Ausrichten mit Leica Laser Tracker - Leica Geosystems
Transcription
Ausrichten mit Leica Laser Tracker - Leica Geosystems
30 40 50 Ausrichten mit Leica Laser Tracker Einmessung von Perceptron-Sensoren mit dem Leica Laser Tracker MADE TO MEASURE Einmessung von Perceptron-Sensoren mit dem Leica Laser Tracker Perceptron-Inline Messtechnik für industrielle Prozessüberwachung Perceptron bietet mit der Reihe der TRICAM™Sensoren und seit neuestem mit der digitalen Nachfolgerserie DIGITAL TRICAM™ robuste Messtechnik für die Industrie an, die schon seit 1983 Einzug in die führenden Betriebe der Automobilindustrie gehalten hat. Diese Sensoren ermöglichen die Messung von Karosserieteilen im Produktionsablauf. Dank kurzer Messzeiten ist eine 100%-Messung möglich. Die Daten können direkt dazu verwendet werden, korrigierend auf den Prozess einzuwirken, wodurch die Qualität der Produktion gesteigert und der Ausschuss eliminiert werden kann. Prinzipielle Funktion des Messsystems Die Perceptron Messung beruht auf dem Triangulationsprinzip in Verbindung mit leistungsfähiger Bildauswertung. Der Sensor beinhaltet einen Laser der Klasse 3A, dessen Strahl durch eine Optik zu einer Linie aufgefächert und auf dem zu messenden Objekt abgebildet wird. Eine CCD-Kamera innerhalb des Sensorgehäuses nimmt diese Linie unter einem definierten Winkel auf; so dass aus der Lage der Bildpunkte die Position des Objektes im Raum errechnet werden kann. Durch den Einsatz spezieller Bildauswertungsalgorithmen ist der Sensor in der Lage, ein bekanntes Objekt innerhalb seines Sichtfeldes zu erkennen und seine Position festzustellen. Objekte in diesem Sinne sind Ecken, Kanten, Bohrungen unterschiedlicher Form oder Antastpunkte auf Flächen. Zu deren Erkennungen dienen Algorithmen, die z. B. das Antastverfahren einer Koordinaten-Messmaschine nachbilden oder die Messung von Spaltbreiten und Bündigkeiten ermöglichen. Messung im Fahrzeugkoordinaten-CAD-System Koordinatensystem des Sensors Grundlage für eine präzise Messung ist die genaue Kalibrierung des PerceptronMessfeldes. Nach einem werkseitigen Einmessvorgang kann der Sensor Abweichungen vom Sollmass in absoluten Werten darstellen. Diese Messwerte beziehen sich zunächst auf das Koordinatensystem des Sensors. Ausrichtung über Musterfahrzeuge (in Ausnahmefällen) Zur Ausrichtung der ersten Messsysteme wurde ursprünglich ein bekanntes Bauteil verwendet. Dieses Bauteil musste entsprechend vorbereitet sein, d.h. die Messpunkte waren angerissen und auf einer Koordinatenmessmaschine vermessen. Der Sensor leitete aus diesem ReferenzBauteil seinen Bezug zum Fahrzeugkoordinatensystem ab. Heute erlauben die Anforderungen der Hersteller diesen Weg nur noch in Ausnahmefällen. Musterteile sind teuer und besonders in der Vorserie selten verfügbar. Darüber hinaus besteht die Anforderung, bereits die ersten Teile exakt vermessen zu können. Ausrichten mit dem Theodolitenmesssystem ECDS von Leica Um den Bezug des Sensors zum CAD Koordinatensystem herzustellen, war ein externes Messsystem nötig. Zunächst wurde bei Perceptron mit Theodoliten gearbeitet. Diese damit realisierte Ausrichtmethode, als VERISTAR™ bezeichnet, ist in ihrer Genauigkeit durch die Theodolite begrenzt und darüber hinaus relativ zeitintensiv. Dennoch war dieses Verfahren ausgesprochen erfolgreich. Zeitoptimiertes Ausrichten mit Leica Laser Tracker Die Erfahrungen mit VERISTAR™ führten zur Entwicklung des TETRASTAR™-Kalibriersystems. Dieses System arbeitet nach dem gleichen Prinzip wie mit Theodoliten, verwendet als externes Messsystem aber einen Laser Tracker und nutzt die Vorteile dieses neuen, hochgenauen Messsystems. Mehrere Perceptron Sensoren zur Messung des Fahrzeughecks. Details zur Ausrichtung mit dem TETRASTAR™-Verfahren Grobpositionierung der Sensoren Erster Schritt bei der Einrichtung einer Laser-Messanlage ist die Montage der Sensoren an definierter Stelle im Raum. Das zu messende Merkmal soll sich in der Mitte des SensorSichtfeldes befinden. Die Montage erfolgt anhand von Konstruktionszeichnungen und mit einem System von Stahlrohrteilen (Rose & Krieger), die eine flexible Aufnahme ermöglichen. Die Position ist dadurch auf wenige Zentimeter genau bestimmt. Messungen mit dem Laser Tracker im Fahrzeugkoordinatensystem Zunächst muss der Laser Tracker im Fahrzeugkoordinatensystem eingebunden werden. Dies geschieht über Referenzpunkte, die innerhalb des zukünftigen Perceptronsichtfeldes liegen. Durch Messung dieser Punkte und anschliessender 3-2-1- oder Bestfit-Transformation wird der Laser Tracker ins Koordinatensystem des Fahrzeugs überführt. Damit bezieht sich jeder weitere gemessene Punkt auf dieses Koordinatensystem. Die Berechnungs- und Messgrundlagen werden durch Leica’s Industriemesssoftware Axyz zur Verfügung gestellt. «Visualisierung» der Fahrzeugposition Da das reale Bauteil nicht vorhanden ist, muss ein Ersatz geschaffen werden, um das Sichtfeld des Sensors korrekt einzurichten. Das Verfahren wird als «Virtual Aiming» bezeichnet. Der Laser Tracker LTD500 mit der Axyz-Software bietet das ideale Werkzeug für diesen Vorgang. Innerhalb des Messmodus «Build Points» wird die Messpunktliste als Datei importiert. Anschliessend kann sich der Laser Tracker auf diese Punkte im Raum ausrichten. Die Messdifferenz zwischen der Position des Reflektors wird laufend angezeigt. Damit kann der Reflektor leicht in die exakte Position des Messpunktes verschoben werden. Der Tooling Ball Reflektor mit 0,5 Zoll (1,25 cm) Kugeldurchmesser hat sich dabei bestens bewährt. Lasertracker zum Ausrichten der Sensoren Der Perceptron-Sensor wird nun so ausgerichtet, dass seine Laserlinie den Tooling Ball Reflector mittig schneidet und sich sein Bild in der Mitte des Sichtfeldes befindet. Die Lage der Laserlinie kann auf ca. ± 1 mm genau eingerichtet werden, ein Wert, der auf einem realen Bauteil oft nicht erreicht wird und für die korrekte Erkennung des Merkmals vollkommen ausreicht. Die eigentliche Feineinmessung des Sensors erfolgt im dritten Schritt. Schnelle und präzise Feineinmessung der einzelnen Sensoren Für diesen Schritt ist die hohe Genauigkeit des Laser Trackers erforderlich. Die Anforderung besteht darin, ein Objekt im Sichtfeld des Sensors anzubringen, das sowohl von dem Sensor als auch vom Laser Tracker gemessen werden kann. Die Messunsicherheit darf bei beiden Systemen einige 1 ⁄100 mm nicht überschreiten. Tetrahedron in Messposition am Sensor Tetrahedron mit 0,5" Reflektor Perceptron verwendet ein kalibriertes Tetrahedron, ein tetraederförmiger Körper, der auf seiner Spitze einen Halter für den Tooling Ball Reflektor trägt. Der Sensor misst die Seitenkanten dieses Tetrahedrons und berechnet aus diesen Werten die Mitte des Reflektors auf der Spitze. Gleichzeitig gibt der Laser Tracker die Position des Reflektors in Fahrzeugkoordinaten an. Diese Messung erfolgt an vier verschiedenen Punkten im Sichtfeld des Sensors. Ein spezielles Gestänge, das am Sensor befestigt wird und das Tetrahedron trägt, ermöglicht eine schnelle Verschiebung zu den unterschiedlichen Messpositionen. Die Messdaten des Laser Trackers werden über eine serielle Schnittstelle an den Controller des PerceptronSystems übertragen. Dieser Vorgang erfolgt bei der Leica-Software automatisiert und beschleunigt den Vorgang erheblich. Der Controller vergleicht die Messdaten und berechnet für jeden Sensor die Transformationsmatrix vom Sensorkoordinatensystem zum Fahrzeugkoordinatensystem. Nach der Bestimmung dieser Matrix ist der Sensor in der Lage, in Fahrzeugkoordinaten zu messen. Abbildungen, Beschreibungen und technische Daten unverbindlich; Änderungen ohne Mitteilungspflicht vorbehalten. Gedruckt in der Schweiz – Copyright by Leica Geosystems AG, Heerbrugg, Switzerland, 2000 722 143de – IV.2000 Zeitersparnis mit dem Laser Tracker von mehr als 80% Die Software von Leica stellt verschiedene Werkzeuge zur Verfügung, die das Einmessen in eine Vorrichtung stark vereinfachen. Es gibt unter anderem Optionen zur Messung von Aufnahmepins oder zur Messung von Auflagen. Der Radius des Reflektors wird dabei berücksichtigt. Bei klar strukturierten Vorrichtungen erfordert das Einmessen anhand einer bekannten Referenz nicht mehr als 40 Minuten, wobei die Aufwärmphase des Laser Trackers von 20 Minuten darin bereits enthalten ist. Der gleiche Vorgang beim Theodolitsystem wurde mit vier bis fünf Stunden veranschlagt. Zukünftige Einsätze Die durchweg positiven Erfahrungen mit dem Laser Tracker LTD500 der Firma Leica haben dazu geführt, dass dieses Messsystem als Referenz zur Einmessung von Perceptron-Messstationen auch in Zukunft Verwendung finden wird. Die Perceptron-Sensorik wird in der Regel auf einem Stahlgerüst montiert. Mit Hilfe des Laser Trackers kann diese Trägerstruktur anhand von Passbohrungen in kurzer Zeit kontrolliert werden. Ebenso ermöglichen diese Passbohrungen einen Stellungswechsel des Laser Trackers und NeuEinmessung innerhalb von wenigen Minuten. Dieser Wechsel kann bei stark verbauten Vorrichtungen bis zu viermal notwendig sein. Der gleiche Aufwand mit einem Theodolitsystem würde mehrere Stunden benötigen. Leica Geosystems AG Mönchmattweg 5 CH-5035 Unterentfelden (Switzerland) Telephone +41 62 737 67 67 Fax +41 62 723 07 34 www.leica-geosystems.com