hervorgehoben, wo sie auch für den historischen Erkenntnisgewinn, «Frauenstadtrundgänge» gibt es seit anfangs der 1990er-Jahre in verschiedenen Schweizer Städten. Ihre Spezialität ist es, Geschichte von Frauen dort aufleben zu lassen, wo sie tatsächlich stattgefunden hat: auf Strassen und Gassen, in Innenhöfen oder hinter verschlossenen Türen. Der erste Frauenstadtrundgang entstand in Basel. Bis 1995 kopierten die Städte Bern, Freiburg, Genf, Luzern, Zug und Zürich die Idee und gründeten ihre eigenen Frauenstadtrundgangsvereine, 1998 kamen Winterthur und Aarau dazu. Im Rahmen des 150-jährigen Jubiläums des Schweizerischen Bundesstaates 1998 schlossen sich diese neun Vereine unter dem Dachverband «Femmes Tour» zusammen. Ziel des Verbandes war, die Unsichtbarkeit von Frauengeschichte zu thematisieren und das offizielle Geschichtsbild zu hinterfragen. Weiblich? Nicht mehr nur! Education Permanente 2008-2 Reisen bildet Voyages et formation Carol Nater lic. phil. I, freischaffende Historikerin und Doktorandin am Lehrstuhl für Allg. und Schweizer Geschichte, Universität Fribourg (CH) mit Forschungsschwerpunkt Frühe Neuzeit / Rom / Frauen am Papsthof. e-Mail: [email protected] Christoph Tschanz lic. phil. I, freischaffender Historiker und Projektleiter Kommunikation (NGO). e-Mail: [email protected] 31 32 dossier dossier «Die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit ist deshalb spannend, weil sie von Menschen erzählt – von Menschen, die in ihrer jeweiligen Zeit gehandelt und gelebt haben.» bzw. für das Verständnis des «Zeitgeistes», von Bedeutung ist. Statt Badeferien: Dem Wasser auf der Spur «DurchZug» zeigt auf ihrem neuen Stadtspaziergang neue Facetten der Geschichte Zugs als «Wasserstadt». Wer also das Wasser nicht mehr nur von der Strandliege aus sehen möchte, kann es von einer überraschenden Seite her kennen lernen: Wasser bedeutet Fluch und Segen, Schicksal und Reichtum: Im Spätmittelalter bereicherte sich in Zug die Familie Rischer mit dem Wasser; sie betrieb die Sust, wo alle Waren vom Landzum Seetransport umgeladen wurden. Ebenfalls im Spätmittelalter (1435) ereignete sich die erste Seekatastrophe, als eine Häuserzeile in den See stürzte. Von der zweiten Seekatastrophe hat schon Fischer Speck erzählt. Aber auch ein Wässerchen prägte die Stadt: der Zuger Kirsch. Das erste eidgenössische Alkoholgesetz von 1887 machte den Weg frei fürs Brennen von Früchten. Trotz – oder wegen – einer lebhaften Antialkoholdebatte mauserte sich der Seelenwärmer zum Exportschlager und tröpfelte schliesslich in eines der ersten Marketingprodukte der Schweiz: die Zuger Kirschtorte. Dies sind erste Streiflichter auf den neuen Frauenstadtrundgang in Zug, der im Juni 2008 seine Premiere haben wird. Geschichte macht Spass! Die MacherInnen von «DurchZug» arbeiten mehrheitlich ehrenamtlich. Sie bereiten sorgfäl- tig recherchierte Geschichte so auf, dass es Spass macht, sie häppchenweise zu sich zu nehmen. Damit möchten sie ihre eigene Begeisterung für historische Fragestellungen weitergeben und zeigen, dass die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit deshalb spannend ist, weil sie von Menschen erzählt; von Menschen, die in ihrer jeweiligen Zeit gehandelt und gelebt haben. «DurchZug» bietet eine Reise in unmittelbarer Nähe und entführt in unerreichbare Ferne – mit dem Ziel, das Hier und Jetzt besser zu verstehen: Wer zeitlich rückwärts reist, bleibt nicht im Gestern stecken. n Öffentliche Rundgänge zum Thema «Wasser – Fluch und Segen» mit «DurchZug»: So, 15. Juni, 11 Uhr / Sa, 5. Juli, 17 Uhr / Di, 26. August, 19 Uhr / Sa, 13. September, 17 Uhr / So, 21. September, 11 Uhr Private Rundgänge auf Anfrage: 076 409 82 32; [email protected]; www.femmestour.ch Anmerkungen: 1 Fischer Speck bei den späteren polizeilichen Untersuchungen in: StAZ, Abt. 1878–1894, Theke 106, Nr. 1, Polizeilicher Untersuch. Literatur: Nora, Pierre. Les lieux de mémoire, Paris 2004. Rettenmund, Barbara. Femmes Tour: Leitfaden für die Erarbeitung eines historischen Frauenstadtrundgangs. Zürich 1999. Die Zuger Vorstadt: Gedenkschrift zum 100. Jahrestag der Vorstadtkatastrophe vom 5. Juli 1887. Hrsg. von der Stadt Zug. Zug 1987. Anzeige Vordere Vorstadt 8 • CH-5001 Aarau Education Permanente 2008-2 Reisen bildet Voyages et formation inserate annonces gut zu wissen Lernfestival 04.-14.09.2008 Tour de (s)Wiss (Tour des Wissens) sen und Schreiben erhebliche Mühe. Das LF08-Diktat – die einfachste vom 7.- 8. September 2008. Swiss Cycling bringt Bewegung und Gelegenheit für einen Event! einen weiteren wichtigen Faktor ins Im Rahmen des Lernfestivals wird in Spiel: die Gesundheit! Zusammen Sie laden Leute ein z.B. in den Gemein- Zusammenarbeit mit Swiss Cycling sind Bildung und Gesundheit ein un- desaal, in Ihre Firma, in Ihre Stube. Sie eine Tour de sWiss(ens) von Bern / schlagbares Team. Denn Weiterbil- lesen das Diktat vor, die eingeladenen Zürich aus nach Sion und Sargans dung ist wie Velofahren: Beim Fahren Personen schreiben. Dann wird ein starten. An den jeweiligen Etappen- ändert sich die Landschaft, beim wei- Apéro serviert und eine Person, die sich zielen finden Events zum Thema terbilden erweitert und verändert sich mit der Orthographie sehr gut auskennt, Weiterbildung und Illettrismus statt. der Horizont. korrigiert das Diktat. Zudem wird der Lichtkünstler und Bot- Während des Apéros diskutieren die schafter des Lernens Gerry Hofstetter Sponsern auch SIE einen Weiter- Leute miteinander, lernen sich ken- die Besucher mit einer Lichtshow bildungspreis! nen, vernetzen sich. überraschen. Beleuchtet werden das Schloss Sargans, Valère und Tourbillon. Projiziert werden Botschaften in Verbindung mit dem Lernfestival und Lesen und Schreiben. Gefahren wird die Tour von Mitgliedern der nationalen Radsportszene. Die genaue Strecke der Tour wird sobald als möglich veröffentlicht. Weiterbildung soll also gemeinsam «er-fahren» werden. Mit der Tour de (s)Wiss soll einerseits auf das Lernfestival (Weiterbildung) Es gibt wieder einen Weiterbildungswettbewerb wo Personen mit einem gebrochenen Ausbildungsweg oder kreative und spannende Projekte ausgewählt, prämiert und gefeiert werden. Gut zu wissen, dass es engagierte Einrichtungen gibt, die uns mit einem Weiterbildungspreis unterstützen können. Mehr auf www.lernfestival.ch/wettbewerb Anschliessend findet die Rangverkündigung statt. Die drei Besten bekommen einen kleinen Preis, die anderen eine Urkunde oder einen Trostpreis. Kein mulmiger Beigeschmack von früher, sondern ein ungezwungenes Zusammenkommen während dem Lernfestival, gemeinsam Schreiben, gemeinsam Lachen und den Nachbar, die Nachbarin besser kennenlernen – Gut zu wissen, dass gemeinsame Aktionen verbinden. und andererseits auf das Problem des Das Diktat kann bei uns kostenlos Illettrismus (am 8. September ist Welt- bezogen werden. alphabetisierungstag) in der Schweiz aufmerksam gemacht werden: 800’000 Personen haben beim LeSchweizerischer Verband für Weiterbildung Lernfestival 08 Oerlikonerstrasse 38 8057 Zürich Tel 044 311 64 55 Fax 044 311 64 59 [email protected] oder per Telefon 044 311 64 55 www.lernfestival.ch Education Permanente 2008-2 Reisen bildet Voyages et formation 33 34 dossier dossier Le carnet de voyage Geneviève Auroi-Jaggi Productrice et journaliste ; depuis 1991, elle dirige le Service de la formation continue de l’Université de Genève et collabore au réseau EUCEN (Universities Continuing Education Network). Courriel : genevieve.auroi-jaggi@ formcont.unige.ch pour apprendre Qui dit mieux, pour apprendre, que de lancer un projet de carnet de voyage. Une manière vivante de récolter des données, de les trier, de les illustrer ou de les analyser. De l’école maternelle à l’université, les carnets de voyages font l’objet de créations vivantes. De la molesquine, ce fameux carnet dont le plus célèbre représentant Bruce Chatwin parlait souvent en termes affectueux, au partage du carnet de voyage sur le web, voyager pour apprendre est plus que jamais d’actualité. Hier. Hier des écrivains et des peintres célèbres ont laissé des carnets emplis d’histoires vivantes retraçant des découvertes au fil de voyages. Découvertes et grandes traversées, John White nous emmène à la Conquête de la Caroline du Nord. Dans le registre des carnets académiques, Jean-Pierre Laurent Houel nous fait voyager dans « L’Italie d’un peintre des Lumières », William Turner nous rapporte son « Carnet de France ». Parmi les artistes en voyage, qui ne s’est pas émerveillé devant les « Carnets marocains » d’Eugène Delacroix ? Qui n’a pas vibré avec les « Escapades amoureuses dans l’Ouest de la France » de Victor Hugo ? Ou avec le « Noa-Noa, voyage à Tahiti » de Paul Gauguin ? Il y a les scientifiques aussi : le « Voyage en Amérique du Sud » d’Alexandre Von Humbolt ou les « Carnets d’explorations naturalistes » d’Henry Walter Bates. Des savoirs basés sur le voyage qui sont encore d’actualité. Aujourd’hui Aujourd’hui, les voyageurs tiennent des carnets ou blogs et partagent leurs découvertes via le web. Les plus férus fréquentent la Biennale du carnet de voyage qui aura lieu pour la 9e fois en novembre prochain à Clermont-Ferrand. Les plus passionnés peuvent se présenter au Prix Ulysse qui, en partenariat avec l’Association « Il Faut Aller Voir », récompense un projet de carnet de voyage selon une destination choisie par le candidat. Le carnet de voyage, un genre littéraire et plastique, évoque le voyage dans son sens large. Voyage intérieur, découverte de vastes horizons, exploration tout près de chez soi. Il se prête à une forme éclatée ou construite. Il engrange les Education Permanente 2008-2 Reisen bildet Voyages et formation croquis, les dessins, les peintures, les photos, le journal de bord, le carnet de route ou devient support pour des écrits littéraires, historiques poétiques. Support individuel écrit par des passionnés de voyages, il fait aussi l’objet de projets pédagogiques collectifs. Le carnet de bord d’une classe de Bretagne Le travail réalisé par la classe primaire de CM2 de l’Ecole Ferdinand Buisson à Vitry-le-François en est un exemple. Il s’intitule Carnet de voyage : une classe au bord de la mer en Bretagne. La consigne lancée était la suivante : réaliser un carnet de voyage, une production d’écrits, vidéos, livre multimédia avec un logiciel Didapage pour rendre compte d’un séjour en classe de mer. Les élèves ont créé un carnet virtuel dans lequel ils racontent leur séjour en classe de mer. Il s’agissait de dire, lire, écrire dans les disciplines des arts visuels, géographie et sciences. Le travail, basé sur un cahier, visait à acquérir des compétences du type « s’approprier un environnement informatique de travail, adopter une attitude responsable, créer, produire exploiter des données, s’informer, se documenter, échanger ». Il devait permettre à l’élève de s’approprier des savoirs et des savoir-faire. L’opération s’est déroulée en trois temps. Avant le séjour, la classe a découvert le logiciel interactif Didapage (gratuit pour les classes sur www.fruitsdusavoir.org). Elle a préparé collectivement un squelette de carnet de voyage en fonction du programme du séjour. Elle a réalisé des recherches par groupes sur la région d’accueil (géographie, faune, flore, homme). Les élèves se sont préparés dossier dossier « Qui dit mieux, pour apprendre, que de lancer un projet de carnet de voyage. Une manière vivante de récolter des données, de les trier, de les illustrer ou de les analyser. » aux enquêtes à réaliser et à l’utilisation du matériel et outils de communication. Pendant le séjour, les élèves ont tenu individuellement un carnet (commentaires personnels, croquis, collectes diverses). Ces éléments pouvaient alimenter le carnet collectif. Chaque jour, par groupe, les résultats des travaux textes, photos, vidéos étaient mis en ligne. De l’autre côté, les parents pouvaient poster des commentaires relevés chaque jour par les « voyageurs ». Après le séjour, le carnet a été finalisé : choix des éléments et mise en page, réalisation de clip vidéos, montage des bandes sons, conversion des dossiers pour l’édition d’un CD- Rom « Mon carnet de voyage ». Et pour terminer, le projet a donné lieu à des présentations, des réalisations d’exposés, des partages via le site. Le savoir en direct Il y a aussi des histoires d’échanges concrets qui ont débuté par un carnet virtuel comme celui du Collège Delteil de Limoux (France) qui relate un échange avec l’Italie. C’est le carnet de voyage du cours d’histoire de l’art. Toute l’année, la classe a préparé son carnet de voyage par des aquarel- les, fusains, gouaches, dessins créés ou recopiés d’après des photos et par des exposés sur l’Italie. Ces œuvres sont relevés par des textes. Ou, dans le cadre de l’apprentissage des langues, l’objectif est de faire découvrir aux collégiens français l’Italie à travers différentes coutumes, de nouveaux horizons, de nombreux monuments et musées et des œuvres, d’accueillir ensuite concrètement ses correspondants pour échanger en direct. Cela permet de concrétiser les découvertes de photographier, de raconter, d’écrire des articles et de les échanger via un blog http://histoiredelartdelteil. artblog.fr Le récit de voyage peut devenir source même de la littérature. Par son texte, le voyageur devient narrateur. L’écolier écrivain explore le monde de l’imaginaire et du réel. Les pistes d’activités sont multiples. Un petit tour sur le web vous permettra de découvrir les acteurs d’un monde où les savoirs deviennent objets de partage, d’analyse et de mémorisation. Les trucs et astuces ne manquent pas non plus. Si vous voulez vous y lancer, sachez cultiver la singularité, la clarté, l’originalité. n Annonce A ppartenances Terreaux 10 - Lausanne F O R M AT I O N S 2 0 0 8 - 2 0 0 9 Supervisions et formations à la carte sur demande Public cible : Professionnel-le-s de la santé, de la psychologie, du social et de l’éducation. 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Programme complet : www.appartenances.ch Education Permanente 2008-2 Reisen bildet Voyages et formation 35 36 dossier dossier Il viaggio esperienza Federico Mari Direttore del Gruppo Volontari della Svizzera Italiana, del Telefono S.O.S: infanzia e del centro di Formazione il GabbianoJonathan, delegato tecnico per Croce Rossa e Membro del Corpo Svizzero in Caso di Catastrofe. [email protected] culturale formativa L’articolo vuole essere un modo diverso per documentare il «viaggio» come avvenimento non solo «consumistico» o peggio ancora come «dimostrazione di potere o possedere», ma vuole esprimere un senso di profondo rispetto per la «globalità e l’universalità dell’altro». L’altro, di fatto, è degno di rispetto e ha un valore unico e irripetibile, non si può togliergli niente di quello che ha e ha posseduto. Sostenere un incontro, un viaggio verso l’altro, se non vi è alla base, la propria conoscenza e l’accettazione del proprio passato, presente e futuro, vuol dire proporre un rapporto, primitivo di «cacciatore» e/o «cacciato». Il viaggio ieri e oggi La migrazione è un’azione di cambiamento sul territorio e un avvenimento che ha segnato la storia dell’umanità fin dalla sua nascita. Le civiltà hanno camminato attraverso spazi infiniti d’aride pianure bruciate dal sole o foreste fitte di vegetazione o montagne coperte di nevi perenni. Notti lunghissime e giorni sconvolti dalla forza della natura. L’essere umano ha da sempre cambiato casa così come «l’animale segue la sua preda» per sopravvivere. La storia ha testimoniato il muoversi dell’umanità sempre pronta a lottare con la natura e contro di lei per costruire il proprio spazio di vita. Riconoscersi in questo territorio è appartenere a una storia e alla storia. Oggi tutto questo lo possiamo vedere nei musei d’antropologia e storia naturale oppure in luoghi appositamente creati dove possiamo vedere, ascoltare e riflettere su queste emozioni. Il «viaggio» oggi è diverso da quello descritto all’inizio di questa riflessione, ma il contenuto relazionale e storico non è cambiato, anche se, può esser difficile andare alla fonte di questa relazione di simboli e cerimonie. L’avvicinamento al diverso e al suo territorio è un atto oggi non difficile da fare tecnicamente, infatti, i mezzi di trasporto offrono una vasta gamma di modalità per avvicinarsi e incontrare l’altro. Potremmo affermare che possiamo restare a casa pur viaggiando perché, grazie alla comunicazione mediatica, possiamo provare emozioni guardando immagini e ascoltando rumori dei luoghi e delle persone che vogliamo conoscere. Education Permanente 2008-2 Reisen bildet Voyages et formation Il viaggio come incontro con l’altro e come esperienza formativa L’incontro con gli altri racchiuso fra i due estremi: «i primordi storici» e le «nuove tecnologie» chiama in causa l’uomo su due storiche appartenenze. La prima fondamentalmente legata al bisogno di sopravvivenza vicina sia al regno animale sia all’uomo che, per sopravvivere, doveva migrare. Per l’essere umano questo vuol dire affrontare la costruzione della propria esistenza con passato, presente e futuro; per l’animale segnare dei territori «selvaggi» ma non liberi perché occupati e istituzionalizzati dall’uomo cacciatore e predatore. La seconda appartenenza, è quella nuova, legata, schiacciata, oppressa dalla «funzionalità» e dalla «funzione» per un risultato. Un senso d’onnipotenza mediato da freddi e insensibili parametri della meccanica «della quantità e della qualità». Parametri comprensibili unicamente alla fredda e dinamica legge della «dimostrazione di un risultato controllabile e quantificabile». Così che l’avvicinamento dell’altro diventa una sequenza d’atti e attitudini disincarnate dall’individuo che non si è spogliato delle sue «origini iniziali e primitive» perché, di fatto, non può e quindi il viaggio diventa, contorto e incomprensibile. Viaggiare fra queste riflessioni può essere difficile e complesso? Oppure è un’utopia letteraria o banale letteratura scritta da piccoli e presuntuosi scrittori? Potrebbe anche essere! Allora dovremmo chiederci perché il viaggio è un atto formativo culturale. L’esperienza dell’appartenenza che alle volte sfugge anche alle menti più colte e agli acuti dossier dossier «Sostenere un incontro, un viaggio verso l’altro, se non vi è alla base, la propria conoscenza e l’accettazione del proprio passato, presente e futuro, vuol dire proporre un rapporto, primitivo di ‹cacciatore› e/o ‹cacciato›.» pensatori, propone al viaggiatore delle emozioni e sensazioni che, se non sono mediate da attenzioni significative nei rapporti con se stesso e il territorio, fanno diventare il viaggio un avvenimento e nulla più. Un atto iniziale, se non è accompagnato dal processo storico primordiale, si concretizza unicamente nelle estreme manifestazioni della sopravvivenza, cioè sopprimere l’altro per affermare se stesso. Nel bisogno di manifestare la demarcazione territoriale della proprietà, l’altro può diventare il cacciato o il cacciatore. Pure nell’accattivante lettura del viaggio «mediatico» anche se intimo e proprio, consumato fra le emozioni provocate ma non consumate, ci si ricongiunge nei valori «intrinseci» a quella primitiva migrazione sofferta e non consumata. Riflessioni che possono essere accompagnate da esperienze di vita unicamente come visione della diversità, e non come atto d’accusa del diverso. Una visione del viaggio che oggi può essere molto articolata viste le facilitazioni che la nostra società offre. Una sequenza di spostamenti dove in pochissimo tempo, viviamo l’esperienza di un bagno tropicale e poco dopo solchiamo un deserto infuocato per poi rituffarci nel mare glaciale polare, questo grazie alle nostre facoltà e capacità cognitive e alle nostre competenze. Tutto questo avviene sulla base del valore legato al potere e della sopraffazione della natura e della civiltà che ha fatto la storia e l’appartenenza di quel territorio. Usurpiamo la storia universale del luogo nel nome della conoscenza e della conoscenza culturale. Tutto questo l’assoggettiamo al bene universale e alla capacità di far crescere la quantità del sapere e dell’universalità del benessere. Il rispetto dell’ «etnia» e della «razza» non dovrebbe essere un processo per la ricerca d’una parola per non offendere il diverso, ma «rimanere» la regione unica e non esportabile dell’appartenenza alla storia e alla civiltà che ha segnato il passo dei tempi. Con questa definizione di «viaggio» potremo affermare «d’essere cittadini d’un mondo» ma non del mondo. n Conclusione Ecco che davanti a questa lettura della diversità del «viaggiare» come processo storico evolutivo anche il concetto di «diritto della vacanza nella casa degli altri» dovrebbe ricuperare «il valore antropologico di millenni di storia». Education Permanente 2008-2 Reisen bildet Voyages et formation 37 38 dossier dossier Berufliche Wanderjahre – Tragen Arbeitsaufenthalte im Ausland zur Professionalisierung bei? Heinz Bachmann Dr. phil., Leiter Zertifikatslehrgang Hochschuldidaktik Leiter Weiterbildung E-Learning für Dozierende ZFH, Pädagogische Hochschule Zürich Zentrum für Weiterbildung & Nachdiplomstudien Birchstrasse 95, 8090 Zürich In aller Kürze weist der Autor auf mögliche Chancen eines beruflichen Auslandaufenthaltes hin. Er ist überzeugt vom Potential eines solchen Unternehmens. Allerdings, sagt er, bedürfe es dazu einer bewussten Auseinandersetzug mit den Risiken und Chancen – per se sei der Auslandaufenthalt allein noch keine Garantie für einen Erfolg. Ob Arbeitsaufenthalte im Ausland zur Professionalisierung beitragen? Ein spontanes «Ja» ist die Antwort des Autors, basierend auf eigenen mehrjährigen Arbeitsaufenthalten als •Volontär in einem Waisenhaus in Lima, Peru •Praktikant während des Psychologiestudiums in einer psychiatrischen Kinderklinik in Berlin •Mathematiklehrer an einer ghanaischen Mit telschule in Afrika •Bildungsexperte in der Entwicklungszusam menarbeit in Nepal Dieses ungeteilte «Ja» erfährt allerdings beim näheren Nachdenken Einschränkungen: Zentrale Voraussetzung für das Profitieren von Auslandaufenthalten ist eine gewisse Eigenständigkeit und damit einhergehend eine Offenheit und Neugier für das Andere, das Fremde. Weltoffenheit manifestiert sich nicht automatisch in der Tatsache, dass man im Ausland arbeitet (Bachmann, 2002). Zu vielen Leuten ist der Autor begegnet, die im Ausland lebten, aber in ihrem Denken auf der Stufe des negativen Vergleichens stecken geblieben sind: •in der Schweiz haben wir das viel besser gelöst •mir ist es unverständlich, dass man es nicht so macht wie in der Schweiz •in der Schweiz ist es üblich, dass… Eine solche Haltung zementiert vorhandenes Verhalten und Vorurteile und lässt kein Lernen zu. Neben der Offenheit und Interesse für das Andere gibt es natürlich die verschiedensten individuellen Gründe – persönliche Begegnungen und Arbeitserfahrungen – die einen Auslandaufenthalt zu einer beruflichen Bereicherung machen oder aber zu einem negativen Erlebnis ohne wirklichen Wert für die berufliche Weiterentwicklung sind. Education Permanente 2008-2 Reisen bildet Voyages et formation Zuwachs an Fach- und Sozialkompetenz In der modernen Weiterbildung finden die unterschiedlichsten Kompetenzmodelle Anwendung. Ihnen gemeinsam aber ist der Kompetenzbegriff, der das Wissen, die Fertigkeit und den Willen beinhaltet, kontextbezogen Probleme lösen zu können (Weinert, 2001). Oft wird dabei zwischen Fachkompetenz und Sozialkompetenz unterschieden. Im Bereich der Fachkompetenz tragen Auslanderfahrungen dazu bei, dass man nicht selten mit neuen Verfahrensweisen, anderen Werkzeugen, Planungsansätzen und Führungsphilosophien konfrontiert wird. Es kann auch geschehen, dass ein vergleichbares Problem im Ausland, bedingt durch den unterschiedlichen Kontext, ganz anders gelöst wird. Oft zeigt sich auch, dass für ein und dasselbe Problem unterschiedliche Lösungen möglich sind. Mit Blick auf den Kompetenzbegriff kann man zusammenfassend sagen, dass vor allem eine erhöhte Flexibilität in Bezug auf Problemlösungen ermöglicht wird. Das thinking out of the box wird gefordert und gefördert. Der Blick wird geschärft für systembedingte Unzulänglichkeiten im eigenen Land, die man, wenn man nie im Ausland gearbeitet hat, mangels anderer Referenzen nicht selten als «naturgegeben» hinnimmt und erst durch die Erfahrung in der Fremde als hausgemacht und darum auch veränderbar erkennt. Im täglichen Umgang mit ArbeitskollegInnen muss man neue, meist ungeschriebenen Spielregeln des Zusammenlebens lesen und verstehen lernen. Sonst kann es geschehen, dass man trotz hoher Fachkompetenz scheitert. Die Fähigkeit, trotz unterschiedlicher Weltanschauungen zusammenarbeiten zu können, gewinnt zunehmend dossier dossier «Zentrale Voraussetzung für das Profitieren von Auslandaufenthalten ist eine gewisse Eigenständigkeit und damit einhergehend eine Offenheit und Neugier für das Andere, das Fremde.» an Bedeutung in multikulturellen heterogenen Gesellschaften, wie die Schweiz eine ist. Im Ausland wird man sensibilisiert für Wertefragen auch in Bezug zu seiner eigenen Herkunftskultur. Es geht dabei nicht um eine unkritische Übernahme von neuen Werten, sondern auch darum, dass man realisiert, welche Bedeutung die Werte der eigenen Gesellschaft für einen selbst haben. Ich denke, ich wurde im Ausland zum Schweizer. Im Kontrast zum Fremden wurden mir die Wichtigkeit schweizerischer Werte wie Zuverlässigkeit, Berechenbarkeit und Ordnung bewusst. n Literatur: Bachmann, H. (2002). Psychological Aspects of Development Co-operation. Aachen: Shaker. Weinert, F.E. (2001). Concept of competence: a conceptual clarification. In: D.S. Rychen, & L.H. Salganik (Eds.), Defining and selecting competencies, 45-64. Seattle: Hogrefe & Huber Publishers. Anzeige Anders Reisen mit mission 21: Begegnungsreisen zu Partnern mission 21 organisiert Begegnungsreisen zu Partnerkirchen und -organisationen. Sie vermitteln einen intensiven Einblick in die historisch gewachsenen Partnerschaftsbeziehungen des Missionswerks und eignen sich für Personen, die der Arbeit des Missionswerkes nahe stehen, aber auch für kritisch Eingestellte, die sich selbst vor Ort ein Bild machen wollen. In der Begegnung mit den Partnerkirchen kann der interkulturelle Austausch zwischen Christinnen und Christen stattfinden, während beim Zusammentreffen mit Angehörigen anderer Religionen Fragen des interreligiösen Dialogs erörtert werden können. Das Programm berücksichtigt jeweils die geografische Vielfalt eines Landes, die Vielschichtigkeit des sozialen Umfeldes sowie den Gegensatz zwischen Stadt und Land. Der Reisekomfort ist einfach, es werden lokal übliche Transportmittel benutzt. 6.-25. November 2008 - Begegnungsreise nach Peru und Bolivien Reisen in Planung: 2009 Tansania Schweiz - Korea 2010 Indonesien Chile 2011 Japan Lima - Cuzco - Machu Picchu - Titicacasee - Isla del Sol - La Paz - Mocomoco Die Reise bietet Ihnen einen vielschichtigen Zugang zum reichen kulturellen Erbe und zur heutigen Realität Perus und Boliviens. Neben der Begegnung mit Kirchen und Partnerorganisationen von mission 21 kommt auch der touristische Teil mit dem eindrücklichen Erlebnis Machu Picchu, dem Verweilen am Titicacasee, mit der hochandinen Landschaft und ihren imposanten Bergmassiven nicht zu kurz. Thematisch möchten wir immer wieder ein Schlaglicht auf die Geschichte und die gegenwärtigen Kämpfe der indigenen Völker der Aymara und Quetschua und auf das Spannungsfeld zwischen Religion und Entwicklung werfen. Detailprogramme sind ab sofort erhältlich! Kontakt: Christa Debély-Leisinger, mission 21 evangelisches missionswerk basel Tel. +41 (0)61 260 22 67 oder Mail: [email protected] Education Permanente 2008-2 Reisen bildet Voyages et formation 39 40 dossier dossier Reisekunde aus Zeitschriften Reisezeitschriften und Weiterbildung Valeria Heintges Magister der Germanistik, Geschichte und Philosophie, ist stellvertretende Leiterin des Ressorts Kultur, Gesellschaft & Reportage der Sächsischen Zeitung in Dresden. Sie reiste nicht nur beruflich, sondern auch privat schon auf alle fünf Kontinente, vorzugsweise zu Fuss oder per Rad. Der Bildungswert von Zeitschriften ist unterschiedlich, je nach dem Thema, das sie abdecken. Zur Vor- oder Nachbereitung, für Hintergrundinformationen zum Zielgebiet, für Anregungen bei der Reiseplanung sind solche Magazine hervorragend geeignet. Sie bieten Einblicke, die der normale Reisende nicht bekommen kann, weil Journalisten Zugang zu Menschen und Orten erhalten, die den Touristen verwehrt sind. Aber die Reporter können nur ihre Erlebnisse schildern. Ihre Erfahrungen müssen die Reisenden schon selbst machen. «Viele Fächer werden an unseren Schulen gelehrt», sagte der amerikanische Schriftsteller John Steinbeck, «aber eines fehlt: Reisekunde. Denn das intelligente Reisen, das Verständnis für fremde Länder und Völker, will gelernt sein.» Der reisekundlich ungebildete Schüler sucht also Ersatz und findet ihn auch in klassischen Reisezeitschriften. Unzählige Titel buhlen in den Auslagen mit spektakulären Titelfotos und ausgefallenen Themen um ihre Leser. Viele davon richten sich an Spezialinteressen: Der Bergsteiger bekommt den steilsten Gipfel, der Radfahrer die wildeste Tour und der Segler den feinsten Törn serviert. Schliesslich sollen sie alle reisen, um ihrem Hobby zu frönen. Allgemeine Titel sind kaum rarer gesät – und der Markt fächert sich immer weiter auf, wie man an Geo beobachten kann: Zum monatlich erscheinenden Original-Geo mit grün gestaltetem Titel kommt alle zwei Monate das blaue Geo Special, das sich meist einer Region oder einem Land widmet und mit dem Untertitel wirbt: «Die Welt entdecken.» Dazu gibt es monatlich das gelbe Geo Saison, ein explizites Reisemagazin, das verschiedene Regionen mit hohem Serviceanteil präsentiert. Ihm wird drei Mal im Jahr ein Geo Saison Special zur Seite gestellt, das letzte zum Beispiel mit dem Thema «Reisen mit Kindern». Reisen auf dem heimischen Sofa Wie das Original-Geo versammelt auch National Geographic Reportagen zu ganz verschiedenen Themen, die mal mehr, mal weniger Reisecharakter haben. National Geographic kommt ursprünglich aus Amerika, seine deutsche Version bietet im Hauptteil übersetzte Texte der Original- Education Permanente 2008-2 Reisen bildet Voyages et formation ausgabe. Und wie Geo ist auch National Geographic ein Reportagemagazin, beide bieten immer wieder fotografisch und sprachlich Glanzstücke des Genres. Der explizite Anspruch des Reporters, das Erlebte so aufzuschreiben, als wäre der Leser dabei gewesen, ist die beste Grundlage für wunderschöne Reisen im Kopf. Die Lektüre auf dem heimischen Sofa ist sicherlich die billigste, unkomplizierteste, sicherste und ökologischste Reisemöglichkeit – zudem braucht man dafür weder Urlaubstage noch Überstunden zu nehmen. Journalisten sind nahe dran Das Trio der wichtigsten Zeitschriften komplettiert monatlich Merian, Untertitel: «Die Lust am Reisen.» Die Spezialhefte Merian Extra gehen mittlerweile bis in die kleinsten deutschen Städte wie ins niedersächsische Oldenburg oder ins baden-württembergische Esslingen. Im Februar widmete sich Merian einem ebenfalls sehr kleinen, aber weitaus bedeutenderem Gebiet: dem Vatikan. Der ist zwar winzig und selbst dem normalen Touristen nur ein – allerdings sehr bedeutendes – Steinchen im Rom-Mosaik, aber das Heft zeigt exemplarisch, wie Zeitschriften gleichzeitig den Blick des Reisenden schärfen und den Fokus aufziehen können. Nach dem Motto: Man sieht nur, was man weiss. Das deutsche Heft zeigt den deutschen Papst auf dem Cover und widmet ihm ein grosses Porträt. Aber auch die Schweizergarde und Schwester Chiara Pfister – die Schweizerin ist seit 20 Jahren Leiterin des Dispensario Pediatrico Santa Marta, der Sozialstation des Vatikans – bekommen ihren Platz. Schon diese Beispiele zeigen den ungeheuren Vorzug dossier dossier «Der explizite Anspruch des Reporters, das Erlebte so aufzuschreiben, als wäre der Leser dabei gewesen, ist die beste Grundlage für wunderschöne Reisen im Kopf.» des Heftes: Die Journalisten kommen ganz nah ran, viel näher als normale Besucher. Für Touristen ist der Papst vom Petersplatz aus kaum im Fenster seines Palastes auszumachen, während Papstberater Georg Gänswein dem Reporter – nach allerlei Formalitäten und langem Marsch durch die Gänge – Rede und Antwort steht (und zwischendurch das Brustkreuz des Papstes aus der Soutane zieht). Anderes Beispiel: Die 18-seitige Betrachtung der Michelangelo-Gemälde in der Sixtinischen Kapelle, inklusive ausklappbarer Gesamtansicht. Was sich dem Touristen vor Ort nur hoch oben in der immer überfüllten Kapelle beinahe als Miniatur präsentiert, kann hier in aller Ruhe und in jedem Detail studiert werden. Daran schliesst sich ein Katalog mit 40 Fragen wie: «Hat der Vatikan Schiffe?» (Nein, nur im Museum) oder «Werden im Vatikan Kinder gezeugt?» (Ja, bis 5 pro Jahr.) Die Mischung von klassischen kunsthistorischen Beiträgen à la Michelangelo, Porträts ganz normaler Menschen und humorvollen Einsichten rückt den Vatikan dem Leser und dem Reisenden näher, als es jede Reise vermöchte. Und sie bereichert das Reiseerlebnis – ob im Kopf oder ganz in echt. Reisegeschichten ersetzen kein Abenteuer Doch die Reisen im Kopf per Zeitschrift stossen an Grenzen, die sich auch mit Pass und Visum nicht überwinden lassen. Ebenfalls im Februar erschien das blaue Geo-Special mit einem Themenheft zu «Die grossen Abenteuerreisen». Nun ist das Erleben von Abenteuern das Eine, die Geschichte darüber zwar spannend, aber etwas ganz Anderes. Niemals kann die Lektüre über ein Abenteuer ein solches ersetzen. Schliesslich ist Reisen nicht nur Bildung im klassischen Wissenssinne, sondern eröffnet auch dem Reisenden ganz neue Horizonte in sich selbst. Es kann Selbstbewusstsein stärken, aber auch Grenzen der Belastbarkeit offenbaren. Das aber geschieht nur eben dem, der selbst reist. Nicht dem, der nur darüber liest. Auch Firmen schicken ihre Manager zum Abenteuer in die Wüste oder ins Ewige Eis, um ihnen etwas über Teamgeist und Mitarbeiterführung beizubringen. Aber eine Powerpoint-Präsentation oder ein Vortrag über die Reise könnten diesen Effekt niemals haben. Höchstens wohl kann die Lektüre den Leser mit der Einsicht erfüllen: «Das geht mir viel zu weit, das ertrüge ich nicht.» Eine Einsicht, die wohl schon viele Abenteurer gerettet hätte, die Unvorsicht und Übermut zum Opfer fielen. n Literatur: Original Geo (grün), Erscheinungsweise 12 x jährlich, Geo Special (blau) 6 x jährlich, Geo Saison (gelb) 12 x jährlich, Geo Saison Extra (gelb) 3 x jährlich, National Geographic 12 x jährlich, Merian 12 x jährlich Besonders erwähnte Ausgaben: Geo Special Februar «Abenteuerreisen», Merian Februar «Vatikan» Anzeige Kunst- und Ausdruckstherapie Intermediale Kurse und Ausbildungen Info-Veranstaltung: Sa, 30.8.08, 14.00h Kulturhaus Helferei, 8001 Zürich Einführungsseminare: 26. – 29.6.08 / 11. – 14.9.08 ISIS Ottikerstrasse 2, 8006 Zürich Telefon 044 382 33 09, www.egis.ch/isis [email protected] Education Permanente 2008-2 Reisen bildet Voyages et formation 41 42 bildungspolitik politique de formation Unterwegs in Sachen Weiterbildung Persönliche Erfahrungen aus der europäischen Zusammenarbeit Dr. André Schläfli Direktor SVEB e-Mail: [email protected] Der Direktor des SVEB, André Schläfli, bereist beruflich seit vielen Jahren zahlreiche europäische Länder. Allerdings hat er nur beschränkt Zeit, sich Sehenswürdigkeiten, Ausstellungen oder touristische Attraktionen anzuschauen, denn das Ziel seiner Reisen sind Sitzungen: Der SVEB beteiligt sich an zahlreichen EU-Projekten zur Weiterbildung. Was ihm diese Reisen für die Weiterbildung, die europäische Zusammenarbeit also, bringen, ist Thema seines Beitrages. Der SVEB engagiert sich schon seit seiner Gründung, also seit gut einem halben Jahrhundert, in internationalen Projekten. Fast genauso lang ist die Zusammenarbeit mit dem europäischen Verband EAEA (European Association for the Education of Adults). Aber eine kontinuierliche und verbindliche Kooperation über längere Perioden hinweg wurde erst durch die EU möglich. Im Rahmen der diversen Bildungsprogramme hat die EU allmählich vielfältige Möglichkeiten zum Austausch und zu transnationaler Entwicklungsarbeit geschaffen. Ich selbst war bereits in den Jahren 1992-1994 aktiv in den Prozess zur Einrichtung eines europäischen Kredits für die Erwachsenenbildung involviert. Die ersten 10 EU-Projekte legten den Grundstein zum heutigen Grundtvig-Programm. Für den SVEB war es aufgrund des bereits bestehenden Engagements in europäischer Zusammenarbeit möglich, sich schon früh in die von der EU geförderten Projekte einzuklinken. Dass wir diese Chance nutzen konnten, verdanken wir aber nicht nur den europäischen Partnern, sondern auch dem Staatssekretariat für Bildung und Forschung, das die Teilnahme von Schweizer Organisationen als sogenannte «Silent Partners»an EU-Projekten finanziert. Im Jahre 2007 war der SVEB in 16 internationalen Projekten involviert. Mir ist es ein wichtiges Anliegen, dass möglichst alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter internationale Erfahrungen sammeln können. Dasselbe gilt für die Sprachregionen: Alle drei SVEB-Sekretariate können sich über internationale Projektarbeit kofinanzieren und dies in ihre Strategien integrieren. Welches war das erste Projekt? Eines der ersten Projekte, an dem ich selbst aktiv war, war eine Datenbank mit dem Namen Alice, eine Abkürzung für «adult learning information center». Education Permanente 2008-2 Reisen bildet Voyages et formation Da wir ein dreisprachiges Land sind, habe ich damals dafür plädiert, in Anlehnung an dieses erste Projekt unsere Homepage Alice zu taufen. Der Name www.erwachsenenbildung.ch war bereits besetzt und hätte ausserdem nur für die Deutschschweiz gepasst. «Alice» hingegen war kurz und prägnant und zudem noch dreisprachig. Die europäische Datenbank alice existiert übrigens international immer noch und ist eine Ansammlung von unterschiedlichsten Organisationen in Europa. In der Schweiz hat sich dieser Name für die Weiterbildungsdrehscheibe www.alice.ch eingebürgert, die zugleich die SVEB-Homepage ist. Hier hat ein EU-Projekt also eine konkrete und nachhaltige Spur in der Schweiz hinterlassen. Lernerfolg aus Reisen und internationaler Projektarbeit Über die Jahre sind unterschiedlichste persönliche Kontakte entstanden. Ich habe Regionen kennen gelernt, die ich aus eigenem Antrieb nie besucht hätte. Und ich habe gemeinsam mit KollegInnen aus der EU zahlreiche Stunden damit verbracht, an einer gemeinsamen Strategie für die Entwicklung des Weiterbildungsbereichs zu arbeiten. Besonders spannend waren dabei die unterschiedlichen Vorstellungen von Projektarbeit. Wenn man von allgemeinen Unterschieden spricht, besteht immer die Gefahr, Stereotype zu reproduzieren. Tatsächlich ist es aber so, dass es unterschiedliche Verhaltensweisen gibt und dass diese in jedem Projekt von Neuem zu Diskussionen Anlass geben. Dazu ein paar einfache Beispiele: Wann beginnen wir am Morgen mit der Arbeit? Die nordeuropäische Antwortet lautet «zwischen 8 und 9 Uhr», die südeuropäische «frühestens ab 9 Uhr». Dasselbe, wenn es bildungspolitik politique de formation um die Zeit fürs Mittag- oder Abendessen geht. So gab es in Finnland zum Teil schon um fünf Uhr Abendessen, in Spanien um 21.30. Speziell die Nordländer brauchten dann in Spanien eine Zwischenverpflegung um 18.00. Sprachkenntnisse sind auf internationaler Ebene enorm wichtig. Wer kein Englisch spricht, kann kaum an diesen Projekten teilnehmen. Am Anfang gab es in etwa noch 50% Projekte, in denen Französisch die Hauptsprache war. Durch die Osterweiterung wurde Englisch definitiv zur dominanten Sprache. Allerdings werden zahlreiche Arten von Englisch gesprochen, so etwa Spanischenglisch oder Deutschenglisch mit unterschiedlichsten Akzenten, was die Zusammenarbeit immer wieder erschwert. Die Engländer können dann jeweils ihre Argumente locker durchbringen, da den anderen die Gewandtheit in der Fremdsprache fehlt. Als Schweizer haben wir in der interkulturellen Arbeit immer wieder grosse Vorteile. Durch die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Sprachregionen können wir manche Reflexionen zum gegenseitigen Verständnis einbringen. Poblematisches Projektmanagement Aus meiner Sicht entspricht das Projektmanagement noch lange nicht immer den Anforderungen, die in der Weiterbildung Standard sind: Schlecht vorbereitete Koordinatoren, endlose Diskussionen über Projektziele und harte Auseinandersetzungen über die Verteilung der EUGelder (an letzteren waren wir als Silent Partner mit eigenem Budget bis anhin nicht betroffen) hemmten die Projektarbeit. Eine wichtige Rolle spielen auch die kulturellen Vorstellungen über die Organisation von Meetings und über die Rollenverteilung. Während beispielsweise Ostpartner gelegentlich Professoren einluden, die uns eine langweilige Vorlesung bescherten, wurde in spanischen oder italienischen Projekten ausgiebig über basisdemokratische Regeln und Vorgehensweisen diskutiert. Viele Projekte starteten auch auf einem tieferen Niveau, als es der Wissensstand verlangt hätte. Hier spielten natürlich Unterschiede im Entwicklungsstand der beteiligten Länder eine zentrale Rolle. Im Bereich Gleichwertigkeitsbeurteilungen (validation des acquis) zum Beispiel bestanden in England und Frankreich bereits langjährige Erfahrungen, während andere, darunter die deutschsprachigen Länder, dabei waren, ihre ersten Pilotprojekte durchzuführen. Zu den Zielen gehört immer auch der Wissensaustausch, und dieses Ziel wurde vielfach erreicht. Mir fehlte in den Projekten aber häufig die Nachhaltigkeit. Deshalb waren für mich Projekte, die umfassende Evalutionen beinhalteten, am spannendsten und lehrreichsten. In einem Projekt dieser Art konnte ich gegen 100 EU-Projekte evaluieren und zuhanden der EU-Kommission auswerten. Dabei konnten eigene Erfahrungen mit einbezogen werden. Welche Strategie verfolgte der SVEB? Um die eingesetzten Gelder möglichst optimal in der Schweiz umzusetzen, haben wir uns an Projekten beteiligt, die uns einen unmittelbaren Mehrwert brachten. Im SVEB-Strategieplan formulierte Zielsetzungen wie «Weiterbildung für alle» lassen sich mit Projekten verbinden, in denen ausländische Erfahrungen direkt einfliessen können. Im Bereich Professionalisierung der Weiterbildung laufen zurzeit Projekte zur interkulturellen Verständigung von internationalen Projektmanagern (vgl. Kasten) sowie Projekte für Bildungsmittlerinnen und zur Trainerausbildung. Die in der Schweiz durchgeführten Lernfestivals haben sehr stark von den internationalen Projekten profitiert. Umgekehrt konnten wir auch unsere Erfahrungen erfolgreich an andere Länder weitergeben. Blick in die Zukunft Die Weiterbildung in der Schweiz wird zukünftig noch stärker von internationalen Projektarbeiten und Gruppen beeinflusst werden. Die EU sowie die OECD verbessern ihre Strategien zur Optimierung dieser Kooperationen. In der EU gibt es inzwischen verschiedene Ansätze dafür. So sind einige Projekte beispielsweise eher forschungsorientiert, während andere sich ausschliesslich dem Erfahrungsaustausch widmen. Wir als Schweizer Organisationen werden uns in Zukunft mehr behaupten müssen als bisher. Sobald die bilateralen Verträge II im Bildungsbereich unterzeichnet sind, werden wir nicht mehr als Silent Partner dabei sein, sondern unsere Projektanträge in internationaler Konkurrenz in Brüssel einreichen. Ich freue mich darauf, als Koordinator erstmals ein von uns eingegebenes Projekt leiten zu können. Diese Perspektive wird mir neue Einsichten und neue internationale Lernmöglichkeiten eröffnen. n INTERtool – Intercultural competencies for European project managers and teams Thema: Professionalisierung der ProjektleiterInnen in EU-Projekten und Entwicklung von Tools (Hilfen), die das Verhalten zwischen den TeilnehmerInnen identifiziert und das gegenseitige Verständnis verbessert. INTERtool will EU-ProjektmanagerInnen aufzeigen, wie es möglich sein wird, Projekte trotz unterschiedlicher Herkunft und verschiedener Institutionen, kulturellem Background, unterschiedlichen Sprachen erfolgreich durchzuführen. Es geht darum, die Chancen, die diese «Cultural Diversity» bietet, bestmöglich zu nutzen. Resultate: •Die Buchpublikation «Guidance Publication», v.a. ergänzend zum existierenden Survival-Kit der EU-Kommission •Ein Konzept für Grundtvig-3-Kurse: «Cultural Diversity für Projekt managerInnen» •Schliesslich das «Virtual Intercultural Team Tool - VITT» als com puterbasierte Unterstützung von ProjektmanagerInnen Projektleitung SVEB: Ruth Jermann Projektpartner: Deutschland (Projektkoordination), Österreich, Rumänien, Italien, England, Finnland Laufdauer: 2006-2009 Education Permanente 2008-2 Reisen bildet Voyages et formation 43 44 im gespräch mit... entretien avec... Bildung geht immer über Menschen Lukas Zellweger im Interview mit Theres Roth-Hunkeler Lukas Zellweger Geschäftsleiter rhz reisen, Reisehochschule Zürich Seit 20 Jahren leitet der ausgebildete Pädagoge Lukas Zellweger (LZ) das Reisebüro rhz reisen, den «Schweizer Spezialisten für Kultur- und Studienreisen», wie es im Untertitel heisst. Sein Reisehandwerk erlernte er bei SSR-Reisen (Schweizerischer Studentenreisedienst). Standort von rhz ist Baden. Dort hat ihn Theres Roth-Hunkeler für ein Gespräch getroffen. Wer die neuen rhz-Kataloge 2008 mit dem Titel «Begegnungen, Kunst, Geschichte und Reisen» durchblättert, merkt schnell, dass hier weder Städtereisen noch Badeferien angeboten werden, sondern Studienreisen in alle Welt. Jeder einzelne Vorschlag ist sorgfältig programmiert und beschrieben, und immer dazugestellt ist ein kurzes Porträt des Reise- und Studienleiters in Bild und Text, der die Reisegruppe führen wird. Herr Zellweger, «Reisen bildet» heisst unser Heftthema. Unter welchen Aspekten trifft das zu? Jede Reise bildet, wenn Menschen Ruhe, Musse und Bereitschaft mitbringen, sich auf Neues und Ungewohntes einzulassen. Bildung geht immer über Menschen, auch wenn Kunstdenkmäler im Vordergrund stehen, denn auch sie sind von Menschen geschaffen worden. Unsere Reiseleiter können dies vermitteln. Je ferner die Gegend ist, die jemand bereist, desto grösser sind oft die Unterschiede in der Alltagskultur, der Religion, der Lebensgewohnheiten und der Formen des Zusammenlebens. Mit dem Unvertrauten umgehen, sich an unbekannte Hintergründe annähern, kann eine Form von Bildung sein. Was ist das Besondere an rhz? Bei rhz ist ein Studien-Reiseleiter da, der einerseits über fundierte Kenntnisse der Region verfügt, die er mit der Gruppe bereist. Andererseits hat er persönliche Kontakte im Reiseland. Führt eine Reise in ein aussereuropäisches Land, begleitet neben dem deutschsprachigen StudienReiseleiter ein lokaler Reiseleiter die Gruppe zusätzlich. Seit 15 Jahren besteht mit der Volkshochschule Zürich und seit einigen Jahren auch mit den Volkshochschulen Basel und Luzern eine enge Zusammenarbeit. Welches Publikum reist mit rhz? Das sind in erster Linie Menschen mit starkem Interesse an Kultur, Geschichte und Kunst, aber Education Permanente 2008-2 Reisen bildet Voyages et formation auch an Politik, Geologie und Natur. Menschen, die das Reisen geniessen, aber auch gerne die Zusammenhänge und Hintergründe verstehen möchten. In der Regel sind es Personen im Alter ab etwa 50 bis über 80 Jahren, die nach der strengen Zeit der «Kinder- und Karrierejahre» einen Hunger nach Bildung verspüren und auf Reisen einen Wissenszuwachs suchen. Übrigens: Je älter die Reiseteilnehmenden sind, desto belastbarer sind sie oft unterwegs. Ältere Menschen haben meist weniger Alltagsstress und wissen sehr genau, was sie sich zumuten können. Sind Gruppenreisen nicht passé und Individualreisen eher gefragt? Zahlreiche Reiseziele im arabischen und fernöstlichen Raum sind individuell nur mit grossem Aufwand zu bereisen. Eine Studienreise in einer kleinen Gruppe erspart viel Zeit und unnötige Umstände. Die Reiseleitung vermittelt Wissen und direkte Begegnungen; sie öffnet Türen, die dem Einzelreisenden verschlossen bleiben. Im europäischen Raum geht es oft um das Verständnis für Kunst und Architektur, bei der ein guter Reiseleiter uns die Augen öffnen kann für die Schönheit und Genialität eines Meisterwerkes. Was sagen Sie, wenn jemand lieber Badeferien macht als sich z.B. mit der Kultur in Usbekistan beschäftigt? Dann soll er oder sie das ruhig tun. Wir betrachten unsere Reisen im Vergleich zu anderen An- im gespräch mit... entretien avec... geboten nicht als wertvoller, weil sie etwas mit Bildung zu tun haben. Klar, Bildung ist eine Bereicherung, denn sie ist für erwachsene Menschen ja nicht mehr eine Pflicht, sondern ein Konsumgut im besten Sinn des Wortes. Wer sich auf seinen Reisen bildet, ist deshalb nicht ein besserer Mensch als jemand, der sich am Badestrand in erster Linie erholen will, aber er erlebt sehr genussvolle Ferien. zur Sesshaftigkeit gezwungen, spürt aber immer noch den Wanderdrang des Nomaden. Noch im Mittelalter war etwa ein Viertel der Bevölkerung permanent auf einer Pilgerreise und konnte dafür viel Zeit einsetzen. Auch viele von uns würden viel lieber immer wieder mal den heimischen Herd verlassen, um für einige Jahre die Welt zu erkunden. Doch die Zeitknappheit zwingt uns zur modernen Kurzreise. Wie sieht die Zusammenarbeit mit den Volkshochschulen konkret aus? Die Volkshochschule Zürich bietet schon seit langer Zeit Studienreisen mit vorbereitenden Kursen an, und dort nahm die Zusammenarbeit auch den Anfang. Die Dozierenden bieten an der Volkshochschule Vorlesungen kombiniert mit Reisen an, die von rhz organisiert werden. rhz umgekehrt vermittelt der Volkshochschule Dozierende mit akademischem Hintergrund, die als Reiseexperten eine Region, ihre Sprache und Kultur besonders gut kennen. Die Vorlesungen stehen auch den Nichtreisenden offen; nur etwa ein Fünftel der Vorlesungsbesucher bucht nachher die Studienreise, vier Fünftel reisen im Kopf! Welchen Reisetraum haben Sie noch offen? Ich habe mir vor einigen Wochen einen lang gehegten Traum erfüllt: die Urwaldruinen von Angkor Wat in Kambodscha, die zu Recht als Weltwunder bezeichnet werden. n Ist das Reisen eine Flucht vor dem Alltag? Das ist eine alte Frage. Man kann sie auch umdrehen und sagen: Unser Alltag verhindert das Reisen. Der Mensch ist aus ökonomischen Gründen Die Reisehochschule Zürich (RHZ) wurde 1955 als Verein gegründet als Beitrag zur notwendigen Öffnung der Schweiz nach aussen. Ihre statuarische Zielsetzung lautet: «Förderung der Kenntnisse über die Wesensart, Kultur sowie die gesellschaftliche, wirtschaftliche und politische Struktur fremder Länder und Völker.» Der Verein RHZ befasst sich nicht selbst damit, sondern beauftragte drei eigenständige Firmen (RHZ-Reisen AG, RHZ-Sprachen AG, RHZ-Aussenhandel), die ideellen Ziele des Vereins umzusetzen. Anzeige Interessieren Sie sich für… 2008 … die Rätsel unbekannter Kulturen und erfreuen Sie sich an Kunst? Sind Sie neugierig auf archäologische Entdeckungen und schätzen Sie eine kompetente Führung? Dann empfehlen wir Ihnen unseren neuen Katalog 2008. Begegnungen Kunst Geschichte und Reisen Bäderstrasse 21 · 5400 Baden Tel. 056 221 68 00 · Fax 056 221 68 62 [email protected] · www.rhzreisen.ch Der Schweizer Spezialist für Kultur- und Studienreisen Education Permanente 2008-2 Reisen bildet Voyages et formation 45 46 forschung recherche Gastsemester im Ausland – Dolores Messer Dolores Messer ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Forschungsstelle für Bildungsökonomie (FfB) der Universität Bern. Stefan C. Wolter Prof. Stefan C. Wolter ist Direktor der Schweizerischen Koordinationsstelle für Bildungsforschung in Aarau und Leiter der FfB. eine lohnende Sache? Selten gibt es für eine bildungspolitische Massnahme soviel einhellige Zustimmung wie zur Förderung von Auslandsemestern. Natürlich stand bei dem bekannten Erasmus-Programm auch die Förderung des europäischen Gedankens im Vordergrund, aber auch hochschulpolitisch werden diese Programme unterstützt und gefördert. Universitäten haben Mobilitätsabteilungen eingerichtet und werben aktiv um die mobilen Studierenden. Aber was bringt ein solches Auslandsemester den Studierenden und der Gesellschaft? Studentische Mobilität, das heisst das Studieren an anderen Universitäten als an jener, an der man sich ursprünglich eingeschrieben hatte, war lange Zeit eine wichtige Komponente akademischer Lehrund Wanderjahre. In den letzten Jahrzehnten des zwanzigsten Jahrhunderts allerdings nahm die Zahl jener Studierenden, die sich während des ganzen Studiums nur an ihrer Heimuniversität bewegten, wieder zu. Gründe dafür waren die soziale Öffnung des Studiums, grosse Studierendenzahlen, lange Studienzeiten und eine kontinuierliche Verschulung des akademischen Studiums. Ebenfalls in diese Richtung wirkte der Umstand, dass sich viele Universitäten schwer taten, Semester an anderen Universitäten an die Studienleistung anzurechnen. Die dadurch verursachte Verlängerung der Studiendauer schreckte die an Mobilität interessierten Studierenden ab. Studentische Mobilität – das Liebkind der Politik Um diesen Trend zu brechen, versuchten viele Länder, insbesondere in Europa, die Mobilität der Studierenden durch spezifische Programme zu unterstützen. Das bekannteste, an dem die Schweiz seit 1992 teilnimmt, ist wohl das Erasmus-Programm der EU. Im Einklang mit seinen Zielen stieg in der Folge nicht nur die Zahl der mobilen Studierenden. Auch die Bestrebungen der schweizerischen Universitäten, diese Mobilität durch eine erleichterte Anrechnung auswärtiger Studienleistungen zu unterstützen, wurden intensiver. Davon profitierten in erster Linie jene Studierenden, die ihre Gastsemester an einer ausländischen Universität absolvierten. Die Quote der Anerkennungen von Auslandsemestern stieg Education Permanente 2008-2 Reisen bildet Voyages et formation von rund 50 Prozent (1991) auf rund 75 Prozent im Jahr 2001 und erreichte somit einen Wert, der ähnlich auch bei inländischen Gastsemestern beobachtet wird. Die Zahl jener Studierenden, die während ihres Studiums mindestens ein Semester an einer anderen Universität studierten, verdoppelte sich praktisch zwischen 1991 und 2001 von unter 15 Prozent auf über 25 Prozent (BBW, 2002). Die finanziellen Anreize für solche Gastsemester wirken, dies zeigte auch eine kürzlich in den Niederlanden durchgeführte Studie (siehe Oosterbeek & Webbink, 2006). Was erhoffen sich die Studierenden? Angesichts der stark steigenden Attraktivität von Fremdsemestern an einer in- oder ausländischen Universität stellt sich die Frage, in welcher Form die Studierenden von dieser Mobilität profitieren. Befragungen ergaben in der Vergangenheit, dass gerade bei schweizerischen Studierenden die Erweiterung der Fremdsprachenkenntnisse im Zentrum stand: 79,8 Prozent der befragten Schweizer Studierenden nannten dies als Motiv für einen Aufenthalt an einer anderen Hochschule. Die Verbesserung der Fachkenntnisse (69,8 Prozent) kam an zweiter Stelle. Studien, in denen Erasmus-Studierende ihre Lernfortschritte selbst beurteilten, zeigen, dass diese mehrheitlich davon überzeugt waren, dass der Wissenserwerb an der Gastuniversität grösser als an der Heimuniversität war. Diese Untersuchungen decken sich zum grössten Teil mit den regelmässig im Ausland erhobenen Daten (siehe bspw. Jahr et al. 2002). Studierende erwarten und erhoffen sich also durchaus handfeste Vorteile von Gastsemestern im Ausland. forschung recherche «Die positiven Folgen der Gastsemester sind keine Folge des Auslandsaufenthaltes, sondern vielmehr der Tatsache, dass sich die besseren Studierenden für Gastsemester entscheiden.» Wo bleiben die Erträge? Wenn man sich die Beliebtheit der studentischen Mobilität nicht nur bei den Studierenden selbst, sondern ganz generell auch im bildungspolitischen Diskurs vor Augen führt, dann ist auf den ersten Blick erstaunlich, wie wenig wir über die Effekte der Mobilität auf die weitere berufliche und akademische Karriere der mobilen Studierenden wissen. Betrachtet man objektive Tatbestände, wie den Einstiegslohn nach dem Studium oder beispielsweise die Wahrscheinlichkeit, die akademische Laufbahn mit einer Dissertation fortzuführen, dann kann man signifikante Effekte erkennen (detaillierte Angaben zur Untersuchung in Messer & Wolter, 2007). So erzielen die mobilen Studierenden rund 2 bis 3 Prozent höhere Einstiegslöhne1 als ihre Kommilitonen und weisen eine leicht höhere Wahrscheinlichkeit auf, eine Dissertation zu beginnen. Soweit entsprechen die Resultate den Erwartungen der Hochschulen und der Bildungspolitik. Allerdings zeigt eine genauere Analyse der Ergebnisse, dass diese positiven Effekte nicht kausal auf die Mobilität zurückzuführen sind. Mit anderen Worten, die mobilen Studierenden hätten diese Vorteile auch ohne Gastsemester erzielt. Die positiven Folgen der Gastsemester sind keine Folge des Auslandsaufenthaltes, sondern vielmehr der Tatsache, dass sich die besseren Studierenden für Gastsemester entscheiden. Dass die mobilen Studierenden nicht dem Durchschnitt entsprechen, das hatten die Erasmus-Analysen in Europa seit längerem gezeigt. Auch in der Schweiz zeigen die Ergebnisse der schweizerischen Absolventenbefragung, dass die mobilen Studierenden häufiger aus sozioökonomisch privilegierteren Schichten stammen. Dieser Befund erstaunt nicht weiter, wenn man bedenkt, dass beispielsweise die Erasmus-Stipendien praktisch unabhängig von der Destination nur knapp 20 Prozent der Auslagen der Studierenden decken. Viele offene Fragen Es ist unbestritten, dass studentische Mobilität weit mehr und andere Vorteile für die Studierenden selbst und die Gesellschaft bringen kann, als hier untersucht und beschrieben wurde. Angesichts der hohen privaten und volkswirtschaftlichen Kosten würde es sich lohnen, diese Vorteile bewusster zu erfassen. Bei den Studierenden selbst wird eine subjektive Abwägung von Kosten und Nutzen wohl immer vor dem Entscheid gemacht. Ein Problem würde nur dann bestehen, wenn sie sich dank ihrer Mobilität Vorteile erhoffen, die sich später nicht realisieren lassen. Retro- spektive Befragungen über die Zufriedenheit mit den Gastsemestern alleine erlauben allerdings dazu keine abschliessende Beurteilung. Offene Fragen stellen sich auch für die Bildungspolitik. Im schlechtesten aller Fälle handelt es sich nämlich bei den öffentlichen Beiträgen für die studentische Mobilität um Subventionen an den Konsum einer sehr spezifischen Schicht der Studierenden. Deshalb wird auch die Bildungspolitik trotz allgemeiner Beliebtheit von Mobilität nicht umhinkommen, ihre Förderinstrumente und deren Zielerreichungsgrad zu überdenken. Dazu gehört beispielsweise die Frage, in welchem Abschnitt des Studiums ein Gastsemester den grössten Nutzen verspricht. Noch immer absolvieren (zu) viele Studierende ihr Gastsemester praktisch am Schluss ihres Studiums. Zu einem Zeitpunkt also, an dem der Druck, Zusätzliches zu lernen, nicht mehr hoch ist und das Studium tendenziell nur verlängert wird. Die Bildungspolitik wird also nicht umhin kommen, sich die Frage zu stellen, wie der Nutzen der Mobilität gesteigert werden kann und ebenso, wie die Verteilung der Gelder auf die Studierenden gerechter gestaltet werden könnte. n Weshalb der Einstiegslohn überhaupt als Indikator für mögliche Erträge aus Mobilität gewählt wurde ist sicherlich erklärungsbedürftig, da doch die Studierenden selbst den Lohn praktisch nie als Motiv für ihr Gastsemester angeben. Dafür gibt es drei Gründe: Erstens erwarten die Studierenden selbst aus den Gastsemestern Verbesserungen in ihren Kompetenzen, die sich – falls sie eintreffen – im Lohn niederschlagen müssten. Zweitens zeigen eigene Untersuchungen, dass Studierende bei höheren Kompetenzen dementsprechend auch erwarten, dass sich diese in einem höheren Lohn niederschlagen. Drittens ist zu bedenken, dass sich die Öffentlichkeit ja auch an den Kosten der Mobilität beteiligt und diese Kosten irgendwann mit einem steuerlichen oder gesellschaftlichen Vorteil kompensiert sehen möchte, und da spielen Löhne eine wichtige Rolle. 1 Literatur: BBW (2002). EU-Programm ERASMUS. Studierendenaustausch, Dozierendenaustausch, Hochschulzusammenarbeit. 10 Jahre schweizerische Beteiligung 1992-2002, Schriftenreihe BBW 2002/2, Bern. Jahr, V., Schomburg, H., Teichler, U. (2002). Internationale Mobilität von Absolventinnen und Absolventen europäischer Hochschulen, Werkstattberichte Band 61, Kassel: Wissenschaftliches Zentrum für Berufs- und Hochschulforschung der Universität Kassel. Messer, D., Wolter, S.C. (2007). Are student exchange programs worth it? Higher Education, vol. 54, no. 5, S. 647-663. Oosterbeek, H., Webbink, D. (2006). «Assessing the returns to studying abroad», CPB Discussion Papers 64, CPB Netherlands Bureau for Economic Policy Analysis. Education Permanente 2008-2 Reisen bildet Voyages et formation 47 48 forschung recherche Erasmus, Melissa Härtel Auteur de «Erasmus» ou la construction d’un espace culturel européen – Genève : Institut européen de l’Université de Genève, 2007, mémoire de DEA paru aux Editions Euryopa, 2007. www.unige.ch/ieug/publications/ euryopa.html vivre l’Europe Né il y a vingt ans, Erasmus figure parmi les programmes européens les plus célèbres. Le succès croissant de ce programme d’échanges d’étudiants et de professeurs devrait se maintenir durant les prochaines années: 3 millions d’étudiants sont en effet visés d’ici à 2012. Ces dernières années, ce programme éducatif s’est même transformé en un véritable phénomène populaire. Pendant leur séjour à l’étranger, les étudiants perçoivent souvent l’Europe bien différemment qu’en tant qu’Union européenne. Cette nouvelle identité européenne est très positive pour forger un sentiment d’appartenance à une entité culturelle européenne. Genèse du programme Erasmus La naissance d’Erasmus, en 1987, est la conséquence d’une prise de conscience plutôt tardive du manque de coordination entre les différents programmes éducatifs des pays membres de la Communauté européenne. Des « Programmes Communs d’études » sont mis sur pied dès la fin des années septante, tandis que des efforts sont portés pour promouvoir la reconnaissance des diplômes acquis à l’étranger. L’objectif d’Erasmus, acronyme de EuRopean Action Scheme for the Mobility of University Students, consiste à renforcer la dimension européenne de l’éducation supérieure et à en améliorer la qualité. Pour y parvenir, il est nécessaire d’encourager non seulement la mobilité dans le domaine des études supérieures, mais également de stimuler la coopération transnationale entre universités et la reconnaissance des études et des qualifications dans l’ensemble du territoire européen. La mobilité apporte un lot d’avantages indubitables dans tout parcours universitaire. Les employeurs apprécient notamment la flexibilité, l’ouverture d’esprit et les connaissances linguistiques et culturelles dont savent faire preuve les anciens étudiants Erasmus. Le programme consolide également l’Europe de la connaissance et renforce la compétitivité de l’Union européenne face au reste du monde. Le système européen de l’éducation supérieure se doit d’exercer une certaine attractivité face à la concurrence, principalement d’outre-mer. Education Permanente 2008-2 Reisen bildet Voyages et formation Il s’agit de construire la société cognitive en valorisant la formation au même titre que les questions économiques. L’ambition est bien réelle puisque les objectifs de Lisbonne définis en 2000 visent à faire de l’Europe l’économie de la connaissance la plus compétitive et la plus dynamique du monde. Au-delà de ces motifs économiques, il apparaît que le soutien à la mobilité estudiantine est une dépense bien investie. En effet, elle contribue clairement à renforcer l’appartenance à un espace commun et enrichit de manière importante la citoyenneté européenne. L’ « identité Erasmus » Pendant un semestre, souvent deux, les étudiants en échange évoluent au sein d’un environnement social multiculturel. « Les Erasmus », comme ils se définissent eux-mêmes, forment une vraie communauté au sein du pays hôte. Une nouvelle « identité Erasmus » fait son apparition parallèlement à l’identité nationale, identité qui prend sa source dans une perception de l’Europe en tant qu’entité culturelle plutôt que physique. Les étudiants partagent un sentiment, une représentation de l’Europe qui ne se superpose pas à une frontière étatique. Cette idée d’Europe pose les bases d’une identité européenne très séduisante et tout à fait nouvelle. Les anciens étudiants Erasmus sont souvent liés par des liens affectifs forts, qui persistent année après année. Stéréotypes et préjugés face à d’autres nationalités se sont écroulés, ou renforcés, suite à l’expérience vécue pendant un forschung recherche « La mobilité apporte un lot d’avantages indubitables dans tout parcours universitaire. Les employeurs apprécient notamment la flexibilité, l’ouverture d’esprit et les connaissances linguistiques et culturelles dont savent faire preuve les anciens étudiants Erasmus. » ou deux semestres à l’étranger. Les étudiants se sont rassemblés sous une bannière commune, Erasmus, et ont ressenti – parfois – le même déracinement, les mêmes difficultés liées à l’éloignement du pays natal. Un pas vers la citoyenneté européenne Le succès du programme Erasmus permet de consolider la perception d’un sentiment d’appartenance à une entité européenne et à une communauté de valeurs culturelles. Alors que le déficit démocratique entre les citoyens européens et les organes décisionnels de Bruxelles paraît parfois insurmontable, le programme Erasmus contribue de façon décisive à rapprocher les jeunes (et moins jeunes) citoyens autour d’une expérience commune. Les rangs des anciens étudiants Erasmus ne vont cesser de grandir durant les prochaines années, même si certains experts affirment qu’en Suisse, depuis l’introduction du système de Bologne et le raccourcissement de la durée des études de 4 à 3 ans, il est moins aisé de s’évader une année entière vers une université étrangère. Le programme des cours est dense et permet moins de libertés qu’il y a quelques années. Cependant, Erasmus continue à se placer comme un partenaire incontournable de la scène universitaire. On peut donc légitimement voir en ce succès un signe d’encouragement pour l’avenir qui affermit le projet européen. n De par sa taille et ses institutions parfois bien compliquées, le rapprochement entre pays européens ne peut se faire que très lentement et avec prudence. Un processus qui ne donne pas toujours de quoi rêver et qui peut expliquer le déficit d’imaginaire dont souffre le peuple européen incapable de s’identifier pleinement à la construction de l’Europe communautaire. Un programme tel qu’Erasmus permet ainsi de relancer le processus d’appartenance à une entité européenne qui prend sa source dans un passé et des valeurs culturelles communes. En finançant le programme Erasmus, la Communauté européenne contribue bien sûr à consolider sa place dans le domaine de l’éducation supérieure face à la concurrence extracommunautaire. Mais elle collabore aussi à un rapprochement durable entre étudiants européens au-delà des barrières nationales. Jean Monnet disait, en parlant de l’intégration européenne, « nous ne coalisons pas des Etats, nous unissons des hommes ». Cinquante ans plus tard, les étudiants Erasmus partagent, consciemment ou non, une identité européenne basée sur la culture, l’histoire, les valeurs ou encore les traditions. Education Permanente 2008-2 Reisen bildet Voyages et formation 49 50 praxis und innovation praxis et innovation Langsamreisen – Peter Luder Geograf, 1980-88 Leiter des Pro Natura Zentrums Aletsch. Seit 1989 selbständiger Projektund Kursleiter im Bereich Natur und Landschaft. Mitarbeit in der Leitung der Volkshochschule beider Basel. Eigenes Reiseangebot «Langsamreisen» mit Schwerpunkt Alpen und Nowegen. www.langsamreisen.ch ein Reiseangebot Unter dem Namen Langsamreisen bietet der Autor seit 2001 ein eigenes Reiseangebot an. Die Reisen führen in die Schweizer Alpen und nach Norwegen an den Polarkreis. Auf dem Programm stehen Schneeschuhtouren, Wanderungen, Studienreisen und Ferienaufenthalte. Alle Reisen führen in Landschaften, wo der Alltag der Menschen spürbar durch die Natur geprägt wird – den Schnee in den Schweizer Alpen und das Meer in Nordnorwegen. Der Autor führt auch Kurse und Reisen für die Volkshochschulen durch. Ein Sonntag im März, 10.00 Uhr: Eine Gruppe von 12 Schneeschuhwanderern in gemächlichem Tempo unterwegs zu den Camaner Hütten. Der Wetterbericht ist durchzogen: Sonne, Schnee und starker Wind sind angesagt. Der Sturm «Emma» fegt in diesen Stunden mit heftigen Windböen über die Schweiz. Bereits hat «Emma» bei den Camaner Hütten ein Gebäude abgedeckt. Die Gruppe beschliesst, die Wanderung fortzusetzen. Der Schnee ist weich, und die Schneeschuhe sinken tief ein. Oben angekommen konzentriert sich das Gespräch auf die Bedeutung der Camaner Hütten. Dutzende kleiner Holzgebäude sind hier auf 2000 Metern wie an einer Perlenschnur aufgereiht. Es sind die Hütten und Ställe der ehemaligen Privatalpen. Heute haben diese Gebäude keine Funktion mehr, nur die kleinen «Stublis» werden noch als Wochenend- und Ferienhäuser genutzt. Die Camaner Hütten sind Zeugen einer Jahrhunderte alten Tradition. Sollen diese Zeitzeugen erhalten werden, oder ist ihre Zeit abgelaufen? Können die Hütten und Ställe überhaupt erhalten bleiben und zu welchem Preis? Diese Fragen beschäftigen die Gruppe. Der Sturm «Emma» verleiht der Fragestellung zusätzliche Aktualität. In der Zwischenzeit hat sich der Wind gelegt, die Wolken reissen auf. Bei strahlender Sonne geniessen die Mitglieder der Gruppe den einzigartigen Ausblick ins hintere Safiental. ten gilt es zu entdecken und zu reflektieren. Auf einer Reise durch die Landschaft kommen Reisende einige Schritte weiter. Sie beobachten, erleben, haben Ideen und begreifen Zusammenhänge. Langsamreisen führen ins Lehrbuch der Landschaft. Langsam bezieht sich in diesem Zusammenhang in erster Linie auf den Rhythmus. Voraussetzung dazu ist, dass man sich Zeit nimmt und die Sinne öffnet. So gelingt es, dass eine Reisegruppe untereinander, mit den Menschen und mit der Natur ins Gespräch kommt und die Schätze der Landschaft entdeckt. Langsamreisen bieten Erholung und erweitern gleichzeitig den Horizont. Sie führen in die reale Welt und stehen im Kontrast zum grossen Angebot an virtuellen Reisen. Eine Einzelperson kann sich auf eine Langsamreise begeben oder aber sich einer geführten Reise anschliessen. Beides hat seine Vorteile. Allein unterwegs, ist die Konzentration sehr gross, in der Gruppe unterwegs, ergeben sich mehr Erfahrungen, mehr Wissen und mehr Wahrnehmung. Langsamreisen sind nur teilweise planbar. Entdeckungen hängen oft vom Zufall ab. Auch liegen die Schätze der Landschaft oft nicht an den Hauptrouten. Grosse Aufmerksamkeit gilt deshalb der Wahl der Reiseroute und der Haltepunkte. Landschaften sind selbstredend, grosse Referate sind unnötig. Wichtig ist der Rhythmus. Ein gedrängter Zeitplan steht im Kontrast zu einer Langsamreise. Langsamreisen – eine Reiseform Langsamreisen wirken auf den ersten Blick oft bescheiden. Auf dem Programm stehen keine touristischen Highlights, und in der Regel fehlt die grosse sportliche Leistung. Dazu ist der Aus- Landschaften sind Lehrbücher und Schatztruhen. Sie sind geprägt von der Natur und der Nutzung durch den Menschen. Die Schätze der Landschaf- Education Permanente 2008-2 Reisen bildet Voyages et formation Langsamreisen – die andere Bildungsreise praxis und innovation praxis et innovation «Landschaften sind Lehrbücher und Schatztruhen. Sie sind geprägt von der Natur und der Nutzung durch den Menschen.» gang jeder Langsamreise offen. Zufall, persönliche Bereitschaft und Zusammensetzung der Gruppe bestimmen, welche landschaftlichen und zwischenmenschlichen Erfahrungen sich den Reisenden auftun. Geführte, langsame Reisen sind heute ein Nischenprodukt, doch weisen touristische Prognosen auf einen starken Zuwachs im Bereich des naturnahen Tourismus hin. Langsamreisen sind persönliche Bildungsreisen. Je nach Reiseziel stehen unterschiedliche The- men im Vordergrund, die Auseinandersetzung mit der Natur und der Kultur einer Landschaft aber gehören immer dazu. Prägend ist, dass die Teilnehmenden auf eigene Faust erleben und entdecken können und auf Wanderungen, Velotouren oder Schneeschuhwanderungen die Landschaft mit dem eigenen Körper erfahren. In der Gruppe unterwegs sein, bedeutet auch Rücksicht zu nehmen. Soziales Lernen ist folglich auch Bestandteil jeder Langsamreise. n Anzeige Sie haben Interesse an der Übernahme einer innovativ geführten, aufstrebenden Sprachschule, arbeiten gerne mit einem internationalen Team von Sprachlehrpersonen und haben Erfahrung im Sprachschulungsbereich? 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Pierre change d’employeur, Pierre côtoie sa nouvelle voisine de palier ou bien décide de réserver un voyage et de partir en vacances. Vraisemblablement, notre personnage sera rapidement confronté à des interlocuteurs qui ne parlent pas sa langue maternelle et il sera ainsi motivé à s’inscrire dans une école de langues et à suivre un cours. Et juste avant de commencer le cours, Pierre se demandera « Qu’est-ce que je vais apprendre » et « Comment vais-je l’apprendre ? » Les questions posées par notre personnage fictif sont très importantes et, en dépit de leur simplicité, sont aussi des questions très profondes, car elles résument toutes les appréhensions qu’éprouve chaque personne avant le début d’un cours. De même, un formateur ou une formatrice d’adultes se posera des questions similaires: « Qu’est-ce que je vais lui apprendre » et « Comment vais-je le lui apprendre? ». A partir de ce dialogue à distance, les deux interlocuteurs peuvent déjà établir des bases sur lesquelles développer un cours. Comme on peut le déduire, celles-ci se construisent évidemment sur des attentes, mais aussi sur une relation, sur des discussions qui laissent entendre que le formateur actuel est à l’écoute de l’apprenant, et aussi prêt à intégrer ses attentes et à adapter son cours. Le rôle de l’enseignant(e) de langues a ainsi évolué par rapport au passé: il ne représente plus seulement l’autorité indiscutable qui dispense son cours sans être mise en question, mais l’enseignant est devenu lui-même le « véhicule » de transmission de sa culture au sens large du terme. Il enseigne bien entendu sa langue maternelle, mais il fait connaître des particularités sociales, non verbales, culinaires, culturelles, artistiques de sa nation de provenance. Le message linguistique que le formateur transmet a une ampleur beaucoup plus vaste que les explications de grammaire ou la simple conjugaison des verbes, parce qu’elle introduit une série de facteurs relatifs à la relation et à la communication interculturelle qui permettent de découvrir de manière plus profonde la langue et la culture visées. Education Permanente 2008-2 Reisen bildet Voyages et formation Mais, objectera Pierre, comment mon formateur pourra-t-il me transmettre tout ceci si je n’arrive pas à comprendre? Le formateur répondra, dans cet hypothétique dialogue à distance, que la matière que Pierre apprendra chaque semaine pourra être utilisée couramment après le cours et lui mentionnera l’exemple suivant: si Pierre souhaite aller en Italie et commander un bon café (il vero caffè italiano), il pourra déjà le faire après quelques heures de cours seulement! Pierre pourra s’intégrer très vite au tissu social de la communauté d’accueil parce qu’il détiendra un savoir concret et pratique, facilement exploitable et sera ainsi capable de s’exprimer et de communiquer, même avec quelques petites fautes de diction ou de conjugaison. L’enseignant de langues joue donc le rôle d’un médiateur de sa propre culture vis-à-vis des apprenants: il propose une découverte de sa propre langue à travers la découverte musicale, ludique, sonore, gastronomique, anthropologique de sa culture pour que les apprenants sachent se débrouiller au-delà de la grammaire ! n praxis und innovation praxis et innovation Vous partez bientôt au «Pays du sourire» ou à la découverte du «Brasil» et souhaitez vous préparer sur les plans linguistique et culturel. A cet effet, vous désirez acquérir des connaissances pratiques pour mieux communiquer une fois sur place. Le cours «Travel Express» en 12 leçons constitue la préparation idéale à votre voyage! 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Und nachdem SVEB-Vizedirektorin Ruth Jermann, selbst eine einstige Wiedereinsteigerin, in Anlehnung an Barack Obama die Losung «Yes, I can» ausgegeben hatte, waren auch die restlichen Bedenken weggepustet. Entspannt hörten sich die Tagungsteilnehmerinnen an, was die Expertinnen aus Forschung, Politik und Praxis zu sagen hatten. Bildnachweis: Sam Thomas Education Permanente 2008-2 Reisen bildet Voyages et formation Wie erste Ergebnisse aus dem Forschungsprojekt zur «Erfolgreichen Berufsrückkehr von Müttern» am Psychologischen Institut der Universität Zürich zeigen, bewältigen Wiedereinsteigerinnen die Rückkehr in den Beruf gut. Negativ vermerkt wird einzig der verloren gegangene persönliche Freiraum und die mangelnde Erholungszeit. Was nicht erstaunt, fehlen doch laut Corinne Schärer vom Verein FRAW in der Schweiz noch immer 50’000 Kinderbetreuungsplätze. Freude an der Arbeit «Freizeit gönne ich mir sehr selten, und die Freundschaftspflege leidet», das bestätigte die erfolgreiche Berufsrückkehrerin Cynthia WaserVogelsanger, Germanistin, Grafische Gestalterin und Mutter dreier schulpflichtiger Kinder. Ihr Gewinn liegt klar in der Freude an der Arbeit: «Wenn ich zufrieden bin, sind es die Kinder auch.» Die neue Rollenteilung sei auch für ihren Mann eine Bereicherung, der die Kinder an seinem freien Tag betreue. Glücklich über ihren raschen Wiedereinstieg ist auch Giselle Rufer. Die Gründerin von Delance Swiss Watches hat ihre Ziele mit grosser Beharrlichkeit verfolgt. Ihr Tipp: «Wir müssen nicht alles mit einem Perfektionsgrad von 100 Prozent erledigen. 80 Prozent reichen in den meisten Fällen aus.» «Frauen müssen loslassen und zu Hause ihre Qualitätsansprüche reduzieren, dann können sie sich auf ihre Arbeit konzentrieren», das riet Barbara Jaeggi vom Jugendamt Bern den Berufsrückkehrerinnen im RoundtableGespräch. Die Wirtschaft habe erkannt, dass es Unternehmen weniger koste, für eine gut qualifizierte Frau, die nach einem Jahr wieder einsteige, einen Kinderbetreuungsplatz einzurichten, als eine neue Kraft einzustellen. Die wirtschaftliche sveb fsea «Frauen sollten ihre Entwicklungspläne anmelden und nicht warten, bis sie entdeckt werden.» Bildnachweis: Sam Thomas Lage komme den Wiedereinsteigerinnen entgegen, ebenso die demografische Entwicklung, doch ohne den Druck der Frauen gehe es nicht, sonst stehe der Rückschlag bei der nächsten Rezession vor der Türe, warnte die selbständig erwerbende Nicole Ding. «Bewerben muss man trainieren», riet die erfolgreiche Wiedereinsteigerin Katharina Schöning, und Claire Barmettler vom S&B Institut doppelte nach: «Frauen müssen gut begründen, was sie gut können, klar machen, dass sie die Dinge im Griff haben.» Entwicklungspläne anmelden Verkaufen sich Berufsrückkehrerinnen unter ihrem Wert? Claire Barmettler: «Als Laufbahnberaterin finde ich es nicht so schlecht, wenn man irgendwo einen Einsteig findet und sich dann weiterentwickelt.» Doch sollten Frauen ihre Entwicklungspläne anmelden und nicht warten, bis sie entdeckt werden. Der Wiedereinstieg müsse schon beim Ausstieg beginnen, meinte Elisabeth Häni von der Fachstelle UND. «Frauen sollten den Bezug zum Berufsfeld behalten, im Betrieb, in dem sie angestellt waren, an Weiterbildungen teilnehmen.» Der beste Wiedereinstieg sei kein Ausstieg, konstatierte dagegen Nicole Ding, die glaubhaft schilderte, wie ihr Selbstbild während der einjährigen Familienpause innert weniger Monate zerbröckelt sei. Mütter sollten noch vor einer möglichen Unterbrechung mit ihren Vorgesetzten sprechen, um individuelle Lösungsmöglichkeiten für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie auszuloten, hatte Bettina S. Wiese von der Universität Zürich in ihrem Referat geraten. Wer längere Zeit ausgesetzt habe, müsse berufliche Defizite ausgleichen. Und wer eine Stelle gefunden habe, solle sich in den ersten Monaten auf den Beruf konzentrieren und neue private Projekte zurückstellen: «Es braucht Zeit, um sich am Arbeitsplatz auch sozial zu integrieren.» aktiv ein. Wichtig seien Eigenverantwortung, Standortbestimmung, Ausdauer, Hartnäckigkeit, Flexibilität und eine gute Vorbereitung, so lautete ihr Fazit. Wer professionelle Beratung in Anspruch nehme und das vorhandene Wissen bei Fachstellen abhole, habe auf dem heutigen Arbeitsmarkt gute Chancen, brachte es Verena Wüthrich von der Thurgauer Infostelle Frau+Arbeit auf den Punkt, bevor bereits Ehemänner und Kinder den Tagungsraum betraten, um die künftigen Wiedereinsteigerinnen fürs Erste wieder zurück in die Familien zu holen. Sturm «Emma» hatte sich gelegt. Die Tagungsresultate gehen an das Bundesamt für Berufsbildung und Technologie BBT. Zusammen mit TravailSuisse und plusplus setzt sich der SVEB dafür ein, dass bedarfsgerechte Module für Wiedereinsteigerinnen geschaffen werden. www.alice.ch www.plusplus.ch www.travailsuisse.ch n Bildnachweis: Sam Thomas Vorhandenes Wissen abholen Die Teilnehmerinnen brachten sich und ihre Wünsche in intensiven Gruppendiskussionen Education Permanente 2008-2 Reisen bildet Voyages et formation 55 56 sveb fsea AdA-Plattformtagung: Durchlässigkeit und Transparenz gefordert JOLANDA SPIRIG Medienbeauftragte SVEB An der 1. Plattformtagung des Baukastensystems zur Ausbildung der Ausbildenden (AdA) in Zürich ging es um Konkurrenz, um die Gleichwertigkeit von Abschlüssen und um die Durchlässigkeit der Bildungssysteme. Der Markt für die Ausbildung der Ausbildenden ist komplexer geworden. In manchen Bereichen ist es selbst für Insider schwierig, sich zurechtzufinden, wie der grosse Andrang zur AdA-Plattformtagung zeigte. Die Weiterbildungsabteilungen von Universitäten und Fachhochschulen und vor allem das neue Berufsbildungsgesetz sorgten mit neuen Abschlüssen für Intransparenz, stellte André Schläfli, Direktor des SVEB, fest. «Wir sind stolz darauf, mit dem AdA-Baukasten einen Orientierungsrahmen für unseren Bereich geschaffen zu haben. Wir haben dies mit privaten Mitteln erreicht und wollen verhindern, dass jetzt mit staatlichen Mitteln Intransparenz geschaffen wird.» Tertiär-B-Bereich als Sackgasse? Eine vierte Ausbildungsstufe müsse auf den ersten drei Stufen aufbauen und neue Akzente setzen, forderte André Schläfli weiter. Zu häufig werde auf Hochschulebene dasselbe angeboten wie im AdA-Baukasten. «Wir kommen nicht darum herum, mit dem BBT zu klären, wie der Bereich Tertiär B (Höhere Berufsbildung) Anschluss an den Bereich Tertiär A (Fachhochschulen und Unis) findet.» Education Permanente 2008-2 Reisen bildet Voyages et formation Während für den SVEB-Direktor der Tertiär-BBereich keine Sackgasse bleiben darf, liegt für Serge Imboden, Leiter Leistungsbereich Berufsbildung im BBT, der Anschluss von Tertiär B in der Arbeit selbst, und nicht in einem weiteren Bildungsgang. Die Anwesenheit des BBT-Vertreters wurde von den Tagungsteilnehmenden sehr begrüsst. Sie forderten ihn auf, sich für die Bologna-Tauglichkeit des Berufsbildungsbereiches einzusetzen und die Verzahnung zwischen den Systemen zu verbessern. Im Plenum sprachen sich alle für mehr Durchlässigkeit zwischen den Bildungssystemen aus. Da in der Schweiz keine Partnerschaft zu universitären Lehrgängen in Sicht ist, wird eine Kooperation mit der Uni Krems geprüft. sveb fsea Berufsbildner integrieren An der Tagung wurden neue Thesen für den AdA-Baukasten vorgestellt und erstmals diskutiert. These 6: «Der AdA-Baukasten muss mit den neuen Abschlüssen für Berufsbildner verbunden werden.» Diese Koordination müsse auf politischer Ebene erfolgen und dürfe nicht dem Individuum zugemutet werden, lautete das Fazit. Da unter den Absolvierenden der AdA-Module die unterschiedlichsten Berufsfelder vertreten sind, sprachen sich 80 Prozent der Anwesenden für zusätzliche Fachdidaktik-Zertifikate aus. 60 Prozent befürworten die Professionalisierung weiterer Tätigkeitsfelder im Bildungsbereich, so etwa in den Bereichen administrativer Support und Beratung, Programmplanung und Medien sowie im Bildungsmarketing und im Management. n Umfrageergebnisse Zur Einschätzung der Entwicklung des AdA-Baukastensystems wurde im Februar 2008 bei allen anbietenden Institutionen eine Umfrage durchgeführt. Die Ergebnisse und weitere Unterlagen zur Plattformtagung finden sich auf www.alice.ch/adaplattformtagungen. Anzeige Frey Akademie AG Institut für Bildungsgestaltung Jungholzstrasse 43, 8050 Zürich Telefon +41 (0)44 368 71 71 [email protected] www.freyakademie.ch Möchten Sie kompetent Wissen vermitteln? Zielgerichtet Bildungsmassnahmen planen, organisieren und umsetzen? Gewinnbringend die Neuen Medien in Ihren Lernarrangements einsetzen? Unsere Studiengänge und Weiterbildungen bringen Sie ans Ziel: MAS FH in Bildungsmanagement (Start Herbst 08) CAS FH Virtuelle Lerngestaltung (Start Herbst 08) SVEB 1 und eidg. Fachausweis Ausbilder/in (Module 2–5, Start Herbst 08) Eine Weiterbildung bei der Frey Akademie bedeutet – individuelle Gestaltung Ihres Lernprozesses und Lernpfades; – Transfer des Gelernten in Ihre Praxis; – Kennenlernen von erprobten methodisch-didaktischen Instrumenten für Ihren Berufsalltag; – Abschlüsse, die Ihre beruflichen Qualifikationen verbessern. Besuchen Sie unsere Informationsanlässe. Die aktuellsten Daten dazu finden Sie auf unserer Homepage www.freyakademie.ch. Teil der Part of FH UAS Kalaidos Fachhochschule Schweiz Kalaidos University of Applied Sciences Switzerland Education Permanente 2008-2 Reisen bildet Voyages et formation 57 58 vermischtes divers Anzeige DIE-Trendanalyse 2008 erschienen Die Trendanalyse zeigt: Es sind Aufwärtstrends zu erkennen. Die Weiterbildungsbeteiligung nimmt nach dem Einbruch der letzten Jahre zu, liegt aber weiterhin unter EUDurchschnitt. Trotz bildungspolitisch beteuerter Wichtigkeit stagniert die öffentliche Gestaltung der Weiterbildung in Deutschland. Rahmenbedingungen Die EU besitzt zwar keine rechtliche Gestaltungskompetenz, doch durch Programme und die Vergabe von Fördergeldern nimmt sie zunehmend mehr Einfluss darauf, was in den einzelnen Mitgliedstaaten in Bereich der Weiterbildung passiert. Es ist festzustellen, dass sich mittlerweile durch die Lenkung von Finanzströmen ein beträchtlicher Teil der nationalen Förderpolitik an den Lissabon-Zielen Wachstum, Beschäftigung und sozialer Zusammenhalt orientiert. Die öffentliche Hand dagegen zieht sich finanziell aus vielen Bereichen zurück und legt es auch im Bereich der Weiterbildung zunehmend in die Verantwortung des Einzelnen, sich um seine Zukunft selbst zu kümmern. Obwohl es politisch erklärtes Ziel ist, die Weiterbildungsbeteiligung zu erhöhen, ist die staatliche Finanzierung seit Jahren rückläufig, während der Anteil privat finanzierter Weiterbildung wächst. Die grössten Finanziers von Weiterbildung in Deutschland sind in den letzten 10 Jahren kontinuierlich die Unternehmen gewesen. Wenn aber die Finanzierung Privatsache ist – darauf weist die Analyse hin – werden Wachstums-, Qualifikations- und Partizipationschancen eingeschränkt. Der Bildungsurlaub als bildungspolitisches Instrument greift wie aufgezeigt nicht. Positive Signale kommen neuerdings durch tarifvertragliche Regelungen. Weiterbildungsbeteiligung Frauen haben bei der Weiterbildungsbeteiligung in den letzten Jahren aufgeholt und ziehen mit den Männern fast gleich. Erheblich öfter nehmen Frauen an Bildungsangeboten teil, wenn sie keine Kinder haben, Männer dagegen insbesondere, wenn sie mit einer Part- nerin und zwei und mehr Kindern zusammenleben. Frauen stellen auch den überwiegenden Teil der Teilnehmenden am Fernunterricht dar, eine Weiterbildungsform, die langfristig gesehen ebenfalls zunimmt. Gerade die schulisch besser Gebildeten sehen für sich den grössten Weiterbildungsbedarf, während die Gruppe ohne oder mit niedriger Berufs- oder Schulbildung weniger Bedarf sieht. Es wird deutlich: entscheidend für die Einschätzung dieser Frage ist, ob man einen persönlichen Nutzen darin erkennt, sich weiterzubilden. Personen ab 50 Jahre nehmen öfter als früher Lernangebote wahr. Allerdings zeigt sich auch hier: Die Wahrscheinlichkeit, dass eine erwerbstätige Person dieses Alters an einer Weiterbildung teilnimmt ist sechsmal höher als bei nicht Erwerbstätigen. Auch die Weiterbildungsbeteiligung von Menschen mit Migrationshintergrund steigt. So belegt die VolkshochschulStatistik eine Zunahme der Unterrichtsstunden für «Deutsch als Fremdsprache» zwischen 2005 und 2006 um 15,4%. Drastisch reduziert hat sich die Zahl der Teilnehmenden im Bereich SGB-Förderung. So sank zum Beispiel die Zahl der Eintritte in Massnahmen zur Erlangung eines Berufsabschlusses von über 500’000 im Jahr 2000 auf rund 130’000 im Jahr 2005. Allerdings scheint hier die Talsohle wohl durchschritten zu sein, denn 2006 war wieder ein Anstieg auf knapp 245’000 zu beobachten. Trotzdem wird im Rahmen der Studie darauf hingewiesen, dass im Vergleich zu europäischen Ländern die Weiterbildungsbeteiligung im unteren Bereich rangiert, auch wenn eine leichte Zunahme der Teilnahmequoten auszumachen ist. Angebot Weiterbildungsangebote werden zunehmend individualisiert und für geschlossene Teilnehmergruppen durchgeführt. Dies sind die zentralen Befunde im Untersuchungsbereich «Angebot». Unterricht in Gruppen dominiert zwar immer noch, wird aber in wachsendem Umfang durch beratungsnahe Dienstleistungen abgelöst. Insbesondere das Thema Coaching liegt mittlerweile ganz weit vorne. Massgeschneiderte Angebote für Personen und Betriebe treten gerade in der beruflichen Weiterbildung in den Vordergrund. Hier sind nur mehr ein Viertel der Angebote «offene Seminare». Education Permanente 2008-2 Reisen bildet Voyages et formation Werden Sie SVEB-Mitglied und profitieren Sie. Der SVEB ist der gesamtschweizerische Dachverband der Weiterbildung. Seine über 500 Mitglieder sind private und staatliche Anbieter von Weiterbildung, innerbetriebliche Weiterbildungsabteilungen, Verbände und in der Weiterbildung tätige Einzelpersonen. Profitieren auch Sie vom Engagement des SVEB für ein zukunftsfähiges Weiterbildungssystem. Die Vorteile der SVEB-Mitgliedschaft: • Gratisabonnement der Fachzeitschrift Education permanente EP, Wert CHF 65.–, erscheint 4x jährlich •SVEB-Info-Letter, erscheint 4x jährlich • monatlicher Newsletter • Auf Wunsch Eintrag in der Mitglieder datenbank www.alice.ch • 15% Rabatt auf Inserate und Beilagen in der Education permanente • 20% Rabatt auf Dienstleistungen bei AliSearch, der grössten Weiterbildungs Datenbank der Schweiz • 10% Rabatt auf Bannerwerbung auf www.alice.ch • 20% Rabatt für den Versand Ihrer Bei lage mit dem SVEB-Infoletter • Attraktive Rabatte auf Er werbsersatz- und Zusatz versicherungen der ÖKK • Attraktive Rabatte für Büro bedarf bei Lyreco • Vergünstigte Teilnahme an Fachtagungen • Feierabendgespräche • Mitsprache an der Delegier tenversammlung Weitere Informationen: www.alice.ch/mitgliedschaft Verlangen Sie unsere Mitgliedermappe unter: 0848 333 433 oder [email protected] vermischtes divers Einrichtungen Durch den existenzbedrohenden Wegfall von öffentlichen Fördergeldern haben sich viele der mehr als 17’000 Bildungsanbieter in Deutschland ein neues Profil gegeben und sind vermehrt in der Beratung und Schulung für Unternehmen tätig geworden. Zunehmend stehen Einrichtungen in einem erhöhten Wettbewerb um Projekte, Aufträge und Lernende. Insgesamt beurteilt die Branche nach den Einschnitten der letzten Jahre die Zukunftsaussichten positiv. Fazit Der Weiterbildungsbereich scheint im Übergang zu einer Dienstleistungsbranche zu sein – für Lernende, Betriebe und den Staat. Das Feld ist nicht mehr angebots-, sondern nachfrageorientiert aufgestellt. Zunehmend entfällt die inhaltliche und finanzielle Steuerung durch den Staat. In der Konsequenz könnten Teile der Bevölkerung beim Lebenslangen Lernen auf der Strecke bleiben. Inhaltliche Anreize, gekoppelt mit finanzieller Förderung, kommen aus der EU. Die Trendanalyse zieht verfügbare Daten aus verschiedenen Untersuchungen heran, um Entwicklungslinien aufzuzeigen und zu interpretieren. Dabei wird jeweils ein Zeitraum von 10 Jahren betrachtet. Die nächste Trendanalyse wird in 2 Jahren vorgelegt. Trends der Weiterbildung DIE-Trendanalyse 2008 139 Seiten, 34,90 W. Bertelsmann Verlag, Bielefeld 2008 ISBN 978-3-7639-1958-1 9. Learning World am 19. und 20. Juni in Berlin «Empower Learning – Innovation. Integration. Inspiration.» als Leitgedanke Saarbrücken, 20. März 2008 – Bereits zum neunten Mal findet in diesem Jahr die «Learning World», eine der führenden Lern- und BildungstechnologieKongresse im deutschsprachigen Raum, statt. Veranstalter ist die IMC AG aus Saarbrücken. Unter dem Motto «Empower Learning – Innovation. Integration. Inspiration.» greift der Kongress die aktuelle Diskussion um die Bedeutung von Bildung als wichtigstem Wettbewerbsund Produktivitätsfaktor auf. Allerdings stehen dabei nicht die politischen, sondern die konkreten Umsetzungsaspekte im Vordergrund. «Die Learning World hat sich mit ihrer Mischung aus BestPractice und neuen, anwendungsnahen Erkenntnissen in der Fachwelt durchgesetzt», erklärt IMC-Vorstandsmitglied Dr. Volker Zimmermann. «Wir erwarten daher auch für dieses Jahr grossen Zuspruch zu diesem wichtigsten Jahrestreffen der eLearning und LerntechnologieAnwender.» Wie schaffen es Unternehmen und Hochschulen, die Mitarbeiterproduktivität zu steigern? Wie erhöht man die Akzeptanz von Lerntechnologien? Wie kann man für die Mitarbeiter einfache Lösungen bereitstellen und gleichzeitig die Prozesskomplexität im Training bewältigen? Dies sind nur einige Fragen, die auf der «Learning World» ganz pragmatisch diskutiert werden. Die drei Begriffe «Innovation», «Integration» und «Inspiration» ziehen sich dabei konsequent durch das gesamte Programm: Innovationen werden in 10-Minuten-Präsentationen vorgestellt – sowohl Anbieter als auch Forschungsinstitute zeigen, welche neuen Ideen sie in Produkte und Prototypen umgesetzt haben. Die Integration dieser Innovationen in die Prozesse und IT-Infrastruktur von Unternehmen und Hochschulen wird im Rahmen von Anwendungsvorträgen präsentiert. Inspirierend sollen die Diskussionen über innovative Technologien, das Shootout zu Communities und die Vorträge zu Web 2.0 und Podcasts wirken. Mittels eines TEDSystems können die Teilnehmer direkt live ein Feedback bzw. Votum abgeben. Zum zweiten Mal wird auf dem Kongress von dem Fachmagazin wirtschaft + weiterbildung der «Chief Learning Officer 2008» ausgezeichnet. Im Wettbewerb um den «Rapid Learning Award» sorgt die neue Kategorie «Podcast» für zusätzliche Attraktion. «Die ‹Learning World› wird mit praxisnahen Lösungsansätzen in Kombination mit Shootouts, LivePräsentationen und Extreme Learning Labs dafür sorgen, dass die Teilnehmer zwei informative Tage erleben werden», verspricht Zimmermann. Die Learning World in Kürze: Datum: 19. und 20. Juni 2008 Ort: Ludwig Erhard Haus, Fasanenstr. 85, 10623 Berlin Gebühr: 690 Euro bzw. 300 Euro ermässigt, 100 Euro für Studierende, jew. zzgl. der gesetzlichen MwSt. Infos u. Anmeldung: www.imc-learningworld.com New: information service for adult education in Europe Spreading information about adult education from the countries of Europe and EU institutions is the aim and objective of the new English service «European InfoNet Adult Education», which has been developed as part of an EU project and is now available for all those interested. Around 25 correspondents all across Europe – journalists from specialist magazines and other experts – create articles for InfoNet in accordance with certain quality criteria; these are freely available in an online database. Furthermore, InfoNet sends out a free, four-page information service e-mail newsletter every two months, with one main topic; this is linked to the database. Some of the most important articles and abridged versions can be found in the newsletter. Sample topics are «financing» or «science». Following a two-year development and trial phase, the service is now open to everyone who is interested. Anzeige Bildung,Wissenschaft,Verbände, NGO’s,Tourismus,Politik Tagungsmanagement TagungenalsLernanlass gestalten WünschenauchSiesicheinen spannenden,lebendigenGrossgruppenanlass? Weiterbildungskurs in Bern 21./ 22.Oktober2008 Anmeldungbis22.9.2008 www.weiterbildung.unibe.ch (BildungundWissenschaft) Education Permanente 2008-2 Reisen bildet Voyages et formation 59 60 vermischtes divers The articles can also be redistributed in other media, with a corresponding note. In charge of the project is the Catholic Federal Association for Adult Education (KBE) in Germany; InfoNet is a project in the frame of the EU-programme Lifelong Learning/Grundtvig implemented by the Akademie Klausenhof, from which it receives editorial support. In the InfoNet network, around 30 (umbrella) organisations are interlinked on a European scale and their respective national scales. Homepage: http://www.infonet-ae.eu, where there is a link with a request form for the InfoLetter and free registration to use the database. Contact details: Dr. Michael Sommer (InfoNet editor), Akademie Klausenhof, 46499 Hamminkeln, Germany tel. +49 (0)2852 / 89-1331 [email protected] Publication OFS: « Les domaines de compétence de ALL et leur estimation » net. Cette publication (en langue française) est disponible en format électronique seulement (PDF, 501 KB) sous http://www.bfs.admin.ch/bfs/portal/fr/index/themen/15/22/publ. html?publicationID=3047 Journée d’étude 2008 de la SSRE à l’Université de Fribourg (24.6.08) Journée d’étude 2008 de la Société Suisse pour la recherche en éducation (SSRE). Thème : « La recherche en éducation en Suisse. Les perspectives de son développement en réponse à l’enquête OCDE/CERI » Université de Fribourg, Site Pérolles II, Bd de Pérolles 90, auditorium, 9.30-17.00 h Frais d’inscription: Membres SSRE: CHF 40.– y compris repas de midi et pauses Non-membres: CHF 60.– y compris repas de midi et pauses. Délai d’inscription: 13 juin 2008. Inscription : http:// www.sgbf.ch/index_fr.html Commission fédérale pour les questions féminines : nouvelle présidente Il s’agit d’une présentation simplifiée des cadres de références et des principes de l’estimation des scores dans l’enquête internationale sur les compétences des adultes (ALL). La présente publication est destinée aux profanes, curieux du contenu de l’enquête «Adult Literacy and Lifeskills ALL». Elle mesure ce que les gens comprennent des écrits auxquels ils sont quotidiennement confrontés, comment ils se débrouillent avec les nécessités de manipuler tous les jours chiffres, quantités et grandeurs, comment ils s’orientent parmi les multiples possibilités d’aborder et de résoudre un problème et, enfin, comment ils perçoivent et utilisent l’ordinateur et l’Inter- Informations détaillées, conseils, suggestions, pistes diverses et gratuité pour l’ensemble de ces prestations : http://www.studyrama.ch/ Site français : http://www.studyrama.com/ A l’aube de la période administrative 2008-2011 a eu lieu le renouvellement de la Commission fédérale pour les questions féminines (CFQF). La présidente élue est Etiennette J. Verrey, une Vaudoise de naissance domiciliée dans le canton de Bâle-Campagne. Pour la première fois au cours des 32 ans d’existence de la Commission, ce n’est pas une politicienne mais une femme membre d’une organisation non gouvernementale qui accède à cette fonction. Organe indépendant et interpartis, la CFQF est un trait d’union important entre les milieux politiques, les autorités et la société civile. La FSEA adresse ses vives félicitations à Etiennette J. Verrey, membre du comité de la Fédération. La plate-forme d’informations « Studyrama » « La plate-forme d’informations « Studyrama » était exclusivement destinée aux étudiants français. Depuis peu, elle s’adresse également aux Belges et aux Suisses ». (M. Moussadek, Le Temps 7.03.08). Une plate-forme exceptionnelle pour tous les étudiants qui souhaitent séjourner à l’étranger pour des études, des stages, des activités professionnelles, des échanges, etc. Education Permanente 2008-2 Reisen bildet Voyages et formation Facteurs de succès dans la formation professionnelle continue Dans ce projet, il s’est agi d’identifier les facteurs conduisant au succès des mesures de formation professionnelle continue dans l’entreprise. Que peuvent faire les trois instances principalement concernées, entreprises, participants, formateurs, afin d’augmenter les chances de succès des formations offertes ? 50 entretiens à propos de 14 mesures de formation ont été conduits en Suisse alémanique et au Tessin ; ils ont permis d’identifier toute une gamme de facteurs de succès. Pour plus d’informations : www.skbf-csre.ch/pdf/08002.pdf Master of Science (MSc) en formation professionnelle Le Master of Science en formation professionnelle offre de multiples possibilités de carrière dans l’économie, l’administration ou les hautes écoles en raison de son orientation à la fois interdisciplinaire et pratique et de son lien avec les sciences sociales, humaines et économiques. Cette filière plurilingue (français, allemand, anglais) est ouverte aux personnes titulaires d’un Bachelor ou d’un titre jugé équivalent (BA of Science, BA of Arts, diplôme HES, etc.) ; elle peut être suivie à temps partiel (trois ans) ou à plein temps (deux ans). La filière ouvrira pour la deuxième fois à l’automne 2008 ; le délai d’inscription est fixé à fin avril. Le Master of Science correspond à 120 crédits ECTS, soit 3600 heures de formation. Pour de plus amples informations, veuillez consulter le site Internet : http://www.iffp-suisse. ch > Master ou prendre directement contact avec le responsable de filière, Dr. Christof Nägele, courriel : christof. [email protected] vorschau / bildserie / impressum à venir / photos / impressum bildserie Vorschau 2008-3 à venir 2008-3 Integration von Bildungsfernen Intégration des adultes peu qualifiés Die nächste Ausgabe von EP wird einem Hauptthema der Erwachsenenbildung gewidmet sein: Kann Weiterbildung die Integration Bildungsferner unterstützen oder sicherstellen? Und welche Weiterbildung? Für welche Erwachsenen? Für welche Art von Integration? Und auf welchen Wegen? EP wird diese breite Problematik erörtern, indem sie Fachleute zu Wort kommen lässt. Personen also, die derzeit Projekte leiten in diesem Bereich oder die beteiligt waren an der Realisation verschiedener Bildungsmassnahmen in der Schweiz oder im europäischen Raum. n Le prochain numéro d’EP sera consacré à un thème majeur de la formation des adultes. La formation des adultes peut-elle contribuer, assurer l’intégration des adultes peu qualifiés ? Et quelle(s) formation(s) ? Pour quels adultes ? Pour quelle intégration ? Et par quelles voies ? EP abordera cette vaste problématique en donnant la parole à de nombreux professionnels qui mènent actuellement des projets dans ce domaine ou qui ont participé à la réalisation de dispositifs variés de formation en Suisse ou sur le plan européen. n Michael Guggenheimer, Autor und Fotograf in Zürich, pendelt zwischen Tel Aviv, über das er ein Buch schreibt, und der zweigeteilten deutsch-polnischen Stadt Görlitz/Zgorzelec, über die er ein Buch veröffentlicht hat. Stets hat er die Kamera dabei, mit der er Gesehenes festhält. Für die vorliegende EP hat er eine Bilderstrecke aufgenommen, auf der Reisende oder Zeichen und Wegmarken des Reisens zu sehen sind. Weitere Arbeiten auf www.textkontor.ch. série de photographies Michael Guggenheimer, auteur et photographe, vit à Zurich et fait la navette entre Tel-Aviv, sujet d’un prochain ouvrage, et la ville partagée polno-germanique Görlitz / Zgorzelec qui lui a inspiré un livre. Pour le présent numéro d’EP, il a réalisé une série de photos d’un parcours fait de signes et d’indicateurs. D’autres travaux photographiques sur www.textkontor.ch. Impressum / Impressum EP www.education-permanente.ch Education permanente. Schweizerische Zeitschrift für Erwachsenenbildung/Weiterbildung. Revue suisse spécialisée dans les domaines de I’éducation des adultes et du perfectionnement. Rivista svizzera per I’educazione e la formazione continua degli adulti. Herausgeber Editeur Schweizerischer Verband für Weiterbildung SVEB, Fédération suisse pour la formation continue FSEA, Federazione svizzera per la formazione continua FSEA, Federaziun svizzera per la furmaziun cuntinuada FSEA, Swiss Federation for Adult Learning SFAL Geschäftsstelle Schweiz SVEB SVEB/FSEA, Oerlikonerstrasse 38, CH-8057 Zürich T: 0848 333 433, F: +41 (0)44 311 64 59, [email protected], www.alice.ch Secrétariat romand FSEA FSEA, Ch. des Plantaz 11a, 1260 Nyon T: +41 (0)22 994 20 10, F: +41 (0)22 994 20 11, [email protected], www.alice.ch Segretariato della Svizzera italiana FSEA FSEA, Via Besso 84, 6900 Lugano-Massagno T: 0848 333 433, F: +41 (0)91 960 77 66, [email protected], www.alice.ch www.alice.ch Redaktionskommission Comité de rédaction Geneviève Auroi-Jaggi (Université Genève), Donatus Berlinger (AEB, Zürich), Stefan Denzler (SKBF/CSRE, Aarau), Prof. Philipp Gonon und Markus Weil (Universität Zürich), Claude Merazzi, André Schläfli (SVEB) Redaktionsschluss Délai pour les textes Ca. 2 Monate vor dem Erscheinungstermin, genauere Informationen bei der Redaktion Env. 2 mois avant la parution, la rédaction vous renseignera plus précisément Redaktion Rédaction Deutsch/italiano: Theres Roth-Hunkeler Arbachstrasse 16, 6340 Baar T: 041 761 43 70, [email protected] Français: Claude Merazzi Rue du Midi 32, CH-2610 St-Imier T: 032 342 18 08, [email protected] Produktion Production Grafik / Layout: YOCO Your Communication GmbH, 8400 Winterthur, [email protected], www.yoco.ch Druck: Cavelti Druck und Media, 9201 Gossau [email protected], www.cavelti.ch Lektorat Comité de lecture Hans von Arb (d), Christian Ballenegger (f) Abonnemente, Anzeigen Abonnements, annonces SVEB, Marketing, Oerlikonerstrasse 38, 8057 Zürich [email protected], T: +41 44 311 64 55 Abonnement / Abonnement: Inland / Suisse: CHF 65.– inkl. 2.4% MWSt. Ausland / Etranger: Euro 52.– Einzelausgabe / l’exemplaire: CHF 18.– inkl. 2.4% MWSt. Erscheinungsweise Périodicité 4 Mal pro Jahr /4 fois par année Auflage Tirage 2200 Ex. Nachdruck Reproduction Abdruck, Übersetzung oder elektronische Verbreitung der Artikel sind nur nach Rücksprache mit der Redaktion und dem/der AutorIn sowie unter Quellenangabe gestattet. La réimpression, la traduction d’articles séparés ou la diffusion par voie électronique sont autorisées à condition d’en informer la rédaction et l’auteur d’une part, de mentionner explicitement la source de I’autre. Frühere Ausgaben Editions précédentes Frühere EP-Nummern sind beim SVEB erhältlich. Genauere Infos finden Sie unter der Rubrik SHOP auf unserer Website www.alice.ch Les numéros précédents de EP peuvent être obtenus auprès de la FSEA. Vous pouvez trouver des informations plus détaillées dans la rubrique SHOP de notre site internet www.alice.ch Education Permanente 2008-2 Reisen bildet Voyages et formation 61 Schärfen Sie Ihr Profil. Ihr Ziel: Ausbildungsleiter/in mit eidg. Diplom Sie streben eine leitende Position in einer Bildungsorganisation an. In unserer berufsbegleitenden modularen Ausbildung lernen Sie, die Gesamt- oder Teilprojektverantwortung für die Entwicklung, Planung, Organisation, Leitung und Evaluation von Bildungsprojekten zu übernehmen. Werden Sie jetzt zum Ausbildungsprofi mit Führungspower. Informieren Sie sich auch über unsere anerkannten Lehrgänge in den Bereichen: Führung und Organisation Marketing und Verkauf Kaufmännische Aus- und Weiterbildungen Informatik Sprachen Ausbildung für Ausbildende Wellness & Fitness Fachausbildungen Melden Sie sich noch heute zu einer Informationsveranstaltung in Ihrer Nähe an und lassen Sie sich kompetent beraten – eine Ausbildung bei der Klubschule Business eröffnet Ihnen neue berufliche Perspektiven. Tel. 0844 373 654 oder www.klubschule.ch/business