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Fachhefte grafische Industrie Bulletin technique Zeitschrift für visuelle Kommunikation La revue de la communication visuelle 2.2011 www.fachhefte.ch www.bulletin-technique.ch www.gfz.ch – www.fgr.ch Frauen machen Druck Glosse: Fragen wir den Experten! QuarkXPress 9.0: QuarkXPress neu(n) Wahlplakate typografisch gesehen Bilan énergétique d’une presse offset feuilles Sinss Graphic: une politique de niche réussie Fachhefte grafische Industrie / Bulletin technique 2.2011 Inhalt Sommaire 4 Antonio Abbondio † 4 Antonio Abbondio † Fachhefte grafische Industrie offizielles Organ von: Grafisches Forum Zürich www.gfz.ch Forum graphique romand www.gfr.ch 6 Frauen machen Druck 22 Entreprises, produits, services 7 Glosse Fragen wir den Experten 23 Impressum 8 Und täglich grüsst... 27 Commentaire Demandons à l’expert! 10 Qualitätssicherung InDesign: Farbskalen nach Mass 27 Le GOTA... Entreprises, produits, services 12 Gesellschaft «Die GemeinwohlÖkonomie 29 Et chaque jour... 14 Ausbildung Vom Lernen und Lehren rund ums Publishing 30 Contrôle de la qualité InDesign: des chartes de couleurs à faire soi-même 15 Schneidekurs bei der Gramag AG 32 Offset feuilles Efficacité énergétique 16 Typografie Wahlplakate typografisch gesehen 34 PostPress Une politique de niche réussie 18 GFZ «kooaba Paperboy» 35 FGR – 14 avril Programmes de gestion et calcul des prix, état des lieux 19 PostPress Erfolgreiche Nischenpolitik 20 QuarkXPress 9.0 QuarkXPress neu(n) 20 PrePress Haben Sie die Bildformate im Griff? 23 Unternehmen, Produkte, Service Impressum Möchten Sie Abläufe automatisieren? Voudriez-vous automatiser des actions? Auf www.fachhefte.ch finden Sie praktische AppleScripts für QuarkXPress und InDesign (Mac OS 9.x und Maac OS X) sowie nützliche JavaScripts für InDesign CS2, CS3, CS4 und CS5 (Mac OS X und Windows). Sur le site www.bulletin-technique.ch vous trouverez des AppleScripts pratiques, pour QuarkXPress et InDesign (Mac OS 9.x et Mac OS X), ainsi que des JavaScripts pour InDesign CS2, CS3, CS4 et CS5 (Mac OS X et Windows). 3 Fachhefte grafische Industrie 2.2011 Antonio Abbondio 1938 – 2011 Statt eines Nachrufs Mit dem Tod von Antonio haben wir einen Redaktionskollegen verloren. Und mehr als das. Deshalb möchten wir hier gar nicht aufzählen, wo Antonio überall aktiv war und was er alles initiiert hat. Angesichts seiner Krankheit war er gezwungen, viele seiner Aufgaben abzugeben. Nur auf die Mitarbeit bei den Fachheften mochte er bis zum Schluss nicht verzichten. Wir sind stolz auf ihn und traurig zugleich. En lieu et place d’une nécrologie Avec le décès d’Antonio, nous perdons un collègue de rédaction. Et plus encore. C’est pourquoi nous ne tenons pas énumérer toutes les activités d’Antonio, ni tout ce qu’il a initié. Il a été obligé de remettre à d’autres nombre de ses tâches en raison de sa maladie. Mais, jusqu’au bout, il n’a pas renoncé à sa collaboration à la rédaction des bulletins techniques. Nous sommes fiers de lui et tristes à la fois. Die Redaktion Fachhefte grafische Industrie La rédaction du bulletin technique Rodolphe Aeschlimann, Granges Merci Antonio, car je suis persuadés que tu m’entends!!! pour tout ce que tu était dans la vie. Pour ta générosité, pour les connaissances que tu m’as transmis, pour ton aide précieuse dans les moments difficiles. Grâce a toi j’ai eu un regard sur le futur et son développement technologique. Je me rappel encore des premiers cours informatiques donnés sur le ZX Spectrum équipé du microprocesseur Zilog Z80, une révolution au début des années huitante. Depuis que de chemin parcouru!!! Ainsi tout au long de ces années tu nous procurai des conseils pour la formation professionnelle et continue, sans oublié le Bulletin technique. Ainsi tes idées se poursuivent perpétuellement. Je ne t’oublierai jamais. Rodolphe Zvonimir Bernwald, Nesselwang Antonio Abbondio, ein seit Jahren engagierter, zielstrebiger und beharrlicher Kollege. Er hat mit seinem welschen Charme viel zur Klärung verschiedener schwieriger Fragen bei delikaten Problemen beigetragen. Vor allen verstand er es, eine Art Ausgleich zwischen uns, den Praktikern, und ihm, dem Wissenschaftler, herbeizuführen. Dank seiner langjährigen Lehrtätigkeit an der eisig Lausanne verfügte er über ein umfangreiches Wissen und einen enormen Sachverstand, gepaart mit seinem exzellenten und versierten Sprachkenntnissen, war uns unser Kollege Antonio immer ein Retter in Not. Auch während der vielen Jahre meiner Tätigkeit als Gastdozent in Lausanne verband mich mit Antonio eine gefreute persönliche Beziehung. Lieber Antonio, Dein Stuhl wird in der Redaktion in Zukunft leer bleiben, Du wirst dagegen in unseren Herzen weiterleben. Zvonimir Jean-Paul Thalmann, Herrliberg René Buri, Bern Antonio, Merci vieumau, dass ich Dich und Marlies kennenlernen durfte. Ihr habt mein Leben bereichert! Du hast mir mal, als ich in einer sehr schwierigen Situation, war, einen Rat gegeben, den ich nie vergessen werde und der mir geholfen hat. Antonio, ich befolge diesen Rat auch jetzt... aber eines weiss ich ganz sicher, Dein Humor, Dein Wissen, Dein Handeln, Dein Charme, Antonio, Du wirst mir fehlen. Marlies, Dir wünsche ich ganz viel Kraft, und wir alle von der Redaktion sind da für Dich. René Hans Häsler, Lausanne Wie oft waren wir zusammen in einem Wagen der Schweizerischen Bundesbahnen zu einer Redaktionskommissions-Sitzung der Fachhefte grafische Industrie nach Bern (oder Zürich) gefahren und wieder zurück ? Von 1997 bis 2009, sechs Mal pro Jahr, insgesamt gut 70 Mal. Das Prozedere war meistens ähnlich. Ich bestieg den Zug in Lausanne und hielt zwei weitere Plätze frei. Dann galt es, rasch in der Tageszeitung die wichtigsten Themen zu überfliegen, denn beim nächsten Halt, in Palézieux, stiegen die beiden Kollegen Antonio und Rodolphe zu. Und vorbei war es mit der Ruhe ... Das ist durchaus positiv gemeint, denn Antonio war ein angenehmer, aber sehr mitteilungsbedürftiger Begleiter. Ob ein aktuelles Thema, oder die bevorstehende Reise nach Kuba, oder Erinnerungen aus seiner vielfältigen beruflichen Vergangenheit – stets war es ein Genuss, ihm zuzuhören. Sehr grosse Erfahrung, fundiertes Wissen, eine scharfe, wissenschaftliche Analyse : Manche Leute hätten solche Gaben ausgenutzt, um ihre Überlegenheit zu demonstrieren. Nicht so Antonio. Er war ein interessanter Gesprächspartner, welcher sein Gegenüber als ebenbürtig behandelte. Liebenswürdig, humorvoll und stets hilfsbereit : So werden wir ihn in guter Erinnerung behalten. Hans Jürg Marti, Illnau Antonio Abbondio lernte ich in den Achtzigerjahren kennen, als er als Rektor der «esig+», der Höheren Technischen Lehranstalt der Druckindustrie, vorstand. Wir verloren uns nach Abschluss meines Studiums aus den Augen und begegneten uns mehr als zwanzig Jahre später als Redaktionskollegen der Fachhefte grafische Industrie wieder. Genau so stark, wie er sich damals für die Ingenieurschule in Lausanne eingesetzt hatte, war Antonios Engagement bei der Arbeit für die Fachzeitschrift. Er erachtete seine Pflicht nicht mit dem alleinigen Verfassen redaktioneller Beiträge als getan, sondern war immer bestrebt, die Fachhefte grafische Industrie in ihrer Substanz weiterzubringen und sie ihre wahre Funktion als Medium für die berufliche Weiterbildung erfüllen zu lassen. Antonio Abbondio bleibt mir als Mensch in Erinnerung, der alle Aufgaben, die er anpackte, mit Leib und Seele erfüllte. Jürg Antonio, Ich bin dankbar, dass ich Dich kennenlernen durfte – zuerst als Mitglied der Fachhefte Redaktion, und als ich 1999 die «gib»Zürich Kaderschule für Druck, Medien und Kommunikation übernahm, hast Du mich bei meinem Tun durch Deine positive Art unterstützt, beraten und auch motiviert, zu neuen Ufern aufzubrechen. Ich sage dankeschön, dass ich Dich kennenlernen durfte – Du hast mein Tun bereichert und ich habe viel von Dir gelernt. Keiner wird gefragt wann es ihm recht ist, von Menschen Abschied zu nehmen, plötzlich heisst es damit umzugehen, und so bleibt mir nur, Deinen Tod zu akzeptieren, und wie einmal Albert Schweitzer gesagt hat... «Das schönste Denkmal, das ein Mensch bekommen kann, steht in den Herzen seiner Mitmenschen.» ...und dieses Denkmal ist in meinem Herzen. Ciao Antonio Jean-Paul Kurt Mürset, Basel Eine Facette mehr... Gleich bei der ersten Redaktionssitzung, an der ich teilnehmen durfte, ist es mir aufgefallen. Der Redebeitrag von Antonio Abbondio war immer geprägt von einer positiven Grundhaltung. Wenn da jemand eine Meinung vorbrachte, war es Antonio, der die Argumentation ergänzte, weiterführte und einen ermunterte weiterzudenken. Seine Ablehnung war nie Konfrontation. Seine Zustimmung war nie besitzergreifend. Seine Begeisterung war immer spürbar und seine Neugierde sachbezogen. Ich hätte gerne noch mehr von ihm gelernt. Kurt Mürset Claude-Alain Frund, Lausanne Ma première rencontre avec Antonio Abbondio a eu lieu en 1985. Il co-animait une initiation à l’informatique en y apportant l’éclairage théorique. Il avait insisté sur l’évolution fulgurante que connaîtraient ces nouvelles technologies dans nos secteurs d’activités. Sa passion pour les développements technologiques et leurs incidences dans la vie quotidienne et professionnelle ont su me convaincre de la nécessité de se former et se perfectionner. C’est beaucoup grâce a lui que j’ai pris la décision d’entreprendre la formation d’ingénieur esig+. Je me suis retrouvé sur les bancs d’école à suivre ses cours d’informatique dans lesquels j’avais malheureusement tendance à perdre pied. Il nous a enseigné ce qui se passait dans un processeur à l’aide de schémas de portes logiques. Je dois avouer que c’était un domaine plutôt ardu pour moi. J’ai retrouvé Antonio, bien des années plus tard, dans le cadre du comité de rédaction du Bulletin Technique. Ces moments de discussion et d’échanges intenses sur de nombreux thèmes ont été très enrichissant. Antonio était autant passionné par l’évolution de la société que par les développements technologiques. Il plaçait toujours l’humain au cœur de ses réflexions. Ces quelques années ont filées trop vite. C’est un humain de grande qualité qui nous a quittés. Les personnes douées de sa capacité d’analyse, de sa curiosité, de son ouverture sur le monde et de son énergie sont malheureusement trop rares. Claude-Alain Wissen Frauen machen Druck René Buri, Bern Wenn von den Pionieren des Drucks gesprochen wird, stehen Gutenberg und Senefelder hoch im Kurs. Frauen finden eher selten Beachtung. Zu Unrecht, wie die Geschichte zeigt: Von der Erfindung des Papiers bis hin zu geschichtsträchtigen Druckaufträgen sind Frauen massgeblich dabei. Lesen Sie mehr über die chinesische Kaiserin Shi Dun und viele weitere einflussreiche Frauen der Druckgeschichte. laues Blut und adlige Damen sind immer noch die beliebtesten Themen der Regenbogenpresse. Ihre Affären und Skandale geben Stoff zum Träumen und natürlich auch zur Entrüstung. Dass einige Damen von Adel jedoch auch bedeutende Förderinnen der Druckkunst waren, ist heute fast vergessen. B Kaiserinnen und Königinnen als Mäzeninnen der Druckkunst Der chinesischen Kaiserin Shi Dun, die im ersten Jahrhundert nach Christus regierte, ist die bahnbrechende Erfindung des Papiers zu verdanken. Gemeinsam mit ihrem Hofdiener T’sai Lun entwickelte sie ein Verfahren, in dem Papier aus Hanffasern und Rinde des Maulbeerbaumes gewonnen wurde. Der Rohstoff wurde im Wasser eingeweicht, bis er sich auflöste. Anschliessend wurde er mit einem Sieb ausgeschöpft und getrocknet. Die Erfindung der Kaiserin ersetzte die übliche teure Seide. Im 12. und 13. Jahrhundert wurde das Papier über Zentralasien, Persien und Indien nach Europa gebracht und ermöglichte so Gutenbergs Erfindung. Einige Jahrhunderte später, ungefähr im Jahr 764 nach Christus, gab die japanische Kaiserin Shotoku die erste Massendruckpro- Schweiz 2007 – Druckerin Claudia Derrer gewann an der Berufsweltmeisterschaft in Shizuoka die Silbermedaille. duktion in Auftrag. Sie veranlasste den Druck von einer Million Gebetsrollen, was insgesamt sechs Jahre gedauert haben soll. Dieses Ereignis ist nicht nur wegen der Grösse des Druckauftrags erwähnenswert: die Gebetsrollen sind auch die ältesten überlieferten Druckerzeugnisse auf Papier. Es heisst, die Kaiserin wollte den Göttern ihre Ehrerbietung erweisen und damit ihr Leben auf Erden verlängern. Wieder einige Jahrhunderte später, diesmal auf dem europäischen Kontinent, wird die Geschichte der Druckerkunst erneut massgeblich von einer Frau vorangetrieben. Im Jahr 1492 wird in Spanien auf Geheiss von Königin Isabella von Spanien (1451–1504) die erste Grammatik für eine europäische Sprache, die katalanische, gedruckt. Vier Drucker aus Deutschland sollen hierzu nach Spanien gerufen worden sein. Drucken in der frühen Neuzeit wurde zum «königlichen» Zeitvertreib. Die Herzo- gin Françoise von Bourbon (1673–1743), eine Tochter des Sonnenkönigs Ludwig des XIV., richtete sich in ihrem neu gebauten Palais Bourbon eine eigene private Druckerei ein. Das Palais Bourbon spielte in der französischen Geschichte eine grosse Rolle. Während der Französischen Revolution wurde es konfisziert und zum nationalen Eigentum erklärt. 1795 wurde es zum ersten Mal für politische Zwecke benutzt. Heute ist das Palais Bourbon Sitz der französischen Nationalversammlung. Auch Dauphine Maria Josepha von Sachsen (1731–1767) fand Freude am Drucken. 1747 hatte sie den französischen Thronfolger Frankreichs geheiratet und ihm 12 Kinder geboren, darunter Ludwig XVI., der mit seiner Gemahlin Marie-Antoinette in der Französischen Revolution gestürzt und hingerichtet wurde. Maria Josepha hatte bürgerliche Ansichten: sie selbst kümmerte sich um die Erziehung ihrer Kinder. Ein Beweis ihrer Begeisterung für die Druckkunst ist ein von ihr selbst gedrucktes Werk mit dem Titel: «Elévations de cœur à Jesus-Christ. Imprimé de la main de Mme. la Dauphine». www.man.ch Prävag – mehr als nur ein flüchtiger Eindruck! www.praevag.ch • Prägefoliendruck • Hologramm-Prägedruck • Etikettenprägedruck • Blindprägedruck PRÄVAG AG Prägedruck + Veredelung AG Sägestrasse 73 • Postfach • CH-3098 Köniz-Bern • Tel. + 41 31 972 33 88 • Fax + 41 31 972 12 14 Glosse Fragen wir den Experten! Kurt Mürset, Basel Im nächsten Leben werde ich Experte. Das heisst unterm Jahr eine ruhige Kugel schieben, wenn es aber mal rund geht, dann Vollpräsenz auf allen Kanälen. Das Wofür ist Nebensache. Hauptsache ich bin gefragt. ie kennen den Ausdruck «Schläfer»? – Gemeint ist ein Täter, der noch keiner ist, aber jederzeit sein könnte, wenn er denn wollte, so man ihn liesse. So richtig bekannt wurde der Begriff im Krieg gegen den Terrorismus. Es waren wohl die Geheimdienste, die ihn geprägt haben. Bei denen ist schliesslich jeder verdächtig. Und wenn sich jemand bisher nichts zu Schulden kommen liess, dann heisst das noch gar nichts. Der schläft eben. Aber wehe, er erwacht. Nun würde ich den Begriff aus aktuellem Anlass gerne etwas ausdehnen. Nicht nur Terroristen können Schläfer sein, auch Experten jedweder Couleur. Anders kann ich es mir gar nicht erklären, dass bei jedem «Ereignis» sofort Experten sonder Zahl nicht nur plötzlich vorhanden sind, sondern auch Antworten wissen, wo unsereins noch nicht mal die Frage formuliert hat. Nun gibt es zugegebenermassen auch Experten, die man beileibe nicht als Schläfer bezeichnen kann. Die sind so was von wach. Die schlafen nie. Schliesslich werden sie ja auch täglich befragt wie ein Orakel. Wissend lächeln sie uns an. Und dann sagen sie uns, wie es ist. An der Börse zum Beispiel. Oder auf dem Klimagipfel. Oder unterm EuroSchirm. Sie sagen uns das alles in gaaanz einfachen Worten. Damit wir das auch verstehen. Das sind jetzt so die «normalen» Experten. Ihre Themen sind die grossen Dauerbrenner. Dann kommt es aber immer wieder mal zu aussergewöhnlichen Ereignissen. Nehmen wir nur das Stichwort «Erdbeben in Japan». Die Katastrophe ist riesig, die Situation unklar, die Folgen unabsehbar. Klar müssen da entsprechende Experten her. Und jetzt sind wir bei den Schläfern. Da war also jemand jahrelang stiller Inhaber eines Lehrstuhls an einer Uni irgendwo in der Provinz mit dem Fachgebiet «Sonnenenergie und Krebsrisiko», nie war er aufgefallen, nicht mal seinen Sponsoren vom Reaktorbau, aber jetzt schlägt seine Stunde. Er beschwichtigt unsere Ängste bei jeder Ausgabe der TV-Nachrichten, er kann zwar beim jetzigen Informationsstand keine abschliessende Beurteilung abgeben, aber Risiken sind nun mal da – schon morgens beim Kaffeekochen kann ja was passieren – also müssen sie auch getragen werden. Ich möchte jetzt unseren Medien nicht unterstellen, sie würden uns da bloss dubiose Wahrsager, falsche Propheten und skrupellose Vertragsfahrer als Fachleute vorsetzen, aber andererseits ist ein Experte S kein Engel, der über den Dingen schwebt. Deshalb könnte eine gewisse Informationspflicht auch hier nicht schaden. Denn schliesslich wäre es für uns Laien nicht unwichtig zu wissen: der kommt aus dieser Ecke, seine Freunde sind dort zu finden, seine Überzeugungen waren schon immer so und so... Das wäre dann ein echter Leser-/Hörer-/Zuschauer-Service. Aber bevor ich jetzt auch nur die ganzen Sieverts in Becquerels umrechnen kann, wird schon mal kurz umgeschaltet. Denn ein Unglück kommt ja selten allein. Deshalb sind nun unsere Nahost-Experten dran. Die sind ja immer wieder mal gefragt. Von Al Kaida bis Palästina. Also ist jeder, der mal ein Orientalistik-Seminar besucht, Sommerferien in Kairo verbracht oder sonstwie in Richtung Orient geguckt hat, gern gesehener Gast. 7 Dabei wäre es so einfach. Nahostexperten gibt es im deutschsprachigen Raum nicht so viele. Der eine ist pensioniert, weiss aber immer noch viel mehr als die meisten Aktiven. Der zweite ist leider kürzlich verunglückt. Und der dritte lebt in Deutschland. Auflösung siehe unten*. Die meisten andern sollte man weiterschlafen lassen. Das ist meine ganz persönliche gesicherte Erkenntnis. Zumindest beim Nahen Osten. Bei den Tsunami-AKW-Japan-Experten bin ich mir noch nicht so sicher. Das ist noch zu neu. Aber den Menschen dort und uns allen wäre es zu gönnen, wenn sich auch diese Experten so bald wie möglich wieder schlafen legen könnten. *Hottinger, Kocher, Rotter Fachhefte grafische Industrie 2.2011 Die Zukunft Und täglich grüsst… Stephan Selle, Hamburg Die mit Spannung erwartete erste speziell für das iPad produzierte Tageszeitung ist da. Stephan Selle über den vermeintlichen Journalismus von morgen. Die Zeitungen erklären uns die Welt, wie sie erscheint und was sie wirklich antreibt, einen jeglichen Tag im Jahr: «Was wir über unsere Gesellschaft, ja über die Welt, in der wir leben, wissen, wissen wir durch die Massenmedien», sagt der Systemtheoretiker dazu. Dabei geht es den Journalisten wie den deutschen Ministern: fachfremd im eigenen Ressort. Wer also Lust darauf hat, sich von gut schreibenden Amateuren erläutern zu lassen, was generalisierende Verwaltungsexperten – vulgo Politiker – so aushecken, der ist mit einer Tageszeitung bestens bedient. Auf dem iPad gibt es jetzt mit «The Daily» die erste Tageszeitung auf dem iPad (sollten Sie darüber hier und jetzt zum ersten Mal lesen, dann halten Sie offensichtlich nichts von Tageszeitungen). Haben Murdoch und Apple damit gemeinsam die Zukunft der Tageszeitung gesichert? Gegenfrage: Warum sollte ein Medium digital überleben, wenn es dazu analog nicht mehr in der Lage ist? Ich habe ein paar «Daily»-Artikel gelesen: amerikanischer Qualitätsjournalismus, besonnen, stilsicher, politisch korrekt. Und wem es nicht gegeben war, ein Rheinisches Format in der Luft umzublättern, der wird sich über das schnuckelige User Interface freuen. Professionell die Grafik, der Stil, die Themen, professionell und sympathisch die gesamte Veranstaltung. Aber langweilig, wie die meisten Tageszeitungen. Denn das Neue ist eben nur neu, solange es neu ist. Und weil Fernsehen und Internet (ja, meinethalben auch Twitter und Facebook) Neues einfach schneller preisgeben, ohne Begleitkommentar, ohne Deutung, ohne Hintergrund, hat das Neue eine erstaunlich kurze Halbwertzeit bekommen. Tageszeitungen sind wie das «Aktuelle Sportstudio»: Alle wissen schon, wer wie gespielt hat, die Rosinen sind schon weg, jetzt werden die Krümel eingesammelt und analysiert. Auf Kommentare und Metadaten zu Ereignissen sind aber bereits andere spezialisiert, die sich eine Woche oder gar einen Monat Zeit nehmen, um die Begleitmusik zu den Skandal-Arien vorzutragen. Liebe Tageszeitungen: Ihr seid nicht mehr die Schnellsten! Erfolg haben nur noch die, die die Neuigkeiten selbst erfinden, «Bild», «Gala» und «Bunte». Skandale sind das Salz in der Suppe – auch des seriösen Journalismus («investigativ»). Der moralisch verständliche Trugschluss, dass ein echter Skandal viel besser ist, weil er ja wirklich ist, The Daily ist ein weiterer Versuch den zurückgehenden Verkaufszahlen der Tageszeitungen mit einem digitalen Newsreader entgegenzuwirken. Neue Artikel finden regelmässig morgens ihren Weg auf das iPad. Sollte es wichtige Nachrichten geben, können die Redakteure diese Inhalte auch auf Abruf in die Anwendung einfügen. Artikel können über Facebook, Twitter und E-Mail verteilt werden. Einige Inhalte sind jedoch nur in The Daily abrufbar und kann man daher nicht sharen. oweit ich mich erinnere – mein letztes Tageszeitungsabo endete Mitte des vergangenen Jahrhunderts – zeigen Tageszeitungen die aktuelle Geschichte mit 365 Einzelbildern pro Jahr, Geschichte in Zeitlupe. So viel Bedeutendes geschieht nicht innerhalb von 24 Stunden auf diesem Globus, dass sich davon täglich fünfzig oder mehr Seiten füllen liessen, aber der geschwätzige Wille versetzt Berge. Denn nur berichten reicht ja nicht, da muss noch Verborgenes entdeckt und Dunkles erhellt werden. S «So viel Bedeutendes geschieht nicht innerhalb von 24 Stunden auf diesem Globus, dass sich davon täglich fünfzig oder mehr Seiten füllen liessen.» 8 Steffan Selle kaufte 1984 seinen ersten Mac und gehört zur Ur-MacUp-Crew. Er ist Geschäftsführer einer Softwarefirma und Lehrbeauftragter an der Uni Hamburg. trägt nicht mehr, trug vermutlich nie. «Schindlers Liste» wäre auch ohne Schindler ein grossartiger Film. Berichte von Katastrophen in fernen Ländern lassen sich mit dem wohligen Schauer des Fiktionalen lesen: Ich bin dabei, aber gottlob nicht dort! «Wirklichkeit» ist eine Eigenschaft, die dramaturgisch eine Rolle spielt, nicht aber moralisch. All dies in Rechnung gestellt: Die Zukunft der Tageszeitung habe ich nicht gesehen. Ich fürchte, die müssen die Verleger woanders suchen… Vielen Dank der Redaktion von MacUP für die Abdruckrechte. www.macup.com Pro Woche kostet The Daily 99 US-Cent oder im Jahr 39.99 US-Dollar, wobei die ersten zwei Wochen momentan gratis sind. www.thedaily.com Fachhefte grafische Industrie 2.2011 Qualitätssicherung InDesign: Farbskalen nach Mass? Selber herstellen! Hans Häsler, Lausanne In der Nummer 5.2005 der Fachhefte grafische Industrie wurde ein AppleScript für QuarkXPress vorgestellt, mit welchem Farbskalen erzeugt werden können. Jetzt gibt es ein plattformunabhängiges JavaScript für InDesign. Die Anzahl Kästchen ist nicht mehr auf 441 fixiert, sondern hängt von den gewünschten Prozentwerten ab. uslöser war auch dieses Mal eine Anfrage in einem Forum. Auf HilfDirSelbst suchte ein Mitglied eine Möglichkeit, eine Farbskala mit InDesign zu erzeugen. A Die Aufgabe Gewünscht waren Quadrate mit einer Seitenlänge von einem Millimeter, in einem Abstand von ebenfalls einem Millimeter. Die Anteile von Cyan und Gelb müssen in Ein-Prozent-Schritten von 1 bis 100 erhöht werden. Das bedeutet 100 Spalten und ebenso viele Reihen. Insgesamt ergibt dies eine imposante Zahl : 10 000 Quadrate. Wie ausführen ? Die Fragestellerin beschrieb ihre vergeblichen Versuche mit InDesign. Schnell kam ein kategorischer Rat : « Machen Sie das in Illustrator.» In der Folge gab es mehrere Lösungsvorschläge mit Photoshop und auch Illustrator, von welchen schliesslich die eine am geeignetsten schien. Doch direkt mit InDesign ? Falls man es dennoch mit purem InDesign versuchen will, gibt man rasch auf ... Zwar geht das neunundneunzigfache Duplizieren des ersten Quadrates recht flott. Aber dann muss die erste Reihe auch neunundneunzig Mal vertikal dupliziert werden. Und das dauert und dauert. Doch jetzt sollten die Quadrate eingefärbt werden. Eines nach dem anderen auswählen und jedes Mal ein Farbfeld erzeugen, welches automatisch zugewiesen wird. Angenommen man schafft pro Minute 10 Quadrate. Dann dauert die ganze Übung 1000 Minuten. Also geschlagene 16 Stunden und vierzig Minuten ... Man wäre früher am Ziel (vielleicht nach zwölf Stunden), wenn anstelle von Farbfeldern nur die CMYK-Werte per Farbenpalette zugewiesen würden. Doch davon ist abzuraten. Früher oder später passiert ein Fehler. Und der wäre dann nur sehr mühsam zu korrigieren. Abb. 1 : Die Farbanteile, die Grösse der Kästchen, Anfangs-, Schritt- und Endwert – alles per Dialog wählbar. sie im Ergebnis nicht sichtbar. Klingt paradox, ist aber notwendig, damit der Anwender nicht denselben Anteil mal als fix und ebenfalls als variabel wählen kann. Im obigen Beispiel haben alle Kästchen einen Magenta- und Schwarzanteil von 0 %. Cyan und Gelb sind variabel : Der Startwert ist 0 % und der Endwert 100 %. Abgestuft in Fünf-Prozent-Schritten. Diese Zahlen müssen aufeinander abgestimmt sein. Die Differenz zwischen Startwert und Endwert muss ein Vielfaches des Schrittwertes sein. Die Grösse der Skala wird bestimmt von der Anzahl Kästchen pro Reihe, dem Wert für Kästchenbreite und -höhe sowie dem Abstand zwischen den Reihen und Spalten. Und per Script ? Ja, das JavaScript FarbSkala.js ist die einzige Möglichkeit, innert nützlicher Frist ein perfektes Ergebnis zu erzielen. Gewöhnungsbedürftiger Dialog Mit den Einstellungen der Abb. 2 ist die Farbskala oben rechts entstanden. Wenn der Wert der gewählten Farbanteile 0 % ist, sind Auffrischen : ja oder nein Diese Wahl ist erst ab CS3 möglich. Durch das vorübergehende Abschalten der Auffrischung wird die Ausführungszeit spürbar kürzer. Wir kommen noch darauf zurück. Abb. 2 : Die Einstellungen für die Farbskala der Abbildung 1. Ein paar Kombinationen ermöglichen unzählbare Varianten von Farbskalen. 10 Fachhefte grafische Industrie 2.2011 Qualitätssicherung InDesign : Farbskalen nach Mass ? Selber herstellen ! Nicht problemlos Es ist unumgänglich, die 10 000 Farbfelder zu erzeugen, weil es per Script nicht möglich ist, dem aktuellen Quadrat vier CMYK-Werte zuzuweisen. Es muss ein vorher erzeugtes Farbfeld sein. Eine andere Idee ist auch nicht durchführbar : Das Farbfeld nur temporär erzeugen, zuweisen, dann löschen und durch eine namenlose Farbe ersetzen. Was manuell klappen würde, ist per Script nicht möglich. Abb. 3 : Diese Meldung erscheint, wenn der RadioButton « Eine Mitteilung nach jedem Zehntel » oder « Eine Mitteilung nach jeder Reihe » gewählt wurde. Viel schneller am Ziel, aber ... Auch per Script dauert es eine Weile, um diese grosse Anzahl von Objekten zu erzeugen und einzufärben. Zwar geht es mit CS2 ziemlich rasch : Zehn Minuten. Aber mit jeder höheren Version dauert es länger. Mit CS5 muss man sich 21 Minuten gedulden. Obwohl das Script auf einem leistungsstarken Mac Pro läuft. Abb. 4 : Der Dialog mit dem Fortschrittsbalken Abb. 7 : Magenta und Gelb, Startwert 25 %, Schritt- werden die Zahlen laufend aktualisiert. wert 5 %, Endwert 75 %. der hätte Mühe, die passenden Werte für die Farbanteile einzugeben. Zudem ist die Einsparung an Ausführungszeit nicht umwerfend. Deshalb wird das entsprechende Scriptpaar weder fertiggestellt noch veröffentlicht werden. Die Ausführung beschleunigen Wenn das Dokument unsichtbar geöffnet und das Auffrischen vorübergehend ausgeschaltet wird, kann die Wartezeit auf sieben Minuten reduziert werden. Allerdings sieht man dann nicht mehr, was gerade geschieht. Deshalb kann der Anwender wählen, ob und wie er informiert werden möchte. Varianten Das Script lässt auch andere Kombinationen als zwei fixe und zwei variable Farbanteile zu. Doch wenn nur ein fixer bestimmt ist, muss ein Paar der drei variablen Anteile übereinandergelegt werden. Ein Dialog (Abb. 5) zeigt die Möglichkeiten und per Radiobutton muss man seine Wahl treffen. Dem übrigbleibenden dritten Anteil wird nur der fixe Wert beigemischt (Abb.8). Sind drei fixe Anteile gewählt, erzeugt das Script nur eine Reihe. Diese enthält schon alle Kombinationen. Bei vier fixen Anteilen macht das Script nicht mehr mit. Doch wenn kein fixer Anteil gewählt ist, dann kommt wieder ein Dialog. Ähnlich wie jener der Abb. 5. Mit dem Unterschied, dass jetzt zwei Paare bestimmt werden (Abb. 6). Abb. 5 : Nur ein fixer Farbanteil ist aktiviert. Per Dialog muss das Farbanteil-Paar gewählt werden, welches übereinanderzulegen ist. Fortschrittsanzeige Diese Information hat natürlich ihren Preis. Deshalb stehen vier Optionen zur Auswahl : > Keine; > eine Mitteilung nach jedem Zehntel; > eine Mitteilung nach jeder Reihe; > ein Fortschrittsbalken. Alle sind erst ab CS3 möglich. Beide Mitteilungen werden während einer Sekunde angezeigt (Abb. 3). Mit zwanzig Reihen dauert die Ausführung entsprechend länger. Der Fortschrittsbalken ist sicher am komfortabelsten. Weil ständig angegeben wird, welches Kästchen und welche Reihe von wie vielen gerade erzeugt werden (Abb. 4). Das alleine kostet nicht viel Zeit. Allerdings darf die Bildschirm-Auffrischung nicht abgestellt werden (sonst sieht man die Anzeige nicht), und das ist wiederum ein nicht zu unterschätzender Bremsfaktor. a ist während der ganzen Ausführung sichtbar. Zudem Abb. 6 : Wenn kein fixer Farbanteil gewählt ist, muss man mit diesem Dialog bestimmen, welche beiden Farbanteil-Paare übereinandergelegt werden sollen. Was ist mit Arbeitsteilung? Zuerst ein Kästchen-Template erstellen, damit das spätere Erzeugen und Zuweisen der Farben schneller ist ? Problematisch, weil die Anzahl Kästchen nicht auf einen einzigen, fixen Wert beschränkt ist. Der Anwen- b Das Script herunterladen Das JavaScript FarbSkala.js ist hier erhältlich : http://www.fachhefte.ch, Link JavaScripts, für Mac und Win, für CS2 bis CS5. c Abb. 8 : Nur ein fixer Anteil (Schwarz 0 %). Zwei von den drei variablen Anteilen sind übereinandergelegt : a) Cyan und Magenta ; b) Cyan und Gelb ; c) Magenta und Gelb. 11 Fachhefte grafische Industrie 2.2011 Gesellschaft Die Gemeinwohl-Ökonomie Christian Felber, Wien (A) Systemwechsel? Der Kommunismus hat sich selber erledigt, der Kapitalismus ist dabei, das Gleiche zu tun. Trotzdem haben es «dritte Wege» schwer. Vertrautes gibt Sicherheit – anders lässt es sich nicht erklären, dass wir immer noch aufs selbe Pferd setzen, auch wenn es mittlerweile eine rechte Schindmähre geworden ist. Zeit also, sich mit neuen Gedanken auseinanderzusetzen, Zeit, sich mit neuen Ideen anzufreunden, Zeit, seine eigene Rolle zu überdenken. Lesen Sie hier weiter.... ie vielen Gesichter der Krise haben eine ökologisch nachhaltiges Wirtschaften, in- lungsspirale kommt in Gang: Je sozialer, gemeinsame Wurzel: Geldkrise, ökolo- nerbetriebliche Demokratie sowie Solidari- ökologischer, demokratischer und solidarigische Krise, Verteilungskrise, Demokratie- tät mit allen Berührungsgruppen. Dieses scher sich Unternehmen verhalten, desto krise, Sinn- und Wertekrise hängen zusam- neue Verständnis von unternehmerischem leichter werden sie es in Zukunft haben. men und wohnen dem gegenwärtigen Erfolg müsste in einem zweiten Schritt Wirtschaftssystem inne. Immer mehr Ak- gemessen werden können. Mehr als zwei Finanzbilanz zur Nebenbilanz teure erkennen, dass das System falsch ge- Dutzend Attac-UnternehmerInnen haben Da es in der Gemeinwohl-Ökonomie Geld polt ist und auf destruktiven Spielregeln fast zwei Jahre an einem Entwurf für die und Produktpreise geben wird, werden alle beruht: Unternehmen konkurrieren gegen- «Gemeinwohlbilanz», dem Herzstück der Unternehmen auch weiterhin eine Finanzeinander um den höchsten Finanzgebilanz erstellen – jedoch als Newinn. Das ist absurd, weil ein höherer benbilanz. Geld und Gewinn «Eine Aufschaukelungsspirale kommt in Gang: Finanzgewinn nichts darüber aussagt, sind nicht mehr das Ziel, sondern ob die Lebensqualität und das Gemeinnur noch ein Mittel für ganz beJe sozialer, ökologischer, demokratischer und wohl gemehrt oder vermindert werstimmte erlaubte Verwendunsolidarischer sich Unternehmen verhalten, desto den: Bessere Finanzergebnisse können gen. Überschüsse («Gewinn») leichter werden sie es in Zukunft haben.» mit weniger Arbeitsplätzen, zerstörter dürfen nach wie vor eingesetzt Umwelt, steigender Armut, zunehwerden für mender Krankheit und Kriminalität 1. (begrenzte) höhere EntlohGemeinwohl-Ökonomie, getüftelt, die gleich einhergehen. nung der Mitarbeitenden; Die multiple Krise ist daher auch eine einer Matrix Grundwerte auf der X-Achse 2. Rückzahlung von Krediten; Chance, die Grundkoordinaten, auf denen (z. B. Menschenwürde, Nachhaltigkeit, De- 3. (begrenzte) Rückstellungen; das Wirtschaften beruht, zu hinterfragen mokratie) mit «Berührungsgruppen» (Stake- 4. (zinsfreie) Darlehen an Mitunternehmen. und neu zu organisieren. Heute ist die fun- holder) auf der Y-Achse (z.B. Mitarbeitende, damentale Anreizstruktur der kapitalisti- KundInnen, Zulieferer) schneidet. In den Das ist kein Unterschied zu heute. Nicht schen Marktwirtschaft die Kombination aus Schnittfeldern befinden sich Kriterien, die mehr erlaubt sind hingegen folgende GeGewinnstreben und Konkurrenz. Diese unternehmerischen «Erfolg» neu messen. winn-Verwendungen: Kombination fördert tendenziell nicht die Die «Erfolgreichen» in der neuen Bedeutung Werte und Verhaltensformen, die unsere könnten sodann systematisch belohnt wer- 1. Ausschüttung an EigentümerInnen, die zwischenmenschlichen Beziehungen gelin- den: Wer zum Beispiel 100 Prozent der Vornicht im Unternehmen mitarbeiten; gen lassen: Vertrauensbildung, Verantwor- produkte aus der Region bezieht; gleich 2. «Investitionen» auf den Finanzmärkten – tung, Mitgefühl, Kooperation und gegen- viele Frauen in den Führungsgremien hat das Geld muss zur «Demokratischen Bank» seitige Hilfe; sondern tendenziell die wie Männer; für gleichen Arbeitseinsatz oder anderen Gemeinwohlbanken; gegenteiligen: Egoismus, Gier, Geiz, Rück- gleichen Lohn bezahlt; die Beschäftigten 3. feindliche Übernahmen; sichts- und Verantwortungslosigkeit. Die mitbestimmen lässt; mehrere Menschen mit 4. Parteispenden. Marktgesetze belohnen heute die falschen besonderen Bedürfnissen einstellt; KundInnenvertreterInnen in die Planung einbeWerte. Damit wären die die üblichen VerwenDeshalb wäre es vernünftig, die Anreiz- zieht; offen kalkuliert; Know-how freiwillig dungen des Gewinns ausgeschaltet, und Gestruktur für die Wirtschaftsakteure «umzu- an die Mit-Unternehmen weitergibt; erhält winn vom allbeherrschenden Zweck auf ein polen»: Finanzgewinn sollte nicht mehr das «Gemeinwohl-Punkte». dienendes Mittel «neutralisiert». Mit dem zentrale Ziel von Unternehmen und Kon- Je höher die Gemeinwohlpunktezahl, desto ersten Punkt, dem Ausschüttungsverbot an kurrenz nicht mehr der vorherrschende Be- «wärmer» ist die Gemeinwohl-Farbe des nichtarbeitende EigentümerInnen, würde ziehungsmodus sein. Stattdessen sollten alle Unternehmens und desto grösser sind die dem Kapitalismus das Genick gebrochen. (privaten) Unternehmen Gemeinwohl als rechtlichen Vorteile, zum Beispiel: günstige- Wer Geld verdienen will, muss in der Geneues Ziel direkt anstreben und für koope- rer Steuersatz; niedrigerer Zoll-Tarif (z. B. meinwohl-Ökonomie prinzipiell dafür arfairer Handel); günstigerer Kredit bei der beiten. Das wird jedoch leichter, weil die ratives Verhalten belohnt werden. «Demokratischen Bank»; Vorrang beim öf- Unternehmen fentlichen Einkauf; Forschungskooperation a) nicht um die Wette Kosten minimieren, Gemeinwohlstreben und mit öffentlichen Universitäten. Neben dem b) alle Menschen je Erwerbsdekade ein Gemeinwohlbilanz Als erster Schritt müsste dafür «Gemein- Gesetzgeber haben auch die KonsumentIn- «Freijahr» mit Grundeinkommen in Anwohl» definiert werden – in einem mög- nen eine klare Orientierung für die Kaufent- spruch nehmen können und lichst breiten demokratischen Prozess. Da- scheidung, da die Gemeinwohl- Farbe auf c) Einkommen und Vermögen werden gleifür gibt es erfreulich übereinstimmende jedem Produkt aufscheint. Drittens erhalten cher verteilt sein als heute, durch folgende Vorarbeiten: «Berührungsgruppen» (Stake- Unternehmen umso mehr Gemeinwohl- «negative Rückkoppelungen» oder Schranholder) wünschen sich weltweit von Unter- Punkte, je «wärmer» die Farbe ihrer Zuliefe- ken für die Ungleichheit: Die Maximaleinnehmen umfassende soziale Verantwortung, rer und Geldgeber ist: Eine Aufschauke- kommen werden mit dem 20-fachen des D 12 Fachhefte grafische Industrie 2.2011 Gesellschaft Die Gemeinwohl-Ökonomie gesetzlichen Mindestlohns (ungefähr 1250 Euro netto) festgesetzt; Privatvermögen werden auf zehn Millionen Euro begrenzt. Ab 250 Mitarbeitenden gehen Unternehmen sukzessive in das Eigentum der Beschäftigten und der Gesellschaft über; ab 5000 Beschäftigten zur Gänze. Erbschaften werden auf eine halbe Million Euro begrenzt, Anteile an Familienbetrieben auf zehn Millionen Euro; der Überschuss geht als «Demokratische Mitgift» zu gleichen Teilen an alle Mitglieder der neuen Generation. Damit herrscht noch lange keine ökonomische Gleichheit, aber bedeutend weniger Ungleichheit und mehr Chancengleichheit als heute. Tendenziell werden die Unternehmen von allen Menschen mitbesessen und mitgesteuert. Verantwortung und Risiko lasten dadurch nicht auf wenigen Schultern wie heute (obwohl die SteuerzahlerInnen in prominenten Fällen zu den Letztverantwortlichen mutiert sind), sondern sind auf zahlreiche Köpfe feiner verteilt. Von der Kontra- zur Konkurrenz Die Folgen für das Wirtschaften wären revolutionär. Hier nur die drei wichtigsten: 1. Da Finanzgewinn nicht mehr das Ziel von Unternehmen ist, ist auch Wachstum kein sinnvolles und nötiges Ziel mehr. Die Wirtschaft wäre vom Wachstums- und Fresszwang erlöst! 2. Wir würden uns dem annähern, was «Konkurrenz» im Lateinischen bedeutet: nicht gegeneinander agieren, sondern «miteinander laufen». In der Gemeinwohl-Ökonomie werden Unternehmen dafür belohnt, dass sie kooperieren. 3. Die heutige Systemdynamik – die Kombination aus Gewinnstreben und Kontrakurrenz – fördert in der Tendenz egoistische, gierige, geizige, verantwortungs- und rücksichtslose Charaktere. «Polen» wir die Systemdynamik von «Eigennutzmaximierung und Konkurrenz» auf «Gemeinwohlstreben und Kooperation» um, wird die Systemdynamik die sozial verantwortlichsten und kompetentesten Menschen tendenziell begünstigen und «kulturell selektieren». Diesen Schritt sollten wir uns als Gesellschaft wert sein! Die Grundlagen der «Gemeinwohl-Ökonomie» wurden im Buch «Neue Werte für die Wirtschaft. Eine Alternative zu Kommunismus und Kapitalismus» gelegt. Daraufhin meldeten sich rund zwei Dutzend UnternehmerInnen, die die Attac-UnternehmerInnen- Gruppe gegründet und sich an der Ausarbeitung und Konkretisierung des Modells, insbesondere der «GemeinwohlBilanz», beteiligt haben. Im Buch scheinen bereits 70 Betriebe als Erstunterzeichnende auf. Weitere UnterstützerInnen und MitentwicklerInnen sind willkommen, sie werden auf Wunsch auf der gleichnamigen Website veröffentlicht. Im begleitenden «Energiefeld Gemeinwohl-Ökonomie» können sich auch Nicht-UnternehmerInnen für das Modell engagieren – mit Lesekreisen, InternetForen, Veranstaltungen und regionalen Arbeitsgruppen. Die Gemeinwohl-Ökonomie Das Wirtschaftsmodell der Zukunft Deuticke, August 2010, 144 Seiten ISBN 978-3-552-06137-8 4. Auflage, Dezember 2010 Am 6. April 2011 erscheint die französische Ausgabe «L’économie citoyenne» bei Actes Sud. In Kürze: 232 unterstützende Unternehmen – alle sind herzlich willkommen. 65 wenden heuer die Gemeinwohl-Bilanz an. BeraterInnen und AuditorInnen bilden sich, ebenso Energiefelder. Infos: www.gemeinwohl-oekonomie.org/ Vielen Dank für die Abdruckrechte an die Redaktion «DIE FURCHE – Die österreichische Wochenzeitung» www.furche.at www.christian-felber.at 13 Fachhefte grafische Industrie 2.2011 Ausbildung Vom Lernen und Lehren rund ums Publishing Beat Kipfer, PubliCollege, Burgdorf Die Informationsflut reisst auch im fachlichen Bereich nicht ab: Die technische Entwicklung schreitet rasant voran, Programme und Arbeitsabläufe verändern sich immer schneller. Wer mit dieser Entwicklung Schritt halten will, braucht klare Zielvorstellungen, gutes Zeitmanagement, eine optimierte Lerntechnik, ein gutes Umfeld und die Gabe, sich immer wieder neu zu motivieren. er Schulungen anbietet und die Teilnehmenden seriös ausbilden will, muss selber immer einen Schritt voraus sein. Wir Ausbildende werden oft gefragt, wer uns denn immer die neuesten Sachen beibringe. Die ehrliche Antwort lautet: «Wir uns selber!». Das stimmt in dem Sinne, als wir uns selbständig unser eigenes Lernen organisieren und dies auf diversen Kanälen tun: Learning on the Job ist dabei die effizienteste Art. Durch tägliche Herausforderungen und Fragen von Kunden und Teilnehmenden sind wir immer daran, Lösungen zu erarbeiten. Dazu kommt das systematische Verarbeiten von Fachliteratur, von Manuals und Büchern, das Benutzen von Internetforen, der Besuch von Fachveranstaltungen und der Dialog mit Profis aus der Branche. W Ausbilden ist mehr als Wissen weitergeben Die beste Ausbilderin, der beste Ausbildner ist nicht unbedingt, wer selber am meisten Details des vermittelten Fachgebiets beherrscht. Es ist heute unmöglich, sich in einem Gebiet hundertprozentig auszukennen und auf alle möglichen Fragen eine spontane Antwort bereitzuhalten. Zu vielfältig sind die Methoden in Kreation und Produktion, zu unterschiedlich die Anforderungen der Top-Spezialisten oder Hobby-Publisher. Sie haben bestimmt schon mit mulmigem Gefühl und gewissen Selbstzweifeln an Instruktionen am Computer teilgenommen, wo ein Crack in Windeseile sein neues Tool vorführte und dabei so schnell vorging und so viele Fremdwörter benutzte, dass alle Teilnehmenden in kürzester Zeit den Faden verloren. Dass dabei der Funke nicht überspringt, liegt weder an fehlendem Fachwissen des Instruktors noch an der mangelnden Auffassungsgabe der Teilnehmenden, sondern schlicht im Missachten von grundlegenden Regeln des Ausbildens. Kriterien für eine erfolgreiche Schulung Damit ein Kursbesuch oder eine Firmenschulung einen optimalen Nutzen bringt, müssen viele Fragen gestellt und beantwortet werden. Nachfolgend einige der wichtigsten Punkte, die geklärt werden müssen: Vor einer Schulung: – Welche Vorkenntnisse sind vorhanden? – Wie ist der fachliche Hintergrund (Berufslehre, Arbeitsumfeld, Erfahrung? Kurse «ohne Mattscheibe» setzen eine optimale Interaktion zwischen Ausbildner und Teilnehmenden voraus. – Worin besteht der Schulungsbedarf? – Welches sind die Anknüpfungspunkte an vorhandenes Wissen? – Welche Mindestziele müssen erreicht werden? – Wo liegen die «Special Interests» der Teilnehmenden? – In welcher Zeit soll (muss) das Ziel erreicht sein? – Welche Ressourcen stehen zur Verfügung (Zugang zu ausgerüstetem Computer, Zeit zum Lernen und Trainieren, Wille und Engagement zu Eigenleistungen)? – Wie viele Personen betrifft die Schulung? Sind deren Vorkenntnisse vergleichbar oder total unterschiedlich? – Nach welchen Kriterien werden Gruppen gebildet? – Wie wird die Schulung etappiert, wo findet sie statt? – Ist das vorgesehene Lernumfeld (Raum, Ausrüstung, Ambiance) optimal? – Ist die Stellvertretung so gelöst, dass sich die Teilnehmenden auf das Kursthema konzentrieren können? – Welche Kursunterlagen werden abgegeben (wie viel, in welcher Form)? Während einer Schulung: – Sind die Leute im richtigen Kurs? – Sind die Kursziele, Zwischenziele und die organisatorischen Details bekannt? – Kennen sich die Teilnehmenden gegenseitig (sind es Einzelpersonen, eine oder mehrere Gruppen)? – Wie sind die Umgangsformen (duzt man sich, darf man jederzeit oder erst am Schluss Fragen stellen)? – Stimmt der Mix der Lehr- und Lernmethoden? (Bekanntlich kann niemand einem ganztägigen Referat folgen und dabei alles aufnehmen und umsetzen. Es 14 – – – – – – – – – muss ein Wechsel stattfinden zwischen Lehrvortrag, Zeigen, Erklären, Üben und Trainieren, Lesen, Aufschreiben, Kombinieren.) Werden grundlegende didaktische Regeln befolgt (siehe oben)? Arbeitet man immer im Plenum oder gibt es zwischendurch Gruppenarbeiten und Austausch zwischen den Gruppen? Kommen die verschiedenen Lerntypen auf ihre Rechnung? (Verstehen durch Hören, Sehen, Schreiben, Nachvollziehen, Fragen.) Reagiert die Lehrperson flexibel auf Teilnehmende, die über- oder unterfordert sind? Wie geht der Kursleiter mit Kritik um? Ist die Sprache verständlich und zielgruppengerecht (werden z. B. noch nicht bekannte Fachausdrücke erklärt)? Sind die Kursbeispiele praxis- und niveaugerecht? Werden Zwischenfeedbacks eingeholt und wie wird darauf reagiert? Ist das Tempo an die Gruppe angepasst? Nach einer Schulung: – Wird eine Lernerfolgskontrolle in einer passenden Form (Abschlussarbeit, Prüfung, Zusammenfassung) durchgeführt? – Kann die Schulung in einem Feedback (mündlich oder schriftlich) kommentiert und kritisiert werden? – Ist der Kursleiter bereit und erreichbar, um einzelne Fragen auch nach der Schulung unbürokratisch zu beantworten oder bei Stolpersteinen zu helfen? – Wird zu gegebener Zeit «nachgefasst» im Sine einer Repetition/Auffrischung/ Nachschulung, um nach einer ersten Einarbeitungszeit aufgetretene Fragen zu beantworten? Fachhefte grafische Industrie 2.2011 Ausbildung Vom Lernen und Lehren rund ums Publishing Persönliche Einflüsse auf den Erfolg einer Schulung An dieser Front muss oft gegen Vorurteile angekämpft werden: Nicht wenige Leute haben Angst oder zumindest Bedenken bei der Anmeldung zu einem Kurs oder vor einer Firmenschulung. Sie entschuldigen sich für ihr Alter oder melden sich aus diesem Grund schon gar nicht an. Im Zusammenhang mit der Lernfähigkeit einer Person ist das Alter bestimmt ein Faktor, aber nur einer unter vielen anderen. Vielmehr zählen das «gefühlte» Alter und die persönliche Motivationsfähigkeit. Ich habe schon junge Leute in einer Kursgruppe staunen sehen über ihre älteren Kolleginnen und Kollegen: Wenn diese ihre Trümpfe wie Erfahrung, Konzentration auf das Wesentliche, gesunden Ehrgeiz und Beständigkeit ausspielen, sehen die Jungen plötzlich etwas «alt» aus … Motivation ist wichtig! Motivation versetzt Berge: Damit können viele kleine Unzulänglichkeiten und Unpässlichkeiten locker überspielt werden. Wer etwas wirklich lernen will, findet seine persönlichen Mittel und Wege dazu. Es müssen bestimmt einige Hürden genommen werden; dies dauert bei den einen vielleicht etwas länger, aber am Schluss zählt das Ergebnis und nicht der Weg. Eine gute Kursleitung hat volles Verständnis dafür, dass ein Sachverhalt bei entsprechenden Fragen noch einmal erklärt werden muss und dass die Teilnehmenden Gelegenheit brauchen, um ihre Kenntnisse durch Repetition und geeignete Übungen zu festigen. Ungeduldig darf der Kursleiter dabei nie werden; einige haben vielleicht noch nicht erkannt, dass «Weniger» manchmal «Mehr» ist. Lieber ein gutes Fundament vermitteln, auf welches die Teilnehmenden selbständig aufbauen können, als ein wackeliges Haus mit vielen Zimmern, bei dem es an allen Ecken und Enden fehlt. Ist Direktunterricht im Internet- und Multimedia-Zeitalter noch sinnvoll? Nichts kann die «One-to-One»-Vermittlung von Kenntnissen und Fertigkeiten ersetzen. Eine direktere und vielschichtigere Kommunikationsform gibt es nicht. Ideal ist, wenn sich die Kursteilnehmenden vorgängig bereits einen Lernfilm angesehen oder sich im Internet über das Thema informiert haben. So kommen sie besser vorbereitet an den Kurs und sind schneller auf das Thema eingestimmt. Als Ergänzung zu einem absolvierten Kurs oder Seminar sind gute Onlineplattformen mit Lehrfilmen, Lern-DVD’s mit Übungsmaterial und weitere Lernmedien bestimmt wertvoll. Seriöses Arbeiten mit diesen Mitteln setzt aber eine gewisse Selbstdisziplin voraus. Nur bei konsequentem Durcharbeiten der Beispiele ergibt sich schliesslich ein deutlicher Fortschritt. Disziplin und Ausdauer in Ehren: Zum Erlernen einer neuen Materie von Grund auf sind diese Hilfsmittel für die meisten Anwenderinnen und Anwender nicht geeignet. Sie dienen viel mehr – wie auch gute Bücher – als Nachschlagewerk zu einem Thema, von dem man schon etwas versteht. Wie soll ich schnell eine Thematik auffinden, von der ich kaum den Namen kenne? Schulungsangebot und Anbieter gezielt auswählen! Es lohnt sich, Anbieter und Angebote auf dem Ausbildungsmarkt genau zu analysie- ren und zu vergleichen, um das Angebot zu finden, das zu den persönlichen Schulungsbedürfnissen passt. Ein seriöser Anbieter hat nicht nur den zu vermittelnden Stoff, sondern die Abläufe von der ersten Kursanfrage bis zum Feedback nach einer Schulung im Griff. Er kennt das Angebot – auch das seiner Mitbewerber – und seine eigenen Stärken. EduQua: Ein wichtiges Label im Ausbildungsmarkt Mit dem EduQua-Zertifikat beweist ein Schulungsanbieter, dass er seine Prozesse und die fachliche Qualifikation der Kursleitenden im Griff hat. Ein durchdachtes Regelwerk dient dem Zweck, den Teilnehmenden einen optimalen Kurs und eine geeignete Beratung, ein optimales Lernumfeld und eine saubere Organisation zu garantieren. Nach bestandener Erstzertifizierung wird durch ein regelmässiges RezertifizierungsVerfahren eine konstante Qualität des Anbieters und seiner Produkte sichergestellt (Details und Liste der zertifizierten Institutionen unter www.eduqua.ch). Lassen Sie sich also nicht durch Vorurteile oder früher einmal gemachte schlechte Erfahrungen entmutigen – Lebenslanges Lernen ist heute mehr als ein Slogan. Ohne stetige Aktualisierung seines Fachwissens und seiner Anwenderkenntnisse ist man so schnell «weg vom Fenster» wie noch nie. Gut geführtes und unterstütztes Lernen bringt hingegen Erfolg und kann sogar Spass machen! Schneidkurs bei Gramag grafische Maschinen AG Für den 18. und 19. Mai 2011 hat die Gramag grafische Maschinen AG einen Schneidkurs ausgeschrieben. Während der zweitägigen Schulung erhalten die Teilnehmer in Theorie und Praxis von kompetenter Seite das Rüstzeug, um aus ihrer Schneidmaschine ein Maximum an Leistung, Qualität und Lebensdauer herauszuholen. Der Kurs wird im Vorführraum der Gramag grafische Maschinen AG in Reiden (LU) auf modernsten Maschinen der Marke Wohlenberg durchgeführt. Neben dem Erwerb von Grundkenntnissen rund um das Schneiden des Werkstoffes Papier sind die Schwerpunkte auf die korrekte Bedienung der Schneidmaschine, das rationelle Erstellen von Schneidprogrammen, das Erkennen und wirksame Beheben von Problemen sowie die Maschinenpflege und den Messerwechsel gelegt. Die Teilnehmer finden zudem eine willkommene Gele- genheit zur Diskussion und für den Erfahrungsaustausch. Um den interessierten Berufsleuten den bestmöglichen Nutzen zu sichern, bleibt die Teilnehmerzahl auf eine kleine Gruppe mit sechs Personen begrenzt. Für eine Bestätigung der Kursregistrierung gilt die Reihen- folge der eingehenden Anmeldungen. Anmeldeschluss ist zehn Tage vor Kursbeginn. Mehr Informationen zum Schneidkurs und Anmeldung unter www.gramag.ch Rubrik Dienstleistungen. Schneidkurse bei der Gramag grafische Maschinen AG sind beliebt. Im Bild der Instruktor Michael Würmli mit den Kursteilnehmern Morina Ramadan, Beqiraj Jeton, Shuti Petrit (von links). 15 Fachhefte grafische Industrie 2.2011 Sehen lernen Wahlplakate typografisch gesehen Ralf Turtschi, Adliswil Wie in allen vorangegangenen Wahljahren setzen die Parteien auch 2011 auf Plakatwerbung. Offiziell oder wild angebracht, lächeln uns die Porträts der Kandidaten entgegen. Lassen Sie uns einmal etwas näher hinschauen. er beträchtliche Mitteleinsatz freut die Druckindustrie und die Plakatgesellschaften. Parteien und Kandidaten jammern immer über knappe Mittel – umso mehr müsste man erwarten, dass sie daraus das Optimum herausholen. Wer die Plakate aller Parteien auf ihre Wirkungsweise betrachtet, findet zuhauf Optimierungspotenzial. D Ein Plakat ist ein Plakat Das Wesen von Plakaten ist es, einen Inhalt auf weitere Distanz konsumierbar zu machen. In der Fussgängerzone kann man sich eventuell auf ein paar Meter nähern oder stehen bleiben – entlang der Hauptstrasse oder dem Bahngeleise herrschen andere Betrachtungsbedingungen. Schwupp – und die Botschaft muss sitzen. Die Formate, die zum Tragen kommen, sind üblicherweise das F4 (Weltformat, 89,5 128 cm) und das F12 (dreiteiliges F4, 268,5 128 cm). Für das «wilde» Plakatieren werden auch andere Formate eingesetzt. Ein Plakat funktioniert dann nicht, wenn aus einer bestimmten Betrachtungsdistanz der Inhalt innerhalb einer bestimmten Zeitspanne nicht gesehen bzw. gelesen werden kann, somit auch nicht verstanden wird. Damit ist auch schon der Hauptfehler genannt, der anhand vieler aktueller Beispiele im Selbstversuch festgestellt werden kann. Ein Plakat, das nicht funktioniert, ist zum Fenster hinausgeworfenes Geld. Fotografie und Reproduktion Das Porträt ist das A und O jedes Wahlplakates. «Rubbish in, rubbish out» gilt auch hier. Die Lichtführung in der Fotografie bestimmt im Wesentlichen, wie ein Bild auf Glanzlichter und rosige Gesichtsfarbe. Von inspirierend bis zum Trauerspiel: Wahlplakate 2011. dem Plakat aussieht. Voll ausgeleuchtete Gesichter ohne Schattenzeichnung wirken konturlos und flächig. Ein Stolperstein ist das Freistellen. Ein vor einem dunklen Hintergrund fotografiertes Porträt kann nicht einfach so freigestellt und auf hellen Grund gestellt werden. Die Schattenzeichnung wird dann viel zu dunkel sein. Die Schatten müssten aufgehellt werden. Hauttöne sind so eine Sache. Sie können in der Fotografie, in der Repro oder im Druck beeinflusst werden. Rote Köpfe und glänzende Bäckchen lassen die Politiker bubenhaft oder schweinchenartig aussehen, was wohl nicht beabsichtigt wird. Auf der anderen Seite ist visuelle Gelbsucht auch nicht das, was einen vitalen Politiker auszeichnet. Über das Styling bis hin zum aufgesetzten Lächeln, das die Augen nicht erreicht, wäre ebenfalls Ganz ohne lächeln. einiges zu berichten. Was wirkt besser, das Lächeln, ein Gesicht mit positiver Ausstrahlung, die bare Ernsthaftigkeit oder das breite Grinsen? Bringt die exorbitante Frisur den Freisteller in Gefahr oder sollte die Kandidatin erst zum Coiffeur? Dem Betrachter fallen eigentlich immer die negativen Beispiele auf, die positiven scheinen nicht zu zählen. Also geht es auch darum, seiner Partei nicht zu schaden, auch wenn man nicht so aussieht wie Penélope und Monica Cruz, die gleichzeitig für ein Modehaus neben einem hängen. Der Bildhintergrund ist bei der FDP weiss, bei der EVP ist es ein blauer Verlauf mit Punktmuster. Die SP zieht einen Grauton ein, bei der SVP kommt ein brauner Verlauf zum Einsatz. Personen auf Grau wirken ältlich, grau ist eine Unfarbe mit null Zu gelbe Gesichter, unlesbare Namen. 16 Flaches, unmoduliertes Gesicht. Fachhefte grafische Industrie 2.2011 Sehen lernen Wahlplakate typografisch gesehen Glamoureffekt. Weisser Grund wirkt steril und unnatürlich, Bilder auf Weiss sind wenig fehlerverzeihend bezüglich Hautton. Ein farbiger Verlauf im Hintergrund wie bei der SVP lässt Hauttöne besser aussehen als ein monochromer Ton oder Weiss. Logo Ein Parteilogo besteht meistens aus zwei oder drei Buchstaben: FDP, CVP, SP usw. Daneben gibts auch Logos, die aus Worten bestehen: «Grüne» oder «Grünliberale». Anhand des Logos wird der Absender erkannt. Es sollte eine gewisse visuelle Kraft aufweisen, die durch Schrift, Farbe oder Grösse entsteht. Betrachten wir die Plakate, fallen einzelne Parteien durch magersüchtige Logos auf. Das FDP-Logo links oben ist auf Distanz viel zu klein, es wird schlicht nicht gesehen, schon gar nicht das drahtgitterartige Schweizer Kreuz. Die SP fällt vor allem durch das grosse «Ja» auf, das eigentliche Logo verschwindet im Umfeld völlig. Die CVP und EVP machens etwa richtig. Bei den Grünen überwiegt aus meiner Sicht das Blümchensignet. «Grünliberale» ist ein langes Wort, platzsparend schmal gesetzt, aber insgesamt zu wenig gross, um auf Entfernung gelesen werden zu können. Schrift Die Parteien führen einen Wankelkurs und scheinen die Macht der Typografie noch nicht so richtig entdeckt zu haben. Die CVP benützt die Arial, ein Debakel. Die SP hat von der DIN zur Helvetica gewechselt, nicht minder rückständig, auch wenn in den Versaltiteln die Buchstaben etwas verändert wurden. Versalien sind ja nicht lesefreundlich, vor allem nicht, wenn sie zusätzlich über die Bilder gelegt werden, zudem sind sie Platzfresser. Die SVP hat neu statt der Helvetica die Myriad Pro Condensed im Programm, ein Schrittchen vorwärts! Allerdings benützt auch die EVP die Myriad, sie wird wahrscheinlich keine Freude daran haben. Die BDP benützt nun dafür die Helvetica, ebenfalls in Grossbuchstaben. Warum nur werden die Leser und Leserinnen mit Gross- Namen gehen unter. Schrift auf Grund ist in den meisten Fällen unleserlich. Rechts zwei Porträts auf dem gleichen Plakat. Man beachte Schärfe und Hautton. buchstaben geknebelt? Bei der FDP zieht man mit der Linotype Univers Condensed (Ursprung 1957, gleich wie die Helvetica) ins Feld. Cyanfarbene Schrift auf Weiss ist nun nicht besonders gut leserlich. Fazit bezüglich Schriftwahl: Einheitsbrei der Fantasielosigkeit. Positiv fallen die Grünen auf, die die FF Sanuk benützen, eine charakterstarke Hausschrift aus dem Jahr 2006. Für die Schriftgrösse kann der Massstab 1 : 500 angelegt werden. Das heisst, eine 10 cm grosse Schrift kann bis zu einer 500-mal grösseren Distanz noch gelesen werden, in diesem Fall aus 50 Metern. Das gilt natürlich auch bei Logos. Bei Sammelplakaten mit drei oder mehr Personen muss die Schrift zwingend kleiner gewählt werden – die Leserlichkeit auf Distanz leidet. Die Funktion «Leserlichkeit» ist auf dem Bildschirm nur dann prüfbar, wenn man zum Betrachten den massstäblichen Abstand nimmt. Bei einem auf A3 ausgedruckten F4-Plakat ist alles um den Faktor 3 kleiner. Wer das Plakat nur am Bildschirm beurteilt, vergisst, dass in der Praxis der Betrachtungsabstand oft viel grösser ist. Besser ist es, das Plakat auf einem Beamer an die Wand zu vergrössern und zu beurteilen. Man kann es auch auf A3 (Faktor 3 kleiner als F4) ausdrucken und aus Nachname ist wichtiger. Steril und uninspiriert. 17 einer Distanz von etwa 8 Metern betrachten. Wenn Schrift und Logo nicht mehr gelesen werden können, sind Korrekturen angesagt. Keine Gestaltungsmöglichkeiten besitzt eine Web-to-Print-Lösung wie die der FDP. Wenn die Templates ungünstig aufgesetzt sind und die Schrift oder das Logo unleserlich sind, dann ist es halt so, schweizweit. Dafür sieht man dann an der Bildqualität das unterschiedliche Bildverständnis der Benützer. Gestaltung Die FDP (blau) und EVP (blau/gelb) fallen durch die stringente Gestaltung auf. Die Grünen spielen frech mit der Farbe Magenta und titeln «Mehr als Grün». Die «farbigen» Parteien sind die Grünliberalen, die EVP und die Grünen. Alle andern sind doch eher farblos und fad aufgestellt. Da Farbe eine wichtige Rolle in der Aufmerksamkeitsgunst spielt, ist eine farblose Gestaltung eher unwirksam und muss durch andere Elemente kompensiert werden. Schräge Elemente, wie sie die CVP oder die BDP aufführen, sind eher hinderlich, denn ihretwegen müssen die anderen Elemente oft kleiner gehalten werden. Nicht plakativ, völlig wirkungslos. Fachhefte grafische Industrie 2.2011 «kooaba Paperboy» Rückblick Guerilla-Seminar 14, 10. März 2011: «kooaba Paperboy» – Wie aus Magazinen und Zeitungen interaktive Leseerlebnisse werden. Einen Mehrwert für das Printprodukt zu schaffen ist seit langem ein Thema für alle Druckereien und Verlage. Das erfolgreiche Printunternehmen von morgen setzt auf die geschickte Verknüpfung von der gedruckten Seite mit dem Internet. Das Web gleicht vor allem mit seiner Interaktivität, aber auch mit der Möglichkeit zu bewegten Bildern die hauptsächlichen Printschwächen in idealer Weise aus. Und dafür gibt es von kooaba, einem Spin-off-Unternehmen der ETH Zürich, mit ihrer eigens entwickelten Bilderkennungstechnologie eine ideale Verbindung. Doch einmal mehr ist es nicht allein diese verblüffende Technik, welche den Aufschwung bringt, sondern es sind erfolgreiche Beispiele aus der Praxis, die die Aufmerksamkeit der Kundschaft erwecken. Mit der kostenlosen Applikation Paperboy für iPhone und AndroidSmartphones kann einfach ein Foto einer Printseite, eines Inserates oder eines Plakates gemacht werden, um dieses Objekt nach der Erkennung Freunden zu empfehlen, Zusatzinhalte wie Videos oder Bildstrecken zu entdecken oder die digitale Version davon aufzubewahren. Marc Steffen, Head of Content Partnerships, zeigte in seinem Referat, wie die Technologie aufgebaut ist und welche Möglichkeiten auch im Bereich der sozialen Medien bestehen. Die Einfachheit der Anwendung und der logische Aufbau sind bestechend und lassen bei den Teilnehmer/innen nach wenigen Informationen das kreative «Crossmedia-Gefühl» aufkommen. Ein Artikel oder ein Inserat kann mit digitalen Zusatzinhalten angereichert werden. Zusätzlich hat der Kunde auch die Möglichkeit der Messbarkeit von Themen und somit der Optimierung seiner Werbebotschaft. Mit ein paar interessanten Beispielen aus der Gratiszei- Das GFZ freute sich über zahlreiche Seminar-Besucher. Beim anschliessenden Apéro wurde die vorgestellte App Paperboy gleich getestet. tung 20 Minuten, der Betty Bossy Zeitung sowie aus der Coopzeitung zeigte Marc Steffen den Mehrwert sehr gut auf. Bei einem Menü in der Coopzeitung kann über die Seite mit dem Rezept ein Kochvideo angesehen und gleich eine Einkaufliste für die Zutaten generiert werden. Nach dem Referat von Marc Steffen stellten die Teilnehmer interessante Fragen zum Geschäftsmodell von kooaba, dem Verlinken von Zusatzinformationen, dem Hosting der Daten, zum Thema Apps und Smartphones, der Position von Benutzerdaten und vieles mehr. Ein interessanter Abend klang dann beim Apéro im Drucksaal der Berufsschule für Gestaltung medien form farbe mit weiteren Gesprächen unter den GFZ-Mitgliedern und interessierten Personen aus. Informationen zum GFZ und den Guerilla-Seminaren: www.gfz.ch Vorankündigung Einladung zur 46. Generalversammlung des Grafischen Forums Zürich Donnerstag, 12. Mai 2011, 19 Uhr (ab 18.30 Uhr Apéro) Mit einem Referat «Der Letzte macht das Licht aus» von Jürg Artho, Universität Zürich. Anschliessend Apéro-Riche und gemütliches Beisammensein. Ort: Zunfthaus zum Neumarkt, Neumarkt 5, 8001 Zürich / Anmeldung www.gfz.ch 18 Fachhefte grafische Industrie 2.2011 PostPress Sinss Graphic: Erfolgreiche Nischenmarktpolitik Jürg Marti, Illnau Nischenmärkte sind für die Sinss Graphic Sàrl in Froideville das Lebenselixier. Vor allem in der Drucksachenveredelung ist das Unternehmen stark aufgestellt. Mit der modularen Falt- und Klebemaschine ProFold 74 von Kama wurde eine weitere Möglichkeit für neuen Wertschöpfungszuwachs entdeckt. inss Graphic Sàrl hat eine noch junge Geschichte. Mit 60 Jahren gründete Walter Sinss 1996 sein eigenes Unternehmen. Von Anbeginn waren Nischenleistungen seine Stärke. Neben der hauptsächlich mit der Verarbeitung von Packungsbeilagen für die Pharmabranche ausgelasteten Kleinfalzabteilung zieht der eindrückliche Maschinenpark mit Zylinderpressen und Tiegeln für das Stanzen, Rillen, Perforieren sowie die Blind- und Heissfolienprägung die Aufmerksamkeit auf sich. «Wir haben uns in Nischen positioniert. Unsere Aufträge erhalten wir von dort, wo hohe Ansprüche an die professionelle Veredelung gefragt sind» berichtet Walter Sinss sichtlich stolz. S Walter Sinss (rechts) und Sohn Marc setzen mit der Kama ProFold 74 ihre Politik der Nischenprodukte Kama ProCut 105 vor fünf Jahren Verschiedene Gründe führten bei Sinss Graphic vor rund fünf Jahren zur Investition in einen neuen Stanz- und Prägeautomaten Kama ProCut 105. Neben dem längst fälligen Schritt in das grössere Format 74x105 cm hatten andere Merkmale für diesen Entscheid gesprochen: die Bedruckstoffbandbreite von 120 bis 1500 g/m2, die gegenüber den Zylindern mannigfaltigen Qualitätsund Verfahrensvorteile des Flachbettprinzips und die fast rekordverdächtig schnellen Umstellungen von einer kalten Applikation auf die Heissfolienprägung. Das Vermögen, Kundenanfragen innerhalb kürzester Frist zu erfüllen, ist nämlich eine der grossen Stärken bei Sinss Graphic. ProFold 74: ein Werkzeug für kreative Geister Ein entscheidendes Kriterium beim Kauf der Kama ProFold 74 war wiederum die Flexibilität. Und sie scheint nach den Worten von Junior-Chef Marc Sinss auf dieser Falt- und Klebemaschine praktisch grenzenlos. «Die Kama ProFold 74 bietet kreativen Geistern ungeahnte Möglichkeiten. Diese Maschine war deshalb die logische Folge und die genau richtige Lösung für die Fortsetzung unserer erfolgreichen Nischenmarktpolitik», sagt er. Die hohe Einsatzvielfalt hat Kama dazu veranlasst, für die ProFold 74 eine Software zu schreiben, die den Bediener beim Einrichten und Konfigurieren des Systems mit schematischen Darstellungen unterstützt. «Damit sparen wir in der ersten Einrichtphase wertvolle Zeit ein», so Marc Sinns. Das Hilfswerkzeug wird durch die SoftwareIngenieure von Kama aufgrund neuer Anre- erfolgreich fort. gungen seitens der Anwender laufend ausgebaut. In Qualität und Geschwindigkeit zugelegt Mit der Kama ProFold 74 produziert Sinss Graphic jene Mappen, Faltschachteln, Karten, Faltprospekte und anderen Erzeugnisse, die früher entweder intern in manueller Arbeit ausgeführt oder an externe Betriebe vergeben wurden. Marc Sinss freuts: «Wir konnten einerseits unsere Leistungen gegenüber den Kunden verbessern, indem wir in der Qualität und in der Geschwindigkeit deutlich zugelegt haben, andererseits haben wir unsere Selbstkosten signifikant gesenkt. Zudem gewinnen wir durch die höhere Eigenleistung eine bedeutende Portion mehr Wertschöpfung. Die Kama ProFold 74 erlaubt es, unsere Kunden mit Gesamtleistungen bis zum fertigen Produkt auch bei engen Zeitfenstern zuverlässig zu bedienen.» Marc Sinss nennt einen weiteren wichtigen Aspekt: «Indem wir jetzt alles in Eigenregie erledigen können, behalten wir auch die Sicherung der Qualität von der Anlieferung der Druckbogen bis zum Endprodukt unter eigener Kontrolle.» Viel Leistung auf wenig Raum Die Falt- und Klebemaschine ProFold 74 besticht durch ihre Einsatzvielfalt ebenso wie durch ihre bescheidenen Platzansprüche. Auf einer konstanten Länge von nur 5,5 Metern erlaubt ein ausgeklügeltes Rastersystem, die benötigten Werkzeuge schnell, 19 Die Kama ProFold 74 kann mit zahlreichen Optionen ausgerüstet werden, wie etwa einer Heissleimvorrichtung für die Faltschachtelproduktion. Mit der Kama ProFold 74 produziert Sinss Graphic Mappen, Faltschachteln, Karten, Faltprospekte und andere Erzeugnisse. exakt und reproduzierbar zu positionieren. Die standardmässigen Werkzeugmodule ermöglichen den jeweils links- und rechtsseitigen grossen Pflugfalz und Laschenpflugfalz. Hinzu kommt eine Tipperfalzplatte. Optional sind eine Einrichtung für Produkte mit variablen Füllhöhen, eine oben- und untenliegende Falztasche, eine Drehvorrichtung, ein Heissleim-Auftragssystem, Klebebandspender, und eine Aufspendevorrichtung (pick and place) erhältlich. Die Kama ProFold 74 wird über einen grosszügig bemessenen, über die Länge des Rastertisches verschiebbaren Touch-Screen mit grafischer Oberfläche bedient. www.ch.heidelberg.com Fachhefte grafische Industrie 2.2011 QuarkXPress 9.0 QuarkXPress neu(n) Johannes Steil, Hamburg Nach knapp drei Jahren ist es wieder so weit: Quark veröffentlicht ein Upgrade für XPress, wir sind jetzt bei Version 9 angelangt. Das Upgrade zielt in zwei Richtungen: Zum einen geht es unter dem Motto «designorientierte Automation» um die Entlastung der Designer von Routineaufgaben, zum anderen um die Erweiterung der Ausgabemöglichkeiten, Stichworte eBook und iPad. In der nächsten Ausgabe der fgi werden dann diese vorgestellt, weil das Spannendste – App Studio – noch nicht ganz so weit ist. unächst ist festzuhalten, dass das reduzierte, aufgeräumte Erscheinungsbild von XPress 8 erhalten bleibt: Acht Werkzeuge als Standard, man kommt mit sehr wenigen Fenstern aus, auch wenn deren Anzahl mit der Zunahme der Funktionen zunimmt. Auch bleibt man bei Quark der Orientierung am Arbeitsablauf von Designern treu und schafft keine Superdupertextverarbeitung wie die Mitbewerber, sondern legt grossen Wert auf die Funktionalität der angebotenen Features. Was leider nicht ganz bleibt, ist die Qualität der Lokalisierung – man fragt sich gelegentlich, ob Quark vielleicht Übersetzer von Adobe angeheuert hat. Z Designorientierte Automation Unter diesem Motto findet sich eine Vielzahl von neuen Funktionen — neu jedenfalls in XPress und teilweise schon seit vielen Versionen vermisst. Allen voran dürfte das für die Bedingten Stile gelten. In XPress bedienen sich die diese der «Absatz- und Zeichenstile» und legen fest, wann welcher Stil angewandt wird, ohne neue Absatz- oder Zeichenstile zu schaffen. Als Markierung für die Anwendung eines Stils kann eigentlich alles gelten: Die neue «Bedingte Stilmarke» (die selbstverständlich ein Tastaturkürzel erhalten hat), individuell bestimmbare Zeichen, Wörter, Nummern, Text, eine Anzahl von Zeichen, Wörtern, Sätzen … Mit der zusätzlichen Auswahl der Richtung (vorwärts oder rückwärts) und der Wiederholen-Funktion lassen sich äusserst komplexe Regeln erstellen, die auch eine ganze Reihe von Absätzen umfassen können. Lange vermisst gilt auch für die Aufzähl.-, Nummerierungs- und Gliederungsstile, die zwar einen unmöglichen Namen erhalten haben, doch so bequem und übersichtlich zu bedienen sind, wie man es von Quark gewohnt ist: Hat man den gewünschten Stil (inklusive Zeichenstil für Aufzählungszeichen oder Zahl) im entsprechenden Dialog erstellt, lässt er sich einfach über den Absatzstil auswählen. Für eine zweite nummerierte Liste muss man selbstverständlich keinen neuen Listenstil anlegen, sondern klickt einfach die Checkbox «Neu nummerieren» an. Genauso kann man alle Listen aus Word mit ihren Einstellungen importieren. Weiter geht es mit so genannten Legenden, die die Marginalien meinen (noch so eine wenig gelungene Übersetzung). Sie lassen sich vielfältig an der Seite, den Stegen, dem aktuellen Textrahmen oder dem Anker selber ausrichten – und es lassen sich Legendenstile anlegen für mehrfach ge- nutzte Positionierungen. Die Anker selber werden am praktischsten per Kontextmenü gesetzt, wer es umständlicher mag, nimmt den Eintrag des Objekt-Menüs. Wer regelmässig mit Übersatz zu kämpfen hat, wird seine Freude am (aus CopyDesk und dem QuarkPublishingSystem übernommenen) Texteditor mit Übersatzmarkierung haben. Ganz neu ist der Shapemaker: Mit seiner Hilfe lassen sich nicht nur einzelne Rahmenecken beliebig runden (selbstverständich mit perfekten Viertelkreisen), abschrägen oder einrücken, sondern auch Rahmenseiten mit Sinus-, Rechteck-, Dreiecks- oder Sägezahnkurven versehen, es lassen sich auch Spiralen (archimedisch, golden oder nach eigenen Angaben) erstellen oder einfach nur Rechtecke im Goldenen Schnitt. Alle Möglichkeiten lassen sich auf einen vorher ausgewählten oder einen neuen Rahmen anwenden, ebenso lässt sich der Rahmeninhalt (Text, Bild, Textlinie) festlegen. Um eine Form mehrfach zu verwenden, kann sie als Vorgabe gespeichert werden. Der Cloner überträgt ausgewählte Elemente standgenau auf andere Seiten im gleichen Layout, in andere Layouts im gleichen Projekt oder gleich in andere Projekte. Mit Linkster lassen sich Textketten unter Beibehaltung des Textflusses auf vielfältige Weise entketten: Nicht nur kann man die gesamte Kette in Einzelrahmen aufsplitten, die Kette vor oder hinter dem gewählten Rahmen unterbrechen, sondern auch als Mit den Bedingten Stilen lassen sich ganze Artikel auf einen Klick for- Selbst solch ausgefallenen Formen lassen ImageGrid – Schnell eine Bildüber- matieren, Formate werden abhängig von Position oder Inhalt zugewiesen. sich mit dem ShapeMaker erstellen. sicht eines Projektes erstellen. 20 Fachhefte grafische Industrie 2.2011 QuarkXPress 9.0 QuarkXPress neu(n) vierte Möglichkeit ein Rahmen aus der Kette lösen. Später doch Bedarf nach der alten Kette? Dann verkettet Linkster alles in der ursprünglichen Reihenfolge, auch nach Textänderungen. Mit ImageGrid lässt sich eine Art Kontaktbogen erstellen, dabei werden nicht nur die Bilder auf die gewünschte Art geladen – Grösse, Proportionalität und eine Anpassung an den Rahmen lassen sich einstellen –, sondern es lässt sich auch angeben, welche Legende sie in welcher Grösse erhalten: Keine, den Dateinamen oder auch Infos über Auflösung, Grösse, Dateityp und Farbraum. Ausserdem kann man verschiedene Rahmenformen wählen sowie einen eventuellen Schatten. Weitere Kleinigkeiten Da ist zum Beispiel die Möglichkeit, Proportionen von Rahmen und den enthaltenen Bildern zu fixieren – bislang musste man dafür während der Skalierung die alt-Taste gedrückt halten. Umschaltbar ist diese Funktion überall, wo die Masse eingegeben werden können: In der Masspalette wie in der Modizifieren-Palette, die sinnvolle Vorgabeeinstellung lässt sich ebenso ändern. Die Tabellenfunktion wurde verbessert: Tabellen lassen sich nun nicht nur in Höhe und Breite teilen, sondern es lassen sich eine beliebige Anzahl Kopfzeilen und eine Fusszeile wiederholen, erstere sowohl mit identischem als auch mit verändertem Inhalt, zum Beispiel für den Fortsetzungs-Hinweis. Alles funktioniert auch mit verankerten Tabellen. Zusätzlich lassen sich jetzt xslx-Dateien importieren. Und dann gibt es noch die vielen kleinen Ergänzungen und Verbesserungen, die die Arbeit erleichtern. Hier sei nur auf die erweiterten Möglichkeiten der Zuweisung von Absatzstilen hingewiesen, bei denen jetzt Zeichenformatierungen in verschiedensten Arten erhalten werden können. Papyrus 1/2 Seite Fazit Das Upgrade ist schon wegen der neuen Eingabe- und Bearbeitungsmöglichkeiten jeden Rappen wert, sie erleichtern den Alltag ungemein, sie sind wie gewohnt übersichtlich zu bedienen und laufen rund. Die Zeiten unausgereifter Releases sind zwölf lange Jahre her. Auch die, die in den vergangenen Jahren mit InDesign arbeiteten, sollten sich die aktuelle Version von QuarkXPress genau ansehen. Ihnen wird es so gehen,wie vielen WindowsUsern, die auf Macintosh umstiegen: Sie werden jede Menge Umständlichkeiten vermissen – und sicher bald auch das kostenpflichtige Upgrade alle anderthalb Jahre. www.brotschrift.de 21 Fachhefte grafische Industrie 2.2011 PrePress Haben Sie die Bildformate im Griff? Michel Mayerle, Meikirch Im Zeitalter der digitalen Bildbearbeitung wünschen immer mehr Fachleute ein universelles Bildformat. Dieser Artikel zeigt auf, dass auch heutzutage noch mehrere Formate benötigt werden, die den jeweiligen speziellen Bedürfnissen Rechnung tragen. chon während der Aufnahme ist es wichtig, dass Sie das richtige Bildformat wählen. Entscheidend sind der spätere Verwendungszweck und der verfügbare Speicherplatz. S Das RAW-Format Beim RAW-Format handelt es sich im Grunde genommen noch um kein fertiges Bild. Vielmehr beinhalten RAW-Bilder eine Fülle an Metadaten, die den Entstehungsprozess des Bildes genau beschreiben. Eine eingebettete JPEG-Vorschau ermöglicht es den anderen Programmen, den Inhalt einer RAW-Datei grob anzuzeigen. Da RAW-Bilder zu keinem Zeitpunkt von der Kamera intern entwickelt werden (wie das bei TIFF und JPEG der Fall ist), halten Sie als Fotograf in diesem Fall das absolute Original in der Hand. In jedem anderen Fall hat die Kamera bereits ihre Finger im Spiel und verwirft im Rahmen einer internen Bearbeitung bereits wertvolle Bildinformationen, die anschliessend nicht mehr wiederhergestellt werden können. Vorteile RAW: Unvergleichbar gute Bildqualität, Bittiefen von bis zu 16 Bit sind möglich, ein Muss für Aufnahmen in schwierigen Lichtverhältnissen. Nachteile RAW: Relativ grosse Datenmengen, brauchen einen RAW-Konverter, um in ein fertiges Bild konvertiert zu werden (zum Beispiel Adobe Camera RAW), RAW-Bilder können nicht direkt in Layoutprogrammen importiert werden. Das TIFF-Format Praktisch jede Spiegelreflexkamera kann nebst RAW und JPEG auch TIFF-Bilder auf- nehmen. Beim TIFF-Bild handelt es sich um ein Bildformat, welches heute weltweit enorm verbreitet ist. So gut wie jede Software, die Bilder importieren kann, weiss mit TIFF-Dateien bestens umzugehen. TIFF-Bilder können ausserdem Ebenen, Ebenenmasken, Pfade, Alphakanäle, SmartObjekte Schmuckfarben und viele andere Feinheiten beinhalten. Trotzdem ist TIFF nicht etwa wie das Photoshop-Format an das Programm Photoshop gebunden. Diese Fähigkeiten machen das TIFF-Format zu einem Alleskönner, der aus dem Produktionsalltag nicht mehr wegzudenken ist. Vorteile TIFF: Software-unabhängig (nicht an PSD gebunden), kann so gut wie alle Funktionen von Photoshop speichern, extrem verbreitet und kompatibel. Nachteile TIFF: Grosse Datenmenge im Vergleich zu JPEG und RAW. Im Gegensatz zum RAW-Bild ist das TIFF-Bild bereits vorinterpretiert, wodurch ursprüngliche Bildinformationen veroren gegangen sind (muss nicht in jedem Fall ein Nachteil sein), langsameres Speichern bei grossen Datenmengen als beim PSD-Format. Das PSD-Format Beim Photoshop-Format (.psd) handelt sich um das native (programmeigene) Format von Adobe Photoshop. Man könnte meinen, dass das PDF-Format aus diesem Grund dem TIFF-Format überlegen sei. Dies ist jedoch nicht so. PSD-Bilder können heute nur in seltenen Fällen ihre Vorteile ausspielen. Als praktisch erweist sich zum Beispiel, dass PSD-Bilder eine hervorragende Unterstützung in der Adobe Creative Suite geniessen. So können Programme wie Adobe InDesign und Adobe Illustrator jeweils auf unterschiedliche Ebenen zugreifen, was teilweise ein grosser Vorteil ist. Layouter haben somit den Vorteil, dass sie auf verschiedene Bildversionen einer einzelnen Datei zugreifen können. TIFF-Bilder können zwar ebenfalls Ebenen enthalten, diese können von InDesign aber nicht ausgewählt werden. Vorteile PSD: Natives Format von Adobe Photoshop, hervorragendes Zusammenspiel in der Adobe Creative Suite. Nachteile PSD: Proprietär (programmabhängig), nur bedingt rückwärtskompatibel (ist bei TIFF viel eher gewährleistet). Das JPEG-Format Beim JPEG-Format handelt es sich um das wohl verbreitetste Bildformat unserer Zeit. Jede Digitalkamera fotografiert standardmässig in diesem Format. Im Internet sind JPEG-Bilder allgegenwärtig, und auch in Bildschirmpräsentationen kommen sie sehr oft vor. Zahlreiche Tageszeitungen werden ausschliesslich mit JPEG-Bildern gelayoutet. Der Grund, wieso dieses Format bei der breiten Masse so beliebt ist, ist denkbar einfach. JPEG-Bilder wurden alle bereits mindestens einmal (verlustbehaftet) komprimiert. Im Vergleich zu den oben erwähnten Formaten weisen JPEG-Bilder mit Abstand die kleinste Datenmenge auf. Daher lassen sich JPEG-Bilder auch so gut per Mail verschicken oder auf einer Webgalerie veröffentlichen. Vorteile JPEG: Geringe Datenmenge, extreme Verbreitung und hevorragende Kompatibilität, beim Speichern mit guter Qualität ausreichend für Publikationen, in denen die Bildqualität keine Vorreiterrolle einnimmt (Tageszeitungen usw.). RAW – unvergleichbar gute Bildqualität, TIFF – Alleskönner inklusive der vielfältigen Ebenenfunktion. Nachteile JPEG: Verlustbehaftete Komprimierung, alle Photoshop-Funktionen gehen verloren, limitiert auf eine Bittiefe von 8 Bit. Erschienen im Blog des Fachverbandes für Medienproduktion.www.publishingnetwork.ch www.ulrich-media.ch 22 Fachhefte grafische Industrie 2.2011 Unternehmen, Produkte, Service / Entreprises, produits, services Druckerei Steckborn setzt auf KBA Rapida 66 Seit 120 Jahren produziert die Druckerei Steckborn, Louis Keller AG, in der gleichnamigen Thurgauer Gemeinde. In all diesen Jahren ist man ein kleiner, feiner und polyvalenter Familienbetrieb geblieben, der sich aber immer mit der «Zeit» weiterentwickelte. Der jetzige Besitzer, Martin Keller, war auf der Suche nach einer modernen, zuverlässigen Mehrfarben-Druckmaschine, die auch den künftigen Bedürfnissen seiner Druckerei Rechnung trägt und gleichzeitig Rücksicht auf die vorhandenen Platzbedürfnisse nimmt. Entschieden hat er sich für eine umstellbare Vierfarben KBA Rapida 66-4 SW2 (Format 485 x660mm). Die KBA Rapida 66 ist eine Allroundmaschine und bietet ein äusserst attraktives Preis-/Leistungs-Verhältnis, das A2Format und ein höchstmögliches Mass an Flexibilität. Ausgestattet mit einem GrafiControl-Leitstand und dem Farb- Clevere setzen auf swissPSO Das Medienhaus Mattenbach AG aus Winterthur ist seit Jahren bekannt für seine innovativen Lösungen. So führt man seit Jahren mit Strupelpeter erfolgreich einen quirligen und Kopie-/Digitaldruckshop. Mit PuMa (Publikationsmanagement) hat man sich eine leistungsfähige, crossmediale Online-Plattform geschaffen. Das Medienhaus Mattenbach selber konzentriert sich auf den Bogenoffset, die Vorstufe mit all ihren Schattierungen (Gestaltung, Text, Bild, Fotografie). Das grundlegende Unternehmensziel der Mattenbach-Gruppe wird so umschrieben: «Wir gestalten und verteilen Informationen überall, mit allen Mitteln, auf jedem Weg, schnell, aktuell, intelligent». Der Leitspruch in der Unternehmenswerbung heisst dementsprechend: «Wo Clevere drucken lassen». Wer solch hohe Ansprüche an sich selber stellt, muss in den internen betrieblichen Prozessen äusserst fit sein. Nachdem man sich bereits in Sachen Nachhaltigkeit und Umwelt an den Program- men von FSC und myclimate beteiligt, hat man sich entschieden die internen Produktionsabläufe vom Dateneingang bis hin zur Weiterverarbeitung, sowie die Kundenbetreuung gemäss prozessorientierter Vorgaben zu standardisieren. Als ideal hierfür wurde der von Viscom und der Ugra erarbeitete swissPSO erkoren. In einem mehrmonatigen Programm haben sich die Mitarbeiter der Mattenbach-Gruppe das nötige Wissen erarbeitet, um erfolgreich die swissPSOZertifizierung zu bestehen. Impressum und Regelsystem DensiTronic sowie die Einbindung der Maschine in den Vorstufen-Workflow mittels CIP-3/JDFSchnittstelle, halbautomatischem Plattenwechsler und automatischer Gummituchwaschanlage lässt sich die Maschine schnell umrüsten. «Mit dem A2-Format deckt die Maschine in optimaler Weise ca. 80 % des 50/70-Bereiches ab. Und mit der Mehrfarbigkeit entsprechen wir dem Trend bei unserer Kundschaft in der Region», freut sich Martin Keller. Da es sich um die erste Installation einer KBA Rapida 66 in der Schweiz handelt, wird die Druckerei Steckborn als Referenzbetrieb fungieren. Fachhefte grafische Industrie Bulletin technique Editeur syndicom Case postale 6336, 3001 Berne Rédaction Coordination rédactionnelle René Buri, c/o Schnittstelle PrePress Fabrikstrasse 7, 3012 Berne tél. 031 301 38 35 [email protected] Correspondance rédactionnelle à Rodolphe Aeschlimann En Bovéry 25, 1614 Granges tél. 021 947 43 23 [email protected] Collaborateurs/Conseillers [email protected] www.kba.com Rodolphe Aeschlimann En Bovéry 25, 1614 Granges tél. 021 947 43 23 [email protected] Im gesamten Zertifizierungs-Prozess wurde das Medienhaus Mattenbach von einem Team der Heidelberg Schweiz AG begleitet. In dieser Form ein Novum. Heidelberg Schweiz ist der erste grosse Anbieter der Zulieferindustrie, der mehrere seiner Kundenberater zu sogenannten swissPSO Certified Experts ausbilden liess. Hans Häsler Châtelard 52, 1018 Lausanne tél. 021 331 75 53, fax 021 331 75 01 [email protected] Impression/Abonnements/Annonces Rub Graf-Lehmann AG Murtenstrasse 40, CH-3001 Bern tél. 031 380 14 90 fax 031 380 14 91 [email protected] Abonnements tél. 031 380 14 90 fax 031 380 14 91 [email protected] www.swiss-pso.ch www.ch.heidelberg.com Prix des abonnements Stefan Durrer (rechts) von Heidelberg Schweiz beobachtet swissPSO-Auditor Erwin Widmer (links). Abonnement Suisse pour les membres comedia Fr. 30.– Abonnement Suisse non-membres Fr. 54.– Abonnement étranger Euro 36.– 1 exemplaire Fr. 10.– Parution six fois par année: février/avril/juin/août/octobre/décembre Annonces tél. 031 380 14 90 fax 031 380 14 91 [email protected] Copyright Typo+ Das jüngste Buch über Typografie ist ein schönes Buch geworden. Mit seiner jüngsten Publikation «Typo+» veröffentlicht der Schweizerische Verband für visuelle Kommunikation, Viscom, ein modernes typografisches Werk für alle an aktuellen Schriften Interessierten. Zusammen mit der Ugra und beigezogenen Fachleuten entstand ein neues Referenzbuch mit Charme. «Typo+» ist eine Schweizer Publikation, nicht nur weil das weisse Plus auf rotem Hintergrund an ein Schweizer Kreuz erinnert. Der Befragungsteil im Inneren des Werkes bezieht sich ebenfalls auf Schweizer Druckereien und deren aktuelle Schwierigkeiten mit Schriften, doch Schriftenprobleme kennen keine Grenzen und sind wohl weltweit ähnlich.«Typo+» mit moderner wire-o Bindung, Blindprägung und partieller Glanzlackierung bietet dem Leser Wissenwertes zum Thema Schriften – von der Vergangenheit bis in die Zukunft. Facts aus dem Inhalt: Wirkungsvolle Texte brauchen auch in Zukunft gute Typografie / Schriften-Stars – einst, jetzt und in nächster Zukunft / Copyright – kein Anwender kennt sich aus / Die besten Schriften aller Zeiten / TypoGlossar / Das durchwegs positive Fazit einer typografischen Erhebung: Technische Fontprobleme sind stark zurückgegangen / Standards breiten sich aus (OT, Unicode) Typo+ 84 Seiten, Wire-O-Broschur ISBN: 978-3-9523482-2-2, Preis: CHF 45.– (Mitglieder) CHF 67.50 (Nichtmitglieder) Tous droits de reproduction, adaptation, traduction partielle ou totale, textes et illustrations, strictement réservés Imprimé sur Biberist Allegro TCF couché demi-mat, 115 g/m2 www.viscom.ch Fachhefte grafische Industrie – 6x pro Jahr gedruckt und ständig im Web. Inserate & Abo: www.fachhefte.ch Organe officiel du Forum graphique romand tél. 021 316 01 00 fax 021 316 01 01 www.fgr.ch 23 Fachhefte grafische Industrie 2.2011 Unternehmen, Produkte, Service / Entreprises, produits, services Lampert Druckzentrum investiert in Suprasetter-Technologie Die Lampert Druckzentrum AG in Vaduz belichtet neu mit der Suprasetter-Technologie von Heidelberg. Auf einem Suprasetter A75 DTL werden die Druckplatten für die vor einem Jahr in Betrieb gegangene Speedmaster XL 75-5+L und eine Speedmaster SM 525+L produziert. Das CtP-System liefert auf einer Stellfläche von lediglich 2,6 m2 bis zu 22 Platten pro Stunde. Über den Dual Top Loader lässt sich der Belichter automatisch und ohne Kassettenwechsel mit beiden Plattenformaten beschicken. Mit dieser Investition wurde eine Modernisierung abgeschlossen, für die das 30-jährige Unternehmen während der letzten zwei Jahre über fünf Millionen Schweizer Franken in neuste Gebäude- und Produktionstechnik investierte. Gemäss dem Projektverantwortlichen Matthias Märdian hat sich die Lampert Druckzentrum AG für ein technologisch führendes Belichtersystem entschieden, hinter dem ein professionell agierender Lieferantenpartner mit herausragenden Service-Leistungen steht. Neben der Tatsache, wonach die Belichtersysteme der Suprasetter-Familie komplett von Heidelberg selber entwickelt und gebaut werden, war der Energieverbrauch ein für die Wahl massgebendes Argument. Als sparsamster CtP-Belichter seiner Klasse entspricht der Suprasetter A75 exakt den Anforderungen der Lampert Druckzentrum AG, die sich unter anderem mit der Investition in eine 800 m2 messende Photovoltaik-Anlage stark für Entscheid für ein technologisch führendes Belichtersystem. Im Bild von links: Erwin Mareis, Heidelberg Schweiz AG, mit Alfred Lampert, Inhaber der Lampert Druckzentrum AG, und Andreas Lampert (Praktikant) sowie Projektleiter Matthias Märdian. den emissionsarmen Produktionsbetrieb einsetzt. Der Suprasetter A75 ist in den Druckerei-Workflow Prinect mit durchgängigem Farbmanagement auf PCM-Basis (Print Color Management) von Heidelberg integriert. Im Interesse der hohen Model Gruppe beschliesst Partnerschaft mit Heidelberg Die Model Gruppe investiert am Standort Au bei der Model PrimePac AG in Technik von Heidelberg. Der Grossauftrag umfasst ein CtP-System Suprasetter 105 MCL, eine Achtfarbenbogenoffsetmaschine mit Lackierwerk Speedmaster XL 105-8+LX3 und eine Faltschachtelklebemaschine Diana X 115. Innert Jahresfrist sollen die Druckkapazitäten mit einer Achtfarbenmaschine mit Doppellackierwerk Speedmaster XL 105-8+LY YLX3 ausgebaut werden. Mit den neuen Produktionsanlagen strebt die Model PrimePac AG eine substanzielle Verbesserung der Pro- zesse an. Die hohe Automation und die Einsatzvielfalt bei einem weiten Spektrum an Veredelungsmöglichkeiten und neuen Verpackungslösungen stehen dabei im Zentrum. Der Entscheid, den Weg der Zukunft mit Heidelberg zu be- Mit modernsten Produktionsanlagen von Heidelberg in den Stufen Computer to Plate, Bogenoffset und Faltschachtelproduktion strebt die Model PrimePac AG eine substanzielle Verbesserung der Prozesse an. B. Pedrazzoli & Co. vertraut auf Herzog+Heymann Vor wenigen Wochen nahm die Buchbinderei B. Pedrazzoli & Co. in Basel ihren jüngsten Kleinfalzautomaten KL 112 von Herzog+Heymann in Betrieb. Mit sechs Taschen im ersten und vier Taschen im zweiten Falzwerk (T-Falzwerk) sowie mit Kleinformatbogenpresse und Stehendbogenauslage ist die neue Falzmaschine für die Verarbeitung von Packungsbeilagen auf dünnen Papieren konzipiert. Entsprechende Aufträge für die Pharma- und Kosmetikbranche machen bei der B. Pedrazzoli & Co. rund 70 Prozent des Volumens aus. Mit zur Ausrüstung der Herzog+Heymann KL 112 gehört neben einem Barcode-Leser für die Qualitätssicherung Heidelberg untermauert Kompetenz im Short-Run-Segment Die Heidelberger Druckmaschinen AG (Heidelberg) hat auf den Hunkeler Innovationdays 2011 in Luzern ihre starke Rolle als Partner der Druckindustrie untermauert. Mit einer durchgängigen Lösung für die Broschürenproduktion vom Planobogen Produktionssicherheit haben auch hier die klar definierten Schnittstellen und die Kommunikation mit einem Ansprechpartner für die Lösung von Heidelberg gesprochen. www.ch.heidelberg.com schreiten, wurde unter einem weiteren wichtigen Aspekt getroffen: die CtPAnlage, die Bogenoffsetmaschinen und die Faltschachtelklebemaschine sind für die Integration in den Workflow Prinect von Heidelberg bereit, und sie lassen sich in das SAP-System der Model Gruppe einbinden. Die Verantwortlichen bei der Model PrimePac AG betonen, dass bei Heidelberg ein Gesamtkonzept in Auftrag gegeben wurde. Mit der Realisierung setzen die Model Gruppe und Heidelberg einen neuen Massstab in der modernen Verpackungsproduktion. www.ch.heidelberg.com auch ein Fliessbandsauganleger, der sich dem zweiten Falzwerk direkt zuschalten lässt und die Produktion im Nonstop-Betrieb erlaubt. Falztechnologie von Herzog+Heymann ist bei der Buchbinderei B. Pedrazzoli & Co. seit über 20 Jahren der Inbegriff von Zuverlässigkeit und Qualität. Speziell bei kleinstgefalzten Druckerzeugnissen mit mehr als sechs Brüchen geniessen die Herzog+Heymann-Produkte hier punkto Falzpräzision den unangefochtenen Status des Rolls-Royce unter den Falzmaschinen. Bruno Pedrazzoli, führt dieses Qualitätsmerkmal auf die ausgesprochen robuste Bauweise der Herzog+Heymann-Maschinen und die stabile Lagerung mit radialer Verstellung der Falzwalzen zurück. Die Buchbinderei B. Pedrazzoli & Co. hat erneut in Falztechnik von Herzog+Heymann investiert. Bruno und Carlo Pedrazzoli mit Michael Würmli von der Gramag AG (von rechts) vor der neuen KL 112. bis zum klebegebundenen Produkt hat das Unternehmen seine Kompetenz auch im Short-Run-Segment aufgezeigt. Das Engagement von Heidelberg in einem grafischen Markt, der vom technologischen und strukturellen Wandel gleichermassen stark geprägt ist, manifestierte sich ebenso in der Zusammenarbeit mit der Hunkeler AG, auf deren Stand eine Verarbeitungslinie für den digitalen Zeitungsdruck mit Falzmaschinen der Stahlfolder-Baureihen von Heidelberg produzierte. Kurz nach Ende der Innovationdays 2011 gaben Heidelberg und Ricoh ihre globale strategische Zusammenarbeit bekannt, die bis zur Drupa 2012 weltweit etabliert sein soll. Damit kann Heidelberg ihren Kunden im ShortRun-Segment neben Gesamtlösungen 24 www.gramag.ch rund um den Bogenoffset auch im Digitaldruck Qualitätsprodukte anbieten. Bereits auf der Digimedia vom 7. bis 9. April 2011 in Düsseldorf wird Heidelberg gemeinsam mit Ricoh Lösungen für die gesamte Wertschöpfungskette für die Produktion von Kleinauflagen präsentieren. www.ch.heidelberg.com Fachhefte grafische Industrie 2.2011 Unternehmen, Produkte, Service / Entreprises, produits, services Müller Martini – SammelheftSystem Primera Digital Erfolgreicher Auftritt an den Hunkeler innovationdays in Luzern Staunende Kunden, eindrucksvolle Vorführungen, interessante Fachgespräche über leistungsfähige Produktionslösungen für den Digitaldruck – an den Hunkeler innovationdays in Luzern zog das Sammelheft-System Primera Digital am Müller Martini-Stand während der gesamten Messedauer zahlreiche Besucher in seinen Bann. Diese industrielle Fertigungslösung öffnet den Markt für Zeitschriften, Magazine und Broschüren im vollfarbigen Digitaldruck. Für Alex Chan, Chairman Iciclegroup, Global Print Management, Hongkong (China), ist klar: «Die Zukunft gehört dem Digitaldruck und heisst ‹on demand›. Die Kunden wollen nur noch so viele Produkte drucken lassen, wie sie benötigen. Und dazu gehören entsprechende Finishing-Lösungen.» Ein Aspekt, der auch für Roger Schenk, Leiter Druckerei, Stämpfli Publikatio- Mit dem Sammelheft-System Primera Digital zeigte Müller Martini an den Hunkeler innovationdays in Luzern eine leistungsfähige Lösung für sammelgeheftete Produkte im Digitaldruck. nen AG, Bern (Schweiz) entscheidend ist: «Die Barrieren zwischen den Herstellern von Druckmaschinen und Weiterverarbeitungs-Systemen sind definitiv gefallen. Vollintegrierte Lösungen wie diejenigen von Müller Martini ermöglichen es grafischen Betrieben, für die Kunden verstärkt als Generalunternehmen aufzutreten und die gesamte Wertschöpfungskette im eigenen Haus zu behalten.» Die von Müller Martini an den Hunkeler innovationdays in Luzern demonstrierte, leistungsfähige Lösung für sammelgeheftete Produkte im Digitaldruck war ein Sammelheft-System Primera Digital mit einem neuen, innovativen Durchlauffalzer mit Sammelstation sowie hochautomatisierter Technologie aus dem Primera-Baukasten mit Umschlagfalzanleger, Heftmaschine und Dreischneider. Vorgeführt wurde das System in Kombination mit einer Abrollung und einem Querschneider von Hunkeler. Im Lauf wurden kontinuierlich verschiedene Produkte live produziert. www.mullermartini.com Impressum Fachhefte grafische Industrie Bulletin technique Herausgeber syndicom Postfach 6336, 3001 Bern Redaktion Koordination Redaktion René Buri, c/o Schnittstelle PrePress Fabrikstrasse 7, 3012 Bern Telefon 031 301 38 35 [email protected] Redaktionelle Mitarbeiter Zvonimir Bernwald Marktoberdorferstrasse 40 D-87484 Nesselwang Telefon/Fax 0049 8361-3836 Kurt Mürset Unterer Batterieweg 62, 4053 Basel Telefon 061 273 33 63 [email protected] Jürg Marti, Kommunikation Brandstrasse 18, 8308 Illnau Telefon 052 347 29 77 [email protected] Druck/Abonnemente/Inserate Rub Graf-Lehmann AG Murtenstrasse 40, CH-3001 Bern Telefon 031 380 14 90 Fax 031 380 14 91 [email protected] Abonnemente Le nouveau positionnement d’Antalis Numéro 1 en Europe, Antalis est un acteur clé de la distribution professionnelle de papiers et de produits d’emballage. L’entreprise s’oriente de plus en plus vers ses clients et affirme sa volonté d’augmenter son niveau de service. Dans le cadre de ce nouveau positionnement, Antalis adapte ses outils de communication corporate et crée une nouvelle identité visuelle. La nouvelle stratégie de communication offre aux clients, partenaires et actionnaires une meilleure vitrine pour les solutions proposées par Antalis et facilite l’accès aux informations, produits et services. Un film de présentation, tourné spéciale- ment par le réalisateur Wim Wenders, dévoile de manière ludique la diversité des activités d’Antalis. Pour incarner ce nouveau positionnement, l’identité visuelle d’Antalis a également été modifiée. Pour accompagner ses ambitions, Antalis adopte une nouvelle signature de marque «Just ask Antalis», destinée à illustrer le caractère central de sa mission: mettre à profit son savoir-faire international et son expertise inégalable tout en proposant des solutions adaptées à chaque client en fonction de ses besoins personnels. En parallèle avec la nouvelle communication, un personnage magenta en origami appelé le «paperman» apparaît sur tous les supports de communication et sera utilisé comme un guide à travers l’ensemble des activités d’Antalis. Telefon 031 380 14 90 Fax 031 380 14 91 [email protected] Ce nouveau positionnement s’inscrit dans le projet appelé RACE 2012, dont la mise en oeuvre est assurée par les succursales d’Antalis du monde entier. L’objectif principal avec RACE 2012 est de faire d’Antalis une société encore plus orientée vers ses clients, avec des processus optimisés et des structures plus homogènes. www.antalis.ch. Abonnementspreise Inlandabonnement für comedia-Mitglieder CHF 30.– Inlandabonnement für Nichtmitglieder CHF 54.– Auslandabonnement Euro 36.– Einzelexemplar CHF 10.– Erscheinungsweise Sechsmal jährlich: Februar/April/Juni/ August/Oktober/Dezember Inserate Telefon 031 380 14 90 Fax 031 380 14 91 [email protected] Copyright Die 100 Millionen der Cavelti Druck und Media Bei der Cavelti Druck und Media in Gossau (SG) fiel das Jahr 2005 mit zwei Ereignissen zusammen. Das Familienunternehmen in vierter Generation feierte sein 125-jähriges Bestehen, und mit der Inbetriebnahme einer Speedmaster CD 74-6+L im Dezember wurde auch die Investition in modernste Drucktechnik im Jubiläumsjahr zum Abschluss gebracht. Die Geschäftsleitung und das Drucktechnologenteam hatten kürzlich wiederum Grund zum Feiern; auf der fünf Jahre jungen Sechsfarbenmaschine mit Kammerrakellackierwerk wurde der 100-millionste gedruckte Bogen gezählt. Den Bogenoffsetmaschinen aus Heidelberg eilt der gute Ruf voraus, sowohl Klein- und Grossauflagen bei einem hochstabilen Laufverhalten und gerin- ger Makulatur wirtschaftlich und bei besten Druckergebnissen zu produzieren. Marcel Bieri, bei Cavelti Druck und Media für die Produktion verantwortlich, bestätigt diese Qualitäten. Nach seinen Worten wird die Speedmaster CD 74 von den Drucktechnologen als zuverlässiges Drucksystem geschätzt, das Tag für Tag durch die einfache und sichere Bedienung, Schnelligkeit im Einrichten, Geschwindigkeit im Fort- druck sowie Präzision und hohe Laufruhe überzeugt. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und Übersetzung nur mit Bewilligung der Redaktion. Gedruckt auf www.ch.heidelberg.com Das Drucktechnologenteam der Cavelti Druck und Media mit dem Produktionsleiter Marcel Bieri (ganz links) feierte kürzlich den 100-millionsten gedruckten Bogen auf der fünfjährigen Speedmaster CD 74-6+L. Biberist Allegro TCF gestrichen halbmatt, 115 g/m2 Offizielles Organ des Grafischen Forums Zürich Telefon 044 380 53 03, Fax 044 380 53 01 www.gfz.ch 25 Unternehmen, Produkte, Service / Entreprises, produits, services swissPSO für die Schwabe AG Das Druck- und Verlagshaus Schwabe AG mit Standorten in Basel und Muttenz hat sich erfolgreich einem swissPSO-Upgrade Audit gestellt. Schwabe entschied sich trotz bereits bestehendem PSO-Zertifikat für das swissPSO-Upgrade, weil dieses auch die wichtigen Bereiche Kundenfreundlichkeit und Weiterverarbeitung in die Prozessoptimierung einbezieht. Da die swissPSO Upgrade-Zertifizierung andere PSO-Zertifikate wie etwa jenes der Ugra oder der Fogra als Vorleistung vollumfänglich anerkennt, war man im innovativen Unternehmen schnell am Ziel mit den Vorbereitungen. Mitte Dezember 2010 ging das umfangreiche Halbtagesaudit in Muttenz über die Bühne. Noblesse : une association exclusive et durable Si l’on compare différents papiers entre eux, leurs nuances de teinte sautent aux yeux. Les papiers extrablancs ont souvent un aspect bleuâtre, tandis que les papiers aux tons plus chauds ont plutôt un aspect rougeâtre ou jaunâtre. Tout l’art de combiner les papiers entre eux réside dans la subtile harmonie des différents tons de blanc. Avec Noblesse, une nouvelle surface couchée demi-mate, Papyrus présente Schwabe ist ein modernes Medienhaus mit langer Tradition, das auf die Gründung durch Johannes Petri in Basel im Jahre 1488 zurückgeht. Das Gesamtunternehmen besteht aus den Bereichen Wissenschaftsverlag, Druckerei und Informatik sowie dem Schweizerischen Ärzteverlag EMH, den Schwabe gemeinsam mit der Verbindung der Schweizer Ärztinnen und Ärzte FMH führt. Daneben betreibt Schwabe mit dem «Narrenschiff» eine etablierte Buchhandlung in Basel. Jüngster Spross im Unternehmen ist der im letzten Jahr gegründete «Verlag Johannes Petri», der auch nichtwissenschaftlicher Literatur ein stimmiges Programmumfeld bietet. un papier qui s’accorde à merveille avec les papiers nature de la ligne Munken. Les possibilités de combinaisons sont multiples: de la surface rugueuse de Munken Rough jusqu’à la finesse du couchage de Noblesse, en passant par la surface couchée mate d’Arctic Volume. Tous disponibles dans deux nuances de blanc harmonieusement assorties, extrablanc et blanc nature. Vous pouvez réaliser une brochure de présentation sur une surface couchée et une carte de visite sur une surface naturelle rugueuse, vous ne verrez aucune différence de couleur, car il n’y en a pas. Noblesse incarne à la fois l’harmonie et une belle blancheur. Un atout pour votre communication durable. Kodak lädt zum InSite Podium Praxisorientierter Event am 3. Mai in Frankfurt am Main rückt Anwendererfahrungen mit den webbasierten KODAK INSITE Portallösungen in den Blickpunkt Für Unternehmen der grafischen Industrie kommt es heute mehr denn je auf eine möglichst effiziente, direkte Zusammenarbeit und Kommunikation mit Noblesse est une authentique exclusivité fabriquée par Scheufelen et disponible uniquement chez Papyrus Suisse. PaperIdentity «Premium» Elégant. Impressionnant. Convaincant. Ce sont là des qualités dans lesquelles votre entreprise se reconnaît? Alors PaperIdentity «Premium» est le choix qui s’impose pour rendre tangible le succès de votre identité visuelle. Car le toucher, la couleur, la nuance et la surface d’un papier ont une grande influence sur l’impression que produisent vos imprimés sur le destinataire. www.swiss-pso.ch Les qualités de papier Noblesse, Arctic Volume et Munken font aussi partie du set PaperIdentity «Premium». La combinaison de ces qualités confère à votre identité papier son caractère individuel, reflet parfait de l’image de votre entreprise. Jugez vous-même en composant dès maintenant votre identité papier en ligne. Et n’hésitez pas à commander des échantillons. www.paperidentity.com www.papyrus.com/frCH dienstleister, Verlage, Design- und Kommunikationsagenturen sowie Corporate Publishing. Die Fachgruppe PPS öffnet sich publishingNETWORK - neuer Fachverband für digitale Medienproduktion Die Digitalisierung hat die Medienproduktion nachhaltig verändert. Das Publishing entwickelt sich einerseits rasch weiter, andererseits wächst es immer stärker in verschiedene vorgelagerte Dienstleistungsbereiche hinein. Ebenso stark wie das Umfeld verändert sich auch das Berufsbild des Publishers. Bei der digitalen Medienproduktion kann der traditionelle Begriff einer «Branche» deshalb kaum mehr angewandt werden. Medienbetriebe, aber auch Agenturen und Inhouseproduktionen produzieren heute Medienprodukte für Print und digitale Kanäle in vielfältigster Weise. Der neue Fachverband defi- Die Druckerei zählt mit über 100 Mitarbeitenden, 18 Druckwerken und mehreren Digitaldrucksystemen zu den grösseren Anbietern in der Region Nordwestschweiz. niert sich nicht über die traditionellen Branchengrenzen und steht allen Betrieben offen, welche Kommunikationsmittel herstellen: Druck- und Medien- publishingNETWORK veranstaltet regelmässig Abendseminare sowie Informationsanlässe zu aktuellen Technologietrends im Bereich Medienproduktion und steht über EMail-Newsletter, Expertenblogs und über eine Xing-Gruppe im Kontakt mit Mitgliedern und Interessenten. Mitglieder des Fachverbandes profitieren zudem von E-Learning-Anwendungen Kunden und Projektbeteiligten an. Dafür hat Kodak die webgestützten KODAK INSITE Portalprodukte entwickelt, die auf eine nahtlose Integration und stark automatisierte Interaktion mit dem KODAK PRINERGY Workflow ausgelegt sind. Erfahrene Anwender aus Bogen- und Rollenoffsetdruck sowie Druckvorstufe schildern, wie sie mit diesen Tools Prozesse optimieren und beschleunigen, Fehler vermeiden, Entfernungen überbrücken und die Kundenbindung nachhaltig steigern. Live-Demos der INSITE Lösungen im integrierten Zusammenspiel mit dem PRINERGY Workflow und die Gelegenheit zum direkten Austausch mit den Anwendern und Experten von Kodak runden das Programm ab. Das InSite Podium findet im «relexa hotel÷ Frankfurt/Main statt. 26 und Lehrmitteln für die berufliche Grund- und Weiterbildung (Polygrafie/ Medientechnik). publishingNETWORK ist ein aktiver Fachverband, hervorgegangen aus der Fachgruppe Prepress Schweiz (PPS) des Verbandes der Schweizer Druckindustrie (VSD). Der Unternehmerverband richtet sich an Betriebe. Für Lernende und Fachleute/Studierende in Ausbildung besteht zudem die Möglichkeit einer kostenlosen Einzelmitgliedschaft. www.publishingnetwork.ch Die Teilnahme an diesem einmaligen Event ist kostenlos. Weitere Informationen und Anmeldung unter Tel. +49-(0)6175-796084 oder [email protected] www. graphics.kodak.com Fachhefte grafische Industrie 2.2011 Commentaire Demandons à l’expert! Kurt Mürset, Bâle / Traduction Norbert Li-Marchetti, Berne Je serais expert dans une prochaine vie. Cela veut dire me la couler douce toute l’année durant et, quand il y a le feu, être présent sur tous les canaux. La question du pourquoi est secondaire. L’important est que l’on me réclame. Vous connaissez l’expression «dormeur»? On appelle ainsi un malfaiteur, qui n’en n’est pas encore un, mais qui pourrait le devenir, s’il le voulait, si on le laissait faire. L’expression a vraiment fêté son avènement pendant la guerre contre le terrorisme. Ce sont probablement les services secrets qui l’ont marqué. Tout le monde est finalement suspect chez eux. Et qu’il ne se soit pas encore rendu coupable, n’est pas une preuve en soi. Justement, il dort. Mais gare s’il se réveille. Maintenant, pour des raisons tout à fait actuelles, j’aimerais bien élargir ce concept. Il n’y a pas que les terroristes qui peuvent être des dormeurs, les experts de tous poils peuvent l’être aussi. Je ne puis me l’expliquer autrement, qu’à chaque «évènement», nombres d’experts soient non seulement sur place immédiatement, mais aient aussi réponse à tout, alors que nous autres n’avons même pas encore formulé de questions. Il faut concéder qu’il existe aussi des experts que l’on ne peut pas vraiment qualifier de dormeur. Ils sont tellement éveillés. Ils ne dorment jamais. En effet, on les consulte quotidiennement à la manière d’un oracle. Ils nous adressent un sourire entendu. Ensuite, ils nous disent ce qu’il en est. Ils nous disent tout avec des mots trèèèès simples. Pour que nous comprenions bien. Ce sont là les experts dits «normaux». Leurs sujets font un tabac. Puis, des évènements extraordinaires surgissent ici et là. Prenons seulement le motclé «tremblement de terre au Japon». La catastrophe est gigantesque, la situation confuse, les conséquences imprévisibles. Certes, il faut faire venir des experts compétents. Et nous voilà chez les dormeurs. Voilà donc quelqu’un, titulaire silencieux d’une chaire quelque part en province, spécialisé en «Energie solaire et risques de cancer», qui ne s’est jamais fait remarquer, même pas par ses sponsors constructeurs de réacteurs. Mais son heure a sonné. Il calme nos angoisses à chaque édition du journal télévisé, ne peut cependant pas donner d’appréciation concluante au vu des informations actuelles, mais les risques sont, ma foi, bien là – déjà, rien qu’au petit matin, n’importe quoi peut arriver rien qu’en faisant du café – il faut donc en supporter les conséquences. Cela dit, je ne voudrais pas taxer nos médias de vouloir nous présenter sous couvert de spécialisation, uniquement des devins douteux, de faux prophètes ou des gestionnaires contractuels sans scrupules. Cependant, un expert n’est pas un ange qui plane au-dessus des choses. C’est la raison pour laquelle une certaine obligation d’information serait certainement appropriée. En effet, il serait assez important pour nous, profanes, de savoir finalement: c’est de là qu’il vient, ses amis se trouvent là-bas, ses convictions ont toujours été telles ou autres… – on bénéficierait là d’un vrai service lecteurs/auditeurs/téléspectateurs. Mais je change vite fait de chaîne avant d’en arriver à convertir tous les sieverts en becquerels. Car un malheur arrive rarement seul. C’est maintenant au tour de nos experts du Moyen-Orient. On a toujours besoin d’eux. D’Al Qaida à la Palestine. Voilà donc que chacun ayant suivi un séminaire en langues orientales, passé des vacances au 27 Caire ou jeté d’une manière ou d’une autre un regard vers l’Orient, se trouve être un invité très apprécié. Ce serait pourtant si simple. Il n’y a pas tellement d’experts du Moyen-Orient dans l’espace germanophone. L’un est à la retraite, mais en sait encore plus long que la plupart des actifs. Le deuxième a malheureusement eu un accident il y a peu. Et le troisième vit en Allemagne. Voir réponse ci-dessous*. Il faudrait laisser dormir la plupart des autres. En tout cas en ce qui concerne le MoyenOrient. Je ne suis pas encore certain pour ce qui est des experts en Tsunami-centrale nucléaire-Japon. C’est encore trop tôt. Mais l’on devrait accorder à ces gens-là, ainsi qu’à nous tous, le plaisir de voir ces experts se recoucher le plus vite possible. *Hottinger, Kocher, Rotter Bulletin technique 2.2011 Guide technique Le GOTA vire à la flexo et à l’hélio! René Buri, Berne Le GOTA (Groupe Offset des Techniques Avancées), fondé en 2001 réunit des spécialistes de l’offset qui mettent en commun leurs compétences pour apporter des conseils et des solutions concrètes aux attentes et aux besoins des professionnels des industries graphiques et de l’imprimerie. l annonce en exclusivité et en avant première, sa toute dernière étude consacrée à l’emballage qui sortira en janvier 2011. I GOTA 7: L’emballage: protéger, informer, communiquer Cette étude présente la chaîne de l’emballage mise à disposition des imprimeurs pour satisfaire les donneurs d’ordre, les pouvoirs publics et les consommateurs de sa création, sa réalisation jusqu’à la valorisation du déchet en fin de vie. La technologie de réalisation de l’emballage est spécifique et nécessite une technicité bien définie et maitrisée dans sa structure de production. Le lien entre édition, publicité et impression d’emballage est très forte et il est souhaitable de rapprocher ces marchés qui ont un impact économique très important sur le paysage industriel. En préambule, le dossier présente un rappel de ce qu’est un emballage, de son marché ainsi que de ses principaux rôles y sont décrits. Les différentes étapes de fabrication de l’emballage ainsi que les diverses matières premières utilisées permettent de rendre Si vous souhaitez recevoir un exemplaire de ce dernier guide, vous pouvez en faire la demande auprès de Jean Claude Sirost, [email protected]. compte de l’importance de la maîtrise des flux de production ainsi que de leurs compatibilités qualitative et quantitative. L’aide de la normalisation introduit des méthodes de travail homogènes entre les divers prestataires des arts graphiques et permet de proposer un ratio prestation/prix convenablement défini. A chaque étape, des témoignages de spécialistes concrétisent les propos. Bien que le GOTA soit traditionnellement orienté vers l’offset, la flexographie, l’héliogravure y sont largement développées. Ensemble, ces technologies représentent la production de 80% des emballages. En outre, le couplage de ces procédés permet de proposer une palette de réalisations novatrices pour une gamme de produits. Le numérique y est aussi décrit comme procédé émergent, en amont de l’impression et en complément aux procédés actuels (personnalisation, repiquage de dernier moment, sécurité et anti- contrefaçon,…). «Regardons les procédés d’impression comme complémentaire» afin de permettre de faire évoluer l’emballage vers de nouvelles fonctionnalités pour qu’il ne devienne pas aussi rapidement un déchet et vers une composition tournée vers le développement durable. Cette étude réunit la participation des membres du GOTA (Heidelberg, KODAK, Pagora, Storaenso, SUN CHEMICAL, UNIC), mais aussi des spécialistes tel que: ATF flexo, Pro Hélio, AMG France, IST, bleuprocess. Poursuite du renforcement de la finition – Presse de découpe haut de gamme pour Altonaer Wellpappenfabrik Un ambitieux programme d’investissement de tout le Groupe Panther inclut une vaste mise à jour du département Découpe du site de Tornesch. La presse BOBST Autoplatine® MASTERCUT 2.1 qui complète le parc à machines d’Altonaer Wellpappenfabrik est une presse à platine de dernière génération qui découpe le carton compact comme le carton ondulé avec une qualité particulièrement remarquable. Divers particularités techniques contribuent à la distinguer en tant que machine haut de gamme, comme le pré-margeur et le palettiseur totalement automatiques, le Power Register pour aligner les plaques dans la marge (pour un alignement précis entre les re- gistres d’impression et de découpe, avec des tolérances minimum) ou encore une unité de pilotage et de contrôle qui assure des changements extrêmement rapides et permet le stockage des données des travaux répétitifs. La nouvelle presse à platine complète idéalement les machines existantes d’Altonaer Wellpappenfabrik, toutes conçues pour apporter une fiabilité maximum et une sécurité de qualité. Elle apporte encore une capacité de production accrue pour la totalité du portefeuille de produits, offrant des solutions ambitieuses dans les domaines des emballages de transport et de vente. En une année seulement, le site a réalisé des investissements pionniers dans trois nouvelles machines à performances élevées sur lesquelles l’impression et la découpe du carton ondulé peuvent être réalisées avec des technologies de pointe – une découpeuse rotative et une machine en ligne, chacune équipée de quatre groupes imprimeurs, sont en effet déjà en exploitation dans l’usine. www.bobst.ch 28 Bulletin technique 2.2011 Avenir Et chaque jour... Stephan Selle, Hamburg / Traduction Norbert Li-Marchetti, Berne Attendu avec suspens, le premier quotidien spécialement produit pour l’iPad est là. Stephan Selle à propos du soi-disant journalisme de demain. ussi loin que je me souvienne – mon dernier abonnement presse a pris fin à la moitié du siècle dernier – les quotidiens montrent l’histoire du moment à travers 365 clichés par an, l’histoire au ralenti. Il ne se passe pas tellement de choses remarquables sur ce globe en l’espace de 24 heures qui permettent de noircir tous les jours cinquante pages ou plus, mais l’impétueux besoin de babiller déplace des montagnes. En effet, relater tout court ne suffit pas, il faut encore découvrir ce qui est caché, faire la lumière sur les zones d’ombre. Les journaux nous expliquent le monde, tel qu’il nous apparaît et ce qui le fait vraiment avancer, ce, chaque jour de l’année: «Ce que nous savons de notre société, voire du monde dans lequel nous vivons, nous le tenons par le biais de nos médias», nous explique le théoricien systémique. Ce faisant, il en va des journalistes comme des ministres allemands: étranger à la matière dans leur propre ressort. Ainsi, celui qui a envie de se faire expliquer par des amateurs agiles de la plume, ce que des experts généralistes en administration – vulgairement politiciens – nous concoctent, celui-là est très bien servi avec un quotidien. «The daily» est le premier quotidien désormais disponible sur iPad (si vous l’apprenez ici et maintenant pour la première fois, alors vous ne tenez manifestement pas les quotidiens en grande estime). Murdoch et Apple ont-ils ainsi assuré ensemble l’avenir des quotidiens ? Question inverse: pourquoi un média numérique devrait-il survivre, s’il n’en est plus capable sous forme analogique ? J’ai lu quelques articles du «Daily»: journalisme américain de qualité, réfléchi, style sûr, politiquement correct. Et Sports»: tous savent déjà qui a joué et comment, le meilleur n’est plus, on ramasse maintenant les miettes et les analyses. Mais d’autres sont déjà spécialisés en matière de commentaires ou de métadonnées d’évènements et ils se prennent une semaine, voire un mois, pour réciter la musique d’accompagnement des airs d’opéra à scandale. pour celui à qui feuilleter les pages grand format n’a jamais été donné, celui-là prendra plaisir à cet interface utilisateur, mignon comme tout. Professionnel le graphisme, le style, les sujets, professionnelle et sympathique la présentation. Mais ennuyeux, comme la plupart des quotidiens. En effet, le neuf n’est nouveau que tant qu’il est neuf. Et, parce que télévision et Internet (oui, si vous voulez, aussi Twitter et Facebook) révèlent tout simplement l’actualité plus rapidement, sans commentaire annexe, sans interprétation, sans toile de fond, le neuf bénéficie d’une demivie périodique étonnamment courte. Les quotidiens sont comme le «Journal des The Daily est une tentative de plus pour enrayer le recul des ventes des quotidiens avec un lecteur de news numérique. Chaque matin, de nouveaux articles trouvent leur chemin sur l’iPad. S’il devait y avoir des infor- mations importantes, les rédacteurs peuvent implémenter à la demande ces contenus dans l’application. Les articles peuvent être distribués via Facebook, Twitter et courriel. Certains contenus ne sont téléchargeables que dans The A «Il ne se passe pas tellement de choses remarquables sur ce globe en l’espace de 24 heures qui permettent de noircir tous les jours cinquante pages ou plus.» Steffan Selle a acheté son premier Mac en 1984 et appartient à la toute première équipe de Mac-Up. Il est directeur d’une société de logiciels informatiques et chargé de cours à l’Université de Hambourg. 29 Chers quotidiens: vous n’êtes plus les plus rapides! Seuls ceux qui inventent eux-mêmes les actualités ont encore du succès, «Bild», «Gala», «Bunte». Les scandales en sont le sel – également celui du journalisme («investigateur») sérieux. Le jugement fallacieux moralement compréhensible faisant qu’un vrai scandale est bien meilleur parce qu’il est bien vrai, ne porte plus, n’a probablement jamais porté. «La liste de Schindler » serait un film grandiose même sans Schindler. Les articles sur les catastrophes dans des pays lointains se lisent avec le frisson bienfaisant de la fiction: j’en suis, mais Dieu merci, n’y suis pas! «La réalité» est une caractéristique qui joue un rôle dramaturgique, mais pas moral. Tout bien pensé: je n’ai pas vu l’avenir des quotidiens. Je crains que les éditeurs ne doivent le chercher ailleurs… Un grand merci à la rédaction de MacUP pour les droits de reproduction. www.macup.com Daily, et ne peuvent donc pas être partagés. The Daily coûte 99 cents US ou 39.99 $ US par an, les deux premières semaines sont actuellement gratuites. www.thedaily.com Bulletin technique 2.2011 Contrôle de la qualité InDesign: des chartes de couleurs à faire soi-même Hans Häsler, Lausanne Un AppleScript servant à produire des chartes de couleurs dans QuarkXPress a été présenté dans le numéro 5.2005 du Bulletin technique. A présent, un JavaScript pour InDesign est disponible. Il peut être utilisé aussi bien sur un Mac que sous Windows. Le nombre de carrés n’est plus fixé à 441. Cela dépend des pourcentages demandés. omme pour le premier script, le déclic était une demande dans un forum. Une participante de HilfDirSelbst recherchait un moyen pour créer une charte de couleurs dans InDesign. C La tâche Il faudrait créer des carrés d’une dimension de un sur un millimètre. La distance entre les rangées et les colonnes doit également mesurer un millimètre. Les parts de cyan et de jaune devraient commencer à 1% et être augmentées en pas de 1% jusqu’à 100 %. Cela veut dire : 100 colonnes et 100 rangées, au total 10 000 carrés. Un nombre énorme. Comment s’y prendre ? L’auteur de la demande faisait part de ses essais non fructueux dans InDesign. Un premier conseil, aussi autoritaire que bref : « Faites cela dans Illustrator.» Par la suite, plusieurs membres proposaient des solutions avec Photoshop ou avec Illustrator, dont l’une était finalement jugée comme idéale. Tout de même dans InDesign ? Un essai directement dans InDesign serait vite abandonné... Pourtant, dupliquer le premier carré 99 fois est assez rapide. Ensuite, cette première rangée doit être dupliquée verticalement, également 99 fois. Et cela prend pas mal de temps. Mais, par la suite, il faudrait colorier ces carrés. Les sélectionner à tour de rôle et créer une nuance qui est appliquée automatiquement au carré actif. Admettons que l’on arrive à une cadence de dix carrés par minute, l’action durerait mille minutes. Autrement dit : seize heures et quarante minutes... Au lieu de créer des nuances, on ne pourrait appliquer que les valeurs CMJN directement par la palette « Couleur ». On aurait terminé plus rapidement (peut-être après treize heures), mais cette méthode est déconseillée. Tôt ou tard on se trompera. Et corriger une erreur après coup serait très difficile. Fig. 1 – Réglable : les composants de couleur, les valeurs « initiale », « pas » et « finale », la grandeur des carrés, etc. composants de couleurs cochées sont appliqués à chaque carré. Les non cochées sont traitées comme variables. Dans l’exemple ci-dessus, le cyan et le noir est partout à zéro, les composants magenta et jaune sont variables. La valeur de départ est définie à 0 %, celle de la fin à 100 %. Le pas est de 5 %. Ces chiffres ne peuvent pas être choisis librement. La différence entre les valeurs finale et initale doit être un multiple de la valeur du pas. Les dimensions de la charte sont définies par : le nombre de carrés par rangée, la grandeur d’un carré ainsi que la distance entre les rangées et les colonnes. Et si l’on utilisait un script ? En effet, le JavaScript CharteCouleurs.js est le seul moyen d’obtenir un résultat parfait en peu de temps. Il faut s’habituer au dialogue La charte de couleurs en haut (fig.1) a été créée avec les réglages visibles dans le dialogue ci-contre (fig. 2). Les pourcentages des Rafraîchir l’affichage : oui ou non Cette option n’est disponible qu’à partir de la version CS3. En désactivant temporairement le rafraîchissement de l’écran, le temps d’exécution est nettement plus court. Nous allons y revenir. Fig. 2 – Les réglages pour la charte de couleurs de la figure 1. Quelques combinaisons permettent d’obtenir des variantes innombrables. 30 Bulletin technique 2.2011 Contrôle de la qualité InDesign : des chartes de couleurs à faire soi-même Cela ne va pas tout seul On n’y coupe pas : il est indispensable de créer les 10 000 nuances. Impossible de n’appliquer que des valeurs CMJN au bloc actuel. Cela doit être une nuance nommée. Une autre idée n’est pas réalisable non plus: ne créer la nuance que temporairement, l’appliquer, puis la supprimer (afin d’alléger le document) en la remplaçant par une couleur sans nom. Il n’est pas possible d’imiter cette action manuelle par un script. Fig. 3 – Ce message informe l’utilisateur quand il a choisi le bouton radio « Un message après chaque dixième » ou « Un message après chaque rangée ». C’est beaucoup plus rapide, mais... Même en utilisant un script cela prend un certain temps pour fabriquer une telle quantité d’objets et de les teinter avec des nuances à créer à la volée. Avec CS2 le résultat est visible après dix minutes. Mais en utilisant CS5 il faut patienter pendant 21 minutes. Pourtant, le script a été lancé sur un Mac Pro puissant et rapide. Fig. 4 – Le dialogue avec la barre de progression est visible tout au long de l’exécution. Fig. 7 – Cyan et jaune, la valeur de départ est de 25 %, De plus, les valeurs sont actualisées constamment. celle du pas est fixée à 5 %, la valeur finale à 75 %. lisateur aurait de la peine à insérer les pourcentages correspondants. De plus, le gain de temps n’est pas spectaculaire. Cette paire de scripts ne sera ni terminée ni publiée. Accélérer l’exécution En ouvrant le document invisiblement et en désactivant le rafraîchissement de l’écran, le temps d’attente peut être réduit à sept minutes. Ainsi, on ne voit plus ce qui se passe actuellement, mais l’utilisateur peut choisir comment il désire être informé. Des variantes Le script permet d’autres combinaisons que les deux parts fixes et les deux parts variables. Quand on a coché qu’un seul composant fixe, il faut déterminer, parmi les trois composants variables, la paire à superposer. Un dialogue (fig. 5) montre les possibilités et on indique son choix en activant le bouton radio correspondant. Le troisième composant ne sera combiné qu’avec la valeur fixe (fig. 8). Lorsque trois composants fixes sont sélectionnés, le script ne crée qu’une seule rangée. Celle-ci contient toutes les combinaisons. Mais lors de quatre composants fixes le script refuse de participer. Quand il n’y a pas de composant fixe désigné, un dialogue apparaît. Similaire à celui de la figure 5, il propose deux paires des composants variables (fig. 6). Fig. 5 – Ce dialogue sert à sélectionner la paire de composants de couleurs variables à superposer quand un seul composant fixe est activé. L’indication de la progression Cette information n’est pas gratuite. Mais selon le nombre de carrés à créer on a le choix entre quatre possibilités : > pas d’info; > un message après chaque dixième; > un message après chaque rangée; > une barre de progression. Ces options ne sont disponibles qu’à partir de CS3. Les deux messages sont affichés pendant une seconde (fig. 3). La barre de progression est la solution la plus confortable. En plus de la barre qui s’allonge il y figure également le nombre de la rangée actuelle (de combien) et le numéro du carré (de combien) qui est créé en ce moment (fig. 4). L’affichage de ces informations ne freine pas trop. Mais on ne peut pas désactiver le rafraîchissement de l’écran (sinon le message ne serait pas visible). Et cela ralentit l’exécution considérablement. a Fig. 6 – Aucun composant de couleur fixe n’était sélectionné. Il faut définir à l’aide de ce dialogue les deux paires de composants à superposer. Et si l’on coupait la poire en deux? Créer un gabarit à l’avance en ne fabriquant que les carrés. Par la suite, créer les nuances et les appliquer. Une bonne idée, mais c’est problématique parce que le nombre de carrés n’est pas limité à un nombre fixe. L’uti- b Télécharger le script Le JavaScript CharteCouleurs.js est disponible ici : http://www.bulletin-technique.ch, lien JavaScripts, Mac et Win, de CS2 à CS5. c Fig. 8 – Il n’y a qu’un seul composant fixe (cyan 0 %). Deux des trois composants variables sont superposés : a) jaune et magenta ; b) magenta et noir ; c) jaune et noir. 31 Bulletin technique 2.2011 Offset feuilles / Efficacité énergétique Bilan énergétique d’une presse offset feuilles en conditions de production Dr. Sascha Fälsch (KBA) / Benjamin Scheer (Frauenhofer Institut) / DE Équipements et structure de la production sont décisifs pour la consommation d’énergie. Face à la hausse constante des prix de l’énergie et à l’exigence de plus en plus pressante de réduction des émissions de CO2 de la production industrielle, le marché s’intéresse désormais de près à la consommation énergétique des machines d’imprimerie. La directive commune établie par les constructeurs en vue de déterminer la consommation électrique spécifique en exploitation des presses offset feuilles constitue va dans ce sens. Le diagnostic énergétique global établi pour la machine permet de mettre en évidence les flux énergétiques dans la machine tout en identifiant les pertes et possibilités d’optimisation. Pour cela, la connaissance de ces flux et de leurs variations au cours de la production s’impose. A capteurs sur plus de 120 points différents simultanément. Méthodologie La KBA Rapida 106 sélectionnée avec huit groupes d’impression, double vernissage et retournement dispose d’équipements optionnels non compris dans la version standard, en particulier sécheurs UV et IRTL, unité de double vernissage avec tours de séchage et retournement. Cette configuration a été choisie car elle permet d’analyser tous les postes de consommation importants en fonction des travaux (voir illustration ci-dessus). Les mesures destinées à évaluer les caractéristiques électriques et thermiques de la Rapida 106 ont été effectuées au cours de la production normale, au moyen de divers Bilan énergétique Le bilan énergétique de la Rapida 106 présenté ci-après correspond à une période d’un mois. Il convient tout d’abord de noter que la consommation d’énergie dépend en grande partie de la structure de la production; les valeurs mesurées sont donc valables uniquement pour cette machine et les travaux d’impression réalisés. Le bilan porte sur les cinq gros équipements consommateurs mesurés: sécheur UV, sécheur IR-TL, alimentation de la machine, armoire pneumatique et groupe de refroidissement combiné. Pour la période d’un mois observée, la consommation électrique mesurée a été de 53,91 MWh (voir figure 1, page 25). Au niveau de l’alimentation de la machine, la consommation varie fortement entre les pauses et les phases de production. Lorsque la machine n’imprime pas, elle tourne à une vitesse de base consommant peu d’énergie. Lors de l’accélération, la montée en puissance est en corrélation avec l’aug- partir de relevés métrologiques complets, KBA a pu déterminer les paramètres nécessaires à la description énergétique d’une presse offset feuilles dans les conditions de la production. Les mesures ont été effectuées en continu sur plusieurs mois afin de déterminer l’énergie consommée ainsi que les flux énergétiques en résultant. Un bilan énergétique a ensuite été établi sur cette base pour la machine en question. Fig. 4 L’armoire pneumatique régulée est l’un des principaux consommateurs même si elle s’arrête lorsqu’elle n’est pas utilisée. Énergie issue de l’air vicié 16,6 MWh Énergie non spécifiée 23,82 MWh 19,17 MWh La mesure des consommations a été effectuée sur Sécheur IR/TL Sécheur UV Air 15,99 MWh 3,54 MWh 7,74 MWh Groupe de refroidissement une KBA Rapida 106 avec huit groupes d’impression, retournement et double 7,47 MWh 13,49 MWh Refroidissement par eau vernissage. 32 Bulletin technique 2.2011 Offset feuilles Efficacité énergétique mentation de la vitesse d’impression. L’alimentation de la machine consomme 35,6 % de l’énergie totale, qui comprend l’énergie utile de même que l’énergie convertie en chaleur par friction et transmise à la machine ou à l’environnement (atelier). L’analyse des équipements annexes est intéressante. On remarque notamment que la consommation d’une unité comme le groupe de refroidissement combiné est à peu près équivalente à celle de l’armoire pneumatique dont la puissance installée est nettement supérieure: le groupe de refroidissement est en effet toujours en marche tandis que l’armoire pneumatique est mise hors circuit lorsqu’elle ne sert pas. En dépit d’une puissance absorbée inférieure, le groupe de refroidissement combiné et l’armoire pneumatique consomment ensemble autant d’énergie que le sécheur IR-TL du fait de leur durée de fonctionnement. Le groupe de refroidissement combiné consomme 13,9 % de l’énergie totale, dont 28 % pour le compresseur. Les 72 % restants concernent les pompes de circulation et l’unité de dosage. La quantité de chaleur dissipée par la presse et évacuée par recyclage par le circuit de refroidissement est de 6,84 MWh. L’énergie convertie restante, non spécifiée, comprend l’énergie utile et les pertes d’énergie. L’armoire pneumatique régulée absorbe 14,4 % de l’énergie utilisée. La chaleur dissipée est évacuée par le circuit de refroidissement par recyclage (60,5 %). L’énergie convertie restante (39,5 %), non spécifiée, comprend l’énergie utile et les pertes d’énergie. La conversion d’énergie de l’armoire pneumatique est représentée par le schéma de la figure 2. Les principaux consommateurs d’énergie sont les sécheurs. Les sécheurs UV ne représentent cependant dans l’exemple étudié ici qu’un poste secondaire, ce qui s’explique par le type de travaux réalisés et l’utilisation des sécheurs UV durant la période prise en compte. Si l’on considère le sécheur UV à part du point de vue énergétique, on constate que la puissance absorbée du sécheur UV dépend du nombre de modules UV en fonc- 3,54 MWh (6,6 %) 7,47 MWh (13,9 %) 7,74 MWh (14,4 %) 15,99 MWh (29,7 %) Sécheur UV Groupe de refroidissement combiné Armoire pneumatique Sécheur IR-TL Alimentation de la machine 19,17 MWh (35,6 % Fig. 1: Énergie électrique consommée 53,91 MWh (100 %) Répartition de la consommation d’énergie entre les principaux postes 3,06 MWh (39,5 %) Énergie convertie non spécifiée Chaleur dissipée - circuit de refroidissement de retour 4,68 MWh (60,5 %) Fig. 2: Énergie électrique consommée 7,74 MWh (100 %) – Bilan énergétique de l’armoire pneumatique 0,62 MWh (17,5 %) 0,95 MWh (26,8 %) tionnement. Pour la période mesurée, la consommation électrique du sécheur UV s’est établie aux alentours de 6,6 %. Cette énergie est partiellement dissipée sous la forme de chaleur et évacuée avec l’air vicié (17,5 %) et par le circuit de refroidissement par recyclage (55,6 %). Le reste (26,8 %) est constitué par une conversion d’énergie non spécifiée comprenant l’énergie utile pour le processus de séchage, la décharge d’énergie par le papier ainsi que l’apport d’énergie dans la presse et l’atelier. La conversion d’énergie du sécheur UV est représentée par le schéma de la figure 3. Contrairement au sécheur UV, le sécheur IR-TL a été utilisé régulièrement. Les fortes variations de puissance constatées durant la période analysée sont liées aux différents travaux et types de vernis. La consommation électrique du sécheur IR-TL a été d’environ 29,7 %. Il a été mis en évidence que l’énergie de l’air amené produit par les batteries de chauffe est nettement inférieure à la quantité d’énergie de l’air évacué par la machine. Cet écart s’explique par le fait qu’avec l’air vicié du sécheur est évacuée non seulement l’énergie de la chaleur dissipée par le sécheur IR-TL mais également la chaleur dissipée de la machine et du milieu ambiant. Il sera donc intéressant de dresser un bilan de l’énergie de la chaleur dissipée évacuée par l’air et l’eau en vue de l’élaboration de solutions techniques pour l’utilisation de la chaleur dissipée. Ce bilan sera également requis pour quantifier les interactions entre les différentes solutions. Le circuit de refroidissement d’eau de retour permet l’évacuation de 13,49 MWh de chaleur dissipée, soit 25,0 % de l’énergie électrique utilisée au total. Avec env. 30,8 % de l’énergie électrique totale utilisée, les gaines d’évacuation d’air assurent la dissipation de 16,6 MWh. La figure 4 représente le flux d’énergie dans la machine. Les chiffres montrent que les équipements avec une faible puissance connectée jouent également un rôle important dans le bilan total. Grâce à des mesures d’optimisation et de recyclage de l’énergie, par ex. avec des sécheurs à haute efficacité comme KBA VariDryBLUE présenté récemment pour le grand format, il est donc possible de rationnaliser la consommation d’énergie et de mettre en place un concept énergétique durable. KBA propose aux imprimeries désireuses d’améliorer leur efficacité énergétique des solutions optimisées en fonction de leur production. Chaleur dissipée - air vicié Énergie convertie non spécifiée Chaleur dissipée - circuit de refroidissement de retour 1,97 MWh (55,6 %) www.kba.com [email protected] Énergie électrique consommée 3,54 MWh (100 %) – Bilan énergétique du sécheur UV 33 Bulletin technique 2.2011 PostPress Sinss Graphic: une politique de niche réussie Jürg Marti, Illnau Pour Sinss Graphic Sàrl à Froideville, les marchés de niche sont de véritables élixirs de vie. Cette entreprise est particulièrement bien implantée dans le secteur de l’ennoblissement d’imprimés. Avec la plieuse-colleuse modulaire ProFold 74 de la marque Kama, elle a saisi l’opportunité d’un nouveau gain de valeur ajoutée. inss Graphic Sàrl est encore jeune. Walter Sinss a fondé sa société en 1996, alors âgé de 60 ans. D’entrée, sa force ont été les prestations de niche. Cette entreprise détient un parc de machines impressionnant: en plus de l’atelier pliages dont l’activité principale est le pliage de notices pour produits pharmaceutiques, il comprend un atelier typographique composés de presses à cylindre et de presses à platine pour la découpe, le rainage, la perforation, le gaufrage en relief ou en creux et la dorure à chaud. «Nous sommes positionnés dans des niches. Nos commandes proviennent de clients qui ont de grandes exigences en matière d’ennoblissement professionnel», déclare Walter Sinss avec une certaine fierté. S La machine Kama ProFold 74 peut être équipée de nombreuses options comme le dispositif de collage à chaud pour la fabrication de boîtes pliantes. Sinss Graphic produit maintenant dans ses propres ateliers les fourres à documents, boîtes pliantes, cartes, dépliants et autres articles qui, par le passé, étaient réalisés à la main en interne ou confiés à des sous-traitants. Une Kama ProCut 105 achetée il y a cinq ans Ce succès croissant a permis à Sinss Graphic d’investir il y a cinq ans dans une nouvelle presse de découpe et de gaufrage Kama ProCut 105. Cette décision avait été motivée par la nécessité, depuis longtemps déjà, de passer au format 74 x 105 cm, mais aussi par d’autres facteurs: la variété de grammages de 120 à 1500 g/m2, les multiples avantages de qualité et de technologie du principe à plat sur le principe à cylindre, ou encore lune rapidité de conversion élevée pour passer du gaufrage à froid à l’or à chaud ou à la découpe. En effet, un des grands atouts de Sinss Graphic est qu’elle est en mesure de satisfaire les besoins de ses clients dans des délais très courts. ProFold 74: un multi-talent pour les esprits créatifs Un critère décisif en faveur de l’acquisition de la machine Kama ProFold 74 a aussi été sa flexibilité. Aux dires du jeune directeur Marc Sinss, cette plieuse-colleuse assure une souplesse pratiquement illimitée. «La machine Kama ProFold 74 offre aux esprits créatifs des possibilités qu’ils n’auraient jamais soupçonnées. Elle représente donc la suite logique et la solution idéale pour la pour34 suite de notre politique de niche réussie», affirme-t-il. Dû à la diversité de ses applications, Kama a décidé de créer pour la machine ProFold 74 un logiciel qui facilite le travail de l’opérateur, au moyen de vues schématiques, pour la mise en route et la configuration du système. «Nous économisons ainsi du temps précieux durant la première phase de mise en train», décrit Marc Sinss. Le programme interactif est mis à jour en permanence par les informaticiens de Kama qui réagissent ainsi aux suggestions des utilisateurs. Une optimisation de la qualité et de la vitesse Grâce à la plieuse-colleuse Kama ProFold 74, Sinss Graphic produit maintenant dans ses propres ateliers les fourres à documents, boîtes pliantes, cartes, dépliants et autres articles qui, par le passé, étaient réalisés à la main en interne ou confiés à des sous-traiBulletin technique 2.2011 PostPress Sinss Graphic: une politique de niche réussie tants. Marc Sinss s’en réjouit: «D’une part, nous avons pu améliorer nos services envers nos clients en optimisant fortement la qualité et la vitesse de notre travail; d’autre part, nous avons sensiblement réduit nos coûts. De plus, nous augmentons considérablement notre valeur ajoutée grâce aux travaux effectués en interne. Avec la machine Kama ProFold 74, nous sommes en mesure de fournir à nos clients des prestations globales allant jusqu’au produit fini, même en cas de délais véritablement serrés. Pour ce faire, le ProFold Job Planer nous est une aide utile puisqu’il nous permet de mémoriser les paramètres spécifiques des travaux. Ainsi, la mise en route des travaux répétitifs est rapide et parfaitement reproductible.» Marc Sinss évoque aussi un autre aspect: «Du fait que nous réalisons tous les travaux par nos propres moyens, nous maîtrisons mieux la qualité, de la réception des feuilles imprimées à l’obtention du produit fini.» De grands travaux sur une surface réduite La plieuse-colleuse ProFold 74 excelle tout autant par sa polyvalence que par son faible encombrement. D’une longueur fixe de 5,5 mètres seulement, elle permet de positionner les outils requis suivant une trame assurant rapidité, précision et reproductibilité. Les jeux d’outils fournis en standard permettent d’exécuter un grand pliage longitudinal gauche/droit, avec ou sans rabat. Ils comprennent aussi une plaque de pliage transversal. Egalement disponibles en option: un dispositif de mise en volume, des poches de pliage en haut/en bas, un dispositif de rotation, un système d’application de colle à chaud et un dispositif de dépose. La machine Kama ProFold 74 se pilote au moyen d’un grand écran tactile à interface graphique qui peut être déplacé sur toute la longueur de la table de tramage. www.ch.heidelberg.com Avec la plieuse-colleuse Kama ProFold 74, Walter Sinss (à gauche) et son fils Marc ont poursuivi avec succès leur politique de niches. 14 avril 2011 Programmes de gestion et de calcul des prix, état des lieux Depuis les grandes annonces de compatibilités JDF, – quelles sont les évolutions actuelles des programmes disponibles sur le marché? – quelles applications apportent de réels progrès? FGR – Forum Graphique Romand Rue de Genève 55 / Case Postale 6020 / 1002 Lausanne Tél. 021 316 01 00 / Fax 021 316 01 01 [email protected] / www.fgr.ch L’automatisation de la gestion est-elle applicable dans les petites et moyennes entreprises? Peut-on évaluer un rapport qualité prix, peut-on espérer un retour sur investissement? Des utilisateurs nous font part de leurs expériences. Des fournisseurs nous présentent leurs solutions. DEVENIR MEMBRE DU FGR – www.fgr.ch 35 Bulletin technique 2.2011 Lehrmittel zur visuellen Gestaltung Satztechnik und Typografie Band 1 Typografische Grundlagen Satztechnik und Typografie Band 5 Typografie am Bildschirm Inhalt Sender/Empfänger, Schriftformate, Grafikformate, Bitmap/Glättung, Lesbarkeit /Schrift, Lesbarkeit/ Hintergrund, Lesbarkeit /Farbe, Style Sheets, PhotoShop, Datenkompression. Inhalt Masssysteme, SI-Einheiten, Typometer, Messen einer Schrift, Buchstabe, Zeichen im Schriftsystem, Ziffern, Zeichen und Symbole, Linie, Schmuck, Korrekturzeichen. Satztechnik und Typografie Band 2 Satztechnische Grundlagen Satztechnik und Typografie Band 7 Grundlagen des Zeitungsdesigns Inhalt Zeichenabstand, Wortabstand, Zeilenabstand, Schrift, Schriftfamilie, Schriftkorrektur, Satzart, Auszeichnungsarten, Schriftmischen. Satztechnik und Typografie Band 3 AVOR Text – AVOR DTP Inhalt Sprachliche, formale und technische Arbeitsvorbereitung, Produktionsablauf, Textverarbeitung, Vorgaben Programm und Drucklayout, neues Projekt, neues Buch, besser setzen. Inhalt Zeitungsarten, Zeitungselemente, Zeitungsaufbau, Farbe, Schriften, Anzeigen / Inserate, Formate, Papier, Internet, Postvorschriften, Neugestaltung, Manual. Bildbearbeitung Band 1 Farbreproduktion Inhalt Reale Farbseparation, Basisfarbkorrektur, Unterfarbenrücknahme UCR, Unbuntaufbau GCR, Color-Management, PhotoShop CS. Satztechnik und Typografie Band 4 Formenlehre Inhalt Optische Grundlagen, Proportionen, Punkt, Linie, Fläche, Kontrast, Rhythmus, Symmetrie und Asymmetrie, Schrift und Bild. Bestellung: www.comediaverlag.ch Zentralsekretariat Monbijoustrasse 33, Postfach 6336, 3001 Bern Tel. 058 817 18 18, Fax 058 817 18 17, [email protected]