Telefon am Handgelenk
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Telefon am Handgelenk
Who Daniel Wellington, Uppsala (S), hat gemäss Blick-Redaktor Michael Bolzli, dem die Geschäftszahlen der 2011 gegründeten Modeuhrenmarke vorliegen, im Jahr 2015 weltweit drei Millionen Uhren verkauft. In der Schweiz wurden immerhin 50'000 Uhren abgesetzt, während es im Vorjahr (2014) zehnmal weniger gewesen waren. Dies entspricht einem Wachstum um sagenhafte 1000 Prozent. In diesem Jahr strebt die Marke Daniel Wellington in der Schweiz immerhin noch ein Wachstum um 200 Prozent an und hat sich den Verkauf von 100'000 Uhren zum Ziel gesetzt. Bei einem Verkaufspreis von rund 150 Franken pro Uhr dürfte das Unternehmen, dessen Uhren auch Online erhältlich sind, im letzten Jahr weltweit einen Umsatz von etwa 30 Millionen Euro erzielt haben. In der Schweiz verfügt die Marke aktuell über 161 Verkaufspunkte, nachdem es Ende 2014 offiziell noch ein einziger war. Daniel Wellington, Uppsala (S), a présenté les résultats de sa marque horlogère fondée en 2011, ainsi que le rapportait Michael Bolzli dans «Blick». En 2015, l’entreprise suédoise a vendu trois millions de montres à travers le monde. En Suisse, 50'000 personnes ont acheté un garde-temps de la marque, dix fois plus qu’au cours de l’année précédente, soit un bond impressionnant de 1000 pour cent. Pour 2016, Daniel Wellington prévoit une croissance de 200 pour cent et s’est fixé pour objectif de vendre plus de 100'000 montres dans notre pays. A un prix d’environ 150 francs par pièce, l’entreprise, dont les modèles sont aussi disponibles en ligne, a vraisemblablement réalisé un chiffre d’affaires de 30 millions de francs à l’échelle internationale. En Suisse, la marque recense actuellement de 161 points de vente. A la fin 2014, il n’y en avait officiellement encore aucun. FTC, Washington D.C. (USA), die Federal Trade Commission, achtet einem Artikel der Bilanz gemäss strenger auf die Herkunftsbezeichnung von Produkten, als dies die Schweizer Behörden tun. So dürfen Ausdrücke wie „Made in America“ nur verwendet werden, wenn sämtliche Teile eines Produkts in den USA hergestellt wurden. Leidtragende dieser Behördenstrenge ist derzeit die US-Uhrenmarke Shinola, die 2011 in Detroit gegründet wurde. Einerseits wurde ihr Slogan „Where American is made“ von der FTC verboten, da ja auch nicht US-Komponenten verwendet werden. Andererseits muss die auf der Rückseite der Uhren zu findende Gravur „USA movement with Swiss parts“ geändert werden in „USA movement with Swiss and foreign parts“, da die Schweizer Quarzwerke aus dem Hause Ronda auch Teile asiatischer Herkunft in sich tragen. Telefon am Handgelenk Mit der Uhr telefonieren? „Ja und?“, wird mancher fragen. Mit jeder Smartwatch macht man das ja schon lange. Doch halt: Die bisherigen Smartwatches waren allesamt Handgelenk-Aussenposten des Smartphones. Man musste letzteres dabei haben, um die Telekommunikations-Funktionen der Smartwatch nutzen zu können. Nicht so bei der Samsung Gear S2 Classic 3G, die seit Anfang Juni bei der Swisscom zum Preis von 299 Franken plus Abonnementgebühren von 15 Franken pro Monat erhältlich ist. Wer sie trägt, kann das Smartphone zuhause lassen. Telefonieren, E-Mails und SMS lesen geht mit der Uhr allein. Ein Android-Smartphone als „Begleiter“ ist zwar nötig, im Prinzip aber nur ganz am Anfang, um die Smartwatch einzurichten und zu starten. Danach ist die Gear S2 Classic 3G dank Mobilfunkchip ein autonomes Telefon mit eigener Nummer und erst noch ein Internet-Empfänger und Fitness-Tracker mit Schrittzahlmesser und Herzfrequenzsensor. Sie funktioniert mit dem Betriebssystem Tizen von Samsung. Diese Smartwatch sieht aus wie eine „richtige“, runde Uhr mit Edelstahlgehäuse und Lederarmband. Mit einem Durchmesser von 44 Millimetern, einer Höhe von 13,4 Millimetern und einem Gewicht von 56 Gramm ist sie recht „happig“, entspricht aber den heutigen Wünschen. Ausgesprochen maskulin sieht sie jedenfalls aus. Das als Anzeige fungierende Amoled-Display weist ein Auflösungsvermögen vom 360 x 360 Pixel auf. Die zahlreichen Funktionen werden mit der Drehlünette eingestellt. Autonom dank E-SIM Die wichtigste Innovation der Gear S2 Classic 3G ist die fest eingebaute E-SIM-Karte (das E steht für embedded (eingebettet) und SIM für Subscriber Identity Module), ohne die kein autonomer Betrieb möglich wäre. Sie misst lediglich 6 x 5 Millimeter, Steckplatz und äusserer Zugang erübrigen sich. So wird Platz gespart und die Wasserdichtigkeit ist besser gewährleistet. Der eingebaute Mini-Lautsprecher kann durch Kopfhörer ersetzt werden, wenn Diskretion erforderlich ist. Der koreanische Samsung-Konkurrent LG und der Amerikaner Pebble haben ebenfalls autonome Smartwatches angekündigt. Ob die Applewatch mit einer E-SIM-Karte aufgewertet wird, ist noch nicht bekannt. Doch früher oder später wird sich der Gigant in Cupertino dem Trend zur smartphonelosen Telefon-Uhr nicht entziehen können. Die Schweizer Uhrenindustrie hingegen schläft den Schlaf des Gerechten und entzückt die Welt weiterhin mit technologischen Glanzleistungen des 18. Jahrhunderts zu übersetzten Preisen. Wie lange noch? Lucien F. Trueb FTC, Washington D.C. (USA), la Federal Trade Commission, veille strictement à la désignation d’origine des produits à l’instar des autorités suisses. Un article de Bilanz relevait que les expressions telles que «Made in America» ne peuvent être utilisées qu’à la condition que l’ensemble des composants soient fabriqués aux Etats-Unis. Fondée en 2011 à Détroit, la marque américaine Shinola s’est récemment attiré les foudres de la commission car ses produits possèdent également des pièces étrangères. La FTC lui a interdit d’employer le slogan «Where American is made» et lui a intimé l’ordre de remplacer la gravure «USA movement with Swiss parts» qui figure sur le fond de boîtier par la mention «USA movement with swiss and foreign parts», car les calibres suisses à quartz de la maison Rondo comportent des pièces de provenance asiatique. Die Samsung Gear S2 (links) und die Gear S2 Classic. WATCHES - 38