Association nationale des amis du vin • Schweizerische
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Association nationale des amis du vin • Schweizerische
Ami Vin du Association nationale des amis du vin • Schweizerische Vereinigung der Weinfreunde Associazione nazionale degli amici del vino • Associaziun svizzera dals amis dal vin 2/11 Inhalt/Sommaire/ Sommario Aktuell Panorama Zum Titelbild / Page de couverture 5 Für Biodiversität und Artenvielfalt im Rebberg 65 Weine aus der Steiermark – Vielfalt und Güte 67 Malanser Pinot Noir absoluter Sieger der IWPZ La Vie de l’ANAV Zur Geschichte einer etwas zweideutigen Redewendung: «II a chargé pour Soleure» 6 Coupe ANAV 2011: Waren zwei Stadtpatrone mit im Spiel? 7 Coupe ANAV 2011: y avait-il deux saints patrons de la ville de la partie? 12 Una squadra di San Gallo vince la Coppa ANAV 2011 16 Assemblée des délégués: La situation financière de l’ANAV au centre d’intérêt 18 Protokoll der 61. Delegiertenversammlung vom 22. Mai 2011 im Rathaus Solothurn 25 Brief des Präsidenten / Billet du Président 30 Il Biglietto del Presidente 31 Sektionsberichte – Nouvelles des sections 32-57 Magazin «Vinea»: Kompetenzcenter für Schweizer Wein «Vinea» – centre de compétences au service de la viticulture suisse Le Chasselas va s’offrir un «Mondial» Grand Prix du Vin Suisse 25 Jahre Verwirrungstechnik in der Schweiz Impressum/Agenda Zwei von ingesamt 2319 eingereichten Weinen wurden an der Internationalen Weinprämierung Zürich 2011 mit den höchsten Ehren, dem Grossen Golddiplom, ausgezeichnet, ein Malanser Pinot Noir und eine Beerenauslese aus Österreich. 174 als «hervorragend» benotete Weine holten sich am bedeutendsten internationalen Concours der Schweiz ein Golddiplom, 563 Teilnehmer verdienten sich mit dem Silberdiplom ein «sehr gut». – Mit einem Resultat von 94,4 Punkten ist der von Jürg Hartmann, Malans, gekelterte und in der Barrique ausgebaute Malanser Pinot Noir Barrique 2009 zugleich der am höchsten bewertete Wein des gesamten Wettbewerbs. Er ist damit gleichsam der absolute Sieger der Internationalen Weinprämierung Zürich 2011. – Resultate unter: www.iwpz.ch 59 60 61 63 51 Aigle bald «Weltmetropole des Chasselas»? Aigle will «Weltmetropole des Chasselas» werden. Eine Vereinigung zur Förderung des Chasselas will in Aigle jährlich das «Mondial du Chasselas» veranstalten und die Hauptstadt des Chablais zur Weltmetropole des Chasselas küren. Anfang Juli 2012 sollen die ersten Auszeichnungen vergeben werden. Zum Titelbild: «Herbst», Lithographie von Jacques Perrenoud (siehe Seite 5). Page de couverture: «Automne», lithographie de Jacques Perrenoud, «conseillerimagier» de la Confrérie du Guillon (voir page 5). In copertina: «Autunno», litografia di Jac- 2 Le Chasselas va s’offrir un «Mondial» 58 Mondial du Merlot fa parte dei concorsi Vinea ques Perrenoud (vedi pagina 5). nata dall’OIV (Organizzazione Internazionale della Vite e del Vino), dall’UIOE (Unione Internazionale degli Enologi) e dall USOE (Unione Svizzera degli Enologi) questa competizione darà l’opportunità ai produttori mondiali di Merlot di confrontarsi nelle varie categorie, nel rispetto del vitigno Merlot in tutte le sue diversità. Appuntamento dal 11 al 13 novembre 2011 a Lugano, in Ticino, dove il Merlot è presente da piu’ di 100 anni. Sono attesi piu’ di 500 vini per la 4 edizione di questo concorso. L’associazione Vinea organizzatrice del Mondial du Pinot Noir ha acquisito la marca Mondial du Merlot. Già partner tecnico dell’evento dal 2008 in collaborazione con la società ticinese Isicom, Vinea organizzerà da sola questa prestigiosa competizione che è entrata a far parte dei 12 concorsi mondiali membri di Vinofed. – Patroci- Après le Mondial du Pinot Noir et celui du Merlot, la Suisse va s’offrir celui du Chasselas. L’Association pour la promotion du chasselas a annoncé récemment au Château d’Aigle la création d’un «Mondial du Chasselas» dont la première édition se déroulera en 2012. «Prix Vetropack» geht nach Salgesch Der «Prix Vetropack» im Wert von über 30’000 Franken, die am höchsten dotierte Auszeichnung der Internationalen Weinprämierung Zürich (IWPZ), wurde dieses Jahr dem am besten benoteten Weisswein einer Schweizer Hauptsorte zugesprochen. Den Preis gewinnt die Kellerei Fernand Cina SA, Salgesch, mit ihrem Ville de Sierre, Les Bernunes 2010, Valais AOC. Das von den Söhnen des Gründers, Manfred und Damian Cina, geleitete Unternehmen verdiente sich die hochkarätige Auszeichnung mit einem Chasselas, ist aber ebenso bekannt für seine vielfältige Palette an Spezialitäten. Ami du Vin 2/11 Aktuell / Editorial «Aargauer Staatsweine» 2011 Eine hochkarätige Jury wählte aus sechzehn Finalweinen in vier verschiedenen Kategorien die «Aargauer Staatsweine» 2011. Die Sieger der Finaldegustation und damit Träger des Titels «Aargauer Staatswein 2011» sind: – Riesling-Silvaner: Wettinger Sélection Noble 2010, Weinkellerei Voser AG, Wettingen – Weisse Spezialitäten: Hasenbergler Sauvignon blanc 2010, Peter Wehrli Reb- und Weinbau, Küttigen – Blauburgunder/Pinot noir: Wettinger Herrenberg Auslese 2009, Weinbaugenossenschaft Wettingen – Rote Spezialitäten: Döttinger Lustgärtler Barrique 2009, Weinbaugenossenschaft Döttingen. Die prämierten Weine erhalten vom Kanton einen runden Zusatzkleber mit der Bezeichnung «Aargauer Staatswein 2011». Vinea 2011: Sizilien Gastregion An der 18. Ausgabe der Vinea in Sierre, die am 2., 3. und 4. September 2011 stattfindet, nehmen über 150 Winzer aus dem Wallis, weiteren Weinbauregionen der Schweiz sowie aus dem Ausland teil. An der diesjährigen Messe ist Sizilien Gastregion. Die Winzer aus der südlichsten Weinbauregion Italiens zeigen vor allem Weine aus autochthonen Rebsorten, deren Ursprünge auf die griechisch-römische Zeit zurückgehen. – Einen besonderen Schweizer Schwerpunkt setzt die Waadtländer Organisation Terravin, deren gleichnamige Qualitätsmarke eine hohe Akzeptanz geniesst. Grand Prix du Vin Suisse La cinquième édition du Grand Prix du Vin Suisse bat un nouveau record avec 3019 vins inscrits au concours. La compétition qui s’est déroulée du 27 au 29 juin et du 4 au 6 juillet à sierre, a séduit 591 encaveurs de toute la Suisse. Les résultats sont disponibles dès le 22 août 2011. Ami du Vin 2/10 «Fasciné par Soleure» Solothurn verdankt seine Berühmtheit und seinen Ruf als Kulturmetropole par excellence nicht der Viticultura, auch wenn die Redewendungen «Il a chargé pour Soleure» oder «Être sur Soleure» durchaus eine Verbindung zwischen dem Wein und der Stadt der Ambassadoren herstellen. Allerdings nicht eine sehr noble. Vielmehr beschreiben sie heute noch da und dort in der Romandie den Zustand von Leuten, die über das Mass getrunken haben. Verantwortlich für diesen etwas besonderen Bezug der Aarestadt zum Wein, wie er in diesen Redewendungen zum Ausdruck kommt, sind die Schiffer und Flösser, die während fast zweihundert Jahren den Rebensaft vom Hinterland der Waadt auf dem Wasserweg nach Solothurn brachten (siehe dazu Seite 6). Auf der langen, mühseligen Fahrt stillten diese ihren gewaltigen Durst in der Regel an Bord, indem sie die vornehmlich für die durchlauchten französischen Gesandten und die hohe Geistlichkeit bestimmten Fässer anzapften. An die bei ihrer Ankunft in Solothurn schliesslich etwas verdünnte Fracht dürfte man sich im Laufe der Zeit ebenso gewöhnt haben wie an die betrunkenen Schiffer. Nicht nur, weil sie den Landweg benutzt hatten, sind am vierten Mai-Wochenende die Weinfreundinnen und Weinfreunde nüchtern in Solothurn eingetroffen. Die einen hatten bereits am Samstag topfit zum Finale der Coupe ANAV 2011 anzutreten. Die anderen mussten sich am Sonntag im Saal des Grossen Rats an der Delegiertenversammlung mit den Aufgaben und insbesondere den Problemen unserer Vereinigung auseinandersetzen. Alle fanden jedoch Gelegenheit zur Begegnung mit einer aussergewöhnlichen Kleinstadt, die sich dank ihrer Schönheit, ihrer Ambiance, ihres vielfältigen kulturellen Angebots und des offenen Geists ihrer Einwohner keineswegs hinter den «Grossen» an der Limmat, der Aare am Rhein oder am Léman zu verstecken braucht. Nicht «sur Soleure» oder «verladen» sind die Weinfreunde in Solothurn eingekehrt, aber dafür umso tiefer beeindruckt und «fascinés par Soleure» post festum nach Hause zurück gekehrt. Es war in der Tat ein frohes Fest, das Finale der Coupe ANAV 2011 mit ihrem von Freundschaft, Spass und Lust geprägten Wettbewerb sowie dem stimmungsvollen Abschlussdîner. Othmar Stäheli, Chefredaktor Beste Reklame für den Concours, an welchem dieses Jahr insgesamt immerhin 48 Teams mit dabei waren. Vielleicht werden es im 2013 über 50 sein. Othmar Stäheli PS. Es ist nicht unvorstellbar, dass die Stadtpatrone von Solothurn und von Sankt Gallen, Sankt Ursus und der irische Wandermönch Gallus, in irgendeiner Weise dafür mitverantwortlich sind, dass das Team «Rivaner» der Weingilde Gallus dieses Jahr den Cup gewann. Nicht nur, weil beide Heiligen am Wasser heimisch wurden. Ein Bär könnte da noch eine Tatze mit im Spiel haben. Mehr darüber erfahren Sie auf Seite 7. «Fasciné par Soleure» Soleure doit sa renommée et sa réputation de métropole culturelle par excellence non pas pour sa viticulture, même si les expressions «il a chargé pour Soleure» ou «être sur Soleure» ont certainement un lien entre le vin et la ville des ambassadeurs. Rien de très classe en fait. En Romandie, cela désigne plutôt une personne éméchée. Les responsables de cette référence un peu particulière de la ville au bord de l’Aare avec le 3 Editorial vin, sont les bateaux et les flotteurs qui transportaient le jus de la treille de l’arrière-pays du canton Vaud sur la voie navigable vers Soleure (voir page 6) pendant presque 200 ans. Au cours de ce long voyage pénible, les matelots calmaient leur soif habituellement à bord en puisant dans les tonneaux destinés aux ambassadeurs français et au haut clergé. A leur arrivée à Soleure, on s’habituait au cours du temps autant à cette marchandise diluée par de l’eau qu’aux marins saouls. Ce n’est pas parce que la voie terrestre était longue que les Amies et les Amis du vin se sont retrouvés à Soleure le quatrième weekend du mois de mai. Alors que les uns s’affrontaient déjà le samedi en pleine forme pour la finale de la Coupe ANAV 2011 les autres ont dû faire face dimanche, lors de l’assemblée des délégués dans la salle du Grand Conseil, aux tâches et particulièrement aux problèmes de notre association. Tous ont cependant eu le temps de découvrir cette petite ville exceptionnelle qui par sa beauté, son atmosphère, ses diverses offres culturelles et l’ouverture d’esprit de ses habitants n’a pas besoin de se cacher derrière les «grandes» des bords de la Limmat, de l’Aare, du Rhin ou du Léman. Les Amis du vin ne sont pas rentrés de Soleure en étant «sur Soleure» ou complètement «chargés» mais plutôt profondément impressionnés et «fascinés par Soleure» post festum. La finale de la Coupe ANAV 2011 était en effet une fête joyeuse avec un concours empreint d’amitié, d’enthousiasme et de plaisir couronné par un dîner d’adieux plein d’ambiance. La meilleure réclame pour ce concours qui cette année accueillait 48 équipes. Peut-être qu’en 2013, on en comptera plus de 50, qui sait. Othmar Stäheli PS. Il n’est pas inpensable que le patron de la ville de Soleure, Saint Urse, et celui de la ville de Saint-Gall, le moine irlandais Gallus qui fonda, au 7ème siècle, un monastère à l’emplacement de la ville et donna son nom au site, aient supporté – n’importe comment – le «Team Rivaner» de la Weingilde Gallus, le vainqueur de la Coupe ANAV 2011 (voir page 12). Affascinati da Soletta La notorietà e la fama di metropoli culturale per eccellenza della città di Soletta non sono dovute alla vitivinicoltura, quantunque le espres- sioni «Il a chargé pour Soleure» o «Être sur Soleure» costituiscano un legame tra il vino e la città degli ambasciatori, peraltro non particolarmente nobile. Ancora oggi, in alcune regioni romande, tali modi di dire descrivono piuttosto lo stato di persone che hanno bevuto oltre misura. Questo rapporto un po’ particolare della città sull’Aare con il vino proviene, come lo si può dedurre dalle succitate locuzioni, dai barcaioli e zatterieri che per quasi due secoli hanno trasportato il vino per via d’acqua dal retroterra vodese sino a Soletta (vedi anche pag. 6). Durante il lungo e faticoso tragitto essi chetavano di regola la loro ardente sete a bordo del naviglio spillando il vino dai barili destinati soprattutto ai diplomatici francesi e all’alto clero. Con l’andar del tempo ci si era abituati a ritrovare allo sbarco a Soletta un carico un po’ «diluito» e marinai ubriachi. Il quarto fine settimana di maggio gli amici e le amiche del vino sono giunti a Soletta tutt’altro che ubriachi, ciò non solo perché avevano utilizzato la via terrestre! Gli uni dovevano presentarsi in perfetta forma alla finale della Coppa ANAV 2011 già il sabato mattina e gli altri presenziare all’Assemblea dei delegati nella sala del Gran Consiglio per occuparsi di compiti e in particolare di problemi della nostra Associazione. Tuttavia, tutti ebbero l’occasione di familiarizzare con una cittadina straordinaria che, grazie alla sua bellezza, al suo ambiente, alla sua variegata offerta culturale e allo spirito aperto dei suoi abitanti non deve affatto nascondersi dietro le «grandi» città sulla Limmat, sull’Aare, sul Reno o sul Lemano. Gli amici del vino sono rientrati a casa post festum molto impressionati e affascinati dalla capitale solettese. E’ stata effettivamente una festa allegra; la finale della Coppa ANAV 2011 in un ambiente amichevole, piacevole e gioioso ed infine un gustoso pranzo. La migliore pubblicità per il concorso, al quale hanno pur sempre partecipato complessivamente 48 squadre. E’ probabile che nel 2013 saranno più di 50. Othmar Stäheli PS. Il fatto che quest’anno la coppa sia stata vinta dalla squadra «Rivaner» della Weingilde Gallus va probabilmente ascritto ai Santi patroni delle città di Soletta e San Gallo. Per ulteriori dettagli vi prego di consultare la pagina 16. 4 Ami du Vin 2/11 Panorama Zum Titelbild «Herbst»– Lithographie von Jacques Perrenoud (AdV) Der Maler, Lithograph und Kupferstecher Jacques Perrenoud ist 1929 in Lausanne geboren. Nach Abschluss der Ausbildung als Zeichner und Lithograph arbeitete er als Illustrator für verschiedene Verlagshäuser. Darauf macht er sich selbständig. 1965 liess er sich im mittelalterlichen Städtchen Baulmes, westlich von Yverdon, nieder, wo er er bis heute in einer wunderschönen Umgebung zwischen Wiesen und Bächen wohnt und wirkt. Das Atelier ist sein Lieblingsort, die Erfüllung seiner Träume, sein kleines Paradies. Hier riesige Steindruckplatten, jede zwei oder drei Tonnen schwer. Dort einige Pressen, eine davon so gross, dass sie weder durchs Fenster noch durch die Türe den Weg hinein gefunden haben kann. Der Blick führt hinaus gen Osten, gleichsam ein Symbol für die wiederkehrende Jugend oder die ewige Erneuerung. Hier entstehen die Ideen, die sich schliesslich in Konkretes verwandeln. Hier treten spontan Bilder in Erscheinung, die zum Gedanken zurück führen, zu langem Meditieren zwingen. Hier nimmt die Idee sichtbare, greifbare Form an, egal, zu welchem Zweck. Einmal zeigt sie sich auf einem Plakat, dann als Buchillustration oder ganz einfach als Stimmung schaffender Teil eines Raums – und immer wieder als Mensch, der in Rebe und Wein Erfüllung findet. Sei dies als Illustration der Einladungskarten zu den Ressats der Confrérie du Guillon, die er über drei Jahrzehnte lang gestaltete, sei dies als Sujet einer Weinetikette oder «nur» als Schmuck eines Glückwunsches zum neuen Jahr... Zwei Jahre nach dem 80. Geburtstag von Jacques Perrenoud hat das Verlagshaus Editions d’Autrefois, Grandson, ein Werk herausgegeben, das einen Einblick in das Schaffen des Künstlers vermittelt: «Lempreinte d’un enchanteur – Jacques Perrenoud» zeigt auf 152 Seiten, mit welcher Meisterschaft er Themen, Stein, Papier und Presse beherrscht. Das Titelbild der vorliegenden Ausgabe des «Ami du Vin» ist dem Buch entnommen, das in diesen Tagen in den Verkauf gelangt. «Automne» wurde als Illustration der Einladung zu einem HerbstRessat der Confrérie du Guillon geschaffen. Page de couverture «Automne» – lithographie de Jacques Perrenoud Jacques Perrenoud, peintre, lithographe et graveur, créateur de la lithographie «Automne», est établi à Baulmes depuis 1965. En 1969, il est choisi comme conseiller-imagier par la Confrérie du Guillon, pour laquelle il réalise avec beaucoup d’humour, les visuel des invitations, programmes et menus lors de festivités jusqu’en 2010. Il a créé entre autres de nombreuses illustrations pour diverses sociétés comme p. ex. Migros, Banques Raiffeisen, Loterie Romande etc. Jacques Perrenoud, c’est l’artiste à l’ancienne. Dans une ruelle de Baulmes, à l’ombre de l’église clunisienne, vous entrez dans son vaste atelier comme dans un antre. Aux murs, œuvres et livres, sur toutes les tables des piles de gravures et des objets. Plus de soixante ans de carrière, cela laisse des traces.L’atelier est le lieu de prédilection de Jacques Perrenoud. Il y travaille avec patience et discrétion. Il y trouve le calme pour transposer en image les rêves d’une vie passionnée par la nature, le mystère féminin et le vin... L’atelier à Baulmes est aussi l’endroit où le graveur reçoit avec sympathie ses amis et les amateurs curieux d’art, de couleurs et de souvenirs. Deux ans après le 80ème anniversaire de l’artiste, les Editions d’Autrefois, Grandson, ont réalisé un livre sur l’oeuvre de Jacques Perrenoud qui vient de paraître sous le titre «L’empreinte d’un enchanteur – Jacques Perrenoud». «L’empreinte d’un enchanteur – Jacques Perrenoud», Editions d’Autrefois, c/o Artgraphic SA, Route de Neuchâtel 37, 1422 Grandson 1. Format: 23 x 32 cm (format vertical), 152 pages intérieures. Prix: CHF 64.– Jacques Perrenoud an seiner wünderschönen Presse aus dem neunzehnten Jahrhundert. Das Prunkstück im Atelier des Künst- Depuis quelque temps, Jacques lers wurde 1835 von Pierre-Alex- Perrenoud se consacre aux bois andre Gaveaux für die königliche gravés qu’il tire, avec l’aide de Druckerei in Paris geschaffen. Sehr viele Lithographien und son ami Toni Bättig sur sa magnifique presse typographique de Holzdrucke des Künstlers wurden Pierre-Alexandre Gaveaux, réa- und werden heute noch auf dieser lisée en 1835 pour les ateliers de Presse gedruckt. Ami du Vin 2/11 l’Imprimerie Royale à Paris. 5 La vie de l’ANAV Zur Geschichte einer etwas zweideutigen Redewendung: «II a chargé pour Soleure» OS. Der Ausdruck «Il a chargé pour Soleure» hat noch heute für ältere, ortsansässige Waadtländer, Seeländer und Solothurner eine wenig schmeichelhafte Bedeutung. Andernorts würde man – weniger durch die Blume – ganz einfach sagen, «er hat einen Schwips». Wie der Publizist, Journalist, Chronist und Regionalhistoriker Jürg Leibundgut 1951 in einem seiner Heimatbücher erzählt, betraf die Redewendung ursprünglich die Schiffer, welche auf ihren Kähnen und Flossen mit hohem Alkoholspiegel in Richtung Solothurn fuhren. Warum die für Solothurn bestimmten Schiffsladungen mit betrunkenen Besatzungen in Verbindung stehen, erklärt der mühselige Weintransport von den Rebhängen des Genfersees über den «Canal d’Entreroches», die Juragewässer und die Aare in die Stadt der Ambassadoren. – Im Folgenden ein Auszug aus den Erklärungen, die Jürg Leibundgut vor sechzig Jahren im «Seebutz» veröffentlichte: «Spürsinn für Transhelvetischen Kanal? Zwischen 1639 und 1829 gab es eine durchgehende Schiffahrt zwischen Cossonay VD, der Ebene von Orbe, Yverdon, dem Neuenburger- und Bielersee sowie der Aare. Von den Rebbergen des Genfersees mussten die Weinfässer auf holprigen Strassen hügelwärts bis zum «Canal d’Entreroches» geschleppt werden, einer Art Vorläufer des legendären Transhelvetischen Kanals. Eigenartige Bräuche an Bord Während diesen 191Jahren KanalSchiffahrt spielten sich eigenartige Episoden an Bord der Barken ab, die noch heute als verbale Volksbelustigung in Form von Witzen weiterleben. In Yverdon wurde die 30Tonnen-Fracht von den «razels» (kleine Barken) auf grosse, wiederum barkenähnliche Transportschiffe (teils Vorwärtsbewegung durch Segel und/oder Bootshaken) umgeladen (über die Juragewässer nach Solothurn). Die leeren «razels» wurden von Yverdon in vier Stunden von starken «compagnons» mittels Leinen zurück nach 6 Entreroches geschleppt. Schleusen mussten passiert werden. Schleusen zum Genfersee? Die Vorstellung einer Wasserverbindung Rhone–Rhein existierte bereits vor 350Jahren in den Köpfen. Nur 59 Meter Höhendifferenz und 12,5 Kilometer Luftlinie, sowie 40 Schleusen (!) wären nötig gewesen, um diesen Plan zu realisieren. Verschiedene Flüsse, die sich in die Waadtländer Ebene ergossen (Orbe, Thièle, Le Talent, Le Nozon, La Venoge) sorgten für genügend Wassertiefe. Das aufkommende Strassennetz liess dann aber die Bedeutung als Verkehrsader dieses komplizierten Kanals schwinden. Die erste Eisenbahnlinie der Schweiz verband Morges, Lausanne und Yverdon bereits im Jahre 1855. Heute sind die Spuren des Canal d’Entreroches weitgehend verschwunden. Beim Schluchteingang von Mauremont ist der Verlauf aber noch erkennbar. Mit den Arbeiten zur Ersten Juragewässerkorrektion verschwand der Kanal allmählich.» Recht der Schiffer auf «freie Quote» Im Ausdruck «Il a chargé pour Soleure» verbirgt sich noch heute etwas Schelmisch-Humorvolles, wie Jürg Leibundgut erzählt. Warum? Welche Geschichte verbirgt sich hinter der Redewendung? Die Berner und Solothurner Patrizier besassen Weingüter an der Côte und im Chablais. Den Rebensaft liessen sie auf dem Landund Wasserweg «nach Hause» bringen. Die Kanalschiffer hatten ihrerseits das Recht, als Zugabe zu ihrer miserablen Gage einige Fässer unterwegs anzuzapfen, um Wein zu trinken – eine sogenannte freie Quote! So trafen die Weinkonvois oft mit Schiffern fragwürdigen Zustands in Yverdon ein. Fragwürdig war allewrdings Ankunft des symbolisch mit einer Barrique beladenen Kahns beim «Aaregarten» in Solothurn. (Foto Cornel Oertle) «Être chargé pour Soleure» Cette expression courante en Romandie décrivant un état d’ivresse extrême aurait ses origines dans le transport des vins du Lavaux à Soleure par le Canal d’Entreroches. Soleure, étant le siège de l’ambassadeur français (qui a en l’occurrence bon dos), avait une consommation importante de vins du Lavaux, qui étaient transportés sur le Canal d’Entreroches. Durant le trajet, les bateliers se servaient souvent de leur charge, arrivant ainsi à Soleure dans un état plus très sobre. auch der Zustand der Ladung, wurde das Überkontingent an Getrunkenem in der Regel doch durch See-, Kanal- oder Flusswasser ersetzt! Dieser Brauch des «Weinkonsums» übertrug sich ebenfalls auf die Besatzungen der grossen Barken für den «Fernverkehr» zwischen Yverdon und Solothurn. Die «patrons» billigten ihren Besatzungen als Lohnanteil eine «Weingage» zu – und die Schiffer litten unter chronischem Durst... Fassanzapfen ein Kavaliersdelikt... Die grobe, feucht-fröhliche Schiffergilde mit dem hohen Alkoholspiegel ist von ihrem Einsatzgebiet, den Gewässern des Jurasüdfusses, verschwunden. Gerade die «bateliers» haben indessen dazu beigetragen, die Verstösse des Fassanzapfens als Kavaliersdelikt den Nachfahren weiter zu vermitteln. – Zwischen Cossonay–Eclépens–Orbe–Yverdon–St.Blaise, Nidau und Solothurn haben sich damals Szenen an Bord der Schiffe abgespielt, die wohl nur infolge des Schritt-Tempos der Barken stillschweigend toleriert werden konnten... Ami du Vin 2/11 La vie de l’ANAV Team der Weingilde Gallus gewinnt Finale in Solothurn Coupe ANAV 2011: Waren zwei Stadtpatrone mit im Spiel? von Othmar Stäheli «Team Rivaner» der Weingilde Gallus heisst der Sieger der Coupe ANAV 2011! Ebenfalls auf dem Podest standen nach dem spannenden Finale vom 21. Mai in Solothurn die Equipen «Lenzburg-Seetal sowie Valais. Von den insgesamt 48 Teams, welche an der Coupe ANAV 2011 mit dabei waren, hatten sich am 2. April an den Regionalausscheidungen 18 für das Finale qualifiziert, 13 aus der Deutschschweiz, drei aus der Romandie und zwei aus dem Tessin. Für die perfekte Organisation des Grossanlasses, ideale Wettkampfbedingungen und ein festliches Dîner im Saal des Hotels «Krone» bei mitreissender musikalischen Begleitung zeichneten die Ambassadoren-Weinfreunde Solothurn verantwortlich. M it der im Titel aufgeworfenen Frage, ob zwei Heilige zum Sieg von «Team Rivaner» der Weingilde Gallus beigetragenhaben könnten, soll in keiner Weise die Vermutung aufkommen lassen, es sei nicht alles mit rechten Dingen zu und her gegangen. Nein, Christian Herzog, Hendrik van der Vie und Andrée Eberhard haben den diesjährigen Wettbewerb mit überzeugenden Leistungen gewonnen. Im theoretischen Teil schafften sie mit 315 Punkten ex aequo mit dem Team Engadin das drittbeste Punktetotal. Geprüft wurden dabei die Kenntnisse über Weinbau und Rebsorten, in Weingeografie und Geschichte sowie Weinbereitung. Eine überragenden Treffsicherheit be- wiesen sie bei der Blinddegustation von neun Weinen. Mit einem Total von 140 Punkten liessen sie in dieser Disziplin alle anderen Finalisten weit hinter sich. Den Gesamtsieg verdienten sie sich mit einem Total von 455 Punkten. Bereits 2009 stand «Team Rivaner» auf dem Podest. Vor zwei Jahren holte sich die erste Mannschaft der Weingilde Gallus Bronze. Wissen brachte Silber und Bronze Das mit «Silber» belohnte zweitplatzierte Team Lenzburg-Seetal (Jean-Claude Hofstetter, Peter Günther und Ernst Gisi) glänzte in der Theorie- Die glücklichen Sieger, das «Team Rivaner», mit Gallus-Präsident Christian Gerber (links). Ami du Vin 2/11 7 La vie de l’ANAV Das Team, «Lenzburg-Seetal» mit Jean-Claude Hofstetter, Ernst Gisi und Peter Günther freut prüfung mit dem Spitzenresultat von 330 und einem Total von 442 Punkten. Ebenso sattelfest zeigte sich in dieser Disziplin das drittplatzierte Team «Valais» mit Nicole Michellod, Stéphane Favre und Christian Gfeller. Die weiteren 15 Finalisten-Teams auf den «Ehrenplätzen» zeichneten sich ebenfalls insbesondere in der theoretischen Prüfung aus. Acht von ihnen erzielten jeweils 300 und mehr Punkte! Die Resultate zeigen insgsamt, dass keine der Sprachregionen benachteiligt war. sich über den zweiten Platz. Anspruchsvolle theoretische «Prüfung» Le team «Valais» avec Nicole Michellod, Stéphane Favre et Christian Gfeller couronné de la médaille de bronze. Gastgeber Urs Götschi begrüsst die Finalisten im «Kronen»-Saal. Tony Stampfli souhaite la bienvenue aux finalistes. 8 Im theoretischen Teil des Wettbewerbs galt es, innerhalb von 50 Minuten insgesamt 24 Fragen aus den Bereichen Weinbau, Rebsortenkunde, Weingeografie und Geschichte sowie Weinbereitung zu beantworten. Dabei wurden den Finalisten pro Frage jeweils drei Anworten zur Auswahl angeboten. Der Einsatz jeglicher «Hilfsmittel» wie zum Beispiel Lexika oder Internet war natürlich verboten. Die für die Organisation verantwortlichen Mitglieder der Coupe-ANAV-Kommission, Christophe Venetz (Präsident), Erich Müller, Tony Stampfli und Rudolf Wey, hatten zwar ein wachsames Auge, mussten allerdings nie eingreifen. Fairness war selbstverständlich. Dafür, dass das Finale des Concours problemlos über die Runden gebracht wurde, sorgte das unter der Leitung von Koni Rufer im Back Office und im Saal perfekt agierende Team. Wie es einem Finale gebührt, gab es einige harte Nüsse zu knacken. Grössere Probleme lieferte zum Beispiel beim Thema Weinbau die Bedeutung «Cavitation», die Freisetzung von Luftblasen in den Gefässen der Rebtriebe. In Rebsortenkunde waren die meisten Teilnehmer sattelfest, auch wenn nicht allen klar war, dass ein Klon keine neue, aus einer Kreuzung entstandene Rebsorte ist. Am wenigsten Diskussionen innerhalb der Teams gab es generell beim Thema Weingeografie. Für einiges Kopfzerbrechen sorgte beim Thema Weinbereitung die Frage, welcher der drei Jahrgänge 2007, 2008 und 2009 die höchste Gesamtsäure aufwies. 2008, natürlich... Die im Finale zur Blinddegustation gereichten Weine Degustation: gut gemeisterte Tücken – Sauvignon Blanc Villa Maria 2009, Marlborough, New Zeland, Bataillard, Rothenburg www.bataillard.ch – Riesling Trocken 2010, Rheinhessen, Weingut Bischel, Appenheim, Deutschland Siebe Dupf Kellerei, Liestal, www.siebe-dupf.ch – Pinot Blanc Seeberg 2008, Weingut Prieler, Schützen, Burgenland, Österreich, Steinfels, Zürich, www.steinfelsweine.ch – Rosé de pinot noir, Oeil de perdrix 2009, Twanner AOC Bielersee, Ursula Angelrath, Twann – Rosé de Gamay Roussard, La Côte AOC 2009, Cave Cidis, Morges www.cidis.ch – Rosato di Merlot 2009, Fior d’Autunno, Ticino DOC , Carlevaro, Bellinzona www.carlevaro.ch – Diolinoir de Salquenen 2009, AOC Valais Philippe Constantin, Salgesch www.cave-st-philippe.ch – Cabernet Franc de Genève 2009, Rue des belles filles, Genève AOC, La Cave de Genève, Satigny www.cavedegeneve.ch – Fläscher Syrah 2008, Graubünden AOC Hansruedi Adank, Fläsch, www.adank-weine.ch Im Degustations-Wettbewerb ging es nicht um eine sensorische Bewertung der zur Prüfung präsentierten neun Weine. Gefragt war vielmehr die Fähigkeit, den Ursprung eines Weins zu bestimmen, die Traubensorte oder den Jahrgang. Insgesamt gab es in dieser «Disziplin 180 Punkte zu holen. Die Siegermannschaft schwang hier mit einem Resultat von 140 Punkten deutlich obenaus. Unter den Prüfungsweinen waren drei Ausländer: ein Sauvignon blanc aus Neuseeland, ein Riesling aus Rheinhessen und ein Pinot blanc aus dem Burgenland. Keine leichte Aufgabe, diese einzuordnen, auch wenn, wie im theoretischen Teil, jeweils Antworten angeboten wurden. Von den sechs Schweizer Gewächsen waren die drei Rosés eine besondere Herausforderung, welche die Finalisten aber erstaunlich gut meisterten, ein Oeil-de-Perdrix aus Twann, ein Rosé de Gamay aus Genf und ein Rosato di Merlot aus dem Tessin. Die drei roten Schweizer, ein Diolinoir aus Salgesch, ein Cabernet Franc aus Genf und ein Syrah aus der Bündner Herrschaft sollten noch grössere Probleme schaffen. Ami du Vin 2/11 La vie de l’ANAV «Aarau 3», das einzige reine Damen-Team. Nach Abschluss der Theorie. «Tegerfelden» glänzte vor allem in der «Theorie» Bären oder Heilige mit im Spiel? Die eingangs erwähnte Vermutung, es könnten zwei Stadtpatrone mit im Spiel gewesen sein, ist natürlich «an den Haaren herbeigezogen», wie man so sagt. Sie hat ihren Ursprung im sicher zufälligen Zusammentreffen von zwei Heiligenlegenden: Das Finale fand bekanntlich im Saal des Hotels «Krone» statt, in unmittelbarer Nachbarschaft, gleichsam im Schutz der St. Ursen-Kathedrale. Der prächtige Barockbau ist dem heiligen Ursus geweiht, einem römischen Legionär, der im 4. Jahrhundert n. Chr. in Solothurn wegen seines christlichen Glaubens enthauptet worden sein soll. Ursus bedeutet nichts anderes als Bär. Und mit dem heiligen Urs, dem Bären aus Solothurn also, ist die Verbindung zu St. Gallen hergestellt. Aber sicher kein Merlot Rosato! Resultate Finale in Solothurn 21.5.2011 Rang Name Sektion Teamleiter Partner 1 Partner 2 1 2 3 4 5 6 7 8 9 9 9 12 13 14 14 16 17 18 St Gallen Lenzburg-Seetal Valais Bern Engadin Limmattal Baden Haut-Lac Neuchâtel Zurzibiet Schaffhausen Schaffhausen Bern Mendrisiotto Aarau Thurgau Thunersee St Gallen Bellinzona e Valli Herzog Christian Hofstetter Jean-Claude Gfeller Christian Liechti Peter Gremlich Rolf Hunziker Franco Buttet Raphy Triponez Pierre-André Wicki Peter Oertle Cornel Schmid Thomas Adam Beat Valli Anna Schärer Margrit Wellauer Ruedi Burkhalter Konrad Indermauer Felix D'Alessandri Elena van der Bie Hendrik Gisi Ernst Favre Stéphane Sommer Heinz Conrad Benno Bernauer Nelly Berthoud Numa Triponez Mado Baumgartner Alois Rapp Elke Gamper Ralph Holliger-Adam B. Caligari Stefano Lauber Bettina Saxer Alfred Haueter Frank Manser Ernst Giudici Anna Eberhard André Günther Peter Michellod Nicole Andrey Marcel Zanolari Giuliano Lienberger Werner Crettenand M. Helfer André Evers Erwin Bührer Peter Feser Kurt Lanthemann D. Premoli Claudio Kollbrunner A. Schweizer Reto Baumann Ursula Gerber Christian Ceresa Battista Rivaner Lenzburg-Seetal Valais Bern 1 Engadin 1 Eichrebe Haut-Lac 1 Neuchâtel Tegerfelden Schaffhausen 2 Schaffhausen 1 Bern 2 Dream Team Aarau 3 Thurgau Thunersee 1 Pinot-Gallus Vecchia Guarda 24 Fragen warten auf die richtigen Antworten. Christophe Venetz, Präsident der Coupe-ANAVKommission, orientiert über die zutreffenden und falschen Antworten. Ami du Vin 2/11 9 La vie de l’ANAV Regionen und des Finales in Solothurn die Gelegenheit, alte Freundschaften zu festigen sowie neue Freunde zu finden. Stimmungsvoller Abend im «Kronensaal» Die Haupsponsoren Urs und Olivia Lysser, Credit Suisse mit Jubilar Rolf Rickenbacher. Der Bär, welcher dem irischem Mönch Gallus, dem Gründer des Klosters St. Gallen, im Wald begegnete, ist zum Wappentier der Stadt geworden und ziert übrigens auch die Insignien der Weingilde Gallus. – Auch wenn drei Jahrhunderte zwischen den beiden Ereignissen liegen, könnten ja die beiden Heiligen oder die beiden Bären irgendwie mitgewirkt haben. Wie auch immer, liebe Weinfreundin, lieber Weinfreund: Ich wollte Ihnen keinen Bären aufbinden... Christophe Venetz sorgten bei bester Laune für Schmunzeln, Lachen, selten für lange Gesichter und immer für freundschaftlichen Applaus. Das Sympathische und Verbindende an der Coupe ANAV liegt wohl daran, dass es nicht nur bei den Regionalausscheidungen, sondern auch beim Finale eigentlich nur Gewinner gibt. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten bei der Vorbereitung wie auch bei den Wettkämpfen immer «profitieren». Sie mehrten ihr Weinwissen, ihre Degustationskenntnisse und nutzten anlässlich der Wettbewerbe in den Den feierlichen Abschluss des ersten Teils der Tagung bildete das Wine & Dine an der festlich geschmückten Tafel des «Kronensaals». Es stand ganz im Zeichen der Solothurner Weine. In dem kaum für seinen Rebbau bekannten Kanton reifen an wenigen kleineren Lagen Trauben unterschiedlichster Sorten, aus denen in homöopathische Mengen Weine zum Teil erstaunlicher Qualität produziert werden (siehe Kasten). Die etwas leicht daher kommenden Kuriositäten interessierten nicht allein die Kenner und erfreuten sich vor allem als Essensbegleiter des Zuspruchs zahlreicher neugieriger Weinfreundinnen und Weinfreunde. Preisverleihung und Déjeuner im «Aaregarten» Nach der Delegiertenversammlung im Rathaussaal (siehe Seite 25) und einem Bummel durch Nur Gewinner Für Spannung sorgten nach Abschluss des Wettbewerbs beim Apéro auf der Terrasse des Hotels «Krone» nicht nur die hochsommerlichen Temperaturen, sondern vor allem die Bekanntmachung der richtigen Wettbewerbs-Antworten und der «Rangliste». Die mit viel Humor gespickten Informationen von Coupe-ANAV-Präsident Das Dîner und die kredenzten Weine Zum Apéro: Sekt «Räbächracher», Ambros Thüring, Ettingen Carpaccio der geräucherten Entenbrust, geadelt mit Akazienhonigschaum und Pink Grapefruit-Filets, begleitet von: – Riesling-Silvaner 2009, J. Brunner, Rebwinzer Hofstetten-Flüh, – Pinot Gris Château Landskorn 2009, Gemeinde Hofstetten Das Original Solothurner Wysüppli, parfümiert mit Chardonnay aus dem Rebgut der Bürgergemeinde der Stadt Solothurn, begleitet von grilliertem Medaillon vom roten «Tuna loin» und Safran-Grissini, dazu: – Rivaner Barrique 2009, Ambros Thüring Ettingen – Chardonnay 2009, Domaine Soleure, Bürgergemeinde Solothurn (Manor Food). Der «Ambassadorenbraten» vom Nierstück des «Swiss Prim Maroni Pork» im Kräutermantel, am Stück im Ofen saftig gebraten, verwöhnt mit rosa Pfefferjus und Orangenfilets, begleitet vom Grand cru «Carnaroli» Safranrisotto und Gemüse vom Solothurner Markt, dazu: – Blauburgunder, Bürgerwy 2009, Bürgergemeinde Dornach – Pinot Noir, Raingarten 2008, Einwohnergemeinde Dornach – Blauburgunder 2009, Winzergemeinschaft Hinterbuch, Freddy Schwyzer, Hofstetten Der Teller mit Käsespezialitäten aus der Schweiz und Frankreich, serviert mit Gelee von «Piment d’Espelette» mit Birnenbrot, begleitet von: – Cabernet-Pinot, Barrique 2009, Ambros Thüring Ettingen – Pinot Noir Barrique, Domaine Soleure, Bürgergemeinde Solothurn Siegessicher schon jetzt? 10 Ami du Vin 2/11 La vie de l’ANAV Die «Fracht» wird gelöscht. Das Aargauer Mittagessen im «Aaregarten» schmeckte hervorragend. die Altstadt trafen sich Weinfreundinnen und Weinfreunde im «Aaregarten» zum Apéro, zur Ehrung der Finalisten und zur Preisverleihung. Den Auftakt dazu bildete die Ankunft des Nachens, der daran erinnern sollte, wie früher der Wein aus der Westschweiz in die Ambassadorenstadt geschifft wurde (siehe dazu Seite xx). Himmlisch gesegnet wurde die Zeremonie durch einen tüchtigen Platzregen, der aber weder dem Spass am Schauspiel noch am Gehalt des Apéroweins Abbruch tat. Die Schiffer von damals dürften wohl kaum einen so feinen Tropfen, egal ob verdünnt oder unverdünnt, genossen haben. Beim anschliessenden Mittagessen empfahlen sich die Ambassadoren-Weinfreunde ein weiteres Mal als Vermittler hoher Genüsse. Zum geräucherten Fisch wurden ein spritziger Räuschling (offensichtlich nicht nur eine Zürcher Spezialität) und ein Dornacher Riesling-Silvaner gereicht. Den Rindsbraten begleitete ein Dornacher Blauburgunder Barrique. Die Weine stammten aus der grössten Solothurner Rebbaugemeinde. Gekeltert wurden sie im Klushof, in der besellandschaftlichen Nachbarschaft. Den gastronomischen Schlusspunkt setzte noch vor der Intonation der «Hymne» der Amis du Vin die Solothurner Torte von der Suteria, sodass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer voller köstlicher Erfahrungen in Kopf, Herz und Bauch sowie wohl verpflegt von Solothurn Abschied nehmen konnten. – Kein Wunder, dass sich hier die französischen Gesandten niedergelassen haben! Die Werkstattjazzband sorgte für Bombenstimmung. Ami du Vin 2/11 OK-Präsident Konrad Rufer begrüsst die Finalisten und Delegierten zur Preisverleihung im «Aaregarten». Zufriedene «Ambassadoren» nach gelungenem Werk. 11 La vie de l’ANAV L’équipe de la section Weingilde Gallus gagne la finale à Soleure Coupe ANAV 2011: y avait-il deux saints patrons de la ville de la partie? par Othmar Stäheli «L’équipe Rivaner» de la section Weingilde Gallus est la gagnante de la Coupe ANAV 2011! Sur le podium, après la finale captivante du 21 mai à Soleure se trouvaient aussi les équipes «Lenzburg-Seetal» et «Valais». Parmi les 48 équipes inscrites pour la Coupe ANAV 2011, 18 se sont qualifiées pour la finale lors des sélections régionales qui ont eu lieu le 2 avril, dont 13 équipes suisses-allemandes, 3 romandes et 2 tessinoises. Les Ambasseurs des Amis du vin de Soleure ont œuvré pour l’organisation parfaite de ce grand événement, pour les conditions de concours idéales et pour le dîner festif dans la salle de l’hôtel «Krone». L a question soulevée dans le titre si deux saints ont pu contribuer à la victoire de l’équipe «Rivaner» de la section Weingilde Gallus, ne doit en aucun cas donner lieu à une suspicion que les choses ne se sont pas déroulées correctement. Bien au contraire. Christian Herzog, Hendrik van der Vie et Andrée Erberhard ont gagné cette année avec des performances convaincantes. Dans la partie théorique, ils ont obtenu 315 points ex aequo avec l’équipe «Engadin», soit le troisième meilleur score. On a testé ici les connaissances sur la viticulture, les variétés de raisin, la géographie viticole et l’histoire du vin. Ils ont prouvé une pertinence supérieure lors de la dégustation à l’aveugle de neuf vins. Avec un total de 140 points, ils ont laissé loin derrière eux les autres finalistes. Ils ont gagné la victoire avec un total de 455 points. L’équipe «Rivaner» était d’ailleurs déjà sur le podium en 2009 en gagnant la médaille de bronze. Le team «Valais» avec Nicole Michellod, Stéphane Favre et Christian Gfeller couronné de la médaille de bronze. 12 Ami du Vin 2/11 La vie de l’ANAV Christophe Venetz, président du Comité Coupe ANAV, informe les finalistes du déroulement du concours. Concours de dégustation: les neuf vins présentés pour l’examen. De grandes connaissances pour l’argent et le bronze La deuxième équipe en «argent» de LenzburgSeetal (Jean-Claude Hofstetter, Peter Günther et Ernst Gisi) s’est démarquée dans la partie théorique avec un résultat brillant de 330 points pour obtenir au final 442 points. L’équipe «Valais» en «bronze» avec Nicole Michellod, Stéphane Favre et Christian Gfelle a également montré de solides connaissances dans cette discipline. Aux «places d’honneur», les 15 autres équipes finalistes se sont également distinguées dans l’examen théorique. Huit d’entres elles ont obtenu 300 points et plus. Les résultats ont montré dans l’ensemble qu’aucune région linguistique n’était défavorisée. d’opération parfaite a veillé au bon déroulement de la finale du concours. Comme il se doit lors d’une finale, il y avait quelques noix dure à casser. Les principaux problèmes ont surgit dans le thème de la viticulture avec la signification de «cavitation», qui décrit la libération de bulles d’air dans les vaisseaux de rameaux de vigne. Dans le domaine des cépages, la majorité des participants étaient plutôt calés, même si pour tous il n’était pas clair qu’un clone n’était pas une nouvelle sorte de raisin née d’un croisement. La géographie viticole a causé le moins de discussions au sein des équipes. En revanche la question sur la vinification à causé quelques maux de tête, à savoir laquelle de ces trois années 2007, 2008 ou 2009 avait la plus haute acidité. 2008 bien sûr... Ce n’est pas un Oeil-de-perdrix neuchâtelois.. Thunersee 1 concentré sur les questions de l’«Epreuves théoriques». Dégustation: pièges bien maîtrisés «Examen» théorique exigeant Dans la partie théorique du concours, il fallait répondre dans les 50 minutes aux 24 questions portées sur la viticulture, les cépages, la géographie viticole, l’histoire du vin et la vinification. Les finalistes avaient par question trois réponses à choix. L’utilisation d’«outils» tels que les encyclopédies ou Internet était bien sûr interdite. Les membres de la commission de la Coupe ANAV responsables de l’organisation, Christophe Venetz (président), Erich Müller, Tony Stampfli et Rudolf Wey, avait un oeil vigilant mais n’ont jamais eu à intervenir. L’équité allait de soi. Sous la direction de Koni Rufer en arrière-boutique et dans la salle, une équipe Ami du Vin 2/11 Le concours de dégustation n’était pas une évaluation sensorielle des neuf vins présentés pour l’examen. On attendait plutôt la capacité à déterminer l’origine d’un vin, le cépage ou le millésime. Dans cette discipline on pouvait obtenir au total 180 points. L’équipe gagnante se démarqua avec un résultat de 140 points. Parmi les vins à déguster, il y avait trois étrangers: un Sauvignon blanc de Nouvelle-Zélande, un Riesling de la Rehinhessen et un Pinot blanc du Burgenland. Ce n’était pas une tâche facile de les classifier, même si des réponses étaient proposées comme dans la partie théorique. Parmi les six crus suisses, les trois Rosés étaient un important défi à relever que Quant à l couleur, deux Rosés presque identiques. Détente du Team «Tegerfelden» après les «épreuves» théoriques. 13 La vie de l’ANAV l’insigne qui orne la section de Weingilde Gallus. – Même si trois siècles séparent ces deux événements, il pourrait en fait que ces deux saints, ou ces deux ours y soient pour quelque chose… Seulement des gagnants Information sur les réponses – fausses et correctes. les finalistes ont incroyablement bien maîtrisés, un Oeil-de-Perdrix de Douanne, un Rosé de Gamay de Genève et un Rosato di Merlot du Tessin. Les trois vins rouges suisses, un Diolinoir de Salgesch, un Carbernet Franc de Genève un Syrah du Bündner Herrschaft ont été la source de quelques problèmes. Les vins présentés dans le cadre du concours de dégustation – Sauvignon Blanc Villa Maria 2009, Marlborough, New Zeland, Bataillard, Rothenburg www.bataillard.ch – Riesling Trocken 2010, Rheinhessen, Weingut Bischel, Appenheim, Deutschland Siebe Dupf Kellerei, Liestal, www.siebe-dupf.ch – Pinot Blanc Seeberg 2008, Weingut Prieler, Schützen, Burgenland, Österreich, Steinfels, Zürich, www.steinfelsweine.ch – Rosé de pinot noir, Oeil de perdrix 2009, Twanner AOC Bielersee, Ursula Angelrath, Twann – Rosé de Gamay Roussard, La Côte AOC 2009, Cave Cidis, Morges www.cidis.ch – Rosato di Merlot 2009, Fior d’Autunno, Ticino DOC , Carlevaro, Bellinzona www.carlevaro.ch – Diolinoir de Salquenen 2009, AOC Valais Philippe Constantin, Salgesch www.cave-st-philippe.ch – Cabernet Franc de Genève 2009, Rue des belles filles, Genève AOC, La Cave de Genève, Satigny www.cavedegeneve.ch – Fläscher Syrah 2008, Graubünden AOC Hansruedi Adank, Fläsch, www.adank-weine.ch Les ours et les saints de la partie? Mon hypothèse précitée que peut-être deux saints patrons était de la partie est tirée «par les cheveux» comme on dit. Elle a son origine dans la coïncidence de rencontre de deux légendes sacrées: la finale a eu lieu comme on le sait dans la salle de l’hôtel «Krone», pour ainsi dire sous la protection de la cathédrale de Saint-Ours. La somptueuse construction baroque est dédiée à Saint Ursus, un légionnaire romain décapité à Soleure au 4ème siècle après J.-.Ch. à cause de sa foi chrétienne. Ursus en latin signifie rien d’autre que ours. Et avec le Saint Ours, l’ours de Soleure, le lien est alors établi avec Saint-Gall. L’ours, que le moine irlandais Gallus, le fondateur du monastère de Saint-Gall, a rencontré dans la forêt, est devenu l’emblème de la ville et accessoirement aussi Après la fin du concours, non seulement la température estivale, mais avant tout l’annonce des réponses justes et le «classement» des équipes étaient source de tension lors de l’apéro servi sur la terrasse de l’hôtel «Krone». Mais les informations données avec beaucoup d’humour par le président de la Coupe ANAV Christophe Venetz ont créé une bonne ambiance laissant la place aux sourires et aux rires, rarement à la tristesse et toujours avec de longs applaudissements chaleureux. Le côté sympathique et convivial de la coupe ANAV fait qu’il n’y avait au bout du compte que des gagnants même lors de la finale et pas uniquement lors des sélections régionales. Tous les participantes et les participants peuvent toujours en «profiter» autant dans la phase préparatoire que lors du concours. Ils augmentent leurs connaissances œnologiques et gustatives et profitent de l’occasion pour renforcer de vieilles amitiés et se faire de nouveaux amis. Soirée animée dans la «Kronensaal» Le «Wine & Dine» à la table magnifiquement décorée de la «Korenensaal» formait la conclusion solennelle de la première partie de la con- Lers finalistes et délégués à l’abri des arbres de l’«Aaregarten». 14 Ami du Vin 2/11 La vie de l’ANAV férence. La soirée était vouée d’une part aux vins soleurois. Dans ce canton à peine connu pour ses vignobles, mûrissent à quelques endroits des raisins de sortes les plus diverses avec lesquels ont produit dans des quantités homéopathiques des vins parfois de qualité surprenante (voir l’encadré). Ces curiosités n’intéressent d’ailleurs pas que les connaisseurs. Appréciées comme un vin d’accompagnement pour les repas, elles connurent un Partenaires et sponseurs Partner und Sponsoren Partenaires / Partner Credit Suisse AG, Private Banking, Solothurn Berner Kantonalbank, Privat Banking, Solothurn Sponseurs / Sponsoren AEK Energie AG, Solothurn Aeschlimann AG, Decolletages, Lüsslingen AXA Winterthur, Solothurn Baloise Bank SoBa, Solothurn Biber Optik Toni Mohyla, Biberist Carrosserie Grädel, Solothurn COOP Nordwestschweiz, Basel Dyhrberg AG, Lachsräucherei, Balsthal Gast AG, Utzenstorf Intercoiffure Kräuchi & Partner AG, Solothurn Landi Lohn Bucheggberg, Hessigkofen Landi Solothurn Die Mobiliar, Versicherung & Vorsorge, Solothurn Oetterli & Co. AG, Solothurn Raiffeisenbank Wasseramt-Mitte, Derendingen Regiobank Solothurn AG, Solothurn Schneider Reisen, Langendorf Stadt und Kanton Solothurn Suteria Confiseur-Chocolatier, Solothurn UBS Solothurn Sponseurs des vins soleuriens Sponsoren der Solothurner Weine Ambros Thüring, Ettingen Bürgergemeinde Dornach Bürgergemeinde Solothurn Domaine Nussbaumer, Aesch Einwohnergemeinde Dornach Einwohnergemeinde Hofstetten Fam. Müller, Niedererlinsbach Fam. Huber, Eppenberg Johann Brunner, Hofstetten Manor Food, Solothurn Rebbauverein Bachtelen, Grenchen Schwyzer Alfred, Hofstetten Walter Frei, Mariastein franc succès auprès de nombreux amies du vin et amis du vin. Ce fut une véritable excursion oenologique pour tous en terre nouvelle. L’autre partie de la soirée a été marquée par du «bon vieux» jazz magistralement servi par le groupe «Werkstatt Jazz Band Solothurn». Les morceaux comme Basin Street Blues, A Night in Tunisia et autres evergreens ne firent pas seulement battre le coeur des seniors mais donnèrent également envie de faire quelques pas de danses. – La cuisine du «Krone» mérite également une couronne particulière tout comme le service parfait et tous ceux qui de bonne humeur ont oeuvré entre la cave et la table. Remise des prix et déjeuner au «Aaregarten» Après la conférence des délégués dans la «Rathaussaal» (voir page 16) et une promenade dans la vieille ville, les amies et amis du vin se sont retrouvés pour l’apéro au «Aaaregarten» pour honorer les finalistes et assister à la remise des prix. Le prélude à cette cérémonie fut l’arrivée du bateau qui devait rappeler comment autrefois le vin était transbordé de la Suisse Romande dans la ville des Ambassadeurs (voir page xx). La cérémonie a été bénie par le ciel par une bonne averse mais qui n’a en rien entravé le plaisir du spectacle ni au contenu des vins servis pour l’apéritif. Les mariniers d’autrefois ont rarement pu apprécier de si bonnes gouttes diluées ou non. Allocution du président central lors de la remise des prix. Au déjeuner qui suivi, les ambassadeurs des Amis du vin ont été une nouvelle fois les bénéficiaires de délectation. Avec le poisson fumé, on a servi un Räuschling pétillant (apparemment pas seulement une spécialité zurichoise) et un Dornacher Risling-Silvaner. Le rôti de boeuf a été accompagné par un Dornacher Blauburunder Barrique. Les vins venaient tous du grand vignoble de la commune de Soleure. Ils ont été encavés au Klushof dans le voisinage bâlois. La finale gastronomique a commencé avant même l’intonation de l’hymne des Amis du vin (dont le texte semble de moins en moins être acquis), avec la tourte de Soleure de la confiserie Suteria. Les participantes et les participants ont fait alors leurs adieux à Soleure avec des expériences délicieuses autant dans la tête, dans le coeur que dans le ventre. – Pas étonnant que l’Ambassadeur de France ait choisi de s’installer ici de 1530 à 1792. Amies et amis du vin contents après deux jours magnifiques à Soleure. Ami du Vin 2/11 15 La vie de l’ANAV Finale appassionante a Soletta, città degli ambasciatori Una squadra di San Gallo vince la Coppa ANAV 2011 di Othmar Stäheli Il vincitore della Coppa ANAV 2011 è il «Team Rivaner» della Weingilde Gallus! Dopo l’appassionante finale del 21 maggio a Soletta, oltre ai sangallesi occupavano il podio anche le squadre di «Lenzburg-Seetal» e «Valais». Delle 48 squadre che hanno partecipato alla Coppa ANAV 2011, 18 si erano qualificate per la finale nelle selezioni regionali del 2 aprile, 13 provenienti dalla Svizzera tedesca, tre dalla Romandia e due dal Ticino. La perfetta organizzazione della grande manifestazione, le condizioni di gara ideali e il festoso pranzo nella sala dell’albergo «Krone», con un entusiasmante accompagnamento musicale, sono l’operato degli «Ambassadoren-Weinfreunde» di Soletta. L a prima squadra della Weingilde Gallus ha vinto il concorso 2011 sfoggiando delle prestazioni convincenti. Nella parte teorica Christian Herzog, Hendrik van der Vie e Andrée Eberhard ottennero con 315 punti – ex aequo con la squadra engadinese – il terzo miglior risultato totale. Nella degustazione alla cieca di nove vini essi hanno dimostrato di possedere eccellenti doti di riconoscitori. Realizzando un totale di 140 punti hanno distanziato di gran lunga tutti gli altri finalisti. Si sono quindi meritati la vittoria complessiva con un totale di 455 punti. Il «Team Rivaner» era già sul podio nel 2009. Due hanni fa la prima squadra della Weingilde Gallus aveva infatti vinto il bronzo. Le conoscenze hanno fruttato l’argento e il bronzo La squadra di Lenzburg-Seetal (Jean-Claude Hofstetter, Peter Günther e Ernst Gisi) classificatasi al secodo posto, e pertanto premiata con l’argento, ha brillato nell’esame teorico ottenendo un risultato superlativo di 330 punti e un punteggio totale di 442 punti. Pure molto ferrato in questa disciplina si è rivelato il terzo qualificato, ossia il team «Valais» composto di Nicole Michellod, Stéphane Favre e Christian Gfeller. Le altre 15 squadre finaliste ai «posti d’onore» si sono anch’esse contraddistinte in par- Il «DreamTeam» della sezione Mendrisiotto 16 Ami du Vin 2/11 La vie de l’ANAV ticolare nell’esame teorico. Otto di loro hanno ottenuto 300 e più punti! I risultati mostrano in complesso che nessuna delle regioni linguistiche è stata svantaggiata. Un «esame» teorico impegnativo Nella parte teorica del concorso bisognava rispondere entro 50 minuti a complessivamente 24 domande concernenti i campi viticoltura, conoscenza dei tipi di vitigni, storia e geografia del vino, nonché vinificazione. Per ogni domanda i finalisti avevano tre risposte a scelta. L’impiego di qualsiasi «mezzo ausiliare» come ad esempio di un lessico o dell’ Internet, era naturalmente vietato. Pur avendo l’occhio a tutto, i membri della commissione della Coppa ANAV responsabili dell’organizzazione, ossia Christophe Venetz (presidente), Erich Müller, Tony Stampfli e Rudolf Wey, non dovettero mai intervenire. La correttezza era data per scontata. Il fatto che la finale del concorso si sia conclsa senza problemi è merito del gruppo di volontari che ha operato con perfezione nelle retrovie e in sala sotta la direzione di Koni Rufer. Come capita sovente nelle finali, c’è stata anche qui qualche gatta da pelare. Grossi problemi ha sollevato ad esempio la parola «Cavitation» nel tema viticoltura, la formazione di bolle d’aria nel liquido che scorre nei vasi dei germogli. Nella determinazione delle varietà di vitigni la maggior parte dei candidati erano ben preparati, anche se non tutti sapevano che il clono non è una nuova sorta di vitigno risultante dall’ibridazione. Meno discussioni in seno al gruppo sono sorte in generale nel campo concernente la geografia del vino. Nel tema relativo alla vinificazione ha destato qualche rompicapo la domanda «Quale delle tre annate 2007, 2008 e 2009 ha segnato il maggior grado di acidità totale?» Naturalmente l’annata 2008… Degustazione: insidie ben dominate Per quanto riguarda la gara di degustazione non si trattava di una valutazione sensorica dei nove vini presentati all’esame. Era piuttosto richiesta la capacità di determinare l’origine di un vino, la varietà del vitigno o l’annata. In tale disciplina si potevano ottenere complessivamente 180 punti. Con un risultato di 140 punti Ami du Vin 2/11 Team «Vecchia Guarda», Bellinzona e Valli. la squadra vincitrice ha nettamente distanziato la concorrenza. Tra i vini esaminati ce n’erano anche tre di origine straniera: un Sauvignon bianco della Nuova Zelanda, un Riesling della regione Rheinhessen e un Pinot bianco del Burgenland. Non è stata cosa da poco classificarli, anche se, come nella parte teorica, furono date delle risposte per ciascuno. Dei sei vini svizzeri i tre rosati costituirono una sfida particolare, la quale fu però sorprendentemente ben accolta dai finalisti. Si trattava di un Oeil-de-Perdrix di Twann, di un rosato Gamay di Ginevra e di un rosato jMerlot del Ticino. I tre vini rossi svizzeri, un Diolinoir di Salgesch, un Cabernet Franc di Ginevra e un Syrah della Signoria grigionese avrebbero creato dei problemi ancora più grossi. Solo vincitori Dopo il concorso, all’atto dell’aperitivo sulla terrazza dell’albergo «Krone» regnava una tensione palpabile, non solo per le alte temperature estive, ma soprattutto per la comunicazione delle risposte esatte del concorso e della «classifica». Le informazioni fornite dal presidente della Coppa ANAV Christophe Venetz, spiccate di molte note umoristiche, hanno suscitato sorrisi di compiacimento, risate e qualche delusione, ma sempre e comunque applausi amichevoli. L’aspetto simpatico e avvincente della Coppa ANAV deriva dal fatto che, tanto alle selezioni regionali quanto alla finale, ci sono effettivamente solo vincitori. Tutti i partecipanti e le partecipanti hanno sempre potuto «approfittare» sia all’atto della preparazione sia durante le gare. Essi hanno infatti accresciuto il loro sapere sul vino, le conoscenze in materia di degustazione e, in occasione dei concorsi nelle regioni e della finale a Soletta, hanno approfittato dell’occasione per rafforzare vecchi vincoli di amicizia e farsi nuovi amici. Serata suggestiva nel «Kronensaal» La conclusione festosa della prima parte della manifestazione era costituita dal «Wine & Dine» alle tavole addobbate a festa del «Kronensaal»; il tutto all’insegna dei vini solettesi. Nel cantone non particolarmente noto per la sua viticoltura maturano in poche piccole aree vinicole uve delle più svariate sorti con le quali vengono prodotti in quantità omeopatiche vini di qualità in parte sorprendenti (vedi riquadro). Tali curiosità presentate modestamente e senza pretese non hanno interessato soltanto i conoscitori ma, come accompagnatrici dei pasti, hanno trovato il pieno consenso e destato la curiosità di numerosi amici e amiche del vino. 17 La vie de l’ANAV Procès-verbal de la 61ème assemblée des délégués du 22 mai 2011 à l’Hôtel de Ville de Soleure. La situation financière de l’ANAV au centre d’intérêt Tony Stampfli 1. Ouverture de l’assemblée des délégués par le président central Tony Stampfli ouvre l’assemblée en souhaitant la bienvenue aux délégués, tout en rappelant qu’il est originaire de Soleure. Tony remercie Urs Götschi, Konrad Rufer et son comité d’organisation ainsi que les membres de la section Ambassadoren Weinfreunde Solothurn pour la mise sur pied de ce weekend. – De grands applaudissements vont à l’attention des Ambassadeurs soleurois. Une minute de silence est observée en la mémoire des membres ainsi que du membre d’honneur Georges Zufferey qui ont rejoint les vignes célestes. Tony Stampfli souhaite la bienvenue Madame Yolanda Studer, adjointe au secrétaire du Conseil d’Etat. Yolanda Studer prend de sa part la parole en souhaitant la bienvenue aux délégués de l’ANAV, sans oublier de préciser que l’ANAV lui tient à coeur étant elle même membre du comité des Ambassadoren Weinfreunde Solothurn. Elle présente en quelques mots le canton de Soleure, la salle 18 où nous siégeons tout en précisant que la prochaine fois que nous viendrons, ci cette occasion nous est donnée, cette salle aura été rénovée sans heureusement lui en faire perdre son cachet. Tony remercie Yolanda Studer et lui prie de remettre ses remerciements aux autorités pour la mise à disposition de cette salle où la politique du canton de Soleure est mise en place. Tony salue les deux membres d’honneurs Ida Hagenlocher et Brigitte Lavanchy et souhaite la bienvenue aux deux nouveaux présidents Urs Götschi (Solothurn) et Constant Jomini (Vaud). Les présidents sortants Konrad Rufer (Solothurn) et Hervé Detomasi (Vaud) sont remerciés pour leur engagement au sein de leur section. 2. Appel par liste de présence Se sont excusés: Paul Weiss, Eros Walter, Sandro Guarneri, Raoul Rey, Sigi Greis, Helga Althaus, Philippe Mathis, Paolo Gauchat et Hans Liechti. 29 sections sous les 35 existantes sont représentées. La 36ème section sera effective sous le point 9 de l’ordre du jour (admission d’une nouvelle section). 42 voix sont présentes. 3. Nomination de 2 scrutateurs Trois scrutateurs sont élus: Suzanne Hauswirth, Sandra Pot et Hans Waldmeier. 4. Procès-verbal d’Epesses Le procès-verbal a été envoyé par mail et publié sur le site Internet www.anav.ch. Ce procès-verbal est accepté tel quel. Tony Stampfli en remercie son auteur Rudolf Wey. 5. Rapport du président central Ci- dessous se trouve l’intégralité du rapport du président central (la version française fait foi): «Cari amici del vino, Liebe Weinfreundinnen und Weinfreunde, Chers Amies et Amis du vin, L’année vitivinicole 2010 a été marquée par des conditions météorologiques peu favorables pour le développement de la vigne de mai à fin juillet et les craintes des vignerons et vigneronnes de voir le millésime compromis n’étaient pas sans fondement. Heureusement, le temps dès la fin août jusqu’aux vendanges a permis à la vigne d’atteindre une maturation et un état sanitaire des raisins qui, après 2009, permettent aujourd’hui de nous offrir un millésime remarquable avec des vins fruités et d’une grande tenue. – Une fois de plus il est tout à l’honneur de nos vignerons et d’ores et déjà nous nous réjouissons de le voir sur nos tables, les premières dégustations ayant prouvé son excellence. Assemblée des délégués dans la salle du Grand Conseil à l’Hôtel de Ville de Soleure. Ami du Vin 2/11 La vie de l’ANAV Rudolf Wey, le Secrétaire-caissier central et «chancelier» de l’ANAV au siège du chancelier du Grand Conseil. Autre fait réjouissant, et que nous n’espérons pas que ponctuel, la reprise de la consommation des vins suisses. En effet, celle-ci a augmenté de 4%, après la régression de 4,5% l’année dernière. Au plan politique, après les inepties de la politique de l’Union Européenne que nous avions relevées dans notre résolution d’Epesses, actuellement aucune mauvaise nouvelle ne semble poindre à l’horizon à l’exception des «pinailleries» administratives de l’Office fédéral de métrologie qui semble vouloir partir en guerre contre la traditionnelle bouteille vaudoise de 7 dl. Vraiment c’est à se demander si nos fonctionnaires fédéraux n’ont rien d’autre à faire que de s’attaquer aux traditions fort connues du consommateur et, qui plus, indiquées en toute transparence sur l’étiquette quant au contenu d’une bouteille. La vie de l’ANAV Après cette petite digression de portée générale, j’en viens à la vie de l’ANAV au cours de l’année 2010 qui a vu votre comité siégé à 5 reprises. Ces activités ont été marquées par: – l’organisation de la 6ème Coupe ANAV dont la finale s’est déroulée hier ici même. Aussi, je tiens à remercier très chaleureusement la section des Ambassadoren Weinfreunde Solothurn, son Président Urs Götschi et tout son staff, pour la Ami du Vin 2/11 parfaite organisation de cette importante manifestation de l’ANAV. La remise de la coupe ANAV aura lieu tout à l’heure lors de l’apéritif. Mes remerciements s’adressent également à la commission de la Coupe ANAV, avec à sa tête son Président, Christophe Venetz, pour la parfaite organisation de cette 6ème édition ou pas moins de 48 équipes y ont participé. Merci également aux sections Haut-Lac, Mendrisiotto, Engadin, Fricktal, Thunersee et Zofingen qui, à la perfection, ont organisé les éliminatoires régionales. Et merci à nos sponsors, Swiss Wine Promotion et l’Association suisse du commerce des vins qui ont offert l’ensemble des vins soumis à la perspicacité des participants. – L’«Ami du Vin», notre lien entre tous! A cet égard, le comité central a procédé à une analyse approfondie portant sur un nouveau concept de l’«Ami du Vin». Malheureusement, cette étude n’ayant pas abouti à une solution acceptable, nous sommes heureux de pouvoir continuer à compter sur les compétences d’Othmar. Certes, comme je vous en parlerez L’association nationale devant de grandes décisions OS. Lors de la 61ème assemblée des délégués de l’ANAV à Soleure, il y avait à l’ordre du jour les problèmes financiers et une première discussion sur les mesures qui devraient être prises pour rééquilibrer le budget. Apparemment l’«Ami du Vin» est responsable de l’excédent des dépenses. La cause sous-jacente des difficultés financières est cependant le déclin progressif de l’adhésion. La relève manque. C’est donc toujours moins de membres qui doivent supporter les mêmes coûts pour la rédaction et l’impression de l’organe de l’association. Le comité central a présenté aux délégués les mesures prises pour améliorer à court terme les compte de 2010 et les propositions pour rééquilibrer à long terme le budget et assurer l’avenir de l’association. La discussion a été vive lors de l’assemblée des déléguées à l’annonce de faire uniquement une version électronique de l’«Ami du Vin» et lors de la suggestion d’une augmentation des frais d’adhésion pour le rééquilibre du budget. Finalement les délégués ont été appelés à la demande unanime de transmettre la compétence sur les mesures du rééquilibre à long terme pour le budget à la Conférence des présidents du 29 octobre 2011 qui se tiendra à Airolo (voir le compte rendu des délégués). tout à l’heure, le problème financier lié à l’«Ami du Vin» devient toujours plus difficile à maîtriser. Non pas de par une augmentation des coûts mais bien de par le fait de la diminution continue du nombre de membres au sein des sections de l’ANAV. – La concrétisation d’une nouvelle modification statutaire que nous La majorité des délégués a approuvé le budget 2012. vous proposons d’adopter au point 14 de l’ordre du jour. Cette modification est de portée mineure et ne souhaite que donner plus de marge de manoeuvre quant à la date de nos assises annuelles lors des années de congrès. Cette proposition a été approuvée par la Conférence des Présidents l’automne dernier à St.-Gall. – La situation financière de l’ANAV qui, à moyen terme nous amène dans une impasse. En effet, de par la diminution constante du nombre de membres au sein des sections, et comme déjà mentionné, les coûts de l’«Ami du Vin» deviennent purement et simplement plus supportables et nécessiteraient une augmentation importante des cotisations. Aussi, conscient de ses responsabilités, le CC vous propose des mesures, certes drastiques, mesures que nous vous avons exposées dans le plan d’assainissement que vous avez reçu avec la convocation de ce jour. Face à cette situation j’aimerais, une fois encore, rappeler mes propos de ces deux dernières 19 La vie de l’ANAV années, à savoir qu’il importe que nos sections poursuivent leur réflexion face à la diminution constante des membres, tout particulièrement quant au recrutement de nouveaux membres dans la tranche d’âge de 25 à 35 ans. En effet, je suis intimement persuadé qu’un vif intérêt pour les vins existe dans cette tranche d’âge mais, au risque de devenir lassant, elle ne s’intéressera à l’ANAV que si chaque section imagine des programmes qui leur sont adaptés. – Oui, chers délégués, les jeunes s’intéressent au vin mais pas de la même manière que nous les «vieux». – Le renouvellement du comité qui voit 3 de ses membres tenus à nous quitter, soit les représentants des régions dont le mandat est limité à 2 périodes, soit 6 ans. Comme vous le verrez tout à l’heure, leur succession est assurée et je tiens, ici, à remercier très vivement mes Amis Franco Humair, Cornel Oertle et Hervé Detomasi pour les années qu’ils ont passé au CC. Ce fut toujours un plaisir, même si parfois nous ne partagions par les mêmes points de vue, de travailler avec vous. Aussi, je garderai un agréable souvenir des 6 années que nous avons passées ensemble et Franco, Cornel et Hervé je vous dis très sincèrement merci. Merci pour votre engagement et pour m’avoir supporté. Aussi, je demande à l’assemblée de vifs applaudissements pour leur témoigner votre reconnaissance et celle de l’ANAV. Aujourd’hui l’ANAV affronte, il ne faut pas s’en cacher, des difficultés principalement d’ordre financier. Certes, d’aucun diront qu’il importe de trouver de nouveaux partenaires mais cela est plus vite dit que réalisé. Toutefois, je ne tiens pas jeter l’éponge et j’entends rencontrer prochainement le Président de la Fédération 20 bués à la conception de l’«Ami du Vin» en envoyant des articles. Il remercie particulièrement deux personnes qui l’ont jusqu’alors soutenu intensivement: Franco Humair et Reini Bachmann. Othmar rappelle que l’«Ami du Vin» vit avant tout des activités des sections. Bienvenue cordiale du président central à Sandra Pot en tant que nouveau membre du comité central. Suisse des Vignerons comme de l’Interprofession des Vins Suisses, Laurent Favre, Conseiller national, pour voir dans quelle mesure une collaboration avec l’ANAV pourrait s’instaurer. En conclusion, chers Amies et Amis du Vin, une fois de plus 2010 a été riche en évènements et c’est avec plaisir que je poursuivrai ma tâche, si tel est votre souhait lors des élections, pour les 3 années à venir. Mais, avant, je tiens à remercier la section vaudoise, son Président ainsi que son staff, pour les riches heures d’amitié qu’ils nous ont concoctées lors de notre Congrès, le 1er mai 2010 à Epesses. Votre organisation fut parfaite même si le trajet en bateau quelque peu sec et il ne fait aucun doute que l’ensemble des participants ont gardé un souvenir inoubliable des ces heures passées dans ce magnifique vignoble en Lavaux. Mes félicitations et remerciements s’adressent également à toutes les sections car par leurs activités elles sont le sens même de la vie de l’ANAV. Aussi, chers présidentes et présidents, je tiens, comme chaque année, à vous adresser mon entière reconnaissance, ainsi qu’à vos comité, pour votre engagement en faveur de la cause du vin mais aussi en faveur des artisans qui, dans le fond des caves, l’élève pour notre plus grand plaisir. J’adresse également un merci tout spécial aux présidents qui, après de nombreuses années à la tête de leur section, ont décidé de passer la main. Cette remise du flambeau à vos successeurs me permet de leur dire, à mon tour, bienvenue au sein de l’ANAV et merci d’avoir accepté de reprendre le témoin pour assurer la continuité. Merci également à mes collègues du comité qui me supportent depuis 13 ans et, pour ceux qui ont accepté de renouveler leur mandat, je souhaite que nous puissions, si tel est le voeu de l’assemblée lors des élections, poursuivre notre activité avec les nouveaux membres qui représenteront les 3 régions de l’ANAV, dans le climat d’amitié qui caractérise nos rencontres. Oui, le vin à pouvoir de réunir et ce pouvoir c’est aussi la devise de l’ANAV où le vin que nous chérissons sans excès est notre source d’une amitié indéfectible. Vive l’ANAV! 6. Rapport du rédacteur en chef de l’«Ami du Vin» Othmar Stäheli remercie tous les membres de l’ANAV ayant contri- 7. Compte annuel 2010 Rapport du caissier central: Le résultat de l’exercice 2010 a été envoyé avec la convocation aux délégués. La perte 2010 se monte à CHF 8’469.80. La fortune de l’ANAV se monte à fin 2010 à CHF 35’187.83 (2009: CHF 43’657.63). – Rudolf présente et commente quelques les chiffres. Aucune question n’est posée par les délégués. Rapport des vérificateurs des comptes: Mauro Ortelli et Edera Soncini (section Mendrisiotto) ont vérifié les comptes 2010. Mauro Ortelli lit le rapport et remercie le secrétaire-caissier central pour son travail propre et correct. Les comptes 2010 sont acceptés par l’assemblée à l’unanimité avec remerciements. Tony remercie Rudolf pour la conduite de la caisse centrale et Mauro pour son rapport de révision. 8. Elections statutaires Tony rappelle que les élections statutaires ont lieu tous les 3 ans. En plus l’année 2011 est marquée par un changement des représentants régionaux qui ne peuvent eux être réélus qu’une fois. Il passe la parole à Erich Müller, vice-président pour l’élection du président central. Election du président central: Erich Müller dit merci à Tony pour son engagement, son travail et ses idées. Tony Stampfli est réélu en tant que président central pour trois ans par acclamation. Tony remercie l’assemblée pour sa confiance. Il informe qu’il s’agit de sa dernière période de 3 ans en tant que prési- Ami du Vin 2/11 La vie de l’ANAV dent central. Il remercie tous ses collègues du comité central. Election du vice-président central: Tony passe à l’élection du vice-président. Erich Müller est réélu par acclamation. Erich précise qu’il s’agit pour lui aussi de sa dernière période de trois ans. Election du secrétaire-caissier central: Rudolf Wey est réélu par acclamation. Election du Rédacteur national: Othmar Stäheli est réélu par acclamation. Election d’un nouveau membre: Cornel Oertle est élu par acclamation. Election de la représentante du Tessin: Franco Humair présente aux délégués Jacqueline Gaufroid, membre de longue date et depuis 2006 membre du comité de la section Lugano. Elle est élue par acclamation. Election de la représentante de la Suisse romande: La section Haut-Lac présente aux délégués Sandra Pot, membre du comité de cette section depuis 2000. Sandra Pot est élue par acclamation. Election du représentant de la Suisse allemande: Cornel Oertle présente Rudolf Kollbrunner, président de la section Aarau. Rudolf Kollbrunner est élu par acclamation. Election de deux réviseurs pour les comptes 2012: Stefan Juchli et Urs Lysser, tous deux membres de la section Soleure, sont élus par acclamation. 9. Admission d’une nouvelle section Rudolf Müller, président des Weinfreunde Stein am Rhein se présente et présente sa section de 60 membres en quelques mots. Une présentation détaillée ayant déjà eu lieu lors de la dernière conférence des présidents à St. Gall en automne dernier. Nous passons directement à la votation. La nouvelle section Ami du Vin 2/11 Weinfreunde Stein am Rhein est accueillie par les délégués présents avec acclamation au sein de la grande famille ANAV. 10. Plan d’assainissement Le président central Tony Stampfli présente le plan d’assainissement envoyé aux délégués avec la convocation à l’assemblée 2011. Objectifs à court terme: Rétablir la situation financière de l’ANAV en vue du résultat catastrophique de l’année écoulée. Objectifs à long terme: L’équilibre financier de l’ANAV doit être garanti à long terme pour permettre d’assurer la pérennité de notre association. Les mesures à court terme suivantes sont définies: 1. Le comité central renonce à l’indemnité 2011 (économie de CHF 6’100). 2. Les frais d’hôtel et le repas du soir à Soleure sont à la charge des membres du comité central (économie de CHF 1’950). 3. Les présidents de section prennent à leur charge le repas lors de la conférence des présidents 2011 (économie d’environ CHF 2’000). L’approbation des délégués des points 1 et 2 n’est pas néces- saire, car il s’agit d’une décision prise par le comité central envers eux-mêmes. Les mesures à long terme suivantes sont proposées: 1. L’«Ami du Vin» passera d’une version papier à une version électronique (document pdf sur notre site Internet) à partir de 2012. Economie annuelle de l’ordre de CHF 30’000. 2. Les présidents de section prennent à leur charge le repas lors des conférences des présidents à partir de 2012. Economie annuelle de l’ordre de CHF 2‘000. 3. La cotisation annuelle passe de CHF 22.00 à CHF 17.00. Le président central précise bien qu’il ne s’agit pas aujourd’hui de prendre une décision sur les mesures proposées (sauf pour le point 3 des mesures à court terme), mais de déléguer la décision à la prochaine conférence des présidents qui se tiendra le 29 octobre 2011 à Airolo et de donner entre temps aux sections un temps de réflexion. La discussion est ouverte: – Agi Winter (Zürcher Weinland): Passer d’une version papier à une version électronique de l’«Ami du Vin» est une mauvaise chose, car 65% des membres de cette section n’ont pas accès à l’Internet. Cette section serait prête à supporter les frais supplémentaires en gardant la version papier actuelle. – Dominique Favre (Valais): La baisse de CHF 5.00 de la cotisation n’est pas suffisante pour un «Ami du Vin» en version électronique. – Jean-Michel Stampfli (BielBienne): Il approuve de pouvoir discuter ce point en détail lors de la prochaine conférence des présidents. Il propose de débattre ce point au sein de conférences régionales de présidents tout en précisant qu’il est d’avis qu’une version papier est à favoriser. Quant à l’économie de CHF 6’100, il considère que c’est un non sens que le CC renonce a ses indemnités qui sont des plus légitimes. – Urs Bühlmann (Luzern): Les coûts de l’«Ami du Vin» doivent être communiqués d’une manière exacte aux délégués. De plus il faudrait connaître le pourcentage de membres sans accès Internet. La mesure 3 à court terme «Les présidents de section prennent à leur charge le repas lors de la conférence des présidents 2011» est soumise à l’approbation des délégués. Assemblée des délégués dans la salle du Grand Conseil à l’Hôtel de Ville de Soleure. 21 La vie de l’ANAV Diplôme émérite Le diplôme de membre émérite de l’ANAV est décerné chaque année aux membres de section ANAV en charge depuis au moins 10 ans au sein de leur comité respectif. Les membres suivants ont reçu cette année le Diplôme émérite ANAV: - Antonello Grassi, sezione Mendrisiotto, membro dal comitato da 1986 - Mauro Ortelli, sezione Mendrisiotto, membro dal comitato da 1988 - Ruth Hirt, Sektion Zurzibiet, Vorstandsmitglied seit 1997 - Ruedi Kilchmann, Sektion Cholfirst, Vorstandsmitglied seit 1999 - Martin Stettler, Sektion Biel/Bienne, Vorstandsmitgiled seit 2001 Déléguées et délégués ainsi que le Comité central félicitent cordialement. Yolanda Studer, adjointe au secrétaire du Conseil d’Etat et membre du comité des Ambassadoren Weinfreunde Solothurn, a présenté aux délégués en quelques mots le canton de Soleure et son histoire ainsi que la salle du Parle- secrétaire-caissier central présente le budget ANAV 2012, budget qui prévoit une perte de CHF 6’500. La majorité des délégués approuve ce budget, six délégués sont contre. ment où l’assemblée s’est tenue. Cette mesure trouve l’approbation des délégués à l’unanimité. Les délégués approuvent à l’unanimité de remettre les compétences décisionnelles sur les mesures à long terme aux présidents lors de la prochaine conférence des présidents qui se tiendra le 29 octobre 2011 à Airolo. 11. Cotisation annuelle 2012 Tony Stampfli propose de garder la cotisation annuelle à CHF 22.00 par membre. – Hansjürg Gisin (Zürich Weinland) remercie le comité central pour ses soucis d’économie. Il propose de faire passer la cotisation de CHF 22.00 à CHF 32.00 par membre. – Orlando Ineichen (Zofingen) propose de faire passer la cotisation de CHF 22.00 à CHF 25.00 par membre. Tony saisi l’occasion de consulter les délégués sur la question d’augmenter ou non le montant de la cotisation. 18 délégués sont pour, 25 délégués sont contre une telle augmentation. 12. Budget 2012 Le budget a été envoyé avec la convocation aux délégués. Le 22 13. Activités du comité central 1. Tony précise que l’endroit de la prochaine conférence des présidents du 29 octobre 2011 n’est pas encore connu. Les présidents intéressés à accueillir cette conférence dans leur région peuvent contacter le secrétaire central. (Après cette assemblée Antonello Grassi propose au comité central d’organiser cette conférence à Airolo. Grand merci à Antonello.) 2. Une dégustation itinérante est proposée avec des vins du canton de Vaud avec la collaboration de l’Office des Vins Vaudois (OVV). Rudolf Wey mettra sur pied cette dégustation avec l’aide de Nicolas Schorderet, secrétaire de l’OVV. Les détails seront soumis aux présidents dans le courant de l’été. 3. Cornel Oertle présente les grandes lignes du Congrès ANAV 2012 qui se tiendra le 25 août 2012 dans la cité du Munot à Schaffhouse. Le programme concocté par Cornel et son équipe comprend bien sûr entre autre une dégustation de vins schaffhousois dans de nombreux stands érigés pour cette occasion là en plein centre de la ville de Schaffhouse. Tous les délégués se réjouissent donc de se retrouver dans le Blauburgunderland (le pays du pinot noir) l’an prochain au mois d’août. Constant Jomini 14. Modifications des statuts La modification suivante proposée a été envoyée aux délégués avec la convocation: Art. 13: L’Assemblée ordinaire des délégués est convoquée par le Comite central en principe durant le premier semestre de l’année civile, au moins quatre semaines à l’avance, par écrit avec ordre du jour. Cette modification des statuts est acceptée à l’unanimité. 15. Motions des sections et questions diverses Tony Stampfli constate qu’aucune motion n’a été déposée, aucune question n’est posée. Constant Jomini, président de la section Vaud prend la parole pour annoncer que l’AG de sa section se tient en général à fin octobre, et que dans ce cas là, il ne pourra participer à la prochaine conférence des présidents. Proposition est faite d’ouvrir dans le futur la Coupe ANAV à d’autres personnes. Affaire à suivre. Le président central Tony Stampfli clos l’assemblée à 12h10 tout en remerciant les délégués pour leur participation. Les trois nouveaux délégués des régions dans le comité central: (de gauche) Jacqueline Gaufroid (Tessin), Rudolf Kollbrunner (Suisse alémanique) et Sandra Pot (Romandie). Niederweningen: 22.06.11 Rudolf Wey Ami du Vin 2/11 La vie de l’ANAV Protokoll der 61. Delegiertenversammlung vom 22. Mai 2011 im Rathaus Solothurn Finanzlage im Mittelpunkt 1. Eröffnung der Delegiertenversammlung Zentralpräsident Tony Stampfli eröffnet die 61. Delegiertenversammlung um 10h30 und erwähnt, dass er selber Solothurner ist. Im Namen des Zentralvorstandes heisst er die Delegierten herzlich willkommen. Er bedankt sich bei Urs Götschi, bei Konrad Rufer, beim Organisationskomitee sowie den Mitgliedern der Sektion Ambassadoren für die Organisation dieses Wochenendes. Die Delegierten bekräftigen die Worte mit grossem Applaus. Tony bittet die Delegiertenversammlung, des kürzlich verstorbenen Ehrenmitglieds Georges Zufferey sowie der verstorbenen Mitglieder zu gedenken und sich von den Sitzen zu erheben. Tony Stampfli begrüsst Yolanda Studer, Staatsschreiber-Stv. des Kantons Solothurn. Sie leitet das Kanzleisekretariat und den kantonalen Rechtsdienst. Yolanda Studer heisst die ANAV-Delegierten herzlich willkommen und erwähnt dabei, dass sie selber Mitglied des Stubenrats der Ambassadoren Weinfreunde Solothurn ist. Sie stellt in ein paar Worten den Kanton Solothurn vor und das Rathaus vor. Sie erwähnt unter anderem, dass der Saal des Kantonsrats, bald renoviert und insbesondere, was die technischen Anlagen betrifft, modernisiert werden wird, ohne den Stil des Raums zu verändern. – Tony dankt der Staatsschreiberin und Stubenrätin sowie den Behörden dafür, dass die ANAV hier, wo die Politik des Kantons Solothurn Ami du Vin 2/11 gemacht wird, Gastrecht geniessen und tagen darf. Der Zentralpräsident begrüsst die Ehrenmitglieder, Ida Hagenlocher und Brigitte Lavanchy sowie die beiden neuen Sektionspräsidenten Urs Götschi (Solothurn) und Constant Jomini (Vaud). Tony dankt auch den beiden ehemaligen Präsidenten Konrad Rufer und Hervé Détomasi für ihren Einsatz in ihrer Sektion. 2. Appell mit Präsenzliste Es haben sich entschuldigt: Paul Weiss, Eros Walter, Sandro Guarneri, Raoul Rey, Sigi Greis, Helga Althaus, Philippe Mathis, Paolo Gauchat und Hans Liechti. 29 der 35 Sektionen sind vertreten. Die Wahl der 36. Sektion wird unter Punkt 9 vorgenommen. 42 Stimmen sind anwesend. Die nationale Vereinigung vor grossen Entscheiden OS. Im Zentrum der 61. ANAV-Delegiertenversammlung in Solothurn standen die Finanzprobleme und eine erste Diskussion über Massnahmen, welche für die Sanierung des Haushalts getroffen werden sollen. Vordergründig ist der «Ami du Vin» verantwortlich für den Ausgabenüberschuss. Die tiefer liegende Ursache der finanziellen Schwierigkeiten ist jedoch der fortschreitende Mitglieder-Rückgang. Es fehlt an Nachwuchs. Immer weniger Mitglieder müssen die gleich bleibenden Kosten für die Redaktion und den Druck des Verbandsorgans tragen. Der Zentralvorstand präsentierte den Delegierten die für die kurzfristige Verbesserung der Rechnung 2010 getroffenen Massnahmen sowie Vorschläge für eine langfristige Sanierung des Haushalts und die Sicherung der Zukunft der Vereinigung. Eine rege Diskussion löste bereits an der Delegiertenversammlung der Antrag aus, den «Ami du Vin» nur noch in einer elektronischen Version herauszugeben, ebenso wie die Vorschläge, die Sanierung über eine Erhöhung der Mitgliederbeiträge zu erreichen. Schliesslich hiessen die Delegierten einstimmig den Antrag gut, die Kompetenz über die Massnahmen zur langfristigen Sanierung des Haushalts der Präsidentenkonferenz vom 29. Oktober 2011 in Airolo zu übertragen (siehe Protokoll der Delegiertenversammlung). 3. Wahl von drei Stimmenzählern Es werden drei Stimmenzähler gewählt: Suzanne Hauswirth, Sandra Pot und Hans Waldmeier. 4. Protokoll 2010 von Epesses Das Protokoll wurde den Delegierten per E-Mail zugestellt und auf der Homepage www.anav.ch auf- geschaltet. Das Protokoll wird ohne Kommentare und ohne Gegenstimme genehmigt. Tony Stampfli dankt Rudolf Wey, dem Verfasser. 5. Bericht des Zentralpräsidenten Die massgebende Originalversion in französischer Sprache ist auf unserer Homepage www.anav.ch aufgeschaltet. Die wesentlichen Aspekte des Präsidentenberichtes sind im Folgenden zusammengefasst. Zum Weinjahr 2010: Das Wetter im Winzerjahr 2010 war für die Reben von Mai bis Ende Juli wenig wachstumsfördernd. Zum Glück entwickelte sich das Wetter ab Ende August positiv. Heute kann man davon ausgehen, dass der Jahrgang 2010 zu einem guten bis sehr guten Jahrgang erkoren werden kann. Wir freuen uns, diesen Jahrgang näher kennenzulernen. Es ist ebenso erfreulich, dass der Absatz von Schweizerweinen wieder eine steigende Tendenz Delegiertenversammlung im Saal des Grossen Rats des Kantons Solothurn. 23 La vie de l’ANAV zeigt, dies nach dem Minus von 4.5% im 2009. Was die Weinpolitik betrifft, geht das Auf und Ab weiter. Zwar scheint sich die Lage im Zusammenhang mit unsinnigen Plänen der EU (darüber wurde 2010 in Epesses eine Resolution verabschiedet) etwas beruhigt zu haben. Für neue Aufregung sorgt zurzeit aber ein inländisches «Problem»: Das Bundesamt für Metrologie hat nämlich im Sinn, der 7dl-Weinflasche den Krieg zu erklären. Man kann sich fragen, ob Bern nichts anderes zu tun hat, als gegen eine langjährige Tradition zu mobilisieren, die dem Konsumenten bestens vertraut ist. Nicht zu vergessen ist, dass der Inhalt der Flasche auf der Etikette klar deklariert ist. Zur «Vie de l’ANAV»: Nach diesem Exkurs allgemeiner Natur, komme ich zum Leben innerhalb unserer Vereinigung. Der Zentralvorstand hat 2010 fünf Sitzungen abgehalten. Die nachfolgend resumierten Themen standen dabei im Mittelpunkt. – Die Organisation der 6. Coupe ANAV mit dem Finale, das in Solo- thurn stattgefunden hat: Ich bedanke mich ganz herzlich bei der Sektion Ambassadoren Weinfreunde Solothurn, ihrem Präsidenten Urs Götschi und seiner Mannschaft für die perfekte Organisation. Ich bedanke mich auch bei der Coupe-ANAV-Kommission, die von Christophe Venetz präsidiert wird, für die perfekte Organisation dieses 6. Anlasses, an dem sich 48 Teams beteiligten. Besten Dank auch an die Sektionen Haut-Lac, Mendrisiotto, Engadin, Fricktal, Thunersee und Zofingen, die sich bereit erklärt hatten die regionalen Entscheidungen mitzugestalten. Ein grosser Dank geht auch an unsere Sponsoren, Swiss Wine Promotion sowie an die Vereinigung Schweizer Weinhandel, die uns sämtliche Weine für die diesjährige Coupe offeriert haben. – Der «Ami du Vin», das Bindeglied zwischen uns allen: Der Zentralvorstand hat sich mit einem möglichen neuen Konzept für die Zeitschrift befasst. Leider hat diese Analyse nicht zum erhofften Resultat geführt. Wir sind froh, dass wir weiterhin auf die Zusammenarbeit mit Othmar Stäheli zählen können. Yolanda Studer, Staatsschreiber-Stellvertreterin des Kantons Solothurn und Mitglied des Stubenrats der Ambassadoren Weinfreunde Solothurn hiess die Delegierten im Saal des Grossen Rats herzlich willkommen. Sie stellte in kurzen Worten den Kanton Solothurn und das Rathaus vor. Im ehemaligen St.-Ursen-Saal, wo heute das Solothurner Parlament zusammenkommt und die ANAV-Delegierten ihre Versammlung abhalten durften, tagten vor Jahrhunderten auch die Abgesandten der Alten Eidgenossenschaft. 24 Ein nachdenklicher Zentralpräsident. – Die finanziellen Probleme im Zusammenhang mit der Herausgabe des «Ami du Vin» werden immer grösser. Die Ursache dafür liegt aber nicht in einer Kostensteigerung, sondern im Rückgang der ANAV-Mitglieder um durchschnittlich etwa 5% pro Jahr. – Die Änderung unserer Statuten: Auf die geringfügige Modifikation werden wir unter Punkt 14 zurückkommen. Diese Änderung wurde bereits anlässlich der letzte Präsidentenkonferenz genehmigt. – Die Finanzlage der ANAV führt uns mittelfristig in eine Sackgasse. Die Kosten für den «Ami du Vin» müssen, verursacht durch die Verringerung der Mitgliederzahl, zunehmend von weniger Mitgliedern getragen werden. Die Folge davon ist, dass der Jahresbeitrag erhöht werden müsste. – Der Zentralvorstand hat sich mit dieser Situation eingehend auseinandergesetzt. Er schlägt einen Sanierungsplan mit zum Teil drastischen Massnahmen vor. Ich habe mich in den letzten zwei Jahren mehr als einmal zu dieser Situation geäussert. Es ist wichtig, dass die Sektionen sich mit den Ursachen des Rückganges der Mitgliederzahlin ihrer Sektion ernsthaft befassen. Das Rekrutieren von jungen Mitgliedern zwischen 25 und 35 Jahren ist für alle Sektionen bzw. für unsere Vereinigung eminent wichtig. Ich bin überzeugt dass junge Leute sich für den Wein interessieren, dies aber nur, wenn die Sektionen bereit sind, das Programm zielgruppengerecht zu gestalten. Ja, meine lieben Delegierten: Die Jungen zeigen Interesse am Wein, jedoch nicht auf die gleiche Art und Weise wie wir «Alten». – Die Erneuerung des Zentralvorstands: Die drei regionalen Vertreter verlassen, statutenkonform nach 6 Jahren, das Führungsgremium. Ich bedanke mich herzlich bei Franco Humair, Cornel Oertle und Hervé Detomasi für ihren Einsatz im ZV. Unsere Vereinigung muss sich heute mit finanziellen Problemen befassen. Der einfachste Weg, würden einige von Ihnen sagen, wäre die Suche von Partnern und Sponsoren: Dies ist einfacher gesagt als getan. Ich werde jedoch nicht resignieren. In Kürze werde ich mit den Präsidenten des Schweizerischen Weinbauernverbands und der IVS (Interprofession des Vins Suisses), Nationalrat Laurent Favre, ein Gespräch führen mit dem Ziel, mögliche Zusammenarbeiten mit der ANAV zu sondieren. Liebe Weinfreundinnen, liebe Weinfreunde, wir haben vieles erlebt im 2010. Ich freue mich, wenn Ami du Vin 2/11 La vie de l’ANAV sie es wollen, mich weiterhin für die kommenden drei Jahre zur Verfügung zu stellen. Ich bedanke mich nochmals bei der Sektion Waadt, ihrm Präsidenten und den Mitgliedern herzlich für die perfekte Organisation des ANAV-Kongresses vom 1. Mai 2010. Die Schifffahrt war schön, aber ein bisschen trocken. Alle haben das Lavaux gut in Erinnerung behalten. Ich bedanke mich auch bei allen Sektionen für ihre Arbeit im Sinne der ANAV. Liebe Präsidentinnen, liebe Präsidenten, vielen Dank für ihr Engagement. Ich bedanke mich auch bei denjenigen, die sich nach einigen Jahren Präsidentschaft entschlossen haben, das Amt in jüngere Hände weiterzugeben. Ich heisse die neuen Präsidenten herzlich willkommen. Ich bedanke mich ebenfalls bei meinen Kollegen im Zentralvorstand, die mich seit 13 Jahren vertragen und denjenigen, die bereit sind, mich weiterhin zu unterstützen. Ich hoffe, dass wir weiterhin, mit Hilfe der drei neuen Regionalvertreter – sofern die Delegierten dies wollen –, unsere Aktivitäten innerhalb der ANAV fortsetzen zu dürfen. Der Wein besitzt die Kraft, Menschen zusammen zu führen. Dies ist auch die Devise der ANAV. Vive l’ANAV! 6. Bericht des Chefredaktors des «Ami du Vin» Othmar Stäheli dankt allen ANAVMitgliedern, die mit ihren Beiträgen die Herausgabe eines «Ami du Vin» ermöglichen, der das Leben der Vereinigung wiederspiegelt, speziell Franco Humair und Reini Bachmann. Othmar erinnert daran, dass der «Ami du Vin» von den Aktivitäten der Sektionen lebt. 7. Jahresrechnung 2010 Bericht des Zentralkassiers: Das Ergebnis 2010 wurde den Dele- Ami du Vin 2/11 Die neuen Mitglieder des Zentralvorstandes: (v.l.n.r.) Jacqueline Gaufroid (Tessin), Rudolf Kollbrunner (Deutschschweiz) und Sandra Pot (Romandie). gierten mit der Einladung zu dieser DV zugestellt. Der Verlust im 2010 beträgt CHF 8’469.80. Das Vermögen der ANAV beträgt Ende 2010 CHF 35’187.83 (2009: CHF 43’657.63). Rudolf Wey präsentiert die Zahlen. Es werden seitens der Delegierten keine Fragen gestellt. Bericht der Revisoren: Mauro Ortelli und Edera Soncini (Sektion Mendrisiotto) haben die Rechnung 2010 revidiert. Mauro Ortelli liest den Revisionsbericht vor. Er dankt dem Zentralsekretär-Kassier für die genaue und saubere Arbeit. Die Rechnung 2010 wird einstimmig von den Delegierten genehmigt und verdankt. Tony Stampfli dankt Rudolf Wey für die Führung der Kasse und Mauro Ortelli sowie Edera Soncini für die Durchführung der Revision. 8. Ordentliche Wahlen Tony erinnert daran, dass die ordentlichen Wahlen alle drei Jahre stattfinden. Im Jahr 2011 werden zusätzlich die regionalen Vertreter neu gewählt, da sie nur einmal wiedergewählt werden können. – Wahl des Zentralpräsidenten: Tony übergibt für die Wahl des Zentralpräsidenten das Wort an Vizepräsident Erich Müller. Dieser dankt Tony für das grosse En- gagement, den Einsatz und den Ideenreichtum, die er in das Amt investiert. – Tony Stampfli wird mit Applaus für drei Jahre als Zentralpräsident wiedergewählt. Der Zentralpräsident bedankt sich bei den Delegierten und präzisiert, dass dies die letzten drei Jahre sein werden. Tony dankt zudem seinen Vorstandskollegen. – Wahl des Vize-Zentralpräsidenten: Tony übernimmt von Vize Erich Müller das Zepter für die Durchführung der Wahl. Erich Müller wird mit Applaus wiedergewählt. Er präzisiert, dass dies auch für ihn die letzte Amtsperiode sein wird. – Wahl des Zentralsekretärs/Zentralkassiers: Mit Applaus wird Rudolf Wey als «Kanzler und Säckelmeister» der ANAV wiedergewählt. – Wahl des Chefredaktors: Die Delegierten bestätigen Othmar Stäheli mit Applaus für weitere drei Jahre im Amt. – Wahl eines neuen ZV-Mitglieds: Cornel Oertel wird mit Applaus gewählt. – Wahl der Regionalvertreterin fürs Tessin: Franco Humair stellt den Delegierten Jacqueline Gaufroid vor, langjähriges Mitglied und seit 2006 Vorstandsmitglied der Sektion Lugano. Jacque- line Gaufroid wird mit Applaus gewählt. – Wahl der Regionalvertreterin für die Westschweiz: Die Sektion Haut-Lac stellt den Delegierten Sandra Pot vor, Vorstandsmitglied seit 2000. Sandra Pot wird mit Applaus gewählt. – Wahl des Regionalvertreters für die Deutschschweiz: Cornel Oertle stellt Rudolf Kollbrunner vor, Präsident der Sektion Aarau. Rudolf Kollbrunner wird von den Delegierten mit Applaus gewählt. Wahl der zwei Revisoren 2012: Stefan Juchli und Urs Lysser, Mitglieder der Sektion Solothurn, werden mit Applaus als Revisoren 2012 gewählt. 9. Aufnahme einer neuen Sektion Rudolf Müller, Präsident der Weinfreunde Stein am Rhein, stellt sich und seine Sektion, die aus 60 Mitgliedern besteht, in ein paar Worten vor. Eine detaillierte Vorstellung erfolgte bereits anlässlich der Präsidentenkonferenz in St. Gallen im Herbst 2010. – Die neue Sektion Weinfreunde Stein am Rhein wird von den Delegierten mit grossem Applaus willkommen geheissen und in die ANAV aufgenommen. 10. Sanierungsplan Zentralpräsident Tony Stampfli präsentiert den Sanierungsplan, der zusammen mit der Einladung zur DV 2011 verschickt wurde. Der ZV hat sich kurzfristige und langfristige Ziele gesetzt sowie geeignete Massnahmen beschlossen resp. den zuständigen Organen vorgeschlagen. Kurzfristig muss nach dem katastrophalen Abschluss 2010 die Finanzlage saniert werden. Langfristig soll das finanzielle Gleichgewicht sichergestellt und damit der Fortbestand unserer Vereinigung gewährleistet werden. – Die kurzfristige Massnahmen: 25 La vie de l’ANAV 1. Der Zentralvorstand verzichtet auf seine pauschale Entschädigung im Jahr 2011 in der Höhe von CHF 6’100. 2. Der Zentralvorstand verzichtet auf die Rückvergütung der Übernachtungs- und Nachtessenkosten anlässlich der DV in Solothurn in der Höhe von CHF 1’950. 3. Der Zentralvorstand schlägt vor, dass die Kosten für das Mittagessen anlässlich der Präsidentenkonferenz 2011 zu Lasten der jeweiligen Teilnehmer gehen sollen. Damit könnten rund CHF 2’000 eingespart werden. Die Delegierten müssen über die unter Punkt 1 und 2 genannten Massnahmen nicht abstimmen, da diese nur den Zentralvorstand betreffen. – Folgende langfristige Massnahmen werden vorgeschlagen: 1. Übergang ab 2012 von der Papier- zu einer elektronischen Version des «Ami du Vin» (pdf-Dokument auf Internet). Sparpotential pro Jahr ca. CHF 30’000. 2. Das Mittagessen anlässlich der zukünftigen Präsidentenkonferenzen geht zu Lasten der Teilnehmer. Sparpotential pro Jahr ca. CHF 2’000. 3. Der Mitgliederbeitrag wird von CHF 22 auf CHF 17 gesenkt. Der Zentralpräsident präzisiert, dass es heute nicht darum geht, einen Entscheid zu treffen, mit Ausnahme von Punkt 3 der kurzfristigen Massnahmen. Der Zentralvorstand schlage vor, den Entscheid über diese Massnahmen an die kommende Präsidentenkonferenz zu delegieren, die am 29. Oktober 2011 in Airolo stattfinden wird. Somit haben die Sektionen genügend Zeit, sich darüber Gedanken zu machen. Die Diskussion wird eröffnet: – Agi Winter (Zürcher Weinland): Der Übergang von einer Papierversion zu einer elektronischen Lösung für den «Ami du Vin» wird 26 negativ beurteilt, da 65% der Mitglieder ihrer Sektion über keinen Internet-Zugang verfügen. Ihre Sektion ist bereit, den Mehrpreis für das Beibehalten der heutigen gedruckten Version zu übernehmen. – Dominique Favre (Valais): Die Senkung des Jahresbeitrags um 5 Franken bei einem Ersatz der Print-Version des «Ami du Vin» durch eine elektronische ist ungenügend. – Jean-Michel Stampfli (BielBienne): Er ist damit einverstanden, diese Thematik an der kommenden Präsidentenkonferenz zu besprechen, gibt aber den Rat, die Vorschläge bereits vorher an regionalen Präsidentenkonferenzen zu diskutieren. Er befürwortet die bisherige Papierlösung. Das vorgeschlagene Sparen von CHF 6’100 wird als Unsinn betrachtet. – Urs Bühlmann (Luzern): Die durch den «Ami du Vin» verursachten Kosten müssen den Delegierten detailliert kommuniziert werden. Der Prozentsatz der Mitglieder ohne Internet-Anschluss soll vorerst eruiert werden. Beschlüsse: Die Delegierten stimmten darauf über Punkt 3 der kurzfristigen Massnahmen ab («die Kosten für das Mittagessen anlässlich der Präsidentenkonferenz 2011 gehen zu Lasten der jeweiligen Teilnehmer»). Diese Massnahme wird einstimmig befürwortet. «Verdienstorden» Die Auszeichnung «als Mitglied mit besonderen Verdiensten» verleiht die ANAV jenen Weinfreundinnen und Weinfreunden alljährlich, die mindestens zehn Jahre im Vorstand ihrer Sektion als Mitglied tätig waren. Folgende Mitglieder haben dieses Jahr den «Verdienstorden» erhalten: - Antonello Grassi, Sektion Mendrisiotto, Vorstandsmitglied seit 1986 - Mauro Ortelli, Sektion Mendrisiotto, Vorstandsmitglied seit 1988 - Ruth Hirt, Sektion Zurzibiet, Vorstandsmitglied seit 1997 - Ruedi Kilchmann, Sektion Cholfirst, Vorstandsmitglied seit 1999 - Martin Stettler, Sektion Biel/Bienne, Vorstandsmitglied seit 2001 Die Delegierten und der Zentralvorstand brachten den Geehrten ihre herzliche Anerkennung mit kräftigem Applaus zum Ausdruck. Die Delegierten befürworten zudem einstimmig die Übertragung der Entscheidungskompetenz betr. der langfristigen Massnahmen an die Präsidentenkonferenz am 29. Oktober 2011 in Airolo. 11. Jahresbeitrag 2012 Der Zentralvorstand schlägt vor, den Jahresbeitrag, bei unverändertem CHF 22.00 pro Mitglied zu belassen. – Hansjürg Gisin (Zürcher Weinland) dankt dem Zentralvorstand für die Sparanstrengungen. Er schlägt vor, den Jahresbeitrag von CHF 22.00 auf CHF 32.00 pro Mitglied zu erhöhen. – Orlando Ineichen (Zofingen) schlägt vor, den Jahresbeitrag von CHF 22.00 auf CHF 25.00 pro Mitglied zu erhöhen. Tony Stampfly führt eine konsultative Abstimmung durch, ob Mauro Ortelli a presentato il rapporto della revisione dei conti. der Jahresbeitrag erhöht werden soll oder nicht. 18 Delegierte sind für eine Erhöhung, 25 Delegierten dagegen. 12. Budget 2012 Das Budget 2012 wurde den Delegierten mit der Einladung verschickt. Der Zentralsekretär-Kassier präsentiert den Voranschlag; ein Verlust in Höhe von CHF 6’500.– ist budgetiert. Die Mehrheit der Delegierten nimmt das Budget 2012 an, sechs Delegierte sind dagegen. 13. Aktivitäten des Zentralvorstandes 1. Tony Stampfli erwähnt, dass der Standort der kommenden Präsidentenkonferenz vom 29. Oktober noch nicht definitiv bekannt ist. Er bittet interessierte Präsidenten, Rudolf zu informieren. (Nach der DV meldet sich Antonello Grassi (Mendrisiotto) und schlägt Airolo vor. Vielen Dank, Antonello!). 2. Eine Wanderdegustation wird in Zusammenarbeit mit dem Office des Vins Vaudois (OVV) für 2012 vorbereitet. Rudolf Wey wird diese mit Nicolas Schorderet, Generalsekretär des OVV, auf die Beine stellen. Details werden den Präsidenten im Verlauf des Sommers mitgeteilt. 3. Cornel Oertle präsentiert in ein paar Worten das Programm des ANAV-Kongresses 2012, der am 25. Ami du Vin 2/11 La vie de l’ANAV MÉMOIRE & FRIENDS «TOP-ACT DER SCHWEIZER WEINSZENE» VINUM 29 der 35 Sektionen der ANAV waren an der DV vertreten. August 2012 in der Munot-Stadt Schaffhausen gefeiert wird. Das Programm umfasst selbstverständlich eine ausgedehnte Degustation von Schaffhauser Weinen im Zentrum der Stadt. Die Delegierten freuen sich auf das Treffen im August 2012 im Blauburgunderland. 14. Statuten-Änderungen Folgende Änderungen der Statuten wurden den Delegierten mit der Einladung zugeschickt: Art. 13: «Die ordentliche Delegiertenversammlung wird durch den Zentralvorstand in der Regel in der erste Hälften des Kalenderjahres einberufen. Die Einberufung erfolgt schriftlich, mindestens 4 Wochen vor dem Versammlungstag, unter Bekanntgabe der Traktanden.» Diese Statuten-Änderung wird einstimmig genehmigt. 15. Anträge der Sektionen und Diverses Tony Stampfli informiert, dass dem Zentralvorstand weder Anträge noch Fragen zugestellt worden sind. Constant Jomini, Präsident der Sektion Waadt, ergreift das Wort und informiert, dass die GV seiner Sektion in der Regel Ende Oktober gehalten wird. Er entschuldigt sich, dass er an der kommenden PK nicht dabei sein kann. Der Vorschlag wird unterbreitet, die Coupe ANAV in Zukunft auch für fremde Personen zu öffnen. Dieser Vorschlag wird weiter geprüft. Der Zentralpräsident schliesst die GV um 12h10 und bedankt sich bei den Delegierten für die Teilnahme. SCHWEIZER SPITZENPRODUZENTEN PRÄSENTIEREN IHRE BESTEN WEINE KONGRESSHAUS ZÜRICH MONTAG, 29. AUGUST 2011, 14.00–20.00 UHR INFORMATION UND ANMELDUNG WWW.MEMOIRE-AND-FRIENDS.CH Swiss Wine Connection · Konkordiastrasse 12 · 8032 Zürich Rudolf Wey Ami du Vin 2/11 Niederweningen: 22.06.11 Rudolf Wey Tel. 044 389 60 45 · www.swiss-wine-connection.ch 27 17:20:35 Uhr La vie de l’ANAV Le Billet du Président central Soleure, la finale de la Coupe ANAV et l’assemblée des délégués organisées avec compétence et succès par nos Amis de la section des Ambassadoren Weinfreunde Solothurn et, pour nous, la découverte ou redécouverte de cette magnifique ville de Soleure. Aussi, au nom de tous les participants, du comité central et en mon nom personnel, un grand merci à son président, Urs Götschi, et au président du comité d’organisation, Koni Rufer, ainsi qu’à toute son équipe, qui ont tout mis en oeuvre pour nous accueillir dans un superbe ambiance digne des Amis du Vin. Et pour nous, responsables de l’ANAV, ces deux magnifiques journées ont, d’une part, conrfirmé le succès et l’esprit de convivialité de la Coupe ANAV qui accueillait les 18 équipes finalistes et, d’autre part, permis lors de l’assemblée des délégués de nommer la nouvelle équipe du comité central et de déléguer à la Conférence des Présidents les compétences pour redonner une assise financière équilibrée à notre association. En effet, les 3 représentants des régions, Hervé Detomasi, Franco Humair et Cornel Oertle, étant arrivé au terme de leur mandat, ont passé le flambeau à leur successeur, Sandra Pot pour la Suisse Romande, Jacqueline Gaufroid pour la Suisse Italienne et Ruedi Kollbrunner pour la Suisse Alémanique. Aussi je tiens à adresser mes vifs remerciements au trois sortants pour leur pleine collaboration au cours des 6 ans qu’ils ont passés au comité central et à adresser mes voeux de bienvenue au nouveaux. Quant au nouveau siège qui fait suite à l’élargissement du comité central de par la décision d’Epesses lors de notre assemblée 28 Tony Stampfli des délégués en 2010, c’est Cornel Oertle qui a été élu pour en assumer la responsabilité. Sa tâche portera sur la maintenance de notre site internet (www.anav.ch) et les relations publiques. Aujourd’hui, alors que les plaisirs de l’été occupent le devant de la scène, votre comité central a tenu sa première séance dans sa nouvelle composition et c’est avec plaisir que j’ai pu constater l’engouement qui habite les nouveaux membres pour mener à bien la vie de l’ANAV. Même si la tâche principale portant sur le rééquilibrage des finances de l’ANAV ne sera pas simple à réaliser, j’ai ressenti une ferme volonté d’aboutir par la recherche de solutions dont l’ob- jectif premier est de maintenir la cohésion entre tous les Amis du Vin. Qui plus est, la volonté de l’ensemble du comité central est d’apporter une aide aux sections pour faire face à la lente mais continue diminution du nombre de membres. A cet effet, la proposition de mettre en place une commission en vue d’établir des outils de travail permettant d’attirer dans nos rangs principalement la tranche d’âge de 30 à 45 ans, sera proposée lors de notre prochaine séance des Présidents. C’est donc sur ces bases que nous entendons tout mettre en oeuvre pour assurer l’avenir de l’ANAV car je reste persuadé que notre association, de par sa philosophie, reste une pierre angulaire importante pour celles et ceux qui apprécient le vin. En effet, la concurrence d’autres acteurs qui proposent de découvrir les vins, n’apporte et n’apportera jamais les plaisirs qui se dégagent de l’ANAV au plan des relations humaines. C’est sur cette note que je vous souhaite, chers Amies et Amis du Vin un bel été et milles plaisirs dans la joie de la dégustation et de la découverte de notre produit le plus cher, le VIN. Tony Stampfli Der Brief des Zentralpräsidenten Beeindruckt vom Höhepunkt des diesjährigen Vereinsjahres, dem Finale der Coupe ANAV und der Delegiertenversammlung im wunderschönen Solothurn, schreibe ich Euch, liebe Weinfreundinnen und Weinfreunde, diese Zeilen. Für die einen war die reizvolle Aarestadt eine Entdeckung, für die anderen eine Wiederentdeckung, für alle ein bleibendes Erlebnis. Was unsere Freunde der Sektion der Ambassadoren Weinfreunde Solothurn hier den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Finals und der Delegiertenversammlung boten, war grossartig. Im Namen aller, die mit dabei sein durften, im Namen auch des Zentralkomitees möchte ich an dieser Stelle allen, die ihren Beitrag an den erfolgreichen Anlass leisteten, herzlich danken. Unter der Aegide von Sektionspräsident Urs Götschi und OK-Präsident Koni Rufer hat ein Team von Helferinnen und Helfern für eine wundervolle Ambiance gesorgt, in welcher sich Weinfreundinnen und Weinfreunde so richtig wohl fühlen konnten. Die zwei wundervollen Tage haben einerseits den freundschaftlichen Geist der Coupe ANAV bestätigt, an welcher jene 18 Equipen, die sich fürs Finale qualifiziert hatten, um die Meisterschaft kämpften. Anderseits war die Delegiertenversammlung geprägt von wichtigen Ereignissen. Sie bestätigte die neuen Mitglieder des Zentralvorstands und delegierte der Präsidentenkonferenz die Kompetenzen, um unserer Vereinigung eine ausgeglichene Finanzlage zu sichern. Die drei bisherigen Regionalvertreter, Hervé Detomasi, Franco Humair und Cornel Oertle haben nach Abschluss der Amtszeit das Mandat ihren Nachfolgern weiter gegeben: Sandra Pot wird im Zentralvorstand die Romandie repräsentieren, Jacqueline Gaufroid das Tessin und Ruedi Kollbrunner die Deutschschweiz. Ich möchte die Gelegenheit nutzen, den drei abtretenden Delegierten für die im Laufe der vergangenen sechs Jahre im Zentralvorstand geleistete Arbeit zu danken und die drei neuen herzlich willkommen zu heissen. Nicht mehr als Regionalvertreter, sondern neu als Beauftragter für die Betreuung des Internetportals (www.anav.ch) sowie der Öffentlichkeitsarbeit wurde Cornel Oertle in den Zentralvorstand berufen. Dies nachdem wir an unserer Delegiertenversammlung 2010 in Epesses beschlossen hatten, das Führungsorgan zu erweitern, um diese Aufgaben sicher zu stellen. Zum Sommeranfang hat der Zentralvorstand in seiner neuen Zusammnsetzung bereits zum ersten Mal getagt. Dabei durfte ich mit Freude das Engagement der neuen Mitglieder zum Wohl unse- Ami du Vin 2/11 La vie de l’ANAV rer Vereinigung feststellen. Die zurzeit wichtigste Aufgabe, die Schaffung eines ausgeglichenen Finanzhaushalts der ANAV, ist nicht einfach zu lösen. Trotzdem habe ich den festen Willen verspürt, gemeinsam einen Weg zu finden, der den Zusammenhalt aller Mitglieder und Sektionen unserer Vereinigung gewährleistet. Dazu gehört auch der gemeinsame Wille des Zentralvorstands, den Sektionen in ihren Anstrengungen, dem langsamen, aber anhaltenden Mitgliederschwund zu begegnen, Hilfe zu leisten. Anlässlich der nächsten Präsidentenkonferenz werden wir in diesem Sinne einen Antrag stellen. Wir möchten eine Kommission ins Leben rufen, welche die Aufgabe hat, Instrumente zu erarbeiten, die geeignet sind, neue Mitglieder der «Generation» der 30- bis 45Jährigen für unsere Vereinigung zu interessieren. Auf diesen Grundlagen beabsichtigen wir, die Zukunft der ANAV zu sichern. Ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass unsere Vereinigung durch ihre Philosophie für alle Menschen, welche den Wein lieben und wertschätzen, von ausserordentlicher Bedeutung ist. Andere «Gemeinschaften», welche die Entdeckung des Weins auf ihrer Fahne tragen, vermögen nie die Freude am Genuss und an der zwischenmenschlichen Beziehung sowie der Freundschaft zu vermitteln, wie dies im Kreise der ANAV gepflegt wird. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen, liebe Weinfreundinnen und Weinfreunde, einen schönen Spätsommer und viele Gelegenheiten, Euch bei der Degustation und der Entdeckung unseres wertvollsten Gutes, des Weins, zu erfreuen. Tony Stampfli Ami du Vin 2/11 La lettera del presidente centrale Impressionato dal grande successo dell’anno sociale in corso, ossia della finale della Coppa ANAV e dell’Assemblea dei delegati tenutasi nell’idillica città di Soletta, mi permetto, care amiche e cari amici del vino, di rivolgervi a voi con questa lettera. Per alcuni, l’amena cittadina sull’Aare è stata una scoperta, per altri una riscoperta e per tutti un avvenimento indelebile. Ciò che i nostri amici della sezione Ambassadoren Weinfreunde di Soletta hanno offerto ai/alle partecipanti alla finale e all’Assemblea generale è stato qualcosa di grandioso. A nome di tutti gli astanti, nonché a nome mio personale e del comitato centrale ringrazio vivamente tutte le persone che hanno contribuito all’ottima riuscita della manifestazione. Sotto la direzione del presidente sezionale Urs Götschi e del presidente del comitato organizzatore Koni Rufer, un gruppo di volontari ha saputo creare un ambiente meraviglioso permettendo alle amiche e agli amici del vino di trovarsi a loro perfetto agio. Queste due stupende giornate hanno confermato lo spirito amichevole che caratterizza la Coppa ANAV in cui si batterono per la conquista del titolo le 18 squadre qualificatesi per la finale. Peraltro l’Assemblea dei delegati fu contraddistinta da eventi importanti. Essa ha confermato i nuovi membri del comitato centrale e delegato alla Conferenza dei presidenti le competenze per assicurare alla nostra associazione una situazione finanziaria equilibrata. Al termine del loro periodo di carica i tre odierni rappresentanti regionali, Hervé Detomasi, Franco Humair e Cornel Oertle hanno ceduto il mandato ai loro successori: Sandra Pot rappresenterà la Romandia nel comitato centrale, Jacqueline Gaufroid il Ticino e Ruedi Kollbrunner la Svizzera tedesca. Colgo l’occasione per ringraziare i tre delegati uscenti del prezioso lavoro svolto negli scorsi sei anni in seno al comitato centrale e per porgere il benvenuto ai tre neoeletti. Cornel Oertle è stato nominato nel comitato centrale non più come rappresentante regionale, bensì come addetto alla gestione del portale Internet (www.anav.ch) e ai lavori di relazioni pubbliche. Ciò dopo che alla nostra Assemblea dei delegati 2010 a Epesses evevamo deciso di ampliare l’organo direttivo per assicurare tali funzioni. All’inizio dell’estate il Comitato centrale si è riunito per la prima volta nella sua nuova composizione. Ho così potuto costatare con piacere l’impegno con cui i nuovi membri operano per il bene dell’Associazione. Il compito più importante da svolgere attualmente, ossia il mantenimento di un bilancio finanziario equilibrato dell’ANAV, non è facile da risolvere. Tuttavia, ho sentito che esiste la ferma volontà di trovare assieme una via che garantisca l’unione tra tutti i membri e le sezioni della nostra Associazione. Fa parte di tale intento anche la volontà comune del comitato centrale di coadiuvare le sezioni nei loro sforzi per contenere il lento ma costante calo del numero di membri. In occasione della prossima conferenza dei presidenti formuleremo una proposta in tal senso. Vorremmo istituire una commissione con il compito di elaborare degli strumenti per rendere attenti e interessare alla nostra Associazione le persone della «generazione» dai 30 - ai 45 anni d’età. E’ su queste basi che prevediamo di assicurare il futuro dell’ANAV. Sono tuttora convinto che, con la sua filosofia, la nostra Associazione rivesta un’importanza determinante per tutti coloro che amano e apprezzano il vino. Altre «associazioni» inneggianti alla scoperta del vino non riescono mai a infondere il piacere di godere né di intrattenere buoni rapporti e un’amicizia tra le persone così come viene praticato in seno all’ANAV. In questo senso vi auguro, care amiche e cari amici del vino, di trascorrere un lieto e sereno periodo di fine estate con tante possibilità di rallegrarvi degustando e scoprendo il vino, la nostra bevanda più preziosa. Tony Stampfli Tony Stampfli e Urs Götschi, presidente dei Ambassadoren Weinfreunde. 29 La vie de l’ANAV Vaud Gstaad-Saanenland Des vignes à l’abri du vieux donjon Au Château de Glérolles à Rivaz Amis du Vin Section Vaudoise. En ce beau jour du 12 avril, le président M. Constant Jomini souhaite la bienvenue aux 60 membres qui se sont retrouvés au Château de Glérolles à Rivaz au bord du Lac Léman, pour une dégustation dînatoire. – Rapport de la chancelière Gilberte Feusi-Pittet: Petit historique: La paisible vie de l’ancien village de Glérolles se termine brusquement en 563 de notre ère, lorsqu’un raz de marée déferle sur les rives du Léman et annihile les lieux qui renaîtront sous le nom de Saint Saphorin. Seul le château porte encore le nom de la bourgade romaine victime de la catastrophe. Une légende veut que le donjon du Château de Glérolles ait dû être rabaissé au XIXème siècle, car il projetait de l’ombre sur les vignes environnantes. En réalité la tour centrale a bien été diminuée de douze mètres par rapport à sa taille normale, mais cette modification a eu lieu durant la construction de la voie de chemin de fer, car les vibrations des trains menaçaient toute la structure. Cette anecdote montre que la place forte a toujours interagi avec le vignoble. Babette maîtresse des lieux nous a présenté 3 vins blancs et 7 vins rouges produit par le Château, que nous avons dégusté avec plaisir, accompagnés de divers amusegueules préparés par le comité. Cette soirée a permis de se retrouver et de passer un moment de convivialité, et d’amitié. C’était environ à 22 heures que chacun a pris le chemin du retour, nombreux par le chemin de fer. – Le comité remercie ses membres d’être venus nombreux. Accueil traditionnel au caveau Chez les frères Rapaz à Bex Le samedi 25 juin 2011 les amies et amis de vin de la Section vaudoise se sont retrouvés dans le Chablais. – Gilberte Feusi-Pittet chancelière rapporte: Il a été prévu de faire dès 11 heures le traditionnel accueil au caveau. Cette année le choix c’est porté à Bex chez les frères Rapaz. Nous avons choisi ce lieu du pays de Vaud, afin que les membres habitant cette région nous fassent le plaisir d’être des nôtres. – Hélas ce ne fut pas le cas, nous ne nous sommes retrouvés que 12 membres; est-ce à cause de Jean Rosset qui brillait si fort là-haut dans le ciel? Mais malgré ce petit nombre, la journée s’est déroulée dans la joie et l’amitié autour d’une dégustation de vins blancs dont un chasselas violet, de vins rouges entre autre un Casta Néa (multi-cépage en fût de châtaignier) dignes de la région du Chablais, accompagnée de sandwichs et tommes coulantes pour le bonheur de tous. – Merci à Messieurs Rapaz pour leur accueil! 30 Hauptversammlung vom 12. März 2011 im Hotel Le Grand Chalet «Autochthone Trauben aus Oesterreich» (HL) Am 12. März konnte Präsident Hans Liechti 20 Mitglieder zur Hauptversammlung der Weinfreunde Gstaad-Saanenland im Hotel Le Grand Chalet begrüssen. Während sich das Interesse an den Anlässen erfreulich entwickelt, ist die Zahl der Mitglieder rückläufig. Im Bericht des Präsidenten wird die negative Entwicklung der Zahl unserer Mitglieder bedauert. Sechs Austritten stehen drei Eintritte gegenüber, was ein Total von 52 ergibt. – Wir suchen noch immer nach neuen Mitgliedern. Vor allem freuen wir uns über solche, die regelmässig an unseren Anlässen teilnehmen können. Die Anlässe der Weinfreunde erfreuen sich anderseits noch immer grosser Beliebtheit. Die effektive Teilnehmerzahl pro Anlass vergrösserte sich auf durchschnittlich 30 Weinfreundinnen und Weinfreunde resp. 58% aller Mitglieder. – Der weiterhin als Degustation durchgeführte Stamm, mit Einladung, fand auch im Jahr 2010 statt und ist nach wie vor sehr geschätzt. Gutes Polster Die Jahresrechnung schloss 2010 mit einem Verlust von rund 30 Franken. Das Vermögen beträgt jetzt Franken 4’374.75. Dies vor allem deshalb, weil auch dieses Jahr kein Ausflug organisiert wurde. Dieser wird normalerweise durch die Vereinskasse gesponsort. Das Programm 2011 wurde von der Hauptversammlung ohne Gegenstimme bewilligt. Es sieht wiederum noch sechs Anlässe vor: – Samstag, 12. März, Hauptversammlung, Autochthone Trauben aus Oesterreich, Le Grand Chalet – Sonntag, 22. Mai, Delegiertenversammlung Schweizerische Weinfreunde, Solothurn – Samstag, 25. Juni, Italien/Venetien, Valpolicella, Stamm/Degu- Ami du Vin 2/11 La vie de l’ANAV Die trockenen Weissweine aus Oesterreich überzeugten. schen Sorten Blaufränkisch, Zweigelt und St. Laurent und daneben der immer aufregender werdende Pinot Noir. Die edelsten Süssweine und Eisweine, die vor allem aus dem Gebiet Neusiedlersee stammen, gehören zu den absolut Besten der Welt. ren schon sehr viele wirklich feine oesterreichische Pinots, und ähnliche Tendenzen lassen sich auch für die einheimischen roten Sorten wie St. Laurent und Blaufränkisch ausmachen. Der Zweigelt, in Oesterreich auch Blauer Zweigelt genannt, steht dem nicht nach. Die ertragreiche, farbintensive Kreuzung aus Blaufränkisch und St. Laurent, kann bei Ertragsbeschränkung und verfeinerter Kelterung einen verführerischen, samtigen Rotwein ergeben. station, Palace Hotel Gstaad – Samstag, 17. September, Soirée Wine and Dine, Roberth Speth, Restaurant Chesery, Gstaad – Samstag, 3. Dezember, Schweiz/Waadt, Dézaley, Hotel/ Restaurant Spitzhorn Saanen – Samstag, 17. März 2012, Hauptversammlung, Neue Weinländer aus aller Welt, Le Grand Chalet. Wir verzichten für das Jahr 2011 wiederum auf die Durchführung eines Ausfluges, auch auf eine Exkursion in der Schweiz. Mittlerweile haben sich bereits 40 Mitglieder via E-Mail einladen lassen. Ein Teil der Einladungen muss allerdings heute noch per Brief zugestellt werden; es fehlt noch etwa ein Viertel. – Nach der Versammlung konnten die Teilnehmer mit dem Nachtessen und der Degustation beginnen. Finesse und Terroir Nach dem riesigen Erfolg der oesterreichischen Weine in den letzten Jahren haben sich die Erzeuge/Winzer neue Ziele gesetzt. Es geht ihnen heute vor allem um die Verfeinerung des Stils und um eine stärkere Betonung des Terroirs. Dabei ist besonders der Boom von gutem und sehr gutem Pinot Noir aufschlussreich, einer Rebsorte, deren Stärke in Delikatesse und Transparenz, nicht aber in Kraft und Wucht besteht. Heute exisie- Kompetenz in Weiss und Rot Oesterreich hat den Dreh raus, wie man Weine produziert, die aufregend, aber überhaupt nicht aufdringlich sind, ernsthaft, aber nicht abweisend, herrlich trinkbar, aber mit viel Tiefgang. Das ist wahrlich etwas Spezielles. Bei den trockenen Weissweinen überzeugten insbesondere der sehr mineralische Riesling, tiefgründige Grüne Veltliner, der delikate Gelben-Muskateller, feine Sauvignon blanc und nicht zuletzt auch Chardonnay. Bei den Roten begeistern die einheimi- Blaufränkisch, Zweigelt und St. Laurent begeisterten. Ami du Vin 2/11 Tradition Was macht den oesterreichischen Wein so besonders? Wohl das Zusammenspiel mehrerer Faktoren sorgte für den Qualitätsschub in den letzten Jahrzehnten. Wesentlich ist aber die Weintradition: Der Weinbau ist auf dem Gebiet des jetzigen Oesterreich schon seit Jahrtausenden verwurzelt. Weinreben gehören zum Landschaftsbild, zur Kultur und zum jetzt gelebten Alltag. Die Rebsorten, die typisch für Oesterreich erscheinen, sind in diesem Zusammenhang zu sehen. Die autochthonen Trauben dominieren ausschliesslich in den für diese geeigneten traditionellen Weinanbaugebieten. Die oesterreichischen Winzerinnen und Winzer haben es verstanden, in den letzten Jahren eine äusserst geglückte Verbindung aus Tradition und moderner Verarbeitung zu schaffen. Unbedingte Qualität lautete dabei das Motto, und unbedingter Erfolg war dann auch das Ergebnis. Vielfalt der Stile Eine weitere Spezialität ist wiederum die Vielfalt der oesterreichischen Weinstile. Sie geht von spritzigen, leichten bis zu kraftvollen, monumentalen Weissweinen, von charmanten, fruchtigen bis zu gehaltvollen, langlebigen Rotweinen und nicht zuletzt mit Süssweinen voller Finessen und Fruchtigkeit, die unumstritten zu den besten der Welt zu zählen sind. Was Fachleute rund um die Erde wirklich schätzen: Der oesterreichische Wein ist appetitanregend und eignet sich als idealer Begleiter zu Speisen. All das macht ihn auch zu einem ganz besonderen Genuss. Harmonie Durch die Degustation mit Nachtessen führte Franz Rosskogler. Hilfe benötigte er nicht, ist der ehemaliger Oesterreicher für eine Präsentation von Weinen seiner einstigen Heimat doch geradezu prädestiniert. Zu jedem Wein wurde separat eine Köstlichkeit aus der Küche serviert. Den Apéritif, einen Schilcher Klassik, begleitete ein kleiner Gruss aus der Küche in Form von Rohschinken und Käse sowie entsprechendes Brot. Als Ergänzung kredenzte man die ungarische Spezialität «Lindenblättriger» (Harslevelü) von Josef Umathum vom Neusiedlersee im Burgenland. Zu Tafelspitz-Sülzchen vom FreilandOchsen mit Linsen an Kürbiskernöl gab es einen Grünen Veltliner von Bernard Ott, Niederösterreich. Zwar spricht man heute kaum mehr von einer Sensation, wenn Rotwein zu Fisch aufgestellt wird. 31 La vie de l’ANAV Trotzdem waren die Weinfreunde überrascht, als der St. Laurent Reserve aus der Thermenregion in Niederösterreich zusammen mit einem gebratenen Zanderfilet mit Erdäpfelschuppen an Blauburgunderbutter auf Kürbisgemüse serviert wurde. Als Hauptgang stellte die Küchenequipe «Allerlei vom Wollschwein» mit Selleriepüree und Wurzelgemüsen vor – ein Gaumenschmaus! Die dazugehörigen Weine: ein Blaufränkisch Reserve von Reinhold Krutzler und ein Zweigelt, Schwarz-Rot aus dem Burgenland. Diese Sorte wurde 1922 aus der Kreuzung der beiden Rotweinsorten Blaufränkisch und St. Laurent gewonnen. Man wollte die burgundische Geschmeidigkeit des St. Laurent mit der Robustheit des Blaufränkisch verbinden. Der Käse durfte natürlich nicht fehlen. Wie bei den Weinfreunden bereits üblich, wurde ein Kracher Grand Cru Blauschimmelkäse serviert, zusammen mit einem Heidelbeer-Chutney und Früchtebrot. Als Wein diesmal etwas Süsses, nämlich den sensationellen Welschriesling-Eiswein vom Weingut Tschida. – Zu süssen Variationen aus Oesterreich durfte man zum Schluss einen Eiswein aus einer Zweigelt Traube vom Weingut Scheiblhofer vom Neusiedlersee degustieren. Ein gelungener Anlass! Der Zweck des Anlasses, den Weinfreunden die vielfältige Weinkultur Oesterreichs etwas näher zu bringen, erfüllte sich vollends. Die Teilnehmer waren sehr zufrieden mit dem Gebotenen. Menu und Weine faszinierten. Den Verantwortlichen des Hotels Le Grand Chalet, namentlich Pedro Fereira, dann dem Küchenchef Steve Willié und seiner Equipe, allen Mitarbeitern sowie dem Degustationsleiter Franz Rosskogler sei herzlich gedankt. 32 Thunersee Interessante Vergleiche unter Weinen gleicher Sorte Spannende Begegnung mit Australien Australische Winzer produzieren heute klassische und trendige Spitzenweine. Einige davon konnten die Weinfreunde am 8. April 2011 an dem von Franz Kneubühler von der Rutishauser Weinkellerei AG kundig geleiteten Abend im Restaurant «Da Domenico» im Beau-Rivage in Thun verkosten. Interessant war vor allem auch der direkte Vergleich von Cabernets und Shiraz verschiedener Gebiete. Die gediegene Degustation wurde von einem hervorragenden Essen begleitet. – Christoph Mutti berichtet: Hanni Streit hatte zur AustralienDegustation geladen. Rund 30 Weinfreunde trafen sich an einem schon fast sommerlich warmen Aprilabend im Restaurant Beaurivage in Thun. Sie wurden nicht enttäuscht: Franz Kneubühler von der Rutishauser Weinkellerei AG stellte das Weinland Australien kurz vor. Er zeigte dazu eindrückliche Landschaftsbilder und leitete dann über zur gekonnt kommentierten Degustation ausgewählter Weiss- und Rotweine. Australien – ein Kontinent fast so gross wie Europa – ist nur dünn besiedelt, und zirka 95% der Bevölkerung leben in rund zwölf Grossstädten. Im 17. Jahrhundert erkundeten die Holländer vor allem die Westküste, da sie aber eine weitgehend trockene und unfruchtbare Landschaft vorfanden, zeigten sie kein grosses Interesse am neu entdeckten Land. 1770 erreichte der britische Seefahrer James Cook die fruchtbare Ostküste. Hier wurde erster kolonialer Besitz begründet und später brachte man die ersten Sträflinge in die neuen Kolonien. Nach Mitte des 19. Jahrhunderts setzte der Goldrausch und mit diesem eine verstärkte Einwanderung ein. Australien gehört zum Commonwealth und auch heute noch ist die Königin von England formelles Staatsoberhaupt. Es wird auch kurz auf die Flora und Fauna und die Wappentiere Känguruh und Emu eingegangen. Referent Franz Kneubühler der Rutishauser Weinkellerei AG, Organisatorin Hanni Streit, Präsident Konrad Burkhalter (von links nach rechts). Kurant- und Spitzenweine In der Schweiz werden jährlich gut 100 Mio. Liter Wein produziert, in Australien rund 850 Millionen Liter. Ein grosser Teil davon sind gute Konsumweine. Aus Australien kommen aber auch hervorragende Tropfen, welche auch international grosse Beachtung finden und mit europäischen Spitzenweinen vergleichbar sind. (Versteht sich, dass die Weinfreundinnen und Weinfreunde vor allem auf die Begegnung mit Letzteren gspannt waren.) Bekannte Weinanbaugebiete sind unter anderen Margaret River in Westaustralien, das Barossa Valley, das Eden Valley, die Adelaide Hills und Coonawarra in Südaustralien und das Hunter Valley nördlich von Sydney. Sauvignon blanc begeisterte Zum Apéro wurde ein Cawarra von Lindeman gereicht, gekeltert aus Chardonnay- und Sémillontrauben, zwei für Australien typische weisse Rebsorten. Den Auftakt in der Weissweinserie machte ein reinsortiger Chardonnay von Vasse Felix mit einer angenehmen feinen Säure. Sehr gut gefiel den Weinfreunden der nächste vorgestellte Wein: ein frischer und sortentypischer Sauvignon blanc von Shaw and Smith aus den Adelaide Hills. Weniger Begeisterung vermochte der Riesling von Julius Henschke auszulösen, in welchem Petrolnoten ausgemacht wurden. Dies soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass Julius Henschke insbesondere für Rotweine ein sehr bekannter Name im Eden Valley ist. Franz Kneubühler kommt kurz auf das Thema Verschlüsse von Weinflaschen zu reden. Korken werden vielerorts immer noch als am besten geeignet betrachtet, allerdings gibt es bekanntlich zu wenig Korkeichen. Die neue Welt hat diesbezüglich keine Ami du Vin 2/11 La vie de l’ANAV nen Weine begleiteten den Hauptgang vorzüglich, ein Rindsfilet in Senf mariniert mit Gorgonzolasauce, Rosmarinkartoffeln und Spinat. Ein önologischer und kulinarischer Höhepunkt dieses Abends! Präsident Konrad Burkhalter dankt Hanni Streit für die gute ...und Blends In der letzten Serie wurde nach einer Assemblage von John Duval Plexus ein Penfolds Bin 389, eine Assemblage von 60% Cabernet Sauvignon und 40% Shiraz, ausgeschenkt. Der Ausbau erfolgte während 30 Monaten in einem Fass, in welchem vorher Grange war. Der Grange von Penfolds ist sehr bekannt und gesucht, was sich natürlich auch auf den Preis niederschlägt. Der Penfolds Bin 389 zeichnet sich allerdings durch ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis aus. Er leitete über zum Abschluss dieses gelungenen Abends. – Der verdiente Applaus der Weinfreunde galt sowohl dem überzeugenden Referenten als auch der Küche des Restaurants «Da Domenico». Organisation des gelungenen Abends. Berührungsängste: In Australien werden Glaspfropfen verwendet – als idealer Verschluss für Weine, die innerhalb von fünf Jahren getrunken werden. Auch Drehverschlüssen begegnen die Australier Die degustierten Weine: - Lindeman Cawarra 2009, Chardonnay/Sémillon, Coonawarra - Vasse Felix, White Snapper 2010, Chardonnay, McLaren Vale - Shaw and Smith, Sauvignon blanc, 2008, Adelaide Hills - Henschke Julius, Riesling, 2008, Eden Valley - Lindeman Bin 45, Cabernet Sauvignon, 2009, Coonawarra - Pepper Tree, Cabernet Sauvignon, 2008, Hunter Valley - Vasse Felix, Cabernet Sauvignon, 2006, Margaret River, Westaustralien - Lindeman Bin 50, Shiraz, 2009, Barossa Valley - Pepper Tree, Shiraz, 2009, Hunter Valley - Vasse Felix, Shiraz, 2007, Margaret River, Westaustralien - John Duval Plexus, Shiraz/Grenache/Mourvèdre, 2008, Barossa Valley - Penfolds Bin 389, Cabernet Sauvignon/Shiraz, 2008, Südaustralien Ami du Vin 2/11 ohne Voreingenommenheit, da ein Unterschied kaum spürbar sei. Die Diskussion um den richtigen Verschluss wird in Europa sicher noch weitergeführt werden… Vergleiche unter Cabernet Sauvignon,... In der ersten Serie der Rotweine konnten je ein Cabernet Sauvignon von Lindeman (Bin 45), Pepper Tree und Vasse Felix miteinander verglichen werden, was zu angeregten Gesprächen führte. Beim Bin 45 von Lindeman werden 2/3 des Weines im Fass ausgebaut, dieser liebliche und bekömmliche Cabernet kam bei den Weinfreunden gut an. Der Cabernet von Vasse war 18 Monate in französischen Eichenfässern ausgebaut worden und erwies sich als idealer Begleiter zum servierten Auberginenflan. ...Shiraz,... Interessant war auch die nachfolgende Degustation mit Shiraz von Lindeman, Pepper Tree (beide aus dem Jahr 2009) und Vasse Felix (2007). Letzterer war an der Internationalen Weinprämierung Zürich 2010 mit Gold ausgezeichnet worden. Dieser wuchtige und charaktervolle Tropfen begeisterte natürlich auch die Weinfreunde. Ebenso gefiel der leicht pfeffrige Shiraz von Pepper Tree. Alle diese drei erlese- Emmental-Aaretal Oesterreich zu Besuch bei den Emmen- und Aaretalern Privilegiertes Carnuntum Gute Beziehungen von einigen Mitgliedern und einer den Weinfreunden nahestehenden Persönlichkeit mit dem Weingut Oppelmayer aus dem Carnuntum verhalfen uns zum Privileg, den bekannten Produzenten und seine Weine aus erster Hand kennen zu lernen. Die Degustation mit den Erläuterungen von Franz Oppelmayer und seiner charmanten Gattin Barbara, brachte uns ein weniger bekanntes Weingebiet und seine Gewächse näher. Fazit ganz kurz: Ueberzeugend! – Peter Bircher berichtet: Das Carnuntum, ein Weinbaugebiet südlich von Wien zwischen der Donau im Norden und dem Neusiedlersee im Süden, ist die einzige Region Oesterreichs, die in etwa im gleichen Ausmass Weiss- wie auch Rotweine produziert. Franz Oppelmayer erklärte dies damit, dass der kühlende Einfluss der Donau und der Wärmespeicher des Neusiedlersees es gestatten, den unterschiedlichen Bedürfnissen der beiden Weintypen gerecht zu werden (kühl für frisch-fruchtige Weisse und Wärme für gehaltvolle Rote). Carnuntum ist die Weinbauregion Oesterrreichs, welche regelmässig die meisten nationalen und internationalen Auszeichnungen einheimst! – Franz und Barbara Oppelmayer führen das Rebgut in Göttlesbrunn seit 1990 in elfter Generation. Es befindet sich seit 1638 in Familienbesitz! Wein und Kulinarik im perfekten Einklang In enger Absprache mit dem Produzenten verstand es der oesterreichische Küchenchef Michael Reichen vom Restaurant Sternen in Grosshöchstetten perfekt, den feinen Weinen die passende Begleitung auf dem Teller zuzugesellen. – Nach dem einleitenden Winzersekt «Sphinx» – aus Welschriesling mit leichtem Hefeton und frischer Frucht – wurden uns zu einer klassischen «Heurigen-Jause» mit Liptauer-, Speck- und Schmalzbroten drei stille Weisse gereicht, ein 33 La vie de l’ANAV Franz und Barbera Oppelmayer mit Organisator Urs Freiburghaus. Welschriesling, ein Grüner Veltliner und ein Sauvignon Blanc: Der Welschriesling 2010 empfing un mit delikater Frucht, Apfelund Zitrustönen. Wie uns der Winzer zu berichten wusste, war der Welschriesling lange eine häufig angebaute Rebsorte mit hohem Ertrag und damit von eher geringer Qualität. Mit rigoroser Ertragsregulierung und Ernten zum optimalen Zeitpunkt «mutierte» er jedoch in den letzten Jahren zu einem anerkannten Qualitätswein (notabene zu einem Preis von gerade Mal 5 € pro Flasche). Auch der Grüne Veltliner 2010 – zum selben Preis – gefiel mit seiner frischen, pfeffrig-würzigen Note. Der relativ trocken ausgebaute Sauvignon Blanc 2010 hat in früheren Jahren diverse nationale und internationale Auszeichnungen erhalten. Auch dieser Jahrgang hat gute Aussichten, erneut «gekrönt» zu werden. Er fiel insbesondere auch dadurch positiv auf, dass er sich bei leicht steigender Temperatur immer wieder mit neuen Aromen zeigte. Als Solitär zur feinen Griessnockerlsuppe nach Marchfelder Art hatte der Pinot Blanc x Chardonnay 2009 seinen speziellen Auftritt. Aufhorchen liess uns der ungewöhnliche An- und Ausbau dieser Assemblage: Die beiden Rebsorten werden in derselben 34 Parzelle gemischt angebaut, gemeinsam geerntet und ebenso zusammen vinifiziert! Das Produkt ist ein sehr gefälliger Wein, welchem der Pinot Blanc stärker seinen Stempel aufdrückt als der etwas zurückhaltender auftretende Chardonnay. Wenig bekannte Rote Die roten Weine – alle mit Barrique-Ausbau – wurden von einer knusprig gebratenen Schweinsbrust, Kartoffelknödeln und Marktgemüse begleitet. Der Pinot Noir 2007 wurde 24 Monate im Eichenfässchen ausgebaut und erhielt dadurch eine – für manche Degustatoren/innen zu ausgeprägte – Holznote, welche die feinen Nuancen der Traube etwas zu stark in den Schatten stellte. Für BarriqueLiebhaber aber durchaus gelungen. Beim Zweigelt «Rubin Carnuntum» 2008 handelt es sich um eine authochtone Rebsorte, welche ausserhalb Oesterreichs ohne Bekanntheit und Bedeutung ist. «Rubin Carnuntum» bezieht sich auf die Zubereitung nach gebietstypischen Vorgaben. Ein Wein der für manche völlig unbekannt war und deshalb bezüglich seines sortentypischen Charakters kaum beurteilt werden konnte. Auffallend sind seine sehr intensive Farbe und die schönen Aromen von dunklen Beeren – manche ro- chen auch leichte Ledernoten oder animalische Töne heraus. Gespannt waren wir auf den «Mythos» – Merlot 2008. Oppelmayer erläuterte dazu, dass es sich bei diesem Jahr um ein schwieriges handelte. Er ist aber überzeugt, dass der Wein trotzdem gut gelungen ist. Typisch kamen ein leichter Efeuton und Aromen von Brombeeren herüber. Interessanterweise kam dieser Wein fast bei allen Teilnehmer/innen nicht phantastisch an. Beim Cabernet Sauvignon 2007 handelt es sich für Oesterreich um einen Exoten, denn er wird (noch?) kaum angebaut. Er wirkte noch etwas zu jung, hat aber mit seinen Aromen von Cassis und Blutorangen (!) sicher noch einiges Potenzial zum Reifen. Den Reigen der Rotweine beendete der «Matador» Cuvée 2007 (Assemblage aus Zweigelt, Merlot, Cabernet Sauvignon und Syrah). Es erwies sich keine der Sorten als hervorstechend oder nicht eingebunden. Entstanden ist aus dieser «grossen Marriage» ein wuchtiger, vollmundiger und sehr gefälliger Wein. Als einziger der kredenzten Rotweine tanzt er bezüglich des Preises etwas aus der Reihe und steht mit 18 € zu Buche. Alle anderen «begnügen» sich gerade Mal mit 11 €, was durchweg ein sehr gutes Preis/Leistungs- Verhältnis ergibt. – Den Abschluss bildete der edelsüsse, gefällige Dessertwein «Memories» – Likör vom Pinot Noir. Ihn begleitete die Küchenbrigade mit einem leichten Sabayon desselben Inhalts. Dankeschön! Am Schluss waren sich die über 40 Teilnehmer/innen einig, eine sehr anregende Degustation mit vielen interessanten Inputs und hervorragenden Weinen erlebt zu haben. Herzlichen Dank an Barbara und Franz Oppelmayer, dass sie den weiten Weg in die Schweiz auf sich genommen haben (damit aber auch neue Freunde und hoffentlich Kunden ihres Hauses gewinnen konnten). Wir wünschen auch in Zukunft viel Erfolg und Befriedigung in ihrem schönen Metier und hoffen, dass sich die Familientradition noch lange fortsetzt. Herzlichen Dank auch an die Küche und die Servicebrigade des «Sternens», welche den Anlass erst gelingen liessen. Ein Dank auch an alle stillen «Arbeiter» im Hintergrund. Ein ganz besonderes Dankeschön gehr aber an Urs Freiburghaus. Ohne seinen persönlichen Einsatz (er sorgte unter anderem für den Kontakt mit Oppelmayers, den Transport und die Verzollung der Weine in die Schweiz usw.) wäre diese einmalige Degustation wohl kaum zu Stande gekommen! Nicht nur die Weine waren perfekt, sondern auch der Service. Ami du Vin 2/11 La vie de l’ANAV Exkursion in die Ost- und Nordwestschweizer Reben Maibummel 2011 sorgt für Begeisterung Gut 20 Emmen- und Aaretaler Weinfreundinnen und Weinfreunde fanden sich zum diesjährigen, traditionellen Maibummel ein. Wie fast immer bei unseren «Outdoor»-Anlässen, liess uns das Wetter nicht im Stich (ausser dass einige beim Aussteigen geduscht wurden). – Peter Bircher berichtet: Die Reise führte uns zunächst nach Weinfelden ins Weingut Burkhart, wo wir von der Qualität der Produkte überzeugt wurden. Auf dem Heimweg besuchten wir ein völlig unbekanntes Anbaugebiet: Birmenstorf AG, wo wir in den Genuss sehr guter Weine der Rebbaugenossenschaft kamen. Weingut Burkhart Weinfelden ist, wie es der Name schon sagt, ein Ort mit beträchtlichem Weinbau. Wohl bekanntester Produzent ist das Weingut Bachtobel (vormals unter Führung des bekannten Wein-Philosophen Hans Ulrich Kesselring). Unser Augenmerk galt aber nicht diesem Prestigebetrieb, sondern dem Weingut Burkhart: Ein Familienbetrieb, welcher mit saisonalen Aushilfen etwa 6 Hektaren Rebberge bewirtschaftet. Kein 8-Stunden-Tag Wir wurden sehr freundlich von Michel Burkhart, dem Junior des Unternehmens empfangen. Er erläuterte uns, dass auf ihrem Rebgut sowohl die ganze Arbeit im Rebberg, wie auch die Kelterei und der Vertrieb der Weine in eigenen Händen liegen – dies bringt zwar die beste Wertschöpfung, bedingt aber auch, dass die Familienmitglieder nie auf einen 8Stunden-Tag hoffen können... «Wer eine geregelte Arbeits- und Freizeit haben möchte, kann sich nicht auf so etwas einlassen», be- Ami du Vin 2/11 tonte Michel mehrmals. – Die Weine des Rebguts werden vorwiegend über die Gastronomie vertrieben – nicht wenige renommierte Restaurants führen sie im Angebot. Aber auch dem Verkauf an Private messen die Rebbauer grosse Bedeutung zu. Kernling? Angebaut werden auf Burkharts Betrieb vor allem Riesling-Silvaner (respektive Müller-Thurgau) und Pinot Noir. Eine Sonderstellung nimmt jedoch der Kernling ein: Es handelt sich dabei um eine Knospen-Mutation des Kerners, welche sich als stabil erwiesen hat (im Gegensatz etwa zu Mutationen bei Pinot Blanc oder Pinot Gris, welche häufig wieder «zurückfallen»). Das Rebgut Burkhart war der erste Betrieb in der Schweiz, der sich auf Versuche mit dieser neuen Sorte einliess. Bei der Degustation kam der Wein gut an: Ein ausgegli- chenes Säure/Gerbstoff-Verhältnis, gepaart mit interessanten Fruchtnoten, lassen ihn als gute Alternative zu Chasselas, RieslingxSylvaner und Co zum Apèro auftreten. Er kann aber auch sehr gut Fischgerichte begleiten. Anders als die Nachbarn Ein paar Schritte vom Betriebsgebäude weg, liess uns Michel einen Blick in die Reben werfen: Sofort fiel auf, dass sich ihre Anbaumethoden von einer Nachbarparzelle deutlich unterscheiden. Der ganze Rebberg ist begrünt, der unterste Draht befindet sich wesentlich höher als daneben, weil ab Ende der Ernte eine spezielle, kleine Schafrasse dort für die Einkehr der Winterruhe mit dem Abweiden der Vegetation sorgt (und dazu mit den höheren Drähten überall durchkommt). Selbst kompostierter Mist... Doch auch noch manch Anderes machen Burkharts nicht gleich wie ihre Nachbarn, denn der Betrieb wird nach bio-dynamischen Richtlinien geführt. Dafür wird der Erhaltung der Bodenqualität und dem Gehalt an Humus sehr grosse Aufmerk-samkeit geschenkt. (Kleiner Seitenhieb Michels: «Der Humusgehalt in manchen Böden des Burgunds ist nicht höher als in einem Strassenbelag und das wol- Michel Burkhart bewirtschaftet seine Reben bio-dynamisch. len wir vermeiden».) Der Betrieb setzt dafür mehrere ganz spezifisch diesem Zweck dienende Spezialmaschinen ein und düngt ausschliesslich mit selbst kompostiertem Mist. ...zugunsten der Traubenreife Michel Burkhart erläutert: «Diesen organischen Dünger stellen wir der Pflanze zur Verfügung, damit sie sich bei Bedarf damit versorgen kann. Wenn konventionell gedüngt wird, gelangt hauptsächlich der Stickstoff sofort in den Wurzelbereich, und die Pflanze reagiert darauf mit heftigem, fast unkontrolliertem Wachstum.» Dies, so der Winzer, kann nicht das Ziel sein, denn wir wollen, dass sich die Rebe zirka ab Ende Juni auf die Reifung der Trauben konzentriert und nicht einfach weiterwächst, «schliesslich hört beim Menschen das Wachstum auch mit spätestens 20 Jahren auf, und danach sollte er sich – normalerweise – aufs Reiferwerden konzentrieren!» Kräutersud gegen Schädlinge Die gängigen Krankheiten und Schädlinge der Reben werden präventiv mit der Anwendung vieler verschiedener Kräutersude bekämpft (der Betrieb besitzt dazu einen eigenen ehemaligen Kartoffelkocher um diese «Tees» herzustellen). Zur Anwendung kommen unter anderem Brennnesseln oder Kamille, dazu vermerkt Michel: «Vor allem die älteren unter euch erinnern sich sicher daran, dass sie ihre Finger bei kleinen Verletzungen oder Entzündungen in Kamil-lentee getaucht haben und es hat genützt. Warum sollte dieses Kraut deshalb nicht auch bei Reben eine Wirkung haben?» Der ausgewiesene Weinfachmann gibt zu, dass seine Methoden vielenorts noch belächelt werden, aber es erfüllt ihn mit zu- 35 La vie de l’ANAV Die Bio-Weine von Michel Burkhart überzeugten. nehmender Genugtuung, wenn mehr und mehr auch Kollegen aus dem konventionellen Rebbau sich bei ihm erkundigen, wie er bestimmte Probleme auch ohne den Einsatz der «Chemie-Keule» in den Griff kriegt! Die anschliessend an diese aufschlussreichen Erläuterungen degustierten Weine vermochten 36 durchweg zu überzeugen und manchen von uns dämmerte auf, dass «Bio» auch im Weinbau nicht mehr belächelt werden darf, sondern durchaus ernstzunehmende Qualitätsweine hervorbringt. Dinner à la Thurgau Zum anschliessenden Mittagessen begaben wir uns ins Restaurant «Zum Trauben» im Städtchen Weinfelden selber. Reserviert war für uns die stilvolle GerichtsherrenStube im ersten Stock. Das Versprechen, uns mit lokalen Spezialitäten zu verwöhnen, wurde sehr wohl gehalten: Da gab es zuerst schön präsentierte, hausgeräucherte Forellenfilets aus einer Zucht in unmittelbarer Nähe, dann folgte eine knusprig gebratene Pouletbrust auf Thurgauer Grünspargelragout mit neuen Bratkartoffeln und Saisongemüse (die selbst den Schreiberling als eingefleischten Poulet-Verächter zu überzeugen vermochte...). Den Nachschlag zu dieser Delikatesse wussten besonders die etwas hungrigeren Gäste sehr zu schätzen. Zum Abschluss wurden frische, äusserst geschmacksreiche Thurgauer Erdbeeren mit hausgemachter Sauerrahm-Glace gereicht. Begleitet wurde der Schmaus von – was den sonst – Weinen aus dem Ort, darunter zum Fisch den Kernling von Burkhart. – Ein Kompliment an die Küche des «Trauben», wir waren sehr zufrieden und wissen, wo wir in Weinfelden wieder Mal einkehren werden. Weinbaugenossenschaft Birmenstorf AG Birmenstorf AG und Wein, was kann man sich darunter vorstellen? Wohl nicht allzu viel! Und dann noch dies: Da gibt es eine Rebbaugenossenschaft, welche die Erträge aus gerade mal 10 Hektaren von sage und schreibe 57 – grösstenteils – Hobbywinzern aufkauft und keltert! Die einzelnen Parzellen weisen eine «Grösse» von drei bis maximal 120 Aren auf. Doch der Eindruck täuscht: Diese Genossenschaft ist seit über 75 Jahren erfolgreich, zuerst als Weinbauverein und seit 1949 Ami du Vin 2/11 La vie de l’ANAV als Genossenschaft (weil ein Verein nicht berechtigt ist, Handel zu betreiben). Damit die vielen Kleinwinzer einen Ansporn haben, nur bestes Traubengut anzuliefern, wird bereits seit vielen Jahren jede Anlieferung von Trauben auf ihre Qualität geprüft und entsprechend bezahlt. – Durch die gemeinsam formulierten Qualitätsziele fördert die Genossenschaft das persönliche Engagement und die Zusammengehörigkeit der Winzer. 1975 – in einer relativ schwierigen Zeit für den Weinbau - wurde eine wichtige Erkenntnis zum Leitbild erklärt: Qualität kann nur von Dauer sein, wenn sie kompromisslos angestrebt wird. Maischeerwärmung Seit diesem Zeitpunkt wurde auch eine konsequente Umstellung auf Maischeerwärmung vollzogen (in enger Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Wädenswil), was zu fruchtigen, gehaltvollen Weinen mit guter Haltbarkeit führt. Noch immer ist es seither gelungen, die gesamte Ernte problemlos über die bestehenden Kanäle von Gastronomie und Privatkundschaft an den Mann zu bringen. Die Anstrengungen der Winzer und des Kellermeisters haben aus dem Birmenstorfer eine Persönlichkeit mit unverwechselbarem Charakter entstehen lassen: Er ist nicht besser als andere vorzüglich gepflegte Weine und Lagen, aber eigenständig! Auf Fahrt durch den Rebberg alle «Tests» bestanden Soviel zu dem, was wir auf der sehr schönen Planwagen-Rundfahrt durch den Rebberg – und auch etwas darüber hinaus – von Gerry und Louis erfahren durften. Nun musste aber die Probe aufs Exempel folgen: Beim ersten Halt hoch oben bei einem Rebhüsli über dem steilen Rebberg präsentierten uns die Beiden eine Serie von Weissweinen: Prickelnd und erfrischend der wunderschöne, trockene Schaumwein – zum Teil mit Beigabe von etwas Holunderblüten. Dann die Spezialität Schiller und der «wysse» Birmenstorfer aus Müller-Thurgau mit guter Sortentypizität und ein sehr fruchtiger, aromatischer Sauvignon Blanc. Erster Test bestanden! Beim nächsten Halt wurden uns wunderbare Käseplatten mit den Roten präsentiert: Alle Weine aus der Pinot Noir Traube, aber jeder mit seinem eigenen Charakter und eigenem Reiz: Ein «gewöhnlicher» Pinot Noir, eine Auslese, ein Wein «von alten Reben», einer «aus später Lese» und als Krönung Der Kernling – ein Tropfen für alle Generationen. Ami du Vin 2/11 der «Vin du Soleil». Die Weine vermochten restlos zu überzeugen! Alle tragen das «Vinatura Gütesiegel» für integrierte Produktion. Gemeinsames Erkennungszeichen ist die symbolisierte Sonne. Gebranntes aus der alten Trotte Den Abschluss bildete der Besuch bei der alten Trotte, wo auch noch die Möglichkeit bestand, die Birmenstorfer Spirituosen-Spezialitäten zu verkosten. Und wer genügend Geduld hatte, ergatterte sogar einen Aufenthalt auf der Toilette... Wir verabschiedeten uns mit vielen neuen, guten Eindrücken von unseren Aargauer Gastgebern und werden wohl noch hin und wieder zurückkommen. Ihre Weine haben überzeugt! Unser Dank gilt besonders Christian Durtschi, der diesen unvergesslichen Bummel dank seiner Beziehungen zu den Produzenten ermöglichte. – Gut gelaunt und mit einem Korb voll neuer Eindrücke fand der Tag seinen Abschluss mit der sicheren Rückfahrt zu unseren Einsteigeorten. Herzlichen Dank auch an unseren umsichtigen und sorgfältigen Chauffeur! Biel und Umgebung Auch in Hellas hat sich die Weinwelt verändert Griechische Weine – eine Entdeckung Der Ruf des griechischen Weins ist bei uns geprägt durch den «Ferienwein» Retsina, den jeder Griechenland-Reisende wahrscheinlich einmal probiert hat. Um zu beweisen, dass in Griechenland nebst Retsina noch viele andere ausgezeichnete Weine produziert werden, organisierte Vorstandsmitglied Kurt Brunner für die Weinfreundinnen und Weinfreunde der Sektion Biel Ende Mai eine Degustation in der Mensa des Berufsbildungszentrums Biel/Bienne (BBZ), an der über 20 Mitglieder teilnahmen. – Robert Stettler Berichtet: Der Retsina macht 10 Prozent der gesamten Weinproduktion der Griechen aus. Es ist ein trockener Weisswein, der mit Zugabe von Pinien- und Kieferharz den intensiven Duft und Geschmack erhält. Früher hatte das Harz die Aufgabe, den Wein haltbar zu machen, da der er in Ziegenschläuchen und Amphoren gelagert wurde. Gleichzeitig diente es auch als Heilmittel, da es antibakteriell und antiseptisch wirkte. Die Griechen fanden Gefallen an dem Geschmack, und so kam man auf die Idee, das Harz direkt dem Wein beizumischen. Retsina wird von den Griechen meist (eis)gekühlt an äusserst heissen Tagen getrunken. Die Weine (1 Weisswein, 1 Rosé und 9 Rotweine) präsentierte Kurt Löffel von Kefalonia Weine in Meinisberg. Seit 14 Jahren importiert er zusammen mit seiner Partnerin Rita griechische Weine. Diese stammen ausschliesslich von Weingütern, die er bei seinen zahlreichen Besuchen Griechenlands selbst kennengelernt hat. Qualitätsweine aus Griechenland Dionysos, der dienstälteste Gott des Weines, würde nicht schlecht 37 La vie de l’ANAV Kurt Löffel und Partnerin Rita führten gewandt durch den Abend. staunen, was sich in wenigen Jahrzehnten am Olymp und in den übrigen Regionen Griechenlands in Sachen Wein getan hat. Moderne Weingüter, Kooperativen und Kellereien liefern den Ge- Die verkosteten Weine Megapanos Savatiano 2009, A. Megapanos Winery, Pikermi, Attika Cuvée Prestige Rosé 2009, Domaine Skouras, Argos Pyrorago 2005, Mediterra Winery - Creta Olympias S.A., Heraklion und Thessaloniki Antàma bio 2008, Mediterra Winery- Creta Olympias S.A., Heraklion und Thessaloniki Megapanos Nemea 2004, A. Megapanos Winery, Pikermi, Attika Domaine Mercouri 2006, Mercouri Estate S.A., Korakochori llias Antares 2005, Mercouri Estate S.A., Korakochori llias Skouras Merlot 2007, Domaine Skouras, Argos Skouras Synoro 2006, Domaine Skouras, Argos Orgion 2003, Sclavos Wines, Kefalonia Megapanos «The Old Cellar» 2003/2004, A.Megapanos Winery, Pikermi, Attika 38 niessern auf der ganzen Welt blitzsaubere Weissweine, köstliche Rosés sowie charaktervolle Rotweine, mit und ohne BarriqueAusbau, dazu herrlich üppige Süssweine. Das moderne Griechenland kennt eben weit mehr als die Tischweine, die wir als Urlauber in den Tavernen aus der Karaffe geniessen. Die Weine können sich problemlos an internationalen Standards messen lassen. Aber bei aller Weltläufigkeit bewahren sie sich stets etwas typisch Griechisches. Regionale Vielfalt – geheimnisvolle Rebsorten Griechenland ist eines der interessantesten Weinländer der Erde und besitzt eine grosse Rebfläche von 100’000 Hektaren in höchst unterschiedlichen Anbauregionen. Der Durchschnittsertrag liegt bei 30 hl/ha, die Jahresproduktion beträgt etwa 300 Millionen Liter. Über das ganze Land verteilt wachsen mehr als 300 Rebsorten. Davon sind jedoch nur etwa zwei Duzend so profiliert, dass sie sortenrein ausgebaut werden oder prägend für bestimmte Weine sind. In Griechenland wachsen Chardonnay, Sauvignon Blanc, Cabernet Sauvignon, Merlot, Syrah und auch Pinot Noir. Vergleicht man diese Weine aus internationalen Sorten mit Ver- tretern aus anderen Ländern und Anbauzonen, findet man gewisse Ähnlichkeiten aber auch interessante Unterschiede. Richtig spannend wird es aber mit den alten griechischen Sorten, welche die Typizität der Appellationen garantieren. Wie die weissen Sorten Assyrtiko, Moschofilero, Savatiano Malagousia oder Roditis tragen auch die roten Trauben geheimnisvolle und wohlklingende Namen wie Agiorgitiko, Kotsifali, Mandilaria, Mavrodaphne oder Xynomavro. 13 Appellationen Griechenland teilt sich in 13 Anbauregionen auf. Nach französischem Vorbild ebenfalls AOGs definiert; auf Griechisch «Onomasia Proelefseos Antoneras Piotitos» (OPAP). Die 20 Appellationen liegen weit verstreut, vom nordgriechischen Noussa bis zu Sitia an der Ostküste Kretas. In den Regelungen der jeweiligen Appellation ist genau festgelegt, welche Rebsorten zugelassen sind, wie sie ausgebaut und mit welchem Höchstertrag sie gelesen werden dürfen. Mit einem fröhlichen Yamass (Prost) eröffnete Kurt Löffel die Degustation. Die Weine erwiesen sich allesamt als aromatisch, rund und ausgewogen, und mit den fremdartig klingenden Trauben lassen sich Weine erzeugen, die unseren «vertrauten» Erzeugnissen ebenbürtig sind. Wie die in der Verkostungsliste aufgeführten Jahrgänge zeigen (siehe Kasten), werden die Weine beim Produzenten gelagert und trinkfertig verkauft (notabene zu bezahlbaren Preisen). Kaliorexi! Nach der Degustation verwöhnte uns Wolfgang Klotz (Koch am BBZ) mit herrlichen griechischen Spezialitäten, wobei uns Kurt Löffel mit einem «Kaliorexi» guten appetit wünschte: Zur Vorspeise wurde Moussaka (Auberginenauflauf) serviert, zum Hauptgang Souvlaki (Fleischspiess) mit Pommes frites und zum Dessert Halvas (Griesspudding mit Mandeln und Rosinen). Selbstverständlich wurde das Essen von den Degustationsweinen begleitet. An der köstlichen Tafel bot sich den interessierten Teilnehmeren die Gelegenheit, mit Griechenland-Fan Kurt Löffel in Erinnerungen an vergangene und zukünftige Griechenlandaufenthalte zu schwelgen. – Es fehlte nur noch die Bouzouki, und man hätte sich nach Griechenland versetzt gefühlt. Verkostung von grossen Weinen in kleinem Rahmen. Ami du Vin 2/11 La vie de l’ANAV Ambassadoren Solothurn Abend-Ausflug in den Kanton Aargau Zu Gast in der «Spitaltrotte» Ennetbaden Am Freitag, 17. Juni 2011, führten uns Stubenrätin Pascale Kury und Altgeselle Urs Götschi auf eine abendliche Weinreise in den Nachbarkanton Aargau. Ziel war die Spitaltrotte in Ennetbaden, wo den Ambassadoren Weinfreunden eine Gesamtschau über das Schaffen der lokalen Winzer geboten wurde. – Stubenrätin Sylvia Gisiger war bei diesem Ausflug dabei. Bei strömendem Regen fuhren die knapp 40 Ambassadoren Weinfreunde gut gelaunt Richtung Ennetbaden. Jürg & Ursula Wetzel empfingen die durstigen Weinfreunde mit einem Schaumwein «Wetzel Brut» von Jürg, Martin und Michael Wetzel. – Nach kurzer Führung durch die Rebberge erwartete die Weinfreunde eine äusserst umfangreiche Degustation, begleitet von einem Imbiss. Gastgeber Jürg Wetzel hatte 20 Weine zur Verkostung vorbereitet. Drei Brüder – jeder selbständig am Werk Zur Einstimmung berichtete Jürg Wetzel über die Weingeschichte im Kanton Aargau. Bereits seit Generationen haben die Vorfahren der Familie Wetzel den Weinbau in der Region Baden betrieben. Die drei Brüder, Jürg, Martin und Michael Wetzel, verbindet das über Generationen erlernte und weiterentwickelte Weinbauhandwerk mit ihren Weingütern und deren Landschaft. Seit jeher tauschen die drei Brüder ihre Erfahrungen aus. So präsentierte Jürg Wetzel dann auch Weine aus den brüderlichen Weingütern. – Die Leidenschaft zum Wein, zum Weinbau und zur Weingeschichte konnten Jürg und Ursula Wetzel übrigens auf ihre drei Söhne über- Ami du Vin 2/11 tragen. Zwei der drei Söhne haben ebenfalls den Beruf des Winzers erlernt und der dritte Sohn den des Küfers! Reben im Reusstal und an den Jura-Ausläufern Der «Gebenstorfer» Weinberg von Jürg & Ursula Wetzel liegt an klimatisch hervorragend geeigneter Lage im Reusstal. Warme, kalkreiche Böden und teilweise auf Terrassen angelegte Rebanlagen sind die Grundlagen für gehaltvolle Rotweine und raffinierte Weissweine. Die Rebberge der «Goldwand» von Michael Wetzel liegen zwischen der Badener Limmatklus und den Jura-Ausläufern Geissberg und Lägern. In dieser von der Bise geschützten Lage herrscht ein hervorragendes Mikroklima für den Weinbau. Die Rebberge «Bick» von Martin Wetzel liegen auf den sonnigen und steilen Terrassen in Würenlos. Die Degustation begann mit drei Riesling-Silvaner 2010 von den Rebbergen Gebenstorf, Bick und Goldwand. Danach folgten drei Sauvignon blanc 2010: Bick, Goldwand und von Werner Lienberger, Spreitenbach. Weiter ging es mit einem Chardonnay Gebenstorf 2009 und dem Blanc de Noir (Federweiss) 2010 ebenfalls von Jürg Wetzel. Die Roten: Assemblagen und auch reinsortig Nach den spritzigen Weissen folgte eine Serie an Rotweinen. Drei Pinot Noir 2009, Goldwand, Gebenstorf Auslese und Bick. Weiter präsentierte Jürg Wetzel drei Cuvées: «Optimus» Goldwand 2009, Cuvée Malbec/Pinot Noir 2008 von Jürg Wetzel und Cuvée Classique 2009 von Bick. An sortenreinen Rotweinen wurden darauf der Gebenstorf Zweigelt 2009, Gebenstorf Malbec 2008 und der Gebenstorf Diolinoir 2009 kredenzt. Zum Finale präsentierte Gastgeber Jürg Wetzel den Spätburgunder Goldwand 2007, Gebenstorf Pinot Noir/Diolinoir 2007 und Merlot/Cabernet Dorsa Rosenreben 2009 von der Zunft zur St. Cordula, Baden. Unvergessliches Weinerlebnis Kaum zu glauben, wie still es den ganzen Abend in der Spitaltrotte blieb. Die Ambassadoren Weinfreunde hörten interessiert den Erläuterungen von Jürg Wetzel zu. Mit viel Herzblut und Leidenschaft zum Weinbau führte er durch den Abend. Erst auf der Rückfahrt plauderten die Weinfreunde vergnügt und angeregt. Sie liessen den schönen Abend – etwas «trocken» – ausklingen. Der Abendausflug in den Kanton Aargau war ein unvergessliches Weinerlebnis. Manch einer wusste nicht, welch köstliche Tropfen sich im Aargau verbergen. Jürg Wetzels interessante Erzählungen bleiben noch lange in schönster Erinnerung. Spannende Exkursion auf der Fährte einer attraktiven Rebsorte Vom Syrah zum Shiraz Junggeselle Hermann Saxenhofer führte die Ambassadoren Weinfreunde am Freitag, 13. Mai 2011, auf die Fährte der Syrah-Traube von den Walliser Alpen aus entlang der Rhone durch die malerische Côte du Rhône zu weiteren wichtigen Anbaugebieten in Europa, Südafrika, Kalifornien und Australien. – Stubenrätin Sylvia Gisiger war bei dieser Entdeckungsreise dabei. Lange ist über die rätselhafte Verwandtschaft zwischen den 3 Weinsorten mit ähnlichem Namen spekuliert worden: Französischer Syrah, kalifornischer Petite Syrah und australischer Shiraz. Um Syrah und Shiraz haben sich viele Legenden entwickelt. Die Herkunft der Traube soll etwas mit der persischen Stadt Shiraz zu tun haben, wo es einen Wein gibt, der Shirazi heisst. Seit 10 Jahren wissen wir es. Syrah und Shiraz sind identische Trauben. Stammbaumanalysen mit molekulargenetischen Markern haben ergeben, dass die Syrah – übrigens eine der wenigen Rebsorten die grammatikalisch weib- lich ist – eine Kreuzung von Dureza, einer dunkelbeerigen Weinsorte aus der Ardèche-Region, und der weissen Traube Mondeuse Blanche ist. Es dürfte sich deshalb um eine autochthone Rebsorte des nördlichen Rhonetals handeln. Petite Syrah ist eine Kreuzung von Syrah und der französischen Traube Peloursin, also eine Tochter der Syrah (Duriff), und wird in Kalifornien dem Syrah wegen seiner intensiven Farbe und hohem Tanningehalt beigemischt. Unterschiedlich in Struktur und Stil Eindrücklich ist die Vielseitigkeit dieser Rebsorte: würzig, gerbstoff- 39 La vie de l’ANAV betont und weniger massiv in der Regel die Weine aus Frankreich; vielversprechend und von mittlerem Gewicht die südafrikanischen Syrahs; überaus wuchtig und fast süsslich, mit viel Frucht die australischen Shiraz. Insgesamt haben die Syrah-Weine eine gewisse Eleganz und Vollmundigkeit, sind alkohol- und säurereich und haben einen sehr hohen Tanninanteil. Interessante Vergleiche Zum Auftakt präsentierte Hermann Saxenhofer einen eleganten und würzigen Walliser Syrah «Réserve du Caveau» 2009 von Fernand Cina, Salgesch, zusammen mit einem vollmundigen Syrah 2005 aus Sizilien vom Weingut Pietra Tagliata. Beide Weine wurden im Stahltank ausgebaut. Darauf folgte je ein Syrah aus den für die Sorte berühmten Anbaugebieten Frankreichs, der AC Crozes Hermitages von Jean-Paul Jaboulet Aîné 2004 und der AC Hermitage Rouet 2005 von Jean-Luc Colombo. Und weiter ging es mit dem Côte-Rôtie «L’Églantine» 2006 von Ferraton Père & Fils und Die Syrah- oder Shiraz-Traube. 40 dem Cornas 2000 von der Domaine Auguste Clape, beide ebenfalls elegant und harmonisch. Reblüten Luzern Einige der besten Schweizer Gewächse in Blinddegustation Sprung über die Ozeane Nach den berühmten Weinen Frankreichs ging die Entdeckungsreise über den Ozean weiter nach Amerika. Ein kalifornischer Shiraz 2006 von der Winery Hahn und der argentinische Syrah 2004 von O. Fournier eröffneten die Sicht auf die Neue Welt. Aus der bekannten Region Stellenbosch in Südafrika folgten der Thelema Shiraz 2006 und der erste Astralier, der Shiraz 2007 von Shaw and Smith. Den Abschluss machten ein klassischer Shiraz aus dem Barossa Valley, der Château Tanunda 2007, und der Stonewell Shiraz 2004 vom Weingut Peter Lehmann. Den rund 50 interessierten Ambassadoren Weinfreunde hat Junggeselle Hermann Saxenhofer die Vielfalt dieser Rebsorte präsentiert. Mit viel Charme und Witz und enormem Fachwissen führte er durch den Abend und sorgte mit der «sortenreinen» Degustation für ein wunderbares Weinerlebnis. Weine des «Grand Prix du Vin Suisse» Nach seinem Grosserfolg im letzten Jahr liess Toni Ottiger am 12. April 2011 erneut eine Auswahl der Preisträger vom «Grand Prix du Vin Suisse» verdeckt ausschenken, um den Reblüten Gelegenheit zu geben, ihre Weinkenntnisse zu testen und die sensorische Wahrnehmung zu schärfen. Dazu gab er eine Uebersicht über die verschiedenen Wein-prämierungen in der Schweiz. – Ruth Grabe berichtet: Vor Jahresfrist hatte Toni Ottiger ausführlich über das Prozedere am «Grand Prix» informiert (siehe Bericht im Ami du Vin 2/10). Diesmal gab er eine Uebersicht über die anderen jährlichen Weinprämierungen. Dazu konnte man als Apéro einen Riesling-Silvaner aus seiner eigenen Produktion geniessen. Die wichtigsten Weinprämierungen in der Schweiz (Zahlen von 2010): – La Sélection, von der Basler Weinmesse veranstaltet. 767 Weinen aus der Schweiz und dem Ausland, von Händlern und Winzern eingereicht. 26% davon mit Auszeichnungen. Die Luzerner Luvina ist dort mit zwei Juroren beteiligt. – Le Mondial du Pinot Noir, von Vinea in Sierre organisiert, prämierte 32% der rund 1000 Weine aus der Schweiz und dem Ausland. – Der Grand Prix du Vin Suisse (von Vinum und Vinea ausgeschrieben) steht nur Weinbaubetrieben offen. Etwa 30% der 2800 Schweizer Weine erhielten eine Auszeichnung. – An der internationalen Weinprämierung der Expovina Zürich, wo Händler und Winzer aus dem Inund Ausland teilnehmen können, wurden 32% der 2’400 Weine ausgezeichnet – eine «Ernte» von 293 Gold- und 476 Silbermedaillen. Diese Prämierungen sind als Orientierungshilfen nützlich. Es sind aber Momentaufnahmen; die Weine verändern sich mit dem Alter. Der erste Teil des Tests: drei Weissweine Es ist übrigens gar nicht so einfach, Weine zu erhalten, die in der Endrunde waren; oft sind sie schon ausverkauft, oder sie liegen über unserem Budget. Bei der neuen Ausgabe der Blinddegustation erschienen nicht so viele Reblüten, wie man hätte erwarten können. Dadurch mussten etwas bescheidenere Mengen mobilisiert werden, was in einigen Fällen hilfreich war... Das Prozedere war das Gleiche wie im Vorjahr: Pro Serie musste man drei Weine innerhalb einer vorgegebenen Auswahl von 5 Sorten richtig zuordnen. Bei den Weissen standen Pinot Gris, Chardonnay, R-S, Chasselas und Silvaner zur Auswahl. Das Publikum erhielt Zeit zum Probieren und Diskutieren, dann lieferte Toni Ottiger eine reichhaltige Palette von Stichworten zu den Weinen. Zu Wein Nr. 1 lautete der Beschreib «helles Gelb, blumig, mineralische Note, Birnen, Feuer- Ami du Vin 2/11 La vie de l’ANAV Recht – am meisten Stimmen. In Nr. 5 erkannten nur ganz wenige den Gamaret (der wohl noch zu wenig bekannt ist), bei Nr. 6 lag die grosse Mehrheit mit Pinot noir richtig, für Ueberraschung sorgte die Herkunft: Hallau. Verdeckter Service... stein, füllig und ausgewogen. Wein Nr. 2 attestierte er röstige Noten, etwas «Butteriges», Melonen, Birnen, Maiglöckchen und einen kräftigen Gaumen. Wein Nr. 3 hob sich durch deutlicheres Gelb ab, präsentierte sich reiffruchtig, unglaublich komplex mit Ananas, Mango, Litchi und Muskat und wirkte am süssesten, passt zu Asiatischem. «Wahl» per Handerheben Die Anwesenden konnten durch Handerheben ihre Meinung ausdrücken. Bei 1) hatte die Mehrheit den Chasselas richtig erkannt, bei 2) herrschte Unsicherheit, nur wenige hatten sich für den Chardonnay entschieden, bei 3) tippten viele auf Pinot Gris; dass es ein Johannisberg, also ein Silvaner war, überraschte. – In der Pause konnte man zum Königinnenpastetli den Pinot Noir 09 Vin du Pays von Tony Ottiger probieren. Zweiter Teil: die Wahl der «richtigen» Roten Im zweiten Teil standen für die Wahl der richtigen drei Sorten fünf Namen zur Verfügung: Garanoir, Cabernet franc, Gamay, Gamaret und Pinot noir. Und so charakterisierte der Referent die drei Roten: – frisches Violett, ausgewogen fruchtig, Kirschen, Brombeeren, Erd- Ami du Vin 2/11 beerkonfi, Waldboden, feine Tannine, elegant für den vierten Wein, – sattes Rubin, Röstaromen, Tabak, Sandelholz, Mokka, kräftig, rund und weich im Gaumen für den fünften – und dunkles Rubin, gekochte rote Früchte, umspielt von Rauch, Kaffee und Speck, deutlichere Säure, schöner Schmelz und Länge für den sechsten. Hatte das Publikum wohl mehr Erfolg als bei den Weissen? Bei Nr. 4 bekam der Gamay – zu Hohe Schule im dritten Teil Sehr anspruchsvoll war die dritte Serie, in der echt spannende Weinen gereicht wurden. Zur Auswahl standen Cornalin, Diolinoir, Syrah, Humagne und Merlot. Beschrieben wurden sie so: – dunkleres Violett, Kirschen, Cassis, Dörrpflaumen, süsser weicher Antrunk, füllig, langer Abgang und lagerfähig lauteten Toni Ottigers Bemerkungen zu Wein Nr. 7, – ein sattes Violett, eigenwillig, im ersten Moment fast etwas unangenehm, krautig, aber wenn man sich Zeit lässt, entdeckt man Vanille, Kakao und weissen Pfeffer, fein gewobene Tannine, noch recht jugendlich hiess es beim achten Wein; – mit dunkel, von unglaublicher Komplexität, erinnernd an Thymian, Champignon, Kompott, Holunder – ein satter Wein mit südfranzösischem Einschlag, wurde Gewächs Nummer 9 charakterisiert. Mit Cornalin lag eine Mehrheit bei Nr. 7) richtig; auch der Syrah bei Nr. 8) erhielt ein knappes Mehr (vor dem Diolinoir), während 39 Stimmende Nummer 9 als den Merlot erkannt hatten. – Zum Schluss durfte man auch einen goldgelben Dessertwein dem Test unterziehen, und noch einmal traf das Publikum mit seinem Votum für den Ermitage ins Schwarze. Toni Ottiger gratulierte den Gästen für den Mut, sich zu exponieren. Eine Frau – langjähriges Mitglied bei den Reblüten – freute sich: ihre häufige Teilnahme an den Degustationen habe sich gelohnt, sie habe praktisch alles richtig erkannt! Die degustierten Weine 1) Chasselas 2009, St. Saphorin, Le Sémillant, J.M. Conne, Chexbres 2) Chardonnay 2009, Chardonnay Noblesse, Henri Cruchon, Echichens 3) Johannisbnerg 2009, Du Valais, Antoine Bétrisey, St. Léonard 4) Gamay 2009. La Côte, Domaine de la Treille, Founex 5) Gamaret 2008, La Côte, Collection B. Ravet, Uvavins, Tolochénaz 6) Pinot Noir 2007,Réserve Noir Wilchingen, Rötiberg-Kellerei, Wilchingen 7) Cornalin2009, AOC Valais, Cave Nouveau St. Clément, Flanthey 8) Syrah 2009, AOC Valais Keller zur Grotte, Varen 9) Merlot 2008, Nadia Mathier, Merlot du Valais, Didier Spuler, Alpnach 10) Merle des Roches 2007, Ermitage du Valais, AOC, Domaine du Mont d’Or, Conthey ...verdeckte Weine. 41 La vie de l’ANAV Freiamt Peter Eckert zelebrierte seine Topweine auf besondere Art! Quinta das Marias (OESp) 69 interessierte WeinfreundInnen fanden sich am 24. Juni im Restaurant Jäger-Stübli in Kallern ein, um zu hören, was der ehemalige Versicherungsmanager und heutige VR-Präsident der Bank Clariden Leu über seine Quinta zu berichten weiss. Die Vorstandsmitglieder Bruno Schmid und Martin Vifian, sowie der gutgelaunte Referent Peter Eckert begrüssten die Teilnehmer im Gartenrestaurant mit einem trockenen, frisch mundenden Dão Rosé 2009. Die liebevoll zubereiteten Bolinhos de bacalhau aus Mario Grabers Küche versetzten die muntere Gästeschar in eine gute Startstimmung. Der Banker wird Weinproduzent Im freundlich gedeckten Saal liess Präsident Markus Aellen die WeinfreundInnen Platz nehmen. Er eröffnete in seiner gewohnt prägnanten Art den dritten Degustationsabend im 2011. Seiner herzlichen Begrüssung folgten ein paar wichtige Informationen zum Referenten, Peter Eckert, seines Zeichens Weinproduzent und Bankpräsident. Der Produzent und Banker Peter Eckert mit Präsident Markus Aellen. 42 Anfangs der Achtzigerjahre war er als landesverantwortlicher ZÜRICH-Versicherungsmann in Portugal unterwegs und lernte dabei die portugiesische Sprache und Land und Leute kennen. Beruflich folgte der Aufstieg in die ZÜRICHKonzernleitung. Privat vergrösserte sich seine Liebe zu Portugal, und er erwarb eine kleine Quinta mit rund vier Hektaren Umschwung im Anbaugebiet Dão, nordöstlich der Universitätsstadt Coimbra, am DãoFluss, zwischen Lissabon und Porto. Diese Quinta in Carregal do Sal benannte Peter Eckert «das Marias» (der Marien) weil sowohl der Name seiner Frau, wie die seiner drei Töchter den Namen Maria beinhalten. In Portugal sei der Name Maria äusserst populär und deshalb sei seine Quinta im Dão sehr schnell bekannt geworden. Permanente Weiterbildung Mit diesen Marien und mit seinem treuen Verwalter Antonio – heute ein anerkannter Rebenexperte – wurde die Quinta das Marias über die Jahre auf- und ausgebaut. Peter Eckert erzählt von sich selbst, dass er am Anfang ein absolutes Greenhorn gewesen sei. Jahr für Jahr hätte er mehr Erfahrungen gesammelt, aus Fehlern gelernt und sich laufend oenologisches Wissen angeeignet. Schon im Jahre 1998 hätte er als Folge dieser permanenten Weiterbildung mit «learning by doing» auf einer lokalen Weinprobe mit seinen Weinen den ersten Preis gewonnen. Dieser Erfolg hätte ihn bestärkt, den eingeschlagenen Weg weiterzugehen und auf Qualität zu setzen. Im Jahre 2007 wurde Peter Eckerts Quinta das Marias in Portugal zur «Entdeckung des Jahres» erkoren. Stark reduzierte Erträge Heute werden insgesamt 9 Hektaren Reben bewirtschaftet. Alles autochthone Rebsorten mit begrüntem Anbau. Alle abgefüllten Flaschen sind nummeriert. Die Erträge werden bewusst tief gehalten und den unterschiedlichen Wetterbedingungen von Jahr zu Jahr angepasst. In der Regel umfasst die Jahresproduktion aller Sorten zwischen 30’000 und 35’000 Flaschen. Die heimischen Trauben heissen Encruzado (weiss), Jaen (für den Rosé), Touriga-Nacional, Tinta-Roriz und Alfrocheiro (rot). Auch die Weine begeistern Peter Eckert gelang es, mit seinen sechs verkosteten Spitzenweinen und seinen Kommentaren die Weinfreunde zu begeistern und von seinem Engagement sowie seiner Zielstrebigkeit für Qualität zu überzeugen. Nicht wegen den Parkerpunkten, die diese Weine inzwischen hoch auszeichnen, ge- fielen sie dem Publikum. Es waren die Trauben und der sehr sorgfältige Ausbau, ja die edlen Tropfen als solche, welche die Teilnehmer begeisterten. Dass ein erfolgreicher Schweizer Manager dazu noch aussprechen kann, «ich liebe Portugal, ich fühle für das Volk von Portugal, und ich habe das Land und die Leute gern», beeindruckte die Anwesenden zutiefst. Die Küche und das Serviceteam – unter der Führung von Eduarda und Mario Graber – haben zur guten Stimmung beigetragen. Die feinsten portugiesischen Köstlichkeiten passten ausgezeichnet zu den so charmant präsentierten Topweinen. So geizte der Präsident der Freiämter WeinfreundInnen in seinen Schlussworten nicht mit Lob. Er verteilte Blumen und Präsente an den sehr sympathischen Peter Eckert und an die Adresse des Restaurant JägerStübli, sowie an die für den Abend verantwortlichen Vorstandsmitglieder. Viele TeilnehmerInnen bedankten sich beim Adieu sagen und meldeten ihr Interesse an, weitere Degustationsabende dieser Art besuchen zu können. (Weitere Informationen unter www.quintadasmarias.com und www.weinfreunde-freiamt.ch) Gelungener Sommeranlass im Waldhaus Chüestllihau «Wine & Dine – einmal anders» aber nicht weniger gelungen! Welche grössere Wertschätzung gibt es für die Arbeit eines Vorstandes, als wenn 90 Weinfreundinnen und Weinfreunde einer Einladung zum lukullischen und kulinarischen Geniessen im Waldhaus Chüestellihau folgen. – Claudia Hoffmann-Burkart berichtet: Auf dem Jahresprogramm stand nur geschrieben: 13.08.2011 – «Sommeranlass (einmal anders)». Das Geheimnis, das dahiinter steckte, wurde mit der Einladung gelüftet. Für dieses Wine & Dine Ami du Vin 2/11 La vie de l’ANAV Das Koch-Team und die Organisatoren: (v. l. n. r.) Willy Geissmann, Bruno und Ruth Schmid, Thomas Osterwalder, Otto Sprenger, Claudia Hoff- Schürmann, Oenologe und Vorstandsmitglied der ersten Stunde und heute Ehrenmitglied, dass die erste Degustation der Freiämter Weinfreunde im Waldhaus Chüestellihau vor 27 Jahren stattgefunden hatte. Damals war das Thema «Spanien und Burgund». Zu diesem Anlass wurde auch der Konsul Spaniens eingeladen, und so konnten 40 Freiämter Weinfreundinnen und Weinfreunde, gemeinsam mit dem hohen Staatsgast, das erste Wine & Dine geniessen. Dass dieser «Sommeranlass (einmal anders)» ein Volltreffer war, zeigten die vielen zufriedenen Gesichter der Freiämter Weinfreundinnen und Weinfreunde. Das spontane Gedicht von Walter Konrad zum Abschluss verlieh dem Abend noch eine weitere, besonders charmante Note. – Nächste Höhepunkte im Jahresprogramm der Freiämter Weinfreunde (www.weinfreunde-freiamt.ch) sind die Wein- und Kulturreise nach Kalifornien vom 2.9. – 17.9. sowie die Generalversammlung am 19.11. im Hotel Krone in Lenzburg mit Degustationsleiter Diego Mathier, Nouveau Salquenen. mann-Burkart, Hans und Lotti Vock, Markus und Annamarie Küng. hatte sich der Vorstand nämlich etwas Besonderes ausgedacht: In den letzten Jahren fanden die Wine & Dines in einem schönen Restaurant der Region statt, es wurde immer ein spezielles Degustationsthema behandelt und durch einen Degustationsleiter präsentiert. Dieses Mal wurden die Weinfreundinnen und Weinfreunde ins Waldhaus Chüestllihau in Wohlen eingeladen und kulinarisch von einem passionierten Team von Hobby-Köchen aus den Reihen der Freiämter Weinfreunde verwöhnt. Die Vorstandsmitglieder stellten ihre Lieblingsweine vor, und der ganze Service wurde durch den Vorstand, deren Partnerinnen und Partner sowie dem Koch-Team wahrgenommen. – Wahrlich ein «Wine & Dine – einmal anders». Köstliches aus der Küche... Dass Petrus mit Sicherheit ein Weinliebhaber ist, hat er bewiesen, indem er uns traumhaftes Wetter, sommerliche Temperaturen und einen lauen Abend bei Vollmond beschert hat. Die Hobby-Köche Otto und Rosmarie Sprenger, Willy und Marianne Geissmann, Markus und Annamarie Küng, Hans und Lotti Vock, Monika Gisi sowie unser Ami du Vin 2/11 Confiseur Thomas Osterwalder konnten daher unter besten Voraussetzungen wirken. Sie zauberten ein hochklassiges Gourmet-Menü auf die Tische: wunderbare, pikante Schinkengipfeli zum Apéro, geräuchertes Forellenfilet mit Meerrettichschaum, zweierlei Braten mit fantastischem Gemüserisotto, ein grossartiges Käsebouquet verfeinert mit vielen frischen Früchten und köstlichen Brotsorten und zum Abschluss ein verführerisches Dessertbuffet. ...und Herrliches aus dem Keller Die ausgewählten Weine waren die idealen Begleiter zu all diesen Köstlichkeiten: Château Tour de Mirambeau 2010, José Pariente Varietal 2010, Fabelhaft Nieport, 2008, Finca Sobreño Crianza, Edizione Cinque Autoctoni VDT 2008, Cabernet Franc Grandmaître, Barrique, und zum Dessert ein Late Harvest Concha y Toro 2007. Jeder Wein wurde durch ein Vorstandsmitglied gekonnt, mit viel Herzblut und ganz persönlichen Anekdoten vorgestellt. Ein geschichtsträchtiger Ort Nebst der Vorstellung seines ausgewählten Weines, des «Edizione Cinque Autoctoni», erzählte Peter Lenzburg-Seetal Von der Westküste zum Ätna die Insel mit allen Sinnen entdeckt Von Sizilien begeistert Weine, Kulinarisches, Historisches – Kultur in höchster Konzentration standen auf dem Programm der Reise, welche die Weinfreunde der Sektion Lenzburg-Seetal im Herbst vergangenen Jahres von der West- an die Ostküste Siziliens führte. – Peter Günther berichtet: Weitaus ruhiger als sonst üblich fanden sich am sehr frühen Morgen des 6. Oktober 2010 zweiunddreissig Weinfreundinnen und Weinfreunde am Flughafen Kloten ein. Nach pünktlichem Abflug landeten wir, infolge des Rückenwindes sogar etwas vorzeitig, kurz nach 8 Uhr in Palermo. Um diese Zeit sind sogar die sich manchmal gerne aufplusternden italienischen Zollbeamten noch zu müde, um mehr als einen Finger zu heben. Demzufolge lief alles sehr speditiv ab, und kurze Zeit später sassen wir schon im Car, der uns zum ersten Weingut in Contessa Entellina (Belice-Gebiet) brachte. Donnafugata Auf dem Gut Donnafugata wurden wir überaus freundlich empfangen, sogar die Seniorchefin, Gabriella Rallo, liess es sich nicht nehmen, uns persönlich zu begrüssen. Routiniert und kenntnisreich führte uns danach Signorina Laura durch den Betrieb. Donnafugata ist ein grösserer Produzent mit drei Standorten, in Contessa Entellina, in Marsala und auf der Insel Pantelleria. Die Degustation bot uns eine erste Gelegenheit, einen Teil der umfangreichen Weinpalette kennenzulernen. Erstaunlich, wie finessenreich Weissweine aus einem so südlichen Anbaugebiet sein können, wenn die Weinbereitung mit der erforderlichen Sorgfalt geschieht. Dazu gehört auch die Nachternte der weissen Trauben, um die bei den hohen Tagestemperaturen unvermeidliche Qualitätseinbusse des Leseguts zu verhindern. 43 La vie de l’ANAV matico (sic!) mit meinem Besuch zu beehren und mir eine Auswahl verschiedenster Dolci einpacken zu lassen. Bei der nachfolgenden Degustation erwiesen sich die grammatikalischen Mandelhäufchen zwar als sehr lecker, doch wurden sie von Esthers Touristenfallenprodukt punkto Finesse deutlich geschlagen. Die Frage, «weshalb hast Du denn nicht mehr davon gekauft?», konnte ich mir gerade noch verkneifen. Sizilien ist bekannt für seine Süssweine und Feingebäck. Das anschliessende Mittagessen, mit verschiedensten lokalen Spezialitäten, darunter Arancini, mit Sugo oder Spinat gefüllte, frittierte Reisbällchen, war ein erster Höhepunkt. Überaus geschätzt wird, dass das Programm der von Maria Luisa Sacripanti organisierten Reisen nie überfrachtet ist. So blieb nach dem Essen Zeit für eine ausgiebige Siesta, bevor es weiterging, zur Besichtigung des Segesta-Tempels. Er mag vielleicht etwas plumper wirken als seine griechischen Vorbilder, dieser dorische Tempel, aber in dieser Umgebung und mit seinem guten Erhaltungszustand bot er einen wahrhaft spektakulären Anblick. Erice Am folgenden Tag stand, bei strahlendstem Wetter, der Besuch von Erice auf dem Programm. Steil windet sich die Strasse hinauf zu dem auf einem Felsplateau auf 750 m Höhe gelegenen mittelal- terlichen Städtchen. Eine erste Gelegenheit, um die souveräne und vorsichtige Fahrweise unseres Chauffeurs, Franco Martino, so richtig schätzen zu lernen. Ein wunderbarer Panoramablick belohnte alle, die auf dem Rundgang bis zum höchsten Punkt hinaufgestiegen waren. Der Ort ist auch bekannt für sein Mandelgebäck und entsprechend gibt es viele Lokalitäten, die solches feilbieten. Auf dem Stadtbummel steuerte meine Frau zielstrebig einen Laden an, eine richtige Touristenfalle. «Da geh’ ich sicher nicht hinein», maulte ich und wartete draussen. Und das dauerte und dauerte. Ich wurde beinahe tubetänzig, bis sie schliesslich wieder erschien, schwärmend von den himmlischen Dolci di mandorle, die, gemäss Geschäftsinhaber, kein prodotto industriale seien, sondern von einer Mamma speziell für ihn gefertigt. Ja, ja, das sagen die alle; ich zog es vor, die bedeutend mondänere Pasticceria der Maria Gram- In Marsala Am Abend erwartete uns am marsaleser Geschäftssitz der Donnafugata ein reichhaltiges sizilianisches Buffet, begleitet von den Spitzenweinen des Produzenten. Die Aromen und Düfte der unter südlicher Sonne gereiften Gemüse und Früchte waren unvergleichlich. Da spürte man wieder einmal, was wir mit den unsäglichen Hor-sol-Entgleisungen alles verloren haben. Ein besonderer Genuss war die Caponata, die uns auf unserer Reise mehrmals vorgesetzt wurde, in immer etwas anderer Zusammensetzung: Auberginen, Tomaten, Peperoni, Stangensellerie, wilder Fenchel, dies alles gewürfelt und in Olivenöl geschmort, unter Zusatz von Oliven, Knoblauch, Pinienkernen und caramellisiertem, mit Essig abgelöschtem Zucker. Dies gibt dem Gericht, das warm oder kalt genossen werden kann, einen knackig süß-sauren Geschmack. Von den Weissweinen beeindruckte der Chiarandà 2007, aus den Rebsorten Chardonnay und Ansonica mit seiner fülligen Art, die den kräftigen Speisen bestens Paroli zu bieten vermochte. Die Mariage von Stracotto di manzo mit dem auf Nero d’Avola basierenden Mille e una Notte 2006 war dermassen perfekt, dass sich an diesem Abend wohl niemand fragte, ob sie oder er die im Handel für diesen Wein geforderte, nicht ganz unbescheidene Summe auszulegen bereit wäre. Zu den Cannoli di ricotta wurde schliesslich der Passito di Pantelleria, Ben Ryé 2008 serviert, ein Nasen- und Gaumenspektakel der besonderen Art. Für diesen Süsswein, von Moscato d’Alessandria-Reben (Zibibbo), wird ein Teil der Trauben angetrocknet und später dem gärenden Most zugefügt. Die Reben werden wegen des dauernden Windes auf der Insel in Bodenvertiefungen gepflanzt und niedrig, buschförmig erzogen. Eine schöne Vorstellung, dass da draussen, auf einer Insel, näher bei Tunesien als bei Sizilien gelegen, Rebstöcke sich vor dem Sturm in Mulden ducken und uns Jahr für Jahr einen solchen Nektar schenken. Selinunte Der nächste Tag sah uns auf einem Ausflug nach Selinunte, der ehemals wichtigen griechischen Stadt Selinus. Am Mittag kamen die Fisch- und Meeresgetierliebhaber auf ihre Rechnung. Im Ristorante La Pineta, einem äusserlich bescheidenen, barackenähnlichen Bau, am Blick von Erice auf das Mittelmeer. 44 Ami du Vin 2/11 La vie de l’ANAV Im Amphorenkeller des Weingutes COS wird der Pithos produziert. Strand von Marinella gelegen, wurde uns ein brillanter Mehrgänger serviert. Nichts gekünsteltes, nichts Überwürztes, sondern alles auf den natürlichen Aromen basierend. Ein grosses Kompliment an die Betreiber dieses Lokals! Salz von Mozia Es folgte, am Abend, der Ausflug zu den Salzfeldern bei Mozia, wo aus dem Meer Salz gewonnen und auch verkauft wird, und dies zu recht gesalzenen Preisen (jetzt weiss ich wenigstens, woher der Ausdruck kommt). Für einen Chemiker bleibt Salz halt Salz und Natriumchlorid bleibt Natriumchlorid, auch wenn es Fleur de sel oder Fior di sale heisst. Manchmal sind Naturwissenschaftler so furchtbar unromantisch. Schön dafür das Unerwartete, Spontane: ein kleines Restaurant, gleich neben der Salzgewinnung gelegen, sie wollten gerade schliessen, als wir einfielen. Was gaben die sich für eine Mühe, organisierten Pizze, Bruschette, versorgten uns mit Flüssigem und strahlten eine überwältigende Herzlichkeit aus. Aus einer geplanten kurzen Einkehr wurde ein zweistündiges Fest. Und so geschah es denn auch, dass vereinzelte durch einen äusserst grosszügig bemessenen Caipirinha in einen etwas blümeranten Zustand versetzt wurden. – Müde, glücklich und voller Mückenstiche ging’s zurück zum Hotel. Ami du Vin 2/11 Noto – Wein aus der Amphore Die längste Fahrt der ganzen Tour brachte uns am vierten Tag von der West- zur Südostküste Siziliens, nach Noto. Dies allerdings nicht ohne Zwischenhalt in Vittoria, wo uns um die Mittagszeit auf dem Weingut COS bereits Signorina Antonella erwartete. Hier stiessen auch Cornel Oertle, Vertreter der deutschen Schweiz im Zentralvorstand der ANAV und seine Frau Ursula zu uns. Zuerst führte uns Antonella in den Amphorenkeller, wo ein ganz besonderes Gewächs erzeugt wird. Pithos, sein Name, ein Cerasuolo di Vittoria, produziert aus 40% Frappato und 60% Nero d’Avola. Dies wäre noch nicht unge- wöhnlich, gibt es doch in den Provinzen Ragusa, Caltanissetta und Catania viele Produzenten dieses Weintyps. Die Besonderheit liegt darin, dass die Vergärung der Trauben in 400 l fassenden, vollständig in den Boden eingegrabenen Tonamphoren erfolgt. Dabei bleibt der Most während sieben Monaten in Kontakt mit den Beerenhäuten! Dass unter solchen Umständen etwas Aussergewöhnliches entstehen muss, zeigten die Kommentare bei der nachfolgenden Degustation. Von begeistertem Zuspruch bis zu totaler Ablehnung reichte das Spektrum der Urteile. Zweifellos ein fordernder, widerspenstiger Wein, der aber gerade deshalb seine Liebhaber findet. Das folgende Mittagessen auf dem Weingut, zu dem eine Auswahl der COSWeine serviert wurde, war ein weiterer kulinarischer Höhepunkt. In Zisola Auch der fünfte Reisetag bot Spektakuläres. Zunächst der Besuch auf dem Weingut der Familie Mazzei in Zisola, wo uns Signor Gaetano durch einen Paradiesgarten mit Oliven-, Mandel-, Feigen-, Kaki- und Orangenbäumen führte. Zu degu- stieren gab es nicht nur die beiden auf dem Gut erzeugten Weine, den Zisola «Impronta», einen geradlinigen, charaktervollen Nero d’Avola und den komplexen «Doppiozeta», assembliert aus 60% Nero d’Avola, 30% Syrah und 10% Cabernet Franc, sondern auch ein wundevolles, pikantes Olivenöl, hergestellt aus Olivensorten mit höchst klangvollen Namen, wie Ogliarola Messinese oder Nocellara Etnea. – Nach kurzer Fahrt erreichten wir das pittoreske Fischerdörfchen Marzamemi, wo uns in der Taverna La Cialoma einmal mehr Meeresgetier, auf hohem Niveau zubreitet, serviert wurde. Fast auf dem Vulkan Am zweitletzten Tag folgte der topographische Höhepunkt: ein Ausflug auf den Ätna. Wegen des trüben Wetters blieben wir im Bereich der Talstation der ÄtnaSeilbahn, auf knapp 2000 m ü. M. und begnügten uns mit der Begehung der Silvestri-Krater. Tiefschwarz und rostrot erheben sich die fünf Schlackenkegel, stellenweise mit einem fahlgrünen spärlichen Pflanzenbewuchs überzogen, eine richtige Farborgie. Die Der Aetna präsentierte sich den Weinfreunden nicht in derartiger Klarheit. 45 La vie de l’ANAV Auf dem Gut Donnafugata in Marsala. leise Enttäuschung über den verpassten Aufstieg in höhere Ätnasphären verflog denn auch bald. Schon auf der Hinfahrt hatte uns Peter Grimm Interessantes über den Vulkanismus allgemein und den Ätna im besonderen vermittelt. Der Ätna, das Vulkanmonster, gleichzeitig Freund und Feind der Anwohner; Freund durch seine enorm fruchtbaren Böden, Feind mit seinen zerstörerischen Ausbrüchen und Lavaströmen. Etna Rosso Am späteren Nachmittag, nach einem herrlichen Essen in der Trattoria «San Giorgio & Il Drago», in Randazzo, erwartete uns in Passopisciaro das letzte Weingut dieser Reise. Alberto Gracis Leidenschaft ist der Nerello Mascalese, die typische Ätnatraube, die bis in Höhen von 1’000 m ü. M. wächst und höchst stilvolle Weine liefert. Dies zeigte sich beispielhaft bei den von Graci produzierten Weinen, dem Etna Rosso DOC und dem Quota 600, beide reinsortig aus Nerello Mascalese, ohne Barriqueeinsatz gewonnen. Es ist zu hoffen, dass die charaktervollen Gewächse des jungen, engagierten Gutsbesitzers die Anerkennung finden werden, die sie verdienen. In Catania Der Schlusstag begann mit einer geführten Rundfahrt durch Catania. Auch hier ist der Einfluss des nahen Vulkans überall zu spüren. Nach dem starken Erdbeben von 1693 wurden viele Gebäude aus schwarzem Lavastein wieder aufgebaut. In der Sakristei des Doms zeigt ein Gemälde den Ausbruch von 1669, bei dem die Stadt zangenartig durch auf der Nord- und Südseite niedergehende Lavaströme bedrängt wird. Unweit des Doms findet man den Fischmarkt; er ist von unbeschreiblicher Lebendigkeit. Da werden Bestellungen in rasender Abfolge entgegengenommen und abgewickelt: der Chef fasst mit beiden Händen in ein Holzkistchen mit Fischchen wirft sie in die danebenstehende Waagschale, eine zweite Handvoll dazu, ab damit, auf die Waage, eine Sekunde später kippt er den Inhalt der Schale in einen Plastiksack, steckt diesen in einen zweiten vom Gehilfen bereitgehaltenen Sack und überreicht den Beutel dem Kunden. Derart werden pro Minute drei bis vier Personen bedient. Alles unter lautem Geschrei und trotzdem wirkt es nicht hektisch - schnelle, harmonisch ineinander übergehende Bewegungen sind es, quasi ein Ballett mit dem Titel «Il Pescivendolo». Ein paar Schritte weiter ein grünes Plastikkistchen voller Schnecken, aber nicht unsere Weinbergschnecken, sondern kleinere, mit abwechselnden dunkelund hellbraunen um das Häuschen verlaufenden Ringen. Ein paar machen sich davon, die vorwitzigsten kriechen an einem Stecken in die Höhe und über das oben angebrachte Preisschild, wo man nur «Grastuni» und «EUR ... al kg», lesen kann, die Zahl aber nicht, weil zwei der Schleimer sie gerade überkriechen. Die kleine Rache der geschundenen Kreatur. Grossartiges Finale bei «da Nino» Zum grandiosen Schlussbukett ging es darauf nach Letojanni, bei Taormina, ins Ristorante «da Nino». Der marine Mehr- oder besser Vielgänger, der uns da aufgetragen wurde, vermochte sogar die kulinarischen Genüsse der vorangegangenen Tage noch zu übertreffen. Ich erspare mir und den eventuellen Lesern eine Aufzählung all dieser Köstlichkeiten, denn täte ich es, gerieten die Körpersäfte in Wallung. Es würden dadurch Sehnsüchte geweckt, die unbefriedigt bleiben müssten. Ich lasse es bei meinem Rat bewenden: nach Sizilien fahren und hingehen, unbedingt! Abschliessend ein grosses Dankeschön an die Organisatorin dieser wundervollen Reise, Maria Luisa Sacripanti. Engagiert hat sie uns mit vielen Facetten dieser südlichsten Region Italiens bekanntgemacht und uns ermöglicht, Sizilien mit allen Sinnen kennenund liebenzulernen. Fricktal Degustation im Gesundheitszentrum Rheinfelden Syrah / Shiraz – aus der ganzen Welt 50 Fricktaler Weinfreundinnen und Weinfreunde trafen sich im Mehrzweckraum des Gesundheitszentrums Rheinfelden, um Weine der Traubensorte Syrah und ein fünfgängiges Menü zu geniessen.- Reinhard Bachmann berichtet: Schwarzer Lavastein prägt die Gassen von Catania. 46 Ueli Jehle, Präsident der Fricktaler Weinfreunde, war hocherfreut über die Besucherzahl an der Degustation von Syrah-Weinen. Vorstandsmitglied Käthi Hirt hat sich intensiv mit dieser Traubensorte befasst und Spitzenweine aus dem Wallis, Frankreich, Italien, Spanien, Australien, Chile, Südafrika und den USA (Kalifornien) beschafft. Für die Kommentierung der Weine konnte sie Astrid Fur- Ami du Vin 2/11 La vie de l’ANAV Zurzibiet Zurzibieter Weinfreunde auf Tour im deutschen Grenzgebiet Wasser, Wein und flotte Füsse 23 Mitglieder der Zurzibieter Weinfreunde und fünf Gäste erfreuten sich an einem der wenigen Regen verheissenden Tage guter Tropfen aus einem berühmten grenznahen deutschen Keller. – Erwin Evers berichtet. Astrid Furrer, Ueli Jehle und Käthi Hirt. rer, Önologin FH und Weinakademikerin, Wädenswil, gewinnen, die sie von der Schweizer Meisterschaft im Blinddegustieren kennt. Beide Weinfachfrauen erreichten Spitzenplätze im Finale. Eine der edelsten Rebsorten Syrah ist eine der edelsten Rebsorten. Ihr Ursprung ist nicht genau bekannt. Sie fand ihre Heimat an der nördlichen Rhône, von wo aus sie sich stark verbreitete. Die Rebe ist relativ ertragreich, krankheitsresistent, spät im Austrieb und doch nicht zu spät in der Reife. Sie liebt ein warmes, mediteranes Klima, was ihrer Verbreitung von vornherein Grenzen setzt. Die Gesamtkonzentration an Pigmenten ist sehr hoch, was dunkelfarbige Weine ergibt, die sich für eine lange Reife- und Lagerzeit eignen. Bis in die 1970er Jahre wurde Syrah in Frankreich nur in sehr begrenzten Bereichen an der nördlichen Rhône angebaut und stand der Fläche nach weit hinter den Beständen in ihrer zweiten Heimat Australien zurück, wo sie den Namen Shiraz trägt. Inzwischen hat Syrah jedoch auf der ganzen Welt an Popularität gewonnen, so dass sich die Anbaufläche verzehnfacht hat. In der Schweiz fühlt sich Syrah vor allem im Wallis wohl, insbe- Ami du Vin 2/11 sondere am Oberlauf der Rhône, beispielsweise in Chamoson. Die Syrah aus dieser Region erzielen an internationalen Prämierungen immer wieder erste Ränge. Vereinzelt wird Syrah heute auch in der Deutschschweiz angebaut. Ausgezeichneter Essensbegleiter Nach einem Muttenzer Sauvignon blanc-Wein zum Aperitiv wurden zum hervorragenden FünfgangMenü, zubereitetet von der Küche des Gesundheitszentrums, 12 verschiedene Syrah-Weine eingeschenkt, abgestimmt auf die einzelnen Gänge. Astrid Furrer verstand es vorbildlich, mit feiner Sensorik die Weine zu analysieren und dem Publikum zugänglich zu machen, so dass es eine Freude war, ihr zu lauschen. Ueli Jehle bedankte sich bei der Referentin mit einer Spezialflasche, begleitet von grossem Applaus der Teilnehmer. Sein Dank galt auch den vielen Helfern, die für eine einwandfreie Organisation und einen zuverlässigen Service gesorgt hatten. 10 Jahre sind vergangen, seit sich die Zurzibieter Weinfreunde zum ersten Mal auf den Weg zum Winzerbetrieb Clauss in Nack-D, nahe dem Grenzübergang Rafz-Sulgen, machten. Damals bewirtschafteten Berthold und sein Vater Friedrich Clauss 10 Hektar Rebland, davon 2 Hektar in Erzingen und 0,6 Hektar Rechberg-D. Expansion und Eigenkelterei Die Weine wurden mangels eigener Einrichtungen in der Klosterkellerei Salem-D vinifiziert, was einen jeweiligen mühsamen Transport der Trauben bedeutete. Inzwischen sind aus den 10 Hektaren durch Landzukauf deren 16 geworden, und alle Weine werden nun in dem toskanisch anmutenden eigenen Weingut in Nack verarbeitet und gepflegt. Feine Tropfen zu fairen Preisen Hier hatten die Zurzibieter Weinfreunde die Gelegenheit, 7 aus einem 19 Weine umfassenden Angebot zu degustieren, darunter trockene (vollvergorene) Weissburgunder und Sauvignon blanc 2010, ein 2008er Frühburgunder, den man sonst vor allem an der Ahr antrifft, sowie einige Spätburgunder in verschiedenem Ausbau und konsequent reduziertem, der Qualität geschuldetem Ertrag. Unter dem Namen «Urbanus» segelt das Clauss’sche Flaggschiff, ein im Barrique gereifter Spätburgunder, mit dem der Winzer sich an der Mondial du Pinot noir in Sierre eine Goldmedaille verdiente. Dass Clauss mit seinen Produkten richtig und im Trend liegt, beweisen nicht nur die einhellig positiven Eindrücke und Der trockene Weissburgunder und Sauvignon Blanc mundeten. 47 La vie de l’ANAV Die Weine wurden von feinen Häppchen begleitet. Kommentare der Weinfreunde, sondern vor allem die Weinkarten der umliegenden Restaurants bis hoch nach Rottweil, auf denen seine Produkte exponiert vertreten sind. Zu Fuss nach Rüdlingen Nach dem opulenten Weingenuss, begleitet von Brot-, Käse- und Gemüsehäppchen, galt es, zu Fuss die Strecke von Nack zur Schiffsanlegestelle in Rüdlingen zu bewältigen, vorbei am stark frequentierten Nacker Golfplatz und herrlich blühenden Wiesen. Ein an sich problemloses Unterfangen. Es drohte jedoch Regen. Dass wir dennoch trocken unser Ziel erreichten, mag alle wohl zumindest verwundert haben. Schifffahrt und Essen im Schermen Eine zweistündige Schifffahrt auf dem Rhein zwischen Rüdlingen und dem Kraftwerk Rheinsfelden bot Gelegenheit zu einem fröhlichen, entspannten, feinen und ausgiebigen Essen, für das der Organistor des Ausflugs, Rolf Lutz, den hervorragenden Blauburgunder des Eglisauer Winzers Urs Pircher geordert hatte, alles serviert von der freundlichen und aufmerksamen Schiffscrew. Limmattal-Baden Zwei genussreiche Tage in der nördlichen Nachbarschaft Weinreise nach Württemberg hatte einige Tage zuvor grosse Schäden an landwirtschaftlichen Kulturen und Reben angerichtet. Da der Anblick der beschädigten Reben keine Freude bereitete, entschieden die Hausherren Hans und sein Sohn Marcel Wiedenmann, uns bei ihrem Haus und Keller zu empfangen. Sommerlich dekorierte Tische unter einem schattigen Nussbaum luden ein, Platz zu nehmen. Und sofort servierten die Gastgeber jedem von uns einen Vesperteller mit verschiedenen lokalen Wurst- und Käsespezialitäten. Die Degustation wurde mit der schwäbischen Spezialität eröffnet, dem Trollinger Beilsteiner Wartberg Alte Rebe 2010. Ein leichter Wein mit Restsüsse und wenig Gerbstoffen, was ihn zu einem bekömmlichen Tropfen für jede Gelegenheit macht. Der Trollinger ist stark wachsend und hat grosse Beeren und ist damit ein Massenträger, der entsprechend gezügelt werden muss. Da die Sorte zudem spät reift, sind die besten Lagen auf den warmen Keuperböden für diese württembergische Traubensorte reserviert. Beeindruckende Rieslinge In lockerer, humorvoller Art und Weise führten uns Vater und Sohn Wiedenmann durch die Degustation und liessen uns verschiedene Muster aus ihrer beeindruckenden Palette von 35 Weinen kosten. Beeindruckt haben die beiden Rieslinge, zum einen der Riesling Beilsteiner Wartberg Kabinett Tradition 2010 vom Gipskeuper und der Riesling Generation 2008, der die Handschrift des Sohnes Marcel Wiedenmann trägt und zeigt wie Weine unter Respektierung des bewährten traditionellen Weinhandwerks neu interpretiert werden können. Beide Weine sind ausdrucksstark und aromaintensiv und entsprechen damit voll dem momentanen Trend nach solchen Weinen. Auf dem Gut Dautel am Neckar Nach ein paar Stunden gemütlichen Beisammenseins mahnten unsere Reiseleiter zum Aufbruch. In kurzer Fahrt durch die württembergische Reblandschaft überquerten wir den Neckar und fuhren schon bald in Bönnigheim beim Weingut Dautel vor. Im modern gestylten Degustations- und Verkaufsraum war schon alles bereit für unsere nächste Weinprobe. Vorher führte uns der Junior des Hauses, Christian Dautel, in den Barrique-Keller. Die Beleuchtung machte aus dem modernen Raum mit seinen Holzbalken und Natursteinwänden schon fast ein mystisches, dreidimensionales Kunstwerk. Zwei Weine aus der weissen Hauptrebsorte des Weingutes, Samstägliche Wochenendruhe lag noch über dem Limmattal, als frühmorgens eine Personengruppe nach und nach einen himmelblauen Car bestieg. Ganz nach dem Motto «Sommerzeit – Reisezeit» brachen die Weinfreunde Limmattal Baden am 16. Juli zu ihrer zweitägigen Weinreise 2011 auf. – Es berichtet Franco Hunziker: Weingut Sankt Annagarten im Bottwartal Wir überquerten die Schweizer Grenze Richtung Deutschland und erreichten schon bald das württembergische Bottwartal. Im beschaulich kleinen Städtchen Beil- 48 stein wurden wir von der Familie Wiedenmann auf ihrem Weingut Sankt Annagarten empfangen. Die ursprünglich geplante Wanderung durch die Rebberge des Weingutes musste leider ausfallen. Ein verheerendes Hagelgewitter Sankt Annagarten in Beilstein. Ami du Vin 2/11 La vie de l’ANAV mit allerlei Köstlichkeiten und einem Dessert konnten wir uns für die nächsten zwei Stunden gütlich tun. Zum Schluss machten wir noch einen Abstecher nach Marbach, der Geburtsstadt Schillers. Wir wurden von einem Stadtführer empfangen und in die Architektur und Geschichte des hübsch restaurierten Ortes eingeführt. Die Stadt- führung endete schliesslich beim Geburtshaus Schillers. Anschliessend machten wir uns endgültig auf Richtung Schweiz. Einmal mehr durften wir zwei genussvolle und spannende Tage erleben, wofür die beiden Organisatoren, Theres Nyffenegger und Hanspeter Höhener, zu Recht einen grossen Applaus verdient hatten. Limmattal-Baden In der Vinothek von Dautel in Bönnigheim. Entdeckungsreise zu den Weinen von der östlichen Adria dem Riesling, eröffneten die Degustation. Beide Weine zeichneten sich aus durch eine feinherbe Mineralik, die durch eine erfrischend knackige Säure getragen wurde. In der Nase zeigten sich fruchtige Aromen nach Zitrusfrüchten und Ananas. Diese beiden Weissweine waren bereits Beweis genug, dass das Weingut Dautel zu Recht zu den Spitzenweingütern Deutschlands zählt. Auch die anschliessenden Rotweine waren von ebenso hoher Qualität. Beim Lemberger Bönnigheimer Sonnenberg 2009 war die Sonne im Glas wahrhaftig spürbar, in Form von warmen fruchtigen Aromen nach Pflaumen und Kirschen. Ein Highlight war auch der Spätburgunder -S- 2008. Der Wein mit seinem kräftigen Körper zeigte fruchtige Noten im Auftakt, gepaart mit würzigen Komponenten von Holz, Lakritze und schwarzem Pfeffer. Seine Mineralik und Säure machten ihn zu einem eleganten Vertreter der Blauburgundertraube. Danach gönnten wir unseren Geschmackspapillen auf der Fahrt zu unserem Nachtlager, dem Hotel Ochsen in Oberstenfeld eine kurze Ruhepause. Nach kurzer Erhloung trafen wir uns bereits wieder im Innenhof zum Apéro. Anschliessend wurden wir von der Gastge- Ami du Vin 2/11 berin des Hauses persönlich zum Abendessen begrüsst. Wir liessen uns mit einem mehrgängigen Menu verwöhnen. Auf dem Staatsweingut Weinsberg Nach einem kräftigenden Frühstück nahmen wir den zweiten Tag in Angriff und fuhren bei mittlerweile strömendem Regen zum Staatsweingut in Weinsberg. Dort empfing uns Herr Holderrieth mit einem «Looping», einer prickelnd süsslichen Komposition aus schwarzem Johannisbeersaft und Wein. – Neben Forschung und Ausbildung umfasst das Weingut insgesamt 37 ha Reben, aufgeteilt in 3 Gutsbetriebe. Auf einer kurzen Führung durch den Betrieb konnten wir einen Augenschein nehmen von der beeindruckenden Infrastruktur. Anschliessend konnten wir fünf verschiedene Weine aus der Palette verkosten. Tafeln auf dem Rappenhof Da das Weindegustieren Appetit gibt, machten wir uns für das Mittagessen auf zu unserem nächsten Etappenhalt. Im Rappenhof am Rand von Weinsberg konnten wir uns an die schön gedeckte Tafel setzen, mit Blick auf die Rebberge in der unmittelbaren Umgebung des Gasthofes. An einem kalten Buffet Aufstrebendes Kroatien Mitte Mai trafen sich die Züricher Weinfreunde, um eine nahe, aber noch unbekannte «neue» Weindestination kennen zu lernen: Kroatien. Mit Stolz durften sie als Referenten die Herren Ivan Barbic, zweiter Master of Wine in der Schweiz, der selbst auch einige Weine in Kroatien produziert, sowie Josip Blazevic von der Vallis-Aurea Weinhandlung GmbH (Weine aus der Adria-Donau-Region) begrüssen. – Marco Streit berichtet: Dass Kroatien mit wunderschöner Natur, abwechslungsreicher Topographie und einer sich über 1778 km hinziehenden Küste mit vielen vorgelagerten Inseln touristisch gefällt, ist bekannt. Auch weingeschichtlich kann dieses Land weit zurück blicken. Entlang der dalmatinischen Adriaküste wurde schon im 6. Jahrhundert v. Chr. Wein angebaut. Die Griechen gründeten einige Kolonien im antiken Dalmatia. Die Römer förderten später den Weinbau und die Verbreitung, so wie sie dies im gesamten Mittelmeerraum taten, und die Kroaten entwickelten den Weinbau neben dem Olivenanbau und der Fischerei als wichtigen Wirtschaftszweig. Zwei selbständige Weinanbaugebiete Die Rebfläche gliedert sich in zwei geographisch und klimatisch deutlich voneinander getrennte Weinanbaugebiete: je etwa hälftig das nördliche «Kontinental-Kroatien» mit den Gebieten um Zagreb und Slawonien sowie das mediterrane «kroatische Küstenland» mit Istrien und Dalmatien (von Zadar über Split bis Dubrovnik). Angebaut werden etwa 200 Sorten, davon etwa 60 autochthone. Hauptsorten sind Riesling (kroatisch Grasevina), Malvasia und die kraftvolle rote Plavac Mali. Produziert werden etwa zwei Drittel Weissweine und ein Drittel Rotweine. Im Übrigen tut sich Kroatien auch als Eichenholzproduzent für Weinfässer und Barriques hervor. Insbesondere seit Ende der 1980er Jahre resp. der Selbständigkeit 1991 und der zunehmenden Bedeutung privater Initiative (KMUs) erlebt der kroatische Weinbau einen Qualitätsaufschwung und kann heute international mithalten, was sich nicht nur in zahlreichen internationalen 49 La vie de l’ANAV dann der Postup Mare 2006 (Mrgudic, Dalmatien) daher sowie (der persönliche Favorit des Schreibenden) der Zlatan Plavac Grand cru 2007 (Plenkovic, Dalmatien) und Ivan Barbic’s Medvid 2007 (Dubokovic-Barbic, Dalmatien), die zum Abschluss gereicht wurden. – Wer noch mochte, liess sich zur Dalmatinischen Karamell Crème eine süsse Grasevina Beerenauslese 2009 (Krauthaker, Slawonien) auf Zunge und Gaumen zergehen. Eine schöne Entdeckungsreise in eine aufstrebende Weinregion unter der perfekten Reiseleitung von Ivan Barbic offenbart Neues und macht neugierig auf Ungewohntes und Unbekanntes. Was will man als Weinfreund mehr. Zürcher Weinland Der steil zur Adria abfallende Rebberg auf der Insel Hvar ist mit Zlatan Im Ruhtalkeller wurde der Jahrgang 2010 verkostet Plavac bestockt. Auszeichnungen, sondern auch im Preisniveau niederschlägt, gelten kroatische Weine in der Region doch als eher teuer. Regional geprägte Tafel Wie der Wein ist auch die kroatische Küche stark regional geprägt. An der Küste ist das Essen typisch mediterran (Einflüsse aus Frankreich und Italien) mit viel Fischgerichten und Meeresfrüchten. Im Landesinnern (Einflüsse aus Ungarn und Österreich) sind eher deftige Fleischgerichte verbreitet. – So konnten sich Weinfreundinnen und Weinfreunde nach einem aufschlussreichen Einstiegsreferat einem typischen Menu mit einer breiten Palette von Weinen widmen. Weisse Überraschungen Zum Apero gab es einen halbsüssen Muskat Momjanki 2009 (Kozlovic, Istrien), der hervorragend zu würzig/salzigen Aperohäppchen passte. Einfach gut! Der luftgetrocknete Schinken mit Melone wurde mutig von einer Dreierserie Weissweine begleitet: Malvazija 2009 trocken (Kozlovic, Istrien) sowie Grasevina 2009 und Grasevina-Barrique 2007 (beide von Krauthaker, Slawonien). Drei 50 schöne Weine mit gut eingebundener Säure, im Gaumen nach einiger Zeit allerdings etwas abfallend. Vor allem die beiden Grasevinas hätten wohl zur warmen Vorspeise viel besser harmoniert. Zum Krevettenrisotto entpuppt sich der Rosé 2009 (Merlot, CS, PN von Galic, Istrien) als wahre Überraschung. Toller Sommerwein! Auch schön der fruchtig weiche Blauburger 2009 (Krauthaker, Slawonien), und als Preis/Leistungsknüller vermochte vor allem der Portugizac-Barrique 2009 («Blauer Portugieser» von Krauthaker, Slawonien) zu überzeugen. Kräftige Rote Zum pièce de résistance, Lammkeule mit Gemüse, konnte dann die wichtigste rote Sorte Plavac Mali, ihre verschiedenen kraft- und gehaltvollen, teilweise alkoholstarken «Gesichter zeigen». Während der «2718» 2009 (Dubokovic-Barbic, Dalmatien) auch ohne Essen «easy drinking» daher kommt, verlangen Postup 2008 (Antunovic, Dalmatien) und vor allem TeranRe 2006 (80% Teran + 20% Refosco von Roxanich, Istrien) gerade nach Essensbegleitung. Die beiden Weine wurden daher auch recht kontrovers diskutiert. Komplex und hochkarätig kam Jungwein-Degustation Zahlreiche interessierte Weinfreunde Zürcher Weinland fanden sich zur Jungwein-Degustation im Ruhtalkeller der VOLG Weinkellereien in Winterthur ein. Sie verkosteten zwölf, zum Teil noch Fassmuster, der jungen Weine 2010 unter der kompetenten Regie der beiden Referenten Martin Altenburger und Hansjörg Schwarz, Kellermeister der VOLG Weinkellereien. – Agi Winter berichtet: Den Auftakt zur traditionsreichen Jungwein-Verkostung machte ein strohgelber «Räuschling» aus Weinigen/ZH, der an einer uralten Hefe aus dem Jahre 1895 vergoren worden war. Das saubere Traubengut wies hohe 79 Öchslegrade auf. Es entstand ein absoluter Räuschling- Spitzenjahrgang mit weichem Auftakt, erfrischender Säure und Citrus-Lindenblüten-Aromatik. Der «Stadtwein» – sorgsam gepflegte Tradition in Weiss und Rot «Stadtwein» ist ein Kulturerbe, welches seit dem 16. Jahrhundert über viele Generationen von Winterthurer Stadtvätern gepflegt wurde. Heute setzen die VOLG Weinkellereien diese Tradition fort. Der «Stadtwein Riesling Silvaner» besticht mit prickelnder Frische und zarten, anhaltenden Muskat- und Volg-Kellermeister Martin Altenburger und Hansjörg Schwarz (rechts). Ami du Vin 2/11 La vie de l’ANAV Die Weinfreunde Zürcher Weinland beim Verkosten. leichten Hefenoten. Das Traubengut der vier beteiligten Rebbauern für den «Henggart Kerner» brachte es auf 84 Öchslegrade. Daraus vinifizierten die Önologen einen fruchtigen, vielschichtigen Weisswein mit exotischen Fruchtnoten von Ananas, Citrus, Mango und Bergamotte mit angenehmer, ausgewogener Säure. Die Reben für den Winterthurer «Stadtwein Gewürztraminer» beanspruchen die allerbesten Lagen und bringen kleine Erträge bei hoher Qualität. Zarte Rosenaromen mit feiner Würze und weichem Abgang versprechen einen körperreichen Genuss. Auch der «Stadtwein Chardonnay» ist noch im Holz, zeigt aber doch eine gewisse Geschmeidigkeit, Weichheit und Süssigkeit, die vor allem vom jüngeren Publikum geschätzt wird. Tiefgründige Rote aus dem Weinland und der Bündner Herrschaft Die roten Fassmuster versprechen herrlich tiefgründige Rotweine. Der rubinrote «Rudolfinger Blauburgunder» wurde traditionell an der Maische vergoren und zeigt eine leichte, reife Fruchtigkeit, braucht aber noch eine gewisse Zeit bis zur Abfüllung. Der Winterthurer Veltheimer «Gallispitz Pinot Noir Spätlese» wurde Ende Oktober mit 88 Öchs- Ami du Vin 2/11 legraden gelesen, an der Maische erhitzt und teilweise in Barriques ausgebaut. Zurzeit präsentiert sich dieser Lagewein mit Röstaromen voluminös und reich an Tanninen. Neun Monate verbrachte der aus der Bündner Herrschaft stammende «Malanser AOC Pinot Noir Barrique» 2009, mit 105 Öchslegrad gelesen, im Eichenfass, bevor er auf die Flasche gezogen wurde. Das Resultat ist ein rubinroter, frischfruchtiger Blauburgunder mit 14,5 % Alkohol. Gewächse aus der «Nachbarschaft» In Hallau wurde das Traubengut gelesen, das zum «Blaufränkisch» (auch «Lemberger» genannt), einem würzigen, fruchtigen, tanninhaltigen Wein verarbeitet wurden. Auch der «Henggart Zweigelt» be- Eine kritische Elke Rapp. weist die Vielseitigkeit der Sortenpalette, die im Zürcher Weinland angebaut wird. Mit jugendlicher Frische und im Gaumen mit Zwetschgen-Aroma überzeugten auch diese Fassmuster. Das innovative Kellereiteam der VOLG Weinkellereien präsentierte zum Abschluss zwei prächtige Trouvaillen. Einerseits den «Goldbeere Cuvée» aus Pinot Noir, Gamaret (aus der Kreuzung von Gamay x Reichenstein) und Dornfelder Trauben und anderseits das neue Flaggschiff der VOLG Kellereien, der «Laudatio» 2009, eine Assemblage von Cabernet Dorsa, Gamaret und Pinot Noir. Beide überzeugen als gehaltvolle, wuchtige Weine mit toller Nase: «Goldbeere» nach Zimt und Vanille duftend, «Laudatio» mit einer Amarone-Aromatik und 13,5 % Volumen. Traditionsgemäss beschloss ein ausgezeichnetes «Pot auf feu» mit knusprigen Bürli der Metzgerei Gubler den interessanten Abend. Cholfirst Spannende Begegnung mit Weinen von der Südwestecke Europas Portugal Am 2. April 2011 luden Herman und Rös Amstutz zur Portugal-Degustation ins Restaurant «Alpenblick» ein. 29 Mitglieder und Interessenten waren gespannt auf die Weine aus dem Südwesten Europas. Das Säli des Restaurants war liebevoll dekoriert, grün-rot, mit Flaggen und Frühlingsblumen. Rös Amstutz hatte für jeden Teilnehmer eine süsse portugiesische Spezialität gebacken. – Monika Kolb berichtet: Hermann Amstutz begrüsste alle und freute sich, dass auch der Präsident der Schaffhauser Weinfreunde, Cornel Oertle, mit seiner Frau Ursula unter den Gästen war. Dann stellte er die Referentin des Abends vor, Margrit Macrini, Weinfachfrau bei der Firma Zweifel AG, Zürich und Lehrerin an der Hotelfachschule. Weinland Portugal Portugal hat eine Fläche von 92’270 km2 und zählt rund 10 Millionen Einwohner. Es hat eine Rebfläche von ca. 300’000 ha. Die jährliche Weinproduktion beträgt 6 bis 7 Millionen hl. Davon werden 1,5 bis 2 Mio. hl exportiert. 15% der Bevölkerung arbeitet im Rebbau. Der pro Kopf Konsum von Wein liegt bei durchschnittlich 55 Litern, in der Schweiz werden 38 Liter getrunken. – Und wussten Sie, dass Portugal der führende Korkhersteller der Welt ist? Rund 78% des Weltverbrauches oder jährlich 10 Milliarden Korken kommen aus Portugal. Weinbau und Weinwirtschaft Der Weinbau in Portugal ist alt, die Anfänge gehen bis auf die Römer zurück. In neuerer Zeit spielten die Engländer bei der Entwicklung eine bedeutende Rolle – als Händler und Endverbraucher. Da Wein mit den für uns gängigen Alkoholgehalt von 12 bis14 vol% auf einer längeren Überfahrt im Schiff rasch zu Essig wurde, haben die Portugiesen ihre Weine aufgespritet und somit lagerund transportfähige Erzeugnisse geschaffen, Viele alten grossen Weine 51 La vie de l’ANAV sind so entstanden, z.B. Madeira, Sherry, Portwein, Banyuls, Moscatel, Marsala... Bereits 1756 erhielt Portugal ein Weingesetz um die Echtheit des Portweins im DouroTal zu schützen. Portugiesische rote Rebsorten sind unter vielen anderen: Touriga Nacional, Touriga Frances, Tinta Roriz, Baga, Castela Francesca. Weisse Rebsorten sind Loureiro, Alvarinho, Arinto, Fernao Pires. Rebsorten Da sich der Weinbau in Portugal lange Zeit isoliert entwickelte, stehen bis heute vor allem einheimische Gewächse zur Verfügung. International bekannte Sorten wie Cabernet Sauvignon oder Chardonnay haben noch wenig Fuss gefasst. Portwein Portwein ist ein durch Aufspriten (Zusetzen von 77prozentigem Weinbrand zum gärenden Traubenmost) zubereiteter süsser, alkoholstarker Wein. Von der Stadt Porto aus wurde er bereits vor dreihundert Jahren nach England verschifft. Es gibt zwei Hauptkategorien: fassgereift oder flaschengereift. Fassgereifter Port wird in Holzfässern gealtert und ist nach Filtration und Abfüllung trinkreif. Für Flaschenalterung bestimmter Port wird dagegen nur kurz im Fass ausgebaut und dann ohne Filtration in Flaschen abgefüllt. White Port ist meist junger Portwein aus weissen Rebsorten. Ruby Port ein preiswerter Rotwein, wird nach 2 bis 3jähriger Fassreife abgefüllt. Tawny Port muss vor der Abfüllung mindestens 3 Jahre im Fass lagern. Tawny Port mit Altersangabe, reift länger als sechs Jahre im Fass. Die Ausdrücke 10, 20, 30 oder «over 40 years old» sind nur Annäherungswerte, denn Tawny Port ist immer ein Verschnitt aus Die degustierten Weine Schaumwein aus Weingebiet Douro: – Vertice, Espumante Reserva Bruto 2002, Caves Trasmontanas Weissweine aus Vinho Verde und Alentejo: – Alvanrinho, Vinho Verde DOC 2009, Quintas de Melgaço – Vale da Calada Branco, Vinho Regional 2008, Herdade da Calada Rotweine aus Ribatejo, Dâo, Alentejano, Douro: – Damasceno (Aragonés, Syrah, Cabernet Sauvignon, Merlot) 2008, Domingas de Carvalho – Lagar do Dâo Tinto Reserva 2005, Vinhos de Darei Lda – Pontual Reserva, Vinho Tinto Regional, 2006, Companhia de Vinhos do Alandroal – Douro Superior DOC 2008, Carm – Douro Reserva DOC 2007, Carm – Quanta Terre Red 2006, Grande Reserva Douro DOC, Quanta Terra Portweine der Portwein-Kellerei C. da Silva Vinhos, Vila Nova da Gaia, Douro – Red Port 20 Years old, Dalva 2003 – Red Port Vintage, Dalva 2000, Fr. 72.00 Gast Cornel Oertle mit Ursula. 52 Weinen verschiedenen Alters. Vintage Port wird nur in den besten Jahren produziert und hat seinen Preis. Der junge Wein wird nach einer kurzen Fasslagerung in die Flasche gefüllt und reift dort bis zu 30 Jahre weiter. Ein lehrreicher Abend Fazit: unsere Erwartungen wurden nicht nur erfüllt, sondern teilweise sogar übertroffen. Das von Jose Cedron und dem «Alpenblick»Team zubereitete Essen, Lammund Rindfleisch, Gemüse und Kartoffeln, passte ganz ausgezeichnet zu den gehaltvollen, schweren Rotweinen aus Portugal. Die Referentin Margrit Macrini erhielt grossen Applaus für ihre kompetenten Ausführungen wie Die Referentin Margrit Macrini. auch die interessanten Bilder. Zum Abschluss dankte Ruedi Kilchmann im Namen aller Teilnehmer den Organisatoren Hermann und Rös Amstutz für die gute Organisation des gelungenen Abend. Ausflug nach Quinten, an die St. Galler Riviera Unter den Churfirsten reifen Feigen und Trauben Traditionsgemäss war für dieses Jahr bei den Amici Vinorum vom Cholfirst nur eine 1-tägige Reise geplant. Statt einer berühmten Weingegend mit auserlesenen Spezialitäten wollten wir diesmal ein für Weinliebhaber wohl kaum bekanntes Rebbaugebiet besuchen: das Dorf Quinten am Walensee. – Gaby Müller berichtet: Unter grauem Himmel startete am 6. August ein trotz Ferienzeit gut besetzter Bus Richtung Toggenburg. Bereits auf dem Ricken lockerten sich die Wolken, und beim Kaffeehalt in der «Uetliburg» bot sich bei strahlendem Sonnenschein ein herrlicher Blick auf See und Linthebene. Die Überfahrt von Unterterzen bis Au und eine viertelstündige Wanderung brachte uns ans Ziel. Süffiger Weisser Steile Rebberge, Feigenbäume dicht behangen, herrliche Blumen und ein malerisches Dorf ohne Au- tos (!) versetzten uns geradezu in Ferienstimmung. Empfangen wurden wir von Frau Gabriela LenherrJanser im Garten ihres über 300jährigen Elternhauses «Alte Post». Bei einem Glas kühlen, süffigen Quintner Rebliwein Jhg. 2009 (Chasselas & Riesling-Silvaner und etwas Weissburgunder) lauschten wir gebannt ihren Schilderungen über den Weinbau in Quinten. Vier Winzerfamilien Im Dorf leben noch etwa 40 meist ältere Personen. Rebbau wird noch von vier Winzerfamilien betrieben, teils auf eigenem, teils Ami du Vin 2/11 La vie de l’ANAV bau mit Herzblut betrieben werden muss und nicht um der Rentabilität willen. Nach diesen Ausführungen konnten wir uns bei einem kurzen Rundgang sowohl von der wunderschönen Lage der Reben aber auch von den Schwierigkeiten des Geländes ein Bild machen. Am Eingang zum Dorf Quinten. auf Gemeindeboden. Frau Lenherr übernahm als Quereinsteigerin den Betrieb vor zwei Jahren nach dem plötzlichen Tod ihres Bruders. Das ganze Rebgelände ist teilweise sehr steil, meist auf Kalkböden. Es werden diverse Sorten Weiss- und Rotweine angebaut, und man probiert auch immer wieder Neues aus - nicht immer mit Erfolg. Der Weisswein-Anbau existiert erst seit einigen Jahren, dies mit guten Ergebnissen. Die Kelter steht in Maienfeld Gekeltert wird nicht im Dorf selber, sondern in der Kellerei Lam- pert in Maienfeld. Quinten ist auf der Strasse nicht erreichbar, es muss alles über den See gebracht werden. Um die Transportkosten einigermassen in Grenzen zu halten, muss deshalb der ganze Rebberg am selben Tag «gewimmlet» werden, und zwar an einem Samstag (der vielen nötigen Helfer wegen) und ohne Rücksicht auf das Wetter (Transportschiff oder Helikopter müssen vorher reserviert werden). – Dass diese speziellen Bedingungen im Herbst oft schlaflose Nächte bereiten, erstaunt wohl niemanden, genau so wenig wie die Tatsache, dass hier Wein- Gabriela Lenherr-Janser informiert die Amici Vinorum. Ami du Vin 2/11 Blanc de Noir und «Dachsa-Wy» Anschliessend gab es noch einen Blanc de Noir zu verkosten, für dessen Gewinnung ein «Extrabatzen» an die Kellerei bezahlt werden muss – Samstagarbeit… So lässt Frau Lenherr nur jedes zweite Jahr Blanc de Noir herstellen. Der später degustierte feine Quintner Blauburgunder 2008 trägt den Beinamen «DachsaWy». Dieser Name erinnert an ein weiteres Problem im Quintner Rebberg: Einzelne Parzellen müs- sen regelrecht und solide eingezäunt werden, da sonst Dachse kurz vor der Ernte beträchtlichen Schaden anrichten! Beeindruckt vom Gehörten begaben wir uns darauf ins Restaurant «Seehuus», wo bei einem feinen Fischessen und weiteren Gläsern Quintner Wein rege diskutiert wurde. Die Zeit bis zur Abfahrt des Schiffes wurde für einen Verdauungsspaziergang durch das Dorf, einen Besuch in der Kirche und zum Kauf von einheimischen Produkten und Souvenirs genutzt. Die Heimfahrt führte uns bei herrlichem Sonnenschein per Schiff nach Weesen und anschliessend im Car nach Schaffhausen. Das einhellige Urteil über diesen Tag: diese interessante und beeindruckende Reise hat sich gelohnt! Herr Präsident, herzlichen Dank für die Idee und die Organisation! Ausflug in die Nachbarschaft am Südhang des Cholfirsts Entdeckungen in Rudolfingen Auf Einladung von Ingeborg und Werner Treier trafen sich 22 Mitglieder und Gäste bei Rolf und Marianne Schenk-Weber in Rudolfingen, um wieder einmal das Köstliche zu erleben, das in nächster Nähe reift. – Werner Müller berichtet: Die Sektion Cholfirst besann sich wieder einmal mehr auf ihren Namen und traf sich am Südhang des Cholfirsts im Zürcher Rebbaudorf Rudolfingen, im «Weinbau zur Trotte». (Trotz anderslautenden Gerüchten ist unser Präsident Rudolf Kilchmann übrigens nicht Namensgeber dieser Gemeinde.) Zur Begrüssung offerierten die Gastgeber einen «Uhwieser Räuschling» 2008. Im Regenschatten des Schwarzwalds Anschliessend begaben wir uns hinauf in den Rebberg mit einem herrlichen Blick über das denkmal- geschützte Dorf mit seinen alten Gebäuden und Dächern über das Weinland hinweg bis zu den Al- Die degustierten Weine Reiner Rudolfinger Riesling 2008 Chardonnay 2009, mit mindestens 13 Volumenprozenten Müller-Thurgau 2008, Kaltgärung und flottiert Gewürztraminer 2009 Malbec 2009 Pinot noir 2009 Pinot noir Sélection 2007, im Barrique ausgebaut, 13,5 Vol. 53 La vie de l’ANAV Organisatoren und Gastgeber (rechts). pen. Der Rebberg liegt im Regenschatten des Schwarzwaldes und des Cholfirsts und gehört zu den trockensten Gebieten der Schweiz. Neben den Reben gedeihen hier auch andere wärmeliebenden Pflanzen wie Traubenhyanzinthe, Gelbstern oder Weinberglauch. Leider hat sich in den letzten Jahren aus ungepflegten Rebparzellen der Black Rot (Schwarzfäule) im ganzen Gebiet verbreitet, was zu Ernteausfällen führt. Rolf Schenk erklärte uns kompetent und verständlich noch einiges über seinen Betrieb; er benützt Spontanhefe aus dem Terroir. Unterbrochen von reichhaltigen Fleisch- und Käseplatten de- gustierten wir eine schöne Auswahl von Weinen aus der Produktion des Hauses «Weinbau zur Trotte» von Rolf und Marianne Schenk-Reber (siehe Kästli). – Zum Abschluss servierte uns Ingeborg Treier selbstgemachte Süssigkeiten, selbstverständlich begleitet von einem Kaffee und «Hochprozentigem». Zum Abschluss möchte der Berichterstatter nur noch danken: den Organisatoren Ingeborg und Werner Treier für die gute Idee und die perfekte Durchführung und dem Weinbauernpaar Rolf und Marianne Schenk für freundliche Bewirtung, die interessanten Informationen und die feinen Weine. Schaffhausen dem ganzen Kanton Schaffhausen auf dem Pausenplatz des Steigschulhauses zu einem Streifzug durch sämtliche, noch existierende Reblagen der Stadt Schaffhausen. Der diesjährige Maibummel war eingebettet in schönes Wetter mit Schleierwolken, linde Lüfte und – Dank des Gewitters am Vortag – in eine tolle Sicht Richtung Randen, Rhein und die umliegenden Gemeinden der Kantone Zürich, Thurgau sowie des Bundeslands Baden-Württemberg. Im Stokarberg Die erste Reblage, der Stokarberg, die wir nach 5 Minuten Fussmarsch besuchten, war zugleich der offizielle Ausgangspunkt der Tour. Hier begrüsste unser Präsident, Cornel Oertle, den Moderator des Events, Martin Graf, Rebmeister der Stadt Schaffhausen, wie auch die Teilnehmer herzlich. Martin Graf ist ein begeisternder Erzähler. Er orientierte uns sowohl über den Rebbau wie auch über unsere Heimat, das Blauburgunderland. Einleitend vermittelte er uns aber einige grundsätzliche Informationen über den Rebbau der Stadt Schaffhausen sowie seine Funktion. Der Rebmeister ist mit seinen Mitarbeitern aus dem Forstamt verantwortlich für den Rebbaubetrieb (Hege und Pflege der Weingärten der Stadt Schaffhausen). Rund 7.5 ha unter werden mit Integrierter Produktion bewirtschaftet. Es gibt auch einen städtischen Weinkeller beim Kloster Allerheiligen, der jedoch seit 1995 nicht mehr in Betrieb ist. Ein Teil der Reblagen ist an Unternehmen des Kantons Schaffhausen zur Bewirtschaftung und Vermarktung verpachtet. Der Stokarberg, ein Besitz des Kantons Schaffhausens, ist ein wunderschöner, in südwestlicher Richtung angelegter, maschinell bearbeitbarer Rebberg am westlichen Rande der Altstadt. Er liegt inmitten von Einfamilienhäusern und bietet einen hervorragenden Blick auf das Schloss Charlottenfels. Den stattlichen Bau liess Heinrich Moser für seine Familie errichten und taufte ihn auf den Namen seiner Gattin Charlotte. Hier pflegt die Familie Müller, Löhningen, die drei Rebsorten Riesling-Silvaner (Müller-Thurgau), Blauburgunder (Pinot Noir) und Regent. Der Vorteil der Regenttraube im Vergleich mit dem Pinot Noir liegt in der etwas geringeren Anfälligkeit auf Fäulnis dank der grösseren Entfernung des ersten Blätterkranzes vom Boden. Dieses «Versprechen» kann die Sorte allerdings immer weniger einlösen. Sie muss nämlich regelmässig gegen Fäulnis gespritzt werden, wes- Maientour in die Reblagen der Stadt Schaffhausen Das Gute liegt so nah Traditionsgemäss starten die Weinfreundinnen und Weinfreunde der Sektion Schaffhausen ihr Vereinsjahr nach der Generalversammlung mit einer weinfreundlichen Maientour. Wir besuchten dieses Jahr acht Weinlagen rund um die Stadt Schaffhausen und kredenzen etwa 20 verschiedene, herrlich gekelterte Weine aus diesen Reben. – Vorstandsmitglied Peter Bührer war ebenfalls einer der begeisterten 60 Teilnehmer und berichtet darüber: «Warum in die Ferne schweifen, sieh, das Gute liegt so nah!» – eine Art Heimatkunde oder ähnlich – unter diesem Motto ver- 54 sammelten sich am 14. Mai 2011 gegen 8:30 Uhr 60 gutgelaunte und total wandermotivierte Weinfreundinnen und Weinfreunde aus Eine idyllische Lage nicht nur für Reben: Die Weinfreunde beim Apero in der Munothalde am Fusse des Munots. Ami du Vin 2/11 La vie de l’ANAV halb der Anbau stagnieren wird. – Wir kredenzten als Begrüssungstrunk einen Stokarberg RieslingSilvaner 2009. Nach den ausführlichen Erläuterungen stellte uns Martin Graf auch einen Stokarberg Blauburgunder 2008 vor. An der Munothalde Anschliessend ritten wir auf Schusters Rappen über die Promenaden-Anlage, vorbei am Denkmal von Johannes von Müller, dem Vordenker und Publizisten der modernen Demokratie, zum «Haus der Wirtschaft», dem Sitz u.a. von «Schaffhauser Blauburgunderland». Wir schlenderten durch den Kreuzgang, den Gewürzgarten des Klosters Allerheiligen und darauf durch die Unterstadt zur Munothalde. Auf der gleichnamigen Reblage (im Besitz der Stadt Schaffhausen) werden die Rebsorten Grauburgunder (Pinot gris), Blauburgunder, Riesling-Silvaner sowie die Trauben für die Produktion des Schillers angebaut. Der Schiller ist hier ein gemischter Satz von Riesling-Silvaner und Pinot noir. – Die Rebstöcke der Munothalde waren bereits erlesen und aufgebunden. Unter den Wehrgängen, aber an herrlich frischer Luft, degustierten wir den mundigen Weisswein «Stadt Schaffhausen Munötler Grauburgunder» 2009, gekeltert von GVS. Nach diesem Apéro kraxelten wir durch den Wehrturm und die Wehrgänge auf die Munotzinne. Hier konnten wir uns an einem feinen Mittagessen delektieren, an heissem Beinschinken mit Kartoffel- und weiteren Salaten à discretion. Als treue Weinbegleiter wurden wiederum «Munötler Grauburgunder» und «Munötler Blauburgunder» 2007, gekeltert durch Ruedi Baumann, Oberhallau, ausgeschenkt. Den Durst auf dem langen Marsch stillten wir mit Mineralwasser. Ami du Vin 2/11 Interessante Infos von Martin Graf an die Weinfreunde in der Inneren sen (urkundliche Ersterwähnung 1353 als Besitz des Klosters Allerheiligen, eine Schenkung des Grafen von Nellenburg im Jahre 1064). Deren geologische Bedingungen sind mit jenen der Rheinhalde vergleichbar. Hier gedeihen hoch über dem Rhein Pinot blanc, Pinot gris, Pinot Noir (Blauburgunder) und Chardonnay. Ein grosser Teil des Heerenbergs wird von der Familie Keller bewirtschaftet, die auch die Weine vermarktet. Marlies Keller war in der Trotte unsere Gastgeberin. Der Rheinhalde. Im Rosenberg Nach der Mittagsrast nahmen wir den Wanderweg auf der Säntisund der Rheingoldstrasse bis zur Reblage Rosenberg unter die Füsse. Das kleine Rebgut gehört der reformierten Kirchgemeinde von Buchthalen und wird von den Mitgliedern des Rebvereins Rosenberg bewirtschaftet. Der Ertrag dieses Weingartens gelangt nicht in den öffentlichen Verkauf, sondern wird unter den Vereinsmitgliedern verteilt. Vor dem Rebhäuschen durften wir einen Regent probieren, das «Herrgottströpfli», gekeltert von der Weinkellerei Strasser in Uhwiesen. Froschloch und Peterschlatt Nach 20 minütiger Marschzeit erreichten wir die Reblagen Froschloch und Peterschlatt. Diese werden nur noch minimal genutzt. Die wunderbar restauriere Trotte der Familie Spengler im Froschloch und die gut erhaltene Römer-Trotte in Peterschlatt lassen aber deren ehemalige Grösse erahnen. Rheinhalde An der Grenze zur Enklave Büsingen befindet sich die Reblage Rheinhalde, in der steilen südlichen Abdachung zum Rhein hinunter. Die von Mergel, Kies und wenig Humus geprägten Terrassen, die mechanisiert bearbeitet werden können, sind mit Reben der Sorten Blauburgunder, Riesling-Silvaner, Pinot Blanc und Gewürztraminer bestockt. Besitzerin der Anlage ist die Stadt Schaffhausen. Die Ernte der Rheinhalde wird ebenfalls vom GVS gekeltert. – Am Brunnen vor dem Rebhäuschen der Äusseren Rheinhalde durften wir den erfrischenden Rheinhalde Pinot Blanc 2009 und Rheinhalde Riesling-Silvaner 2009 verkosten. Die Weine werden von der Stadt Schaffhausen vermarktet. Weiter ging es in die Innere Rheinhalde. Unter dem markanten Rebhäuschen der Scafusia-Studentenverbindung durften wir einen Rheinhalde Gewürztraminer 2008 und einen Cabernet Dorsa 2007 (beide vom GVS vermarktet) sowie einen Rheinhalde Pinot Noir 2009 degustieren. Letzteren vermarktet die Stadt Schaffhausen. Heerenberg Gegen 16:00 Uhr, als im Nordwesten die ersten Gewitterwolken aufzogen, schwenkten wir wohlbehalten auf die «Ziellinie» unserer Maientour ein, bei der Trotte Heerenberg am Fusse der gleichnamigen Reblage. Sie ist der älteste Rebberg der Stadt Schaffhau- Die verkosteten Weine Stokarberg, Riesling-Silvaner 2009 Stokarberg, Blauburgunder 2008 Munötler, Pinot gris 2009 Munötler, Blauburgunder 2007 Rosenberger Herrgottströpfli, Regent 2009 Rheinhalder, Riesling-Silvaner 2009 Rheinhalder, Pinot blanc 2009 Rheinhalder, Gewürztraminer 2008 Rheinhalder, Pinot noir 2009 Rheinhalder, Cabernet Dorsa 2007 Heerenberger, Pinot blanc 2009 Création M weiss 2009 Schaffhauser Rhywy, Cuvée blanc aus Blanc de noir, Pinot gris und Rivaner (RieslingxMadelaine Royal) Heerenberger, Pinot gris 2009 Heerenberger, Pinot gris 2010 Heerenberger, Chardonnay 2009 Heerenberger, Chardonnay Barrique 2004 Création M rot 2008 Heerenberger, Pinot noir 2009 Heerenberger Cuvée 1353: Mariage aus Pinot noirTrauben und Pinot noir vom Eichenfass Heerenberger Eiswein von der Windegg 2003 (oder Heerenberger Marc) 55 La vie de l’ANAV Raum ist für die Präsentation der Weine und anderer Köstlichkeiten aus dem Betrieb gestaltet. Locker und gemütlich konnten wir hier Platz nehmen, um uns auf die interessanten Ausführung und die umfangreiche Degustation zu konzentrieren. Marlies Keller, ihr Partner und unser Moderator Martin Graf präsentierten die Gewächse vom Heerenberg. Begleitet wurden die Weine von verschiedenen Broten, Käsen und Mineralwasser. – Ein würdiger Abschluss der Maientour 2011! Die Teilnehmer dankten den Gastgeber sowie dem Organisator und dem Moderator herzlich für den erlebnisreichen und sehr informativen Tag. Weingilde Gallus Ein Bernecker Weinhaus stellt sich vor Blick über den Rebberg Rosenberg ins Rheintal. Zu Besuch bei Kaspar Wetli Christian Gerber begrüsste am 25. Juni 2011 nicht weniger als 60 Weinfreundinnen und Weinfreunde zum traditionellen Sommeranlass unter dem Motto «Ein Weinhaus stellt sich vor». Der neu erbaute Weinkeller von Kaspar Wetli in Berneck war das Ziel, das nach einem herrlichen «Umweg» durch die Rebberge erreicht wurde. – Paul Rieser berichtet: Der Zeitpunkt für einen Besuch des Weinguts unseres Gildenmitglieds Kaspar Wetli war optimal. Der national engagierte Weinproduzent und seine Frau Susanne hatten eben ein neues Kelterhaus in Betrieb genommen, das wir anschliessend an die Fahrt in die Reben kennenlernen durften. Auf dem Rosenberg Ein Shuttle der Rheintaler Busbetriebe fuhr in zwei Etappen die grosse Schar interessierter Weinfreundinnen und Weinfreunde in den Rebberg «Rosenberg». Der ersten Gruppe war es vergönnt, etwas länger am Apéro, einem Weissherbst, zu verweilen. Kas- Wein, Weib und...: Charles Martignoni, Kaspar Wetli und Livio Crameri, ein begeisterndes Trio. 56 par Wetli folgte mit der zweiten Gruppe. Nach der Begrüssung durch unseren Gildenmeister erklärte er uns die Spezialitäten und Besonderheiten der Weinbaugemeinde Berneck. Eine davon ist sicher die herrliche Aussicht aus den höheren Reblagen ins Mittelrheintal und ins Vorarlberg. Wir genossen sie in vollen Zügen. Neues Betriebsgebäude Der Marsch führte darauf durch den Wald hinunter wieder zum Betrieb von Kaspar Wetli. Das neu erstellte Betriebsgebäude wirkt hoch, hell und sehr funktional. Viele Ideen für einen optimalen Betriebsablauf konnten umgesetzt werden. Im Degustationsraum faszinierte die Sicht durch die raumhohen Fenster auf die Weinberge. Dieser wurde bewusst so gestaltet. Und auch die Verbindung zur Kellerei war hergestellt: Wenn man sich umdrehte, sah man direkt in die Produktionsräume, quasi nahtlos vom Berg in den Keller. weniger als 12 Traubensorten werden mehr als 20 interessante Produkte produziert. – Während die Weissen im ersten Stock verkostet wurden, probierten wir die Roten im neuen Fasskeller. Es zeigte sich dabei einmal mehr, dass in der Region Weine von ausserordentlicher Qualität erzeugt werden. Deshalb widmet sich die Weingilde Gallus den regionalen Produkten ganz besonders. Kulinarischer Ausklang Im Anschluss an die Degustation grillierten die Profis der Metzgerei Ochsen feine Fleischstücke, die bestens zum Salatbuffet und den begleitenden Tropfen passten. Der Wettergott hielt seine weniger begehrten Tropfen vornehm zurück, sodass der Besuch nicht zu früh ausklang... www.schmidwetli.ch Farbige Weinpalette Es folgten die Degustationen der gesamten Palette von Weinen aus der Produktion des Hauses, sofern sie nicht schon ausverkauft, resp. ausgetrunken waren. Aus nicht Ami du Vin 2/11 La vie de l’ANAV Als «Vorbereitung» zur diesjährigen Weinreise Piemont-Abend Zur Einstimmung auf die diesjährige Weinreise, erlebten wir am 7. Mai 2011 im «Metropol» in Arbon einen gelungenen Abend zum Thema Piemont. Schade, dass dieses tolle Hotel Ende Jahr geschlossen werden soll und die Aussicht nicht mehr genossen werden kann. – Gildenmeister Christian Gerber konnte über 60 Weinfreundinnen und Weinfreunde begrüssen. Ueli Schiess, Caratello Weine St. Gallen, war für die fachliche Begleitung des Abends verantwortlich und gab interessante Details über die Winzer der Weine preis, die für die Degustation vorgesehen waren. (An dieser Stelle auch ein ganz herzliches Dankeschön an die Gildenschryberin Petra van der Bie. Sie organisiert die Weinreise.) – Bei sommerlichen Temperaturen servierte das Team um Marc Ziegler zum Auftakt italienische Antipasti-Häppchen zu einem Roero Arneis Re Cit 2010 von Monchiero Carbone. Darauf ging es an die «Arbeit». Die erste Serie, ein weiterer etwas stärkerer Roero Arneis Cecu 2010 vom selben Winzer, ein Gavi di Gavi Rovereto Vigna Vecchia 2009 von Castellari Bergaglio und den ersten Rotwein ein Dolcetto d’Alba Bricco dell ´Oriolo 2009, moderierte Ueli Schiess mit Erklärungen über die Region. Das Spezielle an diesem Gavi sei, dass die Trauben von unveredelten, über 100jährigen Rebstöcken stammen. Vorahnung gastronomischer Höhepunkte Zu den hausgemachten Trüffeltagliatelle mit Mascarponeschaum und Frühlingsmorcheln degustierten wir einen Barbera d’Alba Fisetta 2009 von Azelia, einen Barbera d’Alba Punta 2009 von Ciabot Berton und einen Barbaresco Basarin Vigna Gianmaté 2005 von Fratelli Giaccosa. Nach einem Limettensorbet zur Erfrischung schritten Ami du Vin 2/11 wir zum «Eingemachten»: Brasato mit seinem Gemüse und Polenta begleiteten ein Barbaresco Sorì Paitin Vigna Vecchia 2006 von Pas- quero Elia, ein Barolo Ciabot Berton 2006 und der Barolo Riserva Voghera Brea 2004 von Azelia. Wir befolgten den Hinweis von Ueli Schiess, diese Weine doch nicht einfach zu degustieren, sondern mit dem Essen zu kredenzen. Die fortschrittlichen Winzer aus dem Piemont würden heute wieder die natürlichen Tannine aus den Traubenschalen und –kernen bevorzugen und weniger Barrique ausbauen. Die Weine werden dadurch etwas kantiger, doch halt auch interessanter. – Und was ist schöner, als nach einem Bissen Brasato einen Schluck Barolo zu trinken? Zum Semifreddo auf Erdbeerragoût passte der Moscato d’Asti Cascinetta 2010 von Vietti. Die Zeit schritt schnell voran. Kaum jemand verabschiedete sich vorzeitig, was immer ein gutes Indiz für eine gelungene Veranstaltung ist. Christian Gerber dankte Ueli Schiess und Petra van der Bie für den tollen Abend und machte auf den nächsten Gildenanlass aufmerksam. Grancoppieri Cinquant’anni dell’Ordine dei Grancoppieri del Cantone Ticino Capitolo Straordinario al Monte Tamaro Domenica 15 maggio a 1’530 metri, nonostante l’incertezza meteo, riuniti ben oltre il numero previsto, Grancoppieri, Amici del Vino, amanti della montagna, estimatori del ben bere e del buon mangiare all’incontro che Luca Cattaneo da anni promuove e ripete al Ristorante Alpe di Foppa facendo incontrare di volta in volta una decina di vitivinificatori che operano nel Cantone in un ventaglio che spazia da Pedrinate a Giornico. Quest’anno, per l’occasione, l’Ordine dei Grancoppieri del Cantone Ticino, fondato il 14 settembre 1961, ha voluto ricordare il proprio cinquantesimo celebrando un Capitolo Straordinario e ha chiamato a farne parte Luca Cattaneo e Jacqueline Gaufroid, neo rappresentante degli Amici del Vino nelle istanze centrali. Scopi pienamente soddisfatti Dopo i convenevoli cerimoniali e un brindisi augurale il Grandavogadro Franco Humair, nel suo saluto, ha rilevato che, senza tema di essere smentiti, gli scopi per il quale l’Or- dine dei Grancoppieri è stato costituito sono pienamente soddisfatti. I vini prodotti in Ticino sono mondialmente conosciuti, ricercati e figurano sempre nelle alte graduatorie a tutti i concorsi. Questo grazie alla tenacia di persone che credendo nella natura e nel vino, con immensi sforzi e costi. Sono state capaci di fare giusto e buon uso anche della tecnologia più avanzata riuscendo a padroneggiarla, dal vigneto alla cantina, ed ottenere squisiti e complessi vini, anche nel piccolo, come comprovato all’eccellente degustazione appena onorata. Il Grandavogadro dell’Ordine conclude con un plauso a chi è capace di preparare questo dono della natura e a chi lo sa giustamente onorare consumandolo con saggia intelligenza… (Partec.) Il Grandavogadro Franco Humair, la Camerlenga Daniela Pellegrini Burkhalter, il Camerlengo Luigi Colombi, i nuovi Grancoppieri di Gotto Luca Cattaneo e Jacqueline Gaufroid (da sinistra). 57 Magazin Vom Walliser Wein-Salon zum Organisator mehrerer Wettbewerbe von internationaler Bedeutung gewachsen «Vinea» – Kompetenzzentrum und Kommunikationsplattform für Schweizer Wein Beim Begriff «Vinea» denken Weinfachleute und Weinliebhaber noch immer zuerst an den gleichnamigen, alljährlich stattfindenden Wein-Salon in Sierre (VS). Dabei hat sich der Verein «Vinea», der dieses Winzertreffen zur Förderung des Walliser Weins vor 18 Jahren erstmals organisiert hat, längst zu einem umfassenden Kompetenzzentrum in der Schweizer Weinszene entwickelt. – Im Folgenden informiert «Vinea» über die im Laufe der vergangenen 18 Jahre erfolgte Entwicklung vom Walliser Wein-Salon zum Organisator verschiedener Concours zum Kompetenzzentrum und zur Kommunikationsplattform für Schweizer Wein: Die Geschichte der «Vinea» begann im September 1993, als erstmals 20 Walliser Winzer ihre Gewächse an Degustations-Ständen im Zentrum der Stadt Sierre präsentierten. Heute nehmen an diesem Anlass bereits über 150 Winzer aus dem Wallis, zunehmend aber auch aus anderen Weinbauregionen der Schweiz teil. Dank dieser Öffnung ist der Salon «Vinea» zu einem nationalen WeinEreignis geworden. Das Stadtzentrum von Sierre verwandelt für ein Wochenende zur grössten FreiluftVinothek der Schweiz. «Grand Prix» erstmals mit über 3000 Weinen Der Verein «Vinea» hat in den letzten Jahren aber auch eine Logistikinfrastruktur zur Organisation von Weinprämierungen geschaffen, die auch im internationalen Masstab als besonders innovativ und effizient gilt. Dank diesem Know how nimmt die Organisation heute eine Leader-Position bei der Durchführung von Prämierungen und Verkostungen in der ganzen Schweiz ein. So ist die «Vinea» in diesem Jahr für die Durchführung von nicht weniger als acht Prämierungen verantwortlich. Nebst den erwähnten Concours bietet die «Vinea» ihre Dienstleistungen unter anderem 58 auch der Schweizer Weinprämierung Expovina, dem CERVIM und den Walliser Selektionen an. Insgesamt nehmen über 300 Verkoster(innen) an den von «Vinea» veranstalteten Wettbewerben teil. Die verschiedenen nationalen und internationalen Juroren werden dieses Jahr total rund 6000 Weine vergleichen und bewerten. Der nächste grosse Concours, welchen die «Vinea» organisiert, ist der 5. Grand Prix du Vin Suisse. Mehr als 3000 Weine werden dabei Ende Juni degustiert und bewertet. Die Auswertung erfolgt mit Hilfe eines leistungsfähigen, eigens entwickelten Informatiksystems. Schweizer Weinführer portraitiert 450 Top-Winzer Ein weiteres, zentrales Anliegen der «Vinea» ist die allgemeine Förderung der Schweizer Qualitätsweine. Um den Konsumenten eine Orientierungshilfe bei der Wahl heimischer Weine anzubieten, hat die «Vinea» den Schweizer Weinführer lanciert, der alle zwei Jahre mit einer neuen Auflage auf den Markt kommt. Dieses Buch stellt 450 Spitzen-Produzenten aus allen Landesteilen der Schweiz vor, unter ihnen sämtliche Betriebe, die im Rahmen des Grand Prix prämiert wurden. Letztere werden auch an der «Gala der Schweizer Weine» gefeiert. «Think Tank» Dank ihren vielfältigen Aktivitäten hat die «Vinea» in der Schweizer Weinszene die Funktion eines «Ideenbrunnens», oder zeitgenössisch ausgedrückt, eines «Think Tank» angenommen. «Die flexible und unabhängige Organisation, aber auch das effiziente und dynamische Team sind die Grundlagen Prämierungskompetenz und Kommunikationsplattform «Vinea» organisiert heute verschiedene Prämierungen von nationaler und internationaler Bedeutung, so etwa den Mondial du Pinot Noir, den Mondial du Merlot oder den Grand Prix du Vin Suisse. Mehr als 6000 Weine werden dieses Jahr von der «Vinea» in den verschiedenen Concours bewertet. «Vinea» ist aber auch eine Kommunikationsplattform für Schweizer Weine und gibt in dieser Funktion den Schweizer Weinführer heraus, der sich in vier Auflagen zur wichtigsten Informationsquelle für die Liebhaber von Schweizer Weinen entwickelt hat. des Erfolgs», unterstreicht François Murisier, Präsident von «Vinea». «Mondial du Merlot» neu bei «Vinea» Im April 2011 konnte der Verein «Vinea» die eingetragene Marke «Mondial du Merlot» erwerben. Schon seit 2008 war die «Vinea» als Co-Organisator gemeinsam mit der Tessiner Firma Isicom für diesen Anlass mit verantwortlich. In Zukunft wird die «Vinea» diese prestigeträchtige Prämierung nun in eigener Regie durchführen. Der «Mondial du Merlot» ist einer von insgesamt 12 Concours weltweit, die der Organisation Vinofed angehören. Dieses Label garantiert, dass die entsprechenden Concours besonders strenge Qualitätskriterien einhalten. Zudem steht der «Mondial du Merlot» unter dem Patronat des OIV, der UIOE und der USOE. Der Merlot-Concours gibt Produzenten aus der ganzen Welt die Gelegenheit, sich in verschiedenen Kategorien, die dem vielfältigen Charakter dieser Sorte gerecht werden, zu messen. «Vinea» wird sich vermehrt für die mediale Verbreitung der Resultate dieser Verkostung engagieren, damit künftig auch die Konsumenten von den Ergebnissen des «Mondial du Merlot» profitieren können. Der nächste «Mondial du Merlot» findet vom 11. bis 13. November 2011 im Tessin, der Schweizer Heimatregion dieser Rebsorte, statt. Rund 500 Weine werden zu dieser 4. Ausgabe erwartet. Ami du Vin 2/11 Magazin Le tout est parti des Rencontres vinicoles valaisans: «Vinea» – centre de compétences au service de la viticulture suisse Dans l’esprit du public, «Vinea» évoque un rassemblement d’encaveurs qui a lieu chaque année, au début septembre, à Sierre (VS). Mais sait-on que l’association qui a lancé, il y a 18 ans, cette manifestation régionale en faveur des vins valaisans est devenue aujourd’hui un important centre de compétences au service de la viticulture suisse? «Vinea» est la référence pour l’organisation de concours, parmi lesquels le Mondial du Pinot Noir et du Merlot, ainsi que le Grand Prix du Vin Suisse. Plus de 6000 crus seront ainsi notés, cette année, dans ces diverses épreuves. Plateforme de communication des vins de notre pays, «Vinea» réalise également le Guide des Vins Suisses qui en quatre éditions s’est imposé comme l’ouvrage le plus complet et le plus crédible pour le consommateur. – Par ce qui suit «Vinea» informe sur son histoire, son développement et ses diverses activités: Le tout est parti des Rencontres vinicoles, lancées un premier weekend de septembre de 1993. Une vingtaine d’encaveurs avaient monté leur stand au centre ville de Sierre. Aujourd’hui, ils sont plus de 150 en provenance du Valais, mais également de toute la Suisse, à transformer la cité en une imposante oenothèque en plein air. Un salon ouvert au monde Basé en Valais, mais tourné vers le monde, ce salon a ouvert ses portes à l’ensemble des encaveurs de Suisse. La majorité des régions viticoles helvétiques répondent à l’appel, avec notamment des producteurs de Suisse alémanique (Argovie, Grisons, Schaffhouse, Thurgovie), mais aussi du Tessin et bien sûr de Romandie. Ami du Vin 2/11 Pour la 18ème édition qui se tiendra du 2 au 4 septembre 2011, les vins de la Sicile seront à l’honneur, des cépages originaux qui plongent leurs racines dans l’antiquité gréco-latine. C’est dire leur riche tradition…L’hôte d’honneur suisse sera Terravin, label d’excellence des vins vaudois. Originalité de ce salon: il permet aux oenophiles de tisser des relations étroites avec les encaveurs, heureux de partager leur savoir. Ceux qui ont connu une fois la convivialité de la manifestation en ressortent enrichis d’émotions, de connaissances et de rencontres. Les concours, le rendez-vous des stars du monde du vin Au fil des ans, l’association «Vinea» a étoffé sa logistique d’organisation des concours au point de devenir le leader suisse dans ce domaine. En 2011, pas moins de huit concours bénéficieront des compétences de «Vinea». Aux cotés des compétitions phares citées plus haut, l’association prête également main forte des dégustations d’Expovina, du CERVIM, des sélections valaisannes, etc. Les divers jurys internatio- naux et nationaux – plus de 300 vont ainsi comparer et noter quelque 6000 crus dont les meilleurs figureront au palmarès des stars. Ces concours bénéficient d’une infrastructure efficiente qui repose sur l’informatisation des notations et des résultats. Vitrine et plateforme de communication Vitrine des vins, au travers du salon de septembre, l’association «Vinea» s’affirme également comme plateforme de communi- cation de mise en valeur de nos crus dont les progrès substantiels ne sont pas encore assez connus du consommateur helvétique. Cette promotion se réalise au travers du Guide des Vins Suisses édité tous les 2 ans qui constitue un formidable instrument d’information pour la Suisse viticole. Cet imposant ouvrage présente plus de 450 encaveurs parmi les meilleurs du pays et l’ensemble des lauréats du Grand Prix du Vin Suisse. Ces derniers sont particulièrement à l’honneur lors de la soirée du Gala des Vins Suisses. L’édition 2010 qui a eu lieu à Berne a réuni tout le « gratin » de la vigne et du vin venu applaudir les meilleurs encaveurs du pays. Les larges retombées médiatiques de ces événements permettent de toucher les consommateurs. Creuset d’initiatives Creuset d’idées, l’association «Vinea» lance, sans cesse, de nouvelles initiatives pour la promotion des vins suisses. «Sa structure d’organisation souple et indépendante, mais aussi son équipe efficace et dynamique sont à la base de son succès », souligne François Murisier, le président de «Vinea». Le Mondial du Merlot rejoint les concours «Vinea» En avril de cette année, l’association «Vinea», organisatrice du Mondial du Merlot, a acquis la marque «Mondial du Merlot». Déjà co-organisatrice de l’événement depuis 2008 avec la société Isicom basée au Tessin, «Vinea» va désormais mettre sur pied seule cette compétition prestigieuse qui a rejoint le club des 12 concours mondiaux membres de Vinofed. Patronné par l’OIV, l’UIOE et l’USOE, cette compétition donnera, aux producteurs mondiaux de Merlot, l’opportunité de se confronter à travers plusieurs catégories respectant le Merlot dans toute sa diversité. Les consommateurs ne seront pas en reste puisque «Vinea» désire également offrir au travers de la diffusion des résultats du concours, un outil d’informations sérieux et fiable pour les amateurs de ce cépage. Rendez-vous du 11 au 13 novembre 2011 à Lugano, au Tessin, patrie helvétique de ce cépage où il est présent depuis plus de cent ans. Quelque 500 échantillons sont attendus pour la 4ème édition du Mondial du Merlot. www.Vinea.ch 59 Magazin La première édition du concours se déroulera en 2012 Aigle will Weltmetropole des Chasselas werden Le Chasselas va s’offrir un «Mondial» Après le Mondial du Pinot Noir et celui du Merlot, la Suisse va s’offrir celui du Chasselas. En effet, l’Association pour la promotion du chasselas a annoncé récemment au Château d’Aigle la création d’un «Mondial du Chasselas» dont la première édition se déroulera en 2012, sur ce même site, au début juillet. – Michel Vidoudez rapporte: Chef-lieu du Chablais vaudois, Aigle est reconnue comme ambassadrice des vins vaudois grâce à son prestigieux Musée de la Vigne et du Vin. Tout un symbole pour Frédéric Borloz, syndic de la commune et qui est aussi président de l’association organisatrice du futur «Mondial». Le Chasselas, Fendant ou Gutedel, trois noms pour un vin issu du seul et même cépage qui est cultivé dans nombre de pays. Les Suisses le vinifient surtout en Romandie et les Allemands au sud de leur pays. En France, il est cultivé dans plusieurs régions et notamment en Alsace alors que les Hongrois en vinifient des volumes importants. Chez nous, même si son importance a diminué en Valais et à Genève, le Chasselas couvre encore 30% de la surface viticole totale. En voici les pourcentages par canton: 61% pour Vaud, 47% pour Fribourg, 34% pour Neuchâtel, 33% pour Berne, 23% pour Genève et 21% pour le Valais. La production suisse varie entre 35 et 40 millions de litres par année, ce qui représente un revenu viticole de 150 à 200 millions de francs. Son importance en tant que source de revenu pour des Il Mondial du Merlot entra a far parte dei concorsi VINEA In aprile di quest’anno, l’associazione VINEA organizzatrice del Mondial du Pinot Noir ha acquisito la marca Mondial du Merlot. Già partner tecnico dell’evento dal 2008 in collaborazione con la società ticinese ISICOM, VINEA organizzerà da sola questa prestigiosa competizione che è entrata a far parte dei 12 concorsi mondiali membri di Vinofed. Patrocinata dall’OIV ( Organizzazione Internazionale della Vite e del Vino), dall’UIOE (Unione Internazionale degli Enologi) e dall USOE (Unione Svizzera degli Enologi) questa competizione darà l’opportunità ai produttori mondiali di Merlot di confrontarsi nelle varie categorie, nel rispetto del vitigno Merlot in tutte le sue diversità. L’interesse dei consumatori sarà appagato dal momento che VINEA vuole offrire, attraverso i risultati del concorso uno strumento d’informazione valido e serio per gli amanti dei vini di questa varietà. Appuntamento dal 11 al 13 novembre 2011 a Lugano, in Ticino, dove il Merlot è presente da piu’ di 100 anni. Sono attesi piu’ di 500 vini per la 4 edizione di questo concorso. Per ulteriori informazioni : Association VINEA, Elisabeth Pasquier, Direttore, 0041 79 578 06 07 Rue Ste-Catherine 10, CH-3960 Sierre, www.vinea.ch Tél. 0041 27 456 31 44 – Fax 0041 27 456 21 44, E-mail: [email protected] 60 (W&SJ) Eine Vereinigung zur Förderung des Chasselas will in Aigle jährlich das «Mondial du Chasselas» veranstalten und die Hauptstadt des Chablais zur Weltmetropole des Chasselas küren. Anfang Juli 2012 sollen die ersten Auszeichnungen vergeben werden. Nach dem «Mondial du Pinot Noir» und dem «Mondial du Merlot», die beide unter der Ägide der Vinea und damit des Wallis stehen, ist das «Mondial du Chasselas» eine Initiative der Waadt. An der Spitze des Trägervereins steht der Bürgermeister des Städtchens Aigle, Frédéric Borloz. Das «Mondial du Chasselas» will sich dem (international geschützten)Namen entsprechend weltweit abstützen. Die bis 2003 von «Vinum» organisierte Coupe Chasselas beschränkte sich jeweils auf ein Duell zwischen dem Wallis und der Waadt. Der im Markgräflerland alle zwei Jahre durchgeführte «Gutedel Cup» war bisher der einzige international ausgeschriebene Concours, der sich auf Weine der Sorte Chasselas konzentrierte. Die Veranstalter in Aigle hoffen für 2012 auf eine Beteiligung von Produzenten aus allen Ländern, in denen der Chasselas als Weintraube gepflegt wird, so auch aus Übersee. Ziel ist es, an der Première im kommenden Jahr bereits 600 Weine im Concours am «Start» zu haben. milliers de familles de ces régions n’est donc plus à démontrer. Origines lémaniques D’après les recherches qu’a conduites le professeur José Vouillamoz en 2009, l’origine du Chasselas peut être clairement attribuée à la région lémanique. En effet, on le mentionne déjà à Lausanne en 1302 et, en1612, on l’appelle «Lausannois». En Allemagne du Sud, en 1539, on parle d’«Edeltrauben» qui est devenu plus tard Gutedel. En Suisse, on trouve le nom de chasselas dès 1654. De la région lémanique, il a peut-être transité par Chasselas, près de Pouilly-Fuissé, en Bourgogne, ainsi que par l’Egypte et la Grèce, mais il est bien à nous! Convaincue de la valeur historique et future du Chasselas, la nouvelle association dit vouloir tout entreprendre pour garantir, à l’avenir également, une place importante, voire dominante à ce cépage. Par le biais de ce nouveau «Mondial», le but des initiateurs est de motiver propriétaires, vignerons et cavistes afin qu’ils mettent tout en œuvre pour continuer à produire d’excellents chasselas. De leur côté, ils uniront toutes leurs forces pour améliorer la promotion, tout en faisant en sorte que les meilleures parcelles viticoles restent occupées par le Chasselas. Le Chasselas tel qu’en lui-même… «Le Chasselas est un vin au bouquet très fin et subtil, moyennement charpenté (ce qui revient aujourd’hui à la mode), tendre avec beaucoup de charme. C’est plutôt un personnage gracieux et élégant qu’un bodygard musclé ! Il n’est pas épais comme certains vins de régions lointaines. On n’a pas besoin d’attendre des années de maturation avant d’avoir le plaisir de le savourer. Produit dans les grands terroirs (comme le Dézaley), il peut devenir un vin de garde qui, après quelques années de maturité, ne craint pas la comparaison avec d’autres grands vins blancs. Des comparaisons de dégustation avec de vieux millésimes le prouvent régulièrement…». Voilà un bien joli portrait du Chasselas! C’est celui qu’a finement dressé l’œnologue Paul Baumann, lors de la conférence de presse tenue au château d’Aigle. Ami du Vin 2/11 Magazin Der Grand Prix du Vin Suisse zieht immer mehr Produzenten an Mehr als 3000 Weine am Wettbewerb! Die fünfte Ausgabe des Grand Prix du Vin Suisse schlägt alle Rekorde mit einer mehr als zehnprozentigen Zunahme bei den präsentierten Weinen. Der Weinconcours, der vom 27. bis zum 29. Juni und vom 4. bis zum 6. Juli in Sierre stattgefunden haben, konnte 591 Einkellerer aus der gesamten Schweiz zur Teilnahme bewegen. Ihre 3019 Weinproben haben sich dem Verdikt von rund 150 Verkostern gestellt. Der Wettbewerb, der von der Vereinigung «Vinea» in Zusammenarbeit mit der Zeitschrift Vinum organisiert wird, ist der grösste Concours, der ausschliesslich den Schweizer Weinen gewidmet ist. Die Resultate werden ab dem 22. August 2011 veröffentlicht. – Im Folgenden der Bericht der Veranstalter des Concours. Der Grand Prix du Vin Suisse ist der Referenzwettbewerb schlechthin für helvetische Gewächse. Innerhalb von vier Jahren hat sich die Anzahl der präsentierten Weinproben verdoppelt, die Zahl der anwesenden Produzenten steigt kontinuierlich. Die Organisatoren, deren Ziel es war, aus dem Grand Prix den Weinconcours par excellence der Schweizer Produktion zu machen, haben ihre Aufgabe folglich gemeistert. Sie dürfen somit zu Recht zufrieden sein. «Dieser Fortschritt ist der Beweis, dass uns die Produzenten vertrauen. Er zeugt Grand Prix du Vin Suisse 2011 Kanton Anzahl der Weine % BS 4 0.13% LU 16 0.53% BL 19 0.63% SG 34 1.13% FR 38 1.26% AG 69 2.29% TG 70 2.32% BE 86 2.85% TI 89 2.95% SH 108 3.58% NE 121 4.01% GR 125 4.14% ZH 129 4.27% GE 150 4.97% VD 787 26.07% VS 1174 38.89% 3019 100.00% Ami du Vin 2/11 auch davon, dass die Resultate des Wettbewerbs wichtig sind für die Konsumenten. Man weiss, dass die bei einem Wettbewerb erreichten Resultate heute ein wichtiges Entscheidungskriterium für den Verbraucher sind», erklärt Elisabeth Pasquier, die Direktorin der Vereinigung «Vinea», der Ko-Organisatorin des Grand Prix du Vin Suisse (GPVS). Breites Medienecho Das breite Echo in den Medien, das dieses Ereignis – eines der grössten Schaufenster für den Schweizer Wein – auslöst, nämlich gegen 300 Artikel in der gedruckten Presse für das Jahr 2010, kann die ausserordentlich hohe Beteilung ebenfalls erklären. In einem sehr offenen und immer stärker umkämpften Markt haben die Produzenten die Wichtigkeit der Kommunikation längst erkannt. hungsweise 486 Mustern. Die Kategorie der reinsortigen Weissweine umfasst insgesamt 559 Weine, gefolgt von den anderen roten Rebsortenweinen (351) und den roten Assemblagen (382). … und die Regionen der Schweiz Alle Schweizer Weinregionen sind in der beurteilten Auswahl vertreten, und zwar im Verhältnis zu ihrer jeweiligen Rebfläche. Die Weine werden jeweils in elf verschiedene Kategorien unterteilt, was den Produzenten aus allen Regionen Gewinnchancen eröffnet. Mit anderen Worten: Die Resultate des Wettbewerbs widerspiegeln die Qualität der Gesamtheit der Schweizer Weinproduktion. Der GPVS untersteht übrigens dem Patronat des Verbandes Schweizer Önologen, dessen Regeln verlangen, dass lediglich 30 Prozent aller eingereichten Weine prämiert (d.h. mit einer Gold- oder einer Silbermedaille ausgezeichnet) werden. Die Gala der Schweizer Weine Die Gala der Schweizer Weine ist gewissermassen die Apotheose des Grand Prix. Sie findet am Dienstag, 25. Oktober 2011 im Kurhaus Bern statt, und zwar im Beisein von mehr als 400 geladenen Gästen. Die sechs besten Weine jeder Kategorie treten gegeneinander an im Kampf um eine der insgesamt 33 Trophäen (jeweils die drei besten Weine jeder Kategorie werden ausgezeichnet). Daneben werden an diesem Abend auch drei Spezialpreise vergeben, zuerst der Prix Bio, dann der Prix Vinissimo, der den am höchsten bewerteten Wein des Wettbewerbs (von insgesamt 3019) belohnt. Und schliesslich wird im Rahmen dieser Zeremonie zur Feier der Schweizer Weine auch der Schweizer Winzer des Jahres erkoren. Diese begehrte Auszeichnung geht an den Winzer oder die Winzerin unter den insgesamt 591 teilnehmenden Produzenten, der oder die insgesamt am besten abgeschnitten hat beim Wettbewerb. Für Spannung ist also gesorgt! Repräsentativ für die Rebsorten… Die bei dieser fünften Austragung des Grand Prix angestellten und von der Jury beurteilten Proben sind repräsentativ für die reichhaltige Palette an den in der Schweiz angebauten Rebsorten. Der Chasselas und der Pinot noir, die beiden Aushängeschilder unter den Rebsorten unseres Landes, sind bestens vertreten mit 456 bezie- 61 Magazin Le Grand Prix du Vin Suisse séduit les producteurs Plus de 3000 vins au concours ! La cinquième édition du Grand Prix du Vin Suisse bat un nouveau record avec une augmentation de plus de 10% du nombre de crus présentés. Ce concours qui s’est déroulé du 27 au 29 juin et du 4 au 6 juillet à Sierre, a séduit 591 encaveurs de toute la Suisse. 3019 échantillons étaient soumis au verdict de 150 dégustateurs. Cette compétition organisée par l’association VINEA, en partenariat avec la revue Vinum, est le plus grand concours dédié exclusivement aux vins suisses. Les résultats seront disponibles dès le 22 août 2011. – Par ce qui suit le rapport de organisateurs: C’est devenu le concours de référence pour les crus helvétiques. En quatre ans, le nombre d’échantillons présentés à ce concours a doublé et les producteurs présents ne cessent d’augmenter. Les organisateurs dont l’ambition était d’en faire le concours par excellence de la production suisse ont réussi leur pari. Ils peuvent donc afficher une légitime satisfaction. «Cette progression est la preuve que les producteurs nous font confiance. Elle témoigne Grand Prix du Vin Suisse 2011 aussi de l’importance des résultats pour les consommateurs. On sait qu’aujourd’hui les récompenses obtenues dans les concours sont un des critères importants du choix des consommateurs», explique Elisabeth Pasquier, directrice de l’association VINEA, co-organisatrice du Grand Prix du Vin Suisse (GPVS). Forte couverture médiatique La couverture médiatique de cet événement qui en fait aujourd’hui l’une des plus grandes vitrines pour les vins suisses - près de 300 articles de presse publiés pour l’é- dition 2010 - peut aussi expliquer cette participation extraordinaire. Dans un marché très ouvert et de plus en plus concurrentiel, les producteurs ont bien compris l’importance de la communication. Large représentativité nationale des cépages… Pour cette 5ème édition, les échantillons soumis à l’appréciation du jury sont représentatifs de la riche palette des cépages cultivés en Suisse. Le chasselas et le pinot noir, les deux cépages emblématiques de notre pays sont largement représentés avec respectivement 456 et 486 échantillons, la catégorie regroupant les cépages blancs purs met en compétition 559 vins, suivie de près par les autres cépages rouges (351) et les vins d’assemblage rouge (382). …et des régions L’ensemble des régions viticoles sont représentées, avec une participation en relation avec leur surface viticole respective. Les vins sont classés en 11 catégories, ce qui permet aux producteurs de toutes les régions de tenter leur chance. C’est dire que les résul- tats de cette compétition refléteront bien la qualité de l’ensemble de la production viticole de notre pays. – Précisons encore que le GPVS est placé sous le patronage de l’Union Suisse des Œnologues dont les règles exigent que seuls 30% des vins peuvent être primés (médaille d’or ou d’argent). Le Gala des Vins Suisses Le Gala des vins suisses constitue l’apothéose du Grand Prix. Il aura lieu le mardi 25 octobre au Kurhaus de Berne devant un parterre de plus de 400 invités. Les 6 meilleurs vins de chaque catégorie seront en lice pour ravir un des 33 trophées (les 3 premiers prix de chaque catégorie). Trois prix spéciaux seront également remis ce soir là, d’abord le prix Bio, puis le prix Vinissimo qui récompensera le meilleur vin du concours (sur 3019 crus). Enfin le Vigneron suisse de l’année sera couronné lors de cette cérémonie à la gloire des vins de notre pays. Très recherchée, cette distinction est attribuée au vigneron ayant réalisé le meilleur résultat d’ensemble sur 591 producteurs participant au concours. Suspense garanti! n°catégorie Nombre de vins Catégories de vins 1.1 Chasselas 456 1.2 Müller Thurgau (Riesling-Silvaner) 77 1.3 Autres cépages blancs purs 559 1.4 Assemblages 92 2 Vins rosés et blancs de noirs 166 3.1 Pinot Noir 486 3.2 Gamay 115 3.3 Merlot 139 3.4 Autres cépages rouges purs 351 3.5 Assemblages 382 4 Vins avec sucre résiduel dès 8g/l 196 Total 3019 62 Ami du Vin 2/11 Magazin 60% der Rebfläche werden umweltfreundlich geschützt 25 Jahre Verwirrungstechnik in der Schweiz 1986 wurde in der Schweiz das erste Präparat zugelassen, um Schadinsekten mittels Verwirrungstechnik zu bekämpfen. Bei dieser Methode werden die Männchen durch Ausbringen hoher Mengen an Sexuallockstoffen daran gehindert, ihre Weibchen richtig zu orten. Gemäss der Forschungsanstalt Agroscope Changins-Wädenswil ACW ist diese umweltfreundliche Bekämpfungsmethode auch nach einem Vierteljahrhundert wirksam. Heute werden rund 60% der Schweizer Reben und über 50% der Obstbaufläche mittels Verwirrungstechnik gegen die wichtigsten Insektenschädlinge geschützt. Mit diesem Flächenanteil ist die Schweiz weltweit führend. – Ein Bericht der Forschungsanstalt Agroscope Changins-Wädenswil ACW: Die Verwirrungstechnik basiert auf der grossflächigen Abgabe von weiblichen Sexuallockstoffen (=Pheromonen) in die NutzpflanzenKultur. Die von Zerstäubern abgegebene Pheromon-Menge übersteigt dabei um ein Vielfaches jene Menge, die natürlicherweise von Insektenweibchen abgegeben wird. Die Männchen sind dadurch kaum mehr in der Lage, die Weibchen zu lokalisieren und zu begatten. Infolgedessen schlüpfen viel weniger Schadinsekten. Diese nachhaltige Bekämpfungsmethode wirkt artspezifisch und ist daher unbedenklich für die lokale Fauna und Flora. Sexualpheromone statt Insektizide Die Verwirrungstechnik stellt eine wirksame Alternative zur chemischen Bekämpfung dar. Sie wird insbesondere gegen die wichtigsten Schädlinge im Obst-, Rebund Beerenbau eingesetzt. Im Obstbau bietet sie gemeinsam mit Virenpräparaten den einzig verlässlichen Schutz gegen resistente Apfelwickler. Im Rebbau hat sich ausserdem gezeigt, dass Anlagen mit Verwirrungstechnik meist weniger stark von Traubenwickler be- Ami du Vin 2/11 fallen sind als Parzellen, die mit herkömmlichen Pflanzenschutzmitteln geschützt werden. Westschweiz führend Forschende von ACW haben substanziell dazu beigetragen, dass sich die Verwirrungstechnik in der Schweiz wie kaum in einem anderen Land durchgesetzt hat. Im Wallis und in der Waadt, den beiden grössten Rebbaugebieten unseres Landes, wird diese Technik heute praktisch auf der gesamten Anbaufläche eingesetzt. In der Deutschschweiz ist der Flächenanteil hingegen niedriger. Zukunftsaussichten Nach anfänglichen Kinderkrankheiten stehen den Produzenten heute zwei hochwertige Produktelinien zur Verfügung. Dennoch besteht Raum für kostengünstigere, leichter auszubringende oder biologisch abbaubare Pheromon-Dispenser. ACW bleibt auf alle Fälle am Ball, um auch nach 25 Jahren erfolgreichem Wirken die Verwirrungstechnik kontinuierlich weiter zu verbessern. 60% du vignoble suisse protégés écologiquement 25 ans de confusion sexuelle en Suisse C’est en 1986 que la technique de confusion sexuelle a été autorisée en Suisse pour lutter contre les ravageurs de la vigne et des arbres fruitiers. Après de longues années d’étude, la station de recherche Agroscope Changins-Wädenswil ACW confirme que, au bout d’un quart de siècle, cette méthode de lutte écologique n’a rien perdu de son efficacité. Aujourd’hui, près de 60% du vignoble suisse et plus de 50% des surfaces de vergers sont protégés contre leurs principaux ravageurs grâce à la technique de confusion sexuelle. La part des surfaces ainsi protégées met la Suisse en position de leader mondial dans l’utilisation de ce mode de lutte. – La station de recherche Agroscope Changins-Wädenswil ACW informe: La technique de confusion sexuelle repose sur la diffusion à grande échelle dans les cultures de substances imitant l’hormone sexuelle femelle (phéromone) du ravageur. La quantité de phéromones répandue par les diffuseurs dépasse de beaucoup celle qu’émettent naturellement les femelles, si bien que les mâles n’arrivent plus à les localiser et à les féconder. Les éclosions d’insectes ravageurs en sont considérablement réduites. Cette méthode de lutte se concentre sur l’espèce ciblée et elle est, par conséquent, totalement inoffensive pour la faune et la flore locales. Des phéromones à la place des insecticides La technique de confusion sexuelle constitue une alternative efficace à la lutte par insecticides 63 Magazin chimiques. Elle est surtout utilisée contre les principaux ravageurs des vergers, des vignes et des cultures de baies. Associée à des préparations virales, elle seule permet de protéger efficacement les vergers contre le ver de la grappe résistant aux insecticides. En viticulture, les surfaces protégées par confusion sont généralement moins infestées par les vers de la grappe que les parcelles traitées avec des insecticides classiques (voir le graphique). La Romandie en tête Les chercheurs d’ACW ont grandement contribué à faire adopter la technique de confusion en Suisse à une échelle unique au monde. En Valais et dans le canton de Vaud, les plus grandes régions viticoles du pays, cette méthode protège pratiquement l’ensemble du vignoble. En Suisse alémanique, la surface traitée par confusion est plus réduite. Perspectives Après quelques maladies d’enfance, deux lignes de produits très élaborées sont maintenant à la disposition des producteurs. Toutefois, d’autres développements seront encore utiles pour pouvoir proposer des diffuseurs moins chers, plus faciles à installer ou biodégradables. Même au bout de 25 ans de succès, ACW contribue toujours à l’amélioration de la lutte par confusion sexuelle. 64 Induire les mécanismes naturels de défense et développer une forte activité fongicide Lutte contre les maladies fongiques de la vigne Afin de réduire la quantité de produits phytosanitaires, dont le cuivre, tout en garantissant la protection de la vigne contre ses principaux agresseurs fongiques, le regroupement des neuf Premiers Grands Crus bordelais finance des travaux de recherche à la Station de Recherche Agroscope Changins-Wädenswil ACW. L’objectif est d’obtenir des extraits de plantes permettant simultanément d’induire les mécanismes naturels de défense de la vigne et de développer une forte activité fongicide. – Agroscope Changins-Wädenswil ACW informe: La viticulture nécessite de lutter contre les maladies fongiques qui peuvent en l’absence de moyens de contrôle conduire à des pertes quantitatives et qualitatives importantes. Le millésime 2008, très favorable au mildiou, l’a démontré avec des pertes de récolte estimées à 30% pour les pays du sud de l’Europe malgré l’application de fongicides. La majorité du vignoble suisse est actuellement cultivé selon les méthodes de la production intégrée (PI). Toutefois, depuis quelques années on assiste chez les consommateurs et la classe politique à une prise de conscience des effets potentiels des pesticides sur l’environnement et la santé. Le cuivre posera un problème à long terme Une réponse différente aux problèmes liés aux fongicides est l’agriculture biologique. Celle-ci renonce à utiliser des pesticides de synthèse et emploie uniquement des produits considérés comme naturels. Toutefois, la viticulture biologique ne peut malheureusement pas se passer de traitements phytosanitaires: elle reste une grande consommatrice de cuivre et de soufre. Différents produits alternatifs sont utilisés avec plus ou moins de succès. Mais aucun d’eux, à ce jour, n’a montré d’efficacité suffisante dans des situations de pression parasitaire importante. De plus, le cuivre n’étant pas dégradable, s’accumule dans le sol. Cela posera à long terme un problème réel pour l’environnement. Il n’existe actuellement pas de produits naturels de remplacement pour le cuivre. Des solutions nouvelles? Désireux de répondre à l’impératif d’une production de qualité tout en développant des méthodes de culture en adéquation avec leur philosophie (respect de l’environnement), un regroupement des neuf Premiers Grands Crus bordelais (par ordre alphabétique: château Ausone, château Cheval Blanc, château Haut-Brion, château Lafite Rothschild, château Latour, château Margaux, château Mouton Rothschild, château Petrus et château d’Yquem) a souhaité financer un aspect des travaux du groupe de mycologie d’Agroscope ACW. Dont un des axes de recherche vise à développer des solutions alternatives devant permettre de répondre à deux objectifs complémentaires: la mise en évidence des propriétés stimulatrices des défenses naturelles (SDN) ainsi que des propriétés fongicides d’extraits de plantes pour lesquelles des résultats prometteurs ont déjà été obtenus par ACW, mais dont les principes actifs et le mode d’action ne sont ni décrits ni connus. Collaboration d’ACW et de l’Université de Genève Grâce à la collaboration d’ACW avec le laboratoire de phytochimie et pharmacognosie de l’Université de Genève, les recherches effectuées doivent permettre d’identifier les molécules responsables des effets pré-décrits et de cibler des plantes connues de la pharmacopée afin de sélectionner les plus faciles à cultiver. Un contrat avec un partenaire industriel, Tribo Technologies, spécialisé dans le développement de produits naturels, permettra de valoriser les résultats de ces recherches. A long terme, la réalisation de ces objectifs permettra de produire, à une échelle pilote, un extrait standardisé cumulant des activités fongicides et SDN, pour protéger la vigne en réduisant la quantité de cuivre ou de produits de synthèse. Ami du Vin 2/11 Panorama Bau von Steinlinsen an der Räuschlinggass im aargauischen Wil Biodiversität und Artenvielfalt im Rebberg fördern von Reinhard Bachmann (Text und Bilder) Unterhalb des Aussichtsplatzes beim Kreuz über dem Wiler Rebberg bauten entlang einer Rebparzelle Nicole Robatel und Romi Wieser (Ni & Ro Weingut) Steinlinsen in den Hang. Einerseits können damit Abrutsche verhindert werden, anderseits bilden sich daraus Schutzräume für Reptilien. Projektleitung und Ausführung erfolgen durch das Naturwerk, Brugg: F ünf junge Männer sitzen am massiven Eichentisch beim Kreuz im Wiler Rebberg, an der Gabelung Dornfelderwäg/Räuschlinggass. Sie geniessen die Pause nach anstrengen Stunden Arbeit mit Pickel, Schaufel und Karrette, mit mühevollem Graben und Steine schleppen. Interessierte und fragende Blicke empfangen mich. Rasch ergibt sich jedoch ein engagiertes Gespräch. Vier Zivildienstleistende bauen unter Anleitung von Albert von Felten, Geschäftsführer Naturwerk, Verein für Mensch, Natur und Arbeit, im Rebberg von Nicole Robatel und Romi Wieser fünf Steinlinsen entlang der Räuschlinggass. Reptilien fühlen sich wohl in Steinlinsen Steinlinsen sind Steinstrukturen, die zur Stärkung und Vernetzung einheimischer Rosen- und Reptilienarten gebaut werden. Die Grundfläche ist dreieckig, etwa zwei bis drei Meter lang. Die Höhe beträgt 60 bis 70 cm, wovon 30 cm im Boden abgesenkt sind. Die groben Jura-Kalksteine werden einzeln geschichtet, einerseits damit keine Hangrutschungen möglich sind und andererseits, um Schutzräume für Reptilien zu schafTransport der Kalksteine. Ami du Vin 2/11 65 Panorama praktischen Arbeiten zu erfüllen. Beat Utiger, Umweltingenieur-Student absolviert sein Praktikum im Naturwerk und regte an, ebenfalls für Weinbaubetriebe tätig zu sein, um bei der Vernetzung von ökologisch wertvollen Lebensräumen zu helfen. Auf ein Rundschreiben meldeten sich Nicole Robatel und Romi Wieser. (Stein)-Linsen-Suppe am Räbhüüslifäscht Nicole Robatel, Albert von Felten, interessierter Spaziergänger und Romi Wieser fen. Mit dem Einbau von Totholz, Stroh und Sand werden ideale Bedingungen für Eidechsen, Blindschleichen und Schlangen geschaffen. «Als wechselwarme Tiere sind Reptilien in der warmen Jahreszeit aktiv», erläutert von Felten. «Im Winter graben sie sich frostsicher ein, daher setzen wir die Steine in den Boden. Im Frühjahr folgt nach der Paarung die Eiablage im Sand. Für die Entwicklung der Eier braucht es Feuchtigkeit und Wärme. Das Altholz erwärmt sich rascher als Steine, wodurch die adulten Eidechsen früher aktiv werden können. Durch die Bepflan- zung der Steinlinsen mit Wildrosen werden die Reptilien vor Vögeln und Katzen geschützt.» Naturwerk – warum im Rebberg Wil tätig? Der Verein Naturwerk wurde auf Initiative von Albert von Felten vor drei Jahren gegründet. Er übernimmt gemeinnützige Arbeiten im Bereich Umwelt- und Naturschutz und ermöglicht Zivildienstleistenden, ihre Pflichttage mit sinnvollen Pause für die Steinlinsenbauer (von links): Benjamin Roth, Samuel Häfner, Martin Dätwyler, Lukas Am Räbhüüslifäscht, das am Wochenende vom 6. und 7. August durchgeführt wurde, gab es Gelegenheit, mehr als 40 verschiedene Weine aus dem Wiler Rebberg zu probieren und zu geniessen. Die neu erstellten Steinlinsen an der Räuschlinggass konnten bewundert werden. Dazu servierten Nicole Robatel und Romi Wieser in ihrem nur wenige Meter entfernten Räbhüüsli Linsensuppe mit Wurst. – Selbstverständlich gibt es in den andern Räbhüüslis weiterhin ein vielfältiges Angebot an Speisen. Ni & Ro Weingut Das Weingut Ni & Ro wurde im März 2007 durch Nicole Robatel und Romi Wieser gegründet. Die beiden Frauen lernten sich bei den Verkehrsbetrieben der Stadt Zürich (vbz) kennen, wo beide beschäftigt sind. Die Liebe zur Natur haben beide im Blut, sind sie doch auf Bauernhöfen aufgewachsen. Nach Praktika in Weinbaubetrieben im Thurgau und der Westschweiz konnten sie Reben in Elfingen pachten und erwerben. Im Herbst 2009 kauften sie einen Betrieb in Wil mit Weinkeller und Besenwirtschaft. Heute kultivieren sie 2,3 Hektaren Reben biodynamisch mit den Sorten Pinot noir, Cabernet sauvignon, Riesling-Silvaner, Sauvignon blanc, Räuschling und Elbling. Beiden ist es ein Anliegen, die Biodiversität in den Reben zu fördern. Daher wurde auf das Rundschreiben des Naturwerks sofort reagiert. Beat Utiger besuchte den Rebberg und schlug vor, ein Projekt «Steinlinsen» auszuarbeiten und dieses verschiedenen Stellen zur Genehmigung und zur Finanzierung vorzulegen. Kostenbeiträge leisten die Gemeinde Mettauertal, das Weingut Ni & Ro, der Kanton Aargau und der Naturund Vogelschutzverein Wil und Umgebung, dessen Präsident Bruno Oeschger betont: «Wir stimmten dem Projekt spontan zu, denn es entspricht ganz unseren Zielsetzungen.» Frehner und rechts aussen Albert von Felten, Geschäftsführer Naturwerk. 66 Ami du Vin 2/11 Panorama Innovative Winzer und gut ausgebildete Oenologen produzieren eigenständige Charakterweine Weine aus der Steiermark – Vielfalt und Güte von Dr. Lisanne Christen Die Steiermark, die heute zweitkleinste der vier österreichischen Weinregionen, blickt auf eine wechselvolle Geschichte zurück und auf einen Aufstieg wie Phoenix aus der Asche. Österreich hatte den ersten Weltkrieg und grosse Teile seines Staatsgebiets verloren, davon mehr als die Hälfte des heutigen Bundeslandes Steiermark. Die allerbesten Rotweinlagen fielen an Jugoslawien bzw. an die heutige Republik Slowenien. Die drei «verbliebenen» Anbaugebiete der Südoststeiermark, Südsteiermark und Wetsteiermark sind aber dank innovativer Winzer und gut ausgebildeter Önologen zu Vorzeigeregionen des österreichischen Weinbaus für feine und eigenständige Charakterweine gewachsen. Ö sterreichisch blieb ein Weinbaugebiet von aktuell rund 3900 Hektaren Reben in Ertrag. Aufgeteilt ist es in die drei Weinregionen Südost-, Süd- und Weststeiermark entsprechend ihrer Lage zur Landeshauptstadt Graz. Von der Bodenbeschaffenheit her eignen sich vor allem weisse Sorten. Steirischer Reb- und Weinbau sind gefordert angesichts scharfer slowenischer Weinkonkurrenz. Wein vom Vulkangestein: Südoststeiermark Rund 1300 ha Reben stehen in der Südoststeiermark, die südlich an Slowenien und östlich an Ungarn grenzt, im Ertrag. In dieser Zone treffen pannonisches und mediterranes Klima, trockene und feuchte Luftmassen aufeinander. Im «Steirischen Vulkanland» zwischen Bad Radkersburg im Süden an der slowenischen Grenze und Feldbach rund 45 Kilometer Luftlinie nördlich fühlen sich eine Reihe weisser Rebsorten auf Basaltverwitterungsböden wohl: die wichtigste steirische Sorte Welschriesling, Weissburgunder (Pinot blanc), Ruländer (Grauburgunder, Pinot gris), Riesling, Müller-Thurgau und die ganz grosse Spezialität der Region, der Gewürztraminer. Berühmt ist das Städtchen Klöch rund 15 km nördlich von Bad Radkersburg für seinen auf Vulkantuff gedeihenden Traminer, aus dem hier wunderbar aromatische Weine gekeltert werden. Diese Spezialität gelangt kaum je in die Schweiz. Man kann sie vor Ort in der Klöcher Ortsvinothek oder noch ein wenig weiter nördlich der Weinstrasse hinauf in der Vinofaktur Genussregal, Vogau/Südsteiermark. Ohne das Wort «Genuss» kommt man in der Vermarktung steirischer Produkte zur Zeit nicht aus. Was hier aus steirischer Produktion präsentiert und verkauft wird, ist aber in der Tat grosse Klasse. Ami du Vin 2/11 67 Panorama Interview mit Hans Dreisiebner, Präsident des Landesweinbauverbandes Steiermark «Auch die klassisch ausgebauten STEIRISCHEN Lagenweine SIND von zunehmender Bedeutung» Seit 1995 ist Hans Dreisiebner Präsident des Landesweinbauverbandes Steiermark. Für den steirischen Wein setzt er sich leidenschaftlich ein. Das Dreisiebner Stammhaus im südsteirischen Sulzbach a.d. Weinstraße ist für seine hervorragenden Heurigen berühmt. Fragen und Antworten erfolgten per Email im Juni 2011. Weingütern mit dem Thema DAC-Steiermark beschäftigt. Ausgehend vom «World Sauvignon Congress» 2008 in der Steiermark als Impuls lief die Diskussion über Chancen und Sinnhaftigkeit. Letztlich haben sich die Weingüter einhellig dagegen ausgesprochen, zum jetzigen Zeitpunkt ein solches Projekt anzugehen. Ami du Vin: Welche Bedeutung haben die steirischen Klassik-Linie bzw. die Weine mit Barriqueausbau in Österreich und im Export, insbesondere für den Export in die Schweiz? AdV: Hauptfeind der österreichischen Weinwirtschaft scheint zur Zeit vor allem die Knappheit aufgrund kleiner Ernten zu sein. Wie geht man mit den Erwartungen des Marktes um? H.D.: Sowohl mengenmäßig als auch wirtschaftlich liegt die Steirische Klassik-Linie in der Bedeutung bei ca. 80 Prozent. Diese elegant-frisch-fruchtige Stilistik mit geringerem Alkoholgehalt wird vor allem in Österreich als typisch für die Steiermark gesehen. Bei den exportierenden Betrieben (ab ca. 15 ha Rebfläche aufwärts) sind aber auch die etwas kräftigeren klassisch ausgebauten Lagenweine von zunehmender Bedeutung. Diese ausdrucksvollen Weine aus sehr reifen Trauben bieten bereits wesentlich längeres Lagerpotential und sind auch speziell in der Schweiz sehr beliebt. Diese für uns sehr wichtige Weinkategorie haben Sie in Ihren Fragen zwar nicht angesprochen. Ich würde aber sehr empfehlen, sich mehr damit zu beschäftigen. In einigen Betriebe beträgt der Anteil dieses Ausbaustils bereits ca. 30 Prozent. Der Bereich der Lagenweine im Barriqueausbau wird mengenmäßig völlig überschätzt. Ich kenne keinen Betrieb in der Steiermark, der mehr als 5 Prozent im Barrique ausbaut. Wir reden jedoch hier von den ganz großen Weinen der Steiermark. Sie sind wichtige Imageträger zur internationalen Anerkennung sowohl der Region als auch der jeweiligen Weingüter, die sich damit befassen. Bei vielen Konsumenten, mitunter auch Journalistinnen und Journalisten, stiften sie auch beachtliche Verwirrung. AdV: Die Steiermark hat (noch) keinen DAC. Was ist diesbezüglich im Gange, wird es – wenn es ihn denn geben sollte – ein Sauvignon blanc sein und wie wird man diesen Wein im Export positionieren? H.D.: Das Regionale Weinkomitee Steiermark hat sich gemeinsam mit den exportierenden 68 H.D.: Dazu möchte ich feststellen, dass die derzeitige Knappheit die österreichische Weinwirtschaft fast nur im Billigweinsegment trifft. In der Steiermark trifft es im Gegensatz dazu auch voll den Qualitätsweinmarkt. Mit ungefähr 8 Prozent der österreichischen Weinbaufläche können wir zwar ohnehin nicht auf internationalen großen Märkten so mitspielen wie das Weinviertel mit Grünem Veltliner. Wir können zur Zeit auch die aufgebauten Nischen nicht ausreichend bedienen und haben uns daher entschlossen, weitere Auspflanzkontingente freizugeben. Wenn nichts ganz Schlimmes mehr passiert, erwarten wir 2011 jedoch die größte steirische Weinernte bisher. Ab dem Jahr 2000 haben wir die steirische Anbaufläche um fast 20 Prozent ausgeweitet. Das muss irgendwann zum Tragen kommen. AdV: Die ÖWM-Strategie ist auf stete Expansion ausgelegt. Asien steht in den Startlöchern mit eigenen Weinen. Fühlen Sie sich in der Steiermark in einer sicheren Nische oder gewärtigen Sie eine Herausforderung durch diese Entwicklung? H.D.: Die Steiermark ist natürlich keine Insel der Seligen und wir haben gesehen, wie viel die erfolgreiche Promotion des WeinviertelDAC unserem Welschriesling weggenommen hat. Wir brauchen weiterhin einen starken gemeinsamen Auftritt und ein Qualitätsmarketing mit Profil. Das Einzelkämpfertum einiger Betriebe bereitet hier durchaus Sorge. AdV: Welche Botschaft ist Ihnen wichtig an die schweizerische Leserschaft – in diesem Falle Fachleute aus Weinproduktion und handel? [Bitte nichts im Sinne von «Genussregion» oder ähnlich. Das Wort «Genuss» wird im ganzen deutschsprachigen Raum inzwischen überstrapaziert.] H.D.: Die Steiermark arbeitet an einem qualitativ hochwertigen Weintourismus. Es gibt wohl kaum eine Weinregion auf der Welt mit einer derartigen Dichte an Qualitätsweingütern, die man allesamt authentisch erleben kann. Qualitätsoffensiven wie «Ausgezeichneter Buschenschank» und «Winzerzimmer» sowie die grosse Auswahl an ausgezeichneten Restaurants locken vor allem anspruchsvolle und zugleich liebenswerte Gäste an, wie es die Schweizerinnen und Schweizer sind. – Das ganze in einer «wa(u)nderbaren», entzückenden Weinlandschaft, die Sie ja selber kennengelernt haben. Was Ihr Fachpublikum betrifft, so ist auf die drei Weinstile in der Steiermark hinzuweisen: die elegant-frisch-fruchtigen Weine der Klassik-Linie, die terroirbewusst vinifizierten charaktervollen Lagenweine im eher klassischen Stil und die Kultweine im Barriqueausbau. Und anzusprechen sind auch unsere wichtigsten Rebsorten. Alle werden vom Sauvignon blanc überstrahlt, der in allen Ausbaustilen das Aushängeschild der Steiermark ist. Gelber Muskateller ist unsere Besonderheit – in einer Finesse, wie es ihn kaum wo gibt. Weißburgunder und Chardonnay oder Morillon, wie er bei uns meistens genannt wird, sind unsere tollen Speisebegleiter. Welschriesling ist unser Basiswein. Dazu kommen noch unsere Spezialitäten wie der Traminer (Roter, Gelber und Gewürztraminer), der Sämling (Scheurebe) oder die inzwischen unterschätzten Rotweine. Ja und als Primeurwein haben wir natürlich den Steirischen Junker. Ami du Vin 2/11 Panorama Gesamsteirischen Vinothek von St. Anna am Aigen probieren. Rotweine spielen eine marginale Rolle. «Oststeirisches Hügelland» nennt sich der nördliche Bezirk der Südoststeiermark, der bei Hartberg endet. Dieses Anbaugebiet rühmt sich der am höchsten über Meeresspiegel gelegenen Rebberge nicht nur der Steiermark, sondern ganz Österreichs. Es dominiert der Welschriesling, und auch Blauer Zweigelt wird hier in kleinen Mengen angebaut. Die Wiege des neuen steirischen Weins: Südsteiermark Flächenmässig ist die Südoststeiermark viel grösser als die Südsteiermark, aber in letzterer stehen sehr viel mehr Reben in Ertrag, nämlich knapp 2000 Hektaren. Die Südsteiermark darf Ami du Vin 2/11 man wohl als Wiege des neuen österreichischen Weins bezeichnen, als Ursprung jener Qualität, die wir heute von österreichischem Wein gewöhnt – bzw. von der wir verwöhnt –sind, die es nach dem grossen Skandal von 1985 aber erst einmal zu erreichen galt. Das Klima ist warmfeucht, die Landschaft ein Patchworkteppich aus Rebbergen, Getreidefeldern, Kürbisgärten, Wäldern, Bauernhöfen, Gasthöfen und sich um grüne Hügel windende Strassen. Alles so schön und abwechslungsreich wie aus dem Ferienkatalog. Die Böden bestehen aus Sand, Schiefer, Mergel und Kalk. Erich und Walter Polz, Alois Gross und Manfred Tement gehörten zu den Ersten, die den Ertrag regulierten, hohe Fruchtreife anpeilten und Weine mit Lagen-Charakter kelterten. Unterschiedliche Linien wurden geschaffen: «Steirische Klassik» sind Weine mit Ausbau im Stahltank, in Holzfässern und mehrfach gebrauchten Barriques, mit Sortencharak- ter und Frucht. Dann die Weine mit explizitem Holzfassausbau, die «flagship wines» der steirischen Kellereien: Sie haben anfänglich sehr «hölzerne» Zeiten erlebt, als man vom überbordenden Einsatz neuer Barriques ausser Bodenwichse höchstens noch Vanille und Maroni erkannte, von Rebsorte keine Spur. Man geht heute etwas sorgsamer mit der Grundsubstanz um, was angemessen ist, wird doch in der Südsteiermark eine ungemein breite Palette an Rebsorten kultiviert: Sauvignon blanc auf Weltklasseniveau, Welschriesling, Grau- und Weissburgunder, Chardonnay (der hier Morillon heisst), Gelber Muskateller, Traminer, Scheurebe (Sämling 88). Als weitere Linie sind die Lagenweine zu nennen, deren wirtschaftliche Bedeutung jene der prestigereichen Barrique-Weine deutlich übertrifft (siehe Exkurs «Fragen an Hans Dreisiebner»). Rotwein ist auch hier eher Nischenprodukt. Die Zahl der 69 Panorama ausgezeichneten Winzer ist Legion. Es sei deshalb auf den mit viel Hochachtung vor dem Weinschaffen sorgfältig recherchierten und jährlich von Peter Moser herausgegebenen Falstaff Wein-Guide verwiesen. Schilcherland Weststeiermark Ein winziges Anbaugebiet mit rund 450 Hektar Reben auf Schiefer-Gneisgestein ist die Weststeiermark und trotzdem noch aufgeteilt in drei Bezirke: Graz-Umgebung, sowie Voitsberg westlich von Graz und Deutschlandsberg südlich davon an der bergigen Grenze zum Bundesland Kärnten. Fast alles ist Blauer Wildbacher, aus dem man auch «fast alles» keltert: Rotwein, Schaumwein, vor allem aber knochentrockenen Rosé (siehe Exkurs Schilcher). In kleinsten Mengen pflegt man ausserdem Sauvignon blanc, Chardonnay (Morillon), Welschriesling, Grauund Weissburgunder, Gelben Muskateller und Zweigelt. Bis 540 Meter über dem Meer reichen die Reblagen auch hier. Klimatisch ist es einiges feuchter als in den anderen beiden Weinbaugebieten. Schilcher Schilcher ist der geschützte Name für einen Roséwein aus der Sorte Blauer Wildbacher, die man nur in der Weststeiermark kultiviert und die deshalb im engsten Sinne eine autochthone Sorte ist. Der Inhalt des Markenschutzes: Schilcher darf ein Wein nur heissen, wenn er aus 100% ausschliesslich in der Steiermark gewachsenem Blauen Wildbacher gekeltert ist. In der Weststeiermark, am Wildbach bei Deutschlandsberg, ortet man auch den Sortenursprung. Gemäss neuerer Erkenntnisse des Lehr- und Forschungszentrums für Wein- und Obstbau Klosterneuburg ist der Blaue Wildbacher ein Heunisch-Sämling und eng verwandt mit dem Blaufränkisch (dieser wiederum ist eine Kreuzung zwischen Heunisch und unbekanntem Elternteil). Heunisch, der auf Französisch Gouais und auf Walli- Die Farben des weststeirischen serdeutsch Gwäss heisst, steckt genetisch in einer Vielzahl Schilcher-Weins roter und weisser Rebsorten drin. Blauer Wildbacher treibt früh aus, blüht früh, reift spät und ist relativ unempfindlich gegen Pilzerkrankungen und daher im Anbau recht unproblematisch. Wegen der späten Reife verlangt er nach guten Lagen. Blauer Wildbacher wird mehrheitlich zu frischem, säurereichen Rosé, dem Schilcher, ausgebaut. Der fast grimmigen Säure wegen – bei nicht wirklich komplexem Körper – kann er für den ungeübten Gaumen ziemlich gewöhnungsbedürftig sein. Man geniesst diesen Wein am besten jung und gut gekühlt zu ausgiebigem Schilcher-Frühstück oder nachmittäglicher Brettl-Jause. Aus den blauschwarzen Trauben mit weissem Fruchtfleisch lässt sich auch tanninbetonter Rotwein keltern, dem dann allerdings die frische Säure des Rosé fehlt. Einzelne Weingüter bieten darüber hinaus teilweise oder vollständig in Barrique ausgebaute Rotweine sowie Rosé-Schaumweine aus Blauem Wildbacher an. Südsteiermark von Leutschach aus gesehen. 70 Ami du Vin 2/11 Magazin Les meilleurs vins du canton de Vaud récompensés à Gstaad «La Sélection des Vins Vaudois» Pourquoi ce rendez-vous dans l’Oberland bernois ? Tout simplement parce que l’Office des Vins Vaudois (OVV) est partenaire du Tournoi de tennis de Gstaad. Pas étonnant donc que Stanislas Wawrinka, venu en voisin, ait été présent, le mardi 26 juillet dernier, pour féliciter les lauréats de la Sélection 2011 des vins vaudois. Comme chaque année, les vins vaudois se sont confrontés dans le cadre du concours annuel «La Sélection des Vins Vaudois». Cette année, plus de 1070 vins ont été présentés à un collège de 80 dégustateurs. A la suite de trois jours de dégustation à Morges, 330 vins ont été sélectionnés (le jury vote sur un maximum de 100 points) avec 148 médailles d’or et 182 d’argent. – Michel Vidoudez rapporte: Cette sélection cantonale annuelle organisée par l’OVV, sous le patronage de l’Union Suisse des Œnologues (USOE), vise a récompenser les meilleurs vins du canton afin d’encourager la production de crus de grande qualité et de favoriser la promotion des vins vaudois. Si le millésime 2010 n’est pas tout à fait aussi prestigieux que le 2009, une très belle qualité est tout de même au rendez-vous. Elle a d’ailleurs permis de récompenser à Gstaad 19 lauréats répartis en six catégories: Chasselas, Blancs, Rosés, Rouges, Vins Doux et Vins Mousseux. La Côte à la tête Au chapitre des régions, La Côte l’emporte avec 13 prix sur les 19, Lavaux ne s’en voyant attribuer que 5 et le Chablais qu’un seul… Mais pas n’importe lequel, puisque le meilleur des scores (95.0) pro- vient d’Aigle, grâce à l’assemblage «Pierre-de-Lune» d’Alain Emery, dans la catégorie «Rouges». Le meilleur chasselas a reçu la note de 92.2. Il s’agit du Dézaley Grand Cru «Le Renard» de Pinget Vins SA, vinifié par Jean-François et Michel Dizerens. Dans la catégorie «Blancs», la palme est revenue au «Fils du Soleil», un gewürztraminer produit par Michel et Julien Neyroud, avec la note de 92.2. Dans les rosés, la 1ère place est revenue à l’Oeil-de-Perdrix vinifié par Raymond Girod, de la Cave VeveyMontreux, avec la note de 91.0. Pour les «Vins Doux», la meilleure note est revenue au «Larmes de Licorne» de Blaise Hermann (Bolle & Cie SA). Enfin, dans la catégorie «Mousseux», c’est le Château d’Allaman Grand Cru Mousseux Brut, vinifié par Schenk SA qui a triomphé avec une note de 92.0. Impressum «Ami du Vin» Organe officiel de l’Association nationale des amis du vin (ANAV) Offizielles Organ der Schweizerischen Vereinigung der Weinfreunde Organo ufficiale dell’Associazione nazionale degli amici del vino Erscheint 4 x jährlich / Paraît 4 fois par an / 4 edizioni per anno Redaktion/Rédaction/Redazione: Othmar Stäheli (Chefredaktor), Dammstrasse 5, 8180 Bülach E-Mail: [email protected] Layout: Katharina Stäheli, E-mail: [email protected] Sekretariat und Anzeigenverwaltung/Secrétariat et Régie des annonces: Katharina Stäheli, «Ami du Vin», Dammstrasse 5, 8180 Bülach Telefon: 044/867 23 00; Telefax: 044/867 23 08. Abonnentendienst/Régie des abonnements Rudolf Wey, Zentralsekretär ANAV, Murzlenstrasse 9, 8166 Niederweningen, E-mail: [email protected] Logo: Fulvio Roth, Studio grafico, Bellinzona. 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Redaktions- tennisman vaudois Stanislas Wawrinka (chemise blanche, au centre). schluss / délai de rédaction / chiusura della redazione: 8. Oktober 2011 Ami du Vin 2/11 71 WEINVIERTEL KOSTBARE KULTUR ÖSTERREICH WEIN WEINVIERTEL DAC Mit seiner pfeffrigen Frische spiegelt der Weinviertel DAC die fröhlich-lustvolle Seite der österreichischen Seele. Der Inbegriff vom Grünen Veltliner brilliert auch bei Tisch, nicht nur zum Wiener Schnitzel. So schmeckt kostbare Kultur. Wenn Sie auf einem österreichischen Weinetikett hinter dem Namen des Weinbaugebiets die Buchstaben DAC finden, haben sie einen für das Gebiet typischen Wein vor sich. Der Zusatz „Reserve“ steht für kräftige Weine. LAND DER GROSSEN WEINE www.österreichwein.at