5-2010

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5-2010
Fachhefte grafische Industrie
Bulletin technique
Die Zeitschrift für visuelle Medien
La revue des médias visuels
5.2010
www.fachhefte.ch
www.bulletin-technique.ch
www.gfz.ch – www.fgr.ch
Lentikularbilddruck eröffnet Nischenmärkte
Glosse: Das Lexikon des unnützen Wissens
Firmenporträt Ein Schaufenster für das Besondere
Adobe Illustrator CS 5 Präziser und kreativer zeichnen
Commentaire: Le cliché
– plus actuel que jamais?
1 Fachhefte grafische Industrie 5.2010
Interview Quand le papier devance l’iPad
Wissen ist Fortschritt und wesentlich für Unternehmensentwicklung. Machen Sie
sich und Ihre Mitarbeiter fit und gestalten Sie die Zukunft der Branche. Erweitern
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Fachhefte grafische Industrie / Bulletin technique 5.2010
Inhalt
Sommaire
4 GFZ iPad-Publishing mit InDesign CS5
25 Commentaire Le cliché – plus actuel
que jamais?
5 Editorial
6 Drucktechnik Lentikularbilddruck
eröffnet zukunftsorientierte Nischenmärkte
8 Adobe InDesign CS2, CS3, CS4, CS5
Die Pipette – ein sehr vielfältiges
Werkzeug
Fachhefte grafische Industrie
offizielles Organ von:
Grafisches Forum Zürich
www.gfz.ch
Forum graphique romand
www.gfr.ch
5 Editorial
26 Adobe InDesign CS2, CS3, CS4, CS5
La pipette : un outil polyvalent, utile et
pratique
28 Adobe InDesign CS3-CS5 Enchaîner
des requêtes Rechercher/Remplacer
sous InDesign
10 Falzmaschinen Premiere in Dietlikon
11 Glosse Das Lexikon des unnützen
Wissens
30 Interview Quand le papier devance
l’iPad
12 Papierentsorgungslogistik Lösungskozepte und worauf es ankommt
16 Firmenporträt Ein Schaufenster für
das Besondere
18 Workflow Graubalance verdient mehr
Aufmerksamkeit
20 Adobe Illustrator CS 5 Präziser und
kreativer zeichnen mit Illustrator CS 5
22 Unternehmen, Produkte, Service /
Entreprises, produits, services
23 Unternehmen, Produkte, Service /
Impressum
24 Unternehmen, Produkte, Service /
Impressum
Möchten Sie Abläufe automatisieren?
Voudriez-vous automatiser des actions?
Auf www.fachhefte.ch finden Sie praktische AppleScripts
für QuarkXPress und InDesign (Mac OS 9.x und Maac OS X)
sowie nützliche JavaScripts für InDesign CS2, CS3, CS4 und
CS5 (Mac OS X und Windows).
Sur le site www.bulletin-technique.ch vous trouverez des
AppleScripts pratiques, pour QuarkXPress et InDesign
(Mac OS 9.x et Mac OS X), ainsi que des JavaScripts pour
InDesign CS2, CS3,
CS4 et grafi
CS5
(Mac
OS 5.2010
X et Windows).
3 Fachhefte
sche
Industrie
GFZ
iPad-Publishing mit InDesign CS5
Am 2. September 2010 thematisierte das Grafische Forum Zürich die neusten Entwicklungen am Markt des «Digital Magazine Publishing». Mit über 70 Teilnehmenden
war das Seminar restlos ausgebucht.
ie Publishing-Welt ist in Bewegung.
Mobile Endgeräte wie das iPad von
Apple verändern die Gesellschaft des 21.
Jahrhunderts. Nicht nur das Lesen von Inhalten, sondern der gesamte Konsum von
stehenden und bewegten Inhalten verändert sich zusehends. Eine Vielzahl an Apps
räumen mit der dunstigen InformationsBlase «Internet» auf. Sie bündeln Inhalte
gezielt und Smartphones und Touch-Tablets
lassen intuitiv darauf zugreifen.
Auch die Online-Presse findet den Weg
auf die handlichen Tablets und gewinnt so
eine ursprüngliche Eigenschaft zurück – die
Zeitung kann man überallhin mitnehmen.
Die Grenzen zwischen den einzelnen Medien und deren Technologien verschmelzen.
«Digitale Magazine» heisst das neue Produkt
der Verlagswelt. InDesign wird zum Entwicklungsgerät für iPad-Apps.
Wenn Sie sich jetzt die Augen reiben, geschätzte Leserin, geschätzter Leser, dann
kann ich Sie beruhigen: «Sie haben richtig
gelesen!» «Digital Magazine Publishing»
nennt sich die neue Technologie, welche
Adobe bis voraussichtlich Ende 2010 auf
den Markt bringen wird. Sie wird in Zukunft
als ergänzender Teil der Layoutsoftware InDesign das direkte Ausgeben von Layouts
für das iPad ermöglichen. Und auf diesem
lassen sich bekanntlich auch Filme abspie-
len. Was dies bedeutet, präsentierten die
beiden Referenten, Ingo Eichel, Business
Development Manager Media & Entertainment Adobe Systems GmbH, und Hame
Ulrich, InDesign Crack und Publishing-Berater, an Hand von Referaten und Praxisbeispielen.
Layouten bleibt dabei für den InDesignUser layouten. Einzig die Grundparameter
der Layouterstellung, beispielsweise ist die
Masseinheit neu in Pixel, ändert sich. Wie
bei Print sind für das «Digital Magazine Publishing» bestimmte Vorgaben zu beachten.
Nur geht es diesmal nicht um Maximalfarbauftrag oder Transparenzreduzierung, sondern um Bildschirmgrössen und Bildtiefen.
Neu hat der Layouter aber die Möglichkeit,
Filme und interaktive Elemente wie Buttons
zu platzieren und auszugeben.
Treffpunkt Publishing zum Thema
«Welchen Medien gehört die Zukunft»
Berufsschule für Gestaltung Zürich,
28. September 2010, RT
nalist, auf, wie schnell die Trends des digitalen
Publizierens in den letzten Jahren die redaktionelle Arbeit verändert haben. Laut Mathias Born
werden wir uns schnell an das Zeitung-Lesen auf
mobilen Endgeräten gewöhnen. Ausschlaggebend dabei ist, welches Gerät wir dazu benutzen
werden. Heute hat Apple mit dem iPad klar die
Nase vorn.
Samuel Hügli, CFO und Leiter Corporate
Center beim Verlagshaus Ringier AG, erzählte
von den Herausforderungen eines international
tätigen Verlages, hinsichtlich der stetigen Veränderung der Mediennutzung. Allen voran sind die
Social-Media-Plattformen (Twitter, Facebook
etc.) treibende Kraft zur schnellen und vernetzten
Vermittlung von Informationen. Ringier hat in
den letzten Jahren in vielen Bereichen neue
Märkte erschlossen und bietet heute seinen Kunden einen interessanten crossmedialen Nutzen.
Für Samuel Hügli wird die gedruckte Zeitung oder
das gedruckte Magazin noch lange einen hohen
Stellenwert haben.
D
Immer öfter stellen wir uns alle die Frage, bei welchen Erzeugnissen es Sinn macht, dass sie gedruckt
werden. Vor allem, wie lange wir sie überhaupt
noch drucken können. Der Treffpunkt Publishing
gab drei spannenden Referenten die Chance, Licht
in die Zukunft der Mediennutzung zu bringen.
Fritz Maurer, Rektor der Berufsschule für Gestaltung Zürich, und René Theiler, Vorstand GFZ sowie Projektleiter beim VSD, begrüssten die über
hundert Teilnehmer/innen an der Berufsschule
für Gestaltung in Zürich. In der Einführung zeigte
René Theiler anhand der Studie «Media-UseIndex» und des Films «Medienwandel – Gesellschaftswandel», wie sich das Verhalten der Mediennutzung verändert.
Als erster Referent zeigte Mathias Born, IT-Redaktor bei der Berner Zeitung sowie freier Jour-
Mit welchen Business-Modellen und
in welchem Umfang sich das digitale Publizieren über die App-Technologie entwickeln
wird, ist heute noch unklar. Trotz grossem
Entwicklungsengagement in diesem Sektor
der Kommunikation beginnen sich die
grundlegenden Konstanten des Marktes
erst zu formen. Seien Sie also mit dabei,
wenn eine neue Technologie den Markt erobert.
Seien Sie auch mit dabei, wenn sich die
Branche an einem unserer nächsten Guerilla-Seminare trifft. Weitere Informationen
erhalten Sie unter www.gfz.ch in der Rubrik
Guerilla-Seminare.
Referent Haeme
Ulrich präsentiert
das PUBLISHERApp.
Über die Zukunft
des Publizierens
spricht Ingo Eichel
von Adobe Systems
GmbH.
Informationen zum GFZ und den Guerilla-Seminaren:
www.gfz.ch
Zum Schluss stellte Detlev Dierkes, Leiter Fachkontakte der Heidelberger Druckmaschinen
das «Drucken im Zeitalter der neuen Medien»
vor. Die Druckkunden der Zukunft stellen höchste
Anforderungen an die Qualität und Beschaffenheit von Printprodukten (Stichwort «Veredelung»). Die Zukunft der Druckereien ist aus seiner
Sicht eng verbunden mit deren Image, aber auch
mit der Attraktivität der Ausbildungsplätze. Aus
dem einstigen Handwerker-Beruf ist das Berufsbild des Drucktechnologen entstanden, der mit
computergesteuerten Hochleistungs-Druckmaschinen umgehen kann. Eine Tatsache, die sich
die Verantwortlichen der Betriebe und auch der
Berufsbildung zwingend vor Augen halten sollten, um in Sachen Medienproduktion am Ball zu
bleiben.
Beim anschliessenden Apéro tauschten sich die
Teilnehmer/innen des Treffpunkt-Publishing über
das Gehörte aus und liessen den Abend gemütlich ausklingen.
Editorial
Eine Welt in
Un monde
der Umwälzung en mutation
Smartphone, e-book, e-Reader, iPhone,
iPad, die Vielfalt neuer Informationsträger
betrifft uns alle. Unser Alltag wird vermehrt
von Fragen ökologischer und energetischer
Natur bestimmt sein, besonders was die Bewirtschaftung und Verteilung von Ressourcen angeht. Über solche Themen werden
wir sprechen, debattieren und nachdenken
müssen.
Ckaude Alain Frund
Redaktion
Die visuelle Kommunikation ist mit dieser
Entwicklung direkt konfrontiert. Zurzeit besteht ihre Aufgabe noch darin, Inhalte
hauptsächlich auf Papier zu bringen. Aber in
welcher Art werden die Inhalte in Zukunft
vorgestellt? Welche Veränderungen werden
uns erwarten und vor allem wie kann man
sich auf die gestellten Herausforderungen
besser vorbereiten?
Wenn man die Entwicklung der Berufe in
unserer Branche ansieht, ist festzustellen,
dass sich die Wirkungsfelder der Berufe
vermehrt überlappen; die Vorstufe ist zur
«Medienvorstufe» geworden. Wer von den
Grafikern, Multimediagestaltern, Mediamatikern, Polygrafen oder Autodidakten
soll Hauptakteur der Vorbereitung der Inhalte werden? Wahrscheinlich werden es
alle sein – mit ihren Stärken und natürlich
auch mit ihren Schwächen. Beim Druck
selber, betrachtet man besonders die Entwicklung im Digitalbereich, wird dem konventionellen Druckverfahren erhöhte Konkurrenz geboten.
Wie kann man sich so gut wie möglich
vorbereiten, um auf dem Laufenden zu
bleiben? Der beste Trumpf bleibt die Ausund Weiterbildung. Jeder ist sich ihrer Bedeutung bewusst, und doch zerbröckelt
diese schöne Einmütigkeit, wenn es um die
Kostenfrage geht. Da wird dann die Verantwortung für die Aus- und Weiterbildung
gerne auf den Einzelnen übertragen. Diese
Betrachtungsweise greift eindeutig zu kurz:
Aus- und Weiterbildung muss zwingend
in der Verantwortung der Gesamtheit aller
Akteure in diesem Markt liegen.
Unsere Fachhefte leisten einen Beitrag zu
dieser Bildungsanstrengung. Von praktischen Tipps zur besseren Nutzung der
Software in der Vorstufe, über die Informationen zu neuen Technologien bis zur Vorstellung der Methodik in verschiedenen
Tätigkeitsbereichen. Die Fachhefte sind
Informationsquelle und Ratgeber.
5
Smartphone, e-book, e-Reader, iPhone,
iPad, la déferlante des nouveaux supports de
transmission de l’information, au-delà de
l’effet marketing, nous concerne tous. Quelques soient les questions qu’ils posent au
niveau environnemental et énergétique,
notamment de gestion et de partage des ressources, ils seront de plus en plus présents
dans notre quotidien. Bref ils posent toute
une série de thèmes de réflexions, de discussion et de débats.
Notre branche de la communication visuelle, dont la tâche est de fournir des contenus,
pour l’instant encore principalement sur
papier, est directement en prise avec cette
évolution. Quel sont et surtout quelles
seront les changements dans la manière de
présenter les contenus. Quels changements
et surtout comment se préparer au mieux à
relever les défis posés.
Si l’on regarde l’évolution des professions,
nous constatons que les champs d’activités
des métiers se chevauchent de plus en plus;
le prépresse est devenu le «prémédia». Qui
des graphistes, des concepteurs en multimédia, des mediamaticiens, des polygraphes ou
simplement des autodidactes seront les principaux acteurs de la préparation des contenus? Probablement tous avec leurs forces et
naturellement aussi avec leurs faiblesses. Du
côté de l’impression, le développement des
procédés d’impression numériques, notamment par leur souplesse dans la gestion des
tirages et leurs possibilités de varier les
contenus, entraine une concurrence accrue
avec les procédés conventionnels.
Alors comment se préparer au mieux pour
rester dans la course? Le meilleur atout
reste la formation et la formation continue.
Si tout le monde s’accorde sur l’importance
de celle-ci, cette belle unanimité s’effrite
lorsque que survient la question des coûts.
Le discours qui voudrait la faire reposer
sur la seule responsabilité individuelle est
dangereux; cette thématique est de la responsabilité de l’ensemble des acteurs de la
société; individu, syndicats, association
d’employeurs et pouvoirs publics.
Votre Bulletin technique se veut une contribution à cet effort de formation. Tant au
travers de ses descriptifs d’astuces pour
l’utilisation des logiciels du prémedia, que
de ses présentations des technologies ou
l’explication de procédés issus de votre
branche d’activité, il souhaite vous servir de
source d’information, de réflexion et de
conseil.
Fachhefte grafische Industrie 5.2010
Drucktechnik Lentikularbilddruck eröffnet zukunftsorientierte Nischenmärkte
Lentikularbilddruck eröffnet zukunftsorientierte
Nischenmärkte
Birgit Grosse, Dipl.-Phys. Peter Schmidt (Abt. Innovations & Patents der KBA-Metronic AG, Veitshöchheim)
Wechselbilder und Minimovies, 3D-, Zoom- und Morphingeffekte – diese äusserst
attraktiven Hingucker sind noch lange nicht alltäglich. Bei dieser profitablen
Anwendung im Kunststofffoliendruck werden Lentikularfolien verarbeitet. Hierzu
sind präzise und zuverlässige Drucktechniken und -maschinen nötig. Eine dieser
Maschinen – nebst anderen – die diesen Anforderungen gerecht wird, ist die Metronic
Genius 52UV.
iele kennen sie noch von früher, die
Wechselbilder, auf denen Augen zwinkern oder Hände winken. Meistens nur ein
einfacher Bildwechsel (Flip), ein Kippen,
sollte Bewegung suggerieren. In den letzten
Jahren wurde die Technologie des Lentikularbilddrucks revolutioniert. Die verblüffenden mehrstufigen Bildwelten können
aus bis zu 16 Phasen bestehen. Sie tricksen
das menschliche Auge perfekt aus und
vermitteln den Eindruck einer Filmsequenz
oder eines Dioramas. Drei Dinge sind es, die
für die Qualität des modernen Lentikulardrucks ausschlaggebend sind und den
entscheidenden Fortschritt gebracht haben:
V
– die filigran strukturierte Linsenrasterfolie,
– die exakte Vorbereitung der digitalen
Bilddaten mit einer speziellen Software,
– Druckmaschinen, die ein brillantes, hochpräzises Druckbild mit perfekter Passgenauigkeit liefern.
So funktioniert der Lentikularbilddruck
Die Lentikulartechnologie nutzt die Gesetze
der Optik. Lenticula heisst im Lateinischen
«kleine Linse». Die Lentikularfolie besteht
also aus feinsten streifenförmig nebeneinander angeordneten Zylinderlinsen (Grafik
1), die so geformt sind, dass ihre Brennebene genau auf der Folienrückseite liegt.
Gängige Lentikularfolien können zwischen
40 bis 130 Linsenstreifen pro Zoll bzw.
15 bis 50 pro Zentimeter aufweisen.
Die Lichtstrahlen, die von einem Punkt
in der Brennebene ausgehen, werden – vereinfacht gesagt – durch die Linsenform gebrochen und mehr oder weniger zu einem
parallelen Strahlenbündel geformt. Dadurch
sieht ein Betrachter jeweils nur einen klei-
Grafik 1: Die Lentikularfolie besteht aus parallel
angeordneten Zylinderlinsen und wird rückseitig
(hier unten) bedruckt.
Grafik 2: Hinter jede Zylinderlinse mit der Breite m werden in der Brennebene (Fokus) n Bildstreifen aufgedruckt.
Das Beispielschema des Lentikularbildes zeigt also n = 4 Phasen oder Teilmotive. Je nach Blickwinkel sieht der
Betrachter nur die Lichtstrahlen, die von der jeweiligen Gesamtheit 1 (rot dargestellt), 2 (blau), 3 (grün) oder
4 (gelb) der Bildstreifen ausgehen – hier wechselt er zwischen den blau und grün dargestellten Phasen.
in diesem Beispiel natürlich viermal breiter
wäre als das Endformat, muss es noch entsprechend auf ein Viertel seiner Gesamtbreite zusammengeschoben werden, sodass
am Ende im Druck die Streifen ganz exakt
hinter den einzelnen Linsen liegen (Grafik
3, Zeile C). Alles in allem also ein höchst
komplexer Prozess, der erst mit moderner
Software richtig umzusetzen ist und das
geschulte Auge eines erfahrenen Fachmanns
braucht.
Das Bedrucken von Kunststoffen und anderen
nicht saugenden Bedruckstoffen verlangt nach
speziellen Produktionsmethoden. KBA hat in
der Publikation Process Nr. 5 dieses Thema
ausführlich behandelt und veröffentlicht.
Gerne können Sie KBA Process in der Radebeuler Marketingabteilung anfordern oder
downloaden.
www.kba.com/de/news/presseservice/
download_kba_process.html
nen Bereich des hinter jeder Linse liegenden
Bildteils, beispielsweise wie in Grafik 2
schematisch dargestellt nur den blauen
Streifen und damit nur ein insgesamt blaues
Bild. Verändert der Betrachter den Blickwinkel, verschwindet das blaue Bild, und es
erscheint dafür das grüne Bild usw.
Dieser Effekt lässt sich zu Nutze machen,
um mehrere Bilder bzw. Bildteile hinter den
einzelnen Linsen zu platzieren. Soll zum Beispiel ein Bildwechsel aus vier Motiven
entstehen (Grafik 3, Zeile A), muss jedes
Motiv in Streifen in Linsenbreite aufgeteilt
werden (Grafik 3, Zeile B). Wichtig dabei ist,
dass jedes Bild in so viele Streifen zerlegt
wird, wie sich Linsen auf einem Array befinden. Da das so komponierte «Streifenbild»
6
Nicht ohne präzise Druckmaschine…
KBA-Metronic liefert mit der Genius 52UV
eine flexible und effiziente Druckmaschine
für die speziellen Anforderungen des Drucks
auf innovativen Materialien wie Lentikularfolien. Holger Volpert, Vorstand der KBAMetronic AG, sieht in der Maschine ein
hochleistungsfähiges Instrument für Nischenmärkte mit hohem Entwicklungspotenzial: «Die Genius 52UV ist ideal für das
Anforderungsprofil von Druckereien, die
kreative Druckaufträge bei kleinen und
mittleren Auflagen in brillanter Qualität
kostengünstig realisieren möchten. Dank
ihrer Wirtschaftlichkeit und besonderen Zuverlässigkeit sichert sie auch für Nischenanwendungen wie den Lentikulardruck absolute Wettbewerbsfähigkeit.»
Fachhefte grafische Industrie 5.2010
Drucktechnik Lentikularbilddruck eröffnet Nischenmärkte
Die Genius 52UV von KBA-Metronic setzt durch den wasserlosen und zonenschraubenlosen Offsetdruck mit
Flip-Motive, gedruckt auf einer
UV-Farben neue Massstäbe in Qualität und Wirtschaftlichkeit beim Bedrucken von flexiblen und Hartfolien
Genius 52UV im Bogenformat
(u.a. PVC, PET, ABS) bei substratabhängigen Materialdicken zwischen 0,1 und 0,8 mm.
36 x 52 cm.
Wenn das zu erstellende Lentikularbild
fertig berechnet ist, wird es auf die transparente Folienrückseite gedruckt. Holger
Volpert, vormals Direktor Vertrieb Drucktechnik, kennt den Praxisalltag: «Beim Lentikulardruck kommt es vor allem auf absolute Präzision an. Da die Genius 52UV keine
Farbzonenschrauben, sondern ein zonenschraubenloses Kurzfarbwerk hat, ist die
Farbgebung durchgängig stabil. Und das
besonders wichtig.
An der Genius 52UV kann
ein einziger Bediener einen
Auftragswechsel viel weniger zehn Minuten
realisieren.
Die kompakte Genius 52UV, die nur wenig
Stellfläche (12 m2) benötigt, druckt kostengünstig im Wasserloseoffset mit UV-härtenden Druckfarben, sodass verschiedenste
nicht saugende Materialien mit einer Dicke
von 0,1 bis 0,8 mm brillant bedruckt
werden können.
Registersystem ermöglicht beim automatischen Plattenwechsel ein passgenaues
Plattenaufspannen. Daher ist auch die Anlaufmakulatur sehr gering. Dies ist beim
Verbrauch solch hochwertiger Materialien
wie Lentikularfolien ein wesentliches Argument.»
Da im Kleinformatsektor die Auflagehöhen oft sehr gering sind, sind niedrige
Verbrauchswerte und kurze Einrichtzeiten
Attraktive Märkte erschliessen
Der Lentikularbilddruck verleiht Druckerzeugnissen Tiefe und Bewegung. Dadurch
erreichen Produkte mit Lentikularfolien etwas, das heutzutage immer schwieriger zu
bekommen ist: Aufmerksamkeit. Egal, ob
Werbung, Marketing, Messe, Merchandising, Verpackung – die Einsatzmöglichkeiten sind unbegrenzt. Bei Etiketten, Displays,
Broschüren, Verpackungen, Dekorationen
und vielem mehr können Lentikularbilder
wirkungsvoll eingesetzt werden, denn die
unterschiedlichsten Zielgruppen reagieren
positiv auf die aufmerksamkeitsstarken
Lentikulareffekte.
Dabei sind die dynamischen Wechsel effekte nicht nur dekorativ – es lassen sich
auch mehrfache Informationen, Funktionserläuterungen, Detailansichten usw. in einem Lentikularbild unterbringen.
Für Holger Volpert steht fest: «Technik
‹Made in Germany› hat sich über Jahrzehnte
einen hervorragenden Ruf aufgebaut, den
es gilt, in globalisierten Märkten dauerhaft
zu stabilisieren. Dies gelingt nur, wenn
wir alle permanent ganz nahe an den
Marktbedürfnissen agieren und mit grosser
Innovationskraft zukunftsfähige Potenziale
ausbauen – Ideenreichtum und visionäre
Strategien sind gefordert.
Grafik 3: Bei einem Bildwechsel, der aus vier Motiven besteht (Zeile A; hier wie in Grafik 2 zum besseren
Verständnis rot, blau, grün und gelb eingefärbt), wird jedes Motiv in Streifen aufgeteilt, die genauso breit sind
wie eine Linse (Zeile B). Es müssen exakt so viele Streifen sein, wie Linsen auf einem Array vorhanden sind.
Entsprechend der vier Motive wäre das Gesamtbild nun viermal breiter als das Linsenarray. Deshalb muss das
Gesamtbild nun auf ein Viertel zusammengeschoben werden (Zeile C), damit unter jede Linse je ein Streifen der
vier Motive passt.
Alle Grafiken © KBA-Metronic AG/Peter Schmitt
7
www.kba.com
[email protected]
Fachhefte grafische Industrie 5.2010
Adobe InDesign CS2, CS3, CS4, CS5
Die Pipette – ein sehr vielfältiges Werkzeug
Hans Häsler, Lausanne
In der Palette teilt sich die Pipette ein Feld mit dem Messwerkzeug. Somit ist sie nicht
ständig sichtbar und wird noch weniger beachtet. Doch dieses praktische Werkzeug,
richtig eingesetzt, kann die Strecke, welche der Mauszeiger während des Arbeitens
zurücklegt, beträchtlich reduzieren. Ein nicht zu unterschätzender Zeitgewinn.
icht alle Texte werden im Voraus so aufbereitet, dass sie nach dem Importieren
schon korrekt formatiert sind. Häufig wird
alles in Word erfasst (mit «Titel 1», «Titel 2 »
usw.) oder sogar als reiner Text geliefert. Das
Formatieren solch eines Textes ist recht zeitaufwendig, vor allem, wenn viele einzelne
Auszeichnungen vorzunehmen sind.
für immer. Nur wenn gleich darauf der
Cursor exakt dort eingefügt wird, werden
anschliessend getippte Buchstaben wie der
Mustertext formatiert. Sonst « verwirkt » die
Zuweisung und der Absatz bleibt so, wie er
vorher war.
Falls die Unterschiede auf den ganzen
Text angewendet werden sollten : Die kleine
Einfügemarke (erscheint erst, wenn formatierbarer Text in Reichweite ist) der Pipette
vor den ersten Buchstaben richten, die
Maustaste betätigen und gedrückt halten
und den Zieltext überstreichen (Abb. 3).
Aber dabei bitte den gesamten Text des
Absatzes erfassen. Sonst wird der restliche
Teil so formatiert, wie es im Absatzformat
definiert ist (Abb. 4).
N
Rationelles Zuweisen von Formaten
Die umständlichste Methode ist sicher das
Hin und Her zwischen Text und Absatz- und
Zeichenformatbedienfeld. Die dabei vom
Mauszeiger zurückgelegten Distanzen kosten Zeit. Schneller geht es mit den Formaten
zugewiesenen Tastaturkürzeln. Es gibt aber
noch eine weitere, praktische Einrichtung.
Abb. 1: Das Pipetten-Werkzeug auswählen.
a Te auguerc incidunt.¶
c Pisit ad tat aut lutpat.¶
Senim dolobore ming sis
am vel exer at vulluptat
b Te auguerc incidunt.¶
Consed et dolumsan esed
exeraesto euisim quam
d Pisit ad tat aut lutpat.¶
Senim dolobore ming sis
am vel exer at vulluptat
Consed et dolumsan esed
exeraesto euisim quam
Abb. 2 : a) Die Pipette auf den Mustertext richten,
klicken ; b) die Pipette ist gefüllt ; c) die Pipette auf
Ja, die Nostalgiker ...
Ehemalige XPress-Benutzer vermissten zunächst schmerzlich die geniale Option, mit
welcher die Attribute eines Musterabsatzes
ganz einfach durch einen Mausklick auf andere Absätze übertragen werden konnten.
Und falls sie das Pech hatten, beim ersten
Ausprobieren der Pipette ein unerwartetes
Ergebnis zu bekommen, waren sie frustriert
und liessen es bleiben.
Zeichenformate übertragen
Wenn man ein Zeichenformat übertragen
möchte, müssen auch alle Buchstaben überstrichen werden (Abb. 5). Doch diese Bedingung kennt man schon vom Formatieren
durch das Zuweisen von Zeichenformaten.
den zu formatierenden Text richten ; d) klicken – und
die Attribute sind übertragen.
a Odigna acip essed mod
c Giatum irilla conse diamconsenis ad tet, qui tionse
dion consequat.¶
euis dolore dolortinis ea
faciduipit in er at.¶
b Odigna acip essed mod
d Giatum irilla conse diam-
euis dolore dolortinis ea
faciduipit in er at.¶
consenis ad tet, qui tionse
dion consequat.¶
Abb. 3 : a) Die Pipette auf den Mustertext richten,
Ein komplexes Werkzeug ...
Mit der Pipette können sowohl ganze Absätze – als auch Teile davon – auf einfache
Weise formatiert werden. Nicht genug : Die
Attribute der Rahmen kann man auch übertragen lassen. Aber davon später.
... doch einfach anzuwenden
Meistens wird die Pipette benutzt, um in
Texten Auszeichnungen vorzunehmen. Das
Werkzeug auswählen (Abb.1), damit auf
den Mustertext klicken (Abb. 2), die Pipette
ändert die Position (Rücklage) und der untere Teil wird schwarz eingefärbt, um anzuzeigen, dass sie geladen ist.
Jetzt die Pipette auf den zu formatierenden Text richten und klicken. Wenn ein benutzerdefiniertes Absatzformat übertragen
wird, dann funktioniert das gut.
klicken ; b) die Pipette ist gefüllt ; c) mit gedrückter
Maustaste über den zu formatierenden Text streichen ;
d) die Attribute sind übertragen.
a Hent ad mincilla adipsum
b Hent ad mincilla adipsum
ea acilla am augait velisi
im in volobore.¶
ea acilla am augait velisi
im in volobore.
Abb. 4 : a) Die Maustaste wird losgelassen, bevor der
gesamte Text überstrichen ist ; b) die restlichen
Zeichen werden auch formatiert, aber nur so, wie es
im Absatzformat definiert ist.
a Tum volore volor sed
dolore euismolor autpatet
incipit eliquam, sequis.¶
b Ectetum irillaore cortie
feugue magna facin utatem
nonsequatem dip eu feu
Abb. 5 : a) Nach einem Klick auf das Schlüsselwort ist
die Pipette gefüllt ; b) mit gedrückter Maustaste über
die zu formatierenden Worte streichen.
Oder doch nicht so einfach?
Wenn die Zeichenattribute im Mustertext
lokal geändert worden sind, wird durch das
Klicken nur zugewiesen, was im Absatzformat eingetragen ist.
Präzisierung : Die abweichenden ZeichenAttribute werden nur der Einfügestelle zwischen zwei Zeichen zugewiesen. Und nicht
a Pisit ad tat aut lutpat.¶
Consed et dolumsan esed
exeraesto euisim quam
b Te auguerc incidunt.¶
Senim dolobore ming sis
am vel exer at vulluptat
Die Pipette neu laden
Wenn man ein weiteres Textmuster « aufsaugen » will, muss zuvor die Pipette geleert
werden. Das geschieht zuverlässig so : Zu
einem beliebigen Werkzeug wechseln und
dann wieder die Pipette auswählen. Doch
diesen (Um-)Weg kann man sich ersparen.
Es genügt, die Optionstaste zu drücken. Und
die Pipette ist leer. Aber sobald die Taste
losgelassen wird, ist sie wieder mit den vorherigen Attributen gefüllt.
Deshalb die Optionstaste gedrückt halten
und auf den neuen Mustertext klicken. Jetzt
ist die Pipette mit dessen Eigenschaften geladen und man kann sie auf den Zieltext
übertragen.
Umgekehrt geht es auch
Anstatt vorbereitend die Pipette zu laden,
kann entweder der Cursor im Zieltext eingesetzt werden, oder man wählt die zu formatierenden Zeichen aus (Abb. 6).
Dann zum Pipetten-Werkzeug wechseln
und auf den Mustertext klicken. Augenblicklich sind die Attribute übertragen.
Das gelingt allerdings nur, wenn sich die
Auswahl und der Mustertext im ein und
demselben Dokument befinden.
Die Pipette endgültig leeren
Wie schon erwähnt : Der Klick auf ein anderes Werkzeug genügt.
Abb. 6 : Wie in Abb. 2, aber umgekehrtes Vorgehen.
a) Der zu formatierende Text ist ausgewählt ;
b) mit der Pipette auf den Mustertext klicken.
8
Fachhefte grafische Industrie 5.2010
Adobe InDesign CS2, CS3, CS4, CS5 Die Pipette – ein sehr vielfältiges Werkzeug
Nicht alle Attribute übertragen
Ein Doppelklick auf das Pipettenwerkzeug
öffnet einen Dialog (Abb. 7), in welchem
man per Checkboxen einstellen kann, welche Attribute übertragen werden sollen.
Durch einen Klick auf die Pfeile (z. B. vor
Zeicheneinstellungen und Absatzeinstellungen) werden die aufgelisteten Artikel sichtbar, welche durch Deaktivieren der Checkbox « abbestellt » werden können (Abb. 8).
Bei bestimmten Arbeiten kann es durchaus
willkommen sein, dass die Absatzlinien, die
Tabstop-Definitionen oder die Sprache nicht
auf den Zieltext übertragen werden.
den. Bei einem RGB-Bild werden natürlich
nur drei Werte angezeigt. Und nach einem
Klick auf eine Illustrator-Grafik kommt die
Warnung : « Das Bild ist eine Vektorgrafik.
Die Pipettenwerte basieren auf RGB-Proxy
mit niedriger Auflösung.» Alles klar. Da
muss man Illustrator starten und die Datei
öffnen, damit die richtigen CMYK-Werte
übernommen werden können.
Abb. 7 : Ein Doppelklick auf das Pipetten-Werkzeug
öffnet den Dialog, mit welchem die Einstellungen
angepasst werden können.
Rustikale Türen
Minimal-Einstellungen
Wenn konsequent nur Absatz- und Zeichenformate verwendet werden und zudem auf
lokal abweichende Auszeichnungen verzichtet wird, dann sollte durch Klick auf die
Checkboxen Zeicheneinstellungen und Absatzeinstellungen alle Häkchen entfernt und
schliesslich nur Zeichenformat und Absatzformat aktiviert werden.
Abb. 11 : Die Pipette holt CMYK-Werte aus dem Bild.
Sie werden direkt dem ausgewählten Titel zugewiesen.
Aufgepasst : Der Musterbereich der Pixel
sollte eine gewisse Grösse haben, denn
pixelgenaues Klicken ist nicht möglich.
Rahmenattribute übertragen
Das Vorgehen ist ähnlich wie bei den Textattributen. Die (leere) Pipette auf das Musterobjekt richten, klicken, um die Attribute
aufzunehmen. Dann das Zielobjekt anvisieren, erneut klicken, um die gespeicherten
Eigenschaften zu übertragen.
Ebenfalls vorhanden : die Möglichkeit,
das Ergebnis mit der Umschalttaste zu beeinflussen. Auch wieder bei der Aufnahme
oder beim Übertragen (Abb. 12).
Ohne die Pipetten-Optionen zu ändern
In der InDesign-Hilfe sind zwei Situationen
aufgeführt und beide Male ist die Umschalttaste daran beteiligt.
Beim Aufnehmen der Attribute
Wenn die Umschalttaste niedergehalten
wird, erscheint links des Pipetten-Mauszeigers ein Pluszeichen (Abb. 9), auch wenn
sich kein Objekt darunter befindet.
Jetzt auf den Mustertext klicken (die Umschalttaste ist immer noch gedrückt) und
die Pipette ist gefüllt. Die Umschalttaste loslassen und mit gedrückter Maustaste über
den Zieltext streichen.
Ergebnis : Nur die Farbe des Mustertextes
wurde übertragen.
Rustikale Türen
1a
b
c
d
e
2a
b
c
d
e
Abb. 8 : (Achtung: Fotomontage :-). Mit Klick auf die
Pfeile die Optionen erweitern. Die Einstellungen der
Zeichen- und Absatzattribute. Nichtgewünschte
Artikel durch Deaktivieren der Checkboxen abwählen.
Beim Zuweisen der Attribute
Die Pipette ganz normal füllen, ohne zusätzliche Tasten zu drücken (Abb. 10). Dann erst
die Umschalttaste niederhalten und mit gedrückter Maustaste über den Zieltext streichen : Jetzt werden nur die Absatzattribute
übertragen, aber nicht die lokale Änderung
der Zeichenfarbe.
Abb. 12 : Erste Reihe, links das Musterobjekt, rechts
Ommodolor sed dio.¶
Iquipit nonse commodin
etue ming el utpat alissit.
c Ugiate conse magnim.¶
die fünf Zielrahmen. 1a) Pipette füllen ; b) klicken ;
Ut dolor il ulla faccummy
nummodolorem acipsu.
c) Klick mit Umschalttaste auf Fläche, Fläche aktiv ;
d) Klick mit Umschalttaste auf Fläche, Kontur aktiv ;
b Ommodolor sed dio.¶
Iquipit nonse commodin
etue ming el utpat alissit.
d Ugiate conse magnim.¶
e) Klick mit Umschalttaste auf Kontur, Fläche aktiv ;
Ut dolor il ulla faccummy
nummodolorem acipsu.
f) Klick mit Umschalttaste auf Kontur, Kontur aktiv ;
2a) Pipette mit Umschalttaste füllen, dann b) bis f).
Abb. 9 : a) Die Umschalttaste drücken, das Pluszeichen
Die Werte einer Illustration übernehmen
Ein geladenes Bild enthält eine spezielle
Farbe. Um einen Bezug zwischen Illustration
und Titel herzustellen, möchte man Letzteren gerne mit genau dieser Farbe einfärben.
Photoshop starten, weil doch mit dessen
Pipette auf die entsprechende Stelle des geöffneten Bildes geklickt werden kann. Oder ?
Nicht notwendig. InDesign kann das auch.
Die Pipette auf das Muster richten und
klicken (Abb.11). Sofort geht sie in den gefüllten Zustand und die Farbe wird auf den
ausgewählten Text übertragen.
Im Bedienfeld « Farbe » (nicht « Farbfelder ») können die vier Werte abgelesen wer-
erscheint ; b) mit der Pipette auf den Mustertext
klicken ; c) mit gedrückter Maustaste über den
Zieltext streichen ; d) nur die Farbe wurde übertragen.
a Et alit vullaor summy.¶
Doloreet iure diam, veliquate ero odolore molupta
b Et alit vullaor summy.¶
Doloreet iure diam, veliquate ero odolore molupta
c Ignim magnism lobortis.¶
Dolut num vero facilis ad
do et ure magnim aliquis.
d Ignim magnism lobortis.¶
Dolut num vero facilis ad
do et ure magnim aliquis.
Abb. 10 : a) Pipette positionieren, klicken ; b) gefüllte
Pipette ; c) Umschalt- und Maustaste niederhalten,
über den Text streichen ; d) nur die Absatzattribute
sind zugewiesen, die lokale Zeichenfarbe nicht.
9
Keine volle Unterstützung
So praktisch wie die Pipette ist – man kann
sich nicht vollkommen darauf verlassen. Es
gibt ein paar Rahmeneigenschaften, welche
nicht aufgenommen und übertragen werden : Drehwinkel, Verbiegungswinkel, Konturenführung. Zudem werden bei Textrahmen die Optionen nicht übernommen :
der Versatzabstand, die vertikale Ausrichtung, die Anzahl Spalten usw.
Wer alle Eigenschaften benötigt, muss eine
andere Methode benutzen. Zum Beispiel
einen Objektstil anlegen. Oder das JavaScript RahmenAttributeKopieren.js einsetzen :
http://www.fachhefte.ch > JavaScripts
Fachhefte grafische Industrie 5.2010
Falzmaschinen
Premiere in Dietlikon
Jürg Marti, Illnau
Die neue Kombifalzmaschine AFC-746F von Horizon stand im Mittelpunkt der
diesjährigen Falztage bei der Gietz+Co. AG in Dietlikon.
amit hat Horizon das Portfolio auf die
Stufe des 70/100-Formats angehoben.
Analog zur kleineren Baureihe AFC-566FKT
ist die neue Falzmaschine durchgängig automatisch im Format verstellbar, das Justieren
der Falzwalzen bei 1000stel-MillimeterPräzision eingeschlossen. Auch die Bedienung am 10,4-Zoll-Farbmonitor nach dem
Touch-and-Work-Konzept ist mit den anderen Falzmaschinen von Horizon identisch.
Speziell für die AFC-746-F hat Horizon die
Päckchenauslage PSX-56 entwickelt. Sie soll
die Nutzung der hohen Leistungen der
neuen Falzmaschine sicherstellen.
D
Auf der Falzmaschine AFC-746F wird
neu mit einem sogenannten Power-StoppSystem gearbeitet. Über die separat angetriebenen Transportbänder können aus der
Taschenstation in die Schwertfalzeinheit
einlaufende Falzbogen unmittelbar vor dem
Anschlag abgebremst werden. Ein Stauchen
oder Zurückspringen der Bogen bei hohen
Produktionsleistungen lässt sich vermeiden.
Aus der Taschenstation auslaufende fehlerhafte Falzbogen werden durch automatisches Anheben des Anschlags aus dem
Produktionsfluss ausgeschleust.
Im Interesse des Bedienkomforts hat
Horizon das Ausfahren der Messerwellen
teilautomatisiert. Per Tastendruck am Monitor werden sie aus ihrer Verankerung gelöst
und können für den Werkzeugwechsel
bequem auf Schlitten aus der Maschine gezogen werden.
erst in einen Zwischenspeicher geführt und
von diesem auf die einzelnen Verbraucherstellen verteilt. Neben den stets genügend
vorhandenen Luftreserven räumt Horizon
mit dem Leitungsgewirr zwischen Kompressor und Falzmaschine auf.
Die AFC-764F setzt auch im Stromverbrauch neue Massstäbe. Mit einer Energieaufnahme von 4,6 kW (5,4 mit der Päckchenauslage) soll sie nach Herstellerangaben
die sparsamste Falzmaschine ihrer Klasse
sein.
www.gietz.com
Im Brennpunkt des Interesses anlässlich der Falztage
Ausgesprochen intelligent ist die Luftzufuhr am Anleger gelöst. Über eine einzelne
Leitung wird die Luft vom Kompressor zu-
10
bei der Gietz+Co. AG: Die neue vollautomatisch
umstellbare Falzmaschine AFC-764F für das Format
70/100.
Fachhefte grafische Industrie 5.2010
Glosse
Das Lexikon des unnützen Wissens
Kurt Mürset, Basel
Wissen Sie, was George Clooney macht, wenn er mal nicht als Kaffeekocher auftritt?
Denken Sie bei Gaga an «spinnert» oder an eine Lady? Können Sie jede Miss Schweiz
der letzten zehn Jahre aufzählen? Wissen Sie noch, wer Sion trainierte anno 82?
ehen Sie, ich bin ein einfach gestrickter
Mensch. Mich freuen die kleinen Dinge
des Lebens. Wenn mir die Sonne auf den
Rücken scheint und ich gleichzeitig ein kühles Glas in der Hand halte. Oder wenn ich
abends nach Hause komme und Nachbars
Katze einzig und allein auf mich wartet, um
sich zehn Minuten streicheln zu lassen. Das
sind die Momente, in denen ich das Leben
ganz wunderbar finde.
S
Wenn ich mich in der weiten Welt unserer Medien umsehe, dann fühle ich mich
eigentlich nur bestätigt. Ob Tageszeitung,
Gratiszeitung, Internetportal oder Fernsehprogramm – dank meiner gut trainierten
selektiven Wahrnehmung sind sie alle voll
von wunderbaren Nachrichten. Voll von
schönen Menschen, die tolle Dinge tun. Da
kann man dann hören, sehen oder lesen,
dass jemand jetzt eine kleinere Nase besitzt,
eine erfolgreiche Diät gemacht hat oder
sich einen neuen Freund zugelegt hat. Sogar
die hässlichen Sachen erscheinen einem
plötzlich erstrebenswert, einfach weil sie
so präsent sind, so weit verbreitet und anscheinend durchaus normal.
Starrummel, Hollywoodklatsch, werden
Sie sagen. Habe ich erst auch gedacht, aber
mittlerweile bin ich fest davon überzeugt,
dass es sich um die wirkliche Welt handelt.
Denn sie umfasst nicht nur Jungschauspielerinnen, die demnächst vielleicht eine
Nebenrolle in einer neuen TV-Serie haben
werden oder Sänger, die nach ihrem ersten
und einzigen Auftritt in einer Talentshow
soeben ihre Memoiren herausgebracht
haben. Vielmehr hat heute jeder die Chance
zu einer Art Comicfigur zu werden. Denken
Sie nur an Wladimir Putin als Rambo oder
Frau Obama als Schrebergärtnerin. Frau
Merkel macht mehr Schlagzeilen mit ihrem
Decolleté als mit ihrer Politik, und Herr
Sarkozy muss die übelsten Dinge tun, um
neben dem Medien-Appeal seiner Frau zu
bestehen. Nun bleibt diese mediale Trivialisierung aber nicht auf Personen beschränkt.
Lassen Sie mich kurz ausholen. Man sagt,
der Vietnamkrieg sei der erste Krieg gewesen, der im Fernsehen übertragen wurde.
Das waren Bilder, die man noch nie gesehen
hatte. Und sie reichten aus, die öffentliche
Meinung zu verändern. Von den gegenwärtigen Kriegen und Konflikten sind mehr
und üblere Bilder vorhanden – aber was vermögen sie noch zu bewirken? Ein Bombenangriff auf Bagdad in einem Internetvideo
könnte genauso virtuell sein wie ein
Bombenangriff aus einem Computer-Game.
Nun bin ich beileibe kein miesepetriger
Besserwisser, der alles in den gleichen
Sauertopf wirft und Ihnen damit sogar die
Lektüre einer Fachzeitschrift verdirbt. Ich
muss gestehen, dass ich ja auch meinen
Spass habe an all den Nichtigkeiten einer
Welt, die mit sich selbst so vollauf beschäftigt ist. Während die Amerikaner 1776 noch
die «pursuit of hap-piness» als Ziel für die
Menschen definierten, sind wir längst bei
der «pursuit of trivia» angelangt. Ich kenne
Leute, die ich fragen kann, wer denn bei
St. Gallen im Tor stand, als Karl Odermatt für
Basel spielte. Und die wissen auch, wer
wann mit wem Meister wurde. Andere wiederum können die Hitparaden der letzten
vierzig Jahre herunterbeten und alle Nummer-1-Hits der Beatles aufzählen. Ich selbst
konnte mal alle zehn Strophen von Bob
Dylans Desolation Row auswendig. Und
fragen Sie mich nicht, wozu das gut war!
Man kann damit nicht einmal in einem
Fernsehquiz auftreten. Trotzdem war das
11
lustig. Einander in kleiner Runde gegenseitig abfragen über Torschützen, Leadgitarristen oder Erscheinungsdaten von Filmen
und Büchern – das machte Spass.
Nur eben. Heute sind diese wandelnden
Lexika des unnützen Wissens eine Spezies,
die ruhig aussterben könnte, denn mit einem Mausklick hat jeder Zugriff auf mehr
Informationen als diese je speichern könnten. Andererseits sind es genau diese unnützen Dinge, die einen im Gespräch so locker
Kontakte knüpfen lassen, die Nähe schaffen
und einem das Gefühl geben, sich zu verstehen. Manchmal schleichen sich bei mir
aber Fragen in den Hinterkopf: War’s das?
Reicht das? Müsste da nicht mehr sein? Gibt
es da nicht noch Dinge zu wissen, zu verstehen, vielleicht sogar zu tun? – Nun bin
ich weder Philosoph noch Theologe. Aber
zwischen der Sonne, die so angenehm auf
den Pelz brennt, und den letzten Dingen
unserer Existenz scheint mir doch ein weites
Feld zu liegen, auf dem sich durchaus etwas
ackern liesse.
Ich habe schon mal angefangen. Ich vermeide bewusst alle People-Rubriken, mache
einen Bogen um all die 5-Minuten-Zeitungen und lasse auch die ganzen ProviderPortale im Internet mit ihren Pseudo-News
aus. Drum kann ich Ihnen auch hier nicht
sagen, ob Lindsay Lohan wieder sitzt, ob
Britney Spears noch das Sorgerecht hat
für ihren Nachwuchs oder ob Sie George
Clooney zurzeit am Comersee treffen können.
Bis jetzt lebe ich ganz gut so. Aber wenn
Sie etwas in dieser Richtung erfahren, dann
wäre es natürlich nicht schlecht, Sie teilten
es mir mit.
Fachhefte grafische Industrie 5.2010
Papierentsorgungslogistik
Lösungskonzepte und worauf es ankommt
Jürg Marti, Illnau
In Industrie, Gewerbe und Haushalt fallen täglich grosse Papier- und Kartonmengen
an, die es zu entsorgen gilt. Die Hunkeler Systeme AG plant und realisiert seit
20 Jahren Lösungen für die Entsorgungslogistik. Ein Hauptaugenmerk liegt auf der
Energieeffizienz. Anlässlich der kürzlich durchgeführten Open-House-Veranstaltung
gewährte das Unternehmen einen Einblick in ein breites Lösungsspektrum. Es reicht
weit über die Papierentsorgung hinaus.
apier und Karton führen in den Verarbeitungsprozessen und bei den Konsumenten zu Abfall. Diese Rückstände werden zum
grössten Teil gesammelt und als wiederverwertbarer Altstoff in die Produktion, sprich
Papier- und Kartonherstellung, zurückgeführt. In der Schweiz erreichten die Mengen
gewonnenen Altpapiers in Industrie, Gewerbe und Haushalt im Jahr 2008 1,35 Millionen Tonnen, was einem Anteil von 82%
des Gesamtverbrauchs entsprach. Im weltweiten Vergleich war dies eines der besten
Ergebnisse.
Dass Papier und Karton gesammelt werden, macht aus ökologischer und wirtschaftlicher Sicht Sinn: Eine Nichtverwertung
hätte die Notwendigkeit zusätzlicher Verbrennungsanlagen mit einer Gesamtkapazität von einer Million Tonnen pro Jahr zur
Folge. Währenddem die Kosten für das Verbrennen pro Tonne Abfall zwischen 150 und
250 Franken liegen, kostet das Aufbereiten
der gleichen Menge Altpapier 100 bis 150
Franken. Im Gegensatz zur Papierherstellung aus neu gewonnener Zellulose lassen
sich mit der Altstoffverwertung erheblich
Wasser und Energie einsparen. Zugleich
wird eine nachhaltige Forstbewirtschaftung
unterstützt.
P
Die Frage der Logistik
Ein Grossteil der Papier- und Kartonmengen
fällt in Produktionsbetrieben der Druckund Verpackungsindustrie an. Leistungsfähige Maschinen in Zeitungs- und Akzidenzdruckereien, in Buchbindereien und bei
In der Schweiz erreichten die Mengen gewonnenen
Altpapiers in Industrie, Gewerbe und Haushalt im Jahr
2008 1,35 Millionen Tonnen. Das entsprach einem
Anteil von 82% des Gesamtverbrauchs.
Verpackungsproduzenten liefern sehr hohe
Volumen, und nur mit entsprechend konzipierten Anlagen ist eine rationelle Entsorgung gesichert. Diese Systeme beginnen
dort, wo die Rückstände anfallen und enden
bei einem Verdichtungssystem, welches den
Abfall zu transportgerechten Einheiten aufbereitet, die ihrerseits in die Verwertung
zurückgeführt werden.
Natürlich steht bei solchen Anlagen die
Effizienz im Vordergrund. Die zentrale Aufgabe ist es, die Leistung optimal auf die anfallenden Volumen auszurichten und dabei
den Energieaufwand auf einem möglichen
Minimum zu halten. Neben planerischem
Geschick sind fundiertes Wissen und Erfahrung rund um mechanische Zusammenhänge, die Luft- und Klimatechnik sowie die
Elektronik und Software-Entwicklung gefordert.
Für die Druckindustrie und andere
Märkte
Ein Hersteller solcher Anlagen ist die Hunkeler Systeme AG in Wikon. Sie wurde vor
20 Jahren gegründet und zählt zu den führenden Anbietern von Gesamtlösungen für
die Entsorgungslogistik. Wer ein genaueres
Bild über die Produkte und Leistungen dieses Schweizer Unternehmens gewinnen
wollte, hatte dazu anlässlich einer OpenHouse-Veranstaltung Anfang September
die Gelegenheit. Ein Rundgang durch die
rund 2000 m2 umfassende Ausstellung
machte deutlich, dass Entsorgungslösungen
nicht nur in der Druckindustrie gefragt sind.
Innerhalb der Schweiz und im Ausland hat
die Hunkeler Systeme AG in anderen Märkten entsprechende Anlagen installiert (siehe
Kasten).
Qualität der Projektabwicklung zählt
Das Selbstverständnis der Hunkeler Systeme
AG ist das eines Engineering-Unternehmens. Bei der Anlagenkonzeption sind die
Planung, die Auswahl der geeigneten Komponenten und deren Zusammenstellung
zum Gesamtsystem sowie die Entwicklung
und Implementierung der Steuerung die
Leistungsschwerpunkte.
Wie der Geschäftsleiter Kurt Käser sagt,
ist die Qualität der Projektabwicklung ein
Schlüsselelement in der Leistungserbringung der Hunkeler Systeme AG. Der Kunde
soll eine fertige Lösung aus einer Hand er12
halten, und immer mit demselben Ansprechpartner verhandeln.
Darauf sind die Abläufe ausgerichtet. Sowohl der für den Anlagenbau verantwortliche Ingenieur wie auch der Software-Entwickler betreuen das Projekt persönlich,
von den ersten Plänen bis zur Abnahme der
Anlage durch den Kunden. Der Stellenwert,
den die Projektierung und das Engineering
einnehmen, zeigt sich darin, dass die Hunkeler Systeme AG diesen Bereich in den vergangenen fünf Jahren auf 13 Vollzeitstellen
ausgebaut hat.
In der Schweiz und rund um die Welt
Mit Lösungen für die Entsorgungslogistik in der
Papier- und Kartonverarbeitung erwirtschaft die
Hunkeler Systeme AG rund 70% ihres Umsatzes.
Neben Zeitungsdruckereien, Buchbindereien und
Verpackungsproduzenten in allen Märkten der
Welt zählen Rechenzentren in Banken und Versicherungen zu den Kunden. Eine herausragende
Stellung nimmt die Hunkeler Systeme AG in der
Bankenwelt ein, wenn es um die sichere Vernichtung von Wertpapieren geht. Entsprechende Lösungen mit Brikettierpressen stehen bei den Nationalbanken und anderen Geldinstituten in der
Schweiz, in Frankreich, Italien, England, Spanien,
Libyen und Deutschland im Einsatz.
Das zweite, ausschliesslich in der Schweiz abgestützte Standbein mit 30% Umsatzanteil sind
Zerkleinerungs- und Verdichtungsanlagen für die
Lebensmittel-, Metallverarbeitungs- und Bauindustrie sowie für Altstoffhändler. Hier stehen
Namen wie Coop, Migros, Rivella, Valser, Geberit, Emmi, Nespresso und weitere bekannte Firmen auf der Referenzliste.
Sicherheit mit Ferndiagnostik
Jede Anlage der Hunkeler Systeme AG lässt
sich in ein System für die Ferndiagnostik
integrieren. Die zuständigen Personen erhalten Informationen via Telefax und SMS
automatisch übermittelt. Die Meldungen
erfolgen auf mehreren Stufen und reichen
von der Avisierung der Container-Entsorgungsfirma über die Ankündigung anstehender Wartungsarbeiten bis zum erzwungenen Produktionsstopp aufgrund eines
sich abzeichnenden Systemfehlers. Allfällige Störungen lassen sich durch die ServiceTechniker schnell beheben. Ist der Einsatz
Fachhefte grafische Industrie 5.2010
Papierentsorgungslogistik Lösungskonzepte und worauf es ankommt
eines Technikers vor Ort notwendig, können das Material und die richtigen Ersatzteile rechtzeitig disponiert werden.
Unterschiedliche Anlagenkonzepte
Je nach Anwendungsgebiet kommen für die
Papier- und Kartonentsorgung unterschiedliche Konzepte zum Einsatz. In der Zeitungsproduktion ist es in erster Linie die Aufgabe,
während der Einrichtphase ganze Zeitungsexemplare aus dem Produktionsfluss auszuschleusen. Dieses Schüttgut wird über ein
Förderbandsystem an mobile Container
überführt. Um auch ohne mechanische Verdichtung eine optimale Befüllung zu erreichen, nutzt die Hunkeler Systeme AG ein
intelligentes Verteilprinzip. Dabei werden
die Zeitungen über ein x-/y-Bewegungsraster
an den Container übergeben, das Volumen
des Endgebindes wird optimal genutzt.
Für die Papierabfallentsorgung in Buchbindereien und Weiterverarbeitungsbetrieben wird in aller Regel mit pneumatischen
Förderanlagen gearbeitet. Dieses Konzept
ermöglicht das gleichzeitige Erfassen von
Papier an mehreren Anfallstellen (Falzmaschinen, Schnellschneider, Sammelhefter,
Klebebinder) mit direktem Transport über
ein Rohrleitungssystem und via einen Papierabscheider in ein Endgebinde. Letzteres
kann eine Ballenpresse oder ein Presscontainer sein. Pneumatische Förderanlagen reichen von der kompakten, direkt neben der
Anfallstelle positionierten Einheit mit einem Luftvolumen von 2000 m3 bis zum
gross dimensionierten System mit bis zu
zehnfacher Transportkapazität.
Gute Planung minimiert Betriebskosten
Energie ist in der Entsorgungslogistik ein
wichtiges Thema. Pneumatische Förderanlagen bergen ein grosses Potenzial für die Einsparung von Ressourcen und die Senkung
der Betriebskosten.
Bei der Planung stehen aus anlagentechnischer Sicht drei Aspekte im Vordergrund:
– Das Luftvolumen soll sich exakt am entsprechenden Bedarf einer Anlage orientieren, wobei die Dimensionen so gross wie
notwendig und so gering wie möglich zu
wählen sind.
– Nach dem Prinzip der Gleichzeitigkeit
sollen Maschinen, die zu einem grossen Teil
während der Produktion zur gleichen Zeit
aktiv sind, zu Gruppen zusammengefasst
werden. Die Gleichzeitigkeit muss dabei
möglichst nahe bei 1 (100 Prozent
Wahrscheinlichkeit des gleichzeitigen Produktionsbetriebs) liegen.
– Die Hunkeler Systeme AG konzipiert
ihre pneumatischen Förderanlagen grundsätzlich auf der Grundlage des Unterdruckprinzips, mit einem am Ende der Kette angeordneten Ventilator. Dank dem Betrieb
mit geschlossenen Laufrädern wird gegenüber dem Überdruckprinzip ein ungleich
höherer Wirkungsgrad erzielt, was zu einer
Für die Papierabfallentsorgung in Buchbindereien und Weiterverarbeitungsbetrieben wird mit pneumatischen
Förderanlagen gearbeitet. Dieses Konzept ermöglicht das gleichzeitige Erfassen von Papier an mehreren
Anfallstellen (Maschinen). In der Bildmitte die Ballenpresse mit übergeordnetem Papierabscheider.
Produktion (Maschinensaal)
Entsorgungsbereich
Umschaltung
Winter:
In der Produktion
EASA 10
Gruppe 1
EASA 10
Gruppe 2
EASA 10
Gruppe 3
EASA 10
Pneumatische
Schieber
Papierabscheider
Sommer:
Vor das Gebäude
Filter
Ventilator
Frequenzumrichter
Gruppe 4
Variante:
Ballenpresse
Variante:
Stationäre Containerpresse
Schaltschrank
mit kompl. Steuerung
Das Schema zeigt die Anfallstellen in der Produktion mit der Ein- und Ausschaltautomatik (links) sowie den
Entsorgungsbereich (rechts) mit Papierabscheider, Ballenpresse und Presscontainer, dem Filtersystem und dem
ganz zuletzt in der Kette angeordneten Radialventilator (stromsparende Absaugung im Unterdruck).
bestmöglichen Nutzung der eingesetzten
Energie führt. Zudem bleibt gewährleistet,
dass der in der Transportluft mitgeführte
Papierstaub durch die Sogwirkung vollständig in das Filtersystem geleitet wird und
nicht unterwegs auf der Förderstrecke, die
mehrere hundert Meter Rohrleitung betragen kann, in die Arbeitsumgebung tritt.
Die vom Staub gereinigte Luft wird über einen Kanal zurück in die Produktionsräume
geleitet.
Intelligente Steuerung spart Energie
Dank optimal dimensionierter und strömungstechnisch günstiger Komponenten
13
arbeiten Anlagen der Hunkeler Systeme AG
mit vergleichsweise geringen Luftvolumen.
Durch die zwei intelligenten Steuerungen
ESS (Energiesparsystem) und ASA (Abschaltautomatik) wird der effiziente Betrieb zusätzlich unterstützt.
Das ESS regelt die Aufnahme elektrischer
Energie jeweils dem aktuellen Bedarf entsprechend. Dabei wird im Absaugsystem
exakt jene Luftstrommenge erzeugt, wie sie
die an den Maschinen anfallenden Papiermengen verlangen. Nach Angaben der Hunkeler Systeme AG führt das ESS bei einer
Ausschöpfung des Luftvolumens von 80%
zu Einsparungen von 40%.
Fachhefte grafische Industrie 5.2010
Papierentsorgungslogistik Lösungskonzepte und worauf es ankommt
Funktionsprinzip der berührungslosen Papierbahnentstaubung mit dem PEM 520
A
B
1
2
1: Durch den Luftspalt strömt die gefilterte Luft mit hoher Geschwindigkeit auf
3
die Papierbahn (A). Durch das Zusammentreffen mit dem Luftstrom auf der
strömung zugeschaltet. So ist unabhängig von der Geschwindigkeit stets ein
Papierbahn (B) entsteht ein Unterdruck.
optimaler Betrieb gewährleistet. In einem Vakuum von 10 bis 30 Millibar
2: Das Vakuum entsteht nach denselben strömungstechnischen Gesetzen
(Paschen-Gesetz) verliert zudem die Elektrostatik ihre Wirkung. Dieser Effekt
(Bernoulli), die ein Flugzeug aufgrund seiner Flügelprofile zum Fliegen
kommt insbesondere für den Schutz der teuren Inkjet-Köpfe vor Beschädigun-
befähigen.
gen durch statische Elektrizität zum Tragen. Die von der Papierbahn entfernten
3: Die Luftdruckdifferenz zwischen den gewölbten PEM-Elementen und der
4
4: Bei Bahngeschwindigkeiten unter 80 Meter pro Minute wird die Laminar-
Staubpartikel werden im Behälter des Abluftfilters zurückgehalten.
ebenen Papierbahn bewirkt, dass auf der Bahn liegender Staub ohne
physikalische Berührung entfernt wird.
In Ergänzung zum ESS sind pneumatische Förderanlagen der Hunkeler Systeme
AG mit der Ein- und Ausschaltautomatik
ASA aus- bzw. nachrüstbar. Ausgangslage ist
die Tatsache, wonach ein Absaugsystem im
Leerbetrieb und bei Volllast immer gleich
viel Energie aufnimmt. Über die ASA werden ein Gesamtsystem oder zu Gruppen
zusammengefasste Maschinen nur dann aktiviert, wenn effektiv Material gefördert
wird. Sensoren messen dabei den genauen
Luftbedarf, und Frequenzumrichter regeln
die Leistung der Ventilatoren. Die Ein-/Ausschaltautomatik soll zu einer Einsparung um
weitere 40% führen.
Transportluft als Energieträger
In pneumatischen Förderanlagen ist Luft das
Transportmedium. Auf ihrem Weg von der
Anfallstelle bis zum Austritt am Ende des
Systems wird die Transportluft erwärmt.
Deren Rückführung in die Produktionsräume erlaubt es, für die Beheizung wertvolle andere Energie einzusparen.
Eine pneumatische Förderanlage ist
durchaus in der Lage, die Luft einer Produk-
Die Qualität der Projektabwicklung ist ein Schlüsselelement in der Leistungserbringung der Hunkeler
Systeme AG. Sowohl die für den Anlagenbau
verantwortlichen Ingenieure wie auch die SoftwareEntwickler betreuen das Projekt persönlich, von
den ersten Plänen bis zur Abnahme der Anlage durch
den Kunden.
Die Rückführung erwärmter Transportluft in die Produktionsräume erlaubt es, für die Beheizung Energie
einzusparen.
tionshalle in einer Stunde einmal vollständig auszutauschen. Ausgehend von einem
Raum mit 70 Metern Länge, 30 Metern
Breite und acht Metern Höhe (16800 m3)
und einer Absauganlage mit einem Luftvolumen von 20000 m3 ist es demnach möglich, den Raum praktisch nur über das Absaugsystem zu beheizen und auf andere
Energieträger (fossile Brennstoffe etc.) zu
verzichten. Indem warme Luft nicht ungenutzt an die Umgebung abgegeben wird,
lässt sich zudem eine Erwärmung der Umwelt wirksam verhindern.
Papierbahnentstaubung
für Digitaldrucklinien
Die Hunkeler Systeme AG bietet auch für
Digitaldruckanwendungen im Endlosbereich ein breites Lösungsspektrum. Neben
Zerkleinerungseinheiten, Absauganlagen und
Filtersystemen für die Entnahme von Papierrückständen an Finishing-Linien wurde
14
mit dem Bahnentstaubungsmodul PEM 520
ein innovatives Produkt entwickelt.
Ein PEM 520 besteht aus je einem beidseitig der Papierbahn angeordneten Entstaubungskopf für die berührungslose
Bahnreinigung im Dauerbetrieb (Prinzip
siehe Abbildung). Neben dem deutlich
geringeren Reinigungsaufwand und der
sauberen Arbeitsumgebung führt die
PEM-Technologie insbesondere bei InkjetDruckern dank der Neutralisierung statischer Elektrizität zu einer längeren Lebensdauer der Druckköpfe. Seine optimale
Wirkung entfaltet das PEM 520 bei der Anordnung der Entstaubungseinheit unmittelbar vor dem Druckkopf.
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Fachhefte grafische Industrie 5.2010
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Firmenporträt
Ein Schaufenster für das Besondere
Jürg Marti, Illnau
Mit ihrem Maschinenpark zählt die PMC Print Media Corporation zu den modernst
ausgerüsteten Druckerei- und Weiterverarbeitungsbetrieben der Schweiz. Hinter dem
Unternehmen steckt aber mehr: im Auftrag der Ferag AG werden Neuentwicklungen
im Alphastadium auf Herz und Nieren getestet, und Anwender von Ferag-Anlagen
finden hier die ideale Plattform für die Intensivschulung unter wirklichen Produktionsbedingungen.
er die Gelegenheit zu einem Besuch
bei der PMC Print Media Corporation
in Oetwil am See hat, stellt unweigerlich
fest: in diesem Produktionsbetrieb wird der
Weiterverarbeitung eine besondere Bedeutung beigemessen. Aufmerksamkeit erregt
die UniDrum der Ferag AG, ein nach
dem rotativen Prinzip arbeitendes Sammelheftsystem, das sonst nur in Druckereien
jenseits unserer Landesgrenzen anzutreffen
ist. Die Anlage bringt es auf die stolze Leistung von bis zu 40000 fertigen Zeitschriften
pro Stunde, der Weiterverarbeitungsprozess
in Oetwil am See hat das Prädikat «industriell» verdient.
Dass die PMC mit moderner Sammelheftund Schneidtechnik in der obersten Leistungskategorie produziert, ist in erster Linie
dem Umstand zuzuschreiben, dass sie der
WRH Walter Reist Holding AG angehört. Teil
dieser Unternehmensgruppe ist auch die
Ferag AG. Dieser weltweit führende Hersteller von Druckweiterverarbeitungssystemen
nutzt die nahe seinem Hauptsitz in Hinwil
W
gelegene PMC und deren Infrastruktur als
Alphatestzentrum.
Die derart geschaffene Konstellation ist
insofern ideal, als Neuentwicklungen im
Langzeitverfahren unter realen Produktionsbedingungen getestet werden können, bevor sie als ausgereifte Produkte Aufnahme in
die Serienfertigung finden. Umgekehrt ist
die Print Media Corporation in der komfortablen Lage, im Bereich Postpress stets auf
Maschinen zu produzieren, die dem neusten
Stand der Technik entsprechen.
Wichtiger Beitrag zur Image-Pflege
Unter diesen Voraussetzungen entwickelte
sich die PMC auch zum stark frequentierten
Ort, um möglichen und bestehenden Anwendern von Ferag-Technik, Schulen und
anderen Interessenten neuste Weiterverarbeitungstechnologie im Produktionseinsatz
vorzuführen. Wie der CEO des Unternehmens, Erwin Lüber sagt, werden wöchentlich zwei bis drei Gruppen nationaler und
internationaler Herkunft in Oetwil am See
16
Test-, Entwicklungs-, Produktions- und Schlungszentrum: hinter den Glasfassaden der PMC Print Media
Corporation steckt einer der vielseitigsten Betriebe
der grafischen Industrie.
begrüsst, über ein Jahr hinweg habe man
auch schon 200 Besuche gezählt.
All das stellt Kader und Belegschaft vor
grosse Aufgaben, die es zu erfüllen gilt. «Natürlich wollen die Gäste die Anlagen in voller Produktion erleben, im Sinne der Verkaufsunterstützung und der Imagepflege
leisten wir gegenüber der Ferag AG einen
wichtigen Beitrag. Oberste Priorität bleibt
jedoch das Qualitätsbewusstsein und die
Termineinhaltung für unsere Kunden zusammen mit einer ausgeglichenen Auslastung der Kapazitäten, denn es ist jederzeit
mit kurzfristigen Besuchsanmeldungen zu
rechnen. Da wird erwartet, dass die Anlagen
produzieren» sagt Erwin Lüber.
Fachhefte grafische Industrie 5.2010
Firmenporträt Ein Schaufenster für das Besondere
Industrielle Prozesse machen stark
Ein hoher Anspruch, dem zu genügen keine
leichte Aufgabe ist. Erwin Lüber zeigt sich
aber mit der momentanen Auftragslage zufrieden. Nachdem er die Verantwortung als
CEO im Jahr 2007 übernommen hatte, kann
er heute auf eine solide Grundauslastung
des Unternehmens hinweisen. «Wir konnten in den letzen Jahren neue Aufträge gewinnen, unsere 16-Seiten-Heatsetmaschine
produziert im Zwei- bis Dreischichtbetrieb»,
hält er fest. Auf letzterer, einer KBA Compacta 215, ermöglicht eine Ferag-Schneidtrommel der Kompaktbaureihe SNT-U die
Produktion von Endprodukten mit einem
dreiseitigen Randbeschnitt im Inline-Verfahren. Bei Signaturenproduktion ist der
lückenlose Prozess über einen im Juni 2010
installierten Ferag-MultiLog Stangenbilder
gesichert. Die Stangen können unmittelbar
an die Sammelhefttrommel UniDrum überführt werden.
Es sind zu einem guten Teil die industriellen Prozesse in der Weiterverarbeitung,
verbunden mit innovativen Lösungen, welche der PMC zur Wettbewerbsfähigkeit verhelfen. Gerade für Aufträge wie das «TagesAnzeiger-Magazin», die «Schweizer Familie»
oder die «Saison-Küche» ist die Produktionstechnik wie zugeschnitten. «Dank der Dauerläuferin UniDrum und einer Schneidtrommel der 40000er-Leistungsklasse haben wir
vor allem bei der drahtgehefteten Zeitschriften- und Magazinproduktion starke Karten
in den Händen», kommentiert Erwin Lüber
seinen Hochleistungsmaschinenpark.
Auch Bogenoffset gut ausgelastet
Hochleistung ist auch im Bogenoffset angesagt. Hier steht seit September 2009 eine
Speedmaster XL 105-5-P+L von Heidelberg
im Einsatz. Die zwischen dem zweiten
und dritten Druckwerke umstellbare Fünffarbenbogenoffsetmaschine ist mit Autoplate XL für den simultanen Plattenwechsel
sowie dem Inline-Mess- und Regelsystem
Prinect Inpress Control ausgerüstet. Nach
den Worten von Erwin Lüber liegt die
gegenüber den zwei aus dem Jahre 1997
stammenden Vorgängermaschinen erzielte
Produktivitätssteigerung zwischen 40 und
50 Prozent. Auch diese neu geschaffenen
Kapazitäten konnten bisher mit Aufträgen
gut ausgelastet werden. Vor allem das
Lackierwerk mit Rasterwalze und Kammerrakeltechnik habe die erfolgreiche Akquisition attraktiver Arbeiten im gehobenen
Segment stark begünstigt.
Kundenschulung im Produktionsumfeld
Der Leistungsauftrag der PMC Print Media
Corporation reicht weiter. In die moderne
Produktionstechik in Oetwil am See ist auch
der Userpark, das Schulungszentrum der
Ferag AG, eingebettet. Im Rahmen einer
umfassenden Ausbildung lernen Mitarbeiter von Ferag-Kunden die Systeme unter
Produktionsbedingungen
kennen,
nach den Aussagen von Fabrizio
Trecco, Leiter Ferag-Technologie und
Userpark, ein weltweit einzigartiges
Modell.
Um der wachsenden Nachfrage
nach einer professionellen Schulung
im Userpark noch besser zu entsprechen, wurde kürzlich eine neue Trainings-UniDrum installiert. «Es ist ein
weiterer Investitionsschritt in unserem Bestreben, den Kundenmitarbeitern bestmögliche Bedingungen für
eine optimale Vorbereitung auf ihre
tägliche Arbeit mit Ferag-Produktionssystemen zu bieten. Auf der neuen
Trainings-UniDrum setzen sich die
Kursteilnehmer in Ruhe mit den
Details der Technik auseinander, bevor sie in einer zweiten Phase auf die
Produktion mit der grossen Sammelhefttrommel wechseln», sagt Fabrizio
Trecco.
Fortschritte in der
Prozessoptimierung
Die PMC nimmt eine Aufgabenfülle
wahr, die weltweit ihresgleichen
sucht. Neben den fast täglichen Verpflichtungen als Test-, Vorführ- und
Schulungsplatz müssen jedoch die
Ergebnisse auch aus betriebswirtschaftlicher Sicht stimmen. Der einzige Weg, um im harten Wettbewerb
zu bestehen, führt über die Kostenreduktion und die Effizienz. In den letzten Jahren wurden vor allem in der
Prozessoptimierung Fortschritte erzielt, wobei sich das Resultat mit der
Inbetriebnahme der Bogenoffsetmaschine noch einmal stark verbessern
liess. «Auch im Heatset-Druck sind
wir trotz des fortgeschrittenen Alters
unserer Druckmaschine sehr weit»,
sagt Erwin Lüber, und er kommt zurück auf die UniDrum als wesentlicher Faktor für die wirtschaftliche
Gesamtproduktion: «Seit der Ausrüstung der Sammelhefttrommel mit der
automatischen
Formatumstellung
PreTronic konnten wir die Rüstvorgänge auf wenige Minuten reduzieren. Wir produzieren bis in kleinere
Auflagenbereiche zu kompetitiven
Konditionen.»
Einen letzten Punkt hebt er besonders hervor: «Wir arbeiten nach dem
Grundsatz des Arbeitsplatzerhalts,
wie es in der Unternehmenskultur
der WRH Walter Reist Holding AG
gelebt wird. Kostenreduktionen streben wir ohne Personalabbau an.»
Die Sammelhefttrommel UniDrum ist ein wesentlicher Faktor
für die hohe Wirtschaftlichkeit in der Gesamtproduktion.
Im Anschluss an die KBA Compacta 215 stehen eine Ferag-Schneidtrommel SNT-U für die Inline-Fertigung von Endprodukten sowie
ein MultiLog für die Stangenbildung bei Signaturenproduktion.
Hochleistung auch im Bogenoffset: Seit September 2009 wird
auf einer Heidelberg Speedmaster XL 105-5-P+L gearbeitet.
Schulung unter echten Produktionsbedingungen: auf der
Trainings-UniDrum setzen sich die Kursteilnehmer in Ruhe
mit den Details der Technik auseinander, bevor sie auf die
www.pmcoetwil.ch
Produktion mit der grossen Sammelhefttrommel wechseln.
17
Fachhefte grafische Industrie 5.2010
Workflow
Graubalance verdient mehr Aufmerksamkeit
Jürg Marti, Illnau
Obschon das menschliche Auge auf die Graubalance besonders empfindlich reagiert,
ist diese Grösse in der ISO-Norm für den Offsetdruck nicht berücksichtigt. Heidelberg
trägt diesem Defizit mit der Graubalance-Optimierung Rechnung.
er Release 10 des Vorstufen-WorkflowSystems Prinect Prepress Manager war
für die Heidelberg Schweiz AG Anlass zur
Durchführung eines Workshops in Bern. Ein
Themenschwerpunkt galt der Kalibration
der Prozesse und der Steuerung der Farbe
im geschlossenen Regelkreis unter Berücksichtigung von Proof, Plattenbelichtung und
Druckprozess. Eine besondere Bedeutung
gewinnt die Graubalance-Optimierung, die
Heidelberg in der Software-Suite Prinect
Color Toolbox eingebaut hat.
D
Ausgangslage
Noch in den 1990er-Jahren war die Graubalance eine relevante Steuerungsgrösse für
den Offsetdruckprozess. Die ISO-Norm
12647-2:1996 empfahl für Cyan, Magenta
und Yellow die Prozentwerte 25/19/19 im
Viertelton, 50/40/40 im Mittelton sowie
74/64/64 im Dreiviertelton.
Die Digitalisierung der Prozesse schaffte
neue Rahmenbedingungen. Moderne Eingabegeräte arbeiten mit medienneutralen
Farbräumen, die Daten werden für ganz verschiedene Ausgabegeräte aufbereitet, und
digitale Proof-Systeme sind in der Lage, die
unterschiedlichsten Ausgabeprozesse auf
verschiedenen Bedruckstoffen (Papieren)
mit verschiedenen Farben zu simulieren.
Hinzu kommt, dass moderne Druckmaschinen mit Anlagen ausgerüstet sind, welche
die Farbführung automatisch regeln. In der
Folge verlor die Graubalance ihre Bedeutung, in der ISO-Norm ist sie nur noch eine
informative Grösse.
Problematik
Gemeinhin wird angenommen, dass sich
die Graubalance von selber einstellt, sofern
in Bezug auf die Volltonfärbungen in den
Primärfarben und die Tonwertzunahmen
nach den Sollwerten gedruckt wird. Schon
kleine Veränderungen bei der Färbung
(Dichte) und in der Tonwertzunahme, die
durchaus noch innerhalb der von der ISONorm vorgegebenen Toleranzen liegen,
können allerdings bei der Graubalance zu
sichtbaren Abweichungen führen. Solange
eine Verschiebung der Tonwertzunahme in
allen bunten Farben in die gleiche Richtung
stattfindet, führt das zu einer höheren integralen Dichte. Sind die Tonwertzunahmen
ungleichmässig oder gar gegenläufig (die
ISO 12647-2 gibt eine Spreizung von maximal 5% vor), so mündet dies in eine erkennbare Farbstichigkeit.
Aber auch bei korrekter Färbung und
richtiger Tonwertzunahme stimmt die Graubalance im Druckprozess in vielen Fällen
visuell nicht mit den Erwartungen überein
und muss korrigiert werden.
Mit den vorgenommenen Farbkorrekturen einher geht allerdings eine Änderung
der Schichtdicken bzw. der Färbung, womit
auch eine Verschiebung des Farborts (Lab)
in Kauf genommen wird. Unter Umständen
kommen dabei die Farborte der Primärfarben ausserhalb der von der ISO-Norm vorgegebenen Toleranzen zu liegen.
Gründe für eine notwendige GraubalanceKorrektur können sein:
– Optische Aufheller im Papier
Die Eigenschaft hochweisser Papier rührt
von den optischen Aufhellern her, die das
UV-Licht reflektieren. Das menschliche
Auge nimmt trotzdem das Papierweiss als
neutrales Referenzgrau wahr. Messtechnisch korrekte Graubalance-Felder erscheinen in der Folge in der visuellen Wahrnehmung als farbstichig.
– Unterschiedliche Rasterarten
(AM, FM, Hybrid)
Für die Erzielung eines neutralen Grautons
weichen die CMY-Werte zwischen einem
periodischen Rastersystem (AM-Raster) und
einem nichtperiodischen System (FM-Raster) stark voneinander ab.
– Farbannahmeverhalten (Trapping)
Als starker Einflussfaktor erweist sich das
Farbannahmeverhalten beim Nass-in-NassDruck. Dieses verhält sich umso kritischer,
Wie die Graubalance im Offsetdruckprozess visuell wahrgenommen wird, ist von vielen Faktoren
abhängig. Dazu zählen der Farbton
des Bedruckstoffs (optische
Aufheller), die Wahl des Rastersystems (AM, FM, Hybrid) oder das
Farbannahmeverhalten beim
Nass-in-Nass-Druck, wie er heute
üblich ist. Die Funktion Graubalance-Optimierung in der Prinect
Color Toolbox bezieht die Graubalance unter Berücksichtigung
der genannten Parameter als
Qualitätskriterium in die
Prozesskalibrierung mit ein.
Die Illustration verdeutlicht den
Einfluss unterschiedlicher
Papiertönung auf die visuelle
Wahrnehmung von messtechnisch
identisch zusammengesetzten
Graufeldern.
18
Fachhefte grafische Industrie 5.2010
Workflow Graubalance verdient mehr Aufmerksamkeit
als bei zunehmend schnellen Druckmaschinen die Zeitspanne zwischen den
Farbwerken immer kürzer wird und sich
der Übereinanderdruck der Druckfarben
entsprechend anders verhält. Während bei
geringer Flächendeckung das Trapping
weniger ins Gewicht fällt, da die Rasterpunkte nebeneinander zu liegen kommen,
vermag es im Mittel- und Dreiviertelton
die Graubalance merklich zu beeinflussen.
Der Lösungsansatz von Heidelberg
Aufgrund der vielen unterschiedlichen Einflussfaktoren vertritt Heidelberg die Haltung, wonach die klassische Graubalance
mit den Werten wie weiter oben angegeben,
ausgedient hat. Soll heute mit einer Graubalance gearbeitet werden, muss deren Berechnung in die prozessspezifische Kalibration miteinbezogen werden.
Dazu wurde in der Prinect Color Toolbox die Funktion der Graubalance-Optimierung eingebaut. Ziel ist es, die Tonwerte
auf der Druckplatte dahingehend zu verändern, dass bei gegebenen Prozessbedingungen die gewünschten Graufarbwerte
(CMY) erreicht werden. Dabei wird die
Tonwertzunahme durch einen messtechnisch ermittelten Korrekturdatensatz auf
die Graubalance ausgerichtet. Konkret
werden zugunsten der Graubalance die
Druckkennlinien bzw. die Tonwertzunahmekurven korrigiert.
Eine Graubalance-Optimierung beinhaltet
die folgenden Schritte:
– Auswählen und festlegen einer Referenzdruckbedingung
– Festlegen und belichten einer Testform
– Drucken der Testform unter standardisierten Druckbedingungen
– Messen mehrerer gedruckter Testformen, Mitteln der Daten
– Berechnung der Graubalance-Korrekturen
– Berechnung der Tonwertzunahme-Korrekturen
– Erneute Belichtung der Druckform unter Anwendung der Korrekturen
– Druck der Testform und Kontrolle der
Ergebnisse
Währenddem bei der Volltonfärbung in
den Primärfarben die vom Prozessstandard
vorgegebenen Werte eingehalten werden,
kann es sein, dass die Tonwertzunahmen
durch die Graubalance-Optimierung die Toleranzgrenzen über- oder unterschreiten. Auch
wenn das Druckergebnis messtechnisch nicht
den Vorgaben der ISO-Norm entspricht,
stimmt es jedoch in Bezug auf die Helligkeitsgradation und die Graubalance visuell mit
den Referenzdruckbedingungen überein.
Sinnvolle Ergänzung zur ISO-Norm
Heidelberg sieht die Anwendung der Graubalance-Optimierung vor allem für die visuelle Anpassung von Druckbedingungen, die
nicht exakt der Norm entsprechen, indem
von der Referenz abweichende Papiertypen,
Druckfarben sowie Rastersysteme eingesetzt werden oder das Farbannahmeverhalten die Graubalance beeinflusst.
So betrachtet steht die Graubalance-Optimierung auch nicht im Widerspruch zur
ISO-Norm bzw. zum Prozessstandard Offset, sondern bildet eine sinnvolle Ergänzung
im Hinblick auf das Erreichen bestimmter
Qualitätszielsetzungen. Für Zertifizierungen
bleiben die Vorgaben der ISO-Norm von
einer Graubalance-Optimierung unangetastet.
Eine ausführliche Beschreibung der
Graubalance-Optimierung finden Sie im Dokument «Graubalance-Optimierung, Grundlagen und Anwendung».
www.heidelberg.com/corp/www/binaries/bin/files/dotcom/de/prinect/prinect_
user_guide_grey_balance_de.pdf
www.ch.heidelberg.com
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19
Fachhefte grafische Industrie 5.2010
Adobe Illustrator CS 5
Präziser und kreativer zeichnen mit Illustrator CS 5
Beat Kipfer, PubliCollege, Burgdorf
Nachdem ich in der letzten Ausgabe bereits auf wesentliche Neuerungen von Illustrator
CS5 eingegangen bin, zeige ich im folgenden Artikel weitere interessante Anwendungen
von neuen und verbesserten Funktionen, welche eine freiere und kreativere Art der
Grafik-Erstellung ermöglichen. In der aktuellen Version wurden zum Glück endlich auch
alte Mängel und Unterlassungen behoben.
ie folgenden Themen werden in diesem
Artikel besprochen: Konturen mit variabler Breite sowie die Definition und das
Anpassen von Pfeilspitzen. Zu diesem Thema
gibt es einen Pflicht- und einen Kür-Teil …
D
Konturen mit variabler Breite
Bis heute hatten Konturen immer eine fixe
Breite (= Liniendicke). Musste zum Beispiel
ein Flusslauf mit zunehmender Breite gezeichnet werden, blieb nur das Umwandeln über
«Objekt – Pfad – Konturlinie», um den Pfad in
eine Fläche mit Kontur umzuwandeln.
Die neuen Breitenprofile (Abb. 1) werden
auf ausgewählte Pfade angewendet, indem
sie im Steuerungs- oder Konturbedienfeld in
der Dropdownliste «Profil» ausgewählt werden. Wenn eine Kontur ohne variable Breite
ausgewählt wurde, wird in der Liste die
Option «Gleichmässig» angezeigt.
Das neue Breitenwerkzeug (Abb. 2) dient
zum manuellen Verändern von gezeichneten Konturen. Durch einfaches Setzen eines
Punktes auf den Pfad und Ziehen mit der
Maus entsteht eine Linie mit variablen Breiten. Diese kann jederzeit schnell und nahtlos entweder symmetrisch oder entlang
einer Seite angepasst werden (Abb. 3–5).
Einmal erzeugte individuelle Konturen
mit variabler Breite können einfach hinterlegt werden (Abb. 3): Unter «Profil» stehen
Symbole zur Verfügung, mit welchen die
eigene Form unter einem treffenden Namen
gespeichert werden kann: Das Diskettensymbol dient zum Speichern, der Papierkorb zum Löschen von Formen. Mit dem
dritten Symbol kann die Palette auf die
Standardprofile zurückgesetzt werden. Dabei werden die eigenen Formen gelöscht.
Abb. 1: Neue Optionen im Konturdialog: Unter «Profil»
Abb. 2: Mit dem Breitenwerkzeug kann eine
stehen vordefinierte Formen zur Verfügung.
gezeichnete Kontur unregelmässig in der Breite
verändert werden.
Abb. 3: Selbst erstellte Formen können mit Klick
auf das Diskettensymbol unter eigenem Namen
gespeichert und wiederverwendet werden.
Abb. 4 und 5: Beispiele von Konturen mit unterschiedlichen Breiten. Diese verhalten sich proportional, wenn die Liniendicke verändert wird.
20
Fachhefte grafische Industrie 5.2010
Adobe Illustrator CS 5 Präziser und kreativer zeichnen mit Illustrator CS 5
Steuern des Breitenwerkzeugs
Folgende Modifiziertasten stehen bei der Arbeit mit dem
Breitenwerkzeug zur Verfügung:
Position mehrerer Breitenpunkte ändern
Umschalt+Ziehen
Uneinheitliche Breiten erstellen:
Alt+Ziehen
Mehrere Breitenpunkte auswählen
Umschalt+Klicken
Kopie des Breitenpunkts erstellen
Alt+Ziehen des Breitenpunkts
Ausgewählte Breitenpunkte löschen
Löschtaste
Alle Punkte kopieren und auf dem Pfad verschieben
Alt+Umschalt+Ziehen
Auswahl eines Breitenpunkts aufheben
Escape
Präzise Pfeilspitzen
Eine der am häufigsten gestellten Fragen zu
Illustrator war bis jetzt, wo sich denn eigentlich die Funktion zum Erstellen und Bearbeiten von Pfeilspitzen befindet. Dass dazu ein
Stilisierungsfilter aus dem Effekt-Menü bemüht werden muss, gehört nun glücklicherweise der Vergangenheit an. Die Pfeilspitzen
sind endlich dort, wo sie hingehören: Im
Konturen-Fenster, wo auch alle anderen
Linieneigenschaften definiert werden können. Standardmässig stehen die gleichen
Spitzen wie bisher zur Verfügung.
Mit der Option «Skalieren» können Pfeilspitzen am Anfang oder Ende des Pfades
unabhängig voneinander vergrössert oder
verkleinert werden. Um diese Skalierung zu
verknüpfen, klicken Sie neben «Skalieren»
auf das Kettensymbol.
Mit den Optionen unter «Ausrichten»
können Sie den Pfad am Anfang oder am
Ende der Spitze ausrichten. Diese Möglichkeit hat bisher gefehlt (Abb. 6 und 7).
Benutzerdefinierte Pfeilspitzen
Für Illustrator-Cracks folgt hier eine Anleitung zum Erstellen von benutzerdefinierten
Pfeilspitzen. Es wäre schön, wenn dieser Vorgang über ein Menü gesteuert werden könnte
– vielleicht in der nächsten Version …
Wenn Sie selber neue Pfeilspitzen definieren möchten, öffnen Sie die Datei
«Pfeilspitzen.ai». Sie befindet sich auf dem
Mac im Ordner Paketinhalt zeigen\Required\
Resources\de_DE\ (Abb. 8 und 9). Auf Windows gibt es das Gleiche unter \Support
Files\Required\Resources\de_DE\.
Folgen Sie den Anweisungen zum Erstellen benutzerdefinierter Pfeilspitzen in der
Datei.
Abb. 6: Die Auswahl mit aktiviertem
Begrenzungsrahmen macht es
deutlich: Mit den hier gewählten
Optionen überragt die Pfeilspitze die
Linienlänge. Unter «Ausrichten»
wurde das Symbol mit der
Bedeutung «Verlängert die
Pfeilspitze über das Pfad-Ende
hinaus» verwendet.
Abb. 7: Diese Pfeilspitze befindet sich
innerhalb der vorher gezeichneten
Linienlänge. Dies dank der
Ausrichten-Option «Platziert die
Pfeilspitze am Pfadende».
Abb.8: Kontextmenü angewendet auf Programmsymbol.
Vorgehen:
Datei öffnen, Pfeil duplizieren und abändern (hier Pfeil 40; Abb. 10). Neuen Pfeil in
das Symbol-Fenster ziehen; auf dem Blatt
löschen und aus Symbolfenster wieder ins
Blatt ziehen. Der Pfeil hat ein unsichtbares
Hintergrundrechteck (wie alle Symbole).
Datei speichern, Illustrator neu starten: der
eigene Pfeil steht zur Verfügung (Abb. 10).
Abb. 9: Kompletter Auswahlpfad zur Datei mit den
Pfeilspitzen auf dem Mac.
Abb. 10: Ausschnitt aus der Pfeilspitzen-Datei mit geöffnetem Symbole-Fenster.
Abb. 11: Konturdialog mit eigener angefügter Pfeilspitze.
21
Fachhefte grafische Industrie 5.2010
Unternehmen, Produkte, Service / Entreprises, produits, services
KBA auf Tour durch Deutschland
und die Schweiz
nehmern, Anwendern und KBA-Gesprächspartnern. «Kundennähe, Offenheit und Kompetenz. Mit dieser Roadshow haben wir ein Konzept geschaffen,
das uns einen authentischen Zugang
zur Alltagswirklichkeit der jeweiligen
Zielgruppe vor Ort ermöglicht. Dabei
ist uns wichtig, dass die Besucher ein
Gefühl für KBA und unsere Produkte
entwickeln, denn wir sind bisher am
Markt vor allem für unsere leistungsstarken Mittel- und Grossformat-Rapidas bekannt», so die Kleinformat-Produktmanagerin Anja Hagedorn.
KBA veranstaltet speziell für kleine
und mittelständische Druckereien
eine Roadshow in Deutschland und
der Schweiz.
Von Oktober 2010 bis April 2011 präsentiert der Druckmaschinenhersteller
unter dem Motto «Hit the Road» die
Rapida 75 und ihre zur Fachmesse IPEX
im Mai dieses Jahres vorgestellten Produktneuheiten in sieben deutschen
Städten und in der Schweiz.
Unter dem Motto «Hit The Road. Rapida 75.» lädt KBA in den nächsten
Monaten Rapida 75-Anwender ein.
Erster Veranstaltungsort ist am 1. Oktober Albstadt in Baden-Württemberg (1)
Informationen www.route75.de
Anhand von anwenderorientierten Präsentationen und Live-Vorführungen vor
Ort gewinnen Druckanwender einen
Suprasetter A75 ATL est un
des systèmes CtP les plus
économiques de sa catégorie. De gauche à droite:
Stéphane Alter, polygraphe
de l’Imprimerie Schmid SA,
Jean-Yves Lemaître de
Heidelberg Suisse SA et
Frédéric Genolet, responsable prépresse de
l’Imprimerie Schmid SA.
Suprasetter A75 ATL pour
l’Imprimerie Schmid SA
L’Imprimerie Schmid SA implantée à
Sion est une entreprise familiale avec
un effectif de 40 personnes opérant
dans l’offset à feuilles (A2 et A3) et
dans l’impression offset rotative de
formulaires informatiques et administratifs.
Son secteur Prépresse vient d’être
équipé de la technologie ultra moderne
développée par Heidelberg pour le flux
de production et le CtP. L’Imprimerie
Schmid SA a choisi Prinect Prepress
Manager avec Signa Station pour
l’imposition électronique ainsi qu’une
insoleuse de plaques 4 pages Suprasetter A75 avec Auto Top Loader ATL. Ce
système traite les plaques Saphira Elite
de Heidelberg, des plaques thermiques
requérant moins d’énergie et compatibles aux encres UV.
Avec le système de chargement automatique ATL, l’Imprimerie Schmid SA a
trouvé la solution idéale
pour le changement rapide
de plaques dans les 11
formats différents.
En dépit de son haut degré
d’automatisation, l’insoleuse compacte
n’a besoin que 2,6 mètres carrés de
surface de montage.
Le Suprasetter A75 acquis par
l’Imprimerie Schmid SA est un modèle
de la troisième génération. La gamme
la plus récente se distingue principalement des modèles antérieurs par sa
puissance, qui est de 58 pour-cent
supérieure. Avec une consommation
électrique de 0,7 kWh, l’énergie absorbée et le dégagement de chaleur sont
cinq fois plus bas que ceux des autres
insoleuses. Ainsi, le Suprasetter A75
compte parmi les unités CtP les plus
économiques de sa catégorie.
L’Imprimerie Schmid SA a la possibilité
de post-équiper l’ATL du Dual Top Loader DTL, lequel autorise le chargement
automatique de deux formats de
plaques.
ersten Eindruck von der Rapida 75. Im
Mittelpunkt steht der persönliche Informationsaustausch zwischen den Teil-
PraxisDialog 35 in Offenbach
vermittelt vielfältiges Wissen
Gut verpackt war für die 80 Teilnehmer beim PraxisDialog am 23. September 2010 kompaktes Wissen aus
dem Verpackungsdruck.
Vorträge und Praxisbeispiele aus Gestaltung, Vorstufe und Druck sowie
Materiallogistik und Weiterverarbeitung drehten sich um Differenzierung
im Wettbewerb, Hebel zur Steigerung
der Wirtschaftlichkeit sowie neue Technologien.
Durchdacht von Anfang an: Bedeutend
für die Faltschachtelproduktion ist die
durchgängige Integration aller Prozessbeteiligten. IT-Systeme unterstützen
den professionell integrierten Workflow. Frank Bucher von ESKO Artwork
erläuterte die Vorteile, dreidimensionale Verpackungen zu erstellen und im
durchgängigen Ablauf bis zur Druckreife abzustimmen. Insellösungen werden eliminiert, der Informationsaustausch wird verkürzt und strukturiert.
Veredelungen sind im Verpackungsdruck kein Luxus, sondern Standard.
Olga Martin und Eva Paul von manroland verdeutlichten, wie Druckveredelung differenzierend wirkt. Ob Lackeffekte, Doppellackanwendungen, Kaltfolienapplikation oder Inlineprägen:
Die passende Maschinenkonfiguration
vermeidet Produktionsschritte und erreicht eine Aufwertung des Druckprodukts in einem einzigen Druckdurch-
www.kba-print.de
[email protected]
gang. Christoph Weinert von papyrus
erläuterte wichtige Kriterien bei der
Bedruckstoffauswahl in der Faltschachtelproduktion. Die Verpackungsdesignerin Silvia Henze von pack+print berichtete über den Spagat zwischen
Kundenanforderung und Machbarkeit.
Systemintegration und Kreation
Warum schwören viele Verpackungsdrucker auf Logistiksysteme? Die hohen
Bedruckstoffdicken erfordern einen erheblichen Betrieb am Anleger und Ausleger. Logistiksysteme entlasten den
Druckfachmann und steigern die Produktionseffizienz. Markus Wenz von
manroland stellte unterschiedliche Lösungen der weltweit über 270 Installationen des Logistiksystems AUPASYS
vor. Dass die Weiterverarbeitung bereits in der Verpackungsgestaltung beginnt, bewies Sandro Gubinelli von
Bobst. Denn nützliche Grundregeln in
der grafischen Gestaltung einer Faltschachtel sichern einen reibungslosen
Weiterverarbeitungsprozess. Das von
Bobst entwickelte Plasmatreatment
liefert wertvolle Unterstützung durch
innovative Oberflächenbehandlung.
Holger Bippus von A&R Carton präsentierte Faltschachteln, die in Form, Veredelung und Weiterverarbeitung beispielhaft sind. Abschliessend wurde in
einem Druckdurchgang die hoch veredelte Faltschachtel einer PrintCityWorkgroup produziert. Muster gibt es
über [email protected].
www.manroland.ch
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22
Fachhefte grafische Industrie 5.2010
Unternehmen, Produkte, Service / Entreprises, produits, services
X- Rite – neuer Standard (XRGA)
für die grafische Industrie
Neuer Standard verbessert modellübergreifende Übereinstimmung
Der weltweit führende Anbieter von
Lösungen für Farbmanagement, Farbmessung und Farbkommunikation hat
heute die Einführung von XRGA, einem
neuen Standard für die grafische Indus-
trie, bekannt gegeben.
XRGA basiert auf neuen
Entwicklungen und Fortschritten in der Farbwissenschaft sowie neuen internationalen Standards
und bietet eine Möglichkeit zur Reduzierung von
Messabweichungen, wie
sie in den bisherigen von
X-Rite und GretagMacbeth entwickelten Geräten
auftraten. Der neue
XRGA-Standard verbessert
die Modellübereinstimmung, sodass Anwender unabhängig
von den verwendeten Geräten von einem qualitativ hochwertigen Datenaustausch zwischen verschiedenen Standorten profitieren können.
«Die früheren Unternehmen X-Rite und
GretagMacbeth verwendeten bisher
aus historischen Gründen unterschiedliche Kalibrierungsstandards für die Geräte des grafischen Gewerbes. Unser
Wiederum hat eine Silbergraue das Rennen gemacht.
Im Bild von rechts:
Michael Rek, Ritter Druck
AG, mit den Mitarbeitern
Daniel Lang und René
Signer, sowie Urs Saner und
Michael Knörle, Heidelberg
Schweiz AG.
Ritter Druck AG investiert
wiederholt in Speedmaster
Nachdem die Ritter Druck AG in
St. Gallen im Januar 2009 eine Speedmaster SM 52-2-P in Produktion genommen hatte, wurde jetzt auch im
50/70-Format in neuste Bogenoffsettechnik von Heidelberg investiert.
Die im letzten Juni installierte umstellbare Vierfarbenmaschine Speedmaster
SM 74-4+P ersetzt eine baugleiche älteren Jahrgangs. Nach gründlicher Betrachtung des Marktangebots hat wiederum eine Silbergraue das Rennen
gemacht. Für den Druckereiinhaber
Michael Rek sprachen der hohe Zufriedenheitsgrad mit dem Vorgängermodell
und der vorzügliche Service und Support für diese Wahl.
Herausragendes Merkmal der neuen
Impressum
Ziel bei der Entwicklung von XRGA war
es, einerseits die beiden Standards aufrechtzuerhalten, um für die Kunden
beider Unternehmen Kontinuität zu
wahren, jedoch gleichzeitig systematische Messabweichungen zwischen den
Geräten auszuschalten, sodass ein Farbmuster, unabhängig vom verwendeten
System, immer denselben Messwert
aufweist», erläutert Francis Lamy, Technischer Direktor bei X-Rite.
In den nächsten Monaten werden die
ersten Neubestellungen von älteren,
noch im Handel befindlichen GretagMacbeth und X-Rite-Produktmodellen
im Werk bereits an den neuen XRGAStandard angepasst. Bestehende Kunden, die ihre gegenwärtigen Geräte aktualisieren möchten, erhalten unter
xrite.com/xrga/support gerätespezifische Informationen zur Vorgehensweise.
www.xrite.com
Maschine ist die Leitstandtechnik Prinect Press Center mit Axis Control. Die
schnellste Farbmess-/Regelanlage auf
dem Markt sorgt mit ihrer Messgeschwindigkeit von 200 Millimetern pro
Sekunde für eine stabile Farbführung,
im Geradeaus- und im Wendebetrieb
und bis in die kleinsten Auflagenbereiche hinein. Zudem schaffen das Prinect
Prepress Interface (Farbzonenvoreinstelldaten) und der Platteneinzug Autoplate die Ausgangslage für eine schnell
erreichte Fortdruckgeschwindigkeit bei
wenig Makulatur. Unter diesen günstigen Vorzeichen schätzt Michael Rek,
dass der Bogenoffset noch bei wenigen
hundert Druckbogen wirtschaftlich
leicht mit digitalen Druckverfahren mithalten und er dem Markt auch bei veränderten Auftragsstrukturen auf weitere Jahre hinaus beste Offsetqualität
bieten kann.
Fachhefte grafische Industrie
Bulletin technique
Herausgeber
Stiftung «Hilfsfonds», comedia
Postfach 6336, 3001 Bern
Redaktion
Koordination Redaktion
René Buri, c/o Schnittstelle PrePress
Fabrikstrasse 7, 3012 Bern
Telefon 031 301 38 35
[email protected]
Redaktionelle Mitarbeiter
Zvonimir Bernwald
Marktoberdorferstrasse 40
D-87484 Nesselwang
Telefon/Fax 0049 8361-3836
Jean-Paul Thalmann
Hanflandstrasse 21, 8125 Zollikerberg
Telefon 01 380 53 00
[email protected]
Kurt Mürset
Unterer Batterieweg 62, 4053 Basel
Telefon 061 273 33 63
[email protected]
Jürg Marti, Kommunikation
Brandstrasse 18, 8308 Illnau
Telefon 052 347 29 77
[email protected]
Druck/Abonnemente/Inserate
Rub Graf-Lehmann AG
Murtenstrasse 40, CH-3001 Bern
Telefon 031 380 14 90
Fax
031 380 14 91
[email protected]
Abonnemente
Telefon 031 380 14 90
Fax
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comedia-Mitglieder
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30.–
Inlandabonnement für
Nichtmitglieder
CHF
54.–
Auslandabonnement
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Einzelexemplar
CHF
10.–
Erscheinungsweise
www.ch.heidelberg.com
Sechsmal jährlich: Februar/April/Juni/
August/Oktober/Dezember
hält heute 18,2% dieses Sektors.
Canon erhöht seinen Marktanteil durch
die Einführung der neuen Modelle
imagePROGRAF, iPF8300, iPF6350 und
iPF6300
Michael Toenz, Account Manager LFP
Partner Channel bei der Canon
(Schweiz) AG, kommentierte die Zahlen: «Wir sind natürlich hocherfreut,
dass die Kunden die aussergewöhnlichen Vorteile unserer Grossformatdrucker erkannt haben».
Inserate
Telefon 031 380 14 90
Fax
031 380 14 91
[email protected]
Copyright
Alle Rechte vorbehalten.
Nachdruck und Übersetzung nur
mit Bewilligung der Redaktion.
Gedruckt auf
Biberist Allegro TCF
gestrichen halbmatt, 115 g/m2
www.canon.ch
Spitzenplatz für Canon
Canon erobert Spitzenplatz bei
44-Zoll-Grossformatdruckern im
europäischen Grafikmarkt
Canon hat im ersten Halbjahr 2010 bei
44-Zoll-Grossformatdruckern seinen
Anteil am west-, mittel- und osteuropäischen Grafikmarkt gegenüber der
Vorjahresperiode um 5,5 Punkte gesteigert. Laut Daten des Marktforschungsinstituts InfoSource ist Canon in diesem
Bereich des Grafikmarktes mit einem
Anteil von 32,1% heute führender Anbieter.
Bei 44-Zoll-Grossformatdruckern hat
Canon seinen Anteil am Grafikmarkt
um 5,5 Punkte gesteigert und ist in
diesem Sektor mit 32,1 Prozent zum
führenden Anbieter aufgestiegen.
Auch bei 24-Zoll-Grossformatdruckern
hat Canon seinen Anteil am Grafikmarkt um 3,4 Punkte gesteigert und
Es freut uns, Ihnen hier das neue
Kursprogramm 2010 zum Download
bereitzustellen.
www.publicollege.ch
23
Offizielles Organ
des Grafischen Forums Zürich
Telefon 044 380 53 03, Fax 044 380 53 01
www.gfz.ch
Fachhefte grafische Industrie 4.2009
Unternehmen, Produkte, Service / Entreprises, produits, services
medienjobs.ch startet Berufsgruppen-Channels auf Twitter
medienjobs.ch erhöht die zielgruppenspezifische Reichweite für
Stellenanzeigen.
Neu ist das spezialisierte Online-Stellenportal medienjobs.ch mit vier Chan-
Impressum
nels auch auf Twitter präsent – für jede
Berufsgruppe wurde ein eigener Kanal
realisiert. Dies hat den Vorteil, dass die
dort abgebildeten Stellenangebote präziser auf die Vorlieben der Interessenten abgestimmt sind. Die Weiterverbreitung von Inhalten über Soziale
Netzwerke bietet nicht nur neue Möglichkeiten, die Reichweite zu erhöhen,
sondern spricht auch zusätzliche Personengruppen an (nicht aktiv Stellensuchende). Die vier Twitter-Channels
sind erreichbar unter:
Die vier Berufsgruppen-Channels können auf der Einstiegsseite von medienjobs.ch nun auch als RSS-Feeds abonniert werden. Auch Mobile sind die Berufsgruppen-Channels verfügbar, eine
App für das iPhone kann im iTunes
Store mit dem Stichwort «mediaforum»
kostenlos heruntergeladen werden.
Diese Anwendung für unterwegs enthält zudem den Mediaforum-Pressespiegel, welcher das Branchengeschehen wöchentlich, nach Ressorts gegliedert, zusammenfasst.
http://twitter.com/jobs_marcom
http://twitter.com/jobs_verlage
http://twitter.com/jobs_print
http://twitter.com/jobs_web
Weitere Informationen unter
www.medienjobs.ch
Fachhefte grafische Industrie
Bulletin technique
Editeur
Fondation «fonds d’assistance», USL
Case postale 6336, 3001 Berne
Rédaction
Coordination rédactionnelle
René Buri, c/o Schnittstelle PrePress
Fabrikstrasse 7, 3012 Berne
tél. 031 301 38 35
[email protected]
Correspondance rédactionnelle à
Rodolphe Aeschlimann
En Bovéry 25, 1614 Granges
tél. 021 947 43 23
[email protected]
Collaborateurs/Conseillers
Christa Maissen mit ihrer
neuen Falzmaschine. Das
Vertrauen in den Lieferanten hat beim Entscheid der
Gammeter Druck und Verlag AG für die MBO K 660
eine wesentliche Rolle gespielt.
Kombifalzmaschine von MBO
für St. Moritz
Die Gammeter Druck und Verlag AG
in St. Moritz hat sich für moderne
Falztechnik entschieden und in eine
K 660 von MBO investiert.
Besichtigungen bei Referenzbetrieben,
die einfache Bedienung und das Vertrauen in den Lieferanten waren für die
Wahl der MBO-Lösung
entscheidend. Aufgrund
der Ergebnisse einer
Auftragsanalyse hat der
Kunde bewusst auf ein
automatisches System mit motorischer
Umstellung verzichtet.
Mit sechs Taschen und zwei Schwertfalzeinheiten gewinnt der Druckereibetrieb in der Weiterverarbeitung die
Flexibilität und Kapazität, um die geforderten Falzarten vollumfänglich in
Eigenregie abzudecken. Die Einlaufbreite von 70 cm ermöglicht es dem im
50/70-Format angesiedelten Unterneh-
men zudem, wahlweise im Hoch- oder
Querformat zu produzieren, wobei in
Bezug auf die Laufrichtung und bei der
Verarbeitung von Mehrfachnutzen ein
Maximum an Freiheit erzielt wird. Ein
rationeller Produktionsfluss ist insofern
gesichert, als dank dem Palettenanleger
die Stapel im Anschluss an den Druckprozess unmittelbar in die Falzmaschine
überführt werden können.
Mit rund 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist die Gammeter Druck und
Verlag AG ein wichtiger Arbeitgeber in
St. Moritz und der bedeutendste
Dienstleister für Gesamtlösungen rund
um die visuelle Kommunikation im
Raum Oberengadin. Neben dem Akzidenzdruckereibetrieb ist das Unternehmen Herausgeberin der dreimal wöchentlich in den Sprachen Deutsch und
Romanisch erscheinenden Engadiner
Post/Posta Ladina.
www.gramag.ch
Rodolphe Aeschlimann
En Bovéry 25, 1614 Granges
tél. 021 947 43 23
[email protected]
Antonio Abbondio
Route de Savuit 79, 1095 Lutry
tél. et fax 021 791 35 36
[email protected]
Hans Häsler
Châtelard 52, 1018 Lausanne
tél. 021 331 75 53, fax 021 331 75 01
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Claude-Alain Frund
c/o comedia
Monbijoustrasse 33, 3001 Bern
tél. 031 390 66 13, fax 031 39066 91
[email protected]
Impression/Abonnements/Annonces
Rub Graf-Lehmann AG
Murtenstrasse 40, CH-3001 Bern
tél. 031 380 14 90
fax 031 380 14 91
[email protected]
Abonnements
PDF Master Class mit Stephan
Jaeggi
Wegen des grossen Interesses wird
das Seminar am 25. November 2010 in
Olten nochmals wiederholt.
Das Portable Document Format (PDF)
ist aus der modernen digitalen Druckproduktion nicht mehr wegzudenken.
Jedermann setzt es ein – aber oft wird
dessen Potential zu wenig
ausgereizt.
Viele Anwender denken, sie wüssten
bereits alles über PDF und verschenken
damit wertvolle Chancen, ihre tägliche
Arbeit effizienter und sicherer zu
machen. In den bekannten PDF-Tools
schlummern viele Funktionen, die nur
wenige Anwender kennen!
Das Ziel dieser PDF Master Class ist es,
erfahrenen Anwendern neue Einsatzund Automatisierungsmöglichkeiten
von PDF in der Druckproduktion zu
zeigen. Ich verrate in meinem neuen
Seminar die wertvollsten Tipps und
Tricks, die ich in den letzten Jahren herausgefunden habe:
Weitere Informationen und eine Online-Anmeldung findet man hier:
www.prepress.ch/
masterclass.html
tél. 031 380 14 90
fax 031 380 14 91
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Prix des abonnements
Abonnement Suisse pour
les membres comedia
Fr.
30.–
Abonnement Suisse
non-membres
Fr.
54.–
Abonnement étranger
Euro 36.–
1 exemplaire
Fr.
10.–
Parution
six fois par année:
février/avril/juin/août/octobre/décembre
Annonces
Vivo neu mit 20 Prozent höherer
Leistung
Optimierte Prozessabläufe beim
Stangenausleger von Müller Martini
Dank einer Prozessoptimierung wurde
beim bewährten Stangenausleger Vivo
von Müller Martini die Zykluszeit pro
Stange um 10 Sekunden auf 40 Sekunden reduziert. Druckereien mit integrierter Weiterverarbeitung profitieren
damit von einer noch höheren
Flexibilität.
Möglich macht die 20-prozentige Reduktion der Vivo-Zykluszeit eine Optimierung der Prozessabläufe. So wurden
die Fahrwege der Zange, die Wagenbewegung und der Umreifprozess schneller. Damit wird der im Markt weit ver
Zykluszeit um 20 Prozent reduziert: der
Stangenausleger Vivo von Müller Martini.
breitete Vivo, der auch mit integrierter
automatischer Palettierung den geringsten Platzbedarf in seiner Klasse
hat, noch flexibler. Er bietet modernen
Druckereien mit Rotationen von 4 bis
64 Seiten effiziente und individuelle
Lösungen für Stangenlängen von 500
bis 1200 mm. Dank seiner hohen Automatisierung hat er eine sehr schnelle
Umrüstzeit.
In die bedienerfreundliche Steuerung ist
das neuartige Jobmanagement-System
integriert, mit dem Produktionsdaten
abgespeichert und schnell wieder abgerufen werden können. Die Maschine
wird voreingestellt und kann während
des Betriebs fein justiert werden. Der
grosse Formatbereich und das perfekte
Stangenbildungskonzept garantieren
eine sichere Verarbeitung aller gängigen
Falzarten und Seitenzahlen.
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Fachhefte grafische Industrie 5.2009
Commentaire
Le cliché – plus actuel que jamais?
Kurt Mürset, Bâle / Traduction Antonio Abbondio
Oui, c’était le bon vieux temps, quand le porteur de la maison des clichés et des lithos
livrait ses tôles, ses plaquettes et ses billots. Un petit peu Noël, combiné avec le
soupir: c’est accompli...
on, ne craigniez pas une rechute nostalgique. Bien que - c’était encore les vieux
temps ! Je dois vous avouer, qu’à ce
moment là j’étais actif dans une agence
publicitaire. Le print était le pain quotidien, car pratiquement pour toutes les
campagnes, le média de base était le
journal. Et quand ainsi j’avais mis mon
texte au net, toutefois déjà sur une
machine à écrire électrique, je le livrais
à l’atelier graphique. Ensuite là, on dessinait, coupait et collait jusqu’à que les cartons soient pleins de teneurs de place, d’encadrements, de caches/calques/masques et
d’inscriptions. Le contrôle final était toujours aussi un test d’intelligence sous l’aspect: «est-ce que j’ai vraiment compris la
construction de ce dessin en net?» Mais que
signifie ici le mot final? La demoiselle du
département des médias composait tout
d’abord une longue liste avec les moyens
d’impression nécessaires. Selon le journal
concerné, il s’agissait de matrices, de clichés,
de montages, de bi-métaux ou d’autres choses miraculeuses.
exemples italiens: Vous êtes de
la Suisse? Alors vous avez
certainement une banque!
La Suisse a de la
chance. Pendant que
nous, nous avons tout
les immigrants chez
nous. En Suisse, tout
est tellement propre,
et vous ne payez pas
d’impôts non plus.
N
Je raconte tout ça à l’attention de nos
jeunes lectrices et lecteurs, intéressés aux
réminiscences industrielles. Les plus âgés
parmi vous, vont me rendre attentif au fait
qu’il y en avait beaucoup plus de techniques
que ça et même de métiers entiers concernés, jusqu’à ce que l’annonce soit enfin
parue noir sur blanc, respectivement gris
dans gris, permettant de feuilleter dans le
journal. Le monde de la publicité autrefois
n’était que peu coloré.
Laissons de coté les réminiscences muséales et regardons donc dans le Larousse actuel.
Ici le cliché est traité de «reproduction non
créative». Là nous commençons à sentir de
la peine pour cette pauvre chose. Mais
n’était ce pas son point fort, de reproduire
exactement, un à un correctement, sans y
mettre du sien.
En fait, j’aimerais porter votre attention
sur la deuxième signification de cliché. Dans
l’esprit transféré, on y entend une «idée
trop souvent répétée», un lieu commun,
une banalité. Et ce cliché là ne risque pas
d’être chassé par autre chose ni de passer
simplement de mode.
Un exemple? Avec plaisir. Il m’arrive de
temps en temps de me rendre depuis la
Suisse en Italie et d’y revenir. J’y vais en
train. Je me trouve
donc dans des gares
et dans des comparti
ments de trains. Et j’écoute les gens autour
de moi. Parfois je parle avec eux. En allemand tout à fait bien, en italien, je me donne de la peine. Entre-temps, j’ai pris l’habitude d’endosser un petit sac à dos pour
apporter chez moi les clichés ainsi ramassés
en route.
Vers le soir sur le perron à Domodossola,
se retrouvent tous les excursionnistes, qui
étaient dans la partie ensoleillée de la Suisse
et qui, venant par le Centovalli vont rejoindre la vraie Suisse. Ils sont ainsi obligés
d’emmener une chaussure de randonnée
pleine d’Italie avant que le Simplon les
recrache en plein Valais. En clair, ça correspond à vingt minutes de temps d’attente à
la gare. Et ça nous permet d’en apprendre.
Le train de Milan a du retard parce que
l’Italien de toute façon n’est pas ponctuel.
L’annonce par les haut-parleurs est
complètement incompréhensible parce que
l’Italien parle en italien.
L’automate au perron n’accepte pas les
francs suisses parce qu’ils n’ont pas besoin
de ça.
Evidemment, ces déclarations sont arbitraires et de toute façon ne pas représentatives. Aussi la mimique correspondante y
manque. Celle-ci passe de la colère par la
perplexité jusque au sourire en quête
d’excuse, qu’on met si des petits enfants
se comportent justement comme des petits
enfants.
Avant que vous me traitiez de souilleur
de mon propre nid, je vous donne quelques
25
Les clichés au sens figuré sont
comme les vrais – presque indestructibles. Il ne sert à rien d’insister et de
répéter les faits: que l’on paie bien des
impôts en Suisse, que les rues sont souvent
plus sales qu’en Italie, que des chevaux
bureaucratiques hennissent aussi chez nous,
ou que le pourcentage d’étrangers chez nous
est beaucoup plus élevé, même si ceux-ci
n’arrivent pas en bateau. De même, il ne sert
à rien aux autres d’expliquer que la monnaie
en Italie c’est l’euro et que leurs trains sont
souvent bien à l’heure.
Il appartient probablement à la nature
de la «présentation dépassée et fixée» que
par la répétition éternelle elle se raffermit,
qu’elle n’est pas révisée et qu’une aventure,
qui est en contradiction au cliché, est perçue
et comptabilisée comme l’exception confirmant la règle.
On pourrait désespérer. Mais on n’y est
pas obligé. Ma recette est aussi simple que
efficace. Je pose dans le monde mes propres
clichés, les répète aussi souvent que possible, prend la vérité à mon compte et bat
l’adversaire avec ses propres armes.
Au fur et à mesure je raconte à tout Milanais comme c’était bien en Italie du sud,
quelle était l’amabilité, la gentillesse et la
serviabilité des gens là-bas. Alors, je le vois
de plus en plus embarrassé. Et si ici en
Suisse quelqu’un me propose un lien entre
les déchets sur les routes et le quota d’étrangers, alors je lui calcule le quota d’étrangers
parmi les videurs de poubelles. Ça a déjà
amené à réflexion plus d’un.
Eh oui, les vieux clichés vous pouvez les
éliminer, s’il vous plaît, lors du ramassage
des vieux métaux. Pour les clichés au
sens figuré, il suffit de les effacer de votre
mémoire à long terme.
Bulletin technique 5.2010
Adobe InDesign CS2, CS3, CS4, CS5
La pipette : un outil polyvalent, utile et pratique
Hans Häsler, Lausanne
La pipette partage son emplacement dans la palette avec l’outil des mesures. Il arrive
donc qu’elle ne soit pas visible du tout. Et cela diminue ses chances d’être utilisée.
Mais l’emploi judicieux de cet outil pratique permet de réduire énormément la distance parcourue par le pointeur de la souris. Un gain de temps non négligeable.
n bon nombre de textes ne sont pas préparés à l’avance et le formatage n’est pas
appliqué automatiquement lors de l’importation. La saisie se passe dans Word (avec
«Titre 1», «Titre 2 », etc.). Pire : les fichiers
sont fournis en « texte seul ». Ainsi, le formatage est assez fastidieux. Surtout lorsqu’il
y a beaucoup de passages à faire ressortir
individuellement.
U
L’application rationnelle de styles
La méthode la plus compliquée consiste
sûrement à faire des allers-retours entre le
texte et les palettes des styles de paragraphes
et de caractères. Les distances parcourues
par le pointeur de la souris nous font perdre
beaucoup de temps. Certes, des raccourcis
clavier alloués aux styles pourraient accélérer l’exécution d’un projet. Mais il y a une
autre possibilité assez pratique.
Nostalgie, quand tu nous tiens...
Des anciens utilisateurs de QuarkXPress
pleuraient l’absence de l’option géniale qui
permettait de passer les attributs d’un paragraphe modèle à d’autres paragraphes par
un clic de la souris.
Et s’ils avaient la malchance d’obtenir un
résultat bizarre lors du premier emploi de la
pipette, ils l’oubliaient aussitôt.
Fig. 1 – Sélectionner l’outil Pipette.
a Te auguerc incidunt.¶
Senim dolobore ming sis
am vel exer at vulluptat
b Te auguerc incidunt.¶
Senim dolobore ming sis
am vel exer at vulluptat
c Pisit ad tat aut lutpat.¶
Consed et dolumsan esed
exeraesto euisim quam
d Pisit ad tat aut lutpat.¶
Consed et dolumsan esed
exeraesto euisim quam
Fig. 2 – a) Pointer la pipette sur le texte modèle et
cliquer ; b) la pipette est remplie ; c) viser le paragraphe
à formater ; d) cliquer – et les attributs sont transférés.
Cela fonctionne d’un document à l’autre.
a Odigna acip essed mod
euis dolore dolortinis ea
faciduipit in er at.¶
b Odigna acip essed mod
euis dolore dolortinis ea
faciduipit in er at.¶
c Giatum irilla conse diamconsenis ad tet, qui tionse
dion consequat.¶
d Giatum irilla conse diamconsenis ad tet, qui tionse
dion consequat.¶
Fig. 3 – a) Pointer la pipette sur le texte modèle et
cliquer ; b) la pipette est remplie ; c) enfoncer la touche
de la souris et passer le pointeur par-dessus le texte à
Un outil complexe...
La pipette permet de formater des paragraphes entiers (ou des portions de ceux-ci),
très facilement. Ce n’est pas tout. Les attributs des blocs peuvent être également appliqués. Mais nous allons en parler plus tard.
formater ; d) les attributs sont transférés.
a Hent ad mincilla adipsum
b Hent ad mincilla adipsum
ea acilla am augait velisi
im in volobore.¶
ea acilla am augait velisi
im in volobore.
Fig. 4 – a) Relâcher la touche de la souris avant d’avoir
... mais facile à utiliser...
La pipette est utilisée le plus souvent pour
appliquer le formatage aux textes. Sélectionner l’outil (fig.1) et cliquer sur le texte
modèle (fig. 2). La pipette change sa position
(elle se penche en arrière) et sa partie inférieure est remplie (teintée en noir), afin d’indiquer qu’elle est chargée.
Finalement, pointer la pipette sur le texte
à formater et cliquer. Lors de l’application
d’un style de paragraphes défini par l’utilisateur, cela fonctionne à merveille.
... ou bien ?
Lorsque des définitions des caractères ont
été modifiées localement dans le texte
modèle, le transfert des attributs se limite à
ceux qui sont définis dans le style de paragraphes appliqué.
passé sur la totalité du texte ; b) les caractères
restants sont également formatés, mais uniquement
selon la définition du style de paragraphes.
a Tum volore volor sed
dolore euismolor autpatet
incipit eliquam, sequis.¶
b Ectetum irillaore cortie
feugue magna facin utatem
nonsequatem dip eu feu
Fig. 5 – a) La pipette est remplie après un clic sur le
mot clé ; b) enfoncer la touche de la souris et passer le
pointeur par-dessus les mots à formater.
a Pisit ad tat aut lutpat.¶
Consed et dolumsan esed
exeraesto euisim quam
b Te auguerc incidunt.¶
Senim dolobore ming sis
am vel exer at vulluptat
Une précision : les attributs de caractères
différents ne sont appliqués qu’à la position
d’insertion. Mais pas durablement. Il faut
insérer le curseur immédiatement après, au
même emplacement et sans toucher à autre
chose, afin que des caractères saisis soient
formatés comme le texte modèle. Sinon,
l’application « s’évapore » et le paragraphe
reste inchangé.
Quand on aimerait appliquer les différences au texte entier, il faut pointer la petite
marque d’insertion (celle-ci n’apparaît seulement quand du texte se trouve en dessous)
de la pipette devant le premier caractère,
appuyer sur la touche de la souris, la garder
enfoncée et la passer par-dessus le texte
cible (fig. 3). Mais il faut vraiment couvrir la
totalité du paragraphe. Sinon, le reste du
texte va être formaté selon les définitions du
style de paragraphes (fig. 4).
Appliquer des styles de caractères
Lorsqu’on doit appliquer un style de caractères, il faut également visiter tous les signes
(fig. 5). Cela ressemble au formatage à l’aide
de la palette des styles de caractères.
Comment recharger la pipette
Avant de pouvoir charger un autre modèle
de texte, il faut vider la pipette. Une possibilité : sélectionner un autre outil et revenir
à la pipette. Mais on peut s’épargner ce
détour. Il suffit d’enfoncer la touche Option
et la pipette est vidée. Attention : dès que la
touche est relâchée, l’outil est de nouveau
rempli avec les attributs précédents.
Il faut donc maintenir enfoncée la touche
Option et cliquer sur le nouveau texte
modèle. A présent, la pipette est chargée de
ses attributs et on peut les appliquer à un
nouveau texte cible.
Cette action peut être inversée
Au lieu de charger d’abord la pipette, on
peut placer le curseur dans le texte cible.
Celui-ci peut également être sélectionné
(fig. 6).
Puis sélectionner l’outil Pipette et faire
un clic sur le texte modèle. Les attributs
seront appliqués aussi tôt.
Mais cela ne fonctionne que si la sélection et le texte modèle se trouvent dans le
même document.
Vider la pipette définitivement
Comme déjà mentionné, il suffit de sélectionner un autre outil.
Fig. 6 – Le procédé de la figure 2 inversé.
a) Le texte à formater est sélectionné ;
b) cliquer avec la pipette sur le texte modèle.
26
Bulletin technique 5.2010
Adobe InDesign CS2, CS3, CS4, CS5 La pipette : un outil polyvalent, utile et pratique
Ne pas appliquer tous les attributs
Ouvrir le dialogue « Options de la pipette »
en faisant un double-clic sur l’outil Pipette
(fig. 7). En désactivant des cases à cocher on
peut exclure des attributs à appliquer.
Les détails des options deviennent visibles en cliquant sur les flèches devant les
noms des groupes (comme Caractères et
Paragraphes). Ces articles peuvent être
« décommandés » en désactivant les cases à
cocher (fig. 8). Il peut être nécessaire de ne
pas transférer sur le texte cible les filets de
paragraphes, les définitions des tabulateurs,
la langue, etc.
Fig. 7 – Un double-clic sur l’outil Pipette ouvre le
dialogue qui permet de personnaliser les réglages en
désactivant les cases à cocher.
Fleurs alpines
Les réglages minimaux
Quand on a pris l’habitude d’appliquer systématiquement des styles de paragraphes et
de caractères en renonçant à des formatages
locaux, il faut d’abord désactiver toutes les
cases à cocher en cliquant sur les cases
devant Caractères et Paragraphes. Ensuite,
n’activer que Style de caractère et Style de
paragraphe.
Fleurs alpines
Fig. 11 – La pipette aspire les valeurs CMJN de l’image
et les applique directement au titre sélectionné.
Attention : la zone modèle des pixels doit
être assez grande. Il n’est pas possible de
cliquer avec précision.
Transférer les attributs des blocs
La démarche est similaire à celle de la copie
des attributs de texte. Pointer la pipette vide
sur le bloc modèle, cliquer pour relever les
attributs. Ensuite viser le bloc cible et cliquer de nouveau, pour appliquer les attributs mémorisés.
Il est également possible de modifier le
résultat en appuyant sur la touche Majuscule. De nouveau lors de la prise ou lors de
l’application (fig. 12).
Sans modifier les options de la pipette
Le document «Aide » d’InDesign présente
deux possibilités. La touche Majuscule est
impliquée dans les deux cas.
Lors du chargement des attributs
Quand on appuie sur la touche Majuscule,
un petit signe « + » apparaît à gauche de la
pipette (fig. 9), même sans viser un objet.
Cliquer sur le texte source en gardant la
touche Majuscule enfoncée. La pipette est
remplie. Lâcher la touche Majuscule et passer la pipette par-dessus le texte cible en
enfonçant la touche de la souris.
Résultat : ce n’est que la couleur du texte
modèle qui a été transférée.
fondre avec « Nuancier »). Une image en RVB
ne montre que trois chiffres. Et un clic sur
un graphique Illustrator génère l’avertissement : « L’image est un graphique vectoriel.
Les valeurs de la pipette son basées sur un
proxy RVB en basse résolution.» Nous avons
compris le message : il faut lancer Illustrator
et ouvrir le fichier, afin de pouvoir noter les
valeurs CMJN correctes.
1a
b
c
d
e
f
2a
b
c
d
e
f
Fig. 8 – (C’est un montage photo :-). Les réglages
des attributs des caractères et des paragraphes.
Désactiver les articles non désirés par un clic sur
Lors de l’application des attributs
Remplir la pipette normalement (fig. 10).
Puis enfoncer la touche Majuscule et la touche de la souris et passer la pipette par-dessus le texte cible : ce ne sont que les attributs
de la définition du style de paragraphes qui
sont transférés, mais pas la modification
locale de la couleur des caractères.
les cases à cocher correspondantes.
Reprendre les valeurs d’une illustration
Une image importée contient une couleur
que nous aimerions appliquer à un certain
titre, afin d’obtenir un lien optique entre le
texte et l’illustration.
Lancer Photoshop et utiliser sa pipette
pour relever les pourcentages en cliquant
sur l’endroit en question de l’image ouverte.
N’est-ce pas ? Non, cela n’est pas nécessaire.
InDesign peut obtenir ces valeurs tout seul.
Pointer la pipette sur le modèle et cliquer
(fig.11). L’outil indique immédiatement son
état « rempli » et la couleur est transférée instantanément sur le texte sélectionné.
Les quatre valeurs peuvent être consultées dans la palette « Couleur » (à ne pas con-
Fig. 9 – a) Activer la touche Majuscule, le signe « + »
Fig. 12 – Première rangée : le bloc source, puis les
Ommodolor sed dio.¶
Iquipit nonse commodin
etue ming el utpat alissit.
c Ugiate conse magnim.¶
Ut dolor il ulla faccummy
nummodolorem acipsu.
cinq blocs cible. 1a) remplir la pipette ; b) cliquer ;
c) clic avec Majuscule sur le fond (« fond » actif) ;
d) clic avec Majuscule sur le fond (« contour » actif) ;
b Ommodolor sed dio.¶
Iquipit nonse commodin
etue ming el utpat alissit.
d Ugiate conse magnim.¶
Ut dolor il ulla faccummy
nummodolorem acipsu.
e) clic avec Majuscule sur le contour (« fond » actif) ;
f) clic avec Majuscule sur le contour (« contour » actif) ;
2a) remplir la pipette avec Majuscule, puis b) à f).
apparaît ; b) cliquer sur le texte modèle ; c) enfoncer la
touche de la souris et passer par-dessus le texte cible ;
d) ce n’est que la couleur qui est transférée.
a Et alit vullaor summy.¶
Doloreet iure diam, veliquate ero odolore molupta
b Et alit vullaor summy.¶
Doloreet iure diam, veliquate ero odolore molupta
c Ignim magnism lobortis.¶
Dolut num vero facilis ad
do et ure magnim aliquis.
d Ignim magnism lobortis.¶
Dolut num vero facilis ad
do et ure magnim aliquis.
Fig. 10 – a) Cliquer avec la pipette ; b) celle-ci est
remplie ; c) passer par-dessus le texte (touches
Majuscule et souris) ; d) les attributs de paragraphes
sont appliqués, sans la couleur de caractères locale.
27
Pas de soutien complet
Certes, la pipette est un outil vraiment très
pratique. Mais on ne peut pas compter sur
lui à cent pour cent. Certains attributs des
blocs sont ignorés : l’angle de rotation, l’angle d’inclinaison, l’habillage. De plus, les
options de blocs texte ne sont pas relevées
du tout : le retrait du texte, la justification
verticale, le nombre de colonnes, etc.
Quand on a besoin de transférer tous ces
attributs, il faut utiliser une autre méthode.
Créer un style d’objets, par exemple. Ou
lancer le JavaScript CopierAttributsBlocs.js,
disponible ici :
www.bulletin-technique.ch > JavaScripts
Bulletin technique 5.2010
Adobe InDesign CS3-CS5
Enchaîner des requêtes R/R sous InDesign
Laurent Tournier, Paris.
L’efficacité des requêtes de recherche et de remplacement sous InDesign n’est plus à
démontrer, bien qu’à partir du seul panneau Rechercher/Remplacer il est uniquement
possible de les exécuter une à une. Par chance, des spécialistes d’InDesign et du JavaScript ont écrit des scripts pour enchaîner les requêtes et automatiser notre travail.
ui se souvient du script TextCleanUp ?
Apparu dans InDesign CS, ce script permettait d’enchaîner des requêtes Rechercher/Remplacer (désormais abrégé R/R) de
type Texte. Avec les nouvelles versions d’InDesign, en même temps que l’étendue du
champ de recherche s’est élargie (mode de
recherche GREP, Glyphe et Objet), des
scripts de plus en plus perfectionnés ont
aussi vu le jour. Tour d’horizon des principaux scripts compatibles CS3-CS5.
Q
FindChangeByList
Présent comme tel par défaut depuis InDesign CS3 (dans le dossier de l’application
Scripts Panel), ce script permet d’enchaîner
des requêtes de type Texte, GREP et Glyphe.
Il est associé à un fichier-texte, FindChangeList.txt (placé dans le dossier FindChangeSupport [fig. 1]), dans lequel sont écrites
l’ensemble des instructions de recherche et
de remplacement à lancer.
Fig. 2 – Instructions de type grep et text du fichier FindChangeList.txt originel (en anglais).
Fig. 3 – Ligne 109 de FindChangeByList indiquant le fichier text natif (FindChangeList.txt) associé au script.
Il est possible de lier le script à un autre
fichier-texte que celui proposé par défaut.
Enregistrez un nouveau fichier-texte dans
le dossier «FindChangeSupport» et modifiez
la ligne 109 de FindChangeByList en changeant le nom du fichier-texte d’origine par
le vôtre (fig. 3).
FindChangeByList est un script efficace,
mais à mon sens à limiter pour des R/R ponctuels, telles les corrections typographiques.
Pour la ponctuation en particulier, on trouve un
fichier-texte pré-établi pour la typographie française
sur le site http://www.abracadabrapdf.net (rubrique
abracadabra-bonus > Utilitaires InDesign >
Le script FindChangeByList_mod1.jsx ou _mod3.jsx
FindChangeList VF). Le fichier assez exhaustif mérite
(CS3), du même Martin Fischer, en remplacement de
d’être téléchargé mais adapté à ses besoins.
FindChangeByList, est une bonne alternative pour
Chain_GREP_queries
Pour ceux qui affectionnent particulièrement le mode GREP, ce script de Peter Kahrel
est fait pour eux, puisque comme son nom
l’indique, il permet l’enchaînement de requêtes GREP.
Il s’installe comme n’importe
quel script et se lance à partir du
panneau «Scripts» par un doubleclic. S’ouvre alors le panneau cicontre (fig. 4) où apparaissent,
classées par ordre alphabétique,
l’ensemble des requêtes GREP enregistrées dans le sous-dossier
GREP du dossier Find-Change
queries.
Pour exécuter l’enchaînement,
il suffit de sélectionner les requêtes voulues, le choix pouvant
être continu ou non, et cliquer sur
le bouton OK.
La recherche peut porter sur
tous les documents, le document
ouvert, un article ou la sélection.
sélectionner un ou pusieurs autres fichiers-texte en
l’absence du fichier originel et pour éviter toute
modification du script. Voir http://indesign.
hilfdirselbst.ch/text/
Fig. 1 – Fichier-texte via le panneau «Scripts».
La syntaxe des instructions s’organise
comme suit : les opérations de R/R sont séparées par des tabulations et un retour chariot sépare chaque requête (fig. 2) :
1) Déclaration du mode de la requête (grep,
text ou glyph) + <tab> ;
2) Propriétés de recherche ({findWhat=""})
+ <tab> ;
3) Propriétés de remplacement ({change
To=""}) + <tab> ;
4) Options de remplacement ({include…}) +
<tab> ;
5) Commentaires + <retour chariot>.
Aux propriétés de R/R de base, il est possible d’associer des critères beaucoup plus
précis, comme des attributs de styles de caractère ou de paragraphe. Ceci suppose une
bonne connaissance du langage JavaScript.
Pour ceux qui hésiteraient à écrire les lignes
Dans la mesure où les expressions
d’instructions grep et text ou qui souhaiteraient
régulières s’enchaînent les unes à la suite
spécifier des propriétés complexes, le script de Martin
des autres, il faut veiller à leur bonne
Fischer, RecordFindChange_CS3-CS5.jsx, permet de
disposition. Pour éviter toute
les générer automatiquent à partir du panneau
déconvenue, il peut être prudent de faire
Rechercher/Remplacer. Les lignes de commande
précéder leur nom d’un chiffre 01, 02, etc.
obtenues sont à recopier dans le fichier-texte lié à
Il est aussi possible d’enregistrer un ensemble de requêtes sé-
FindChangeByList. Voir http://indesign.hilfdirselbst.
ch/text/
Fig. 4 – Panneau de Chain_GREP_queries.
28
Bulletin technique 5.2010
Adobe InDesign CS3-CS5 Enchaîner des requêtes Rechercher/Remplacer sous InDesign
lectionnées et de les rappeler ensuite à partir
de la liste déroulante «Chaîne». La chaîne
ainsi enregistrée est stockée dans le sous-dossier habituel avec l’extension .grpq (fig. 5).
Fig. 5 – Emplacement du fichier .grpq.
Chain_GREP_queries présente une option vraiment très intéressante : «Seulement
évaluer» (fig. 6). En la choisissant, le script
«extrait» et «exporte» le résultat (du champ
«Remplacer par») de la requête dans un nouveau document InDesign sans rien modifier
au document originel. Le résultat apparaît
classé par ordre alphabétique et les doublons sont supprimés.
En cochant sur Conserver la mise en
forme», les enrichissements de caractères
sont préservés, mais le script est un peu plus
lent à s’exécuter et l’ordre alphabétique est
ignoré.
Fig. 8 – Panneau de Multi-Find/Change (ici en version 1.04 Public Beta).
Fig. 6 – Mode «Seulement évaluer».
Activer cette option est particulièrement
efficace pour, par exemple, extraire une liste
de noms en vue de l’indexer ou l’ensemble
des adresses e-mail pour une mailing list ;
voire relever des références bibliographiques
en note de bas de page pour constituer une
bibliographie générale inexistante.
Enfin, en double-cliquant directement
sur une ou plusieurs requêtes, une fenêtre
s’ouvre montrant le détail des expressions
régulières. Un champ laissé vide est matérialisé par plusieurs tirets (fig. 7).
chacun des quatre modes; à gauche, les
«Queries Sets» où vous organisez les dossiers contenant les requêtes R/R à exécuter.
Pour créer un nouveau «Query Set», rien
de plus simple: cliquez sur le bouton
,
attribuez-lui un nom (voire une description
en plus), puis placez-y, par simple glisserdéposer, les requêtes de votre choix du volet
de droite.
Pour exécuter un enchaînement, choisissez tout ou partie des requêtes d’un dossier,
définissez l’étendue de la recherche
(document(s), article(s), sélection), puis cliquez sur le bouton «Change All».
Pour affiner la recherche, il est possible
d’activer des options semblables au panneau Rechercher/Remplacer natif d’InDesign
(fig. 9).
Fig. 7. Détail des expressions régulières des requêtes.
permet de visualiser la «formule» qui se
cache derrière le nom de la requête en l’exportant dans le panneau Rechercher/Remplacer natif du logiciel; ce qui autorise dès
lors de la rééditer.
D’autre part, dans la gestion des dossiers.
Grâce à la série d’icônes ci-dessous (fig. 10),
on peut en un seul clic supprimer, dupliquer
un «Query Set», mais aussi en exporter ou
en importer (au format .xml) avec toutes ses
requêtes (lesquelles s’ajoutent aux vôtres
déjà existentes).
Fig. 10 – Gestion des dossiers.
L’icône
(«Share set») permet d’importer un dossier, de l’utiliser, mais sans
pouvoir ajouter ses requêtes aux vôtres.
À l’heure où nous écrivons ces lignes, Multi-Find/
Change est toujours proposé à un prix de lancement
Chain_Grep_queries est téléchargeable gratuitement
(http://www.automatication.com/). Des Sets pour
sur le site de Peter Kahrel sur http://www.kahrel.plus.
l’automatisation de corrections typographiques sont
proposés en téléchargement. Deux vidéos de
com/indesign/chain_queries.html
démonstration sont présentées sur le site du concepteur
Fig. 9 – Options de recherches activées.
Multi-Find/Change
Dernier né, ce script de Martinho da Gloria,
se distingue des scripts présentés ci-dessus.
La première différence, majeure, tient en
la possibilité d’enchaîner indifféremment
des requêtes R/R dans les quatre modes disponibles : Texte, GREP, Glyphe et Objet
(chaque mode est matérialisé par sa propre
icône [fig. 8]).
Le script se lance par le menu «Fenêtre»
où son nom apparaît. Le panneau se divise
en deux volets: à droite, l’ensemble des requêtes enregistrées sur le disque dur dans
et une troisième sur http://www.indigrep.com/.
Multi-Find/Change présente de nombreux autres points d’intérêts. D’une part,
dans la gestion des requêtes R/R à l’intérieur
des dossiers. Leur disposition est indépendante de leur nom et elles peuvent être librement positionnées. Cela apporte une
grande souplesse d’utilisation. L’icône
Un script, FindChangeQueryList, dû à Alexey
Dmitrienko, sensiblement identique à Multi-Find/
Change (mais en moins ergonomique) est
téléchargeable sur http://scriptuibuilder.com/
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Les scripts Chain_GREP_queries et MultiFind/Change sont indéniablement des outils
performants. Grâce à eux, l’«automatisation» n’est pas un vain mot. Si l’on analyse
correctement la structure du document en
amont, en prenant soin de bien positionner
les requêtes R/R et en en combinant judicieusement différents types (simples ou
complexes), nettoyer typographiquement
un texte tout en le mettant en forme se fait
désormais en quelques clics de souris.
Bulletin technique 5.2010
Interview
Quand le papier devance l’iPad
Equipe rédactionnelle du «Tagesanzeiger», Zürich / Traduction Antonio Abbondio
Pour le professeur du papier Timothy D. Barrett, le papier a de l’avenir. En tant que
billet de banque, emballage, mais aussi comme livre. Le papier ne craint pas les virus
et ne dépend pas de l’énergie externe.
Le papier sera-t-il encore utile au sein
d’une société numérique ?
Sûrement. Le papier n’est pas utilisé uniquement dans l’imprimerie, en tant que support
pour écrire et pour garder de l’information.
Pensez aux certificats de naissance, aux
billets de banque, aux emballages et aux
mouchoirs en papier. Ou à certains matériaux de construction, comme les placoplâtres, que nous utilisons ici en Amérique
pour nos bâtiments, par tonnes chaque
année. Dans ces domaines, le papier gardera
indubitablement une importance majeure.
Mais le livre, pour vous aussi, est-il un
modèle en fin de vie ?
Aucunement. Entendons-nous bien, les
e-books et les supports de données numérisées, tous me fascinent énormément. Il n’y
a qu’un seul problème avec tout les iPods et
iPads: ils dépendent du fonctionnement de
réseaux numériques géants. Le livre par
contre est complètement autarcique. Il n’est
ni menacé par des virus, ni dépendant d’une
source d’énergie extérieure, et il offre en
tout temps au lecteur l’accès à ses informations. Je suis convaincu que beaucoup de
données et de contenus de la littérature
mondiale seront conservées aussi dans l’avenir sur du papier ou sous forme de livres. En
tout cas aussi longtemps, jusqu’à ce que
nous ayons développé une alternative permettant leur accès sans réseaux et sans
ustensiles électroniques.
Pourtant, beaucoup de bibliothèques sont
en train de numériser leur cheptel de
contenus. Que signifie-t-il pour une société, si son histoire et son savoir accumulé
ne se trouve plus que sous forme de disques durs?
Je pousserai même encore un peu plus loin
cette pensée. Des médias numérisés pourraient être tellement conviviaux et efficients,
à nous permettre de revenir à la tradition
orale. Un exemple: une poétesse lyrique
publie un nouveau recueil de poèmes. L’Internet vous offre le choix entre un film en
3D, dans lequel l’auteur lit ses poèmes, une
version print-on-demand de la collection et
une édition sur papier fabriqué à la main,
signée par l’auteur. Quel serait votre
choix?
Pour l’édition spéciale.
C’est une possibilité. En effet, je suis de
l’avis que la révolution numérique pourrait
être la meilleure chose qui ne soit jamais
arrivée aux amoureux du papier. Précisément parce que tellement de choses se
déroulent uniquement sur des disques durs
et scintillent sur des écrans, l’estime pour
les choses que nous retenons sur le papier
augmente. Par une lettre d’amour sur papier
à la cuve, votre être adoré sera autrement
impressionné que par un SMS. Certificats,
actes officiels, de tels objets redeviendront
à nouveau précieux, et les gens, qui s’y
connaissent à leur confection, comme les
calligraphes, les fabricants de papier, seront
à nouveau très recherchés.
Y a-t-il des cultures existantes sans papier?
Il y a des cultures sans une langue écrite.
Mais dans toute société, disposant d’un système d’école et d’un système marchand
ainsi que d’une bureaucratie, le papier a
émergé tôt ou tard. Ce que beaucoup de gens
ne savent pas en effet, c’est qu’aussi chez
nous, en occident, pendant 1800 ans chaque
feuille de papier était fabriqué à la main.
Donc chaque livre d’antiquaire imprimé
avant 1800, chaque chiffon de papier provenant d’avant ce temps était cuvé à la main.
Ce n’est qu’à ce moment là que la machine
à papier fut inventée.
Vous êtes un faiseur de papier passionné
et vous enseignez ce métier. Quand êtesvous tombé amoureux du papier?
J’ai dû avoir 16 ou 17 ans, quand j’ai eu une
feuille de papier japonais dans mes mains.
C’était un toucher si chaud et naturel comme
aucun papier que j’avais eu entre mes doigts
auparavant. Depuis ce moment, j’ai commencé à m’intéresser à tout ce qui avait à
faire avec le papier.
C’est assez exceptionnel pour un teenager, dont les amis s’enthousiasmaient
probablement pour les premiers jeux-vidéo
sur Atari. Auriez-vous un pendant particulièrement romantique ou artistique?
«Il n’y a qu’un seul problème avec tous les iPods und iPads: ils dépendent du
fonctionnement de réseaux numériques géants. L’iPad, comme le Kindle ou
d’autres formes d’e-reader, pour moi sont trop mastoc.»
Le professeur du papier – Timothy D. Barrett, 59, est amateur, producteur, historien et scientifique du papier. Entre 1996 et 2002 il était le
directeur du «Center for the Book» à l’Université de Iowa. Actuellement
il continue à enseigner en tant que professeur tout sur le papier – de la
fabrication manuelle et de son histoire jusqu’à l’analyse non-destructive de papier européen du 14e au 19e siècle.
En tant qu’expert pour la conservation du papier il a sauvé de la destruction entre autres la déclaration d’indépendance des Etats Unis
d’Amérique. Timothy D. Barrett vient de recevoir le Genius Award
de la MacArthur Foundation, doté de 500 000 Dollar, une espèce de
Prix Nobel pour des personnes ayant des talents et des passions extraordinaires.
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Bulletin technique 5.2010
Interview Quand le papier devance l’iPad
D’abord c’étaient vraiment surtout les qualités esthétiques du papier fait à la main qui
m’ont charmé. Je ne pouvais pas m’expliquer comme quelque chose pouvait être
tellement beau. Je voulais aller au fond de
ce secret par l’étude de la technique et de
l’histoire de la fabrication du papier. Et voici le résultat: il est scientifiquement prouvé
que, et pourquoi il y a des différences entre
le papier cuvé-main et du papier bon-marché, produit industriellement. Plus encore:
la science permet de convaincre d’autres
gens de la valeur du papier spécial ainsi que
du fait, qu’on a pas besoin d’être romantique pour s’occuper de façon tellement
intensive avec le papier comme je le fais.
me finale. Ceci permet d’obtenir des feuilles
ultra minces. Depuis longtemps, j’essaie de
faire un tel papier à partir de la filasse du
mûrier. Jusqu’ici je n’ai pas réussi à trouver
l’équilibre idéal entre la mollesse et le «caractère croustillant» du papier.
Vous avez étudié pendant deux ans la
fabrication du papier au Japon. Qu’y a-t-il
pour rendre le papier japonais aussi spécial?
Principalement, la façon et la manière dont
il est formé. Les procédés de fabrication
japonais comme aussi les occidentaux prévoient de puiser, de sécher et de presser les
fibres cuites. Mais le supplément d’une bave
végétale permet d’apprêter le papier dit
japonais, couche par couche, jusqu’à sa for-
Pour ainsi-dire des pages du papier du
futur?
Exactement. Il y a déjà actuellement des
matériaux semi flexibles en cristaux liquides, qui sont en mesure de rendre lisibles
des textes numérisés. Bientôt nous aurons
du papier numérique complètement flexible. Une page de l’e-book idéal serait destinée au courrier électronique, une autre pour
les notes personnelles, une troisième pour
Est-ce que vous envisagez d’acheter un
iPad?
Probablement pas. L’iPad, comme le Kindle
ou d’autres formes d’e-reader, pour moi
sont trop mastoc. Un e-book vraiment convivial aura à mon avis plutôt la taille d’un
iPhone et l’aspect d’un livre de poche traditionnel. Il aurait une couverture et des pages
à tourner.
l’Internet et une quatrième pour le texte du
livre en soi. Il est beaucoup plus évident, de
changer physiquement d’un plan à l’autre,
en feuilletant justement, sans devoir cliquer
dans tous les sens. Après fermeture de ce
e-book, il pourrait être utilisé comme portable. Et différemment qu’un écran rigide
exposé à tous, une couverture protégerait le
contenu des regards curieux pendant la lecture dans le métro.
Quel type de lecture pratiquez-vous?
La plupart du temps, que de la lecture spécialisée ou toutes sortes d’articles sur
e-books. Et si je veux vraiment me détendre:
«Les aventures du Huckleberry Finn».
Cet article a paru dans le «Tagesanzeiger» en mai 2010.
Nous remercions chaleureusement pour le droit de
reproduction.
www.tagesanzeiger.ch
04 novembre 2010
Visite du prépresse de KBA-GIORI —Découvrez
les coulisses de la fabrication des billets de banque
La technique de fabrication des billets de banque modernes,
dotés d’une pluralité de signes de sécurité et produits avec
divers procédés d’impression, nécessite un savoir-faire très
spécifique.
Après le grand succès de la visite du centre de démonstration au
Mont-sur-Lausanne, KBA-Giori S.A., entreprise spécialisée dans
la production de machines à imprimer des billets de banque,
nous offre la possibilité de découvrir son département Prépresse,
bien spécifique à ce monde de l’imprimé de sécurité.
Nous aurons également la possibilité de découvrir le nouveau
centre d’activités après le regroupement de ses différents sites
à l’avenue du Grey 55 à Lausanne.
S’inscrire à la visite en ligne www.fgr.ch
31
Wer nicht an seine
Zukunft denkt,
wird keine haben!
Die Einsicht zur
Weiterbildung
ist der Schlüssel
zur gesicherten
beruflichen
Aussicht.
Bildung ist ein Garant für eine demokratische,
emanzipierte und sozial verantwortliche Gesellschaft. Deshalb fördert comedia die Aus- und
Weiterbildung ihrer Mitglieder, mit einem durchdachten, auf den jeweiligen Bedarf zugeschnittenen Bildungsprogramm, das nur darauf wartet,
genutzt zu werden. Es deckt folgende Bereiche
ab:
–
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Grafische Industrie
Journalismus
Elektronische Medien
Visuelle Kommunikation
Buch- und Medienhandel
Neue Berufsbilder in diesen Branchen werden
von comedia mitgestaltet. Das berufsorientierte
Lernen aller Mitglieder wird auch finanziell unterstützt. Ganz sicher ist auch für Dich etwas dabei. Nimm Dir deshalb fünf Minuten Zeit für Deine berufliche Zukunft.
Das gesamte Kursangebot, alle nötigen Informationen sowie Anmeldemöglichkeiten findest Du
unter www.comedia.ch